Niemand hört dich von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: Weihnachtsspezial ----------------------------- Es war festlich geschmückt, wenn er das Wohnzimmer betrat, an diesen Tagen. So festlich, dass er fast meine wieder im Himmel zu sein. Doch, daran hatte er nicht wirklich gute Erinnerungen. Er war froh, dass er wieder lebte. Und das er glücklich war. Seine Frau war wohl noch einkaufen, denn er stellte die Tasche ab und keiner rannte auf ihn zu. Keiner, der da war um ihn zu begrüßen. Sie waren erst seit kurzen verheiratet und doch liebte er sie noch, wie am ersten Tag. Seit er sie gesehen hatte und sie begehrte. Ja, es war eine verbotene Liebe gewesen und sie wurde legal gemacht. Manchmal war es gut, seine Kontakte zu Göttern zu haben. Er zog sich den Mantel aus und hängte ihn ordnungsgemäß auf. Den Schnee, der drauf gefallen war, hatte er sich schon vor der Türe abgeklopft. Heute, einen Tag vor Heilig Abend, bemerkte er wieder, wie sehr im Timo fehlte. Sein erstes Weihnachten ohne ihn. Konnte er überhaupt feiern? Ein seufzen entwich ihm, als er sich in die Küche begab. Und dann musste er lachen. Dort saß seine Frau und schlief. Sie hatte die Arme und ihren Oberkörper auf den Tisch gelegt und den Kopf auf erstere gebettet. Vor ihr lag ein kleines Bild. Beim näher kommen sah er, dass es ein Ultraschallbild war. Sollte das etwa bedeuten....? Er schüttelte den Kopf. Sie wollten damit noch warten. Eigentlich. Sanft streichelte er ihre Wange mit seinen noch leicht kalten Fingern. Sie erschauderte und schon kurz danach schlug sie ihre Augen auf. „David...?“ murmelte sie verschlafen und er gab ihr einen Kuss. Ja, er war zu Hause. „Ja Süße?“ Saskia streckte sich ehe sie das Ultraschallbild vor ihr bemerkte. „oh...du hast es also schon gesehen...“ Er lachte und setzte sich zu ihr und umarme sie. „Wa, du bist kalt. Wärm dich erst auf.“ Doch diese aufsage brachte ihn noch mehr zum lachen und sie dazu sich mehr an ihn zu kuscheln. „Bedeutet es das, was ich denke?“ Ihr stummes nicken genügte ihm um ihn Tränen in die Augen zu treiben. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass man Vater wurde. David verbarg sein Gesicht an ihrer Schulter und sammelte sich wieder. Sie lächelte und bemerkte wieder einmal, wie schwach er doch eigentlich war, wenn er sich jemanden komplett zeigte. Nein, nicht wie schwach er war, sondern wie er sein konnte. Ihr David. Ihre Gegenseele. „Was denkst du wird es? Junge oder Mädchen?“, flüsterte sie. „Junge.“ brummte er fröhlich und er löste sich von ihr, nur um sie leidenschaftlich zu küssen. Dennoch waren deine Berührungen sanft und zärtlich. Ja fast so, als wäre sie etwas zerbrechliches. Aber bestimmend. Nach einiger Zeit lösten sie sich atemlos. „Wie kommst du darauf? Also, was macht sich so sicher, Schatz?“ Er grinste. Und da war es wieder – das schelmische grinsen, in das sie sich verleibt hatte. „Weil er Timo heißen muss.“ „Volltrottel.“ „Und weißt du, Timo, ich werde Vater. Vater, ich? Kannst du dir das vorstellen?“ So fröhlich, wie er konnte, stand er an dem Grab seines besten Freundes. Es war Heilig Abend und er wollte gleich mit Saskia zu Jan und Nambi rüber gehen, zum essen. Doch, diesen Aufenthalt hier, ließ er sich nicht nehmen. Er war extra fünf Minuten früher losgegangen, um diese wertvollen Minuten hier zu verbringen. Saskia wartete vor dem Friedhof auf ihn. Sie wusste, dass er das noch brauchte. Das er es wohl immer brauchen würde. Es hatte nur drei Menschen gegeben, in seinem bisherigen Leben, bei denen David Lauden Bonk schwach sein konnte. Seiner Mutter, seinem besten Freund und seiner Frau. Dazu hinzu würde sich nur noch seine Tochter gesellen, die er aber erst in ein paar Jahren zeugen würde. Und einer dieser wundervollen Menschen war tot. Wohl der, der ihm am meisten bedeutet hatte. Auf eine Art, wie man nur einmal vertrauen kann. Als er die Schritte zu seiner Frau lenkte, dachte er nicht über die Zukunft nach, nein, er dachte über das Vergangene nach, ehe seine Gedanken zu der Gegenwart schweiften. Es würde alles wieder gut werden. Da war er sich sicher. Ein letzter verlangender Kuss, ehe sie sich zurück halten mussten, da sie nun das Haus der Werners betraten. „Ich liebe dich, David.“ Er lächelte. „Ich dich auch, Saskia. Mehr als mein Leben.“ „Ich weiß.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)