Seepferdchen von liddleSister ================================================================================ Kapitel 1: Was für ein Theater! ------------------------------- „Ich kann nicht glauben, dass wir uns ausgerechnet im Haus des Feuerlords vor ihm verstecken.“, sagte Katara. „Keine Sorge, er wird nicht hier auftauchen. Er war das letzte Mal hier, als wir noch eine glückliche Familie waren.. und das ist lange her.“ „Wie du meinst.“ Zuko hatte ein angenehmeres Domizil als das Camp vorgeschlagen – ihr altes Haus auf der Ascheninsel. Sie hatten es vor kurzem bezogen. „Immerhin ist es schön hier.“, sagte Suki. „Unten haben wir einen schönen Strand für uns allein. Falls Katara Wasser bändigen üben will. Ich meine, mit Aaang.“, brummte Zuko. „Wirklich? Das muss ich mir gleich ansehen!“ „Äh.. ich kanns dir zeigen, wenn du willst.“ Katara lachte. „Danke. Ich finde den Weg allein.“ „Oh. Na wie du meinst.“, sagte der junge Feuerbändiger enttäuscht. Toph grinste. Na sieh mal einer an, sie schien sich hier blenden amüsieren zu können. Schließlich waren sie alle am Strand, sogar seine Hoheit hatte sich in Badeshorts und ärmellosem Shirt zu ihnen gesellt. Er saß mit angezogenen Knien im warmen Sand und starrte abwesend in Kataras Richtung. Toph ließ sich neben ihm zu Boden plumpsen. „Na was ist, hat der kleine Feuerspucker schlechte Laune?“ „Was willst du?“, brummte er. „Dir auf die Nerven gehen. Immerhin steht die Rache für meine verbrannten Fußsohlen noch aus.“ „Ich dachte, du verpasst mir eine Tracht Prügel?“ „Mädchen sind eher für die psychologische Kriegsführung.“ „Aha.“ „Ich kenne dein kleines Geheimnis.“ Zuko sah die Erdbändigerin an, aber er riss sich zusammen, blieb ruhig. „Was meinst du?“ „Komm schon Junge, du kriegst jedesmal Herzklopfen, wenn du jemand bestimmtes ansiehst.“ „Das ist doch Quatsch.“ „Ich merke es nicht nur, wenn die Leute lügen, ich kann auch ihre Stimmung erkennen… und du, Freundchen, bist verliebt.“ Zuko wurde knallrot. „So ein Blödsinn!“, schnappte er, stand auf und ging. Toph grinste. Das war ein Riesenspaß! Später waren alle im Haus und aßen, als Sokka mit einem Plakat der Aschenkomödianten ankam. Zuko war von denen noch nie begeistert gewesen, aber in diesem Haus abends alleine herumzusitzen würde ihn nur depressiv machen. Und wenn Toph irgendwelche Andeutungen zu Katara machte? Obwohl, dann würde sie es erfahren – und was sagen? Sie war nett zu ihm, hatte ihm vergeben, doch das hieß nicht, dass sie von einer Liebeserklärung begeistert war. Warum auch sollte sie gerade den Feuerbändiger mögen, der sie und ihre Freunde gejagt, angegriffen und in einen Haufen misslicher Situationen gebracht hatte? Schlussendlich trottete der Prinz wenig begeistert hintennach, als sie auf dem Weg zum Theater waren. Dort angekommen mussten sie nach oben. Toph und Katara saßen nebeneinander – ganz schlecht! Rasch ging er nach vor und setzte sich neben Katara, um ja mitzukriegen, wenn die Erdbändigerin irgendetwas erwähnte. Aang sah enttäuscht drein. „Also .. da wollte eigentlich ich sitzen.“ Na und, dann sitzt du eben hier, wo ist das Problem?“ „Aber.. ach was solls.“ Der Avatar setzte sich und Zuko beachtete ihn nicht weiter, sah zu Toph, die sich eben beschwerte, dass ihre Füße von hier oben gar nichts sahen. „Keine Angst, ich sage deinen Füßen was passiert.“, versprach Katara. Der Vorhang hob sich und das Stück ging los. Das alles war ziemlich dumm – Aang wurde von einer Frau gespielt, Katara von einer ständig heulenden, etwas beleibten Schauspielerin, Toph von einem riesigen Kerl und er.. mal abgesehen davon, dass die Narbe auf der falschen Seite war- war er echt so ein Idiot? Ein beunruhigender Gedanke. Und dann kam die Szene in Ba Sing Sei. In den Kristallhöhlen, gemeinsam mit Katara. Daran wollte er nicht erinnert werden. Zuko warf einen Blick zu der Wasserbändigerin. Sah sie wütend aus? Nein. Und dann sagte „Katara“ zu „Zuko“ auf der Bühne, dass Aang eigentlich nur wie ein kleiner Bruder wäre und er wäre der Mann für sie. War das peinlich! Toph grinste übers ganze Gesicht und Katara rutschte demonstrativ von ihm weg – sein Mut sank. Das war eindeutig gewesen. Und jetzt? Wenn er nach diese Szene irgendetwas tat oder sagte – sie würde es nur als Scherz auffassen. Es läutete zur Pause und alle gingen hinaus. Aang ging mit Katara auf den Balkon und Zuko wollte ihnen folgen, doch Toph schnappte ihn am Ärmel und hielt ihn fest. „Na Feuerspucker, das war wohl genau das, was du von Katara hören willst?“ „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“, antwortete er kühl. „Ein Küsschen würde auch reichen, stimmst?“ „Halt die Klappe!“,schnauzte er, befreite sich aus ihrem Griff und betrat den Balkon – nur um zu sehen, wie der Avatar Katara küsste. Zukos Herz schien zu zerspringen. Er wirbelte herum und stapfte nach drinnen. Er war wütend, enttäuscht, gekränkt, deprimiert.. und wurde wieder am Ärmel gepackt. „He, blinde Mädchen lässt man nicht allein. Was ist los mit dir?“ „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein! Lass mich in Ruhe!“, fauchte er und ließ sie stehen „Was ist denn mit ihm los?“, fragte Sokka, der vom Imbissstand kam. „Sonnyboy ist wohl irgendeine Laus über die Leber gelaufen.“ , sagte Toph. Auch Katara, die eben hereinkam, sah alles andere als glücklich aus. Beim Nachhauseweg beobachtete Sokka den Feuerprinzen. Er trottet mit hängendem Kopf durch den Sand. Warum hatte er mit Toph gestritten? Und heute am Strand, da hatte sie etwas gesagt und er war knallrot geworden. Sokka ging ein Licht auf! Na klar! Zuko war in Toph verknallt! Im Haus angekommen, ging Zuko sofort in sein Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Alles umsonst! Er brauchte nicht weiter nachdenken oder träumen – sie hatte den Avatar geküsst! Er hatte keine Chance – klar, er konnte sie weiter anhimmeln, aber sie würde für immer die Frau eines anderen sein. Er vergrub sein Gesicht im Polster und wollte sterben – da klopfte es. „Was ist?“, maulte er in Richtung Tür. Sokka trat ein und grinste. „Hallo Kumpel.“ Mit der Flucht aus dem Gefängnis hatte Zuko sich diesen Status erworben. Der Feuerbändiger setzte sich auf. „Was willst du?“ „Ich bin hier um dir zu helfen!“ „Äh, wobei?“ „Probleme mit den Mädels, was? Sokka weiß Rat.“ „Ich hab keine Probleme.“, sagte Zuko trotzig. „Du rennst wie ein geschlagener Hund durch die Gegend. Ganz klar Liebeskummer.“ „Danke Doktor Sokka“, brummte der Prinz sarkastisch. „Ich bin deine Rettung. Mit Mädchen kenn ich mich aus. Die lieben mich alle.“ „Kein Bedarf. Außerdem glaube ich nicht, dass sie mich mag.“ „Die braucht nur eine Weile, bis sie auftaut.“ „Sie steht wohl mehr auf den Avatar.“ „Hat sie dir das etwa gesagt?“ „Nein, aber, naja, er hat sie geküsst.“ Sokka bekam große Augen. „Echt? Und er lebt noch? Ich wette, sie war nicht begeistert.“ Zuko dachte nach. Er war davongestürmt und hatte zwar den Kuss, nicht aber ihre Reaktion gesehen. „Könnte sein..“ „Siehst du? Du hast verpasst, wie sie ihm eine verpasst hat!“, sagte der Wasserstammjunge strahlend. „Wenn du meinst.“ „Ich werde dir helfen. Und im Null Komma Nichts wird sie unsterblich in dich verliebt sein.“ Zuko dachte nach. Nun, Sokka hatte Suki, die ihn wirklich sehr zu mögen schien. Also, was konnte er schon verlieren? „Na schön.“ „Bestens. Beginnen wir mit Lektion eins – Mädchen lieben Komplimente. Sei nett zu ihr. Sag ihr nette Sachen. Sowas wie .. du bist das schönste Mädchen der Welt.“ „Gut, ich versuchs. Äh. Danke.“ Immer doch. Dann gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Nachdem Sokka gegangen war, machte Zuko sich fertig fürs Bett. Nun, wenn er ihr Bruder überzeugt war, dass es Hoffnung gab, war Katara vielleicht doch nicht so unerreichbar. Zumindest konnte der „Lektion eins“ ausprobieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)