Der Vergewaltiger von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Romantisches Abendessen ---------------------------------- Der restliche Tag verging für Danny so gut wie gar nicht. Nachdem er sich von Mac verabschiedet hatte und wieder im Labor verschwunden war, brütete der junge Ermittler nur über den Beweisen. Aber auch die neuen Beweise, die Don ihm gegen Mittag vorbeigebracht hatte, halfen nicht weiter. Es waren erneut keine brauchbaren DNA-Spuren oder Fingerabdrücke gefunden worden. Langsam stieg in Danny der Verdacht auf, dass der Täter nur mit ihnen spielte. Er gab den Ermittlern gerade so viele Beweise, wie er für nötig hielt, damit sie wussten, dass er da war. >Heute Nacht werden Mac und ich uns so nahe sein, wie ich es mir schon immer erhofft habe.< Wenn Danny nicht gerade mit dem Fall beschäftigt war, dachte er viel über die Worte seines Freundes nach und über die Bitte, welche Mac geäußert hatte. Am Anfang war Danny doch noch skeptisch gewesen. Immerhin hatte Mac noch immer nicht gesagt, dass er ihn liebte, aber nach langem Überlegen, kam Danny zum Entschluss, dass Mac nie mit ihm schlafen würde, wenn er keine Liebe empfinden würde. Danny selbst würde nie mit einem Mann schlafen, den er nicht liebte. Sein Körper sollte nur der Person gehören, der er auch sein Herz, seine Seele und seine Zuneigung geschenkt hatte. Und diese Person hatte er in Mac gefunden, soviel stand für Danny fest. Während Danny glücklicher nicht sein konnte, war Mac den ganzen Tag über nervös, ließ sich aber gegenüber seinen Kollegen nichts anmerken. Wie ein hilfloser Teenager grübelte er über das erste Mal mit Danny nach. Mac hatte unglaubliche Angst, dass er was falsch machen könnte, dass er Danny so gar weh tun könnte. Der Sex mit Danny würde schließlich um einiges anderes werden, als der Sex den er mit Claire. Claire war eine Frau und Danny ein Mann. Und Mac war so erzogen worden, hatte es so gelernt, dass Männer und Frauen miteinander Sex hatten, damit sie auch später eine richtige Familie haben konnten. „Reiß dich zusammen, Mac. Wir gehen die Sache entspannt an. Danny wird sicher wissen, was zu tun ist. Immerhin hat wenigstens er schon Erfahrungen mit Männern.“ Seufzend lief er in seinem Büro auf und ab und fuhr sich dabei immer wieder durch die Haare. Mac wahr sich bewusst, dass dies alles nicht zu ihm passte. Er war sonst so gut wie nie nervös oder unsicher. Aber ein gewisser Jemand hatte ihn einfach dazu gebracht. >Danny. Du hast mir wortwörtlich den Kopf verdreht. Aber ich kann dir deswegen nicht böse sein.< Lächelnd ließ Mac sich auf seinen Bürostuhl nieder und tippte flink über seine Tastatur. „Oh Gott...“ ein wenig entsetzt schaute Mac auf den Monitor und schluckte. >Ich wusste ja, dass Sex zwischen Männern anderes ist, aber das wird Danny doch Schmerzen bereiten.< Ungläubig schaute Mac auf die Bilder und Berichte, welcher er im Internet unter –Homosexualität- gefunden hatte. Auch wenn Mac sich schämte, so wollte er auf keinen Fall unvorbereitet sein, wenn Danny und er heute Abend wirklich ihr erstes Mal haben sollten. Zwar war er noch nie einer mit vielen Worten und Gefühlen gewesen, nur bei Menschen, die ihm was bedeuteten. Und genau deswegen hatte er sich die Informationen geholt. >Niemand würde mir abnehmen, dass ich so unbeholfen bin. Ich bin zwar ein Ex-Marine, deswegen hab ich aber noch lange nicht überall Erfahrung nicht in allem Erfahrung.< Es gab den einen oder anderen Marine aus seiner früheren Zeit, der auch schwul war. Aber damals hatte Mac sich nicht so sehr für dessen Bettgeschichten interessiert. „Ich sollte damit aufhören. Immerhin bin ich ein erwachsener Mann. Wir lassen es heute Abend auf uns zu kommen. Danny wird mir schon helfen.“ Sich selbst zunickend schaltete Mac den PC wieder aus und lehnte sich im Bürosessel zurück. Die Angst vor der heutigen Nacht war noch immer da, aber nicht mehr ganz so schlimm. Die Berichte hatten dem Brünetten mehr oder weniger geholfen, sodass er seine Nervosität ein wenig zurückschrauben konnte. Immer wieder sah Danny auf seine Uhr. Es war genau 20.53 Uhr und er stand vor Macs Wohnung. Unruhig blickte er an dem Gebäude hoch. Wieso war er auf einmal nur so nervös? Der Tag war zwar nicht mehr ereignisreich gewesen, aber trotzdem musste Danny aufpassen, dass er sich auf seine Arbeit konzentrierte. Seine Gedanken schweiften über den ganzen Tag verteilt immer wieder zu Mac und ihrem Erlebnis auf der Toilette. >Ich bin ja der Meinung, dass man Sex nicht planen kann, es passiert einfach, aber ich glaube, Mac ist in diesen Dingen doch eher ein kleiner Vorausplaner.< Grinsend strich Danny sich die Haare aus dem Gesicht, bevor er noch einmal tief Luft holte und klingelte. Es dauerte keine Minute und ihm wurde die Tür geöffnet. Dannys Herz hämmerte fest in seiner Brust, als er die Tür aufschob und den kleinen Treppenflur nach oben, zu Macs Wohnung, ging. Mit jedem Schritt schlug sein Herz schneller und Danny hatte das Gefühl, dass jeder sein Herz schlagen hören müssten. Lächelnd stand Mac in der Tür zu seiner Wohnung und wartete, dass sein junger Freund die letzten Schritte überbrückte. „Hallo.“ Noch bevor Danny was sagen konnte, hatte Mac nach seiner Hand gegriffen und den jungen Mann an sich gezogen. „Ich freu mich, dass du gekommen bist.“ Sanft küsste er seinen Freund, welcher ein wenig verwirrt drein blickte. Danny fühlte sich ein weiteres Mal wie in einem Traum, da er es nicht kannte, dass Mac die Initiative ergriff. Zärtlich erwiderte er den Kuss, welcher leider nicht von langer Dauer war, da Mac nicht vorhatte, den ganzen Abend auf dem Flur zu stehen. Mit einem glücklichen Lächeln folgte er dem Älteren in die Wohnung und blinzelte ein paar Mal ungläubig. „Mac? Was ist hier passiert?“ Danny schluckte und sah unsicher zu seinem Freund. Dieser strahlte nur noch mehr. Rasch half er dem Blonden aus der Jacke und führte diesen danach in die Küche, wo ein schön gedeckter Tisch wartete. „Ich wollte mich entschuldigen, weil ich mich die letzten Wochen total daneben benommen habe. Du offenbarst mir deine Gefühle und ich? Ich sag dir nur, dass wir uns verstecken müssen, dass es keiner wissen soll. Es tut mir leid Danny, dass ich so unsensibel mit dir und deinen Gefühlen umgegangen bin.“ Vorsichtig half er dem jungen CSI beim hinsetzten. Sprachlos blickte Danny auf seinen Freund und fragte sich, ob er nicht vielleicht doch in einem Traum war. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mac. Im Grunde hatte ich mich schon damit angefreundet, dass wir weiter so machen. Es wäre mir zwar schwergefallen, nach der Sache auf der Toilette, dich nicht einfach anzuspringen. Aber ich hätte mich zusammengerissen, gerade weil ich weiß, wie du zu einer Beziehung am Arbeitsplatz stehst. Wirklich, Mac, es hätte mich nicht gestört, wenn du mich weiter als einen normalen Mitarbeiter behandelt hättest. Solange du es auch nur auf der Arbeit und nicht zu Hause so gemacht hättest. Ich war wirklich überrascht, als ich die Kerzen im Flur und im Wohnzimmer gerade gesehen habe. Du wolltest es wirklich romantisch machen, oder?“ Liebevoll blickte Danny in die blauen Augen des Älteren und lächelte unendlich dankbar. „Ich wollte dir eine Freude machen, das stimmt. Und ein wenig Romantik ist nichts Verkehrtes. Vor allem dann nicht, wenn wir heute Abend noch einen Schritt weiter gehen“, murmelte Mac ein wenig errötend. „Es muss dir nicht unangenehm sein, Mac. Ich freu mich wirklich sehr, dass du dir so viel Mühe gemacht hast. Wir hätten ja auch gleich ins Bett gehen können. Aber auf so was steh ich überhaupt nicht. Ein schönes Essen, ein nettes Gespräch und ein wenig Romantik ist genau das Richtige, damit wir beide uns auch entspannen und beruhigen können. Ich bin nämlich genauso nervös wie du“, gestand der blonde CSI mit leicht rötlichen Wangen. “Aber du hast doch schon Erfahrungen, oder nicht?“ Leichte Panik machte sich in Mac breit. Hatte Danny doch noch keine Erfahrungen? Was sollte er dann machen? Er wollte seinem jungen Freund doch nicht weh tun! Beruhigend hob Danny seine bandagierte Hand und nickte. „Es liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, dass ich was mit einem Mann hatte. Aber ich denke nicht, dass man es verlernt. Radfahren verlernt man schließlich auch nicht. Und genauso ist es mit dem Sex. Aber wir sollten dieses Thema nicht beim Essen besprechen, sondern später in deinem Schlafzimmer. Ich hab nämlich nicht nur Lust auf dich, sondern auch auf Essen mitgebracht“, gab Danny breit grinsend von sich. Sein Herz machte kleine Hüpfer, als er sich einfach nur umsah und merkte, was Mac alles getan hatte, damit dieser Abend wirklich unvergesslich bleiben würde. „Du hast Recht. Wir sollten uns nicht verrückt machen, sondern einfach alles auf uns zukommen lassen.“ Lächelnd sah Mac auf seinen jungen Freund. Schnell war der ältere CSI verschwunden und holte das Essen, welches er auf den schön gedeckten Tisch abstellte. Es duftete einfach köstlich. Mit leichten Schmetterlingen im Bauch setzte Mac sich gegenüber von Danny und strahlte diesen glücklich an. „Lass es dir schmecken.“ Ganz gentlemanlike füllte Mac seinem Freund etwas auf den Teller und schenkte ihm ein Glas Rotwein ein. Danny war wirklich gerührt. Noch nie hatte sich jemand solche Mühe geben, um ihn glücklich zu machen. Mac hatte wirklich an alles gedacht. Sogar an leise, romantische Musik im Hintergrund. Den ganzen Abend schauten sie sich verliebt an und man konnte die erregende Spannung in der Luft fühlen. Nachdem Danny auch das leckere Dessert verspeist hatte, strich er sich über den vollen Bauch. „Willst du mich mästen?“ fragte der blonde CSI lachend, als er Mac beim Abräumen half. “Hatte ich eigentlich nicht vor. Ich wollte nur, dass du ein richtiges Essen bekommst. Und wie ich mitbekommen habe, schien es dir sogar geschmeckt zu haben.“ Mac war gerade dabei die Spülmaschine einzuräumen, als Danny seine Arme von hinten um diesen schlang. „Danke Mac. Nicht nur für das wunderschöne Essen. Ich danke dir für alles“, wisperte Danny leise. Sanft legte Mac seine Hand auf die von Danny und streichelte diese beruhigend. „Du musst dich nicht bedanken. Wenn das einer muss, dann bin ich es. Du hast mir erst die Augen geöffnet. Viel zu lange habe ich mich vor der Welt und meinen Gefühlen verschlossen, habe nur für meine Arbeit gelebt. Deine Art und Weise, mag sie so manches Mal auch chaotisch sein, hat mir gezeigt, was es heißt zu leben. Danny, du hast sehr viel in deinem Leben erreicht, obwohl du es nicht immer leicht hattest. Deine Familie gehört nicht gerade den Gesetzen an und bei uns im Labor war es auch nicht immer leicht. Ich weiß, dass ich dir das Leben so manches Mal nicht leicht gemacht habe, umso mehr bewundere ich dich. Du bist wirklich ein sehr guter Ermittler und du hast einen Spürsinn, wie ihn nicht jeder hat. Ich bin sehr stolz, dass du in meinem Team bist, ich möchte dich sowohl im Team als auch in meinem Leben nicht mehr missen.“ Vorsichtig drehte Mac sich in den Armen des anderen und sah diesen schüchtern an. Dannys Blick war liebevoll auf den Älteren gerichtet und man merkte dem blonden CSI an, dass dieser mit den Tränen kämpfte. „Ich liebe dich, Danny.“ Behutsam näherte Mac sich den Lippen des anderen und hauchte einen sanften Kuss auf diese. Es fühlte sich schön an, diese drei Worte zu sagen. Mac wusste, dass er es endlich geschafft hatte, über seinen Schatten zu springen. Endlich konnte er direkt seine Gefühle für Danny ausdrücken, ohne dass er diesen verletzte. „Mac... weißt du, wie lange ich darauf gewartet habe?“ Die noch vor kurzen unterdrückten Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen von Danny und er versuchte nicht einmal, diese aufzuhalten, war er doch zu glücklich über die Worte seines Freundes. „Zu lange musstest du darauf warten. Jeder Tag, der vergangen ist und an dem ich dir nicht sagte, dass ich dich liebe, tut mir leid. Ich hätte es dir jeden Tag sagen sollen. Danny ich liebe dich. Ich liebe dich, wie ich schon lange niemanden mehr geliebt habe. Und es tut mir so leid, dass du wegen mir so leiden mußtest. Es war nicht richtig, was ich getan habe. Und ich verspreche dir, dass ich es wieder gutmachen werde.“ Selbst mit Tränen in den Augen legte Mac seine Arme um Danny und zog diesen dicht an seinen Körper. Federleicht hauchte er Küsse auf die feuchten Wangen seines Freundes und nahm diesem so die Tränen. TBC Hosted by Animexx e.V. 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