Adventszauber von Autorentraining ([Adventskalender 2009]) ================================================================================ Kapitel 23: 23. Türchen - Ranma 1/2 ----------------------------------- 23. Türchen von Mistletoe Kiss Leise spielte das wohl bekannteste, aber auch das nervtötenste Weihnachtslied durch den Tendo-Dojo. Leise summte Akane mit, während sie auf der Leiter stehend, Girlanden weiter oben an der Wand anbrachte. Denn auch dieses Jahr gab es bei den Tendo's eine Weihnachtsfeier. „ Bleib gefälligst stehen du widerlicher, kleiner Lüstling!“ Die Dojo-Tür sprang auf und ein lachender Happosai hüpfte hinein. Dicht dahinter eine stinkwütende, halbnackte Ranma-chan. „Niemals!“, rief Happosai und lachte wie ein Wahnsinniger. Da dies schon die tägliche Prozedur war, kümmerte Akane sich einfach nicht darum, zu dem wollte sie die Dekoration endlich fertig kriegen. In der Zeit wo sich die Streithähne verfolgten, machte sie weiterhin die Girlanden fest. Im Hintergrund spielte weiterhin Weihnachtsmusik, zu der Akane, trotz der Schreie, fröhlich mitsummte. „Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass du aufhören sollst mich zu begrabschen, du Gnom?!“ „Aber Ranma!“ Happosai schaute die momentane Sie mit weinerlichen Augen an. „Ich will doch bloß, dass du diesen BH anziehst.“ Wie aus dem nichts zog er einen rosa Spitzen-BH hervor. „Jetzt ist das Maß aber voll!“ Mit einem lauten Kampfschrei griff Ranma-chan, Happosai an. Dieser weichte jedem Angriff aus und binnen weniger Sekunden waren beide in einem heftigem Schlagabtausch verwickelt. Sie waren so mit ihrem Kampf beschäftigt, dass sie nicht einmal mitbekamen, als sie an die Leiter stießen. Akane hingegen kriegte das sehr wohl mit. Sie schwankte und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Vergebens! Die Leiter fiel um und Akane klammerte sich an die Girlanden. „RANMA, DU MISTKERL!“, schrie Akane während sie immer noch an den Girlanden hing. Doch zu spät, Ranma und Happosai waren längst aus dem Dojo. Ping. Ein Nagel fiel und die Girlanden lösten sich. Ping. Ein zweiter Nagel fiel. Ping. Der dritte Nagel fiel und mit ihm Akane. Stöhnend richtete sie sich wieder auf und rieb sich das schmerzende Hinterteil. Wütend stapfte die jüngste der Tendo's aus dem Dojo, auf der Suche nach ihrem Verlobten. Dieser hatte sich währenddessen in seine normale Form zurück verwandelt. Und Happosai? Der wurde, nachdem Ranma ihn verprügelt hatte, gefesselt, in einen Sack gesteckt und im Wandschrank eingeschlossen. „So schon mal ein Problem weniger wären da nur noch... OUCH! Akane, spinnst du?!“, schrie Ranma seine Verlobte an und rieb sich die Beule, die sein Kopf nun hatte. „Das war dafür, dass du mich einfach im Dojo hast hängen lassen! Und jetzt komm!“, sagte Akane mit gereizter Stimme. „Was?! Aber wohin denn?“ „Ins Dojo. Da ich deinetwegen mit den Girlanden immer noch nicht fertig bin, wirst du mir jetzt helfen und zwar indem du den Weihnachtsbaum schmückst.“ Ohne irgendwelche Wiederworte abzuwarten, zog Akane Ranma am Zopf Richtung Dojo. Dort angekommen ließ sie ihn wieder los. „Weißt du, ich kann auch alleine gehen.“, kommentierte er ihr Verhalten mit einem Unterton aus Trotz. „Ja, aber wahrscheinlich in die falsche Richtung.“ „Für wen hältst du mich? Ryoga?“ „Jetzt schmück endlich den Baum.“, sagte sie ungeduldig, während sie die Leiter wieder hinstellte und hoch kletterte. „Ist ja...“ Ranma stockte mitten im Satz, denn als er zu Akane sah, merkte er, dass er ihr aus der Position, in der sie gerade war, sehr gut unter den Rock sehen konnte. Mit einem Rotschimmer wendete er seinen Blick von Akane ab. //Schwarze Spitzenunterwäsche. Ich wusste nicht mal, dass sie so etwas besitzt. Naja woher auch?// Er wendete seinen Blick noch einmal kurz auf Akanes Unterwäsche und besah sich dann die Kiste mit dem Schmuck für den Weihnachtsbaum. //Stehen tut es ihr alle mal.// Sein Kopf nahm noch etwas an Farbe zu. Danach machte er sich daran den Baum zu schmücken. Hin und wieder sah er verstohlen zu Akane hinüber, doch die bemerkte das gar nicht. Aber weitestgehend waren beide mit ihrer Arbeit beschäftigt. Es verging fast eine Stunde ohne das einer der beiden ein Wort verlor. Schlussendlich brach Ranma das Schweigen: „Akane? Kannst du mir mal helfen?“ Akane war schon fertig und hatte Ranma und sich einen Tee geholt, den sie gerade dabei war zu trinken. „Klar.“ Sie stellte ihre Tasse auf einem der bereits aufgebauten Tische ab und ging zu Ranma und dem Weihnachtsbaum. „Was kann ich für dich tun?“ Sie hatte sich mit der Zeit wieder beruhigt und war wieder freundlich geworden. „Der Baum ist leider, muss ich zu meiner Schande zugeben, zu hoch für mich um die Spitze anzubringen.“ „Moment ich hol die Leiter.“ Gesagt, getan. „Halt die Leiter mal fest!“, kaum hatte sie das ausgesprochen, kletterte sie die Sprossen hoch. Wie aus Reflex schaute Ranma hoch und wie auch schon vorhin hatte er eine wunderbare Aussicht auf Akanes Unterwäsche. Er lief erneut hochrot an und schaute weg. //Ich muss unbedingt damit aufhören! Ich bin schließlich nicht Happosai!// „So fertig!“, verkündete Akane und kletterte wieder von der Leiter. Sie stellte sich neben Ranma und besah sich den Weihnachtsbaum. Ihre Augen begannen zu glitzern. „Er sieht so schön aus.“, seufzte sie. Bunte Lichter spiegelten sich in den roten und goldenen Kugeln wieder. Lametta verzierte ebenfalls den Baum und oben auf der Spitze prangte nun ein goldener Stern. Ranma sah den Baum und dann Akane an. Er war gerade im Begriff seinen Arm um sie zu legen und sie zu sich zu ziehen als... „NIHAO, AIREN!“ ... die Tür aufsprang und Shampoo plötzlich an Ranmas Hals hing. Akane sah ihn und Shampoo mit einem abfälligen Blick an und ging dann aus dem Dojo. Ranma wollte sie aufhalten, doch Shampoo hinderte ihn daran in dem sie sich noch enger an ihn schmiegte. Er versuchte verzweifelt sich von ihr loszureißen, was ihm schlussendlich auch gelangte. „Du bist ein wenig früh da, findest du nicht?“, fragte Ranma mit einem leicht gereiztem Unterton, da er wusste, dass Akane nun wieder sauer auf ihn war und Shampoo die Stimmung, die gerade noch zwischen ihr und ihm geherrscht hatte, komplett zerstört hatte. „Shampoo wollte nur so schnell wie möglich bei Ranma sein“, lächelte sie ihn an und drückte sich noch fester an ihn. „SAOTOME, DU WIDERLICHER FRAUENSCHÄNDER!“, schrie eine wohl bekannte Stimme. Ranma sprang zur Seite und ein Messer flog haarscharf an seinem Kopf vorbei. „Mousse! Bist du bescheuert?“, schrie Ranma ihn an. Ranmas Worte völlig ignorierend fuhr Mousse fort: „Wie kannst du es wagen, meine Shampoo anzurühren? Das wirst du büßen!“ Ohne weiteres zögern griff er Ranma an. Dieser wich jedoch aus und schlug ihn mit einem gezielten Schlag K.O. „Shampoo?“ „Ja Airen?“, sie sah ihn mit glitzernden Augen an. „Würdest du Mousse bitte ins Gästezimmer bringen und dich dort um ihn kümmern.“ „Aber Airen!“ „Bitte tu mir den Gefallen, Shampoo“, sagte er und lächelte sie dabei an in dem Wissen, dass sie diesem nicht widerstehen konnte. Sie wurde etwas rot und nickte nur. „Und nochmal zwei weniger“, sprach er leise zu sich selbst, als er aus dem Dojo ging, um Akane zu suchen. Was sich jedoch als ziemlich einfach heraus stellte, da er gerade eine kleine Explosion aus der Küche vernahm. Zweifelsohne ein weiterer gescheiterter Versuch Akanes zu kochen. Mit schnellen Schritten näherte Ranma sich der Küche und trat in diese ein. Doch es ähnelte mehr einem Schlachtfeld als einer Küche. Überall lagen Töpfe, Schüsseln, Zutaten sowie Teile der explodierten Mikrowelle und mittendrin stand eine völlig verzweifelte Akane, die über und über mit Sachen bekleckert war, von denen Ranma besser nicht wissen wollte, was es war. „Akane? Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Sie sah ihn mit traurigen Augen an und schüttelte den Kopf. „Was ist denn los?“ Er kam ein Stück näher. „Da fragst du noch? Ich hab die halbe Küche in die Luft gejagt! Ich glaube, du hattest doch Recht. Ich bin wirklich zu nichts nutze.“ Die Tränen unterdrückend schaute sie auf dem Boden. Plötzlich spürte sie wie sich zwei Arme um sie legten. Ranma umarmte sie. Leicht geschockt riss sie die Augen etwas auf. „Sag so was nicht, Akane! Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt.“ Er drückte sie noch etwas enger an sich. Zögerlich erwiderte sie die Umarmung. Eine ganze Weile standen die beiden einfach nur so da und sagten nichts. Auch diesmal war es Ranma, der das Schweigen brach: „Komm mit. Wir waschen dir jetzt erstmal das Zeug aus dem Gesicht und besser auch aus den Haaren.“ Er hatte sie ein wenig von sich weggedrückt, um ihr in die Augen sehen zu können. Akane nickte nur und lächelte, was Ranma wieder eine leichte Röte ins Gesicht zauberte. //Sie hat wirklich das schönste Lächeln, was ich je gesehen habe.// Sie gingen ins Badezimmer, wo Akane sich das unidentifizierbare Zeug aus dem Gesicht wusch. Danach wusch Ranma ihr die Haare, um auch sicher zu gehen dass auch alles raus war. Als sie damit fertig waren wollte Akane sich noch kurz in ihrem Zimmer umziehen und Ranma wollte ihr dann helfen, die Küche wieder betretbar zu machen. Sie blieben noch kurz im Flur stehen und Akane bemerkte etwas, was Ranma anscheinend noch nicht gesehen hatte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ich werd...“ Doch weiter kam Ranma nicht, denn Akane hatte ihn schon zu sich herunter gezogen und ihre Lippen zart auf seine gelegt. Geschockt riss er die Augen auf und versuchte zu realisieren, was da gerade geschah. Doch schlussendlich kam er zu der Erkenntnis, dass es ihn nicht interessierte und schloss die Augen. Er legte seine Arme um ihre Hüfte und zog sie noch etwas näher zu sich. Beide waren in den Kuss versunken, bis Akane sich von Ranma löste. „War...“, auch diesmal kam er nicht weiter, da Akane ihm den Zeigefinger auf die Lippen legte und nach oben zeigte. //Ein Mistelzweig!// Sie beugte sich kurz zu seinem Ohr vor und hauchte ein „Danke.“ Danach ging sie leise kichernd die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Zurück blieb ein hochroter Ranma, der aber ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen trug. „Versteh einer die Frauen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)