Adventszauber von Autorentraining ([Adventskalender 2009]) ================================================================================ Kapitel 18: 18. Türchen - One Piece ----------------------------------- 18. Türchen von Gedankenverloren lehnte Prinzessin Vivi am Fenster ihres Zimmers und betrachtete die Hauptstadt des Landes, das sie in nicht mehr allzu weit entfernter Zukunft leiten sollte. Selbst jetzt, im tiefsten Winter, war weit und breit nur Sand zu sehen und die Sonne schien warm vom Himmel. Sie hatte nichts anderes erwartet, schließlich lag Arbana in einem Gebiet, das aus einer Wüste bestand, natürlich konnte es hier nicht schneien oder kalt werden und doch hatte sie es gehofft. Als kleines Mädchen hatte sie ihren Vater oft angefleht den Sand so weiß zu machen, dass er wie Schnee aussah. So wie sie es in anderen Ländern gesehen hatte. Dann würde sie auch in Weihnachtsstimmung kommen. Erst dann. Irgendwie war sie dann doch immer in Weihnachtsstimmung gekommen, was teilweise natürlich auch an den Geschenken lag, die sie von ihrem Vater und ganz früher auch ihrer Mutter bekommen hatte. Auch war das große Festessen immer ein Highlight für sie gewesen. Als sie in der Baroque Firma gewesen war, hatte sie sich jedes Weihnachtsfest auf das Erste wieder zu Hause gefreut. Obwohl es in Whiskey Peak immer sehr lustig und auch angenehm zugegangen war, hatte sie ihren Vater natürlich sehr vermisst. Zu ihrer eigenen Überraschung war die Euphorie Weihnachten wieder zu Hause zu feiern nicht allzu groß. Die Prinzessin vermisste ihre Freunde, die Strohhutpiratenbande, mehr, als sie zugeben wollte. Oft lenkte sie sich davon ab, versuchte nicht an jene zu denken und versuchte auch nicht sich selbst dafür zu verfluchen, nicht mit ihnen gegangen zu sein. Auch einer Prinzessin war es nicht möglich sich in zwei Hälften zu teilen und beide Wege zu gehen. Ihre Entscheidung war für Alabasta und gegen ihre Freunde gefallen. Selbst wenn sie diese Entscheidung manchmal bereute, war sie richtig gewesen. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit vermisste sie diese noch um einiges mehr. Die letzte Nachricht hatte sie von Nami bekommen, dies war schon einige Wochen her, oder war es doch schon einen Monat her? Jedenfalls hatte es sich angehört, als wäre alles okay und alle wären glücklich. Die Tage danach machte eine Schlagzeile die Runde „Admiräle beenden das Schaulaufen der Piratenrookies“, in der hatte auch gestanden, dass die Strohhutbande besiegt worden war; doch Vivi war nicht beunruhigt gewesen, denn ihre Freunde konnten sich schon aus brenzligen Situationen retten und Luffy würde niemals zulassen, dass seine Bande aufgelöst werden würde. Eine leichte Unruhe machte sich jedoch in ihr breit, als sie von der Exekution Portgas D. Ace’ las. Luffys großer Bruder war durch einen Hinterhalt gefasst worden und sollte als Kriegserklärung an die Piraten öffentlich exekutiert werden. Das Mädchen konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Strohhut so etwas zulassen würde. „Es wird ihnen schon nichts passiert sein.“ Vivi schreckte zusammen, als Corsa den Raum betrat und sie freundlich anlächelte. Karuh stimmte ihm quakend zu. Auf ihren verwirrten Blick hin legte der junge Mann den Kopf leicht schräg und fragte zögernd: „Du hast doch über die Piraten nachgedacht... oder etwa nicht?“ Sie nickte: „Doch, du hast Recht. Ich wünschte, sie könnten heute zur Feier hier sein. Ich wünschte, ich wüsste, was sie gerade tun.“ Sie hob ihre Hand und fuhr sich durch die zu einem Zopf zusammengebundenen Haare. Corsa trat an ihre Seite und zwickte sie in diese. „Hey, glaubst du etwa, ihnen ist etwas zugestoßen? Die Zeitungen berichten immer übertrieben. Na komm schon, wahrscheinlich sitzen sie irgendwo auf irgendeiner Winterinsel und feiern im Schnee Weihnachten, ganz sorgenfrei“, versuchte er sie aufzuheitern. Die Prinzessin begann zu kichern: „Die Vorstellung ist einfach zu witzig. Luffy würde sicher allen das Festessen wegschnappen, direkt vor der Nase, sodass man sich fragt‚ wo ist jetzt mein Fleisch hin? Oder Zoro, der trinkt sicher literweise Sake oder Bier um den Tag gebührend zu feiern. Chopper wäre natürlich total hingerissen von allen Dingen, die viel Zucker enthalten oder rosa sind. Ich glaube, ich hätte ihm eine große Portion Zuckerwatte zu Weihnachten geschenkt. Nami…, Nami hätte wohl auch an Weihnachten ihr Geld gezählt, ob auch wirklich alles da ist, trotzdem hätte sie genossen, wie die Anderen ausgelassen feiern. Usopp würde jedem etwas ‚Nützliches’ zu Weihnachten erfinden. Wahrscheinlich funktioniert sowieso nur die Hälfte davon. Und Sanji? Sanji kocht für alle, oder umschwärmt Nami und die Neue in der Mannschaft, du kennst sie noch. Miss Bloody Sunday, Nico Robin. Wie gern wäre ich bei ihnen!“ Der Mann strich ihr mit der Hand über die Schulter und lächelte sie an: „Gehen wir runter zum Essen, Prinzessin. Die Anderen warten. Immer Kopf hoch und daran denken, dass du vielleicht nächstes Jahr wieder mit ihnen zusammen feiern kannst.“ Das Mädchen nickte und folgte ihm aus ihrem Zimmer hinaus in den Festsaal, wo sie mit lautem Hallo empfangen wurde. Sie setzte sich an ihren angestammten Platz, lauschte der Rede ihres Vaters und begann dann zu essen. Immer wieder tauchten Bilder vor ihren Augen auf, auf denen ihre Freunde ebenfalls zu dieser Stunde ihr Weihnachtsessen genossen. „Vivi? Vivi? Wo bist du mit deinen Gedanken?“ Die Stimme ihres Vaters hörte sie wie aus weiter Ferne und sie kehrte zurück ins Diesseits, um festzustellen, dass sie mit offenem Mund und einer Gabel, die nur halb in die Luft gehoben war, mit offenen Augen eingenickt war. „Entschuldige, ich dachte gerade über... etwas nach.“ Er kam zu ihr herüber und streichelte ihr mit der Hand über die Wange: „Für dein diesjähriges Geschenk musst du ein bisschen reisen. Folgst du mir auf unser Schiff?“ Verwirrt tat das Mädchen wie ihr geheißen. Im Unterbewussten hoffte sie schon, dahin gebracht zu werden, wo sich die Strohhüte gerade aufhielten, aber ihr Verstand sagte ihr, dass dies nicht möglich war. Waren ihre Freunde doch viel zu weit weg. Während das Schiff die Segel setzte, fragte sie sich, wohin die Reise wohl gehen würde, wenn nicht zu ihren Freunden. „Vater? Wo fahren wir hin?“, fragte sie neugierig. Er lächelte nur und zuckte mit den Schultern, wofür sie ihn in die Seite zwickte. Nach und nach nahm die Hitze ab und nach ungefähr 2 Stunden Fahrt, begann die Prinzessin zu frieren. „Vivi, schau! Da vorne! Hier haben wir den richtigen Ort unseres Weihnachtsfests und gleichzeitig dein Weihnachtsgeschenk! Eine Winterinsel, nur für dich allein!“ Unwillkürlich musste sie lachen und begann ihren Vater stürmisch zu umarmen. Eine Winterinsel. Weihnachten im Schnee. Schnee so weit das Auge reicht. Ein Kindheitstraum war in Erfüllung gegangen. Hier würde sie das nächste Weihnachten auch mit ihren Freunden feiern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)