Weinender Schnee von Lomea ((Dante x Nero)) ================================================================================ Kapitel 2: Weißes Nichts ------------------------ Der Wind heulte über die weißen Felder. Der Schnee fiel in dicken Flocken zur Erde und wurde wild durcheinander gewirbelt. Die Hütte war kaum zu erkennen und kein Laut drang aus ihr heraus. Schweigend saßen die beiden Männer da, Nero vor dem Kamin und Dante auf der Couch. Diese Situation hielt schon eine ganze Weile an. Keiner der beiden hatte sich dazu durchringen können, das Wort zu ergreifen. Das einzige Geräusch, was man vernehmen konnte, war der grollende Schneesturm und das leise Tropfen des Wasserhahns. Nero machte es aggressiv. Diese drückende Atmosphäre und das regelmäßige ‚Platsch’ trieben ihn in den Wahnsinn. Nicht genug, dass Dante ihn nicht bei sich haben wollte, nein, jetzt war er sich auch noch zu fein, mit ihm nur ein Wort zu wechseln. Schließlich sprang er auf und warf das Stück Holz weg, mit welchem er sich zuvor beschäftigt hatte. „Machst du heut den Mund gar nicht mehr auf?!“, warf er ihm in einem hartem Ton an den Kopf. „Vielleicht gibst du mir keinen Anreiz dazu.“ „Was soll das denn heißen?! Du kannst doch wohl mit mir ein einfaches Gespräch führen!“ Der Weißhaarige schmunzelte. „Worüber? Über das Wetter? Du hast Recht, die Wetterlage ist wirklich ungünstig, Gespräch beendet!“ Nero musste sich stark zusammenreißen, nicht mit dem nächstbesten Gegenstand nach Dante zu werfen. Wobei sich der Schürhaken vorzüglich eignen würde. Der ehemalige Dämonenjäger musste das bemerkt haben, denn er hob beschwichtigend die Hände. „Hey, schon gut. Dann beginn ein Gespräch, wenn dir so viel daran liegt.“ Der gemeinte überlegte einen Moment und stellte dann kühn eine Frage, die ihn interessierte. „Warum versteckst du dich hier?“ Er antwortete nicht gleich, sondern schaute ihn ernst an. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“ „Aber du bist einfach verschwunden und hast nichts mehr von dir hören lassen. Dafür muss es doch einen Grund geben!“ „Gegenfrage, warum haben Kyrie und du euch getrennt?“ Ein kurzer Schmerz zog sich durch das Gesicht des Jungen. „Das geht dich gar nichts an!“, murmelte er. „Siehst du, damit wäre das wohl erledigt.“ Nero setzte sich wieder vor den Kamin, diesmal aber mit dem Gesicht zu Dante und zog die Beine an seinen Körper. Er sah getroffen und unzufrieden aus. Der Ältere seufzte. „Willst du ein Bad nehmen?“ „Bitte was?“ „Ich hab dich gefragt, ob du baden willst“, kam es leicht genervt. Der Weißhaarige stutzte einen Moment. Was war das für ein seltsames Friedensangebot? Wenn es überhaupt eins war! „In dieser alten, gammeligen Hütte gibt es eine Badewanne?“, reizte er gezielt. „Ja, in dieser alten, gammeligen Hütte gibt es durchaus eine Badewanne. Bevor ich’s mir wieder anders überlege, willst du jetzt oder nicht? Ich dachte bei deiner Verfrorenheit, würde es dir gut tun!“ Nero funkelte den Älteren an. Die fiese Bemerkung hätte er sich sparen können. Dieser griesgrämige alte… Dante brach in lautes Gelächter aus. „Du müsstest dich mal sehen! Siehst aus wie ein kleiner Giftzwerg, der gleich in Flammen aufgeht. Ich geh dir das Wasser heizen“, damit verließ er den Raum durch die andere Tür. Der Junge schaute ihm verdutzt nach. Viel hatte er erwartet, aber kein Lachen. Hatte sich etwas an seinem Gemüt geändert oder war das nur eine kurze Laune gewesen? Auf jeden Fall war ihm diese Variante von Dante viel lieber als die Griesgrämige, auch wenn er sich über ihn lustig machte. Er stand auf und tappte zum Fenster. Man konnte kaum etwas erkennen, alles weiß. Eine Weile betrachtete der Junge dieses weiße Nichts, bis der Ruf des ehemaligen Dämonenjägers erklang. Er brauchte einen Moment um sich loszureißen, aber dann folgte er. In dem Bad stand eine Badewanne unter der ein Feuer brannte. Fast wie in einem Kochtopf… Dieser Gedanke musste wohl offensichtlich in seinem Gesicht gestanden haben. „Glaub mir, du wärst mir zu zäh!“, sagte er und grinste breit. Seine Laune hatte sich wirklich gebessert, auch wenn er sich über den Grund noch nicht ganz einig war. Er fühlte sich beschwingter und energiegeladener. „Handtuch hängt da und vergiss nicht das Feuer auszumachen, wenn es noch brennt“, er verließ den Raum. Dante setzte sich auf die Couch und lauschte der Stille. Aber es war keine unangenehme Stille, denn er wusste, dass jemand hitzköpfiges nebenan in der Badewanne saß. Leicht angesäuert stieg der Jüngere in die Wanne und erschauerte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das Wasser so heiß war. Aber als er sich erstmal daran gewöhnt hatte, war es äußerst angenehm. Alles Mögliche ging ihm durch den Kopf, während er in der Wanne lag. Wie war er eigentlich hier gelandet? Diese Frage hatte er sich schon öfters gestellt. Es hatte alles mit dem Auftauchen dieser zwei verflixten Dämonen begonnen. Warum war er ihnen nur nicht gewachsen? Nur die Flucht hatte geholfen und bisher war sie ihm auch immer geglückt. Warum eigentlich? Was hatten die Viecher nur vor? Er wusste es nicht… Diese ständigen Angriffe waren sehr stressig gewesen und schnell hatten sich Kyrie und er in die Haare gekriegt. Länger hatte es schon nicht mehr richtig zwischen ihnen geklappt, aber so schlimm war es nicht gewesen. Schließlich hatten sie sich getrennt und jeder war seines Weges gegangen. Und was hatte er getan? Er hatte angefangen nach Dante zu suchen. Er hatte sich nach seiner Gegenwart gesehnt. Und nun? Er hatte ihn gefunden, aber was hatte er erwartet? Dass er sich freuen würde ihn wieder zu sehen, nachdem er so erfolgreich untergetaucht war? Was für eine Scheiße! Nero ließ seinen Kopf sinken bis seine Haarspitzen das Wasser berührten. Wo sollte er nur hin? Es gab keinen Ort, an den er gehen konnte. Hier würde er ja auch in kürzester Zeit wieder hinaus fliegen und dann in die offenen Arme der zwei Dämonen laufen. War sein Tod nicht schon zum Greifen nahe? Wie gerne würde er doch hier bleiben… Nein! Er würde Dante nie anflehen, bei ihm bleiben zu dürfen! Wer war er denn? Der junge Mann tauchte seinen Kopf unter, auf einmal nahm man ganz andere Geräusche war. Das Prasseln des Feuers war viel deutlicher zu hören, genau wie jede kleinste Bewegung. Gerne wäre er noch länger so geblieben, fern von allen nervenden Gedanken und Gefühlen, aber langsam ging ihm die Luft aus. Prustend tauchte er auf und musste ein paar Mal blinzeln, alles verschwamm vor seinen Augen. Das warme Wasser war ihm zu Kopf gestiegen. So wie es sich anfühlte, stand er doch kurz davor gekocht zu werden. Er stand auf und wollte aus der Wanne steigen, allerdings hatte er das Schwindelgefühl unterschätzt. Der Weißhaarige blieb mit dem Fuß hängen und stürzte zu Boden. Es tat einen riesigen `Rumms` und er fühlte einen stechenden Schmerz. Seine Benommenheit hatte zugenommen und am liebsten würde er einfach liegen bleiben. Doch da wurde auf einmal die Tür aufgerissen und Dante stürmte herein. War das peinlich! Warum wurde ihm diese Schmach nicht erspart? „Was machst du hier für nen Mist?“, er klang wütend und aufgebracht. Nero verstand nicht ganz warum, er hatte doch nichts kaputt gemacht. „Komm ich helf dir hoch!“ „Nee, geht schon!!!“, es war ihm schon peinlich genug, dass er ihn nackt auf dem Boden liegen sah. Mühsam versuchte er sich hochzustemmen, aber er war zu schlapp, mehr als in eine Sitzposition schaffte er es nicht. Allerdings darauf bedacht, dass der andere nicht zu viel von seinem Körper betrachten konnte. „Stell dich nicht so an und lass dir helfen!“ „Nicht nötig, ich steh gleich auf“, sagte er um Zeit zu schinden. Das Schwindelgefühl war noch da und klang kaum ab. Außerdem schmerzte sein Kopf immer mehr. „Du Volltrottel kannst froh sein, wenn du keine Gehirnerschütterung hast! Bluten tut es auf jeden Fall ordentlich!“, schnauzte Dante ihn an. Erst jetzt bemerkte Nero das warme Blut seine Wange hinab rinnen und konnte sich die Ursache des stechenden Schmerzes erklären. Gleich nahm seine Benommenheit noch etwas zu. „Komm ich trag dich jetzt rüber und dann muss dein Hohlkopf verbunden werden!“ Der Jüngere hob abwehrend die Hände und schaute sich um. Wo war nur das Handtuch geblieben? Endlich entdeckte er es und band es sich behelfsmäßig um. Jetzt musste er sich wenigstens keine großen Sorgen mehr um seine Nacktheit machen. Der andere packte sichtlich ungeduldig zu und hob ihn hoch, was letzteren zum Erschauern brachte. Er hatte sich nicht auf die Berührung vorbereiten können und es hatte ihn vollkommen überrumpelt. Eigentlich war es ja nichts besonderes, aber die kühlen Hände des Älteren auf seiner nackten, warmen Haut zu spüren, erzeugte ein seltsames Prickeln. Er wusste selbst nicht warum. Vielleicht weil er immer so gut eingepackt war? Dante legte den jungen Mann auf der Couch ab. Wie konnte man nur so dappig sein und aus der Badewanne kippen? Und sich auch noch den Kopf aufschlagen? Dann noch dieses Theater, bis er ihn hatte heraus tragen dürfen. Er sollte froh sein, dass er sich überhaupt um ihn kümmerte! Er hätte ihn am besten einfach liegen und verbluten lassen sollen. Wäre für sie beide bestimmt eine gute Lösung gewesen. Aber irgendwie wäre es auch Schade gewesen… Der Weißhaarige musste schmunzeln und schob den Gedanken beiseite. Hatte er nicht mal einen Erste-Hilfe-Kasten besessen? Er brauchte eine ganze Weile, bis er ihn in einem Küchenschrank fand. Den hatte er aber auch gut versteck. Dann kehrte er zu Nero zurück, der ziemlich bleich geworden war und das Tuch, was er sich gegen den Kopf presste, sich ordentlich mit Blut durchtränkt hatte. Zudem zitterte er heftig und starrte ins Leere. Ihm fiel endlich auf, dass der Blutverlust und der nackte Körper bei diesen Temperaturen nicht gerade zur Wärmeproduktion beitrugen. Also holte er die Decke und wickelte ihn wieder darin ein. Er fand sogar einen genügend langen Verband, den er dem Jungen um den Kopf wickelte. „Hm…deine Haare musst du gründlich waschen oder du färbst sie ganz rot!“ Er gewöhnte sich langsam immer mehr an seine Gegenwart und empfand sie nicht mehr als störend, wie am Anfang. Nero antwortete auf seinen Scherz nur mit einem kurzen, gequälten Lächeln. Ihm schien es wirklich nicht besonders gut zu gehen. Allerdings hatte er sich das auch selbst zu zuschreiben, einfach aus der Badewanne zu kippen. Was für ein Tollpatsch! Aber andererseits konnte er einem auch Leid tun, wie er da zitternd und peinlich berührt hockte. „Hast du dich noch woanders verletzt?“, er zog ihn vorsichtig die Decke weg und betrachtete seinen Oberkörper genauer. //Gut durchtrainiert…//, und ehe er sich versah, fuhr seine Hand schon über die muskulöse Brust. Er selbst erschrak wohl mehr als Nero, denn in kürzester Zeit hatte er zwischen ihn und sich einen beträchtlichen Abstand geschaffen. „Ich geh was zu Essen machen!“, meinte der Weißhaarige mit wieder voll gefasster Stimme. Der Junge schaute ihm etwas erschrocken, aber vor allem verwundert nach. Was war eigentlich gerade geschehen? Irgendwie wollten sich seine Gedanken nicht ordnen und schließlich gab er es auf, sein Kopf war einfach zu ramponiert. Er schloss die Augen und versuchte sich etwas auszuruhen. Als Dante mit zwei Sandwichs zurückkam, fand er den Verletzten schlafend auf der Couch vor. Eigentlich war ihm das ganz recht, so musste er sich keinen peinlichen Fragen stellen! Zumindest für den Moment nicht… Die zwei Sandwichs musste er jetzt wohl alleine essen, aber das störte ihn herzlich wenig. Nun hatte er einen Grund noch länger sitzen zu bleiben und den jungen, schlafenden Mann zu betrachten. Was für eine Augenweide… ~Ende - Fortsetzung folgt~ Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen^^ Ich wollt an dieser Stelle auch nochmal danke sagen, dass ihr meine Fanfic lest und für die Favos! Das nächste Kapi kann etwas dauern, da das Abi ansteht, aber ich bemüh mich und wenn ihr Lust habt schreibt mir einen Kommi. Freu mich immer über Verbesserungsvorschläge und Lob^^ Bis demnächst eure Lomea Und zum Schluss ein kleines Special: Weinender Schnee - Hinter den Kulissen Lomea: *heul* Ich hab euch Jungs voll verweichlicht! T_T Dante: Wenn du es bereust, warum tust du es dann? *grummel* Lomea: Na ja, die Geschichte soll doch romantisch sein und da müsst ihr... Warte mal, heißt das alle romantischen Männer sind Weicheier? ...Egal! *weiter jammer* Dante: Hrrrrgh...Romantik...*schauder* Lomea: Ja, Romantik, iiiiihhhh... Warum schreib ich das überhaupt? Nero: Weil du tief in dir drin doch eine Romantikerin bist! *grins* Lomea: Das nimmst du zurück! Òó Oder ich lasse dich in Strapsen mit Bunny-Ohren über ne Wiese hüpfen! Nero: OO *angst* Lomea: Hrr, hrr, hrr! *lach* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)