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One day I'll fly away

Die Hoffnung stirbt zuletzt!
von

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Die Geißel

Die Geißel
 

Das Land Trisfal zierten einige Hügel, die sich durch das gesamte Land erstreckten. Die Wälder waren dicht bewachsen von Laubbäumen, gemischt mit einigen Tannen und Fichten. Im tiefen Wald, in dem nur selten ein Mensch sich aufhielt, war es keineswegs je still, nein, vielmehr schien dort der Wald erst wirklich zu leben.

Doch auch außerhalb des dichten Waldes tummelte sich in Trisfal die Tierwelt, eben das Leben überhaupt. So wuchs auf den Wiesen das Gras knielang, gemischt mit bunten Blumen, Kräutern und Gräsern in der Blütezeit. Wechselnde Jahreszeiten verliehen dem Land immer wieder ein neues Aussehen.

Doch das Land war keineswegs unberührt von der menschlichen Zivilisation geblieben, so prägten auch Städte, Dörfer und Wege das Landschaftsbild. Alte und mächtige Bäume zierten die Ränder der Wege wie Alleen. Doch die Menschen lebten noch in einer relativen Harmonie mit der Natur. Keine Autos, keine Abgase, keine Industrie. Die Menschen dieser Zeit (die dem unsrigen Mittelalter etwa gleich kommt) kannten von all dem noch nichts und verdienten ihr Brot mit ehrlicher, harter Arbeit.
 

Bis zu jenen Tage, als im Jahre 20 die Geißel über das Land und ihr Königreich Lordaeron viel. Zunächst gab es nur ungenaue Berichte über eine Krankheit, die sich im östlichen Teil des Landes in einem Dorf ausgebreitet hatte. Doch schnell wurde man sich bewusst, dass es sich nicht um eine Krankheit handelte, sondern um etwas viel erschreckenderes. Dem lebenden Tod!

Unzählige Menschen vielen der Seuche zum Opfer und starben. Doch bald darauf gab es im Königreich überall Meldungen, dass die verstorbenen Menschen wieder auferstehen würden; wie Geister. Hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich in den Städten die noch weit ab von dieser seltsamen Krankheit lagen, dass die verstorbenen Menschen aus ihren Gräbern emporsteigen würden, scheinbar Willenlos durch die Gegend streiften und alles und jeden in den Tod stürzten und eine schreckliche Verwüstung anrichteten dort wo sie auftauchten!
 

Zunächst wollten die Herrscher des Landes den Meldungen aus dem Volk nicht glauben, doch die Seuche breitete sich rasant im ganzen Land aus. Bis diese selbst vor den Toren der Mächtigen wütete. Damals war unklar wodurch diese Krankheit ausgelöst wurde, doch nach so vielen Jahren weiß man heute, dass in weiten Teilen des Landes die Silovorkommen verseucht gewesen waren.

Jeden Tag in diesem schrecklichen Jahr, starben unzählige Menschen und genauso unzählige erwachten wieder zu neuem „untoten“ Leben. Die untoten Armeen hatten keinen eigenen Willen und so gehorchten sie nur ihrem dunklen Herrn, der sich zum Ziel gesetzt hatte, alles Leben in dieser Welt auszulöschen.
 

Und so geschah es, dass das einst so schöne Trisfal und das schillernde Königreich Lordaeron von untoten Armeen förmlich überrannt worden war und alles und jeden mit in den Tod rissen, dem sie begegneten.

Nach jenen schrecklichen Monaten war das Land kaum wieder zu erkennen, doch nicht alles Leben war aus Lordaeron verschwunden. Einige wenige Menschen hatten die Zeichen ihrer Zeit gedeutet und die Gefahr die ihnen drohte erkannt. Nur einige wenige von unzähligen Menschen im ganzen Land, hatten die Seuche überlebt und sich in den hohen Bergen an den Grenzen des Landes Trisfal versteckt. Von dort aus versuchten ein paar Menschen ihr Glück über vereiste Gebirgspässe Trisfal zu verlassen und nach noch bestehenden Menschenstädten zu suchen. Nur wenige schafften diese beschwerliche Reise und so blieb die Mehrzahl der Überlebenden in den Bergen.
 

Fünf lange und äußert beschwerliche Jahre konnten sich die vereinzelten Gruppen in den Bergen vor der Gefahr in ihrer ehemaligen Heimat verstecken. Harte Jahre der Entbehrung, des Hungers und der Kälte hatte die Zahl der Überlebenden geschmälert. Bis schließlich fünf Jahre nach der Seuche im Jahre 25 untote Ritter die Spur von Menschen fanden, sie verfolgten und schließlich die ersten Überlebenden

gefangen nahmen. Von da an war jeder Mensch der die Berge als Zuflucht nutze in Gefahr, denn groß angelegte Suchtrupps durchkämmten jeden einzelnen Winkel der Gebirge. Die Untoten brauchten einige Wochen, doch schließlich hatten sie alle Menschen gefunden und zusammen getrieben…

Die Verzierung der Bäume

Kapitel 1- Die Verzierung der Bäume
 

Der Himmel war trüb und grau, die Sonne konnte man nur irgendwo am Horizont erahnen. Die Hügel waren nur noch kahl bewachsen. Das Gras wehte dünn und gelblich im Wind wie nach einer langen Dürrezeit im Hochsommer. Nur gelegentlich erblickte man noch einige Bäume oder sogar mal einen kleinen Wald. Doch gab es eigentlich keine Wälder mehr in dem Sinne, sondern vielmehr Gruppen aus abgestorbenen oder eingegangen Bäumen und Büschen. Sie hatten keine grünen Blätter oder Knospen mehr, selbst die Äste und der Stamm schienen eine andere Farbe zu haben, die anstatt eines Braunen leicht ins Schwarze hineinging.

Eine beängstigende Stille lag über diesem ausgestorbenen Land, kein Vogel zwitscherte sein fröhliches Lied, keine summenden Bienen, die der Natur dabei halfen zu erblühen. Kein einziges Tier tollte über Wiesen oder in den Wälder. Das ganze Land hatte die Atmosphäre einer dunklen Gruft, nie schien hier die Sonne und nie sah man den blauen Himmel am Horizont. Ständig erstreckte sich ein nebeliger Dunst über dem Land, der einen gelegentlich die Luft zum Atmen nahm, so hatte man das Gefühl.

Irgendwo in diesem düsteren Land säumten noch einige Bäume den Weg. Genau dort knieten oder kauerten einige Menschen in einer Reihe. Sie konnten nicht fliehen, sie konnten nicht fort, sie wurden bewacht; bewacht von Untoten.
 

Einer dieser Wachen schritt die Reihe dieser Menschenplage ab. Er hatte den Auftrag, wie die anderen Krieger seines Volkes, diese Menschen zu töten. Wie sie diese schwächlichen Wesen umbringen sollten, oblag ganz und allein ihnen. Sie hatten schließlich vor einigen Stunden beschlossen sich einen Spaß zu gönnen und einen nach dem anderen zur Strecke zu bringen. Es gab ja sonst nicht viel, womit man sich die Zeit totschlagen konnte!

Er schritt ganz gemächlich die Reihe der Menschen ab, ließ aber nur kurz seinen Blick über diese jämmerlichen Gestalten streifen. Stattdessen galt seine volle Aufmerksamkeit, dem Treiben seiner Kameraden. Diese machten sich einen Spaß daraus einen weiteren wehrlosen Menschen auf bestialische Art und Weise umzubringen. Gebannt schaute der Untote seinen Freunden weiter zu. Dabei wurde er unbewusst langsamer, bis er schließlich vor einem Mädchen oder vielmehr einer jungen Frau zum stehen kam.

Genauso wie die anderen Menschen kniete auch sie in dieser langen Reihe. Die Hände dieser jungen Frau, die den Namen Ailana trug, waren vor ihren Körper fest zusammen gebunden. Sie hatte den Kopf leicht gesenkt, ihre langen braune Haare vielen ihr dabei über die Schultern und verdeckten so leicht ihr Gesicht. Sie rümpfte leicht die Nase, als die untote Wache ausgerechnet genau vor ihr stehen blieb. Sie ekelten sie an! Sie verströmten einen barbarischen Geruch von Verwesung. Ihre Kleidung war löchrig und roch modrig. Einige hatten auch keine Haare mehr auf dem Kopf oder sie hingen ihnen nur noch vereinzelt und sehr strähnig herunter. Ihre Haut war leichenblass, bei anderen schimmerte sie sogar grün, grau oder bläulich. Nun, wie Haut könnte man die Fetzen die sie auf ihren Knochen trugen eigentlich gar nicht mehr nennen. Denn bei einigen war von dieser so genannten Haut eben nicht mehr viel übrig. Durch die löchrige Kleidung, die manchen sogar nur wie Lumpen vom Leib hingen, stachen vereinzelt beigefarbene Knochen hervor. Bei manchen sah man die Rippen, bei wieder anderen die Oberschenkelknochen.

Ailana blickte leicht auf und musterte angewidert die Wache. Bei diesem Untoten der direkt vor ihr stand, stach insbesondere seine Wirbelsäule unter seinen Lumpen hervor. Seine fettigen, zerzausten und doch recht wenigen Haaren hingen ihm relativ gleichmäßig vom Kopf. Sein faules Fleisch hatte sich über die Jahre gräulich verfärbt. Das Gesicht war leicht eingefallen und rund um seinen Unterkiefer bis fast zum Hals fehlte jegliche Haut oder Muskel, sodass man jeden seiner faulen Zähne sehen konnte. Ihr war es ein Rätsel wieso sein Unterkiefer nicht schon längst abgefallen war, von welchen Muskeln bitte sehr wurde der denn noch getragen? Seine Augen lagen tief ihn seinem Gesicht und waren fast komplett schwarz. Einer seiner knochigen und morschen Hände lag stets auf seinem Schwertgriff, als müsste er sich jeden Moment vor etwas verteidigen. Wie albern, als ob ihr Menschenvolk noch etwas ausrichten könnte!

Plötzlich lachte er, es klang als würde er ersticken, anscheinend gefiel ihm das Schauspiel welchem er die ganze Zeit zugesehen hatte. Ailana folgte nicht dem Blick des Untoten. Sie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen was dort schon wieder passiert war, am liebsten hätte sie ihn umgebracht, wenn er doch nicht schon tot gewesen wäre.

Der Untote setze schließlich seine Patrouille fort und schritt erneut gemächlich an der Reihe der Menschen entlang. Ailana wandte schließlich den Blick ab von diesem Monster und ihr Augenmerk richtete sich wieder zu ihrer Rechten.
 

Dort waren noch aberdutzend weitere Menschen wie sie kniend gefesselt. Manche weinten, einige beteten leise vor sich hin und wieder andere schauten starr in die Ferne, als wären sie bereits an einem besseren Ort. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei diesem Anblick.

Ailanas Blick richtete sich kurz nach links. Vor einigen Stunden war dort ebenfalls noch eine lange Reihe voll kniender Menschen gewesen. Doch sie waren alle fort. Wie Schmuck hingen sie nun an den mittlerweile tot und dunkel aussehenden Bäumen. Bizarr. Irgendwann hatte sie ihren Blick von ihrer linken Seite zu ihrer rechten Seite gewechselt. Vielleicht weil auf der linken Seite ihr Tod immer näher rückte, denn die untoten Wachen schritten die gesamte Reihe der Menschen einer nach den anderen ab. Ohne Gnade walten zu lassen, egal ob jung oder alt, egal ob Frau oder Mann. Sie machten keinen Unterschied. Ihr Auftrag war einzig und allein die Menschenplage auszurotten.

Ab und zu hatte sie doch wieder zu der immer mehr verschwindenden Menschenreihe zu ihrer linken geschaut. Nur selten schaute sie dabei zu, wie wieder ein Mensch erhangen oder erstochen wurde. Vielmehr beobachtete sie den Mann neben ihr. Er war mittleren Alters und schien mit sich und seinen Leben abgeschlossen zu haben. Vollkommen mit allem im Reinen zu sein. Er hatte so einen friedlichen Gesichtsausdruck, er war vollkommen ruhig und gelassen. Er war im Geiste schon ganz abwesend und nicht mehr an diesem scheußlich schrecklichen Ort, voller Angst und Tod. Sie beneidete ihn um diesen Gemütszustand. Sie wusste nicht, ob er wirklich nicht mitbekam was um ihn herum geschah. Zu Anfang war er genauso wie alle gewesen. Unruhig, angsterfüllt und verzweifelt. Doch irgendwann, sie konnte nicht genau sagen wann, schien er wohl mit allem abgeschlossen zu haben. Er hatte jetzt schon seinen Frieden gefunden.

Plötzlich drang Ailana wieder der eigene Tod vor Augen und sie spürte einen heftigen Kloß in ihrem Hals. Auch die eigentlich sonst so beruhigende Anwesenheit des Mannes neben ihr, konnte nicht dieses beklemmende Gefühl in ihrem Inneren verhindern. Eigentlich hatte sie sich geschworen stark zu bleiben im Auge des Todes, keine Angst zu zeigen. Diesen Sieg wollte sie ihren Feinden nicht geben. Sie würde stark bleiben! Oder? Sie musste leider feststellen, dass ihre Entschlossenheit immer mehr bröckelte und das schon eine ganze Weile. Sie waren doch schon so nah Sie durfte doch Angst haben, es war ihr gutes Recht Angst zu haben! Sie würde doch schließlich sterben. Wer hatte da keine Angst? Sie fühlte den Drang laut zu schreien, zu fluchen, zu weinen und um ihr Leben zu betteln. Aber sie wusste es nützte nichts, es hatten schon so viele vor ihr versucht. Das hatte sie gehört, oh ja das hatte sie. Stunden lang!

Erschrocken stellte sie fest, dass die Untoten schon so nah waren und obwohl sie nicht wollte sah sie nun doch zu, wie der nächste Mensch aus der Reihe gerissen wurde. Sie konnten ihren Blick nicht davon abwenden. Sie fühlte sich so elend. Es war fast so, als sähe sie ihren eigenen Tod, denn schließlich würde sie auch so sterben.

Es war ein junger Mann. Dieser hatte die ganze Zeit leise vor sich hingesprochen, wahrscheinlich ein letztes Mal gebetet. Er wurde auf seine wackeligen Beine gestellt und zu einem der nahe gelegenen Bäume am Wegesrand geschleppt. Er wehrte sich nicht und doch fasste einer der Wachen ihn sehr grob im Genick, während der andere ein Seil über einen der Äste manövrierte an dessen Ende eine Schlinge befestigt war. Schließlich zog der Untote der dem jungen Mann grob im Genick gepackt hatte die Schlinge über seinen Kopf und legte diese eng an seinen Hals an. Keine Sekunde später zog die andere Wache an dem Seil und der junge Mann wurde mit einem Ruck in die Luft gezogen. Das andere Ende des Seils wurde am Baumstamm befestigt, sodass der junge Mann drei Meter über dem Boden schwebte. Er würgte, zappelte und war in den letzten Augenblicken wohl lebendiger, als die vergangen Stunden verharrend in der Reihe. In der Reihe des Todes.

Während durch seinen Körper das Leben immer schwächer zuckte, wandte sich der Untote der dem jungen Mann noch gerade eben die Schlinge um den Hals gelegt hatte, sich seinem nächsten Opfer zu. Das nächste Opfer in der Reihe
 

- Ein kleines Mädchen…
 

Sie waren nicht mehr weit entfernt von Ailana, bald war sie an der Reihe. Bald war es Zeit für sie zu sterben. Ihr Körper zitterte schon seit Stunden, doch umso näher sie kamen so glaubte sie, umso mehr zitterte ihr Körper. Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein, doch das flaue Gefühl in ihrer Magen wurde immer größer. Und sie waren schon fast da! Bald war es vorbei, bald war alles vorbei!

Ihre Gedanken rasten wie wild durch ihren Kopf.
 

Das kleine Mädchen weinte, als die Wachen sie zu dem nächsten Baum schleiften.
 

Es wurde immer schlimmer, sie konnten keinen klaren Gedanken mehr fassen.
 

Das Mädchen schlurzte erbittert auf.
 

Ailana hatte Angst so fürchterliche Angst, sie wollte noch nicht Sterben.
 

Die kleine schrie. Um Hilfe.
 

Ihr wurde Übel, sie wollte hier fort, weg von diesem schrecklichen Ort. Sie wollte doch noch so viel erleben, sich verlieben, Heiraten und Kinder bekommen. Sie war doch noch so jung.
 

Sie weinte.
 

Ihr Herz raste. War die Welt wirklich so gemein zu ihr? Zu ihren Volk? Wieso nur? Wieso nur sie?
 

Ein Seil wurde über einen Ast geworfen.
 

Tränen bahnten sich ihren Weg, seit Stunden hatte sie keine mehr vergossen, doch jetzt wo ihr Tod so nah bevorstand, konnte sie keine Fassung mehr bewahren.
 

Ein Ruck. Ein Knacksen.
 

Ein paar stille Tränen rannen über ihren Wangen. Was hatte sie verbrochen zu sterben? Was nur? War sie nicht immer artig gewesen? Was hatte sie getan, was nur, dass sie so einen Tod verdient hatte?
 

Das kleine Mädchen war tot.
 

Ihr lief ein Schauer über den Rücken, während ihr Blick immer noch auf dem kleinen, nun aber toten, Mädchen ruhte. Sie konnte diese Grausamkeit der Untoten nicht fassen. Ein kleines unschuldiges Mädchen die nichts von diesen verworrenen Zeiten verstand, musste büßen? Nur für was? Das überstieg selbst ihren Verstand. War es die bloße Tatsache, dass sie als Menschen noch lebten und dieses neue Volk der Untoten, die sich selbst die Verlassenen nannten, ihr Leben bereits schon seit Jahren ausgehaucht hatten? Aber sie konnte doch nichts dafür, dass sie damals von der Seuche verschont geblieben war. Es war doch nicht ihrer Schuld, dass sie noch ein Mensch war und kein Verlassener, Untoter. Das Schicksal hatte sie doch damals vor diesen Unheil bewahrt, sie konnte doch nichts dafür, dass die Verlassenen keine Menschen mehr sein konnten, es war nicht ihre Schuld, wieso also musste sie sterben mit all den anderen?

Während Ailana ihren Gedanken nachhing und über die Ungerechtigkeit ihrer Lage und ihres Volkes nachdachte, widmeten sich die Untoten, nachdem sie das kleine Mädchen erhangen hatten, sich den nächsten in der Reihe zu. Einem ruhig aussehenden Mann mittleren Alters.
 

Sie löste den Blick von den Mädchen und verfolgte das Grauen nicht länger, sie musste sich beruhigen, sie musste ruhig bleiben, ruhig! Sie versuchte ihre Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren und so sie ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen. Ja ihre alte Heimat, wie lebendig sie vor so langer Zeit doch einmal erstrahlt hatte. Wie wunderschön sie gewesen war!

Ailana versuchte sich daran zu erinnern wie die Bäume aussahen bevor sie so tot und grau waren. Für einige Momente schloss sie die Augen und stellte sich das Frühlingsgrün der Blätter vor und wie sie leise im Winde wehten. Sie erinnerte sich an dem blauen Himmel, den sie seit so vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Blauen Himmel der hinter schneeweißen Wolken hervor schaute und an die warmen Sonnenstrahlen die ihre Haut kitzelte. An ihre einst so schöne Heimat die ihr Herz hatte aufblühen lassen, wenn das Land nach einem kalten Winter im Frühjahr erwachte. An das lachen spielender Kinder, das klappern von Wassermühlen und an die Kirchenglocke die zur Mittagszeit läuteten. An das Leben eben überhaupt!

Auch jetzt war es wieder Frühjahr und doch schien nichts auf diese Jahreszeit hinzudeuten. Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie nichts von Leben, noch nicht einmal die Bäume lebten mehr. Ohne Blätter, kahl schmückten sie den Wegesrand an dem sie kniete. Der Himmel über ihr, schon seit scheinbar unendlich vielen Jahren trüb und grau. Selten schien die Sonne durch den Dunst des Todes und nur selten spendeten ihre Strahlen ihr Trost und Hoffnung.

Vor etwa 5 Jahren nahm ihr unbekümmertes Leben eine schlagartige Wendung, als die Geißel in ihr Land einfiel. Die unwissenden und überraschten Menschen würden von den Untoten und ihrer Seuche förmlich überrannt. Sie stöhnte leise auf, als ungewollt diese schrecklichen Bilder jenes Tages vor ihren Augen aufblitzten.
 

Wie alles voller Leben und Freude war. Und nun? Nun lag alles was sie einmal geliebt hatte in Scherben, zerstört von diesen schrecklichen Untoten. Sie spürte tief in ihren Herzen einen großen Hass gegen die Verlassenen, wie gerne würde sie Rache nehmen für all das Leid was ihnen widerfahren wahr.
 

Doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie fühlte ihr Herz schmerzlich in ihrer Brust stechen, fühlte wie ihr Puls zu rasen begann, ihr Atem sich beschleunigte und wie ihre Hände zitterten.

Ailana musste mit ansehen wie nun der Mann neben ihr, der ihr mit seiner Anwesenheit den ganzen Tag ihr immer ein wenig Trost spendete, aus der Reihe gerissen wurde. Zwei Untote packten ihn unter seinen Armen und schleiften ihn förmlich auf seinen Knien zu den nächst gelegenen Baum, an dem bereits das kleine Mädchen hing. Er kniete, einige Meter entfernt, nun genau gegenüber von Ailana. Er blickte nicht in die weite Ferne wie bereits die Stunden zuvor, er blickte genau in Ailanas Augen. Er war mit seinen Gedanken nicht mehr weit weg, seine Augen waren hellwach und dennoch könnte sie kein Anzeichen von Angst in ihnen erkennen. Keine Furcht war zu erkennen, obwohl er genau wusste, dass seine Zeit gekommen war. Aliana konnte ihre Augen nicht von seinen Abwenden, irgendetwas war in ihnen was sie scheinbar nie oder schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Was spiegelten seine Augen wieder?
 

Ihre Gedanken rasten, an was erinnerten seine Augen sie?
 

Es war…verdammt was war es bloß?
 

Sie kannte diesen Blick…
 

konnte es sein…
 

unmöglich…
 

… in diesen Augenblick?
 

Doch nun war sie sich ganz sicher, just in diesen Moment sah sie - Hoffnung in seinen Augen.
 

Hoffnung, aber worauf?
 

Er würde sterben das war ganz sicher! Die Untote Wache zückte doch schon ihr Messer aus dem Gürtel. Worauf also hoffte er?

Fieberhaft überlegte sie und überlegte, doch da begriff sie plötzlich, er hoffte tatsächlich nicht mehr, er hatte wirklich schon längst mit seinem Schicksal abgeschlossen. Er hoffte nicht mehr, nein viel mehr schenkte er Ailana Hoffnung und Mut, das auszustehen, was auch immer sie erwarten würde. Er gab ihr Mut ihr Schicksal zu ertragen und Hoffnung, dass vielleicht in einem anderen Leben alles besser laufen möge. Er hatte die Furcht vor dem Unbekannten in Ailanas Augen gesehen und nun wollte er ihr in seinen letzten Lebensminuten Hoffnung spenden. Hoffnung?
 

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Vielen Dank fürs Lesen, ich bitte um Kritik! ^^

Hoffnung auf einen besseren Morgen

Kapitel 2- Hoffnung auf einen besseren Morgen
 

…Er gab ihr Mut ihr Schicksal zu ertragen und Hoffnung, dass vielleicht in einem anderen Leben alles besser laufen möge. Er hatte die Furcht vor den Unbekannten in Ailanas Augen gesehen und nun wollte er ihr in seinen letzten Lebensminuten Hoffnung spenden.

Hoffnung?!…
 

Ailana verlor sich vollkommen in den Augen ihres Gegenübers. Sein Blick begegnete ihren mit so viel Wärme und Zuversicht. Wie gerne würde sie an eine Zukunft glauben in der sie noch länger als bloße 10 Minute lebte. Wieso nur hatte es in den letzten Jahren keinen Menschen gegeben der ihr solch eine Hoffnung geschenkt hatte?

Hätte es nur damals jemanden gegeben der ihr Mut gemacht hätte, die beschwerliche Reise über die vereisten Pässe anzutreten.

Aber… sie hatte doch damals richtig gehandelt, oder? Es wäre doch purer Selbstmord gewesen, im Winter bei eisiger Kälte über die verschneiten Berge zu wandern. Es gab keine Garantie, dass man diesen Tage und wochenlangen Marsch über die Gipfel überlebte. Selbst wenn man die hohen Gefilden überwand, war unklar was auf der anderen Seite des Gebirges auf einen wartete. Auch der Sommer war keine Alternative. Durch die Wärme war der Schnee nicht mehr fest, sondern nachgiebig, so dass man häufig bis zu den Knien und noch weiter einsank. Eine Reise durch den Schnee, somit noch beschwerlicher. Hinzu kam auch die erhöhte Gefahr von Lawinen durch das Tauwetter, die den ein oder anderer überlebenden schon mit sich in den Tod rissen. Demnach blieb nur der Winter, als einzige Möglichkeit zur Flucht und die Chancen diese Reise zu überleben standen so gut wie gen Null. Andererseits hätte sie wenigstens den Versuch unternehmen müssen ihr Leben zu retten. Aber stattdessen verkroch sie sich in dieser modrigen und feuchten Höhle und hatte lausig auf ihren Tod gewartet. Wie jämmerlich sie doch war! Hätte sie nur mehr Mut gehabt – Verdammt!

Aber was nütze es nun über nie getane Entscheidungen nachzudenken. Es würde nichts, aber absolut gar nicht an ihrem jähen Tod ändern. Aber war es nicht grausam, dass dieser Mann ihr solch ein Gefühl der Hoffnung vermitteln wollte? War es nicht sogar herzlos, dass dieser Mann ihr einen Blick schenkte der ihr sagte: Gib niemals auf!?

Wie gerne würde sie Hoffen. Wie gerne würde sie auch nur jeden noch so kleinen Strohalm ergreifen, der auch nur die kleinste Chance beherbergte, dass sie weiter Leben durfte. Ja verdammt, sie wollte Leben! So gerne wollte sie weiter Leben und doch war dieser Wunsch so unglaublich Hoffnungslos!

Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich. Geplagt von den Gedanken ihres eigenes Todes, über die Ungerechtigkeit gegenüber ihres Volkes, bis hin zu einer Zukunft die sie nie haben würde. Sie spürte wie sich ihr Herz schmerzlich zusammen zog, spürte die Sehnsucht nach längst vergangener Freude, fühlte ihren zittrigen Körper und die Angst die durch ihre Adern floss.

Durch Tränen verschleierten Augen sah sie den Mann unerbittert weiterhin an. Ihre Umgebung verschwamm dabei zunehmend, da ihre Tränen einfach nicht versiegen wollten. Aber Ailana wollte nicht schwach sein, sie musste in dieser Lage stark bleiben! Ihre Feinde durften sich an ihrer Angst nicht ergötzen, diese Genugtuung wollte sie ihnen nicht geben. Daher versuchte sie sich weiter zu beruhigen, versuchte ihre Tränen im Zaum zu halten, sie weg zu blinzeln. Tatsächlich verschwand ihr Tränenschleier vor ihren Augen allmählich und nur noch wenige Augenschläge später konnte sie ihre Umwelt wieder völlig klar betrachten. Doch genau in diesen Moment als der Schleier sich vor ihren Augen lichtetet, da wünschte sie diesen sogleich wieder herbei. Schockiert, benommen von ihrem Gefühlschaos und doch gleichzeitig hellwach beobachtete sie, wie die untote Wache neben dem knienden Mann einen silbrigen Dolch aus seinen Gürtel zog. Bei dem Anblick dieser so kleinen und doch gleichzeitig so tödlichen Waffe, brach erneut ein Gefühlschaos in Ailana aus.
 

»Nein! Wieso nur? Wieso nur sind sie so grausam?!«
 

Bei diesen Gedanken holte der untote Ritter mit der kurzen Klinge weit aus, nur um gleich darauf die tödliche Waffe blitzschnell auf den wehrlosen Mann nieder sausen zu lassen.
 

»Er darf nicht sterben, nicht er auch noch!«
 

Geschockt beobachtete Ailana diese Szene. Jede Faser ihres Körpers war bis zum äußersten gespannt, die Hände trotz der Fesseln zu Fäusten geballt.
 

»Bitte nicht!«
 

Ihre Gedanken ergaben keinen logischen Sinn mehr.
 

»Bitte, Bitte …«
 

Während die Klinge dem Halse des Mannes unaufhaltsam näher kam!
 

»Nein! Nein! Nein!«
 

Just in diesen Moment blieb für Ailana die Zeit förmlich stehen, wie ein Stillleben hätte sie alles um sich herum nun betrachten können, doch ihre Augen hatten ihren Fokus ausschließlich nur auf die Waffe des Untoten gerichtet. In dieser Sekunde hörte sie nicht das Winseln der Menschen um sie herum, hörte nicht die Fremdesprache welche die Untoten untereinander verwendeten. Jegliche Geräusche um sie herum waren verstummt, auch spürte sie nicht die kühle Luft des Tages auf ihrer Haut und auch nicht den Schmerz in ihren Herzen. In diesen Moment hatte sie das Gefühl, als wenn die Welt den Atem anhalten würde!

Alles um sie herum war wie erstarrt, selbst sogar der Dunst der über das Lang zog war unbewegt. Nichts rührte sich mehr! Auch der Untote vor ihr war wie zu Eis erstarrt. In seiner verfaulten Hand hielt er den Dolch bereit zum zustechen, nur ein Elle von der Kehle des Mannes entfernt. Doch seine Waffe rührte sich nicht, sie war erstarrt, wie alles um sie herum.

Dennoch konnte Ailana den Blick von der Klinge nicht abwenden. Zu groß war die Angst die Zeit könnte sich wieder in Bewegung setzten. Doch es geschah nicht! Es rührte sich … überhaupt nichts mehr!

Verwunderung und Irritation überkamen Ailana. Hatte sie das alles bloß geträumt, würde sie gleich aus ihren Alptraum erwachen? Fast hätte sie erleichtert tief Luft geholt. Fast hätte sie wirklich geglaubt, dass jeden Augenblick sich die Zeit wieder zurück dreht, all das Leid wieder vergangen macht und ihr altes Leben wieder zurück bringt, als die Sonne dieses Tote Land noch erwärmt hatte. Eine Vergangene Zeit in der sie noch Familie und Freunde hatte.
 

»Familie…«
 

Bei diesen Gedanken schluckte Ailana schwer. Schon viel zu lange hatten sie diese Geschehnisse bis in die hinterste Ecke ihrer Seele verbannt, zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an diesen unverheißungsvollen Tag.
 

»…der Tag der alles veränderte…«
 

»…wie ruhig er begonnen hatte…«
 

*Rückblende*
 

Ailana saß über einen hölzernen Tisch gebeugt. Sie war vertieft in ein Buch und murmelte leise vor sich hin. Ihre rechte Hand ruhte auf der Tischplatte, während ihr Zeigefinger ausgestreckt war. Sie ahmte jeden Buchstaben mit ihren Finger nach, den sie lass. Seit ein paar Monaten hatte sich ihr Vater zum Ziel gesetzt seinen drei Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen.

Wer in dieser Welt Lesen, Schreiben und Rechnen konnte, aus dem konnte noch etwas werden. So sagte ihr Vater. Blieb man jedoch ungebildet, so hatte man fast keine andere Möglichkeit als wohlmöglich Bauer oder ein anderes beschwerliches Handwerk auszuüben, um überhaupt über die Runden zu kommen. Ailana konnte mit guten Gewissen behaupten, dass ihr Vater gebildet war. Weshalb er dennoch nur ein einfacher Bauer geworden war, konnte sie nie nachvollziehen. Jedenfalls schien ihre große Schwester – Liranda, denselben Weg wie ihre Mutter einzuschlagen. Sie hatte keinerlei Interesse daran des Lesens und Schreibens mächtig zu werden. Nein, sie hatte bei weiten andere Interessen. So kreiste in ihren kleinen Hübschen Kopf nur ein Gedanke- Vermählung.

Liranda war gerade 20 Jahre jung geworden und schon seit vier Jahren im besten Alter um zu heiraten. Seit über einem Jahr macht ihr ein sehr attraktiver junger Mann aus dem Nachbardorf, der noch keine 25 Jahre war, den Hof. Vor genau einer Woche hatte dieser bei Lirandas Vater um die Hand seiner ältesten Tochter angehalten. Jedoch zog Lirandas Verehrer trübsinnig von dannen, da ihr Vater zwei Wochen Bedenkzeit haben wollte. Und genau heute sprang ihre große Schwester wie ein kleines Mädchen vor dem Haus herum und strahlte bis über beide Ohren.

Liranda hatte den Segen ihres Vaters für die Vermählung – er hatte zugestimmt. Gewiss ihr Vater hätte gewollt, dass sich ein Mann besseren Standes für seine Tochter interessiert, doch er konnte vergeblich warten. Da der Stand seiner Familie alles andere als hoch war.

Jedenfalls konnte Ailana die Euphorie ihrer Schwester nicht nachempfinden. Wie konnte man ein Hausfrauendasein gegen Bildung (und Freiheit) bevorzugen? Sie hatte sich geschworen mehr aus ihren Leben zu machen, als eine bloße Frau eines Bauern zu werden. Mehr nämlich, war Lirandas Verehrer auch nicht. Ein bloßer Bauer – ehrliche aber harte Arbeit.

Nein! Ailana wollte eine gebildete junge Frau sein. Des Lesen und Schreibens mächtig sein. Das konnte sie im Übrigen schon recht gut, denn sie übte beinahe täglich. Zum Leidwesen ihrer Mutter, der es lieber gewesen wäre sie würde mehr im Haushalt mithelfen. Nichts destotrotz, hatte ihr Vater versprochen in den kalten Wintermonaten ihr ein wenig Allgemeinbildung näher zu bringen. Sie freute sich schon ungemein darauf ihr Bildung zu erweitern und neben dem so angeblich wichtigen Wissen des täglichen Bauern Daseins, wirklich Interessante Dinge zu erfahren. Sie kannte sich gut mit Pflanzen aus und sie wusste auch wann, wo welche Kräuter, Gräser und Beeren wuchsen. Sie wusste wie und wann sie das Saatgut aussähen musste – eben die wichtigen Dinge um auf dem Land zu überleben. Doch von wirklich wichtigen und interessanten Dingen – so fand sie, hatte sie keine Ahnung. Nicht von Geschichte, Politik. Sie hätte noch nicht mal näher auf der Landkarte bestimmen können wo sie genau lebte. Eine Traurige Tatsache wie sie fand.

Eine zierliche Frau betrat den kleinen Kochraum. Sie trug pechschwarze Haare und hatte ihre lange Haarpracht zu einem strengen Zopf zusammen gebunden. Ihre Haut war blass und bildete einen starken Kontrast zu ihren Haaren. Sie runzelte besorgt die Stirn, als sie Ailana über die Bücher gebeugt sah. Doch ihre Besorgnis verflog sogleich, als ihr Blick zum Eisenbeschlagenen Ofen fiel. Verärgert stemmte sie eine Hand in ihre Hüfte.

„Ailana, du solltest doch das Feuer schüren und was sehe ich? Nichts!“

Dabei deutet sie mit der anderen Hand auf den Ofen der immer noch kein Feuer trug. Angesprochene blickte auf und sah in die anklagenden Augen ihrer sonst so liebevollen Mutter. Ja der Ofen, genau! Sie erinnerte sich, doch als sie den Raum betrat und sich um das Feuer kümmern wollte, da hatte sie ihr Buch auf den Tisch erblickt. Und … nun ja… jetzt saß sie hier und übte das Lesen und dabei hatte sie vollkommen die Zeit und das Feuer vergessen…

„Oh ja, das Feuer. Ich wollte nur kurz etwas Lesen… und dabei scheint mir die Zeit wohl davon geeilt zu sein. Ich war so vertieft… denn wisst ihr Mutter, das mit den Lesen und schreiben funktioniert schon wunderb…“, setzte Ailana zum Schluss euphorisch an und wollte ihrer Mutter stolz ihren Erfolg mitteilen.

„Es reicht Ailana. Du vergisst jedwegliche Aufgabe die ich dir erteile. Dein kleiner Bruder ist mir sogar schon eine größere Hilfe als du.“, sagte ihre Mutter tadelnd. „Du bist doch kein Kind mehr. Schon in zwei Jahren kannst auch du dich vermählen.“, Ihre Mutter seufzte bedrückt, ihre Wut war verfolgen. „Sei doch vernünftig. Einige junge Burschen haben bereits ein Auge auf dich geworfen. Und dein zukünftiger Ehemann will eine Frau die mit anpacken zu weis und niemanden der ihnen ein paar Buchstaben vorlesen kann. … Sie wollen eine gute Hausfrau.“ Sie machte eine kurze Pause und wand schließlich ihren Blick von dem mittlerweile traurigen Gesicht ihrer Tochter ab und schaute zum Ofen. „Eine Hausfrau die den Ofen schürt“, ihr Blick wanderte weiter zum ungesäuberten Geschirr, „das Essen vorbereitet und die Hühner füttert.“ Die schwarzhaarige Frau seufzte abermals, ehe sie zum Eisenofen ging. Sie beugte sich hinunter und nahm einige Holzscheite die neben den kleinen Ofen gestapelt waren und legte sie in die kleine Öffnung des Ofens. Schließlich entnahm sie aus einem Korb neben den Holzscheiten ein wenig trockenes Stroh und zündete dieses an einer‚ Kerze an. Sie legte das brennende Stroh in die Öffnung des Ofens auf die Holzscheite. Sie ließ die Flammen nicht aus den Augen, während sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder trockenes Stroh nachlegte, um die Flammen zu erhalten.

Ailana blickte ihre Mutter trübsinnig an. Es war offensichtlich was ihre Mutter von der Idee ihres Vaters hielt, seinen Kindern Bildung näher zu bringen. Ihr Vater pflegte bei diesem leidigen Thema immer zu sagen „Es werden andere Zeiten kommen, in denen man Wissen und Bildung brauchen wird.“ Es war seine Standardantwort, wenn ihre Mutter ihm sein Vorhaben ausreden wollte. Von welchen anderen Zeiten er sprach konnte Ailana sich damals bei weitem nicht denken. Sie hatte ihn auch nie darauf angesprochen. Wichtig war nur, dass sie ihren Wissensdurst befriedigen konnte.

„Ailana!“ Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. Ihre Mutter blickte sie mit ihren dunklen Augen besorgt an. „fütterst du bitte die Hühner.“ Es war keine Bitte, es war vielmehr eine Aufforderung. „Ja, ich werde das sogleich erledigen.“ Nein, ihre Mutter würde niemals verstehen das ihr Lesen und Schreiben überaus wichtig war. Seufzend klappte sie ihr Buch aufgrund dieser Tatsache zu.

Schnellen Schrittes hatte sie das einfache Holzhaus verlassen. Dieses war umgeben von einigen Bäumen, die im Sommer den Bewohner des Hauses einen angenehmen Schatten spendete. Sogleich dahinter erstreckte sich ein dichter Wald und hinter diesen erblickte man ein mächtiges Gebirge. Von ihren Haus jedoch aus, konnte man diese riesigen Berge nicht erkennen. Zu hoch und zu dicht bewachsen war der Wald. Dennoch wusste Ailana aber genau in welcher Himmelsrichtung das Gebirge lag. Sie kannte sich sowieso ziemlich gut in ihren Wald aus. Als kleines Kind war sie oft herum gewandert und hätte sich das ein oder andere male auch verlaufen. Doch sie war nicht auf den Kopf gefallen. So kletterte sie auf einem Baum um von dort einen bessern Überblick über ihre Lage zu bekommen. Es dauerte damals nicht lange und sie kannte sich in einen gewissen Radius um ihr Haus besten aus.

Ein grinsen stahl sich auf Ailanas Gesicht, oh hatte ihre Mutter sie damals ausgeschimpft als sie gesehen hatte das Ailana an Bäumen hinauf kletterte. ‚Wie ein Junge‘, hatte ihre Mutter gesagt. Nun, vielleicht wäre es ja wirklich besser gewesen wenn aus ihr ein Junge geworden wäre. Sie seufzte. Männer haben so viele Freiheiten mehr. Von einer Frau erwartet man, dass sie alsbald heiratet und Kinder bekommt. Doch genau dieser Gedanke behagte Ailana nicht. Sie würde so gerne herum wandern, fremde Städte und Länder sehen. Vielleicht per Schiff über den Ozean und bis zum Rande der Welt. Bei diesen Gedanken überschlug sich ihr Herz fast vor Aufregung. Welch kühne Idee. Nur leider unmöglich. Unmöglich aufgrund ihres Geschlechts. Seufzend ging sie an ihrem Haus vorbei, hinein in den dichten Wald. Die Hühner, die durfte sie bei ihren Hirngespinsten nicht vergessen, sonst brach noch ein Donnerwetter los!
 

»Hühner… Wald… Schreie…»
 

*Rückblende Ende*
 

Nur für einen Augenschlag war sie versunken gewesen in ihrer Vergangenheit. Eine Bewegung, so dachte sie hatte sie aus ihren Gedanken geholt. Doch noch immer war alles um sie herum erstarrt. Ihr Blick immer noch auf die Klinge gerichtet, die nur noch eine Elle breit vom wehrlosen Mann entfernt war.

Die Szene vor ihr machte ihrer furchtbaren Angst. Ihr Körper fühlte sich seltsam schwer an, fast so als hätte sie Blei in ihren Füßen, Armen – einfach überall. Ihre Augen wollten sie nicht von der tödlichen Spitze der Klinge lösen. Zu groß war die Angst sie könnte weiter davon schnellen, wenn sie ihren Blick von dem Messer löste.
 

…Doch… was war das? Hatte sie sich das nur eingebildete, bewegte sich die Klinge wieder? Nein, ihre Augen täuschten sie sicherlich nur … oder nicht? Ihr Herz begann von neuen wie wild zu schlagen. Es durfte nicht sein…
 

…Der Dolch er …
 

…rührte sich wieder.
 

Er bewegte sich fast kaum wahrnehmbar, aber dennoch unaufhaltsam weiter. Beinahe so langsam, so dass es für das bloße Auge fast nicht zu erkennen war. Die Zeit schien nicht länger verharren zu wollen. Die Starre bröckelte allmählich dahin.
 

Ailana musste bitter feststellen, dass sie die Klinge des Untoten nur mit Hilfe ihres Blickes leider nicht in einer starre fixieren konnte. So schritt die Klinge unbarmherzig weiter auf den Mann zu. Erst so langsam, dass Ailana glaubte ihre Augen würden ihr einen Streich spielen, doch beschleunigte sich die Geschwindigkeit des Messers fast jeden Augenblick.

Aber sie wollte diesen, ihr doch eigentlich unbekannten Mann helfen. Es sollten nicht noch mehr unschuldige ihr Leben lassen müssen! Nur einen Augenschlag lang glitt ihr Blick von der Waffe des Untoten in die Augen ihres Leidensgenossen vor ihr. Als sich ihre Augen trafen, da setzte ihr rasendes Herze einen Moment aus. Unfassbarkeit machte sich in ihr breit.
 

Wie nur konnten seine Augen so eine Ausgeglichenheit ausstrahlen?
 

Wieso hatte sein Gesicht einen unglaublich erleichterten Gesichtsausdruck?
 

Er… hatte den Verstand verloren! Eindeutig!

Seine Lippen formten ein fast nicht erkennbares Lächeln, worauf nur ein ebenso kurzes nicken folgte.
 

Das Pfeifen des Windes durch die morschen Baumkronen
 

Nicken?
 

Er … nickte
 

…Er nickte ihr zu?
 

»Was zum…«
 

Doch plötzlich zog sie erschrocken die Luft zwischen ihren Zähnen ein. Es war völlig abwegig und ergab keinen logisch Sinn, auf die Frage des Warums. Aber, er war nicht verrückt geworden und auch war er nicht mehr im Geiste abwesend, genau in diesen Moment war der Mann vor ihr bei klarem Verstand. Sein Lächeln und das Nicken, lediglich eine Geste für …. Sie, die ihr nur eins vermittelten sollte: Es ist in Ordnung!
 

Winseln von Menschen
 

Diese Erkenntnis erschlug sie förmlich. Doch sie begriff, auf eine merkwürdige Art und Weise ergab das alles einen Sinn.

Es war in Ordnung, dass er hier sterben würde. Ailana sollte sich über ihn keine Gedanken machen. Sie sollte Hoffnung haben, Hoffnung auf einen besseren Morgen. Seine Augen signalisierten ihr eine Gewissheit, die ihr sagte, dass sie dieses Martyrium heute überleben würde. Doch diese Erkenntnis verwirrte sie.
 

Kühler Nordwind der durch ihre Haare wehte
 

»…Aber warum ich?«
 

Klirrende Rüstungen
 

Ein Augenblick, keine gefühlte Sekunde.
 

Ein Meer von Lauten
 

Da waren sie wieder all die Geräusche und der tiefe Schmerz in ihrer Seele, der sie erbarmungslos in das hier und jetzt zurück beförderte. All die schrecklichen Gefühle spürte sie wieder, die ihre keinen klaren Gedanken fassen ließen. Sie atmete die muffelige Luft und schmeckte den Dunst des grauen Nebels. Da wusste sie - Die Zeit hatte sie wieder eingeholt. Die Welt hatte begonnen sich wieder weiter zu drehen.

Vergessen war der Moment der Gewissheit nicht als Baumschmuck zu enden. Verschwunden war das Lächeln des Mannes, stattdessen schien er nun wieder weit entfernt zu sein. Mit einer unglaublichen Schnelligkeit verging nun die Zeit für sie. Der Dolch welcher noch vor wenigen Augenblicken zu seinem Ziel schwebte raste nun wie ein Blitz schnell und unerbittert auf den Hals des Mannes nieder.
 

Heraneilen einer Gestalt am Horizont.
 

Jegliches Gefühl war mit entsetzlicher Unbarmherzigkeit zurückgekehrt. Sie spürte den tiefen Kloß der ihr die Kehle zuschnürte und ihr das Atem schwer machte. Angst durchzog ihren ganzen Körper, eine unangenehme Gänsehaut macht sich in ihr breit. Die Geräusche hallten wie das Echo in den Bergen in ihren Kopf wieder. Ein wirres durcheinander immer wiederholender Geräusche. Sie konnte keinen einzigen Ton klar vernehmen, konnte so keinen klaren Gedanken mehr fassen. Doch trotz der vielen Eindrücke um sie herum könnte sie ihren Blick immer noch nicht von dem entsetzlichen Schauspiel vor ihr abwenden, welches ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ…
 

Galoppieren von Hufen in der Ferne
 

… und ihren Atem stocken ließen.
 

Peitschenhiebe die, die Luft durchtrennen
 

Die silbrige Klinge durchfuhr den Hals des Mannes, ein horizontaler schmaler Schnitt durchzog seine Kehle. Kaum einen Augenschlag später floss sein dunkelroter Lebenssaft in Strömen aus seiner Wunde.
 

Pferde wirren
 

Ein erstickendes und röchelndes Geräusch konnte man vernehmen, ehe der Mann seinen Körper nicht länger kontrollieren konnte, dieser nach vorne zusammen sackte und schließlich seitlich umfiel.
 

Rufe in fremder Sprache
 

Seine Augen glitten in die Leere, während sich eine gewaltige Blutlache um den toten Körper ausbreitete.
 

Knirschen von Sand unter Kufen,…
 

Er war Tod. Noch ein Opfer von so vielen die heute sterben mussten…
 

… als ein Untoter Ritter sein Pferd aus vollen Galopp zum stehen brachte.
 

Benommen blickte Ailana auf die am Boden liegende Gestalt. Sie konnte ihren Blick immer noch nicht von seinen Augen abwenden. Seine Pupillen blickten in das Nichts. Sie hätte eigentlich den Drang danach haben sollen laut zu schreien, aufzustehen und davon zu laufen, so weit sie ihre Füße tragen mochten. Doch sie konnte nichts dergleichen unternehmen, denn sie fühlte sich plötzlich so leer. Sie spürte keine Angst, keine Kälte, keine Trauer. Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an. In ihren Ohren hörte sie nur das Rauschen ihres eigenen Blutes, welches alle anderen Geräusche um sie herum fast komplett überdeckte. Sie war wie in Trance, wie Paralysiert, weit weit weg…
 

Die Untote Wache die so eben den Mann die Kehle aufgeschlitzt hatte, wischte seine Klinge an einen alten Lumpen sauber. Fragend schauten nun auch die restlichen Untoten zu den eben eingetroffenen, ebenfalls Untoten Ritter. Dieser war soeben von seinem Pferd abgestiegen und schritt allmählich auf die beiden ersten Wachen zu. Der untote Ritter trug eine hochrangigere Rüstung, als die Wachen die hier draußen die lästige Aufgabe des Menschen töten übernommen hatten. Der Ritter kam neben der Leiche des Mannes zum stehen, er betrachtete sie nur kurz und schien verärgert zu sein, als er sich wieder seinen Kameraden zuwandte.

Seine Rüstung knarrte und klirrte bei jeder seiner Bewegung. Ein langes Schwert zierte seine rechte Seite. Haare fehlten ihm völlig, genauso wie Ohren und seine Nase. Stattdessen zierte ihn dort ein angedeutetes Nasenbein welches eher einem ovalen Loch glich. Seine teilweise verweste Haut wies einen gräulichen Ton auf.
 

Er stampfte ärgerlich mit seinem knochigen Fuß auf.

„Ihr Nichtsnutze, könnt ihr denn gar nichts richtig machen?!“

Die Wachen schauten immer noch verdutzt drein, soweit sichtbare Gefühlsregungen bei einen untoten Gesichtern überhaupt möglich waren.
 

„Doch Herr, wir töten diesen Abschaum so wie uns befohlen“, sagte die Wache, während er dabei seine knochigen Hände hob um den aufbrausenden Ritter möglichst zu besänftigen.
 

„Befohlen, wer hat DAS befohlen?“ Dabei deutete der kahlköpfige mit seinen skelettenden Zeigefinger auf die Bäume und die dort hängenden Menschen, während seine dunkle Stimme sich vor Zorn fast überschlug. Doch er ließ die beiden gar nicht erst zu Wort kommen. Er stieß die Luft zwischen seinen verfaulten Zähnen aus, um sein innerstes zu beruhigen und setze schließlich ruhig fort.
 

„Wie dem auch sei! Soll sich ein anderer mit diesem Thema beschäftigen, ich werde meine Ewigkeit jedenfalls nicht mit solchen Unsinn erfüllen!“
 

Sein Blick glitt noch einmal über die Leiche des Mannes, ehe sich sein Augenmerk auf die noch lebenden Menschen richtet. Er Überschlug ihre Zahl und verzog abermals ärgerlich sein Gesicht.
 

„Etwa 30 Menschen. Hmm… nicht gerade viel, aber besser als nichts.“
 

„Herr“, sprach eine Wache ihn zögerlich an. „ hat man uns falsche Befehle erteilt?“
 

„Wie es scheint!“, stieß er immer noch wütend hervor. „Dieser Abschaum sollte nach Unterstadt gebracht werden. Man fand Händler die eine Hohen Betrag an Gold für Sklaven, Gladiatoren und Versuchsobjekten zahlen. 30 dieser Menschen sind nicht unbedingt viel, aber sollten zur Deckung der ersten Nachfrage vorerst reichen.“ Erklärte der Ritter sachlich und setzte schließlich nach einer kurzen Pause fort. „Bringt dieses Ungeziefer nach Unterstadt und zwar jeden einzelnen lebendig! Ich dulde keine weiteren blutigen Spiele an meiner Ware, wenn nur ein EINZIGER auf den Wege nach Unterstadt sein Leben lässt, kommt ihr für den Schaden auf! Habt ihr Verstanden?!“
 

Die Wachen nickten eilig. Sie hatten verstanden und sie wussten das mir ihren Herrn nicht zu Spaßen war und vor allem nicht, wenn es sich hierbei um Gold handelte. Egal wer auch immer ihnen diese falschen Befehle erteilt hatte, würde wohl bald sein untotes Leben aushauchen.
 

Der untote Ritter schwang sich wieder zurück auf sein Pferd. „Hurtet euch gefälligst, die Händler warten nicht ewig!“ Damit wandt er sein Ross um und galoppierte mit derselben Geschwindigkeit mit der er gekommen war zurück in die Hauptstadt der Untoten, nach Unterstadt.
 

Hurtet euch…
 

Das ließen sich die Wachen nicht zweimal sagen, schnell erteilte sie Befehle zum Aufbruch an die restlichen untoten Wachen.

Das nächste was Ailana wieder vernahm waren hektische Rufe um sie herum, doch sie verstand diese eigenartige Sprache nicht und eigentlich interessierte es sie herzlich wenig. Streng genommen war ihr gerade so ziemlich alles egal. Sie fühlte sich immer noch leer, so unglaublich leer und müde von allem. Genauso leer wie die toten Augen des Mannes vor ihr, die sie immer noch fixierte. Doch plötzlich durchzuckte ein Schmerz ihren Körper. Sie spürte wie sie vom Boden hochgezogen und auf ihre Beine gestellt wurde. Erst jetzt bemerkte sie, das sie am ganzen Körper etwas Zitterte, ihre Knie fühlten sich unglaublich wackelig an, als würden sie jeden Moment nachgeben. Sie schaute sich um, wer ihr diesen Schmerz zubereitet hatte und schaute nur einen Augenblick einer der Untoten Wachen fauliges Gesicht. Sie drehte angewidert ihren Kopf weg als ihr der übel riechende Geruch des Untoten in die Nase stieg.

Dieser hatte die am Boden hockende Ailana unsanft an ihren Oberarm gepackt und sie aufgestellt. Sie war jung und scheinbar noch tüchtig genug, die würde von selbst laufen können, dachte sich der Untote. Damit sollte er Recht behalten.

Der Untote entfernte sich von Ailana genauso schnell wie er gekommen war. Sie richtete noch eine weile ihren Blick auf ihn, nur um auch sicher zu gehen, dass er ihr nicht noch einmal zu nahe kommen würde. Während sie nur langsam misstrauisch ihren Blick von der Wache abwand, glitten ihren Augen über ihre Umgebung. Es war ein regelrechter Aufruhr!

Überall liefen untote Wachen herum, zerrten die am Boden kauerten Menschen auf. Dann und wann beobachtete Ailana wie scheinbar sehr schwache Geschöpfe aus der Reihe gezogen und unsanft in eine umfunktionierte Holzkarre, welche einen Käfig sehr nahe kam gesperrten wurden. Einige dieser armen Menschen rührten sich schon gar nicht mehr, wahrscheinlich würden sie nicht mehr lange leben.
 

»Dann haben sie es endlich hinter sich gebracht«
 

Hinter sich gebracht? Dachte sie wirklich schon so? Wenn sie es sich recht überdachte hatte sie Glück gehabt … oder nicht? Immerhin wäre sie doch nun an der Reihe gewesen. Sie hätte an den Baum dort hängen müssen oder in ihren eigenen Blut. War es also gut oder schlecht, dass sie noch nicht tot war? Gut oder schlecht?! Sie kam ins grübeln während sie den hektischen treiben um sie herum misstrauisch beäugte. War sie froh, dass sie noch lebte? Sie horchte kurz in sich …
 

»...?«
 

… Nichts! Da war nichts mehr.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2009-11-01T09:50:15+00:00 01.11.2009 10:50
ich stimme anne voll und ganz zu. wunderbar geschrieben, sowieso beschrieben. es liest sich flüßig und man kann sich in die situation von dem mädchen wirklich gut hineinfühlen.

weiter so ;D
Von: abgemeldet
2009-10-28T20:37:21+00:00 28.10.2009 21:37
Das ist aber spannend.

Ich hoffe, dass sie doch entkommen kann.


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