Promise von Leya ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Disclaimer: Harry Potter und alle anderen Charaktere gehören nicht mir. Und wieder ein Kapitel fertig. Ist ein bisschen kürzer als sonst, aber es musste an dieser Stelle beendet werden. Wir nähern uns im übrigen dem Ende. Ich schätze noch zwei oder drei Kapitel und ihr habt es geschafft. ^__^ Eine Frage noch, sagt mir bitte jemand, ob ich es diesmal übertrieben habe? Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Kapitel gut ist. Und bitte daran denken: Ende von Kapitel 10 geändert! ~ Promise 11 ~ Nacht senkte sich wie ein schwarzes Tuch über Hogwarts, doch die einsame Gestalt, die gerade ihr Versteck verließ störte dies nicht. Er begrüßte es eher noch, denn die Dunkelheit der Nacht bedeutete, dass er ungestört seine Pläne verwirklichen konnte. Alles war vorbereitet. Zufrieden sah er sich ein letztes Mal in der geräumigen Kammer um, bevor er sich auf den Weg zurück nach Hogwarts machte. Während er durch den nächtlichen Wald schritt, malte er sich in seinen Gedanken bereits aus, wie schön es werden würde, sobald Draco bei ihm war. Der Junge würde nur ihm allein gehören und niemand würde sie jemals wieder trennen. Als er die Hütte des Wildhüters erreichte verlangsamte er seine Schritte, bis er schließlich an der Rückseite der Hütte anhielt und vorsichtig nach allen Seiten Ausschau hielt. Auch wenn er eine mögliche Entdeckung kaum fürchten musste, so wollte er doch kein Risiko eingehen. Jetzt Hagrid zu begegnen würde bedeuten, sein Glück herauszufordern. Der Wildhüter war schwerfällig und leicht zu beeinflussen, aber andere, denen Hagrid von ihrem Treffen erzählen mochte, waren es nicht. Sekundenlang wartete er im Schatten der Bäume, doch die Hütte schien verlassen. Schließlich schritt er mit ausgreifenden Schritten auf das Schloss zu. Eigentlich zog es ihn nur noch ins Bett, denn der Tag war mehr als anstrengend gewesen doch auf dem Weg zu seinem Zimmer entschloss er sich, einen kleinen Besuch zu machen. Viel zu lange hatte er Draco nicht mehr gesehen. Jede Minute, die er nicht mit dem Jungen zusammen war, war verschwendete Zeit. Er vermisste ihn so sehr und am liebsten hätte er ihn auf der Stelle in sein Versteckt gebracht, doch noch war die rechte Zeit nicht gekommen. Er würde noch ein wenig warten und dann, wenn er noch einmal seinen Plan bis ins letzte Detail überprüft hätte, dann würde er zuschlagen. Immer noch leise in sich hineinlachend hielt er vor der Tür zum Krankenflügel an. Seine nächsten Handlungen würde er davon abhängig machen, ob Draco allein war oder nicht. Lautlos schob er die Tür auf und glitt in den dahinter liegenden Raum. Die Krankenschwester war nirgendwo zu sehen und er konnte sein Glück kaum fassen. Anscheinend hatte sie sich bereits zurückgezogen. Jetzt, wo außer Draco kein weiterer Patient zu betreuen war, gönnte Madam Pomfrey sich anscheinend eine kleine Auszeit. Dennoch blieb ihm nicht viel Zeit. Rasch huschte er durch den Raum an Dracos Bett. Der Junge schlief tief und fest. Zufrieden betrachtete er das blasse Gesicht, das im Mondlicht fast überirdisch schön wirkte und musste in der gleichen Sekunde über sich selbst lachen, weil er solch kitschige Gedanken hegte. Fast ohne sein Zutun bewegten sich seine Hände über Dracos Arme, streichelten sanft dessen Hals, um schließlich vorsichtig die obersten Knöpfe von dessen Schlafanzug zu öffnen. So weiße Haut, so wundervoll weich und seidig, er bekam kaum genug davon und seine Hände glitten immer tiefer. Draco bewegte sich im Schlaf und dies riss den Mann aus seiner Verzückung. Beinahe erschrocken ließ er von dem Jungen ab und suchte statt dessen in seiner Tasche nach dem Geschenk, dass er Draco mitgebracht hatte. Es war eine schmale Goldkette mit einem kleinen Halbmondförmigen Anhänger, der im Licht des Mondes ein Eigenleben zu entwickeln schien. Sorgfältig platzierte er den matt schimmernden Anhänger auf Dracos Brust und sah mit Freude, wie die magische Kette sich um den Hals des Jungen schloss. Also schien der Händler doch die Wahrheit gesagt zu haben. Diese Kette würde ihm dabei helfen, Draco für immer an ihn zu binden. Zufrieden trat er einen Schritt zurück, bevor er seiner Versuchung nachgab und hier und jetzt über den Jungen herfiel. Er war nicht so weit gekommen, um jetzt alles durch eine einzige unbedachte Handlung zu gefährden. Noch einmal ließ er seinen Blick verlangend über den schlanken Körper des Jungen streichen, dann verschmolz er mit den Schatten und verließ ungesehen die Krankenstation. ~ In dieser Nacht lag Ron noch lange wach und dachte darüber nach, was Dumbledore zu ihm gesagt hatte. Der alte Mann hatte recht. So ungern Ron es zugeben wollte, er war eifersüchtig. Seine Angst, Harry zu verlieren ließ ihn Dinge sagen und tun, die ihn vorher im Traum nicht eingefallen wären. Er hatte Angst vor sich selbst. Heute war er so nah daran gewesen, Draco ernsthaft zu verletzen...und nicht nur psychisch. Nein, für einen kurzen Augenblick hatte er den anderen Jungen schlagen, ihn brechen wollen. Schaudernd vergrub er sich tiefer in die Kissen. Nicht, dass Draco es nicht verdient hätte, ab und zu auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden, doch dies ging weit über ihre üblichen schulischen Streitereien hinaus. Den ganzen Tag über hatte er versucht, sich mit Harry auszusprechen, doch dieser war ihm aus dem Weg gegangen. Wann immer er ihm begegnete, Harry wandte sich ab und schlug eine andere Richtung ein. Er hatte Harry nicht verlieren wollen und nun war genau das eingetreten. Es konnte gar nicht mehr schlimmer kommen. ~ Draco wälzte sich unruhig hin und her, als die Erinnerungen an seine Entführung immer und immer wieder seine Träume durchzogen. Ein harter Mund auf seinen Lippen, eine warme unangenehm feuchte Zunge zwang sich ihren Weg in ihn hinein, während fordernde Hände seine Kleidung beiseite rissen, dann landete ein schwerer Körper auf seinem, presste ihm die Luft aus den Lungen... Keuchend fuhr Draco aus dem Schlaf hoch als ihm urplötzlich etwas die Luft zum Atmen nahm. Irgendetwas schien wie ein Stein auf seiner Brust zu lasten, ein tonnenschweres Gewicht presste auf ihn nieder. Panisch fuhren seine Hände über seinen Hals, seine Brust, kratzten hilflos an der dünnen Kette, dem Anhänger. Immer hektischer wurden seine Bewegungen als seine Sicht sich in roten Nebelschleiern auflöste, während die Kette sich immer weiter in die weiche Haut seines Halses grub. Langsam aber unerbittlich verstärkte sich der Druck auf seine Lungen und allmählich verlor das Rot seine Konturen, wurde dunkler und dunkler, bis schließlich gnadenlose Schwärze heranwogte. "Draco? DRACO!" Kräftige Finger rissen an der Kette, ein Zauberspruch wurde gemurmelt und auf einmal war er frei. Gierig sog er die Luft ein, während starke Arme ihn umfingen und festhielten, warme Hände streichelten über seinen Rücken und eine sanfte Stimme flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Hustend und mit tränenden Augen sah er zu seinem Retter auf. "Alles in Ordnung, Draco?" Snape strich sanft eine Haarsträhne aus Dracos Gesicht, dann nahm er den Anhänger in die Hand und musterte ihn stirnrunzelnd. "Wo hast du das her?" "Ich...ich weiß nicht... Als ich zu Bett gegangen bin, hatte ich sie noch nicht um." Draco versuchte vergeblich, die Kette von seinem Hals zu lösen und gab schließlich erschöpft auf, als er feststellen musste, dass sie keinen Verschluss hatte. Auf einmal kam ihm ein furchtbarer Gedanke. "Meinst du, ,er' war hier?!" Snape hätte alles gegeben, nur um die Angst aus Dracos Augen zu vertreiben, doch den Jungen anzulügen würde alles nur verschlimmern. "Ich denke schon. Weißt du, was das ist?" Draco schüttelte den Kopf. "Dies nennt sich Lebenskette. Diese Ketten sind schon seit langer Zeit verboten, denn entgegen ihrem Namen ist diese Kette alles andere als lebensspendend. Im Gegenteil. Wer immer solch eine Kette trägt, dessen Seele wird irgendwann von der Kette absorbiert und zurück bleibt nur eine willenlose Hülle mit der der Besitzer der Kette machen kann, was er will." Draco starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Er setzte mehrfach zu sprechen an, doch es kam kein Wort heraus. "Er meint es wirklich ernst, Draco." Snape strich vorsichtig über die tiefroten Striemen, die sich in der blassen Haut von Dracos abmalten und tastete nach seinem Zauberstab. "Halt still. Ich werde versuchen, die Kette zu öffnen." Einige Minuten später steckte er verdrossen seinen Zauberstab wieder ein. "Es geht nicht. Ich werde Dumbledore holen. Er muss es sich ansehen. Und Madam Pomfrey sollte sich um deinen Hals kümmern." "Es geht mir gut." Draco räusperte sich hastig, doch Snape konnte er nicht täuschen. Er hörte die unterschwellige Panik, die durch jedes von Dracos Worten durchklang und wieder verfluchte er sich dafür, dem Jungen nicht helfen zu können. "Lügner." Snape lächelte kurz und stand auf. "Versuch, ein wenig zu schlafen. Ich denke nicht, dass noch einmal etwas geschehen wird. Für den Augenblick ist der Zauber gebrochen, der den Angriff ausgelöst hat, aber um ihn ganz zu lösen, brauche ich Hilfe." Draco beantwortete Snapes Lächeln müde und ließ sich wieder in die Kissen sinken. Er schloss die Augen, doch bald musste er einsehen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war und während er in die Dunkelheit starrte, spielten seine Finger ruhelos mit dem immer noch sachte glühenden Anhänger. ~ "Madam Pomfrey?!" Snape klopfte heftig an die Tür zu den Privatgemächern der Krankenschwester, doch diese antwortete nicht. Irritiert beschloss er, der Sache später auf den Grund zu gehen. Erst einmal war es wichtiger, den Schulleiter zu informieren. Er erreichte atemlos die Schlafräume des Schulleiters, doch bevor er klopfen konnte, schwang die Tür auf und Dumbledore kam ihm bereits entgegen. Nicht ungewöhnlich für den Schulleiter. Snape hätte sich eher gewundert, wenn Dumbledore nichts gespürt hätte. "Was ist los, Severus?" "Es geht um Draco. Es scheint, als hätte dieser...dieser ,Mann' sich in die Krankenstation eingeschlichen. Er hat es geschafft, Draco eine Lebenskette umzulegen. Ich kann sie nicht öffnen. Dafür bin ich nicht stark genug." "Das sind schlimme Nachrichten. Wo ist denn Poppy?" Dumbledore eilte den Gang hinunter, so rasch, dass Snape Mühe hatte, ihm zu folgen. "Sie ist weder in der Krankenstation noch in ihren Räumen. Vielleicht wurde sie zu einem Notfall gerufen." Snape hetzte neben Dumbledore her, der für sein Alter erstaunlich schnell war. "Wenn nicht, dann hat sie in grober Art und Weise ihre Aufsichtspflicht verletzt." "Wir werden sehen. Wir müssen uns erst einmal um Draco kümmern. Je länger er die Kette umhat, desto stärker wird ihr Einfluß auf ihn werden." Dumbledore sparte es sich auf etwas hinzuweisen, dass Snape ohnehin wusste. Wenn es ihnen nicht bald gelang, den Schuldigen zu finden, wurde die Möglichkeit, Draco für immer zu verlieren mit jedem Tag größer. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)