Promise von Leya ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Disclaimer: Nicht meins. Horrido! Wir sind fast am Ende. Nur noch ein oder zwei Kapitel und dann - finis! Jetzt ist so ein bisschen die Luft raus, aber hoffentlich ist dies jetzt keine allzu große Enttäuschung für euch. ^_~ -*-*- Promise 18 -*-*- Das erste, was Draco wahrnahm, als er wieder zu sich kam, waren die Ketten, die seine Handgelenke über seinem Kopf an die Wand fesselten. Sein erster Gedanke war, dass er träumte. Doch die Ketten erwiesen sich als nur allzu real, als er prüfend daran zog und für die nächsten Sekunden überschwemmte Panik sein Denken. Nicht schon wieder. Nicht jetzt, wo er gerade dachte, es wäre alles vorbei. Nicht jetzt, wo er jemanden gefunden hatte, der ihm etwas bedeutete. Es war einfach nicht fair. Entsetzt zerrte er noch einmal an den Ketten, schaffte es aber nur, dass diese sich noch tiefer in seine Haut gruben. Verzweifelt sah er sich um, doch er war ganz allein. Allein in einem Raum, in dem es nichts zu geben schien, außer einem großen Bett (auf dem er gerade lag), einem Tisch und einem weichgepolsterten Stuhl. Die Wände bestanden aus grobbehauenen Steinen. Sie sahen absolut harmlos aus, doch er konnte die Schutzzauber spüren, die über den rauen Steinen lagen. Es gehörte nicht viel Vorstellungskraft dazu, sich auszumalen, wozu diese Schutzzauber dienen sollten. Irgendjemand hatte sich sehr viel Mühe gegeben, ihn in diesem Raum festzuhalten und er konnte sich lebhaft vorstellen, wer dies war. Zitternd vor Angst rollte er sich ein wenig zur Seite, doch die Ketten saßen zu stramm. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als liegen zu bleiben und zu warten. Auf wen auch immer. -*-*- "Ich habe ihn verloren." Harry war den Tränen nahe. Vor seinen Augen hatte sich Draco in Luft aufgelöst und es gab nichts, was er dagegen hätte tun können. Minutenlang hatte er verzweifelt alles abgesucht, doch der andere Junge schien spurlos verschwunden. Voller Panik war er schließlich zu Dumbledore gelaufen. Jetzt hockte er wie ein Häuflein Elend vor dem Schulleiter und unterdrückte nur mit Mühe die Tränen, die jederzeit überzulaufen drohten. "Harry, mach dir keine Vorwürfe! Es ist nicht deine Schuld!" Dumbledore wusste auch, das es nicht möglich sein würde, den Jungen zu trösten, aber er musste es wenigstens versuchen. "Wir haben doch gewusst, dass Draco ständig in Gefahr schwebte. Wenn sich einer Vorwürfe machen sollte, dann bin ich das." "Aber ich war da! Ich hätte es verhindern können!" "In diesem Fall hätte niemand etwas tun können. Es gibt viele Möglichkeiten, jemanden über einen Transporterschlüssel zu entführen. In dem Moment, in dem Draco den Schlüssel in der Hand hielt, gab es nichts, was du oder irgendjemand sonst, hätte für ihn tun können." Dumbledore schloß kurz die Augen. Noch nie im Leben hatte er bei einem Schüler so versagt wie bei Draco Malfoy. Der Junge war ihm anvertraut und er hatte ihn im Stich gelassen. "Professor Dumbledore? Wir müssen ihn finden! Sie werden ihn doch finden, nicht wahr?!" Harry lehnte sich vor und sah den Schulleiter bittend an. "Wir müssen ihn finden! Ich...ich könnte es nicht ertragen, Draco zu verlieren." Dumbledore wusste genau, was Harry nun von ihm hören wollte und obwohl es ihm leid tat, dem Jungen die Wahrheit zu sagen, konnte und wollte er nicht lügen. "Wir werden es versuchen, Harry. Aber die Chancen stehen nicht gut." Der Junge starrte Dumbledore ungläubig an. "Sie wissen doch immer alles! Warum soll es diesmal anders sein? Sie können Draco nicht im Stich lassen!" "Niemand wird Draco im Stich lassen, Harry. Aber es ist nun mal eine unbestreitbare Tatsache, dass der Täter sich uns seit mehreren Wochen entzieht. Alle seine Aktionen haben keinerlei Spuren hinterlassen. Wir müssen der Realität ins Auge sehen, Harry. Selbst wenn wir alles versuchen, es könnte umsonst sein." "Nein! Das glaube ich nicht!" Dumbledore sah dem Jungen traurig nach, als dieser hinausstürmte, bevor er begann, die Suche nach Draco Malfoy zu planen. -*-*- Draco war endlich sein. Wie lange hatte er jetzt darauf gewartet? Langsam suchte er sich seinen Weg durch die dichtstehenden Bäume des Verbotenen Waldes und ließ seine Gedanken zu dem wundervollen Moment zurückwandern, wo er Draco den Transportschlüssel zugespielt hatte. Er hatte Erfolg gehabt und Draco für sich gewonnen. Und das vor den Augen seines größten Rivalen. Immer noch zufrieden lächelnd erreichte er sein Versteck und öffnete die Geheimtür. Gleich darauf schritt er die dunklen Stufen hinunter. Die einsame Gestalt, die ihm schon den ganzen Weg über gefolgt war, sah er nicht. -*-*- Zu sagen, dass Draco Angst hatte, wäre eine Untertreibung gewesen. Um ehrlich zu sein, war das einzige Gefühl, zu welchem er im Augenblick fähig war, Angst. Um genauer zu sein, er fühlte etwas, das dicht an Panik grenzte. Der einzige Unterschied zu seiner ersten Entführung bestand darin, dass er diesmal nicht blind war. Aber ansonsten war er ebenso hilflos und verwundbar wie zuvor. Das Geräusch leiser Schritte ließ ihn aufhorchen und unwillkürlich spannte er sich an. Es war sinnlos, das wusste er, aber es war das einzige, was er unter den gegebenen Umständen tun konnte. Ein Schatten glitt in den Raum, näherte sich dem Bett. Obwohl das Gesicht hinter einer schwarzen Seidenmaske verborgen war, konnte Draco regelrecht den Hunger und die Begierde spüren, mit der die Augen des Mannes über seinen Körper strichen und ihn mit ihren Blicken entkleideten. "Wer bist du?" flüsterte Draco leise, doch er erhielt keine Antwort. Die Gestalt trat nur näher an ihn heran, die behandschuhten Finger strichen sanft über die Wange des Jungen, der rasch den Kopf beiseite drehte. Eine harte Ohrfeige war seine Belohnung und mit dem Schmerz kam die Erinnerung an die grauenvollen Momente, in denen er gelernt hatte, bei diesem Mann den Mund zu halten, niemals zu sprechen, es sei denn er wurde dazu aufgefordert. Blut sammelte sich unter seiner Zunge, nachdem der zweite Schlag ihn auf den Mund getroffen hatte und Draco schluckte es rasch hinunter. Viel Zeit blieb ihm nicht, denn Sekunden später pressten sich harte, unnachgiebige Lippen auf seinen Mund, Finger gruben sich mit eisernem Griff in seinen Kiefer und verhinderten, dass er den Kopf abwandte, während eine fremde Zunge gierig seinen Mund erforschte. "Später, Liebling. Geduld. Hab Geduld. Ich erzähle dir gleich, wer ich bin. Erst muss ich noch etwas erledigen." Die Stimme klang unbekannt und schrecklich vertraut zugleich in seinen Ohren, doch Draco wusste sie immer noch nicht einzuordnen. Gleich darauf war er frei und die Gestalt verschwunden. -*-*- Langsam schob er sich die Treppe hinunter, immer eine Hand an seinem Zauberstab. Schließlich erreichte er das Ende der Treppe und sah sich vorsichtig um. Vor seinen staunenden Augen breitete sich ein großer Raum aus, in dem ihm zumindest eines auffiel. Ein großes Bett. Und auf dem Bett... "Draco!" Mit einem heiseren Aufschrei stürzte Snape vorwärts und versuchte, die Fesseln zu lösen, die den Jungen an das Bett ketteten. "Onkel Sev..." Draco blinzelte leicht benommen zu seinem Patenonkel empor, der sich mit besorgtem Gesichtsausdruck über ihn beugte. "Wie hast du... PASS AUF!" Snape fuhr herum, doch er war nicht schnell genug. "Petrificus Totalus!" Die Überraschung, die sich auf den Zügen des Professors abmalte, war unbezahlbar und als Snape wie leblos zu Boden fiel, genoß Ron die Gewißheit, dass er zum ersten Mal in seinem Leben über Snape gesiegt hatte. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)