Niemand hört dich von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 16: Geh ab ------------------ Und ich Geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab, geh ab „Timo.“ Laila war vor dem jungen Mann erschienen. Dieser sah auf. „Wer bist du?“ Sie lächelte. „Ich bin Laila, die Göttin des Mondes, Tochter der Lilith und des Luzifers und rechtmäßige Obergöttin.“ „Angenehm, Timo Sonnenschein. Was kann ich für dich tun?“ Sie setzte sich neben den jungen Mann, der seine Gitarre, auf der bis gerade eben gespielt hatte, neben sein Bett stellte. „Ich schulde dir die Wahrheit.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Wahrheit? Welche Wahrheit?“ „Über deine Hüterin.“ Stille. Schweigen. Ruhe. Draußen sang ein Vogel sein Lied. Ein Liebeslied für seine Liebste. Timos Herz schlug schneller, doch, er sagte nichts. Laila lächelte. „Du hast ein Recht darauf.“ „Vielleicht will ich es ja nicht wissen?“ „Deine Hüterin ist schon Tod. Ein Gott auf der Jagd hat sie kurz vor ihrem 19 Lebensjahr getötet. Sie war ja vogelfrei. Das war vor knapp einem Jahr.“ Stille. Schweigen. Weinen. „Ihr Glück ist nun, dass du noch lebst. Sie starb zwar unter dem alten Gott, doch ich habe den Fluch aufgehoben. Da sie ihr neues Leben unter mir beginnt, kann sie glücklich werden.“ Er lächelte. „Und ich nicht.“ „Doch, nur nicht in diesem Leben.“ „Das heißt ich muss Sterben?“ „Nein, das heißt nur, dass du nicht das erfüllt bekommst, was du dir sehnlichst wünscht. Mehr konnte ich leider nicht tun, als den Fluch aufhaben, wenn du stirbst und wieder geboren wirst, kannst du im neuen Leben glücklich werden.“ Erneute Stille, erneutes Schweigen. Und wieder sang ein Vogel sein Lied. Sie stand auf. „Ihr bekommt auch neue Hüter, sobald ihr wieder geboren werdet.“ Ein Schlüssel wurde umgedreht und kurze Zeit später stolperten Linke, David und Jan herein. „Hi Laila.“, sagten David und Jan gleichzeitig, ehe sie sich neben Timo setzten. Linke jedoch starrte sie an. „Laila? Die Laila?“ „....Christus?“ Flüstern. Ungläubig sahen sich Beide an. Musterten einander. „Dein Fluch ist auch aufgehoben, dies ist dein letztes Leben auf der Erde.“ Er ging auf sie zu. „Ich erinnere mich nicht an dich, aber ich kenne dich aus Erzählungen. Das heißt wenn ich sterbe, werde ich wieder ein…Gott?“ Sie lächelte. „Du bist ein Gott. Ein wichtiger Gott. Aber im Moment in einem sterblichen Leben.“ Eine Strähne. Eine einzelne Strähne fiel ihr ins Gesicht. Sie wollte ihre Hand heben, doch er war schneller und strich sie ihr hinters Ohr. „Ich hätte nie gedacht, dass Göttinnen so schön sein können.“ „Ich bin erst 989 Jahre alt. Du bist viel älter.“ Er lehnte sich vor „Und wie alt bin ich?“ „So….knapp 3000?“ „2895.“ „Danke Jan.“ Linke wandte sich wieder der Göttin zu. Musst du wieder gehen?“ Sie nickte. „Schade…ich hätte mich gerade weiter mit so einer Schönheit unterhalten.“ Laila errötete. „Wieso trefft ihr euch nicht heute Nacht im Wald?“ Timo grinste, David lachte in das Kissen und Jan, der gesprochen hatte lächelte. „Onkel Janios!“ David lachte nun ohne Kissen los. Timo kicherte und Jan stürzte sich auf David. „Bis heute Nacht, Schönheit, ich werde jetzt mal David retten gehen.“ Linke verabschiedete sich mit einem Handkuss an sie. Laila wurde rot und verschwand. „Chris, also wirklich! Du kannst doch nicht einfach so die Göttin durcheinander bringen.“ „Kann ich ja anscheinend doch.“ „Spiel nicht mit ihr.“ Flüstern. Hauchen. Ein Blick. „Nein, keine Sorge Jan!“ Ein Schrei. Ein markerschütterter Schrei hallte durch den Kreissaal. „Ahhhh!“ Eine junge Frau bekam ihr Kind. Ihr erste Kind. Ihr Mann saß neben ihr und hielt ihre Hand. „Du schaffst das Schatz, du schaffst das. Du bist stark.“ Ein erneuter Schrei. Jan streichelte Nambi den Kopf. „Und da soll noch mal einer behaupten Kinder kriegen sei leicht und schaffe man mit links, das ist eher reine Folter.“ Eine knappe Stunde später war alles vorbei und Jan hielt seine kleine Tochter in Arm. „Hallo Lilith.“ Sie schrie und er grinste. Wie ihre Mutter. Diese lag erschöpft neben ihm. „Nächstes Mal darfst du nicht mit rein. Ist ja schlimm mit dir.“ „Wieso? Ich war ganz ruhig und hab dir gesagt, dass du das schaffst, was ist dein Problem.“ „Du hättest deinen Gesichtsausdruck sehen sollen. Du sahst so aus, als ob du den Arzt umbringen würdest.“ „Stimmt ja gar nicht.“ Nambi warf ihm einen ‚Na-Klar‘-Blick zu. Lilith gluckste und griff mit ihren kleinen Händchen nach seinem Gesicht. Jan lächelte und gab seiner Tochter einen Finger. „Guck mal, Schatz, süß, sie nuckelt.“ Seine Frau grinste. „Ja wirklich, willst du sie mir nicht auch mal geben?“ „Du hasstest sie knapp 10 Monate, lass mich nur noch 2 Minuten.“ „Ja, ja…aus zwei Minuten werden dann wieder 30.“ „Stimmt ja gar nicht.“ Knappe 25 Minuten später dürfte Nambi dann zum ersten Mal ihre Tochter wirklich im Arm halten. Jan hatte einen dringenden Anruf bekommen und musste, leider, raus gehen und infolge dessen war Lilith nun bei ihrer Mutter. Keiner war da, nur kurze Zeit später erscheinen einige Götter. „…süß, die Kleine...“ „….wunderschön…“ „…deine Augen….“ „…eindeutig göttlich…“ Nambi lächelte und als Jan wieder rein kam und alle Götter sah, konnte er ein stöhnen nicht unterdrücken. „Da ist ja der stramme Vater!“ Wenn ein neuer Gott geboren wurde musste der Vater einen ausgeben, auf der Erde. Und mitunter hatten sie komische Wünsche und ein Durchhaltevermögen, dass seines Gleichen unter Menschen noch sucht.. „Komm Janios, wir gehen in die Karaokebar“ „Nein…Nambi…“ „Viel Spaß“ Wenn Jan eins hasste, dann Karaoke singen. Und er hatte das dumme Gefühl, dass die Götter DAS wussten. Hey Timo, jetzt bist du wohl glücklich, was? Ich freue mich für dich und wir sind alle fleißig mit Kinder kriegen, wer weiß? Vielleicht bist du ja von einem von uns der Sohn. Dann lernen wir erst mal richtig zu singen. Wir vermissen dich. Ruhe in Frieden und wehe du wirst in deinem nächsten Leben nicht glücklich dann…! Frank Hey Timo, alter, ich bin Vater, VATER!!! Und unser Timo ist so süß. Du würdest ihn lieben. Er hat Saskias Augen. Und natürlich mein blendendes Aussehen, versteht sich. Wenn ich noch einen Sohn bekomme nenne ich ihn Lauden. Und jetzt würdest du lachen. Und mich fragen warum ich ihn nicht gleich ‚David Junior‘ nenne – ganz einfach: Saskia würde mich köpfen. David Timo, Danke für alles, alter. Nambi ist schon wieder schwanger. Als David das gehört hat, hat er geflucht und gemeckert. Er wollte doch sooooo gerne zuerst das Zweite Kind kriegen, tja, ich war schneller. Wir haben uns offiziell aufgelöst. David und ich kümmern uns um unsere Familien erstmal. Ich lege nebenbei als DJ auf. David will bald als Produzent arbeiten. Dort werde ich ihm auch helfen. Juri und Linke haben zusammen eine Band aufgemacht und ihre erste Single kommt bald auf den Markt. Schon jetzt haben sie viele Fans. Frank hat mit Martin eine Solokarriere gestartet. Auch ziemlich erfolgreich, ich muss schon sagen. Wir alle vermissen dich. Jan Timo, Danke. Danke. Danke. Ich schreibe Song für dich. Versprochen. Wir alle, werden dich verewigen. Den Song, den David dir geschrieben hat, will ich mit den anderen Aufnahmen raus bringen. Als letztes, komplett letzten „Panik“-Projekt. Als Nachruf. David und ich arbeiten gerade an der Melodie mit Juri. Frank wird singen und Jan? Jan wird wie immer scratschen. Das wird unsere Nr. 1. Versprochen. Linke Timo, Panik existiert praktisch nicht mehr, doch unsere Freundschaft wird immer enger. Schade, dass du das nicht mehr miterleben kannst. Doch, du hast deinen Weg gewählt und wir werden ihn akzeptieren müssen. Irgendwann, vielleicht, werden wir es tun. Irgendwann. Juri Eine sternenklare Nacht. Vollmond. Ein junger Mann saß auf einer Lichtung. Neben ihm stand ein Korb, eine Decke hatte er schon ausgebreitet. Auf eben dieser saß er. Er wartete. Und wartete. Irgendwo schrie eine Eule. Vielleicht war sie auf der Jagd. Vielleicht hatte sie Beute gesehen. „Woran denkst du?“, fragte er, während er sich lächelt der Person neben sich zu wandte, welche gerade erschienen war. „An dich“ „Eine Ehrliche Antwort.“ „Warum machst du das?“ Ein Lächeln. Das Lächeln, das Herzen zum schmelzen bringen konnte. Und er beherrschte es wie kein Zweiter. „Weil ich dich mal kennen lernen wollte.“ „Nur deswegen?“ Ein Lachen, ein lachen, dass Herzen zum schlagen bringen konnte. Er beherrschte es. Und bei ihr begann es zu wirken. Das Lächeln. Das Lachen. „Vielleicht. Vielleicht will ich dich aber auch verführen.“ Und eine Ehrlichkeit, die einen entwaffnete. Laila erschauderte. „Chris…“ Ein Finger auf ihrem Mund verhinderte das weiter sprechen. „Warte auf mich, Laila. Warte auf mich. Ich kann jetzt dir nicht das geben, was du willst. Aber ich werde es dir geben können, versprochen. Warte Laila, nur noch ein paar Jahre.“ Sie lächelte. „Und es gibt nichts, was du mir bis dahin geben kannst?“ Wenn Götter lieben, dann auf den ersten Blick. Götterlieben sind anders als Menschenlieben. Sie sehen den Anderen, zum ersten Mal, und sei es als kleines Baby und sie sind für einander bestimmt, so lieben sie. Das versteht die alte Generation nicht, diese versucht wie die Menschen zu leben. Und sie ist kläglich gescheitert. „Ich kann dir etwas schenken…“ Er küsste sie. Und in dieser Nacht schenkte er nicht nur ihr was, sonder auch sich. Sie versprechen sich etwas. Götterlieben sind stark. Machtvoll. Und noch geheimnisvoller als Liebe bei den Menschen. Gott, ich habe ein Geheimnis. Du bist nicht meine Nummer Eis im Leben. Es gibt da jemanden, der ist mir wichtiger. Wichtiger als alles andere. Es tut mir Leid, Gott, doch du selber hast es erschaffen. Mit uns. Die Gefühle. Eigentlich waren sie da, um dir zu zeigen, was wir wollen, brauchen. Doch keine Schöpfung macht das, was der Schöpfer will. Keine. Auch wir nicht. Wir lieben einander, statt dich zu lieben, wir hassen einander, statt dich zu hassen, wir wollen einander, statt dich zu wollen. Verzeih uns. Selbst wenn du unter uns leben würdest, du würdest es nicht verstehen. Du könntest es nicht sehen. Verzeih uns. Laila saß auf ihrem Thron. Sie dachte nach. Nach über sich und den Gott der Liebe. Es war schon komisch. Und doch einzigartig. Das Geschenk, dass er ihr gemacht hatte, würde heran wachsen. Und ihre Liebe bekommen. Weil er ein Teil von ihm war. Weil sie ein Teil von ihm war. Oder ihr. Sie wusste es noch nicht genau. Gott hat ein Geheimnis. Sie liebt jemanden mehr als die Menschen. Verzeiht ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)