Verwechsle nie Liebe mit Leidenschaft von Lucifa ================================================================================ Kapitel 1: Willkommen an der PCA -------------------------------- Die Zwillinge können es kaum noch erwarten, endlich nach über einem Jahr schweren Schuftens haben sie ihren ersehnten Urlaub genehmigt bekommen. Das neue Album Humanoid steht in den Läden und hat die Spitze der Charts erreicht. Doch bevor sie mit ihrem neuen Longplayer auf Tour gehen, wollen sie sich wenigstens einmal richtig entspannen. Georg und Gustav haben sich klassisch für ihre Heimat Magdeburg entschieden, doch die Zwillinge wollen weg, einfach mal zu zweit die freie Zeit genießen. Aber die Wahl fällt nicht wie gewohnt auf die Malediven, diesmal haben sich Bill und Tom für die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen entschieden – Mallorca. Unterwegs im Flieger fängt Tom auch schon prompt an über sein Lieblingsthema zu reden, Frauen. „Auf Malle hängen bestimmt viele heiße Girls rum, die nur auf uns warten.“ „Auf uns?“ entgegnet Bill ihm fragend. „Ja komm schon Brüderchen, wie lange willst du noch auf Miss Dreamgirl warten? Wenn du dich auf niemanden einlässt, wie willst du sie dann überhaupt erkennen?“ „Was hältst du davon, wenn du das einfach mal meine Sorgen bleiben lässt?“ Tom ist deutlich anzusehen, dass er die Einstellung seines Bruders einfach nicht nachvollziehen kann. „Tom ehrlich, hör auf dir meinen Kopf zu zerbrechen, ich erkenne sie, wenn sie vor mir steht.“ „Oh Gott, du Philosoph, na schön, wenn du weiterhin brav still sitzen und warten willst, bitteschön. Ich werd jedenfalls ne geile Zeit dort verbringen.“ „Mach du nur mal.“ Bill hat es längst aufgegeben, sich über Toms Triebe aufzuregen, er würde es schon kapieren, wenn es ihn erstmal erwischen würde. Auf Malle angekommen, ist der Trubel am Flughafen groß, Bill und Tom werden erkannt, schließlich sind hier nicht nur viele Deutsche, sondern auch die Spanier kennen Tokio Hotel. Doch trotz des großen Andrangs, schaffen sie es schließlich zum Wagen, der sie zum Hotel bringen soll. Ein großer Schriftzug ziert die Seiten des Kleinbusses. PCA. „Sagen sie mal, was bedeutet PCA?“ bricht es sofort aus Tom heraus. „Oh, nun dies hier ist der Privatwagen der Pacific-Coast-Academy, dem Internat direkt gegenüber eures Hotels.“ „Ein Internat?“ „Ja, allerdings werden auf diesem Internat ausschließlich deutsche Schüler und Schülerinnen aufgenommen.“ „Aber warum steht ein deutsches Internat hier in Spanien?“ „Zu allererst war es eine Art Freizeitcamp, für Schüler und Schülerinnen, die ohne ihre Eltern ihren Urlaub in Spanien verbringen wollen. Später wurden Sprachreisen angeboten und die spanische Sprache sowie die Kultur wurden näher gebracht. Doch der Sohn des früheren Besitzers entschied sich dann dafür, ein Internat draus zu machen. Bis heute ist er der Direktor der Schule. Ich selbst unterrichte dort als Sport- und Biologielehrer.“ „Seit wie vielen Jahren steht die PCA nun als Internat zu Verfügung?“ „Seit 2005, also bereits seit über 4 Jahren.“ „Und muss man Schüler der Schule sein, um den Campus betreten zu dürfen?“ „Tom, sag mal hast du sie noch alle?!“ „Reg dich ab Bill, ist doch bloß ne harmlose Frage.“ „Harmlos sieht anders aus, ich kenn dich Tom.“ „Hey, hey, bloß keinen Streit da hinten. Und zu deiner Frage, die PCA ist für jeden zugänglich, schließlich ist ein Teil des Campus’ offen für Besucher, mit Wellnessbereich und anderen schönen Entspannungsangeboten. Außerdem findet einmal im Monat die PCA Open-Mic-Night statt.“ „Was dürfen wir uns darunter vorstellen?“ „Das ist die offizielle Bühnenshow, die die Schüler der PCA eigenständig ins Leben gerufen haben und auch jeden Monat selbst organisieren. Einige sind sehr begabt, sehenswert ist sie auf jeden fall.“ „Interessant.“ Entgegnet Tom mit seinem spitzbübischen Grinsen im Gesicht. Bill kann auf die Geste nur entnervt die Augen verdrehen. Nach gut einer Stunde sind sie fast am Hotel angekommen, fahren dabei an der PCA vorbei und zum ersten Mal in ihrem Leben, sind Bill und Tom hell auf begeistert von einer Schule. Der Campus ist riesen groß, das ganze Gemäuer sieht einfach toll aus und Strand und Meer sind gefühlte 30 Sekunden von der Schule entfernt. „Ok, wie zum Geier soll man hier irgendwas lernen?“ fragt Tom begeistert. „Du wirst dich wundern Junge, gerade diese angenehme Atmosphäre weckt wahre Wunder bei den meisten Schülern.“ „Wahnsinn.“ Ist alles was Bill zu diesem Anblick einfällt. „Jungs ich muss hier auch für einen kleinen Moment anhalten, hab was auf meinem Tisch liegen lassen, dass ich unbedingt heute noch im Hotel abgeben muss. Wartet ihr solange hier im Wagen?“ „Klar.“ „Nur keine Eile.“ Da im Moment gerade Unterricht ist, wagen sich die Zwillinge aus dem Wagen raus und sehen sich ein wenig um. „Alter, schau dir dieses Gelände mal an.“ „Ich will nicht wissen, was die alle hier blechen, um die Schule besuchen zu dürfen.“ „Ohne mist, unter solchen Umständen, würd ich auch gern noch mal zur Schule gehen.“ „Ausgerechnet du Tom.“ „Ernsthaft Bill, das is mega geil hier.“ Zur Abwechslung muss Bill seinem Bruder aber diesmal zustimmen, diese Schule ist wirklich außergewöhnlich. Gerade als die Zwillinge sich mal etwas genauer am Campus umsehen wollen, ertönt die Schulglocke. Schnur stracks sind sie wieder im Wagen. „Wow jetzt bin ich aber perplex.“ „Wieso jetzt schon wieder?“ „Naja ich hätte schwören können, hier wohnen nur so verwöhnte Bonzen Kinder, aber die sehen alle ganz normal aus.“ „Du bist ja so was von schlau Tom.“ „Ja, ja dein Sarkasmus ist angekommen.“ „Tom musst du denn…“ Bevor Bill den Satz beenden kann, verstummt er blitzartig. Sein Blick wird festgehalten. „Bill? Hallo, jemand zu Hause?“ Tom folgt dem Blick seines Bruders und da sieht er sie. Die junge Frau mit den langen blonden Haaren, dessen spitzen braun gefärbt sind. „Wohw!“ Ist alles was Tom dazu einfällt. Bill ist immer noch völlig Gedankenabwesend. In dem Moment steigt Herr Bender, ihr Chauffeur für heute wieder in den Wagen ein. „Tut mir leid Jungs, ich hatte die blöden Papiere verlegt, jetzt kann es aber weiter gehen.“ Weder von Bill noch von Tom kommt eine Antwort. „Ähm, Jungs?“ Hr. Bender folgt dem Blick der beiden und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Kann es sein, dass es euch zufällig interessiert, wer dieses Mädchen ist?“ „Mit dem Satz, hat er die beiden ganz schnell wieder aus ihren Gedanken zurückgeholt. „Sie wissen, wer das ist?“ „Jungs, sie ist eine meiner Schülerinnen. Zoey Brooks.“ „Zoey Brooks?“ „Ja.“ Bill und Tom schauen sich gegenseitig stutzig an bevor sie Hr. Bender weiter zu hören. „Sie ist seit Anfang an hier auf der PCA und die bekannteste aller Schüler hier.“ „Das kann ich mir vorstellen.“ Rutscht es mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht aus Tom heraus. „So wie du das meinst, hab ich es jetzt eigentlich nicht gemeint Tom. Sie ist der Star der Open-Mic-Night. Wahnsinnig großes Talent und immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Sie ist wortwörtlich unser Sonnenschein.“ Bill schaut ein weiteres Mal zu der jungen Schönheit hinüber, bis Hr. Bender den Motor startet und los fährt. Am Hotel angekommen, hilft Hr. Bender den Zwillingen noch das Gepäck in ihre Zimmer zu bringen. „So Jungs, sieht aus als hätten wir alles durch.“ „Ja, vielen Dank Herr Bender.“ „Kein Problem. Wir sehen uns die Tage bestimmt des öfteren mal.“ „Garantiert.“ Entgegnet Tom, wieder mit dem breiten Grinsen auf den Lippen. „Ok Jungs, dann viel Spaß hier auf Mallorca und willkommen an der PCA.“ Kapitel 2: Auch die Sonne wirft Schatten ---------------------------------------- Die Nacht verläuft ruhig, was Bill und Tom endlich echte Erholung bietet. Keine kreischenden Fans vorm Hotel, kein Termindruck, die Gewissheit, dass man ausschlafen kann. Alles was zu hören ist, ist das klare rauschen der Wellen. Trotzdem ist Bill unruhig, er bekommt dieses Bild nicht aus dem Kopf. Die junge Frau von vorhin, sie geistert immer noch in seinem Kopf rum. Doch wie ist das möglich? Wie kann ein Mensch, mit dem er kein einziges Wort gewechselt hat, ihn so aus der Fassung bringen? Mit den ersten Sonnenstrahlen am morgen wird es ihm klar, er muss sie kennen lernen. Ähnlich unruhig verlief die Nacht an der PCA. Im Jungenwohnhaus ging ständig der Feueralarm los, aber natürlich war es mal wieder keiner. Da sich keiner freiwillig stellen will, erteilt Rektor Rivers Hausarrest, was natürlich allen stinkt. „Ok Leute, wer von euch Pennern war das?“ „Reg dich ab Logan, keiner war es oder glaubst du wir wären nicht Manns genug das untereinander zuzugeben?“ „Wirklich witzig Chase, aber jetzt mal ernsthaft, ich hab kein Bock auf Hausarrest, irgendwer muss sich stellen.“ „Dann stell du dich doch, wenn du scharf auf Ärger bist.“ „Du hast viel weniger zu befürchten Michael, also mach du das.“ „Tz, vergiss es.“ „Jungs, so kommen wir hier nicht weiter. Jetzt kommt schon, die eine Woche im Zimmer überstehen wir auch noch.“ „Sagt derjenige, der letzte Nacht überhaupt nicht hier war.“ „Alter, ich war bei Zoey, das weißt du ganz genau.“ „Du sagst dass du bei ihr warst, aber stimmt das auch?“ „Logan bitte, klar war Chase bei Zoey, frag sie doch, wenn du jetzt jeden verdächtigen willst.“ „Mach ich auch.“ Schnaubt Logan zurück, kurz bevor er sich auf den Weg zum Zimmer der Mädchen macht. „Viel Spaß!“ schreit Chase ihm noch hinterher. „Der hat sie doch nicht mehr alle.“ „Reg dich ab Chase, du kennst doch Logan, der macht immer ein Fass auf, für nichts und wieder nichts.“ „Nicht hilfreich Michael.“ „Sag mir lieber wie du es geschafft hast bei Zoey zu pennen und dann dabei nicht aufgeflogen zu sein?“ „Alles eine Frage der Planung.“ „Und, hab ihr euch wieder vertragen?“ „Ach hör mir doch auf, seit meinem bescheuerten Unfall ist es einfach nicht mehr so, wie es mal war.“ „Chase…“ „Michael, Zoey entfernt sich immer weiter von mir, ich hab Angst sie zu verlieren.“ „Alter, jetzt bleib doch mal cool. Sie liebt dich und wie lange macht ihr dieses Theater jetzt schon durch? Ihr habt bisher alles überstanden, da ist das doch ein Klacks gegen.“ Michael hatte nicht ganz Unrecht, seit über 2 Jahren sind Chase und Zoey jetzt zusammen und bisher haben sie alle Hürden gemeinsam überstanden. Sollte Chase Unfall da die Ausnahme sein? In einem anderen Zimmer der PCA Wohnanlagen findet parallel gerade ein ähnliches Gespräch statt. „Jetzt sag mir nicht, dass Chase dir immer noch nicht glaub Zoey?!“ „Ich weiß nicht was ich machen soll Lola, ich sag ihm tausendmal, dass mich seine Behinderung nicht stört, aber er vertraut mir einfach nicht.“ „Vor allem aber fängt Chase langsam an Gespenster zu sehen.“ „Nicole!“ „Ja was denn ist doch so?! Wegen jedem Typen, der dich auch nur schräg von der Seite ansieht, geht er direkt auf die Palme. Das ist nicht mehr normal Zoey.“ Lola sah besorgt zu Zoey rüber. „Ganz falsch liegt sie damit nicht Süße.“ „Ich weiß, aber ich muss versuchen ihn zu verstehen.“ Mit diesen Worten verlässt Zoey das Zimmer. „Zoey!“ „Wo willst du denn jetzt hin?“ „Ich will jetzt allein sein.“ „Lola, ich ertrag es nicht sie so zu sehen. Wir müssen was machen.“ „Ja, nur was?“ Gedankenlos läuft Zoey runter zum Strand. Schwer am überlegen, wie es weitergehen soll. Während sie sich den Kopf zerbricht, stößt sie plötzlich mit jemand zusammen und fällt rücklings in den Sand. „Man, pass doch auf du…“ Ihr bleibt die Stimme weg als sie aufblickt und sieht, mit wem sie gerade zusammen geprallt ist. „Entschuldige mal, aber du bist ja wohl in mich rein gerannt.“ „D… du bist doch…“ „Ja, richtig.“ Entgegnet Bill und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Er reicht ihr die Hand und hilft ihr auf. „Alles ok bei dir?“ „Äh… ja klar und äh tut mir leid…“ Zoey wird knall rot, kann gar nicht glauben, was hier gerade passiert. „Moment mal, was machst du eigentlich hier? Hab ihr jetzt nicht Urlaub?“ Bill muss grinsen. „Sieh mal einer an, du scheinst ja bestens informier zu sein.“ „Äh…“ „Jetzt verlier bloß nicht wieder deine Sprache. Du hast schon Recht, wir haben Urlaub. Mein Bruder und ich verbringen den dieses Jahr hier auf Mallorca.“ „Oh, woher der Sinneswandel?“ „Bock auf Abwechslung.“ Die Anspannung in Zoey löst sich allmählich, doch mit einem Satz ändert Bill das sofort. „So und du bist also auch verrückt nach uns?“ Na hoppla, der fragt aber direkt schießt es Zoey durch den Kopf. „Das hättest du wohl gerne.“ Gibt sie lachend wieder. „Nein ernsthaft, ich find euch zugegebenermaßen echt super.“ „Wie lange bist du denn schon…?“ „Fan? Im Prinzip von Anfang an, durch den Monsun sprach mir aus der Seele wenn auch aus anderer Situation.“ Selbstverständlich geht dem jungen Mann nur ein Gedanke durch den Kopf, was meint Zoey damit? Er will ihr aber nicht zu nahe treten, schließlich kennt er sie gar nicht. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ „Zoey, Zoey Brooks.“ „Freut mich dich kennen zu lernen.“ Lächelt er sie sanft an. „Freut mich ebenso.“ Gibt Zoey verlegen zurück. In der Zwischenzeit ist Logan bei den Mädchen angekommen und bereits voll in der Diskussion. „Mädels, verarschen könnt ihr sonst wen, ihr würdet doch nicht mit Chase in einem Zimmer pennen.“ „Sag mal Logan geht’s noch? Als ob du nicht schon wegen Nicole bei uns gepennt hättest.“ „Sie und ich haben ja auch keine Krise.“ „Was heißt hier Krise? Gerade weil die beiden so im Stress sind, sollten sie Zeit miteinander verbringen, damit sich das wieder einrenkt.“ „Baby jetzt fall du mir nicht auch noch in den Rücken.“ „Schatz tut mir leid, aber es ist nun mal so.“ „Vielen Dank Nicole.“ „Ok Mädels, klar das ihr zu ihm haltet. Ich find schon noch raus, wer für unseren Hausarrest verantwortlich ist.“ „Nicole, dein Freund ist merkwürdig.“ „Lola!“ „Du weißt dass ich Recht habe.“ Notgedrungen hält Nicole jetzt lieber den Mund, denn im Grunde hat Lola ja Recht. Unterdessen haben es sich Bill und Zoey auf den Liegestühlen am Strand bequem gemacht. „Sind die Lehrer an der PCA eigentlich sehr streng, oder mehr so wie der ganze Eindruck von dieser Schule?“ „Hm, Gegenfrage, wie ist denn dein Eindruck von der Schule?“ „Locker, chillig, nenns wie du willst.“ Lachend entgegnet Zoey „ Ok du bist verrückt. Lass es mich so ausdrücken, unsere Lehrer und Betreuer lassen uns viel Freiraum und unterstützen uns tatkräftig. Aber sie halten sich an die Regeln und wenn ein Schüler diese bricht, bekommt er die Konsequenzen zu spüren.“ „Also doch spießig wie alle anderen Schulen.“ „Willst du denn ernsthaft eine Schule ohne Zivilcourage?“ Einen Augenblick lang überlegt er, verneint dann aber mit einem Kopfschütteln. „Sag ich doch.“ „Und deine Eltern, sagen die nichts, dass du das ganze Jahr über außerhalb deines Heimatlandes bist?“ „Mein Bruder, mein Vater und ich sind vor 4 Jahren hierher gezogen, in Deutschland hat uns nichts mehr gehalten.“ „Und deine Mutter?“ Zoeys Gesichtsausdruck ändert sich von einer auf die nächste Sekunde. „Meine Mutter ist vor 4 Jahren gestorben.“ Diese Antwort trifft Bill sehr, jetzt muss er ganz schnell vom Thema ablenken. „Ähm, du sag mal, du kennst dich doch hier auf Malle und an der PCA bestimmt spitze aus.“ „Ja, wieso fragst du?“ „Meinst du, du könntest meinem Bruder und mir das alles hier etwas näher bringen?“ „Ist die Frage ernst gemeint?“ „Hätte ich sie sonst gestellt?“ „Äh, ja sicher, ich denke das dürfte kein Problem sein.“ „Ok super, dann sehen wir uns später wieder?“ „Später?“ „Na schau mal auf die Uhr, gleich acht. Musst du nicht zum Unterricht?“ „Oh verdammt, wieso sagst du mir das erst jetzt?“ „Vielleicht weil ich auch erst eben auf die Uhr geschaut habe?“ „Du Blödmann, och verflixt das schaff ich nicht mehr rechtzeitig.“ „Dann flitz jetzt mal los.“ „Haha, wie witzig. Ok dann bis später.“ Zoey dreht sich um rennt zurück in Richtung PCA. „Warte mal Zoey, du hast mir keinen Treffpunkt gesagt!“ Im Rennen dreht sich Zoey um. „16:00 Uhr genau hier. Bis später!“ Und da ist sie auch schon im Sonnenlicht verschwunden. Bill schaut ihr grinsend hinterher. „Bis später.“ Gerade noch rechtzeitig schafft es Zoey zum Unterricht. „Sag mal Baby wo warst du denn so lange?“ „Tut mir leid Chase, ich hab unten am Strand total die Zeit vergessen.“ „Was wolltest du denn unten am Strand?“ Will Michael von ihr wissen. „Das erfahrt ihr später, habt ihr nach der Schule alle Zeit Leute?“ „Denke mal schon.“ Antwortet Logan. „Was hast du denn vor?“ „Warts ab Nicole, ich erzähls euch in der Pause.“ „Ruhe bitte!“ meldet sich nun Frau Rosenbluhm zu Wort. „Wir beginnen mit dem Unterricht.“ „Sag schon Zoey, hast du da unten etwa jemanden kennen gelernt?“ Flüstert Lola ihr zu. „Kann man so sagen.“ „Ohh, na los sag schon, kenn ich ihn.“ „Oh ja glaub mir, ihn kennst du.“ Zoeys Kichern macht Lola nur noch ungeduldiger und neugieriger. Zur gleichen Zeit im Hotel: „Du hast diese scharfe Braut echt kennen gelernt?“ „Was heißt kennen gelernt, ich hab mich nen Augenblick mit ihr unterhalten.“ „Oah Bill ernsthaft du Arsch, macht der mir hier den Rang streitig.“ „Tom bitte, sie ist nicht eine deiner typischen Mädchen.“ „Ha, woher willst du das wissen? Ich sag dir, noch diese Worte vernasch ich die Kleine.“ „Tja, dann sind wir mal wieder seit langem Konkurrenten.“ „Moment willst du damit sagen?“ „Ja, sie gefällt mir auch.“ „Ich wusste es. Gut das wir Malle gewählt haben, jetzt kommst du wenigstens auch mal aus dir raus.“ „Stopp, stopp, stopp, ich will die Kleine kennen lernen und nicht gleich in die Kiste zerren.“ „Dann muss ich dich enttäuschen Brüderchen, ich krall mir die Mieze.“ „Wollen mal sehen, wer eher an sie ran kommt.“ „Gilt.“ Bill erwähnt seinem Bruder gegenüber nicht, dass er erfahren hat, dass Zoeys Mutter nicht mehr am Leben ist. Bevor er irgendwas unwissend weiter geben würde, wollte er erst erfahren, was genau passiert ist. Hr. Bender bezeichnete Zoey als Sonnenschein der PCA, doch Bill konnte heute sofort in ihren Augen erkennen, auch die strahlendste Sonne wirft ihren Schatten. Kapitel 3: Überraschung ----------------------- Nach langen 8 Stunden ist der Unterricht endlich vorbei und Zoey und ihre Freunde sind auf dem Weg zum Strand. „Jetzt sag schon Zoey, wer wartet da unten auf uns?“ „Könntet ihr jetzt mal Ruhe geben? Ihr seht es doch gleich.“ „Baby du spannst uns ganz schön auf die Folter.“ „Chase seit wann bist du denn so ungeduldig?“ Unten am Strand herrscht eine ähnliche Anspannung. „Man Bill wo bleibt die Mieze denn?“ „Könntest du mal Ruhe geben? Es hieß 16:00 Uhr und es ist es kurz vor.“ „Überpünktlich ist das neue pünktlich.“ „Ja, bei dir gerade.“ „Da kommt sie doch schon.“ „Und wies aussieht ist sie nicht allein.“ „Ok Leute, dann schaut mal geradeaus.“ Nicole, Lola, Logan, Michael und Chase bleiben wie angewurzelt stehen, vor allem die Mädchen können ihren Augen nicht trauen. „S…sind das nicht?“ Zoey kann sich ein Lachen nicht verkneifen „Ja Mädels, das sind Bill und Tom.“ „Oh…mein…Gott…“ „Hey Zoey.“ Begrüßt Bill die junge Frau und geht einen Schritt auf sie zu. „Hey.“ „Derjenige den du vorhin kennen gelernt hast, das war Bill?“ Stellt Lola erschrocken fest. „Bingo.“ „Ist ja kein Wunder, dass du nichts sagen wolltest, wenn sich das in der Klasse rumgesprochen hätte, hätten die Zwillinge ganz schön alt ausgesehen.“ „Dann kennst du uns aber schlecht Kleine, Bill und ich sind Andrang gewöhnt.“ „Ihr Name ist Nicole, nicht Kleine.“ Mischt Logan sich ein und stellt sich mit geballtem Brustkorb neben seine Freundin. „Vielleicht stell ich euch erstmal vor. Also Bill, dass hier sind meine Freunde, Nicole Bristow, Lola Martinez, Michael Barret, Chase Mathews und Logan Reese.“ „Freut uns.“ Nachdem sich die Aufregung etwas regeneriert hat, macht sich die Gruppe auf in die Innenstadt. Den Jungs merkt man an, dass sie leicht genervt sind von dem Szenario. Nicole und Lola hängen wie die Kletten an Tom, dabei würde der viel lieber an Stelle seines Bruders sein, denn der läuft etwas weiter hinten, Seite an Seite mit Zoey. „Sag mal Zoey, sind deine Freundinnen immer so drauf?“ „Tut mir leid, normalerweise benehmen sie sich nicht so unmöglich.“ „Kann es sein, dass dir das unangenehm ist?“ grinst Bill sie an. „Na hör mal, es reicht ja schon, dass uns hier irgendwie jeder anstarrt, dass Lola und Nicole sich auch noch so Klischeemäßig verhalten müssen, ist zu viel.“ „Und warum verhälst du dich nicht so Klischeemäßig?“ „Ähm…“ Zoey fehlen die Worte und sie kann Bill auch schlecht ins Gesicht sagen, was für ein Chaos sich in ihrem Inneren abspielt. „Was ist los Kleines? Hat es dir jetzt die Sprache verschlagen?“ Die Situation drängt die junge Frau symbolisch immer weiter in eine Ecke, krampfhaft versucht sie sich nichts anmerken zu lassen, allein schon wegen Chase. Der darf unter keinen Umständen merken, dass Zoey insgeheim von Bills Nähe total überwältigt ist. Glücklicherweise lenkt Nicole, wenn auch unbeabsichtigt von der Situation ab. „Leute seht mal, da müssen wir jetzt unbedingt rein.“ „Sea Life? Schatz, was willst du jetzt mit Meerestieren?“ „Ach komm schon Logan, das wird für uns alle bestimmt ein riesen Spaß.“ „Mit Sicherheit, in der Dunkelheit bemerkt keiner so genau was man eigentlich treibt.“ Platz es aus Lola heraus. „Klappe, oder willst du deinen Ruf als Matratze vor den Zwillingen gleich am ersten Tag gestehen?“ „Logan!“ mischt Zoey sich nun ein. „Als ob du nicht vor Nicole hinter jedem Rockzipfel hergewesen wärst.“ Nicole muss kichern. „Vor meiner Zeit? Er kann nicht mal jetzt die Finger von anderen Frauen lassen.“ „Süße, gucken ist ja wohl noch erlaubt.“ „Nein Logan, nicht bei den Gedanken, die dir dabei durch den Kopf kreisen.“ „Alter, als ob deine Augen immer nur auf deine Freundin richten würdest. Sag schon Zoey, richtet er seinen Blick nur auf dich?“ Damit ist die Katze ausm Sack. Bill und Tom lassen sich aber natürlich nicht anmerken, dass es sie leicht zu treffen scheint, dass Zoey tatsächlich nicht solo ist. Vor allem Bill fällt es schwer. Wo er bis eben gerade, noch ein ganz gutes Bauchgefühl hatte. „Ehrlich gesagt, will ich gar nicht wissen wo er seinen Blick den ganzen Tag über hat.“ „Baby du weißt doch ganz genau, dass ich nur Augen für dich habe.“ Er geht auf Zoey zu und schlingt seine Arme um sie. Bill tritt einen Schritt zur Seite, versucht zu ignorieren, was er mit ansehen muss. Merkwürdigerweise scheint Bills Blick nicht kalt an Zoey vorüber zu ziehen. Doch genau wie er lässt auch sie sich nichts anmerken. Letztlich geht die Truppe doch ins Sea Life, nun aber ist es Chase der an Zoeys Seite klebt, Tom hat weiter mit den beiden Mädels und Logans bösem Blick zu kämpfen und Bill ist mit Michael vorausgegangen. „Sag mal Alter, die Mädels ham erzählt, dass ihr sonst euren Urlaub immer auf diesen Bonzeninseln verbringt, wie kommts, dass ihr diesma hier auf Malle seid?“ „Tom und ich wollten mal was anderes erleben, auf den Malediven haben wir meist nur zu zweit unseren Urlaub verbracht, wir wollen versuchen, mal wieder mehr unter Menschen zu kommen.“ „Ist euch das überhaupt noch möglich, angeblich begleiten euch eure Security Affen sogar bis aufs Klo.“ „Naja fast, bis vor die Tür.“ „Das muss doch voll ätzend sein.“ „Es ist gewöhnungsbedürftig, aber lieber so, als Gefahr zu laufen, dass einem von uns was passiert.“ „Und eure Leute sind hier diesma nicht dabei?“ „Nein, mit Müh und Not konnten wir sie überzeugen, und wenigstens für diese sechs Wochen allein fahren zu lassen.“ „Ihr bleibt für sechs Wochen hier bei uns?“ „Jap.“ „Na, da werden sich die Mädels aber freuen.“ „Alle?“ will Bill zögerlich von Michael wissen. „Also auch Zoey?“ „Sag bloß du hast nicht gemerkt, wie sie dich angehimmelt hat?!“ In der Tat, das hatte er nicht bemerkt. „W…was meinst du?“ „Naja als ihr nebeneinander her gelaufen seid, machte Zoey auf mich einen ziemlich nervösen Eindruck. Wundert mich aber auch nicht.“ „Wieso?“ „Ganz einfach, die Kleine ist schon seit 2005 in dich verknallt.“ Bill versucht ruhig zu bleiben, aber sein Herz macht es ihm nicht leicht. Was war nur los mit ihm? Schließlich ist es doch nicht das erste Mal, das er hört, dass ein Mädchen in ihn verknallt sei. Doch er muss es sich eingestehen, das zu hören, freut ihn unaufhaltsam. Allerdings wird er schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als er Zoey und Chase knutschend in der Ecke stehen sieht. „Du Michael, wie lang sind die beiden jetzt eigentlich schon zusammen?“ „Zoey und Chase?“ „Ja.“ „Seit ungefähr 18 Monaten, aber seit etwa 6 Monaten kriselt es etwas.“ Das kann Bill nun gar nicht glauben, wenn er die zwei dort so rummachen sieht. „Lass dich von dem Anblick dort nicht täuschen, es ist nicht alles so wie es manchmal aussieht.“ Bill hat den Unterton in Michaels Stimme nicht überhört, er reagiert prompt und fragt nicht weiter. Dennoch, wenn es stimmt und zwischen den beiden kriselt es wirklich, hinzu der Tatsache, dass Zoey in ihn verknallt sei, warum sollte er auf Chase Rücksicht nehmen? Nach dem Ausflug ins Sea Life kommt nun der Härtetest für die Jungs, denn im Mittelpunkt der Innenstadt angekommen, finden sich natürlich unzählige von Shoppingcentern, die die Mädels natürlich nutzen wollen. Im größten aller Geschäfte teilt sich die Gruppe auf, die Mädels stürmen auf Klamotten und Kosmetik los, die Jungs machen sich auf in die Elektroabteilung. Tom begibt sich in den kleinen aber hochwertigen HipHop Laden und Bill sieht sich selber auch nach neuen Klamotten um. Eines der vielen Geschäfte spricht ihn dabei ganz besonders an, Gothic Angel. Dort findet er auf einen Blick so ziemlich alles, was genau seinem Stil entspricht. Er greift nach einem Oberteil und sieht es sich Gedankenversunken an. Dabei bemerkt er nicht, dass Zoey hinter ihm auftaucht und ihm ein weiteres T-Shirt unter die Nase hält. „Hey, jemand zu Hause?“ Er sieht sich das Shirt an, mit dem Zoey vor seiner Nase rumfuchtelt und dreht sich im Anschluss zu ihr um. „Zoey, was?“ „Leg den ollen Fetzen wieder weg, das hier würde dir viel besser stehen.“ Während sie ihm das sagt, lächelt sie ganz verlegen, was Bill wiederum automatisch zum grinsen bringt. „Meinst du echt?“ „Sonst würd ichs ja nicht sagen. Na los probier es schon an!“ Gesagt, getan. Bill schnappt sich das Teil und verschwindet in der Umkleidekabine. Zoey sieht sich derweil weiter im Laden um. Nach kurzer Zeit tritt Bill wieder aus der Kabine heraus und ruft Zoey zu sich. Die bleibt wie angewurzelt vor ihm stehen. „Ja was denn? So furchtbar?“ „Äh nein, im Gegenteil, sieht echt toll aus.“ Wieder macht sich das Grinsen auf Bills Lippen breit. Zoeys Blick kommt ihm mehr als bekannt vor, denn genau so schauen ihn seine Fans an. Im Anschluss an diesen Gedanken, schießt ihm aber noch ein ganz anderer durch den Kopf. Genauso wie seine Fans? Nicht ganz – ihr Blick erscheint ihm viel ehrlicher, als seien es echte Gefühle, die er in ihren Augen erkennen könnte. „Danke.“ „K…keine Ursache.“ „So, da du jetzt aber für mich die Augen aufgemacht hast, musst du nun auch anprobieren, was ich dir raussuche.“ „Hää? Aus diesem Laden?“ „Warum eigentlich nicht?“ „Naja äh, ich bin nicht gerade der schwarzträger Typ.“ „Zu so einem will ich dich auch nicht machen, vertrau mir einfach mal.“ „Aber…“ Aber Bill lässt sie den Satz nicht beenden und hält ihr den Mund zu. „Klappe Kleine, lass mich nur machen.“ Zoeys Herz fährt gerade Achterbahn, auch wenn es nichts weiter als eine harmlose Berührung ist, so kann Zoey deutlich Bills Geruch wahrnehmen. Seine zarte Hand auf ihren Lippen, eine Situation die sie sich früher so oft vorgestellt hat. Eine Situation, die ihr lieber nicht außer Kontrolle raten sollte. Nach kurzer Dauer steht Bill auch schon wieder vor ihr, in seiner Hand hält er ein schwarzes Trägertop mit leichtem lila Glitter Effekt und einem eleganten V-Ausschnitt. „Wohw.“ Ist alles was Zoey zu diesem Teil einfällt. Und wieder jagen Schauer über ihren Rücken, als Bill ein weiteres Mal dieses unwiderstehliche Bad Boy Grinsen aufsetzt. In der Hoffnung er würde nicht bemerken, wie rot sie wohl inzwischen geworden war, schnappt sie sich das Top und huscht nun selbst in eine der Umkleidekabinen. In der Kabine drinnen, atmet die junge Frau erst einmal tief durch und versucht zu begreifen, was hier eigentlich gerade los war. Seit fast über 18 Monaten ist sie glücklich mit Chase zusammen… mehr oder weniger und nun taucht dieser Typ auf und bringt sie völlig durcheinander. Sie stellt sich vor den Spiegel und hält sich das Top an die Brust, sie muss zugeben, dass Bill einen ziemlichen guten Geschmack hatte. Scheinbar wusste er doch ganz genau, was ihm an einer Frau rein vom äußerlichen her gefallen würde. Mit zittrigen Händen zieht sie ihr eigenes Shirt über den Kopf und kleidet sich mit dem auserwählten Stück von Bill ein. Zögerlich tritt sie aus der Kabine hervor und Bill mustert sie ganz genau von oben bis unten. Je intensiver er sie ansieht, desto schneller schlug ihr Herz. Sie hat das Gefühl, als würde ihr dieses jeden Augenblick zerspringen. „Du siehst fantastisch aus.“ Meint er das ernst? Hat der Frauenschwarm schlechthin ihr gerade ein Kompliment gemacht? Ja muss wohl so sein, denn er wiederholte diesen Satz. „Meinst du das wirklich ernst?“ „Natürlich, aus welchem Grund sollte ich dich belügen?“ Darauf weiß Zoey allerdings auch keine Antwort. Nachdem sie sich wieder umgezogen hat, nimmt Bill ihr das Top aus der Hand, greift sich das, was Zoey für ihn ausgesucht hat und geht direkt in Richtung Kasse. „Hey Moment mal, Bill! Was hast du denn jetzt vor?“ „Na was schon? Ich will unsere Sachen bezahlen.“ „Du kannst mir doch nicht einfach so was kaufen.“ „Warum nicht?“ „Ja weil, äh…“ „Komm lass stecken Kleine, sieh es als Dankeschön für die Beratung.“ Zoey begreift schnell – zwecklos weiter zu diskutieren. Von den anderen ist im Centrum bis jetzt nichts zu sehen, deswegen entscheiden sich Bill und Zoey sich in das kleine Kaffee zu setzen und noch was zu trinken. Eine unheimliche Stille steigt auf, lediglich der Kellner lässt diese kurzzeitig verschwinden. „Was darf ich ihnen beiden denn bringen?“ Bills Gestik signalisiert Zoey, dass sie die Bestellung zuerst aufgeben soll. „Ähm einen Orangensaft.“ „Und für mich eine Cola bitte.“ Binnen kurzer Zeit, bringt der junge Kellner die Getränke auch schon an den Tisch. „So bitteschön der Herr ihre Cola und für die wunderschöne Frau der Orangensaft.“ Während er das so sagt, zwinkert er Zoey zu. Die Lächelt verlegen zurück und bedankt sich. Auch Bill bedankt sich, allerdings mit einem deutlich ironischen Unterton in der Stimme. „Sag mal was war denn das jetzt?“ „Nutzt seinen Job um hübsche Mädchen an zu baggern, also sorry aber geht gar nicht.“ Zoey lacht herzhaft drauf los, Bill kann ihr nur verwundert entgegnen. „Ok, was ist so lustig?“ „Du bist so ein Blödmann, welche Vorteile verschaffst du dir denn bitte durch deinen Job?“ „Hey, hey, du verwechselst mich gerade mit meinem Bruder, er ist derjenige, der die Situationen für sich ausnutzt, ich hab das bis heute nicht ein mal gemacht.“ „Bis heute?“ „Ja Kleine, bis heute.“ „Willst du damit sagen, dass sich das ändern könnte?“ Für diese Frage könnte sich Zoey auf der Stelle Ohrfeigen. Was zur Hölle soll sie denn jetzt für eine Antwort erwarten? Bill scheint genau zu wissen, dass Zoey diese Frage am liebsten zurücknehmen würde also antwortet er geschickt. „Vielleicht hat sich das ja gerade geändert.“ Und da ist es schon wieder, dieses gemeine Grinsen, das Zoey weiche Knie beschert. Ein Glück dass sie gerade sitzen, denn sonst wäre sie diesmal garantiert zu Boden gesunken. Die anderen geben immer noch vergnügt ihr Geld im Centrum aus, vor allem die Mädchen sind vergnügt dabei sich neue Klamotten zu organisieren. Allerdings sind sie mehr dabei, sich über den überraschenden Urlaub von Bill und Tom zu unterhalten. Die Überraschung ist Zoey vorhin wirklich gelungen, sechs Wochen würden sie nun hier auf Malle bleiben. Die perfekte Chance also, ihnen etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Kapitel 4: Die Wahrheit kommt ans Licht --------------------------------------- Nachdem die Mädels die Jungs endlich von den Spielekonsolen und Tom aus dem HipHop Laden gezerrt haben, begeben sie sich auf die Suche nach Bill und Zoey. Die wiederum sitzen immer noch im Kaffee und versuchen erneut, die unheimliche Stille zu überwinden. „Tut mir leid Zoey.“ „Was tut dir leid?“ „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich dich durcheinander bringe.“ Oh weia, genau dieser Satz hat Zoey jetzt gerade noch gefehlt. Schafft sie es etwa doch nicht, sich vor Bill nichts anmerken zu lassen? Wie angespannt sie in seiner Gegenwart ist? „Ach quatsch, ich bin nicht durcheinander. Alles ok.“ „Sicher?“ Er setzt sich ein Stück näher an sie ran und legt seine Hand auf die ihrige. Plötzlich spürt sie seinen Atem an ihrer Wange, er ist ihr so nahe – ZU nahe. „J…ja ganz sicher.“ Leider Fehlanzeige, ihr Stottern war deutlich zu hören. Genau in dem Moment wo Bill etwas sagen möchte, platzen sein Bruder, Lola und die anderen ins Kaffee. Blitzartig rutschen er und Zoey wieder auseinander, in der Hoffnung, dass keiner was bemerkt. „Hey Baby, wo warst du denn die ganze Zeit?“ Chase geht direkt auf seine Freundin zu und gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Genau auf die Gesichtshälfte, an der sie kurz zuvor noch Bills Atem spürte. Was war das nur für eine Situation? Rechts Bill, links Chase und sie in der Mitte. „Ok Jungs, ihr bleibt doch sicher noch ne Weile hier oder?“ „Wieso?“ Will Michael von Nicole wissen. „Na, weil wir Mädels jetzt natürlich noch in den Beautysaloon müssen, oder glaubt ihr, ihr habt die Qual schon überstanden?“ „Oh mein Gott, ihr seid doch nicht mehr ganz dicht.“ „Lola, Zoey kommt ihr?“ „Logisch.“ Mit einem Satz springt Lola auf, packt Zoey an der Hand und zerrt sie mit. „Also Jungs, bis später.“ Zoey ist Lola in diesem Moment so dankbar, doch sie verstand immer noch nicht, was nur mit ihr los ist. Sie liebte Chase über alles, wie kann es also sein, dass sie ein Typ, den sie gerade mal seit ein paar Stunden kennt, so aus der Ruhe bringen kann? Auch im Beautysaloon kommt Zoey nicht zur Ruhe, ständig muss sie an das eben geführte Gespräch im Kaffee denken, wie nah Bill ihr gewesen war, seine unendlich zarte Hand auf ihrer. Spät abends ist die Clique wieder auf dem Heimweg, die Jungs Rand voll mit Kaffee und die Mädels ordentlich aufgestylt. Kurz vor dem Hotel der Zwillinge machen sie halt um sich zu verabschieden. „So Jungs, hier trennt sich der Weg.“ „Aber mit Nichten Logan, wir sehen uns garantiert schon morgen wieder.“ „Ist das dein Ernst Tom?“ Will Lola nun von ihm wissen. „Natürlich, ihr habt uns die Schule noch gar nicht gezeigt, vor allem den Besucherbereich.“ „Ohh Wahnsinn, klar, kommt morgen einfach zur selben Zeit wieder vorbei.“ Doch da erhebt Michael Einspruch. „Immer mit der Ruhe Mädels. Jungs meinetwegen könnt ihr auch früher kommen, Chase, Logan und ich ham morgen schon um 13 Uhr Schluss, dann zeigen wir euch mal was hier Sache ist.“ „Tut es nicht, das bereut ihr.“ „Vielen Dank Baby.“ „Ach komm schon Chase, was macht ihr denn schon großartiges nach dem Unterricht?“ „Da hat Zoey vollkommen Recht Leute. Nach der Schule, hängt ihr nur blöd im Zimmer und lasst irgendwelche Flieger in der Luft kreisen.“ „Vielen Dank Lola.“ „Ey hört net auf die Mädels, die ham auch nur Weiberkram im Kopf.“ „Logan!“ „Ok Leute jetzt mal Ruhe im Schacht.“ „Bill?“ „Tom und ich stehen morgen pünktlich um eins auf der Matte, ihr kommt später einfach dazu Mädels. Ist das ein Deal?“ „Deal.“ Die Einigung scheint dank Bill gefunden zu sein, also macht sich die PCA Clique zurück in ihre Wohnhäuser. „Zoey warte mal.“ Bill läuft ihr hinterher. „Was denn?“ „Danke noch mal, für den schönen Nachmittag. Ich freu mich auf morgen.“ „I… ich mich auch.“ Die beiden schauen sich tief in die Augen, gleichermaßen schlägt ihnen das Herz bis zum Hals. „Zoey ich…“ „Alter komm jetzt, sonst haben die im Hotel wirklich nix mehr zu futtern für uns übrig.“ „Boah Tom!“ „Bis morgen Zoey.“ Mit diesen Worten packt Tom seinen Bruder am Kragen und zerrt ihn weg. Zoey schaut noch einen kleinen Augenblick hinterher und winkt wie bestellt und nicht abgeholt. Dann macht auch sie sich auf den Weg zurück zur PCA. Eine Frage beschäftigt sie für den Rest des Abends, was wollte Bill ihr sagen, bevor Tom ihn weggerissen hat? Als Zoey ihr Zimmer betritt, wird sie allerdings sofort professionell abgelenkt, denn sie wird kaum, dass sie die Türe geschlossen hat, von Lola und Nicole überfallen. „Oh Zoey ich könnt dich gerad ma knutschen.“ „Mädels, lasst mich am Leben.“ „Tschuldige.“ „Was ist denn hier los?“ „Das fragst du noch? Du weißt doch ganz genau wie verrückt wir nach den Kaulitz Zwillingen sind und jetzt lernst du einen von ihnen einfach so am Strand kennen und bekommst auch noch ein Treffen auf die Reihe?“ „Lola hat Recht Zoey, das schafft man bei den beiden Fackeln nicht ganz so einfach.“ „Naja, das war ja wohl mehr Glück als geplant.“ „Völlig schnuppe was es gewesen ist, Hauptsache es ist passiert. Ich meine hallo? Sechs Wochen sind sie jetzt hier auf Mallorca, bei uns.“ „Nicole beruhige dich, nur weil sie sechs Wochen hier auf Mallorca sind, heißt das noch lange nicht, dass sie jetzt jeden Tag mit uns verbringen.“ „Abwarten Zoey, abwarten.“ „Was hast du vor Lola?“ entgegnen Zoey und Nicole gleichzeitig. „Wie lange lechze ich jetzt schon nach ihm Mädels. Wie lange träume ich davon, Tom wenigstens ein Mal nach allen Regeln der Kunst zu verführen?“ Upps, Zoey und Nicole haben wohl für einen Augenblick vergessen, wie direkt Lolas Aussagen sind. „Stopp Lola, Vorteil verschaffen gilt nicht. Du bist nicht die einzige, die ein Auge auf diesen Typen geworfen hat.“ „Vergiss es Süße, du bist mit Logan zusammen und abgesehen davon, dass Zoey mit Chase zusammen ist, hätte sie sowieso nur Augen für Bill. Rechte habe ich so gesehen schon.“ „Moment Mal Lola, wer hat gesagt, dass ich Augen für Bill hätte?“ „Ach komm schon Zoey, du bist in Bill verknallt seit ich dich kenne. Nur wegen Chase, hast du dein Verlangen nach ihm zurückgeschraubt.“ „Welches Verlangen? Wovon zum Teufel redest du?“ Nun mischt sich auch Nicole ein. „Zoey wir wissen es alle, so wie Lola und ich in Tom verknallt sind, bist du schon je her in Bill verknallt gewesen. Dann sind dein bester Freund und du unter den damaligen Umständen zusammen gekommen, seitdem hast du Bills Namen nicht mehr erwähnt. Das Chase krankhaft Eifersüchtig ist, hängt damit nicht ganz zufällig zusammen?“ Darauf findet Zoey keine Antwort, Nicole und Lola haben Recht. Sie war damals wirklich bis über beide Ohren in Bill verknallt, doch Chase hat das nie in den Kram gepasst, also hat sie ihm zuliebe ihr Interesse für Tokio Hotel aufgegeben, zumindest soweit, es gegenüber Chase nicht mehr zu erwähnen. Jetzt taucht Bill plötzlich in ihrem Leben auf und bringt ihre Entscheidung völlig durcheinander. „Vergesst es Mädels. Er ist ein Star, er kommt aus einer ganz anderen Welt. Gut in ihn war ich vielleicht mal verknallt, aber mehr auch nicht. Chase ist derjenige den ich liebe, ich weiß nicht, was das ganze Theater hier soll. Vielleicht schaffst du es Tom zu verführen Lola, aber was hast du davon? In sechs Wochen fliegen die beiden wieder zurück und das wars dann, ende Gelände. Sorry, aber das ist der ganze Stress nicht wert.“ Dann kehrt Zoey ihren Freundinnen den Rücken zu, verlässt das Zimmer und begibt sich ins Badezimmer. Stumm und nicht ganz sicher, ob Zoey sich im Klaren ist, was sie da gerade gesagt hat, gehen Nicole und Lola ins Bett. Morgen würde ein anderer Tag sein und zumindest Lola will für diese sechs Wochen vergessen, wer Tom wirklich ist und sich darauf konzentrieren, ihren Traummann von sich zu überzeugen. Am nächsten Tag zieht sich der Unterricht in die Länge. Die Mädels brennen, bei dem Gedanken, dass Bill und Tom gar nicht weit weg sind. Mit dem Klang der Schulglocke sind sie auch schon aus dem Klassenraum verschwunden und begeben sich schnur stracks in Richtung Besucherlounge. Dort angekommen, sehen sie sie Jungs zusammen mit den Zwillingen auch schon sitzen, ausgelassen zocken sie an der Spielekonsole. „Ok Jungs, ich sagte doch ihr habt nichts besseres zu tun.“ „Und da ist prompt Schluss mit Ruhe und Frieden.“ „Was wollt ihr schon hier?“ „Schon, schau mal auf die Uhr du Affe.“ „Lola!“ „Sorry Nicole, aber dein Freund ist ein Affe.“ Logan steht auf und stellt sich vor Lola. „Weißt du was ich dazu sage? Ich hasse dich!“ „Freut mich zu hören.“ „Ok Leute, bevor ihr anfangt euch gegenseitig umzubringen, wie wärs wenn wir alle zusammen die Zwillinge jetzt mal rumführen?“ „Halt mal Michael, ich dacht ihr hättet das schon erledigt?“ „Wollten wir auch, aber Bill und Tom waren der Meinung, wenn wir den Spaß schon mal gemeinsam anfangen, ziehen wir das auch bis zum Ende durch. Ich habe dem zugestimmt und somit war dann entschieden, dass wir auf euch warten.“ „Du hast zugestimmt Chase?“ „Was glaubst du denn Baby? Abgesehen davon, machen wir uns doch nicht zum Gespött der Schule, indem wir mit den Tokio Hotel Zwillingen allein rumtouren.“ „Wusst ich doch, dass was dahinter steckt.“ „Ja, ja Lola, können wir jetzt?“ „Logo.“ Und so führen sie die Zwillinge an der PCA rum. Das bleibt natürlich nicht ohne Unruhe. Bill und Tom fallen wie erwartet überall auf und bringen die ganze PCA durcheinander. Die Mädchen rennen reihenweise auf sie zu und überschütten sie mit Liebeserklärungen und Autogrammwünschen. Chase, Michael und Logan steht die Bewunderung ins Gesicht geschrieben. Als könnte man von ihren Köpfen ablesen: „Respekt!“ Bei Zoey, Nicole und Lola sieht das etwas anders aus, denen tun die Reaktionen der anderen Mädchen weh. Wie sollen sie da ihre Chancen ergreifen? Nach längerem Warten halten die drei Mädchen das nicht mehr aus und machen sich aus dem Staub. Bill bemerkt dies und in genau dem Moment, wo seine Fans unachtsam werden, heftet er sich ihnen an die Fersen. In einer ruhigen Ecke erwischt er Zoey. „Zoey, jetzt warte doch mal.“ Doch die versucht Bill zu ignorieren. Da packt er sie am Arm und dreht sie zu sich um. „Was soll das? Wieso seid ihr abgehauen?“ „Tut mir leid, aber das tun wir uns nicht länger an. Wir dachten ihr seid im Urlaub und nicht bei euren Fanorgien.“ Obwohl Bill spürt das Zoey stink sauer ist, kommt doch eine riesen Freude in ihm hoch. „Ach, so wie du das sagst, glaub ich ja fast, dich stört das irgendwie.“ „Oh das ist so…“ Aber Zoey bricht den Satz ab, es ist ihr nicht möglich, ihm ins Gesicht zu lügen. Bill lockert seinen Griff und geht einen Schritt auf Zoey zu. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so überfallen.“ „Nein, nein. Schon gut. Ich habe mich daneben benommen, ich habe ja wohl kein Recht, euch euren täglichen Wahnsinn zu verbieten.“ „Vielleicht kein Recht, aber du könntest mich darum bitten.“ Nach diesem Satz geht er noch einen Schritt weiter auf Zoey zu, so dass sie sanft mit dem Rücken gegen die hintere Wand stößt. „Willst du mich gar nicht fragen, was ich dir gestern Abend sagen wollte?“ Da passiert es schon wieder. Ohne, dass er großartig etwas dazu beisteuert, bringt er Zoey in eine Situation die sie völlig in Ekstase versetzt. „W… was wolltest du mir denn… sagen?“ „Sieh mir in die Augen Kleine!“ Aber genau das, ist völlig ausgeschlossen. Würde sie ihm jetzt in die Augen schauen, würde sie wahrscheinlich sofort die Beherrschung verlieren. Do leicht macht es ihr Bill allerdings nicht, er umschließt ihr Kinn und zwingt sie somit ihm direkt in die Augen zu schauen. „Mir ist bewusst, dass wir uns erst seit zwei Tagen kennen, aber seit ich dich das erste Mal gesehen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Erst recht nicht seit dem Zeitpunkt, an dem du mir gesagt hast, dass deine Mutter nicht mehr am Leben sei. Ich mach mir Sorgen um dich Kleines und ehrlich gesagt, würde ich dich gerne näher kennen lernen.“ Um Himmels Willen, das meint er doch wohl nicht ernst? Es ging zu weit, viel zu weit. Sie war mit Chase zusammen, sie liebte Chase, das musste sie Bill sagen, jetzt sofort. „Bill ich…“ Doch der lässt sie den Satz nicht beenden, stattdessen lässt er ihr Kinn los, nur um gleich im Anschluss daran an ihren Nacken zu greifen und sie in seine Arme zu ziehen. Seit sie mit Chase zusammen ist, verdrängt sie die Wahrheit. Tokio Hotel ist seit jeher die Größte Stütze in ihrem Leben und Bill der erste Mann, wegen dem sie nachts wach lag und unerträgliches Herzklopfen hatte. Chase zuliebe, gab sie das alles auf und genau zu dem Zeitpunkt, wo es ihr nicht mehr so viel schwer viel, taucht dieser Mann auf. Dieser Mann in dessen Armen sie jetzt gefangen ist. Diesmal ist es nicht nur sein heißer Atem, den sie spüren kann. Dieses Mal kann sie seinen Geruch ganz tief einatmen und seine Wäre wahrnehmen. Zögerlich erwidert sie seine Umarmung. „Hör zu Zoey, ich weiß, dass du mit Chase zusammen bist. Trotzdem, ich will dich kennen lernen, die sechs Wochen an deiner Seite verbringen. Bitte.“ Jetzt bittet er sie auch noch darum? Sie hatte sich fest vorgenommen standhaft zu bleiben, aber es geht einfach nicht. Sie kann nicht vergessen, was er für sie getan hat, auch wenn er davon gar keine Ahnung hatte. „Also gut. Ich kann zwar gerade nicht so ganz glauben, worum du mich eigentlich bittest, aber mir geht es genauso wie dir.“ Langsam löst er seine Umarmung und sieht Zoey in die Augen. Dabei streift er ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du wirst es nicht bereuen.“ Ehe sie sich versehen kann, beugt er sich zu ihr runter und gibt ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Sofort wird ihr schwindlig und sie muss ich ganz schön zusammennehmen, jetzt nicht nach hinten weg zu kippen. Im Anschluss daran, sammeln sie Lola und Nicole wieder auf, gehen zurück zu den anderen und begeben sich mit allen am späten Nachmittag ins Sushi-Rox – dem Japanischen Restaurant hier auf dem PCA Campus. Doch der Abend verläuft nicht ganz wie geplant, zwar fängt alles gut an, doch dann bekommen sich Zoey und Chase in die Haare. Wegen einer Kleinigkeit, die für Bill und Tom nicht nachvollziehbar ist. Aufgelöst und außer sich vor Wut, schnappt sich Zoey ihre Tasche und geht, Chase tut es ihr gleich. „O…k… was war denn das jetzt?“ Fragt Tom verwundert nach. „Ach ist kompliziert Jungs.“ Die Stimmung ist bei allen im Keller, schnell wird Bill und Tom klar, das scheint nichts Außergewöhnliches zu sein. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, steht Bill auf. „Hey, wo willst du hin Alter?“ „Ähm, kurz aufs Klo. Bis gleich.“ Tatsächlich macht er sich aber auf die Suche nach Zoey. Kurz darauf, machen sich auch die anderen zurück auf ihre Zimmer. Auf dem Weg dorthin, führen Lola und Nicole ein intensives Gespräch. „Ernsthaft Lola, du bist Zoeys beste Freundin, wenn du nicht an sie ran kommst, wer dann?“ „Nicole, ich tu schon mein bestmögliches, aber an Zoey ist echt kein herankommen mehr.“ „Hast du mal versucht mit Chase zu reden?“ „Der kommt erst recht nicht mehr an sie ran, die Lücke zwischen den beiden ist mittlerweile einfach zu groß. Ich weiß nicht, ob man da noch was retten kann.“ „Na, so kanns jedenfalls nicht weitergehen, die zwei bekommen sich ja wegen jeder Kleinigkeit sofort in die Haare.“ „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Ich kann mir schlecht ne Lösung aus den Haaren zaubern.“ Do kommt Bill plötzlich um die Ecke. „Du vielleicht nicht, aber jemand anderes.“ „Bill, wo kommst du denn her?“ „Ich dachte du warst auf dem Klo?!“ „Nein, ich hab nach Zoey gesucht.“ „Zoey?“ „Und hast du sie gefunden?“ „Nein. Aber ich habe eine Frage an dich Lola, du bist wirklich Zoeys beste Freundin?“ „Ja.“ „Dann weißt du, was mit ihr los ist?“ „Ja, aber.“ „Lola bitte, sag mir was hier los ist. Tom und ich können überhaupt nicht nachvollziehen, was da vorhin los war.“ „Tut mir leid Bill, aber wir können nicht einfach die Geheimnisse unserer Freunde ausplappern.“ „Nicole bitte.“ „Nein.“ „Warte mal Nicole. Bill, wieso willst du das unbedingt wissen? Du kennst Zoey doch gar nicht.“ „Das mag schon sein, aber ich mache mir große Sorgen um sie.“ Lola sieht Bill ganz genau in die Augen und erkennt, den Wahrheitsgehalt in seinem Blick. „Also gut.“ „LOLA!“ „Vertrau mir Nicole, ich weiß was ich tue.“ „Na bitte, aber ohne mich. Wir sehen uns später aufm Zimmer. Tschau.“ „Tschau.“ „Tut mir leid Lola, ich will keinen Streit zwischen euch säen.“ „Schon in Ordnung, Nicole wird es irgendwann verstehen. Also kommst du mit?“ „Wohin?“ „Zum Strand, hier ist mir das Risiko zu hoch, dass Chase auftauchen könnte.“ „Ok.“ Also gehen die beiden runter zum Strand, dort wird Bill endlich die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über dieses Mädchen, das ihm vom ersten Tag an so beschäftigt. „Was weißt du bereits über Zoey?“ „Nun ja, von Herrn Bender weiß ich, dass sie als Sonnenschein der Schule bekannt ist und wahnsinnig viele Talente hat. Das sie ursprünglich aus Deutschland kommt. Von Zoey selbst hab ich erfahren, dass sie vor 4 Jahren mit hierher gezogen ist und das ihre Mutter ebenfalls vor 4 Jahren gestorben ist.“ „Und das wars?“ „Ja, ich habe dann nicht weiter nachgefragt, weil ich ihr nicht zu nahe treten wollte. Aber ich kann nicht anders, mir gehen diese Fragen nicht aus dem Kopf.“ „Also gut, ich werde dir die Geschichte von Anfang an erzählen.“ Die beiden setzen sich in den Sand und genießen die kühle Brise der Meeresluft. „Alles begann vor 4 Jahren, als Zoey mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder Dustin hierher gezogen ist. Schon vorher, sind Zoey und Dustin jedes Jahr hierher gefahren und haben das Sommercamp der PCA besucht. Aber dann in den Sommerferien, kurz bevor die PCA endgültig zum Internat umfunktioniert wurde, ist es passiert. Zoey und Dustin waren zu Hause, damals noch in Deutschland, während ihre Eltern ausgegangen sind. Ihr Vater hat wohl eine Flasche Bier zu viel zu sich genommen und war völlig betrunken. Trotzdem gab er dem bitten seiner Frau nicht nach und bestand darauf, selbst Auto zu fahren. Ein verhängnisvoller Fehler. Er geriet in jener Nacht auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem anderen Auto. Das Auto überschlug sich mehrere Male und schlidderte Meterweit über die Fahrbahn, bis es schließlich mit voller Wucht an eine Hausmauer prallte. Zoeys Vater überlebte den Unfall schwerverletzt, seine Frau kam in dieser Nacht noch am Unfallort ums Leben. Von dem Moment an, änderte sich Zoeys Leben schlagartig. Wenn sie früher irgendwohin kam, hat sie jeden mit ihrer Fröhlichkeit angesteckt. Später wurde sie so still, dass man gar nicht glauben konnte, dass man mit ihr in einem Raum ist. Ihr Vater entschied sich Deutschland zu verlassen und ganz hierher nach Spanien zu ziehen. Weg von den schrecklichen Erinnerungen. Doch auch die große Entfernung nützte nicht viel, er verfiel dem Alkohol komplett, bis er schließlich nur noch diese abartige Flüssigkeit zu sich nahm. Zoey musste seither selbst auf sich und ihren kleinen Bruder acht geben. Mittlerweile liegt ihr Vater auf der Intensivstation, er hat sich wortwörtlich ins Koma gesoffen. Die Chancen, dass er je wieder zu sich kommt und sein Leben auf die Reihe bekommt, ist gering. Chase ist vom ersten Tag an hier an der PCA, Zoeys einzige Stütze. Die ersten 2 ½ Jahre, waren die beiden ein absolutes Dreamteam, die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. Bis Zoey erfahren hat, dass Chase sich in sie verliebt hat. Unter einigen Umständen, hat sie aber schließlich doch seinem Werben nachgegeben und ja gesagt. Ein Jahr lang, warum sie auch wirklich glücklich und es schien so, als würde es Zoey tatsächlich gelingen über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Aber es kam wieder ganz anders. Vor einem halben Jahr, hatte Chase diesen Unfall. Er ist mit einem ehemaligen Schüler der PCA aneinander geraten und dabei die Treppen runtergestürzt. Dabei hat er sich den gesamten unteren Teil seines Körpers eingeklemmt. Mittlerweile kann er die Beine wieder ganz gut bewegen und ist auch sonst ganz fitt, aber ganz erholt hat er sich nicht und es ist bislang immer noch nicht klar, ob er je wieder ganz in Ordnung sein wird. Das Problem ist sein Geschlechtsteil, das hat er sich wohl am schlimmsten eingeklemmt. Seitdem regt sich dort nichts mehr. Er ist gelähmt und nicht mehr in der Lage Zoey so viel Liebe zu geben wir früher. Das zerrt ziemlich an seinen Nerven. Zoey versicherte Chase, dass es ihr nichts ausmacht, dass das nichts ändert. In der ersten Zeit, war es auch kein Problem. Doch seit etwa einem ¾ Jahr sieht Chase Gespenster. Er ist krankhaft Eifersüchtig und hat Zoey öfter als einmal des Betrugs bezichtigt. Jeder Typ der Zoey auch nur schief von der Seite anlabert, stellt für Chase sofort eine Gefahr da. Wegen jeder Kleinigkeit bekommen sie sich mittlerweile in die Haare, ohne jeglichen Grund und das obwohl Zoey für Chase so ziemlich alles aufgegeben hat.“ „Was meinst du mit, Zoey hat für ihn alles aufgegeben?“ „Ich meine dich damit Bill.“ „M…mich?“ „Ja. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter, seid ihr berühmt geworden. Durch den Monsun kam raus und dieses Lied, sprach Zoey direkt aus dem Herzen, wenn auch anders, als der Text gemeint war.“ Da wird Bill klar, was Zoey am Tage ihrer Begegnung gemeint hatte. Durch den Monsun spreche ihr aus der Seele, sagte sie. Und der Song passte in der Tat wie die Faust aufs Auge zur Situation. „Jedenfalls hat Zoey sich damals völlig isoliert. Ihr wart praktisch die einzigen Menschen, die an sie heran kamen, wenn auch nur durch eure Musik und eure Texte. Vor allem du warst ihr eine riesige Stütze. Zoey war damals total in dich verknallt und hatte durch dich immer das Gefühl, nicht völlig allein zu sein. Aber sie hätte Chase nie sagen können, das sie für dich etwas empfindet, also hat sie euch praktisch an den Nagel gehängt. Ich fand die Entscheidung damals falsch von ihr, aber für sie war die Entscheidung bindend.“ Mit der Beendigung dieses Satzes, legen bei Bill die Alarmglocken los. Wenn er ihr damals eine Stütze gewesen ist, allein durch die Musik, was könnte er wohl persönlich ausrichten? „Danke Lola, jetzt weiß ich wenigstens, was hier los ist.“ „Bill, ich habe eine kleine Bitte an dich.“ „Die wäre?“ „Während du hier bist, könntest du dich ein bisschen um Zoey kümmern? Das sie mal weg kommt von Chase und dem ganzen anderen Scheiß?!“ Bill sieht mehr überrascht als begeistert aus, das ist doch genau das, was er schon die ganze Zeit über will. Es fällt ihm leicht, Lola sein Wort zu geben und sich erneut auf die Suche nach Zoey zu begeben. Lola sieht ihm noch einen Augenblick lang nach, lächelt in sich hinein und nickt zufrieden, bis sie sich schließlich zurück auf den Weg zur PCA macht. Kapitel 5: Schicksalhafter Regenschauer --------------------------------------- Es ist spät geworden, als Bill langsam überlegt die Suche aufzugeben und zurück zum Hotel zu gehen. Die Strahlen der untergehenden Sonne blenden ihn, als sich seine Augen langsam an das grelle Licht gewöhnen, blickt er auf und da sieht er sie, Zoey. Sie sitzt am Rande des Ufers und sieht Gedankenverloren aufs Meer hinaus. Zögerlich und unsicher geht er auf die junge Frau zu und platziert sich neben sie. Zoey schaut kurz zu ihm rüber und legt ihren Kopf dann wieder auf ihre Knie. „Zoey, jetzt tu nicht wieder so als wäre alles ok, ich spüre wie mies es dir geht.“ Wie Recht er doch hatte, aber würde sie sich ihm jetzt anvertrauen, käme das einem Verrat an Chase gleich. „Es tut mir leid Bill, du hättest das alles gar nicht mitbekommen dürfen.“ „Erinnerst du dich, was ich vorhin gesagt habe?“ Allerdings, das tut sie. Er sagte, er wolle während seiner Urlaubszeit an ihrer Seite sein und sie näher kennen lernen und sie hatte eingewilligt. Da Zoey aber keine Antwort gab, wiederholt er die Frage diesmal etwas lauter. „Sag schon Zoey, erinnerst du dich?“ „Ja, ich erinnere mich. Aber Bill, wenn ich jetzt Zeit mit dir verbringe, dann…“ „Dann was? Dann geht Chase total durch die Decke?“ „Woher weißt du?“ „Ich weiß es einfach, Zoey sei ehrlich zu dir. Du willst genauso Zeit mit mir verbringen wie ich mit dir.“ „Das weiß ich, aber…“ „Nein kein aber!“ Er greift nach Zoeys Hand und hält sie fest. „Zoey ich kann es in deinen Augen sehen, du bist zutiefst verletzt und Chase ist mit Sicherheit der Hauptgrund dafür. Ich habe gemerkt, dass du dich wohl gefühlt hast, als du bei mir warst und ich werde nicht zulassen, dass du dich gegen dieses Gefühl wehrst.“ Mit diesem Satz hat er ihr endgültig den Boden unter den Füßen weggerissen. Wie lange will sie sich jetzt noch etwas vormachen. Der Mann der ihr damals zur Seite gestanden hat, wenn auch nur auf emotionaler Ebene, war jetzt wirklich bei ihr und wollte in ihrer Nähe sein. Da kann sie ihn doch nicht zurückweisen. „Bill ich…“ Erneut lässt er sie den angefangenen Satz nicht beenden, er legt den Zeigefinger auf ihre Lippen und sieht ihr tief in die Augen. „Ich sag es jetzt noch ein Mal Kleine, vertrau mir und gib mir eine Chance.“ „Ich überlege es mir.“ Sie steht auf und will zurück zur PCA, auch Bill steht auf und lässt zögerlich ihre Hand los. Nach ein paar Schritten dreht sich Zoey zu ihm um, geht wieder einen Schritt auf ihn zu, stellt sich auf Zehenspitzen und gibt ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Danke.“ Noch bevor Bill irgendwas sagen kann, ist Zoey auch schon außer Reichweite. Auf dem Weg zurück zum Hotel, muss er ununterbrochen an Zoey denken, plötzlich wird ihm klar, was eigentlich schon vom ersten Moment an klar war – er hat sich in Zoey verliebt. Seit über 4 Jahren ist er nun schon allein, seit der Zeit von Tokio Hotel war er einsam. Doch er wusste genau warum, weil er auf diese eine Frau gewartet hat. Dieses Mädchen, das ihm vom ersten Augenblick an in Unruhe versetzt. Der Mensch, den er ohne Worte versteht und der ihn ohne Worte versteht. Jetzt hat er diesen Menschen gefunden und er fasst einen Entschluss, nun da ihm das klar geworden ist, will er um Zoey kämpfen. Im Moment mag sie zwar noch mit Chase zusammen sein, doch das soll ihn nicht länger hindern. Ähnliches geht in dieser Nacht Zoey durch den Kopf, sie bekommt kein Auge zu. Ihr schlechtes Gewissen plagt sie, damals, bevor sie Chase kennen lernte und noch in Deutschland lebte, war Bill ihr ein und alles. Sie hat diesen Menschen mehr geliebt, als irgendetwas sonst auf dieser Welt. Dann lernte sie Chase kennen und fand sich ein für alle mal damit ab, dass man einen Star nun mal nie bekommen wird und jetzt sieht plötzlich alles anders aus. Nun war er hier, bei ihr und wollte hinzu noch mit ihr zusammen sein. Der verloren geglaubte Traum, entflammt wieder in ihr. Bei dem Gedanken an Bill, fängt ihr Herz erneut an wie wild zu schlagen. Aber was sie jetzt tun soll, die Antwort, weiß sie immer noch nicht. Am nächsten Morgen sitzt Zoey völlig übermüdet am Frühstückstisch, von Chase allerdings weit und breit keine Spur. „Ok Jungs, jetzt raus mit der Sprache, wo ist Chase?“ Will Lola von Logan und Michael wissen, doch die weigern sich zu reden. Wie gerufen tauchen dann auch Bill und Tom am Frühstückstisch auf. „Sagt mal, was führt euch denn hier her?“ Fragt Michael verwundert. „Keine Lust auf das super Bonzen Frühstück im Hotel?“ „Klappe halten Logan, erstens mal ist das kein Bonzen Frühstück, sondern ganz normales, was ihr auch verdrückt und zweitens, wir ham doch gesagt, wir rücken euch auf die Pelle.“ „Da spricht nichts dagegen Tom.“ Grinst Lola ihn fesch an. „War mir schon klar Süße.“ Grinst er nun spitzbübisch zurück. Bill sieht seinen Bruder verwundert an und gibt ihm ein Handzeichen, dass er ihm kurz folgen soll. „Was warn das gerade?“ „Was meinst du?“ „Ach komm Tom, das war doch kein normales Grinsen von dir. War da was zwischen euch?“ „Bis jetzt noch nicht.“ Grinst er nun mehr als vielversprechend. „Woher der Sinneswandel, ich dachte du seiest hinter Zoey her?!“ „Alter Zoey klebt die ganze Zeit an dir dran, außerdem ist sie mit Chase zusammen.“ „Tz, nicht mehr lange.“ „Außerdem… äh wie war das gerade?“ „Sie wird nicht mehr lange mit ihm zusammen sein.“ „Was ist denn mit dir passiert? Du hast noch nie nem Typen die Freundin ausgespannt, das war dir doch bislang immer zuwider.“ „Ja bislang, aber Tom dieses Mädchen, ich hab so lang auf sie gewartet.“ „Bist du dir sicher, dass definitiv sie die richtige ist?“ „Ich war mir noch nie so sicher wie jetzt.“ Tom sieht die Ernsthaftigkeit in den Augen seines Bruders, bis jetzt hatte er Zoey noch nicht ganz abgeschrieben, doch unter diesen Umständen, tut er das ohne mit der Wimper zu zucken. „Na also gut, aber wie willst du vorgehen? Du hast gehört was die anderen gesagt haben, Zoey liebt diesen Kerl.“ „Abwarten.“ Die beiden Brüder begeben sich zurück an den Tisch, wo bereits eine heiße Diskussion stattfindet. „Jungs jetzt raus mit der Sprache, wo ist Chase?“ „Man Leute, wir haben versprochen nichts zu sagen.“ „Michael!“ „Tut mir leid Zoey.“ „Man, das ist doch wieder typisch Chase. Mir dauernd Vorwürfe machen, aber selbst verschwinden ohne was zu sagen.“ „Ok jetzt reicht es. Komm mit Zoey!“ „Wo… wo willst du denn hin Michael?“ Er nimmt Zoey an die Hand und zieht sie von den anderen weg. „Logan, jetzt sag schon was los ist.“ „Chase ist weggegangen.“ „Hää?“ „W…was meinst du mit Chase ist weggegangen?“ „Er hat einen Anruf von zu Hause bekommen, danach hat er seine Koffer gepackt und ist in aller Herrgottsfrühe los gefahren.“ „Und warum? Ich mein er kann doch nicht mitten im Schuljahr abhauen.“ „Ist bei ihm zu Hause was vorgefallen?“ Mischt Bill sich nun ein. „Leute, erst muss Michael mit Zoey reden, sie wird entscheiden, ob ihrs erfahrt.“ Unterdessen machen Michael und Zoey eine Runde auf dem Campus. „Michael jetzt sag mir schon was los ist.“ „Chase ist weggefahren.“ „Was? Aber wieso?“ „Seine Großmutter ist gestorben.“ „Seine Großmutter ist gestorben?!“ Für Zoey ist diese Nachricht ein Schock, schließlich weiß sie wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren. „Für wie lange ist er nach Hause gefahren?“ „Erst mal auf unbestimmte Zeit.“ Zoey ist fassungslos, wie kann Chase einfach so wegfahren? Noch dazu ohne ihr was zu sagen und dann noch auf unbestimmte Zeit. Zum ersten Mal seit seinem Unfall stellt sich Zoey nun selbst die Frage: Ist ihre Beziehung für die sie so gekämpft haben hier zu ende? Die Woche neigt sich dem Ende zu, mittlerweile weiß auch der Rest der Truppe, einschließlich Bill und Tom über Chase’ mysteriöses Verschwinden bescheid. Die Stimmung hat ihren Tiefpunkt erreicht, Zoey ist seit jenem Tag nicht mehr ansprechbar, nicht mal mehr Bill traut sich einen Schritt auf sie zuzugehen. Mit Beginn des Wochenendes hält es Bill allerdings nicht mehr aus, der steht für seine Verhältnisse sehr früh auf und begibt sich auf den Weg zur PCA. Unerwartet läuft er dabei Zoey über den Weg. „Bill, was machst du denn schon so früh hier?“ „Ich wollte gerade zu dir.“ „Zu mir?“ „Ja.“ „Komischer Zufall, ich wollte nämlich gerade zu dir.“ Dazu fällt Bill gar nichts mehr ein, das wäre das erste Mal gewesen, dass Zoey von sich aus auf ihn zugegangen wäre. „Wolltest du etwas Bestimmtes?“ „Ja…“ „Das wäre?“ Dann zögert Zoey, aber Bill macht es ihr leicht. „Schon ok, du musst mir nichts erklären. Ist doch klar, dass du das erstmal verarbeiten musstest.“ „Du bist nicht sauer?“ „Warum sollte ich? Ich hätte nach so einer Nachricht auch Zeit für mich gebraucht.“ Zoeys Lächeln kehrt zurück, dass Bill ihr so viel Verständnis entgegen bringt, hilft ihr ungemein. „Also, gehst du mit mir was frühstücken oder ist der Hunger noch nicht groß genug?“ „Frühstücken, mit dir? Was für ne Frage, immer wieder gerne Kleine.“ Die Beiden machen sich auf den Weg ins Vacaro, einem edlen Restaurant ganz in der Nähe der PCA. „Bill sag mal bist du des Wahnsinns, das ist doch viel zu teuer hier?!“ „Ach weißt du, irgendwas sagt mir, dass ich mir das leisten kann.“ Dieses Mal ist es Bill der von der hübschen Kellnerin genau gemustert wird. „Was ist los Kleines, stört dich das etwa?“ „So ein Quatsch!“ Obwohl nun schon fast zwei Wochen hier ist, ist sie immer noch nicht in der Lage ehrlich zu ihm und zu sich selbst zu sein. Aber nach allem was passiert ist, muss sie Bill auch gar nichts mehr sagen um sich zu verraten. Der hat längst gecheckt, dass er Zoey keineswegs kalt lässt. „Sag mal, wieso wolltest du eigentlich zu mir?“ Will Zoey nun von Bill wissen. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Die ganzen letzten Tage, haben wir kein Wort miteinander gewechselt, ich hab das nicht mehr ausgehalten.“ Hätte sie diese Frage doch nur nicht gestellt, bei dem Gedanken, dass Bill sich die ganze Zeit um sie gesorgt hat, wird ihr schon wieder schlecht. „Bill ich…“ „Warte, egal was du sagen willst, hör dir erst an was ich zu sagen habe.“ Ihr Schweigen, zeigt Bill dass er reden soll. „Nachdem ich erfahren habe das Chase weg ist, hab ich mich ehrlich gesagt tierisch gefreut. Doch als ich dann dein trauriges Gesicht sah, hätte ich mich ohrfeigen können. Aus diesem Grund bin ich auch nicht mehr auf dich zugegangen, ich dachte es sei besser für dich. Aber ich ertrag das nicht länger, ständig muss ich an dich denken.“ Zoey bekommt Angst, was versucht Bill ihr da nur gerade zu sagen? Sie rutscht ein Stück weiter zurück, doch da greift Bill schon nach ihrer Hand. „Zoey bitte, bleib hier! Ich hab versucht dir aus dem Weg zu gehen, hab mich bemüht dich in Ruhe zu lassen, aber es geht einfach nicht. Irgendwie hab ich das starke Bedürfnis in deiner Nähe zu sein. Ich kann mich nicht mehr länger von dir fern halten.“ Ohne darüber nachzudenken und sich über die Konsequenzen klar zu werden, fällt Zoey nur eine Antwort ein. „Dann tus nicht.“ Während sie das sagt, rutscht sie näher an Bill heran, gegenseitig können sie ihren Atem wahrnehmen. Zeitlupenartig bewegt sich Bill nun auf Zoey zu, ihre Lippen kommen einander immer näher, bis sie sich ganz sanft berühren. Genau in diesem Moment steht die hübsche Kellnerin wieder am Tisch und bringt das bestellte Frühstück. Schnell haben Zoey und Bill wieder ihren vorherigen Abstand eingenommen und der Eindruck scheint auch sehr normal, doch der Blutkreislauf der beiden fährt gerade Achterbahn. Nach dem brisanten Frühstück verbringen Bill und Zoey fast jeden Tag miteinander. Man soll ja eigentlich annehmen, dass zumindest seinen Bruder Tom das stört, aber der zieht mittlerweile mit Lola tagtäglich um die Häuser. Insgesamt drei Wochen sind die Zwillinge nun hier, trotzdem haben sie bisher noch keinen Tag vollständig am Strand verbracht. Zumindest für Bill soll sich das heute ändern, denn Zoey schleppt ihn schon in aller Frühe mit hinunter zum Strand. Langsam aber sicher macht sich sein Einfluss auf sie bemerkbar, sie kann wieder lachen und hat tatsächlich wieder Spaß am Leben. Nicht mal mehr die Tatsache, dass Chase weg ist, scheint ihr noch etwas auszumachen. Im Wasser toben sich die beiden aus und kommen sich erneut näher als erwartet. Zoey versucht immer wieder Bill zu tunken, doch der lässt sich doch nichts von einem Mädchen gefallen. Mit einem Satz schnappt er sich Zoey und trägt sie durchs Wasser. „Boah du bist so ein Blödmann, lass mich los!“ „Kommt nicht in Frage Fräulein, du bleibst schön hier.“ Je mehr Zoey versucht sich von ihm zu lösen, desto fester hält er sie. Das Wasser ist kaum mehr zu spüren, seine Haut auf ihrer eigenen, ist alles was Zoey noch spüren kann. Und sie kann es nicht verbergen, denn ihr Herz fängt an schnell zu schlagen und ihr Körper beginnt zu zittern. „Was ist los Kleine, du bist doch nicht etwa nervös?“ „So ein Quatsch, mir… mir ist kalt sonst gar nix.“ „Mhm, na klar.“ Mit seinem Grinsen bringt er sie beinahe um den Verstand, sie legt ihre Arme um seinen Nacken und genießt es langsam von ihm durchs Wasser getragen zu werden. Nach einer Weile machen es sich die zwei auf ihren Liegestühlen bequem und genießen die kühlen Drinks der Strandbar. Doch der Idylle wird gestört, als sich plötzlich der Himmel verdunkelt und es wie aus Eimern anfängt zu schütten. In Windeseile sind Zoey und Bill ins Strandhaus gerannt und dort erstmal einen trockenen Unterschlupf gefunden. „Man ey das darf doch nicht wahr sein.“ „Jetzt bleib mal ruhig Kleine, das ist mit Sicherheit nur ein Schauer.“ „Wer will im matschigen Sand rumlaufen?“ „Na, ich zum Beispiel.“ Zoey verdreht die Augen. „Ich wusste du bist nicht normal.“ „Mensch Zoey musst du denn…“ Doch da durchfährt ein greller Blitz den Himmel, gefolgt von einem lauten Donnerschlag. Schneller als Bill bis drei zählen kann, hat sich Zoey schon in seine Arme geflüchtet. „Jetzt sag mir nicht, dass du Angst vor Gewitter hast?!“ Als Antwort klammert sie sich fester an ihn und drückt ihren Kopf fest an seine Brust. Statt weiter zu fragen, legt Bill die Arme um sie und streichelt ihr sanft übers Haar. Der Regenschauer wird immer schlimmer und es sieht nicht so aus, als würden sie und Bill sobald aus dem Strandhaus raus kommen. Nach einer halben Ewigkeit löst sich Zoey von Bill, doch der will die Gelegenheit endlich nutzen und ihr die Wahrheit sagen. „Zoey?“ „Hm?“ Die junge Frau schaut dem bildhübschen Mann direkt in die Augen, beide verstummen. Worte sind ab diesem Moment überflüssig. Ohne groß darüber nachzudenken schließen beide die Augen und versinken in einem tiefen, innigen Kuss. Plötzlich beginnt sich alles zu drehen, erneut verliert Zoey den Boden unter den Füßen und wohl endgültig das Gefühl für die Realität. Es wird noch schlimmer, als Bill begierig mit der Zunge über ihre Lippen leckt und förmlich nach Einlass bettelt. Diesen gewährt ihm Zoey und nun sind es nicht nur seine Lippen, die ihr den Atem rauben, sondern vor allem seine Zunge und sein Piercing. Beide legen ihre ganze aufgestaute und bisher gezügelte Leidenschaft in diesen einen Kuss, diesen Kuss, der kein Ende findet. Draußen hat sich bereits das Unwetter wieder gelegt, ja sogar die Sonne zeigt langsam wieder ihre Strahlen. Doch von alle dem bekommen Zoey und Bill nichts mehr mit, die genießen das was sie so lange hinausgezögert haben. Nach und nach kann Zoey sich nicht mehr länger auf den Beinen halten, sie sackt zusammen und Bill folgt ihr auf die Dielen des Strandhauses. Er lässt nicht von ihr ab und auch sie denkt nicht daran. Während die anderen, allmählich bereits nach den beiden suchen, beendet Bill nun langsam diesen unvergleichlichen Moment. Der Atem von beiden geht auffallend schnell. Die Leidenschaft können sie einander aus den Augen ablesen. „Zoey, ich will das du es jetzt endlich weißt.“ „Dann sag es mir.“ „Ich liebe dich!“ Kapitel 6: Tom & Zoey --------------------- Die ersten Sonnenstrahlen scheinen ins Zimmer, das erste Vogelzwitschern beweist den frühen Morgen. Für Zoey allerdings, verheißt es nur das weitergehen eines langen Tages, denn in dieser Nacht, fand sie keine Ruhe. Noch immer spürt sie Bills Lippen auf den Ihrigen. Dieses warme, sanfte Gefühl, das Prickeln am gesamten Körper. Ihr Herz schlug noch immer so rasend schnell, wie in dem Moment, als Bill ihr so nahe war. Genau gleich ergeht es Bill, auch er lag die Nacht über wach, stand die meiste Zeit auf dem Balkon und schaute aufs Meer hinaus. Er hatte es ihr gesagt, endlich wusste sie die Wahrheit, doch was jetzt? Wie geht es jetzt weiter? Als Bill sich das überlegt, bemerkt er nicht, wie plötzlich sein Bruder hinter ihm steht. „Bill? Hey Alter!“ „Äh, was?“ „Erde an Bill, was ist denn los mit dir?“ „Nichts, was soll sein?“ „Och keine Ahnung, vielleicht ist es etwas merkwürdig, wenn man nichts mehr mitbekommen was um einen herum passiert.“ „Sorry, irgendwie bin ich total durcheinander.“ „Ach, sag bloß!“ „Spar es dir Tom.“ „Mensch Bill, jetzt sag mir doch was los ist?!“ Doch Bills Gedanken schweifen schon wieder ab, Wortlos geht er an seinem Bruder vorbei, zurück ins Zimmer um sich was zu trinken zu holen. „Ist es wegen Zoey?“ Da verschluckt sich Bill an seinem Getränk. „Aha, Volltreffer. Sag schon, war was zwischen euch?“ „Naja ähm also.“ „Ja?“ „Gestern, bei diesem Regenschauer.“ „Ja? Nun sag schon!“ „Wir sind zusammen in dieses Strandhaus geflüchtet und ähm.“ „Raus mit der Sprache! Bist du ihr näher gekommen?“ „Gewissermaßen, wir haben uns geküsst.“ „Waaaaaaaaaaaaaaas?“ Mit offenem Mund steht Tom vor seinem Bruder, kann nicht glauben, was der gerade gesagt hat. „Und das sagst du mir erst jetzt?“ „Wann bitte hätte ich es dir sagen sollen? Du bist ja erst früh morgens zurückgekommen.“ „Das hat dich doch sonst nicht gekümmert, wenn es was Wichtiges zu erzählen gab. Ja und jetzt, wie siehts aus zwischen euch?“ „Wenn ich das wüsste, wir ham uns geküsst und dann hab ich ihr die Wahrheit gesagt.“ „Du hast ihr gesagt, dass du dich in sie verknallt hast?“ „Nein, ich hab ihr gesagt, dass du dich in sie verknallt hast. Man, Idiot! Natürlich hab ich ihr gestanden das ich sie liebe.“ „Jetzt komm mal wieder runter.“ „Kann ich nicht, ich mach mir total den Kopf. Was wenn ich was falsch gemacht habe? Zu aufdringlich oder keine Ahnung.“ „Bill, hätte sie den Kuss erwidert wenn sie kein Bock auf dich hätte?“ „Ich hab ihr nicht gerade die Wahl gelassen.“ „Du und einem Mädchen nicht die Wahl lassen? Ok wer bist du und wo ist mein Bruder?“ „Tom, mir ist die Sache verdammt ernst.“ „Ja is ja gut, dann zieh dich an und geh rüber zu ihr. Redet miteinander, nur so kommt Klarheit zustande.“ „Und was wenn sie mich gar nicht sehen will?“ „Das findest du auch nur raus, wenn du zu ihr gehst.“ „Ja, aber…“ „Bill, worum zum Teufel geht’s dir eigentlich? Du warst noch nie so unsicher.“ „Ich muss einfach wissen was sie denkt!“ Zwecklos, diesmal kann auch Tom nicht viel ausrichten um seinen Bruder wieder runter zu kriegen. „Ok, ich kann hier nix mehr machen, du musst selbst wissen, was du tust.“ Dann geht er zurück in sein Zimmer, was Bill allerdings nicht weiß, Tom nimmt sich was vor. Zurück an der PCA sitzen Zoey und die anderen bereits beim Frühstück und regen sich immer noch über das gestrige Unwetter auf. „Leute mal im Ernst, da hätten wir mal einen Tag in aller Ruhe chillaxen können und dann zieht uns das Wetter so nen scheiß Strich durch die Rechnung.“ „Logan, kannst du mir mal verraten, was es dir bringen soll dich jetzt noch so aufzuregen?“ „Ach komm Lola, als ob dich nicht genauso aufgeregt hättest.“ „Warum sollte ich, ich war nicht am Strand, ich war mit Tom in der Stadt unterwegs.“ „Schon wieder mit dem Typen?“ „Problem damit?“ „Lola Mal im Ernst, was geht da zwischen euch?“ fragt Michael nun neugierig nach. „Wir verstehen uns halt gut.“ „Und das soll alles sein?“ „Ja, Logan, das soll alles sein.“ „Das klang aber zuletzt noch ganz anders.“ Gibt Nicole augenverdrehend dazu. „Nicole!“ „Ja, was denn, ist doch so? Sag schon Lola, irgendwas läuft doch zwischen euch.“ „Nein, ich weiß nicht, irgendwie trau ich mich nicht, näher auf ihn zuzugehen.“ Bei dem Satz lässt Zoey beinahe den Kaffeebecher fallen. „Wie bitte?“ Auch die anderen schauen Lola verblüfft an. „Du, die Matratze schlechthin hier an der PCA traut sich nicht?“ „Logan!“ „Tut mir leid Zoey, ich sag nur die Wahrheit.“ „Man Leute, jetzt seht mich doch nicht so an.“ Lola steht auf und bittet Zoey sie zu begleiten. Kurz nachdem die beiden Mädchen weg sind, taucht Tom auch schon bei den anderen auf. „Morgen Leute.“ „Moin Tom und alles fit?“ „Joa so weit schon, bei euch?“ „Läuft.“ „Du wir ham da mal ne Frage an dich.“ Mischt Logan sich jetzt in den Wortwechsel von Michael und Tom ein. „Die wäre?“ „Was läuft da zwischen dir und Lola?“ Daraufhin gucken Nicole und Michael nur peinlich berührt zu Logan rüber. Auch Tom schaut im ersten Moment etwas verwundert drein, aber schließlich gibt er doch Antwort. „Zwischen Lola und mir läuft nichts Leute, ehrlich.“ „Alter, ihr verbringt seit ca. zwei Wochen jeden Tag zusammen. Genau genommen, seit dein Bruder und Zoey wie die Kletten aneinander hängen.“ „Apropos dein Bruder, wo steckt Bill eigentlich?“ Versucht Nicole jetzt vom Gespräch abzulenken. „Der hängt noch bei sich aufm Zimmer rum, vermutlich im Bad. Ihr kennt ihn doch.“ „Baby, lenk nicht vom Thema ab, ich will wissen was da geht.“ „Man Logan.“ „Schon gut Nicole. Mal im Ernst Logan, warum willst du das unbedingt wissen? Da kommt mir ja fast der Eindruck, das würde dich irgendwie stören.“ „Klar stört ihn das.“ „Michael!“ „Sorry Alter, aber die Tatsache das du und Lola mal ne Affäre hattet, ist ja wohl immer noch bekannt.“ „Du und Lola?“ platzt es aus Tom heraus. „Och man, das ist Ewigkeiten her.“ „Ewigkeiten? Also mal sehen, seit etwa einem Jahr bist du jetzt mit Nicole zusammen, kurz davor lief die Affäre zwischen dir und Lola. Also sooo furchtbar lange, ist es nicht her.“ „Vielen Dank Michael.“ „Schon gut Logan, zwischen Lola und mir läuft wirklich nichts. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass das auch so bleibt.“ „Was solln das heißen?“ „Was schon, Lola ist heiß. Denkst du, das würde mir nicht auffallen?“ „Du bist also doch hinter ihr her.“ „Leute, Bill und ich sind jetzt noch ca. 2 ½ Wochen hier, logo das wir die auch anderweitig nutzen, als nur immer Party machen. Girls gehören dazu.“ Nicole sieht Tom äußert verwundert an. „Du UND Bill?“ „Naja ok, wohl eher ich.“ „Halt, halt, halt Tom. Du hast ganz bewusst gesagt du UND Bill. Mutiert dein Bruder jetzt langsam auch zu ner Matratze?“ „Logan!“ „Alter ernsthaft, jetzt reichts mal. Du warst früher nicht besser.“ „Leute, kein Stress ok. Bill mutiert sicher nicht zu einer Matratze, wie du es so schön formulierst, in der Tat hat er aber sein Auge auf jemanden geworfen.“ „Hää? Auf wen?“ „Denkst du, das verrat ich euch? Da müsst ihr ihn schon selber fragen.“ „Verlass dich da mal drauf.“ „Andere Frage, wo sind Lola und Zoey?“ „Wir ham Lola auch schon verhört, von wegen, was da zwischen euch geht. Letztlich hat sie sich Zoey geschnappt und weggeschleppt. Keine Ahnung wohin, die kommen garantiert gleich wieder.“ „Wisst ihr in welche Richtung die zwei gegangen sind?“ „Jop, in Richtung Campus Mitte, da wo der Brunnen ist.“ „Ok, Leute wir sehen uns später.“ Wenig später entdeckt Tom Lola und Zoey auch am Brunnen, die sind aber so in ihr Gespräch vertieft, dass sie ihn nicht bemerken. Gerade als er sich bemerkbar machen will, bekommt er Bruchstücke des Gespräches mit, was ihn dazu veranlasst, sich erstmal bedeckt zu halten. „Lola, du musst Tom die Wahrheit sagen.“ „Kann ich nicht, Zoey er kommt aus einer ganz anderen Welt als ich, das ist doch kindisch.“ „Kindisch ist es nur, wenn du dich nicht zusammennimmst und es ihm sagst.“ „Ja aber, jetzt stell dir doch mal vor, für ihn ist das alles wirklich nur Zeitvertreib, das wär doch total peinlich.“ „Und was, wenn es nicht bloß ein Zeitvertreib ist? Vielleicht fühlt er genauso und ihr lauft aneinander vorbei.“ „Zu großes Risiko.“ „Lola.“ „Nein Zoey, er ist mir zu wichtig. Lieber nehm ich eine Chance für die Freundschaft war, als ihn mit so einem dummen Geständnis möglicherweise dazu zu bringen, Abstand von mir zu nehmen.“ „Aber…“ „Nein kein Aber, du weißt das ganz genau. Ich bin jetzt diejenige die das Problem hat, er will nur seinen Spaß.“ „Das weißt du doch gar nicht.“ „Zoey, sei mal ehrlich zu dir selbst. Würdest du dich trauen zu Bill zu gehen und ihm die Wahrheit zu sagen?“ Zwickmühle, soll Zoey ihrer besten Freundin erzählen, was sich letzten Abend zugetragen hat oder soll sie schweigen? „I…ich…“ „Ich wusste es, du hast es dir ja noch nicht mal selbst eingestanden. Zoey du liebst diesen Kerl, wie lange willst du deine Gefühle für ihn noch verstecken?“ Augenblicklich macht sich ein Lächeln auf Toms Gesicht breit. Er liegt also tatsächlich richtig, sein Bruder und Zoey empfinden füreinander dasselbe. Der perfekte Zeitpunkt, sich bemerkbar zu machen. „Hey Mädels.“ „T…TOM!“ „Mensch, musst du uns so erschrecken?“ „Wieso erschrecken, ich bin ganz normal auf euch zugegangen.“ „I…ich muss dann auch los.“ „H…hey Lola!“ Doch die ist schneller weg, als Zoey gucken kann. „Ok, hab ich irgendwas falsch gemacht?“ „Nein, sie ist nur…“ „Ja?“ „Ach, du kennst sie ja, immer auf dem Sprung, tierisch vergesslich. Lola eben.“ „Schade eigentlich.“ „Hm?“ „Naja, seit gestern Abend geht sie mir irgendwie aus dem Weg.“ „Wieso, ist was vorgefallen?“ „Sag dus mir.“ „Ich?“ „Ihr habt doch gerade über mich gesprochen oder?“ „H…hast du uns etwa belauscht?“ „Nicht wirklich, alles was ich kurz hören konnte, war mein Name.“ Autsch, welche Ausrede soll sie denn jetzt auf die Schnelle parat haben? Glücklicherweise gibt Tom schnell auf. „Naja, ist auch egal. Vielleicht sagt sie mir ja noch was los ist, ich wollte sowieso zu dir.“ „Wieso zu mir?“ „Glaubst du ich bin nicht neugierig auf dich? Bill verbringt so viel Zeit mit dir, natürlich will ich dich da auch näher kennen lernen.“ Ach du liebe Zeit, erst Bill und jetzt kommt auch noch Tom an? „Jetzt schau mich nicht an, als wär ich irgendeiner Anstalt entsprungen. Ich versprech dir, ich hab keine Hintergedanken.“ „Na, das wär ja wohl noch schöner. Als ob mir einer nicht schon reichen würde.“ „Ha, also hatte ich doch Recht.“ „Womit?“ „Mit dir und Bill, da läuft was zwischen euch, hab ich Recht?“ „Ok, was ist hier heute eigentlich los? Plötzlich läuft hier bei jedem irgendwas.“ „Ohh, sag bloß, du hast das mit mir und Lola auch schon rausbekommen?“ „Naja, was heißt rausbekommen? Momentan wird Lola deswegen von alle verhört.“ „Ja, nicht nur sie.“ „Du etwa auch?“ „Och, es hält sich in Grenzen.“ „Moment Mal, läuft da etwa doch was zwischen euch?“ „Nix da Kleine, ich hab zuerst gefragt.“ Tja, jetzt hat Tom sie genau da wo er sie haben wollte. Er würde nicht antworten, solange Zoey nicht antwortet. „Ok Zoey, ich mach dir nen Vorschlag. Heute verbringen wir mal den Tag zusammen und mal sehen, vielleicht ist am Ende ja doch jemand bereit zu reden.“ Einen ganzen Tag mit Tom verbringen und sich dabei vielleicht noch im Klaren werden, was jetzt eigentlich Sache ist? Warum eigentlich nicht? Zoey willigt ein und so verabreden sie sich für nach den Unterricht. Nachdem Tom es erfolgreich geschafft hat, seinem Bruder eine Ausrede für seinen verplanten Nachmittag aufzutischen, kommt er mit nur wenigen Minuten Verspätung am Treffpunkt an. Dort wartet Zoey bereits auf ihn. „Wow, du bist ja beinahe pünktlich.“ „Haha, spar dir bloß diesen ironischen Unterton.“ Zoey muss lachen. Tom findet das allerdings gar nicht lustig. Sie machen sich auch gleich auf den Weg in die Stadt und der erste Stopp ist wie von Tom nicht anders zu erwarten war, eine Fressbude. „Boah ey wie kann man sich nur jeden Tag mit Pommes und diesem ganzen Kram vollstopfen?“ „Wie das kannst du nicht verstehen? Musst du selbst mal gemacht haben, bevor du dich beschwerst.“ „Uah, widerlich.“ „Mund auf.“ „Igitt, Tom hör auf!“ Doch den kurzen Moment, indem Zoey ihren Mund auf hat, nutzt Tom und schiebt ihr die Pommes in den Mund. „Tooom, man das gibt’s nicht, du weißt auch nicht wann nein, nein heißt oder?“ „Sorry, nie gelernt.“ Lange kann sie aber doch nicht auf ihn böse sein. Letztlich teilen sie sich doch die Pommes miteinander. „Und, doch nicht so schlecht was Kleine?“ „Is ja schon gut, du hast gewonnen.“ „Aber immer.“ Grinst er sie frech aus den Augenwinkeln an. „Sag mal Zoey, wie geht’s dir jetzt eigentlich?“ „Hm, was meinst du? Mir geht’s natürlich gut.“ „Naja, ich mein wegen Chase.“ Für einen kurzen Moment erstart Zoey, nur schwer kann sie ihre Wut und ihre Trauer im Zaum halten. „Du liebst ihn immer noch, hab ich Recht?“ Daraufhin sieht Zoey Tom in die Augen, fühlt sich ertappt. Sie senkt ihren Blick wieder und trinkt einen Schluck von seiner Cola. „Es ist alles ok Tom, wirklich. Können wir bitte das Thema wechseln?“ „Was ist mit Bill? Weiß er, dass du immer noch nicht über Chase hinweg bist? Und was, wenn Chase plötzlich wieder auftaucht?“ „Tom, bitte. Siehst du nicht, dass ich versuche Chase zu vergessen? Diesen ganzen Mist hier.“ Zoey ist den Tränen nahe, was Tom nicht verborgen bleibt. „Los, komm mit Zoey!“ „Wohin?“ „Komm einfach!“ Sie folgt ihm Kommentarlos. Nach einer Weile, kommen sie am Ende der Statt an. Dieser Teil ist ruhig und fast keine Menschenseele ist zu sehen. „Wieso hast du mich hierher geschleppt?“ „Weil nicht jeder sehen und hören muss, worum es geht.“ „Hier geht es doch um gar nichts.“ „Irrtum Zoey, ich sehe wie schlecht es dir geht. Das du zwischen Chase und meinem Bruder hin und her gerissen bist und ich kann nicht einfach nur stumm zusehen, weil ich genau weiß, was mein Bruder für dich empfindet.“ „Du…du weißt es?“ „Ja, ich weiß es. Auch was letzten Abend zwischen euch gewesen ist. Ich weiß alles Zoey, Bill hat keine Geheimnisse vor mir und der ist total fertig.“ Auch wenn Zoey klar war, dass Tom mit Sicherheit über alles bescheid wissen würde, schockiert es sie jetzt trotzdem ein wenig. Nun geht es nicht mehr länger, die Tränen laufen ihr automatisch übers Gesicht. „Verdammt noch mal, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich liebe Bill, aber ich kann Chase nicht einfach vergessen und so tun, als wäre da nichts gewesen. Was wenn er schneller zurückkommt, als alle annehmen? Dann würde ich einen schrecklichen Fehler begehen!“ Tom geht einen Schritt auf Zoey zu und schließt sie in die Arme. „So ein Unsinn Zoey. Einen Fehler begehst du nur, wenn du Bill nicht endlich die Wahrheit sagst. Die Beziehung zwischen dir und Chase liegt doch bereits in Trümmern, worum willst du noch kämpfen Zoey? Er hat dich hängen gelassen, du weißt, Bill würde das nie tun und das sage ich nicht nur, weil ich sein Bruder bin.“ Zoey spürt das es Tom ernst meint, mit allem was er sagt. Sie klammert sich an ihn und lässt zum ersten Mal ihren Tränen freien Lauf. „Na also, es geht doch.“ „Tom bitte, du darfst den anderen nichts sagen. Ich will nicht das die merken wies mir wirklich geht.“ „Keine Sorge, aber ich finde zumindest Bill solltest du es sagen.“ „Nachdem was passiert ist? Wie kann ich ihm da sagen, dass mich das mit Chase noch beschäftigt?“ „Zoey, glaubst du ernsthaft das wüsste er nicht? Er kommt damit klar, alles was er will, ist das du ehrlich zu ihm bist.“ „Wirklich?“ „Zoey, er liebt dich. Glaubst du ernsthaft, das sagt er nur so?“ Natürlich war sich Zoey unsicher, ob Bill wirklich ernst meinte, was er gestern zu ihr sagte, doch Tom klingt zu glaubwürdig, als das sie jetzt noch Zweifel haben könnte. Sie liebte ihn doch genauso, warum kann sie ihm das nicht einfach sagen? Auch dieser Tag geht langsam dem Ende entgegen, doch Tom und Zoey haben einen Plan. Heute Abend findet für diesen Monat die am Anfang erwähnte PCA Open-Mic-Night statt. Herr Bender hatte Bill und Tom davon erzählt, Tom selbst hatte Zeoy bereits eingeladen, aber natürlich soll auch Bill dabei sein. Die Vereinbarung lautet, das Tom Bill heute Abend einfach mitschleppt. Tom bringt Zoey noch bis vor ihre Wohnhaustür. „Danke für deine Hilfe.“ „Nichts zu danken Kleine, zeig heut Abend was du drauf hast.“ „Na, aber sicher doch.“ Sie umarmen sich noch kurz, bis Tom dann zurück zum Hotel und Zoey zurück in ihr Zimmer geht. Auf dem Weg zurück, geht Tom einiges durch den Kopf. Er wusste zwar vom ersten Moment an, dass Zoey ein besonderer Mensch ist, doch nach diesem Tag hatte er das Mädchen wirklich ins Herz geschlossen und war sich nun auch selbst sicher, sie ist die Richtige für Bill. Er nimmt sich eines fest vor, diesen Abend sollen sein Bruder und Zoey nicht so schnell wieder vergessen. Kapitel 7: Ich will nur dich allein! ------------------------------------ „Hallo Leute, schön dass ihr alle wieder so zahlreich zu unserer monatlichen Partynacht erscheint.“ Großer Applaus erklingt bei Lolas Eröffnungsansage. „Auch heute Abend haben wir wieder viele supi Sachen auf dem Programm stehen. Und eins versprech ich euch, heute Nacht bleibt ganz besonders bei Michaels und Lisas Auftritt kein Auge mehr trocken.“ Zoey sieht sich im Raum um und hält nach Bill Ausschau, doch der ist bislang nirgends zu sehen. Am Eingang erspäht sie Tom und geht zu ihm, währenddessen betreten die ersten Acts die Bühne der PCA. „Und wo steckt er?“ „Er hat gesagt er kommt nicht.“ „Was, wieso das denn?“ „Keine Ahnung, irgendwas muss heute passiert sein Zoey, Bill hat sich total komisch verhalten.“ „Tom.“ „Tut mir leid Zoey, versuch du doch noch mal mit ihm zu reden. Du sorry, ich muss jetzt rüber zu Lola, ich habs ihr versprochen. Bis dann.“ Na super, heute Nachmittag war sich Zoey noch so sicher und jetzt das. Gerade als sie sich auf dem Weg zum Hotel machen will, wird sie von Nicole und Logan abgehalten. „Halt, halt, halt Zoey. Wo willsten du jetzt hin?“ „Vielleicht will ich heute einfach mal meine Ruhe?“ „Nix da, du ziehst heute schön deinen Auftritt durch. Heut is Party angesagt Baby.“ „Ok Nicole, wie viel hat Logan schon vorgesoffen?“ „Tut mir leid Zoey, ich hab versucht ihn abzuhalten, aber er. Man Logan, jetzt komm mit, das kann man ja nicht mit ansehen. Bis später Zoey.“ Zoey nimmt platz auf einem der Stühle und überlegt, was sie jetzt tun soll. Was wenn sie wirklich einfach zu Bill rüber geht? Vielleicht will er sie ja gar nicht sehen, oder schlimmer, was wenn er nicht allein ist? Je mehr Gedanken sich Zoey macht, desto nervöser wird sie. Die Open-Mic-Night läuft genau nach Plan und es wird immer später und später an diesem Abend. Keiner von den Leuten hier, ist noch annähernd nüchtern. Das trifft besonders auf Tom und Lola zu, die sich ausgiebig auf der Tanzfläche amüsieren. Zoey hält es jetzt nicht mehr länger aus, sie schnappt sich ihre Tasche und verlässt den Raum. Kurz danach wird sie auf der Bühne angekündigt, jetzt soll eigentlich ihr Auftritt die Show abschließen, doch keiner weiß, wo sie steckt und warum sie überhaupt vor ihrem Auftritt gegangen ist. Die fragwürdige Person ist derweil vor Bills Zimmertür angekommen, doch sie traut sich nicht zu klopfen. Zögerlich und total ängstlich traut sie sich nach ca. zehn Minuten rum stehen aber dann doch. Die Tür öffnet sich und vor ihr steht Bill, nur in Jeans, ungestylt und die Haare noch nass, offenbar vom Duschen. Augenblicklich bekommt sie weiche Knie, dieser Anblick raubt ihr den letzten Nerv. „Zoey, was… was machst du denn hier?“ „D…darf ich reinkommen?“ „Bitte.“ Er tritt einen Schritt zur Seite und gewährt ihr den Einlass. „Danke.“ Er schließt die Tür und lehnt sich dagegen. Zögerlich dreht sich Zoey zu ihm um. „Und was willst du?“ „Was ich will? Wo warst du heute Abend? Ich dachte du würdest kommen.“ „Hatten wir das vereinbart?“ „Nein, aber.“ „Hör zu Zoey, ich war heute mit Logan und Michael unterwegs, sie haben mir erzählt, dass du Chase immer noch liebst.“ „Sie haben was?“ „Ach komm Zoey, ich mein, ich hab es geahnt, aber nach unserem Kuss… ich hab geglaubt das…“ „Bill, du irrst dich. Ich hab Chase nicht vergessen und ja, irgendwo empfinde ich noch was für ihn aber…“ „Kein Aber, Zoey ich will kein Lückenfüller sein. Ich mein es ernst mit dir.“ „Du hast ein völlig falsches Bild von mir, du bist kein Lückenfüller.“ Er geht an ihr vorbei, legt sich wieder aufs Bett und dreht den Fernseher lauter. „Man Bill, es tut mir leid ok.“ Doch er antwortet nicht. „Bill bitte.“ Er sieht sie mit zornigen und zugleich enttäuschten Augen an. „Warum bist du zu mir gekommen Zoey?“ „Weil…“ Aber wieder bekommt sie es nicht aus sich raus. „Siehst du das mein ich! Dann sei wenigstens ehrlich!“ Das ist das erste Mal, dass er sie förmlich anschreit. Sie hat keine andere Wahl mehr, entweder jetzt oder das wars. „Ok, vielleicht bin ich hier her gekommen weil ich scheiß unglücklich bin. Vielleicht bin ich aber nur gekommen, weil ich dich unbedingt sehen wollte! Bist du jetzt zufrieden?“ Er schaltet den Fernseher aus, steht auf und geht in die Küche. Zoey folgt ihm. „Verdammt was soll ich denn machen?“ Er dreht sich zu ihr um und sieht ihr tief in die Augen. „Das is nich zum aushalten.“ Bill fällt dazu nichts ein, er kann der jungen Frau nur in ihre, mit Tränen gefüllten Augen schauen. Zoeys Verstand setzt aus, sie stürmt auf Bill zu und küsst ihn leidenschaftlich. Der weiß nicht wie ihm geschieht, schließt aber schnell seine Augen, schlingt die Arme um sie und erwidert ihren Kuss nicht minder ungestüm. Dann packt Zoey die Realität, sie lässt von ihm ab und senkt den Kopf. „S…sorry… ich…“ Sie kehrt ihm den Rücken zu, fassungslos von dem, was sie gerade getan hat. Doch nun ist Bill derjenige, der jegliche Realität in den Wind schlägt. Er packt Zoey an der Schulter und dreht sie wieder zu sich um, nur um sie erneut in einen verlangenden Kuss zu verwickeln, den Zoey sofort erwidert. Was nun kommt, sollte ihr endgültig den Boden unter den Füßen wegreißen. Unterdessen ist die Party an der PCA noch im vollen Gange. Wobei sich einige in dunkle Ecken zurückgezogen haben. Darunter auch, Nicole und Logan, Michael und Lisa und Lola und Tom. Bill hat Zoey inzwischen auf den Tresen der Küche gesetzt und presst weiterhin seine Lippen begierig auf ihre. Kurz lassen sie voneinander ab. Zoey sieht Bill fragend an, hat schon Angst, er würde das hier doch nicht wollen. Aber Fehlanzeige, er geht kurz zu seiner Zimmertür und riegelt diese ab. Dann geht er wieder zu und lächelt sie überglücklich an, Zoey lächelt gleichermaßen. Er will sie erneut küssen, doch er zögert und gibt ihr das Handzeichen, das sie kurz warten soll. Er schaltet das Licht aus und lässt seiner Lust auf Zoey nun endgültig freien Lauf. Während er sie erneut küsst, zieht er ihr die Bluse aus. Allerdings ist er nicht der einzige, der nicht mehr länger warten will. Zoey öffnet seinen Gürtel und den Knopf seiner Hose. Im Anschluss geht sie vom Tresen runter und presst sich fest gegen Bills Unterleib und drängt ihn gegen die Wand. Unsanft stößt er mit dem Rücken dagegen, Zoey sieht ihm kurz in die Augen, bis sie schließlich auf die Knie geht und ihm dabei die Hose mitsamt Boxershorts nach unten zieht. Bills Atem geht immer keuchender, sein Intimpunkt verrät was in ihm vorgeht. Zoey sieht noch kurz zu ihm hoch, bis sie seinen Schwanz in die Hand nimmt und begierig drüber leckt. Ein Stöhnen ist unausweichlich. Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht, dass er Zoey tatsächlich so nah kommen würde. Zoey gab sich richtig viel Mühe ihn zu verwöhnen und geil zu machen. Es dauert nicht lange, da hat sie ihn voll im Griff, Bill kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sein Stöhnen wird immer lauter und sein Griff in ihren Haaren immer fester. Doch das stachelt Zoey nur noch mehr an, nun übt sie sogar leichten Druck auf Bills Goldstück aus. Er hält es kaum noch aus, ist kurz davor zu kommen, doch noch bevor es dazu kommt, reißt er Zoey an ihren Schultern zu sich nach oben. Keuchend und völlig außer Atem sieht er sie an, ihre Nasen berühren sich sanft. Zoey erkennt den lustvollen Glanz in seinen Augen, der sich nach mehr sehnt. „Zoey wenn wir jetzt weitermachen, dann gibt es kein zurück mehr. Wenn wir jetzt weiter machen, dann komm ich nie wieder von dir los – dann kommst DU nie wieder von mir los!“ Bills Worte klingen fest und bestimmend, das macht Zoey nur noch mehr an. Sie will diesen Mann mehr als alles andere, mehr als sie je etwas wollte und zwar jetzt sofort. „Das Risiko geh ich ein, solange die Gefahr nur bei dir besteht.“ Bill umklammert fest ihren Po und drückt sie fest an sich. „Bist du sicher?“ „Ja!“ „Dann komm!“ Er nimmt sie an die Hand und zieht sie mit zum Bett. Dort angekommen sehen beide auf die Kissen hinab, für Bill wohl einen Moment zu lang, denn er greift Zoey erneut an die Schultern und schubst sie aufs Bett. „Zieh den Rock aus!“ Bills Ton klingt immer bestimmender, ihr Herz fängt laut an zu pochen. „Und was, wenn ich das nicht tue?“ „Dann mach ich es!“ Zoey rührt sich nicht. Bill kniet sich zu ihr aufs Bett und beißt ihr in den Hals. Zoey erschrickt, aber sein Biss war sanft. „Los!“ raunte er, „Zieh schon dieses verdammte Teil aus, Baby!“ Die Situation hat die junge Frau bis in die Fingerspitzen sensibilisiert, so dass seine Berührung am Hals mit dem verbundenen Hauchen an ihrem Ohr, einen Blitz durch ihren Körper jagt. Mit einem Ruck, reißt Bill ihr den Rock vom Leib. Bills heißer Atem, sein Duft, seine Nähe, das alles bringt sie um den Verstand. Sie fängt an zu keuchen und krallt sich in seinen Nacken. Bill verstand und entledigt sie zu guter Letzt auch ihres Slips. Nun blitzt das Verlangen auch endlich in Zoeys Augen mehr als deutlich auf, Bill sieht das sofort und presst sich daraufhin eng an sie. Dann küsst er sie erneut, gierig und verlangend. Dabei massiert er ihre Brüste und genießt den Augenblick. Er bedeckt ihren Hals mit Küssen und auch der restliche Oberkörper bleibt nicht verschont. Sie windet sich unter ihm, dreht den Kopf immer wieder von rechts nach links und andersrum. Er nimmt ihre Handgelenke und platziert diese rechts und links von ihrem Kopf in die Kissen. Seine Zunge schiebt sich wieder und wieder in ihren Mund. Ihr bleibt die Luft weg, hat teilweise das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen und es wird noch schlimmer als er geschickt sein Bein zwischen ihre schiebt und sanft dagegen stößt. „Oh, Bill…“ „Vergiss nicht Zoey…“ er sinkt runter zu ihrem Ohr und haucht den Satz zu ende, „DU bist heute Nacht zu MIR gekommen.“ Im Anschluss daran lässt er zwei Finger in sie rein gleiten. Nun ist es Zoey, die ein Stöhnen nicht vermeiden kann. Auf Bills Gesicht macht sich ein stolzes Grinsen breit, obwohl er selbst noch nicht viel getan hat, äußert ihr Körper mehr als Bestätigung für ihn. Er stößt bestimmend und fest mit den Fingern in sie rein, lässt immer wieder mal ab, nur um ihren Kitzler zu massieren und zu verwöhnen. Zoeys Körper ist dem Zittern nah und als ob es nicht schon schlimm genug wäre, setzt er nun auch noch seine Zunge ein. Er vergräbt seinen Kopf zwischen ihren Beinen, schiebt seine Zunge immer wieder in sie rein und saugt fast süchtig an ihrem empfindlichsten Punkt. Zoeys Stöhnen wandelt sich in leichte Schreie um, sie krallt sich im Lacken fest, kann nicht verhindern, dass ihre Hüften sich auf und ab bewegen, sich ihm entgegen drängen. Kurz bevor auch sie dem ersten Höhepunkt nahe ist, lässt Bill ab und lächelt ihr sanft entgegen. Kurz schauen sich die beiden in die Augen, dann geht er wieder zu ihr hoch und küsst sie sanft und doch bestimmend. Er drückt sich fest auf, so das Zoey sein hartes Glied an ihrem Geschlecht spüren kann. Doch dann zögert sie. „Was hast du?“ „Ich weiß nicht, ich… ich hab Angst. Was wenn wir hier einen riesigen Fehler machen?“ „Auf einmal?“ „Bill… ich.“ Er hält ihr den Mund zu. „Baby, ich will dich!“ haucht er an ihren Hals. „Ich will nur dich allein und ich weiß es ganz genau, du willst mich genauso!“ „Ja… schon, aber…“ Erneut schiebt er seine Finger zwischen ihre Beine und saugt wollüstig an ihrem Busen. Zoey wirft den Kopf in den Nacken, noch nie hatte sie einen Kerl so sehr gewollt wie jetzt. Es war Bill, ihre erste große Liebe, endlich würde der lange gehegte Traum wahr werden. Sie hatte unzählige Male mit Chase geschlafen, aber noch nie brannte die Lust so sehr in ihr wie jetzt. Sie spreizt die Beine für ihn. „Tu es!“ Er grinst und dringt sofort in sie ein. Bill so intensiv zu spüren, bringt ihren Unterleib zum zucken. Schwer atmend richtet er sich auf und schiebt seine Erregung noch tiefer in sie. Permanent stößt er hart und fest in sie hinein und reizt ihre Empfindungen aufs Sensibelste. Mit halb geschlossenen Augen blickt er sie an, atmet schwer und lächelt leicht, bis sie es ihm gleich tut. Vorsichtig löst sie sich aus seinem festen Griff, denn er hält ihre Handgelenke noch immer fest umfangen. Sie umfasst seine Schultern, die warme, nackte Haut, unter denen die Muskeln sitzen, die am Arbeiten waren, führen dazu, dass Zoeys Körper sich noch mehr mit Sinneslust füllt. Sie richtet sich auf, so dass Bill nach hinten umkippt und ihr die Führung überlassen muss. Er hält ihre Hüften fest in seinen Händen und streichelt immer wieder über ihren Körper. Sie passt sich seinen Bewegungen an, wirft immer wieder ihren Kopf in den Nacken und leckt sich begierig über die Lippen. Sie stützt sich auf seinen Schultern ab, kratzt dann leicht mit ihren Fingernägeln über seine Brust und richtet sich wieder auf. Lange überlasst Bill ihr die Führung allerdings nicht. Schnell dreht er den Spieß wieder um und nimmt sie bestimmend von hinten. Mit einem festen Griff dreht er ihren Kopf zu sich um und presst seine Lippen auf die Ihrigen. Während er immer fester und fester stößt, massiert er mit der freien Hand ihren Lustpunkt solange, bis er sie wieder in die untenliegende Position befördert. Langsam spüren beide den Orgasmus kommen. Bill zieht augenblicklich das Tempo an, er stößt gnadenlos in sie rein, bis der Höhepunkt angeschossen kommt und sie ihre Lust herausschreit. Er selbst unterdrückt seinen Aufschrei und versucht, seine Empfindung zu mäßigen, indem er nach vorne auf sie sackt und ins Kissen an ihrem Ohr keucht. Befriedigt rollt Bill sich neben sie in die Kissen und sein Atem geht nicht weniger schnell als Zoeys. Beide lächeln über glücklich, doch Zoey wird schlagartig etwas klar. „Oh, scheiße! Scheiße, scheiße.“ Bill sieht besorgt zu ihr rüber. „Tut mir leid, ich hätte dich nicht so überfallen dürfen.“ „Nein, nein das ist es nicht.“ Sie richtet sich leicht auf und stützt sich mit den Ellenbogen auf der Matratze ab. Er streichelt ihr dabei sanft durchs Haar. „Ich bin ich dich verliebt… DAS ist es!“ In Bill kommt eine ungeheure Freude auf, soll das heißen, er hat sie endlich für sich gewonnen? Er richtet sich auf und gibt ihr leichte Küsse auf die Schulter. „Komm mal her.“ Er schließt sie in die Arme und lässt sich mit ihr zurück in die Kissen sinken. Zoey ist so glücklich wie noch nie, sie genießt es, von ihm gehalten zu werden und klammert sich an ihm fest. Er gibt ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, bis sie beide schließlich leicht einnicken. Kapitel 8: Chase ist wieder da ------------------------------ Das Rauschen der Wellen klingt in dieser Nacht besonders angenehm. Ein leichter Windhauch streift durchs Zimmer und kühlt die Hitze im Zimmer etwas ab. Bill genießt die frische Luft, aber noch mehr, dass Zoey hier neben ihm liegt und seelenruhig schläft. Er streichelt ihr sanft mit den Fingern über ihren Rücken, kann sein Glück noch kaum begreifen. Zoey kommt langsam wieder zu sich, wagt es aber nicht sich zu ihm umzudrehen. Bill legt sich nun näher an sie ran, gibt ihre sanfte Schmetterlingsküsse auf den Hals und die Schulter. Doch er bemerkt, dass etwas nicht stimmt. „An was denksten du?“ „Mh, nichts.“ Bill macht einen etwas verwirrten Gesichtsausdruck. Er zieht seinen Arm unter ihrem Kopf weg und stützt sich ab. „Wie nichts?“ Aber von Zoey kommt keine Antwort, sie dreht sich lediglich zu ihm und stützt sich ebenfalls ab. „Meditierst du oder was?“ Zoey muss lachen. „Nein.“ „Also?“ „Es ist nur… das is alles wie im Traum und ich… hab Angst, dass er wieder aufhört.“ „Brauchst du nicht.“ Er nimmt ihre freiliegende Hand und hält sie ganz fest. „Ich liebe dich.“ „Und ich liebe dich.“ Sie lächeln einander an bis sie wieder im Meer der Küsse zu ertrinken drohen. Unterdessen erleben Michael und Logan eine Überraschung. Sie werden von ihrem Betreuer Spencer aus dem Schlaf gerissen. „Man ich glaub das einfach nicht, hat der Depp sie noch alle?“ „Wer klopft 5 Uhr morgens bei anderen an die Tür?“ Logan steht auf, schleppt sich wütend zu Tür und öffnet diese. „Man Alter, tickst du noch ganz…“ Logan kann nicht glauben, was er sieht. Spencer ist nicht der einzige der vor der Türe steht, er begleitet nur jemanden – Chase. „Hey Logan.“ „Chase?“ Michael springt sofort aus dem Bett und steht in Windeseile vor der Tür. „Chase? Das gibt’s ja nicht, wo warst du?“ Er fällt seinem Kumpel um den Hals. „Jetzt lasst ihn erstmal wieder bei euch rein, alles Weitere klären wir später.“ „Geht klar Spencer, bis dann.“ „Nacht Jungs.“ Chase legt seinen Sachen ab und lässt sich aufs Sitzkissen fallen. „Ok Alter, raus mit der Sprache, wo warst du die letzten zwei Wochen?“ „Leute, darf ich erstmal ankommen?“ „Logan.“ Michael wirft Logan einen aussagekräftigen Blick zu, er solle doch einfach mal die Klappe halten. „Wie geht’s dir Chase?“ „Ach ist doch alles kacke, nach dem Tod meiner Oma ist meine Mutter in eine Depression gefallen und mein Vater dem Alkohol erlegen.“ „Oh, oh jetzt dein Vater auch noch?!“ „Gott ich war so bescheuert, ich hab die ganze Zeit nur an meinen beschissenen Unfall gedacht und Zoey völlig ignoriert. Erst jetzt weiß ich, wie sie sich fühlen muss. Ich muss nachher unbedingt mit ihr reden und mich für alles entschuldigen.“ „Sag mal wovon reden wir eigentlich die ganze Zeit du Depp?“ mischt Logan sich nun wieder ein. „Du hast Zoey mit deiner Eifersucht und deiner Eigensinnigkeit fast in die Flucht geschlagen.“ „Ich hoffe nur es ist noch nicht zu spät, mir ist erst jetzt klar geworden, was ich eigentlich an ihr habe.“ „Naja gut Chase, ich würd sagen wir setzen uns morgen alle zusammen und dann sagst du mal an was los war.“ „Geht klar.“ Die Jungs legen sich zurück in ihre Betten, heil froh das Chase wieder da ist. Dass dadurch demnächst ein Unwetter losbrechen würde, davon ahnen die Freunde noch nichts. Noch immer liegen Zoey und Bill gemütlich im Bett und genießen die frische Meeresluft. Doch bei genauerem Betrachten sieht Bill die Tränen in Zoeys Augen. Er wischt ihr diese aus dem Gesicht und nimmt sie fest in die Arme. „Hey… is gut, komm her.“ Sie kann ihre Tränen nicht zurückhalten, vergräbt ihren Kopf in der Fuge zwischen Bills Hals und seiner Schulter. Kurze Zeit später lassen sie einander wieder los, Bill streichelt sanft über Zoeys Wange. „Ich lass dich nie wieder gehen.“ Zoey sieht Bill mit Tränen erfüllten Augen an. „Versprich mir das!“ „Ich versprechs dir. Nie wieder!“ Dabei lächelt er sie unglaublich vielversprechend an. Es dauert auch nicht lange und da gibt sie ihm ein Lächeln voller Erleichterung zurück. Er rutscht ganz nah an sie ran und küsst sie so sanft wie noch nie zuvor. Die Nacht geht dem Ende entgegen, inzwischen sitzen Bill und Zoey auf der Couch und genießen den frischen O-Saft. Dabei werfen sie sich immer wieder kurze Blicke zu und lächeln. Zoey verschwindet kurzzeitig im Badezimmer, während Bill sich in die Küche begibt und zwei Schalen Cornflakes fertig macht. Als Zoey zurück kommt krabbelt sie auf Knien die Couch entlang zu Bill und gibt ihm einen Kuss auf die Lippen. „Das tut so gut, das glaubst du gar nicht.“ Gesteht sie ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Frag mich mal?!“ Sie platziert ihren Kopf auf seiner Schulter und schwebt auf Wolken. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Mit dir ist alles so leicht und unkompliziert.“ „Unkompliziert? Hm, das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben.“ „Mh, ich weiß.“ Beide müssen kichern. „Bill du bist mir wirklich wichtig und deswegen will ich dir auch nicht wehtun. Das mit Chase und mir…“ „Ach komm, lass uns nicht darüber reden. Nicht jetzt.“ In genau diesem Augenblick vibriert Zoeys Handy. Sie greift nach ihrer Tasche und holt es heraus, beim Anblick auf den Display wird ihr schlecht. „Chase…“ „Dacht ich mir…“ Sie drückt ihn weg und legt das Handy zurück in ihre Tasche. Dabei setzt sie sich Kerzen gerade und senkt den Kopf. Bill setzt sich ebenfalls auf und dreht ihren Kopf in seine Richtung. Kurz sieht er sie, bis sie schließlich noch einmal in einen leidenschaftlichen Kuss versinken. Dann steht Zoey auf, die Zeit verlangt, dass sie zurück zur PCA muss. Der Unterricht fängt immerhin gleich an. „Ich muss los.“ „Geht klar Baby, sehen wir uns später?“ „Sicher.“ Zurück an der PCA sind die Mädchen total im Stress. Nicole und Lola haben diese Nacht beide nicht im Zimmer verbracht und sind beide spät aufgestanden, daher sind sie jetzt in Eile um jetzt rechtzeitig bis zum Beginn des Unterrichts fertig zu sein. Dann klopft es an der Tür, als Lola diese öffnet, ist der Zeitdruck wie weggeblasen. „Chase?“ „Morgen Mädels.“ Nun sieht auch Nicole in Richtung Zimmertür. „Chase? Sag mal das gibt’s doch nicht, was machst du denn hier?“ „Hm keine Ahnung, zur Schule gehen vielleicht?!“ „Blödmann, wo warst du die letzten Wochen?“ „Ich dachte das wisst ihr, zu Hause.“ „Ja, schon aber. Oh mein Gott, das ist ja der Wahnsinn.“ Die Mädels stürmen Chasen um den Hals, fassungslos und glücklich. „Du hast uns echt gefehlt.“ „Langsam, langsam Mädels. Aber sagt mal, wo ist Zoey?“ „Keine Ahnung, sie war gestern mit uns auf der Open-Mic-Night, dann ist sie gegangen. Keine Ahnung wohin, bislang ist sie nicht wieder aufgetaucht.“ „Verstehe.“ „Warte doch einfach hier, sie wird sicher gleich hier sein.“ Da Chase aber nicht gleich wieder den Eindruck erwecken möchte, aufdringlich zu sein, entscheidet er sich dafür, lieber im Klassenraum zu warten. „Warte Chase, ich komm mit. Bis gleich Lola.“ „Bis gleich.“ Nachdem Nicole weg ist, lässt sich Lola zunächst mal aufs Bett fallen. Die gestrige Nacht will ihr nicht aus dem Kopf gehen. In dem Moment kommt Zoey ins Zimmer. „Zoey, da bist du ja endlich.“ „Tut mir leid, ich weiß ich hätte dir bescheid sagen sollen.“ „Ach iwo ist schon ok. Abgesehen davon, hätten wir eh nicht zusammen zurückgehen können.“ „Wieso?“ „Man Zoey, ich hab so eine abgefahrene Nacht hinter mir, das glaubst du gar nicht.“ „Tom?“ „Also, ich hatte ja bisher wirklich viele Typen, aber das gestern war ja wohl der Oberhammer. Tom war so, so ganz anders und man Zoey, der Typ ist einfach der Wahnsinn!“ Lola hält sich während sie erzählt mit beiden Händen am Kopf fest und dreht sich völlig geflasht im Kreis. „Oh oh, da hats aber jemanden erwischt.“ Sagt Zoey und kann sich ein schadenfreudiges Lächeln nicht verkneifen. „Ach Zoey, du hattest ja Recht. Ich mein weißt du überhaupt wie das ist, wenn du das Gefühl hast, den Typen noch Stunden später überall zu spüren?“ Da kommt Zoey die Erinnerung an die gemeinsame Nacht mit Bill wieder in den Sinn. Bis in jede Faser ihres Körpers kann sie seine brennenden Berührungen spüren. Die Lust steigt sofort wieder in ihr auf, wie automatisch verlangt ihr Körper aufs Neue nach ihm. „Zoey? Hey Zoey?“ „Äh sorry, hast du was gesagt?“ „Oh je, was ist denn los mit dir? Wo warst du eigentlich die ganze Nacht?“ „Ach, hier und da.“ „Hier und da? Komm schon Zoey, ich weiß genau wo du gewesen bist.“ „W…was meinst du?“ „Du warst garantiert bei Chase.“ Schock, wie kommt Lola denn bitteschön auf Chase? „Wie kommst du auf Chase?“ „Hä, sag bloß du weißt es nicht?“ „Was?“ „Na, Chase ist wieder da!“ Vom einen auf den anderen Moment, bricht Zoeys gesamte Welt zusammen. Was hat sie falsch gemacht? Warum taucht Chase gerade jetzt wieder hier auf? „Aber Moment Mal, wenn du nicht bei Chase gewesen bist, wo warst du dann?“ Perplex sieht Zoey Lola an, doch noch bevor sie antworten kann steht Chase in der Tür. „Zoey…“ Sie dreht sich um und sieht Chase direkt in die Augen, die Realität holt sie mit großen Schritten wieder ein. „O…k… ich geh dann mal, ich lass mir für Fr. Vrontelis was einfallen, bis später.“ „L…Lola.“ Da fällt aber schon die Tür ins Schloss, zurück bleiben zwei Menschen, bei denen Klärungsbedarf besteht. „Es tut mir leid Zoey.“ „Was? Das du einfach gehst, ohne mir was zu sagen? Das du mich einfach im Stich lässt? Das ich mir tierische Sorgen um dich gemacht habe und glaubte ich würde dich vielleicht nie wieder sehen? Tut dir das leid?“ „Zoey hör mir doch wenigstens zu. Ich weiß ich hätte mit dir reden sollen, aber irgendwie hab ich nicht richtig nachgedacht.“ „Die Erkenntnis kommt früh.“ Er geht einen Schritt auf sie zu und greift nach ihrer Hand. „Baby bitte, lass mich erklären.“ Sie zögert, lässt dann aber locker und setzt sich mit ihm aufs Bett. „Nachdem ich die Nachricht erhalten hatte, dass meine Oma tot sei, hab ich erst nicht begriffen worum es eigentlich geht. Erst als ich dort angekommen war und gesehen habe wie es allen geht und die Sache selbst an mich rangelassen habe, hab ich verstanden.“ „Chase ich glaub das einfach nicht, muss erst einer deiner Angehörigen sterben, damit du verstehst wie es mir geht?“ „Nein, ich musste erst von dir getrennt sein, damit ich es verstehe!“ Zoey verstummt, diese Aussage war deutlich. „Chase…“ „Nein, jetzt rede ich und du hörst zu. Ich hab die ganze Zeit nur an mich gedacht, obwohl wir so lange für unsere Liebe gekämpft haben. Wir haben alles auf uns genommen und wegen diesem scheiß Unfall und meinem scheiß Egoismus soll alles zerbrechen? Das lass ich nicht zu Baby. Du hast immer zu mir gehalten, standest mir immer zur Seite. Selbst als ich aufgeben wollte, hast du weitergekämpft, nicht locker gelassen um eine Lösung zu finden. Ohne dich, hätte ich mich längst hängen gelassen. Ich bin so froh das ich dich habe und das sollte ich dir zeigen, jeden Tag.“ Chase Worte gehen Zoey durch und durch. Diesmal meint er es ehrlich, er hat begriffen, worauf sie ewig gewartet hat. „Schon gut…“ „Nein nichts ist gut, weil du darunter leidest.“ Sie rutscht näher an ihn ran, will ihn umarmen. „Nein lass. Da ist noch etwas. Bevor ich gefahren bin, hab ich dich mit meinem Egoismus beinahe weggescheucht. Dabei sollte ich dir zeigen wie sehr ich dich liebe und nicht diese scheiß Eifersucht.“ Nun plagt Zoey das schlechte Gewissen, was soll sie Chase jetzt nur sagen – was soll sie Bill sagen? „Chase, es ist ok wirklich.“ „Zoey bitte verzeih mir, statt glücklich zu sein, werf ich dir so nen Schwachsinn vor wie das du was mit Bill hättest. Ich seh ständig Gespenster. Aber ich weiß wie dich andere Typen sehen, wie geil sie drauf sind es dir zu besorgen, weil sies können und ich…“ „Chase bitte hör auf!“ Sie fällt ihm um den Hals, verschließt seine Lippen mit einem Kuss. „Das ist mir doch egal, was zählt ist das du wieder da bist.“ Überglücklich schließt er seine Freundin in die Arme. „Wir schaffen das Zoey, egal wie.“ Kapitel 9: Das geteilte Herz ---------------------------- Chase ist wieder da, schnell hat sich diese Nachricht an der gesamten PCA rumgesprochen und auch zum Hotel ist das, bis dahin nicht bestätigte Gerücht durchgedrungen. Tom eilt in das Zimmer seines Bruders. „Bill!“ „Der lässt vor Schreck die Kaffeetasse fallen. „Man Tom, hast du sie noch alle?“ „Sorry, aber wir müssen sofort rüber zur PCA.“ „Wieso das? Die haben jetzt alle Unterricht.“ „Idiot, warst du heut noch nicht in der Lounge?“ „Nein, wieso?“ „Die labern alle drüber, angeblich ist Chase wieder da.“ Augenblicklich schnürt sich Bills Brust zu, der Atem stockt und der kalte Angstschweiß bricht aus. Er schnappt sich seine Jacke und stürmt aus der Tür. „Alter, wo willst du hin?“ „Zur PCA?“ „Warte, ich komm mit!“ In wenigen Minuten sind die zwei auch schon drüben angekommen und warten ungeduldig auf das Klingeln der Schulglocke. „Man Bill jetzt bleib doch mal ruhig.“ „Kann ich nicht, wenn der Penner wirklich wieder da ist, dann warn doch alle Bemühungen umsonst, einschließlich der letzten Nacht.“ „Was meinst du mit der letzten Nacht?“ „Was glaubst du warum meine Zimmertür verschlossen war?“ „Zoey?“ „Ja.“ „Habt ihr?“ „Ja, wir haben miteinander geschlafen.“ Da bleibt Tom die Luft weg, so kennt er seinen Bruder gar nicht. „Wow, du hast sie echt klar gemacht?“ „Tom.“ „Sorry, du weißt doch was ich meine.“ „Das ist nicht der Punkt, der Punkt ist das ich Zoey verliere, wenn der Sack wieder da ist.“ „Glaubst du das wirklich?“ „Das weiß ich!“ „Bill, jetzt sag mir bitte ganz genau, was gestern Nacht passiert ist.“ „Wieso willst du das wissen?“ „Vertrau mir, los raus mit der Sprache.“ „Logan und Michael haben im Laufe des Tages zu mir gesagt, dass Zoey immer noch in Chase verliebt sei. Das war der Grund warum ich nicht zur Open-Mig-Night gekommen bin. Doch dann stand Zoey plötzlich vor meiner Tür, völlig aufgelöst. Sie hat mich geküsst und dann ist es eben passiert.“ „Ok, halt, halt, halt. Du sagst also das Zoey letzte Nacht zu dir gekommen ist und den ersten Schritt gemacht hat?“ „Ja…“ „Alter und du machst dir Sorgen wegen diesem Arsch? SIE ist zu DIR gekommen, SIE hat DICH geküsst, SIE wollte die Nacht mit DIR verbringen. Mach doch mal die Augen auf, sie liebt dich, sonst wär es nie so weit gekommen.“ Irgendwie hat Tom ja Recht, trotzdem erinnert sich Bill an Zoeys Worte, dass sie Chase nicht vergessen könne und ihn genau wegen dieser inneren Ungewissheit nicht verletzen wolle. „Bill, an dem Tag als du mit Logan und Michael gesprochen hast, war ich mit Zoey unterwegs.“ „Du warst was?“ „Du wolltest ja nichts unternehmen, also hab ich ihr auf den Zahn gefühlt. Sie liebt dich Bill, das hat sie mir selbst gesagt.“ Toms Worte haben in der Tat eine beruhigende Wirkung auf Bill. Vielleicht macht er sich ja wirklich völlig umsonst Gedanken. „Jetzt warten wir erstmal bis zur Pause ab, dann werden wir ja sehen was Sache ist.“ Als die Pausenglocke ertönt und die Schüler nach und nach die Klassenräume verlassen, steigt die Anspannung in Bill wieder an. Plötzlich scheinen Toms Worte an Bedeutung zu verlieren, denn er sieht Zoey – zusammen mit Chase. „Scheiße. Bill dreh jetzt bitte nicht durch.“ „Ich glaub mir wird schlecht, sorry aber ich muss weg.“ „Bill!“ Doch keine Chance, dieser Anblick war zu viel für ihn. Er geht auf direktem Weg zurück ins Hotel. „Bill hats jetzt aber ziemlich eilig.“ Begrüßt Logan Tom. „Moin Alter.“ „Morgen.“ Enttäuscht und schockiert sieht er Zoey und Chase an. „Du bist also zurück.“ „Ja, recht viel länger hätte ich das auch nicht mehr ausgehalten.“ „Niemand hat dich gezwungen zu gehen.“ Kichert Nicole ihm entgegen, woraufhin Chase zu ihr geht und ihr spielerisch in die Seite pickst. Toms Blick bleibt an Zoey haften, wandelt sich von enttäuscht in zornig um. „Kann ich dich kurz sprechen?“ Fragt er sie nun mit angehobener Stimme. „Sicher, bis gleich Leute.“ Zoey begleitet Tom, wohl ahnend was jetzt kommt. „Warum Zoey, warum?“ Aber die junge Frau kann keine Antwort geben. „Du hast mit ihm geschlafen Zoey, du hast ihm gesagt, dass du ihn liebst und jetzt sieht er dich, Seite an Seite mit diesem Penner.“ Toms Stimme wird mit jedem Wort lauter. „Weißt du eigentlich wie mein Bruder sich eben gefühlt hat? Wie sehr du ihn verletzt hast? Warum Zoey, antworte!“ Sie zuckt zusammen, das aufkeimende schlechte Gewissen wird immer schlimmer. „Ich… ich weiß nicht warum. Chase hat mir die Sache erklärt und ich…“ „Und du konntest nicht anders? Etwa so ähnlich wie letzte Nacht?“ „Weißt du eigentlich alles?“ „Nicht der Punkt Zoey, der Punkt ist das du ein Problem hast.“ „Du hast sie doch nicht mehr alle.“ Zoey entfernt sich von Tom, will zurück zu den anderen. „Es ging dir also doch nur um das eine!“ Sie bleibt stehen. „Chase hat es nicht mehr drauf, zwischen euch klappt es ja nicht mehr, da kam dir mein Bruder ja gerade recht. Hoffentlich hats dir wenigstens Spaß gemacht du Schlampe!“ Toms Worte verletzen Zoey zutiefst. Wie ein Echo hallen sie in ihrem Kopf wieder, ging es Zoey wirklich nur um den Sex? Hat sie ihre Leidenschaft mit Liebe verwechselt? Sie dreht sich zu Tom um und schaut ihm kurzzeitig direkt in die Augen, bis sie sich schließlich wieder umdreht und zurück zu ihren Freunden geht. Unterdessen ist Bill auf 180, er fühlt sich mies und fängt an die letzte Nacht zu bereuen. Tom gefällt der Anblick seines Bruders nicht im Geringsten. „Man Bill, vergiss das Miststück doch einfach, sie ist es nicht wert.“ „Tom du verstehst es einfach nicht. Zoey ist nicht so eine, sie hat mich nicht benutzt.“ „Du peilst es echt nicht oder? Ihr Macker kriegt den Schwanz nicht mehr hoch, macht nen Abgang und dann kommt sie zu dir? Sorry aber…“ „Tom halt die Klappe! Bis eben hat sich das deinerseits noch ganz anders angehört. Sie hat mich nicht benutzt, es ging nicht nur um Sex! Sie liebt mich genauso wie ich sie. Aber wenn sie Angst vor ihren Gefühlen hat, kann ich sie ja wohl zu nichts zwingen.“ „Bill…“ „Nein Tom, ich liebe dieses Mädchen, ganz gleich was sie tut.“ Daraufhin wendet er sich von Tom ab. „Würdest du mich jetzt bitte allein lassen wenns geht?“ „Aber Bill ich…“ „Bitte.“ Tom tut ihm den Gefallen und lässt ihn allein. Zurück in seinem Zimmer tritt er wütend gegen sein Bett. Augrund des Gespräches mit Zoey war es sich so sicher, dass sie und sein Bruder doch noch eine Chance hätten, dass sich nichts mehr ändern würde, selbst wenn Chase wieder auftaucht. Und nun, eine Nacht nachdem sie mit Bill geschlafen hatte, kehrt sie wieder zu ihm zurück. Auch wenn Bill es niemals zugeben würde, spürt Tom genau wie schlecht es ihm geht. Wie sehr er Zoey liebt und wie sehr es ihn verletzt, dass sie wohl immer noch mit Chase zusammen sein will. Er fasst den Entschluss, noch einmal mit Zoey zu reden. Vielleicht hatte er vorhin etwas überreagiert, der gemeinsame Nachmittag mit Zoey ist für ihn Beweis genug, sich nicht völlig in ihr getäuscht zu haben. Zurück an der PCA sitzen Lola, Zoey und Chase gemütlich auf der Couch im Aufenthaltsraum und gucken Fernsehen. Dabei füttert Zoey Chase mit Trauben, was Lola nur lächelnd beobachten kann. „Oh je, ihr werdet doch jetzt nicht eins von diesen ihr wisst schon wie Paaren?“ „Ich hab ihn doch nur mit ner Traube gefüttert.“ „Ja, sicher.“ „Willst du auch eine?“ Kurz überlegt Lola, macht dann aber bei dem lustigen Spielchen mit. „Ok.“ Daraufhin kann auch Chase sich ein Lachen nicht nehmen lassen. „Und ihr zwei habt euch jetzt wirklich wieder vertragen?“ Zoey und Chase sehen einander kurz an, bis Chase Lola antwortet. „Ja und ab jetzt gibt’s keinen Streit mehr, nich wahr Süße?“ „Mhm.“ Stimmt Zoey Chase zu und schmiegt sich dann wieder an seine Schulter. „Naja ich werd mich dann mal um unsere Wäsche kümmern, bis später Zoey.“ „Geht klar.“ Kaum ist Lola verschwunden, rutscht Chase noch näher an Zoey heran. „Was ist denn los?“ „Endlich allein Baby.“ „Chase…“ Aber er lässt sie nicht zu Wort kommen, sondern versiegelt ihre Lippen mit einem Kuss. Sie haben sich wieder versöhnt, das weiß schon jetzt jeder an der PCA, doch seit Chase wieder da ist, ist es das erste Mal, das sie einander wieder wirklich näher kommen. Zögerlich erwidert Zoey seinen Kuss, sie krallt sich mit der einen Hand an seinem Shirt fest und die andere legt sie in seinen Nacken. Langsam fährt er mit der Zunge über ihre Lippen, bittet um Einlass. Den gewährt Zoey ihm und festigt dabei ihren Griff in seinem Nacken. Vorsichtig fährt Chase mit der Hand zwischen ihre Beine, woraufhin Zoey zusammenzuckt. „Chase, warte.“ „Was ist denn?“ „Ich…ich kann das nicht.“ „Wir können auch zu mir ins Zimmer, wenn du nicht willst das alles was mitbekommen.“ „Nein, daran liegt es nicht. Sechs Monate lang haben wir uns nur gezofft und wegen jeder Kleinigkeit sind wir sofort durch die Decke. Jetzt haust du für zwei Wochen ab und kaum bist du wieder da, soll wieder alles ok sein? Wie lange wird es dauern, bis uns unsere Probleme wieder einholen?“ „Ich dachte das wär geklärt Baby?!“ „Chase du bist zu mir gekommen und hast dich entschuldigt, zwar habe ich die Entschuldigung angenommen, aber gleich wieder einen auf glückliches Pärchen machen?“ „Ok Zoey, wo ist dein Problem? Kaum komm ich dir ein Stück zu nahe, gehst du wieder durch die Decke?“ „Siehst du? Genau das meine ich! Wir streiten uns immer über Sex, das kann doch nicht alles sein Chase.“ „Ich wollte dir das was Gutes tun und dir damit zeigen, dass ich nicht immer nur an mich denke, aber das passt dir auch wieder nicht!“ „Hast du vielleicht mal eine Sekunde daran gedacht, dass es Zoey gar nicht um Sex geht?“ Chase und Zoey drehen sich zur Tür. „Bill?“ „Ok, was mischt du dich hier schon wieder ein?“ „Tut mir leid, wenn ich noch in der Lage bin, zu sagen was ich denke.“ „Jetzt pass mal auf, ich hab dir schon mal gesagt, halt dich aus unserer Beziehung raus!“ Chase geht einen bedrohlichen Schritt auf Bill zu, Zoey geht sofort dazwischen. „Hört schon endlich auf ihr zwei!“ „Du hast Glück, dass sie hier ist, sonst würden wir das hier klären, ein für alle mal!“ „Bleib mal locker Chase, du wirst doch wohl nicht vor einem Mädchen zurücktreten?“ „Du verdammter…“ Chase ballt die Faust und will auf Bill losgehen, doch Zoey lässt das nicht zu. „Hör auf Chase! Bitte, geh jetzt!“ „Wir sprechen uns noch.“ „Ja, kanns kaum erwarten.“ Kaum das Chase weg ist, schlägt Zoeys Herz bis zum Hals. „Was sollte das Bill?“ „Was meinst du?“ „Du hast ihn regelrecht provoziert, was machst du wenn er wirklich auf dich losgeht?“ „Glaubst du etwa ich hätte Angst vor dem Winzling?“ „Bill, was ist denn nur los mit dir? So kenn ich dich gar nicht.“ „Die Frage meinst du ja wohl nicht im Ernst? Der Sack taucht hier auf, entschuldigt sich bei dir und glaubt damit sei alles in Ordnung?“ „Du hast uns belauscht?“ „Mehr oder weniger, ich hab dich gesucht und hab euch beide dann hier laut diskutieren gehört. Als ich euch dann noch gesehen habe, wie er mit seinen widerlichen Drecksgriffeln zwischen deine Beine wollte, sind mir die Sicherungen durchgebrannt.“ Das Bill gesehen hat, was er nie hätte sehen sollen, verschlimmert Zoeys schlechtes Gewissen noch mal um ein Vielfaches. „Wie lange standest du da?“ „Ich hab Lola raus laufen sehen und da hab ich mir gedacht, dass du hier irgendwo sein musst. Dann hab ich dich und Chase auf dem Sofa knutschen sehen und wollte daraufhin eigentlich nur so schnell wie möglich wieder weg. Doch dann hab ich seine Absicht erkannt und war wirklich kurz davor ihm eine zu knallen, aber dann hast du ihn vor dir aus zurückgewiesen und da wusste ich, dass ich recht habe.“ „Recht? Womit?“ „Du liebst ihn nicht mehr.“ Zoey senkt den Blick, über genau dieses Thema will sie jetzt garantiert nicht mit ihm reden. Aber Bill weiß genau was er hören will. „Sieh mir in die Augen und behaupte das Gegenteil.“ Zögerlich befolgt Zoey seine Anweisungen, sie schaut ihm tief in die Augen, doch statt zu antworten, versinken sie in einen tiefen, innigen Kuss. Erst nach Minuten lässt Bill von ihr ab uns streift ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Wie geht’s jetzt weiter Zoey?“ „Ich weiß nicht, keine Ahnung.“ Ihre Stimme klingt weinerlich. „Ich weiß, dass ich es Chase sagen muss, aber…“ „Du willst es ihm sagen?“ „Ja…“ „Was genau willst du ihm sagen? Das du ihn betrogen hast?“ „Nicht direkt.“ „Was dann?“ „Wenn ich sagen würde, ich hätte ihn betrogen, würde das ja so aussehen, als wenn ich es bereuen würde und mit ihm weiterhin zusammen sein will.“ „Und weiter?“ „Ja, was und weiter? Du weißt ganz genau, dass ich das nicht will.“ „Moment mal Süße, ihr habt euch wieder vertragen, dass hab ich heute morgen und eben gerade selbst gesehen.“ „Falsch. Chase hat mich falsch verstanden. Ich sagte ich nehme seine Entschuldigung an, aber scheinbar hab ich ihm das auf die falsche Weise gezeigt.“ Als Chase sich bei Zoey entschuldigte, fiel sie ihm um den Hals, küsste ihn und sagte, sie sei überglücklich das er wieder da ist. Erst im Nachhinein ist ihr klar geworden, dass sie einen riesen Fehler begangen hat. Als sie die Nacht mit Bill verbracht, hatte sie ihre Entscheidung längst getroffen, doch jetzt wo Chase wieder da ist spürt sie deutlich, sie empfindet für beide Männer etwas. So sehr sie Bill auch liebt, kann sie Chase doch nicht von ganzem Herzen zurückweisen. „Na schön Zoey, sag mir wies jetzt weitergeht.“ Er sieht sie fragend an, Zoey wirft einen ratlosen, verzweifelten Blick zurück. Der Blick wird immer intensiver und so kann Zoey letztlich nicht anders, als Bill in die Arme zu fallen. Sofort schließt er sie in eine feste Umarmung, spürt ihr Herz deutlich gegen seine Brust hämmern. „Bill?“ „Hm?“ „Erinnerst du dich an das Versprechen, dass du mir heute Früh gegeben hast, kurz bevor ich zurück zur PCA bin?“ „Natürlich Kleine, wie könnte ich das vergessen?!“ „Bitte Bill, vergiss es nicht, du darfst mich nicht hassen.“ „Du Dummkopf, ich kann dich nicht hassen, dafür liebe ich dich viel zu sehr.“ Obwohl Chase wieder da ist, obwohl sie nur wenige Stunden nach der Nacht mit Bill einen anderen geküsst hat, hat sich für Bill nichts geändert. Die letzte Nacht bleibt bestehen, das Chase wieder da ist, ändert nichts im Geringsten. Im Zimmer der Jungs, wird gerade ein ähnliches Thema diskutiert. „Sie hat dich zurückgewiesen?“ „Man Logan, geht’s noch lauter? Ja verdammt, sie hat mich zurückgewiesen.“ „Ok, hier ist doch was faul. Ich denke ihr habt euch wieder vertragen?“ „Deshalb kann ich aber nicht erwarten, dass alles wieder wird wie es mal war. Mein verdammtes Problem, bleibt nach wie vor bestehen.“ Nun mischt Michael sich ein. „Man Chase, ich hab gedacht du hättest begriffen, dass es in einer Beziehung nicht nur um Sex geht. Musstest du ihr gleich wieder auf die Pelle rücken?“ „Sag mal Michael geht’s noch?“ Entgegnet Logan ihm. „Chase wollte sich doch gar nichts wegholen, er wollte ihr was Gutes tun. Das ist alles andere als Egoistisch.“ „Schon mal daran gedacht, dass Zoey das vielleicht anders interpretiert?“ „Leute!“ Ruft Chase nun dazwischen. „Zoey sagte zwar, dass sie mir verzeiht, aber außer einer Umarmung und dem Kuss hat sie mich nicht näher an sich rangelassen. Diesmal hatte ich aber den Eindruck, das es noch einen anderen Grund gibt, warum Zoey mich plötzlich so völlig von sich weist.“ „Und was sollte das deiner Meinung nach sein?“ „Bill.“ „Man Chase, du siehst doch schon wieder Gespenster, wie oft sollen wir dir eigentlich noch sagen, dass zwischen den beiden nichts war und nichts ist?“ „Glaubt ihr dass es so ist oder wisst ihr das?“ „Chase!“ „Ich hab Bill vorhin getroffen Michael, er hat sich in unsern Streit eingemischt und Zoey hat sich auf seine Seite geschlagen.“ „Bist du dir da sicher?“ „Entweder das oder wir sind hier bei ner Theateraufführung.“ „Leute dafür gibt ‘s ne einfache Lösung.“ „Dann schieß mal los Logan.“ „Wir fragen meine Süße und Lola, sie sind Zoeys beste Freundinnen, wenn einer was Genaueres darüber weiß, dann die zwei.“ Also machen sich die drei auf den Weg zu Nicole und Lola. Unterdessen ist Zoey wieder mit Bill in seinem Zimmer. Als die bestellte Pizza bei ihnen ankommt, steht auch Tom vor der Tür. „Zoey?“ „Hi Tom.“ Verwundert sieht Tom seinen Bruder an. „Na los Alter, komm rein, ich erklärs dir.“ „Vorhin bist du vor Zoey noch weggerannt und jetzt ist sie schon wieder bei dir aufm Zimmer?“ „Jetzt lass mich doch erklären.“ „Warte Bill.“ „Äh, Zoey?“ „Ich will es ihm erklären. Hör zu Tom, du hattest Recht mit dem was du vorhin gesagt hast. Ich hab für einen Augenblick wirklich gedacht, dass ich so falsch wäre. Aber dann ging das Theater wieder von vorne los, Chase legt es nur noch auf meinen Körper an…“ „Zoey…“ „Nein, lass mich ausreden. Ich habe deinen Bruder nicht belogen Tom, nichts von dem was ich sagte war falsch.“ „Zoey!“ Tom hält ihr den Mund zu und lächelt sie und seinen Bruder an. „Ich hab vorhin überreagiert ok, ich hab gesehen wie schlecht es Bill geht und da konnt ich net mehr. Ich gab dir die Schuld und hab unseren gemeinsamen Nachmittag und die Dinge die du mir anvertraut hattest, für einen Moment völlig vergessen. Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Du und Bill ihr gehört einfach zusammen, daran wird auch Chase nichts mehr ändern und wenn ich ihm das persönlich in seine Fratze sagen muss.“ Bill muss lachen. „Tom Kaulitz, was sind denn das für Töne? Seit wann setzt du dich für eine Frau ein?“ „Würde mich auch interessieren.“ Gibt Zoey Bill grinsend Recht. „Ach, ihr seid doch scheiße. Gebt mir lieber was von der Pizza ab.“ Mit einem Satz hat er sich auf die Couch geschwungen und fällt auch schon über die Pizza her. „Hey, lass uns auch noch was übrig.“ „Zoey hat Recht Tom, Finger weg von den großen Stücken.“ Es ist spät als Zoey zurück an der PCA ist. Um Lola und Nicole nicht zu wecken, schleicht sie so leise wie möglich ins Zimmer. Doch die Vorsicht ist umsonst, von Lola und Nicole fehlt jede Spur. Auf dem Tisch entdeckt Zoey einen Zettel. „Hey Zoey, warte nicht auf uns. Wir sind mit den Jungs zu Logans Vater gefahren. Coco weiß bescheid. Wir wollten dich ja mitnehmen, aber du warst unauffindbar. Wir sehen uns morgen Süße, schlaf schön und bleib anständig “ Zoey ist erleichtert, dass sie auf die Zwillinge gehört hat und erst so spät zurückgegangen ist, denn auf eine gemeinsame Nacht mit Chase, konnte sie mehr als gut verzichten. Sie greift nach ihrem Laptop und macht es sich auf ihrem Bett gemütlich. Endlich hat sie Zeit, sich mal über intensiv Gedanken über die letzten vier Jahre zu machen. Und so kommt es, dass ihre Finger plötzlich wie von selbst über die Tastatur fliegen. Das geteilte Herz Geteiltes Leid ist halbes Leid sagt man. Ist doppelte Liebe nun doppeltes Glück oder dreifaches Elend? - Am Anfang will man gar nicht lieben. Man will geliebt werden – das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Man möchte alle Freiheit der Welt – und einen Menschen, der einen aufrichtig liebt… Man sehnt sich nach diesem Menschen und rennt ihm hinterher, will seine Liebe haben, obwohl man ständig betrogen und enttäuscht wird und dann, genau dann, wenn du endgültig genug hast, von dem treulosen Macho, und ihn los werden willst, stellst du plötzlich fest – du liebst den Kerl. Ganz egal, ob er dich liebt und deine Sehnsucht jemals erfüllen kann: - Du liebst ihn! Du wolltest Liebe haben – und was ist passiert?! Noch so ein Kerl tritt in dein Leben! Zuerst hofft man auf eine rein hormonelle Verwirrung. Redet sich ein – es ist nur Sex. Man kann es lassen, und man wird es lassen! Doch dann begreift man erschrocken: Wenn man die Liebe erst mal entdeckt hat, wird es schwer, zu widerstehen… Auf einmal liebt man zwei Menschen gleichzeitig – und fängt an sich selbst zu hassen. Weil man den einen betrügt – und dem anderen ständig weh tut! Erschrocken liest Zoey ihren eben geschrieben Text durch. Am Anfang gehörte ihr Herz einzig und allein Bill, doch weil sie ihn nicht haben konnte, verlor sie den Glauben an die Liebe. Als Chase dann aufgetaucht ist, fing sie an ein falsches Spiel zu spielen. Sie wollte geliebt werden und das hat sie bei Chase erreicht, dabei hat sie nur einen fatalen Fehler begangen, sie hat die Worte ihres Herzens ignoriert. Als ihr das klar wurde, wollte sie Bill vergessen, stempelte ihre eigenen Gefühle als Schwärmerei ab. Erschrocken stellte sie aber schnell fest, sie liebt ihn immer noch, ganz gleich ob er sie kennt oder nicht. Trotzdem blieb sie mit Chase zusammen und genau dann, als sie glaubte Bill tatsächlich vergessen zu haben, stand er vor ihr und es kam wie es kommen musste. Verwechselte Zoey nun tatsächlich Liebe mit Leidenschaft? Eins jedenfalls steht fest, sie muss sich entscheiden. Kapitel 10: Narben des Verrats ------------------------------ Der Gong zur großen Pause erklingt, doch von Lola, Nicole, Michael, Logan und Chase fehlt immer noch jede Spur. Zoey sieht nicht ein noch länger zu warten und verbringt die Pause drüben im Hotel bei Bill und Tom am Frühstückstisch. „Ok Leute, wir wärs hier mit?“ Tom versucht gerade, begabt wie er ist, mit dem Frühstücksei ein paar Kunststückchen zu fabrizieren. „Alter, du hast sie echt nicht mehr alle.“ „Abwarten Brüderchen, wenn ichs diesma hin bekomme, staunste.“ „Wie oft hat er das schon versucht?“ „Zu oft.“ Gerade als es so aussieht, als würde Tom es tatsächlich hinbekommen, stößt er gegen den Tisch und lässt das Ei fallen. „Und wieder ist eins dahin.“ „Ach Klappe halten.“ „Ok Tom, ich zeig dir jetzt mal wie man das richtig macht.“ „Du? Vergiss es Zoey.“ „Los, gib her das Ei.“ Aber die Mühe kann Zoey sich sparen, denn die Zeit drängt, sie muss zurück zum Unterricht. „Sorry Leute, ich muss zurück.“ „Ach scheiß Schule da.“ „Tom.“ „Ja was denn? Komm schon Bill, wir hatten auch nie Bock.“ „Darum geht’s nicht Tom, ich hab jetzt 13 Jahre durchgehalten, da brech ich mir die letzten zwei Wochen auch keinen ab.“ „Pff, ich wär gestorben. Realschule war schon schlimm genug und du knallst noch das Abi hinterher.“ „Wenn du Abi machst, musst du ein bestimmtes Ziel für später haben oder?“ Will Bill nun von Zoey wissen. „Um ehrlich zu sein, nein, ich hab noch überhaupt keine Ahnung was ich später machen will. Die drei zusätzlichen Jahre Schule, waren mehr oder weniger die Notlösung.“ Gerne hätten sie die Unterhaltung vertieft, aber nun drängt die Zeit wirklich. „Jungs ich muss, wir sehen uns später.“ „Tschau Kleine.“ Rufen Bill und Tom ihr noch hinterher, bis Tom schließlich erneut den Eiertrick versuchen will. „Boah Tom.“ „Diesmal klappts.“ „Also ich hau ab.“ „Hey Bill, BILL!“ Mit zehn Minuten Verspätung kommt Zoey schließlich abgehetzt im Klassenraum an, inzwischen sind auch ihre Freunde da. „Kommst du auch noch mal Zoey?“ „Tut mir leid Frau Freschi.“ „Hinsetzen, schlag das Buch auf und trag uns die Hausaufgaben vor.“ „Ja.“ In der Mittagspause sitzt die Clique wieder an ihrem Stammtisch, doch die Stimmung verheißt nichts Gutes. „Wo wart ihr denn heute Morgen so lange?“ „Ich hab dir doch gestern den Zettel hingelegt, logisch das wir nicht schon um acht wieder auf der Matte stehen oder?“ „Das soll jetzt auch nicht zum Thema werden, Zoey wir müssen mit dir reden.“ Unterbricht Logan die beiden Mädchen. „Was ist denn los?“ „Das fragen wir dich Zoey.“ „Was soll sein?“ „Komm Zoey, das ist ja wohl offensichtlich.“ „Gut dann sags mir, für mich ist es das nämlich nicht.“ Chase haut mit beiden Händen auf den Tisch und ballt sich vor Zoey auf. „Was läuft zwischen dir und diesem Penner?“ „Geht das schon wieder los?“ „Zoey ich meins ernst, was will der von dir?“ „Ok, wenn das hier schon wieder ein Verhör werden soll, dann hau ich ab.“ „Du gehst nirgendwo hin.“ Chase steht auf und packt Zoey am Arm. „Lass mich los Chase!“ „Wo willst du hin? Zu ihm? Um die Schlampe dieser Kanalratte zu werden?“ Da platzt Zoey der Kragen, sie dreht sich um und sieht Chase finster in die Augen. „Lieber bin ich seine Schlampe als deine Freundin.“ „Ich wusste es, du verdammtes Miststück.“ „Zum letzten Mal Chase, lass mich los!“ Doch die Gewissheit, dass Zoey wirklich was mit Bill am laufen hat, lässt Chase außer Kontrolle geraten. Er festigt seinen Griff und zerrt Zoey mit. „Chase warte, was hast du vor?“ Ruft Lola ihm noch hinterher. „Leute, was hat Chase jetzt vor?“ „Beruhig dich Lola, ich glaub nicht, dass die das hier vor allen Augen und Ohren klären wollen.“ „Nein Logan, du hast seinen Blick gesehen, das sah nicht so aus, als ob er nur reden wolle.“ „Mach dich mal locker.“ Trotz der guten Zuredungen, hat Lola ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Mit der Ausrede, sie müsse noch was erledigen, entfernt sie sich vom Mittagessen und eilt rüber ins Hotel. „Tom, Tom bist du da? Bitte mach die Tür auf.“ Da geht die Zimmertür auch schon auf. „Was ist los Lola?“ „Zoey, ich glaub sie ist in Gefahr.“ „Was?“ „Chase hat das mit ihr und deinem Bruder rausgefunden, er hat sie am Arm mit gezerrt, vermutlich in sein Zimmer.“ „Mal daran gedacht, dass sie vielleicht nur reden wollen?“ „Du hast seinen Blick nicht gesehen, Tom bitte, komm mit!“ Tom ist nicht davon überzeugt, dass Lolas Sorgen wirklich nötig sind, aber ganz ohne Grund würde sie wohl nicht so panisch sein. Darum begleitet er sie. Währenddessen bewahrheitet sich Lolas Vermutung. Chase hat Zoey mit voller Wucht gegen die Wand geschubst und die Türe fest verschlossen. „Chase was soll das Theater?“ „Seit ich dich kenne bist du in dieses verdammte Arschloch verschossen, als du meine Gefühle erwidert hast, war ich mir sicher du wärst erwachsen geworden.“ „Erwachsen? Sag mal geht’s noch Chase?“ „Er ist ein Star, steht irgendwo ganz weit dort oben und du, du bist hier unten. Mit Realität hat das nichts mehr zu tun Zoey, wach auf!“ Er packt Zoey an beiden Schultern und schüttelt sie. „Chase hör auf, bitte!“ „Das kann nicht dein Ernst sein Zoey?! Sag mir die Wahrheit, hast du mit ihm geschlafen?“ Langsam steigt panische Angst in Zoey auf, sie kann nicht mehr abschätzen wozu Chase in der Lage ist. „Lass mich los Chase, bitte.“ „Antworte mir Zoey, hats dir gefallen?“ „Chase!“ „Oder warte ich hab ne bessere Idee. Bei mir funktioniertes ja leider nicht mehr, also knallt er dich in Zukunft durch und ich schau zu.“ Die Tränen laufen ihr über die Wange. „Chase, was ist nur los mit dir? So kenn ich dich gar nicht.“ Doch für Chase ist alles Wesentliche gesagt, von ihren Schultern hinab reißt er ihr das Shirt vom Leib und schmeißt sie auf die Couch. „Nur weil ich nicht mehr in der Lage bin, heißt das noch lange nicht, dass ich dir nicht zeigen kann zu wem du gehörst.“ „LASS MICH LOS!“ Aber Chase denkt dich dran, Stück für Stück reißt er ihr die Klamotten vom leib, beißt ihr immer wieder in den Hals und schiebt ihr die Zunge in den Hals. Sie schreit aus Leibeskräften, doch da Chase ihr den Mund zuhält, wird die Lautstärke unterdrückt. Genau in dem Moment, als Chase sich an ihrer Unterwäsche vergreifen will, knallt die Tür auf. „Nimm deine Finger von ihr!“ „T…Tom?“ „Verzieh dich!“ „Falsche Antwort du Drecksack, lass sie los, ich sags nicht noch einmal!“ Doch statt Toms Worte ernst zu nehmen, knallt er Zoey mit voller Wucht gegen die Bettstange. Daraufhin verliert Tom die Kontrolle, wütend stürmt er auf Chase los, packt ihn am Kragen, reißt ihn von Zoey runter und lässt ihn unsanft zu Boden knallen. „Ich hab dich gewarnt Chase, wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe sehe, lernst du mich richtig kennen!“ Dann wendet er sich Zoey zu, stülpt ihr seine Jacke über und hilft ihr beim Aufstehen. „Alles ok?“ „Ja ich… denke schon.“ „Los, wir hauen ab.“ „Zoey wenn du jetzt gehst, dann ist es endgültig vorbei mit uns.“ „Eine Frage Chase, wieso bist du überhaupt zurückgekommen?“ Will Tom nun von ihm wissen. „Seit sechs Monaten seid ihre beide nur noch streiten, ständig siehst du Gespenster. Ich weiß von den anderen, dass du Zoey ständig des Betrugs bezichtigt hast. Trotzdem kamst du zurück und hast bis gestern noch von Versöhnung gesprochen. Weißt du sicher, dass zwischen Zoey und meinem Bruder was läuft, oder sind das deine Hirngespinste?“ „Ich hab es schon immer gewusst Tom. Seit ich Zoey kenne, liebt sie diesen Kerl. Und das nicht nur so larifari, sondern aufrichtig.“ „Wenn du das so genau weißt, warum hast du dich dann überhaupt erst auf die Beziehung mit ihr eingelassen?“ „Weil ich sie mehr geliebt habe als alles andere auf der Welt. Ich wollte kämpfen, kämpfen, dass ich eines Tages die Liebe dich für sie empfinde, auch in ihren Augen erkenne. Jetzt habe ich diese Liebe gesehen, aber sie gilt nicht mir…“ „Du kennst alle Antworten Chase, warum wolltest du ihr jetzt so etwas Schreckliches antun?“ „Weil ich sie nicht verlieren will, Zoey ist meine Freundin.“ „Irrtum Chase, Zoey gehört zu Bill. Die beiden lieben sich, warum willst du das nicht begreifen?“ „Zoey, sag ihm wie glücklich wir gewesen sind.“ Er geht einen Schritt auf sie zu, doch Tom stellt sich sofort schützend vor sie. „Hast du mir eben nicht zugehört? Ich sagte, du sollst dich in Zukunft von ihr fern halten!“ „Ihr verdammten Penner, ihr habt sie mir weggenommen.“ „Nein Chase, du wolltest uns ihr wegnehmen. Wir waren es, die ihr nach dem Tod ihrer Mutter beigestanden haben, es war unsere Musik und nichts anderes, was Zoey dazu brachte nicht aufzugeben.“ „Verschwinde!“ „Spar dir deine leeren Drohungen, wenn du Zoey wirklich so sehr lieben würdest wie du gerade behauptest, dann wüsstest du was du jetzt zu tun hast.“ „Es tut mir leid Chase.“ Tom dreht sich um und auch Chase richtet seinen Blick auf Zoey. „Ich hab dir und mir viel zu lange etwas vorgemacht. Chase, du bist mir wirklich wichtig und der beste Freund den ich jemals hatte, ich hab wirklich geglaubt, dass unsere Beziehung stärker werden würde, aber ich kann Bill einfach nicht vergessen. Ich liebe ihn und ich kann es nicht ertragen, dich und ihn noch länger zu verletzen.“ „Zoey, ich sagte doch ich komme mit deinen Gefühlen klar, solange du nur bei mir bleibst.“ „Nein Chase, mit dir schlafen und dabei an Bill denken? Ich kann das nicht!“ „Zoey, wir schaffen das. Irgendwann wirst du ihn vergessen.“ „Das ist es doch gerade, ich will ihn nicht vergessen. Mein Herz gehört ihm und wenn es die größte Sünde auf Erden ist, ich will bei ihm sein.“ Toms Blick bleibt gerührt an Zoey hängen, Erleichterung macht sich auf seinem Gesicht breit, er ist froh, sich in der Tat von Anfang an, nicht in Zoey getäuscht zu haben. „Chase, wenn du sie wirklich liebst, dann lässt du sie gehen.“ Chase dreht sich um, wirft seinen Blick aus dem Fenster. „Chase?“ „Du hast gewonnen Zoey, diese Beziehung ist beendet.“ „Dann werde ich gehen.“ „Ich werde dich nicht halten.“ Tom und Zoey sehen Chase noch einen Augenblick lang an, dann legt Tom seinen Arm um Zoey und sie verlassen das Zimmer. Zoey begleitet Tom zum Hotel. „Hab ich mich in was eingemischt, was mich nichts angeht? Bist du sauer auf mich?“ „Ich bin sauer auf mich.“ In Toms Zimmer angekommen, lässt sich Zoey bei ihm aufs Bett fallen. „Kann ich dir was bringen? Was zu Trinken oder so?“ „Nein, geht schon.“ Tom bemerkt, wie fertig Zoey ist. Sie zittert am ganzen Körper und die Atmung geht schwerfällig. „Hey Zoey, jetzt beruhig dich erstmal wieder.“ „Wie könnte ich? Ich bin einfach zu weit gegangen.“ „Wieso denn? Er tut dir Gewalt an und du machst dir Vorwürfe?“ „Tom, ich habe nie aufgehört deinen Bruder zu lieben. Aber dieser verdammte Liebeskummer und diese unerfüllten Sehnsüchte, ich bin fast wahnsinnig geworden und dann plötzlich platzt Chase in mein Leben und ich bin so blöd und erwidere seine Gefühle, obwohl da mehr als Freundschaft und sexuelles Verlangen gar nicht existiert.“ „Mensch Kleine…“ Er setzt sich zu ihr aufs Bett und streichelt ihr übers Haar. „Jeder von uns macht Fehler, das ist normal, kein Grund sich Vorwürfe zu machen.“ „Das ist was anderes. Ich hab Chase benutzt und deinen Bruder hintergangen, ich habe das Gefühl mich selbst verraten zu haben.“ „Kleine, jetzt hör mir mal genau zu. Bill liebt dich, du bist die Frau auf die er seit Jahren wartet. Was in der Vergangenheit passiert ist, interessiert kein Schwein. Du hast es Chase erklärt und bist letztlich ehrlich zu dir selbst gewesen und nur das zählt.“ „Wirklich?“ „Ja, wirklich. Niemand macht dir einen Vorwurf Kleine. Außerdem bist du nicht nur für Bill unendlich wichtig geworden, sondern auch für mich.“ Wie auf Knopfdruck sitzt Zoey senkrecht im Bett und sieht Tom verwundert an. „Wie meinst du das?“ „Du bist nicht nur Bill bereits am ersten Tag aufgefallen, mir hast du genauso die Sprache verschlagen. Das war das erste Mal, dass mich eine Frau wirklich beeindruckt hat. Mittlerweile kann ich mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen.“ „Tom…“ „Es tut mir leid, was ich gestern zu dir gesagt habe. Ich war nur so enttäuscht und fertig, weils meinem Bruder so mies ging.“ „Hey, ist kein Ding. Wenn du mich nicht so zusammengestaucht hättest, hätte ich mir vermutlich niemals Gedanken gemacht.“ „Sind wir quitt?“ „Sag dus mir.“ „Also gut pass auf, du hörst auf dich mies zu fühlen und ich vergesse was ich gestern zu dir gesagt habe.“ „Deal.“ „Deal.“ Sie lächeln einander an, bis Bill plötzlich das Zimmer betritt. „Sagt mal, was geht denn hier ab?“ „Nichts Bill und kannst du vielleicht auch mal anklopfen bevor du hier einfach reinplatzt?“ „Mhm, das sagt ja gerad der Richtige.“ „Du willst wohl Ärger mit mir.“ „Komm nur her Bruderherz.“ „Na warte, dir knall ich eine vorn Latz.“ Belustigt sieht Zoey dem Treiben zu. Harmlos gehen die zwei nicht gerade miteinander rum. Doch die Tränen in ihrem Gesicht, bilden sich erneut bei dem Gedanken, dass die zwei Jungs nur noch knappe 1 ½ Wochen hier sind. Wie viel war in den letzten fünf Wochen geschehen? Wie schnell ging die Zeit nur vorüber? Ihre Entscheidung hatte Zoey nun zwar getroffen, doch was nun? „Erde an Zoey, bist du noch da Kleine?“ „W…was?“ „Alles ok Baby?“ „Ja, sicher…sorry.“ „Oh oh, du verheimlichst uns doch was?!“ „Es ist nur, in weniger als zwei Wochen fliegt ihr nach Hause zurück und…“ Bill und Tom sehen sich gegenseitig an. Im Anschluss daran setzen sie sich links und recht neben Zoey. „Hör zu Kleine, du hast Recht, wir fliegen zurück, aber wir werden den Kontakt nicht abreißen lassen.“ „Tom hat Recht Zoey, wir mailen dir und rufen dich jeden Tag an.“ „Versprecht ihr mir das?“ „Logo.“ „Und falls Chase Stress macht, kriegt er unsere Securitys auf den Hals gehetzt.“ „Du Bill, dazu hat Zoey dir glaube ich was zu sagen.“ „Hm?“ „Ich lass euch beide mal eben allein, bis später.“ „Was hast du mir zu sagen Zoey?“ „Naja also, wegen Chase solltest du dir keine Gedanken mehr machen.“ „Er ist mit dir zusammen.“ „Nein, nicht mehr.“ „Hä?“ „Wir haben Schluss gemacht.“ Bill fehlen die Worte, verblüfft sieht er Zoey an. „Jetzt guck nicht so, das hast du dir doch eh schon gedacht.“ „Nein, hab ich nicht. Ich meine, wieso?“ „Weil ich dich liebe.“ Bill spürt sein Herz kräftig gegen seine Brust schlagen. „Du hast, wegen mir…“ „Mhm.“ Er greift nach Zoeys Hand zieht sie in seine Arme. „Ich lass dich nie wieder los.“ „Gut.“ Langsam lösen sie sich aus ihrer Umarmung und versinken in einen gefühlvollen Kuss. „Komm.“ Zoey erkennt den lüsternen Blick in seinen Augen, einen vergleichbaren wirft sie ihm zurück und begleitet ihn. Sie schaffen es gerade noch die Türe zu schließen, bevor sie endgültig die Beherrschung verlieren und sich ihrer Klamotten entledigen. Zaghaft lassen sie sich in die Kissen fallen, ihre Zungen verstricken sich in einen leidenschaftlichen Kampf, den keiner verlieren will. „Warum hast du dich nie bemerkbar gemacht Baby?“ „Ich wusste nicht wie. Der größte Horror war für mich, dass du mich mit deinen anderen Fans vergleichen könntest, wenn du mich bemerkst.“ „So ein Quatsch, natürlich schaue ich mir meine Fans genau an, aber ich würde nie vergleichen.“ „Warum?“ „Weil es mich verletzen würde, wenn das jemand mit mir machen würde.“ „Tja, dann bin ich wohl ganz einfach furchtbar doof gewesen.“ Bill muss lachen. „Na was solls, Hauptsache wir haben uns gefunden.“ Zoey fordert ihn durch Gestiken auf sie zu küssen, was er natürlich sofort befolgt. Langsam und voller Zärtlichkeit streichelt er mit seiner Hand über ihre Schultern bis hin zu ihrem Nacken. „Au!“ „Was ist?“ Bill legt Zoeys Nacken frei und entdeckt die tiefen Kratzer entlang ihres Halses und ihres Rückens. „Was ist passiert?“ „N…nichts, halb so wild.“ „Du blutest.“ „Es ist alles ok, mach dir bitte keine Sorgen.“ „Aber Zoey…“ Doch sie versiegelt seine Lippen mit einem innigen Kuss. „Berühr mich.“ Überrascht sieht er sie an. Zoey greift nach seiner Hand und führt sie zwischen ihre Beine, während sie sich mit ihrer eigenen Hand in seinen Haaren festkrallt. Kurz sieht er sie durchdringend an und verschmilzt dann erneut seine Lippen mit den Ihrigen. Die Kratzer an ihrem Hals würden bleiben, zu tief hatte Chase seinen Krallen in sie hineingebohrt. Sie würden der Beweis, für Zoeys Verrat bleiben. Aber eben diesen Verrat, würden Zoey und Chase auf ewig unterschiedlich auffassen. Während Chase felsenfest behauptet, Zoey habe ihn verraten, weiß Zoey genau, es war ihr Herz das sie verraten hatte und sonst nichts. Heute Nacht würden es Bills Berührungen sein, die die Narben nach und nach bedecken würden. Kapitel 11: Flammen unserer Liebe --------------------------------- Zoey wird ungeduldig, schon seit fast einer Stunde lässt Bill sie nun im Badezimmer warten. „Bill, wie lange soll ich hier drin noch warten?“ „Drängle nicht, ich bin ja gleich fertig.“ „Was soll ich hier so lange im Badezimmer?“ „Schau dir die Badewanne an.“ Tatsächlich wirft Zoey ihren Blick in Richtung Badewanne. „Sie ist nicht gerade interessant.“ „Einen Moment noch Baby.“ „Oh man.“ Als weitere zehn Minuten verstreichen, verliert Zoey den Geduldsfaden, sie öffnet die Tür und was sie sieht, macht sie sprachlos. „Bill… was…?“ „Du bist wirklich unmöglich, jetzt wär ich doch fast fertig gewesen.“ Das ganze Zimmer ist abgedunkelt, der einzige Lichtpegel ist der, der von den unzähligen Teelichtern und Kerzen aus geht. Überall im Zimmer sind Rosen und deren Blüten verteilt, ein leichter Hauch von Vanille-Zimt Duft steigt ihr in die Nase. Bill kniet vor dem Kamin und war wohl gerade dabei, diesen anzuzünden. „Gefällts dir?“ Verblüfft steht Zoey im Zimmer und sieht sich um, fassungslos von der Tatsache, dass Bill das alles wohl gerade für sie gemacht hat. „Du bist doch verrückt.“ „Ja und zwar nach dir.“ Grinst er sie an, steht auf und schließt sie von hinten in die Arme. Zoey lehnt ihren Kopf an seine Schulter und langsam aber sicher, kann sie ihre Tränen nicht mehr unterjochen. „Danke.“ „Wofür?“ Sie dreht sich zu ihm und kuschelt sich an seine Brust. „Ich liebe dich.“ Augenblicklich fängt sein Herz an wie wild gegen seine Brust zu hämmern. „Ich liebe dich auch Süße.“ Sie schauen sich tief in die Augen, bis sie sich langsam aufeinander zu bewegen und ihre Lippen abermals miteinander verschmelzen. Bill zieht Zoey vorsichtig mit in Richtung Kamin und lässt sich zaghaft mit ihr auf den Boden sinken. Bills Berührungen sind unglaublich zärtlich, so zärtlich, dass Zoey das Gefühl hat, sich in einem Traum zu befinden. Voller Gefühl streichelt er über ihren Körper, streift ihr sanft den Bademantel vom Körper, den sie sich im Bad übergezogen hatte. Anders als beim letzten Mal, sieht er sie diesmal ganz genau an. „Warte.“ Sie legt die Arme über Kreuz über ihren Oberkörper. „Hände weg!“ „Nein, bitte sieh mich nicht so an.“ „Ich will dich stundenlang ansehen.“ Er greift nach ihren Händen und legt diese links und rechts neben sie auf den Boden. Zoey steigt die Röte ins Gesicht und die glühende Hitze breitet sich in ihrem Körper aus. „Du brauchst dich nicht zu verstecken Zoey, du bist wunderschön.“ Seine Worte verzaubern sie regelrecht, noch nie war sie so nervös, wie in dieser Nacht. Wieder und wieder versinken sie in unendlichen Küssen, wieder und wieder bedeckt er ihren ganzen Körper mit seinen Lippen und seiner Zunge. Dort wo er sie berührt, scheint die Haut zu brennen. Mit der Hand fährt er langsam zwischen ihre Beine und lässt seine Finger in sie rein gleiten. Sie zuckt zusammen, das Verlangen brennt lichterloh, jeglicher Widerstand ist erloschen. „Es ist noch intensiver als bei unserem ersten Mal.“ Zoey öffnet die Augen und sieht Bill fragend an. „Beim letzten Mal, ging es nicht so sehr um unsere Gefühle, sondern um unser Verlangen. Wir beide hatten Chase im Hinterkopf. Doch jetzt…“ Er stößt fester in sie rein, was Zoey ein lautes Stöhnen entlockt. „Jetzt ist es unsere Liebe, die dich von Kopf bis Fuß unter Strom stehen lässt. Allein meine Berührungen sind es, die deinen Körper öffnen und dich dazu bringen, dich mir so willig hinzugeben.“ Seine Worte dringen bis tief in ihr Herz vor, soll sie ihm jetzt die Wahrheit sagen? Selbst wenn sie das jetzt wollte, käme sie nicht dazu. Kaum hat er sie fast mit seinen Fingern zum Höhepunkt gebracht, lässt er ab und vergräbt seinen Kopf zwischen ihren Beinen. Sie zittert, ihr Körper verlangt nach mehr. Die Situation, die Atmosphäre, dieser eine Moment, von dem Zoey träumte, seit sie Bill das erste Mal sah, endlich wurde er Realität. „Du gehörst mir Zoey, nur mir allein, für immer.“ Er sieht ihr tief in die Augen und küsst sie leidenschaftlicher denn je, bis er schließlich in sie eindringt. Die Flammen im Kamin brennen hell und lodernd, das Knistern unterstreicht das Seufzen der beiden Liebenden. Die Hitze steigt beachtlich an und auch die Kerzen kennzeichnen diese Nacht. Beim ersten Mal, lebten sie ihre Leidenschaft aus, dieses Mal ist es ihre Liebe, die nach mehr verlangt. Bill stößt sanft und doch bestimmend in sie rein. Nach mehr verlangend, drängt sich Zoey ihm entgegen und schlingt die Arme um ihn. Sie zieht ihn zu sich nach unten, will seine Haut ganz nah an ihrer spüren und seinen Geruch noch intensiver wahrnehmen. Die Tränen laufen ihr über die Wangen, Bill reagiert schnell und küsst ihr diese sanft weg. „Ich liebe es, wenn meine Zärtlichkeit dir diesen unvergleichlichen Ausdruck aufs Gesicht zaubert, wie ich das vermisst hätte.“ Zoey legt ihre Hand an seine Wange. „Bill bitte, versprich mir, dass du mich nie mehr allein lässt.“ „Natürlich du Dummchen, nie könnte ich anders.“ Sie wirft ihren Kopf in den Nacken, krallt sich am Laken fest, die Hitze im Raum steigert das Verlangen. Auch Bills Atmung wird schwerer, seine Stöße fester und bestimmender. „Bill…bitte…hör nicht auf.“ „Ich mache weiter so lange du willst…“ Zoey und Bill richten sich auf, um ein noch tieferes Eindringen zu ermöglichen. Sie legt ihre Hände auf seine Schultern und küsst begierig seinen Hals und seinen Oberkörper. Diesmal wirft Bill seinen Kopf in den Nacken, hält Zoey fest in seinen Armen und beißt sich lustvoll auf die Unterlippe. Zoeys Bewegungen werden schneller, ruckartig wirft Bill sie zurück auf den Boden und stützt sich mit beiden Händen ab. „Baby, wenn ich jetzt komme, dann sind wir für immer zusammen, wenn wir jetzt kommen, sind wir eins.“ Bill hatte Zoey vorhin gebeten, heraus zu finden, wann ihr unfruchtbarer Tag sei. Es war wohl mehr oder weniger Zufall, dass genau der heutige Tag, dieser Tag war. Gemeinsam hatten sie beschlossen, dieses Mal auf jegliche Verhütung zu verzichten. Zoey nickte. „Tu es.“ Da passiert es auch schon, noch einmal stößt er fest in sie rein, bis sie beide zum Höhepunkt kommen und ihre Flüssigkeiten miteinander verschmelzen. Zoey krallt sich fest an seinem Rücken und hinterlässt dort eine lange, blutige Spur. Doch der Schmerz ist für Bill mehr wohltuend, als unangenehm, schließlich stammt die Verletzung von ihr. Erschöpft liegen sie eng aneinander gekuschelt vor dem Kamin. „Ich hätt nich mehr gedacht, dass…“ Fragen sieht Zoey Bill an. „Hm?“ „Als Chase wieder da war, ich dachte wirklich ich würde dich verlieren.“ Wenn sie auf einen bestimmten Zeitpunkt gewartet hat, dann war er jetzt gekommen. „Bill ich… ich muss dir was sagen.“ „Was denn Süße?“ „Du weißt, dass ich schon seit Jahren ein Fan von euch – ganz besonders von dir bin. Du weißt ebenfalls von meinen Freunden und indirekt von mir, dass ich seitdem eigentlich in dich verknallt bin, aber…“ „Aber?“ „Ich hab nie ganz die Wahrheit gesagt.“ Bill stützt sich mit dem Ellenbogen auf dem Boden ab und sieht Zoey auf die Antwort erwartend an. „Ich hatte immer das Gefühl, mein Leben lang auf irgendetwas gewartet zu haben. Ich war nie in der Lage, anderen Männern zu vertrauen, geschweige denn mich auf sie ein zu lassen. Und dann plötzlich hab ich dich gesehen. Auf einmal war alles klar, ich spürte genau, dass du derjenige bist, auf den ich seit Jahren warte. Die Liebe die ich mir erhofft habe, der Mann von dem ich geträumt habe.“ „Aber eins passt nicht so ganz in Bild Baby, was war das mit Chase?“ „Mit der Zeit wurde mir mehr und mehr bewusst, in wen ich mich eigentlich verliebt hatte. Ich bin zu fast jedem Konzert und jeder Fernsehshow, aber ich bin dir nie persönlich begegnet. Ich wollte dir nicht bis ans Hotel folgen und schon gar nicht bis zu dir nach Hause, obwohl ich Adresse und alles hatte. Es tat so weh. Dich zu lieben und trotzdem genau zu wissen, dass ich dich nie haben würde. Ich war nervlich am Ende, diese ungestillte Sehnsucht. Dann lernte ich Chase kennen, er wurde schnell zum besten Kumpel den ich jemals hatte. Bis er sich in mich verliebte und ich blöde Kuh ließ mich auf das Spiel ein und hab damit nicht nur mich selbst, sondern auch dich hintergangen.“ „Baby, du irrst dich.“ „Hm?“ „Ich will gar nicht wissen, wie sich das anfühlt. Einen Menschen zu lieben und nicht an ihn ran zu kommen. Ich hatte keine Ahnung.“ „Wie solltest du auch? Du bist schließlich nicht in einen Star verliebt.“ Er hält ihr den Mund zu. „Zoey, ich bin auch nur ein Mensch. Ob berühmt oder nicht, dass spielt überhaupt keine Rolle. Bei den meisten meiner Fans kann ich mir nie sicher sein, ob sie nun mich lieben oder den Frontmann von Tokio Hotel. Aber wenn ich in deine Auge sehe, dann weiß ich genau du willst mich und nicht den Star der Millionen begeistert.“ „Wirklich?“ „Ja Baby. Ich hätte mich nicht so an dich geklammert, wenn ich das nicht gespürt hätte. Ich liebe dich und ich will keine andere außer dir.“ „Das kommt mir alles immer noch wie im Traum vor. Mein Herz gehört schon so lange dir, nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass du mich jemals erhören würdest.“ „Du hättest nur einen Schritt auf mich zugehen müssen und ich schwöre dir, egal ob vor dem Hotel, in der Konzerthalle oder gar bei mir zu Hause, ich hätte dich nicht mehr gehen lassen.“ „Warum bist du dir da so sicher?“ „Weil ich auf den ersten Blick, als wir hier angekommen sind gesehen habe, du bist die Frau für mich, der Mensch, auf den ich mein Leben lang gewartet habe.“ Na hoppla, einen ähnlichen Satz hatte Zoey doch eben auch gesagt?! Beide stellen fest, sie haben beide ihr Leben lang auf diesen einen Menschen gewartet. Den Menschen, der einen blind versteht, der einen aufrichtig liebt, ohne den man nicht weiterleben will, für den man alles geben würde, dessen Blick einem mehr sagt, als tausend Worte. Jetzt haben beide diesen Menschen gefunden, doch wie lange würde dieses Glück halten? Es war so weit, das letzte Urlaubswochenende der Zwillinge bricht an. Heute Abend würde der Abschlussball stattfinden. Richtig freuen, konnten sich die Freunde aber nicht, selbst den Jungs war die trübe Stimmung anzumerken. Einzig und allein Chase war bester Laune. „Kannst du mir mal verraten warum du vor guter Laune nur so sprudelst?“ „Na hallo, der Penner fliegt übermorgen endlich zurück, dann hol ich mir meine Freundin zurück.“ Nun klingt Logan sich auch ein. „Chase meinst du nicht es reicht langsam mal? Bill und Zoey sind glücklich, musst du das denn mit aller Gewalt zerstören?“ „Wenn hier einer was zerstört hat, dann ist das dieser Vollidiot. Zoey kommt schon zur Vernunft, wenn er erstmal weg ist.“ Logan und Michael sehen sich an, sie wissen wie stur Chase ist und das der Versuch ihn abzuhalten, nichts bringen würde. Bei den Mädchen herrscht derweil das reinste Drama. „Ok Zoey, jetzt hilf mir doch mal, welche Ohrringe passen besser? Die Ringe, die Topase oder die tief blauen?“ „Lola, jetzt mach dich mal locker, die passen alle super zu dem Kleid.“ „Nicht hilfreich, Nicole was sagst du?“ „Ich würde die blauen nehmen.“ „Wieso fragst du nicht einfach Tom?“ „Hab ich keinen Grund zu.“ „Hä?“ „Was meinst du mit, du hast keinen Grund dazu?“ „Na, da ich nicht mit ihm hingehe, brauch ich auch seine Meinung nicht.“ „Wenn du nicht mit Tom gehst, mit wem gehst du dann?“ „Na, mit Vince?“ „Vince Blake?“ „Ja.“ „Ok, Stopp mal Lola. Bis vor ca. zwei Wochen warst du wegen Tom noch völlig aus dem Häuschen, kein anderer Kerl hat es jemals geschafft, dir die Coolness zu nehmen.“ „Zugegeben, Tom hat mich schon ziemlich in Wallung gebracht und die Nacht mit ihm war wirklich der helle Wahnsinn. Von allen Männern mit denen ich bisher geschlafen habe, war er mit Abstand der Beste. Trotzdem, es war eine wundervolle Nacht die ich bestimmt nicht vergessen werde, aber ich bin kein Beziehungsmensch oder der Typ, der sich verlieben würde. Ich liebe meine Freiheit und ich möchte diese Freiheit nicht missen.“ Für Nicole und Zoey ist Lolas Einstellung nicht nachvollziehbar. Sie war wegen Tom so schrecklich nervös, redete von nichts anderem, als einer gemeinsamen Nacht mit ihm und kaum hatte sie das erreicht, sprang sie auf den nächsten über. Aber so war Lola eben, Tom war da ja allerdings nicht viel anders. Kaum war diese Diskussion beendet, klopft es auch schon an der Tür. Zoey öffnet diese und staunt nicht schlecht, als sie Bill und Tom, gekleidet im schicken Anzug vor der Türe stehen sieht. „Wow, nicht schlecht Jungs.“ „Ebenfalls.“ „Hey Mädels.“ „Hey Jungs.“ „Hammer, ihr habt euch ja richtig in Schale geworfen.“ „Unseren vorletzten Abend hier, wollen wir ja auch genießen.“ Zoey und Bill sind bereits wieder am schmusen und turteln, was den anderen nur ein Grinsen entlockt. „Oh je, ihr steht jetzt aber nicht den ganzen Abend knutschend in der Ecke rum oder?“ Fragt Lola belustigt nach. „Keine Sorge.“ Wirft Bill ihr zwinkernd zurück. „Sag mal Tom, mit wem gehst du jetzt eigentlich?“ „Er wird bei uns bleiben Zoey.“ „Das eins gleich mal klar ist, das war Bills Idee.“ „Ist doch kein Thema, ich finds super. Hab ich gleich zwei Begleiter.“ „So kann mans auch sehen.“ „Ok Leute, dann los. Die Jungs warten sicher schon.“ Da liegt Nicole nicht falsch, in der Tat warten Logan, Michael, Lisa und Vince bereits vor dem Haus des Mädchenwohnhauses. Nach einigen Komplimenten und ausgiebiger Begrüßung bleibt noch eine Frage offen. „Wo ist Chase?“ „Ist mit Rebecca wohl schon vorgegangen.“ „Rebecca?“ „Was will er mit dem Miststück?“ „Lola.“ „Sorry, aber die geht gar nicht.“ „Naja, Blödmann und Miststück passt doch.“ „Nicole.“ „Können wir jetzt los?“ „Halt mal, Zoey willst du da gar nichts unternehmen?“ Will Lola von ihr wissen. „Warum sollte ich? Es geht mich nichts mehr an, mit wem Chase ausgeht und mit wem nicht.“ „Ja, aber.“ „Nein kein Aber, du weißt das ganz genau, ich will es nicht wissen und damit nichts zu tun haben.“ Mit diesen Worten greift Zoey nach Bills Hand und zieht ihn hinter sich her. „Los Leute, machen wir uns nen schönen Abend.“ „Yeah!“ Doch dann schnappt sich Tom Lola noch mal kurz. „Hey Lola, warte mal kurz.“ „Was ist?“ „Lass es gut sein ok, Zoey ist jetzt mit meinem Bruder zusammen, versuch bitte nicht, sie wieder mit Chase zu verkuppeln.“ „Keine Sorge, das hatte ich nicht vor, aber Rebecca und Chase, das geht einfach gar nicht. Sie hat damals versucht, die beiden für immer auseinander zu reißen und Chase praktisch gezwungen, sich von Zoey fern zu halten.“ „Ich sags dir ganz ehrlich, es wäre besser gewesen, wenn ihr das gelungen wäre.“ „Tom!“ „Zoey gehört zu meinem Bruder und ich werde nicht zu lassen, dass sich jemals wieder irgendwas zwischen die beiden stellt.“ „Warum mischt du dich da überhaupt ein?“ „Weil Bill und Zoey die wichtigsten Menschen auf der Welt für mich sind!“ „Du kennst Zoey doch gar nicht.“ „Irrtum Lola, uns hat sich Zoey anvertraut und wenn es so läuft, wie Bill und ich uns das wünschen, dann wird sie uns übermorgen nach Deutschland begleiten.“ Schock für Lola, ihre beste Freundin würde sie hier einfach zurücklassen ohne ihr was davon zu sagen. „Das glaubst du doch wohl selber nicht. Zoeys Platz ist hier an der PCA.“ „Wir werden sehen.“ Ne oder, jetzt haben sich Tom und Lola nicht wirklich wegen ihrer gemeinsamen Freundin Zoey in die Haare bekommen oder? Scheinbar doch. Unterdessen hat Bill Zoey mit nach draußen, auf die Tanzfläche unter dem Sternenhimmel geschleppt. „Was war denn das gerade Zoey?“ „Ich kenn doch Lola, sie hat insgeheim nie aufgegeben, dass Chase und ich uns wieder vertragen. Auch wenn sie stets getönt hat, trenn dich, trenn dich, wollte sie dadurch nur erreichen, dass Chase alles bereut, sich entschuldigt und zwischen uns wieder alles so wird, wie es mal war.“ „Den Eindruck hat sie auf mich gar nicht gemacht.“ „Das ist ja auch Sinn der Sache, sie glaubt so schon nicht an Liebe, da nimmst du doch nicht ernsthaft an, dass sie daran glaubt, dass man einen Star wirklich lieben kann?!“ „Widerspricht sich leicht.“ „Allerdings.“ „Hey Süße, es ist doch egal was alle sagen. Hauptsache wir sind überzeugt.“ Wie Recht er doch hat. Zoey machte sich wohl einfach zu viele Gedanken. „Darf ich bitten?“ Mit der Aufforderung zum Tanz, erhofft sich Bill eine gelungene Ablenkung zu erzielen. Aus den Lautsprechern ertönt ein uraltes Lied, das an Glanz und Schönheit allerdings nicht verloren hat. This I promise you von N’sync. Langsam tanzen sie ihre Bahnen, genießen das prächtige Strahlen der Sterne und das Rauschen der Wellen bei ihren Runden. „Übermorgen ist es soweit.“ „Mh hm.“ „Ich hab Angst.“ „Brauchst du nicht, ich hab doch gesagt, ich melde mich jeden Tag bei dir.“ „Bill, am liebsten würde ich alles stehen und liegen lassen und dich begleiten.“ „M…meinst du das ernst?“ „Ja, was hält mich hier noch? Mein ganzes Leben wollte ich an deiner Seite sein und jetzt wirst du mir einfach wieder so genommen?“ „Dann komm mit mir!“ Zoey bleibt die Sprache weg, meint er das ernst? „Bill…“ „Ernsthaft Zoey, vielleicht ist es eine Schnapsidee, aber warum nicht? Haben wir nicht schon mal drüber gesprochen? Du bist mit der Schule fertig, du hast dein Abi, aber noch keine berufliche Vorstellung. Du bist 18 und hast damit freie Entscheidungswahl, also warum soll das nicht gehen?“ Wenn Zoey so darüber nachdenkt, scheint er gar nicht so falsch zu liegen? Warum eigentlich nicht? „Bill ich muss mit dir reden.“ „Nicht jetzt Tom.“ „Alter, es ist wichtig.“ „Man, is ja gut. Entschuldige mich kurz Baby, wir reden gleich weiter.“ Er drückt ihr einen Kuss auf die Lippen, dann ist er schon mit seinem Bruder verschwunden. Zoey setzt sich aufs Geländer und denkt ernsthaft darüber nach ihre Koffer zu packen und die Zwillinge zu begleiten. Nie wieder wollte sie ohne Bill sein, doch was wird aus ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder? Was wird aus ihren Freunden und was für eine Zukunft wird ihr dort geboten? Reicht Liebe allein um alles aufzugeben? Kapitel 12: Verwechsle nie Liebe mit Leidenschaft ------------------------------------------------- Der Abschlussball ist im vollen Gange, alle sind guter Laune und fröhlich am tanzen. Dann richten sich die Scheinwerfer auf die Bühne, Michael und Lola betreten diese. „Hey Leute, alles klar bei euch?“ „Jaaaaa!“ „Heute ist unser letzter gemeinsamer Abend hier an der PCA und den wollen wir doch richtig ausklingen lassen oder?“ „Jaaaaaaaaaaa!“ Nun kommt auch Michael zu Wort. „Seid ihr alle gut drauf?“ „Jaaaaaa!“ „Wollt ihr alle noch mehr von der PCA Open-Mic-Night?“ „Jaaaaaaaaaaaa!“ „Dann lasst die Show beginnen. Zoey, darf ich bitten?“ Lola stürmt von der Bühne, nimmt Zoey bei der Hand und zieht sie mit zurück auf die Bühne. „Leute, was…?“ „Beim letzten Mal hast du uns hängen lassen und wir wollen noch einmal im Zauber unserer Starschülerin ertrinken, nicht wahr Leute?!“ „Na los doch Zoey.“ „Gib alles Zoey!“ „Du bist die größte Zoey!“ In diesem Moment kommen auch Bill und Tom in den Raum. Tom hat Bill in das vorige Gespräch mit Lola eingeweiht, daher will er sie und Chase augenblicklich zur Rede stellen. Von diesem Vorhaben wird er jedoch abgelenkt, als er Zoey auf der Bühne sieht. Die willigt ein und will der PCA einen letzten, unvergleichlichen Abend bieten. Sie greift nach dem Mikro und fängt an zu singen. „Ich liege hier in deinen Armen und du hältst mich fest Ich versuche nicht auf die Uhr zu sehen Sie tickt erbarmungslos Und ich weiß, dass du dich am besten auf den Weg machen solltest Aber ich wünschte, ich könnte dich überreden zu bleiben Bleib bei mir für eine Weile Obwohl du nah bist Immer noch Kann ich es nicht verstehen Liebster, ich möchte immer um Dich sein Du verlässt mich, doch ich warte Vergib mir Doch ich vermisse dich schon vor dem Abschied Irgendwie ist es hart für mich, dir die Wahrheit zu offenbaren Ich zeige meine Gefühle nicht Wie sehr ich dich vermissen werde All die kleinen Dinge, die mich schwach machen Deine Augen und was du sagst Ohne dich bin ich nicht Ich selbst Obwohl du nah bist Immer noch Kann ich es nicht verstehen Liebster, ich möchte immer um Dich sein Du verlässt mich, doch ich warte Vergib mir Doch ich vermisse dich schon vor dem Abschied.“ Stille im Raum, die Menge verstand, dass dieser Text eine wichtige Message war, doch nur sieben Leute verstanden, an wen sie gerichtet war. „Bill, wir müssen sie mitnehmen.“ Klopft Tom seinem Bruder schließlich auf die Schulter. „Sie ist jetzt eine von uns, du kannst doch genauso wenig ohne sie, wie sie ohne dich.“ Wie Recht Tom doch hatte, aber kann er sie wirklich einfach so mitnehmen? Was würde seine Crew sagen? Seine Familie und Freunde? Sein Manager und Produzent? Georg und Gustav? Geht es wirklich so einfach, wie er sich das jetzt vorstellt? Gerade als Bill sich entschließt noch einmal mit Zoey zu reden und das Gespräch von vorhin fortzuführen, sieht er wie sie mit Chase und Lola den Raum verlässt. „Zoey das kann jetzt nicht dein Ernst sein?!“ „Was mischt du dich da überhaupt ein Chase? Solltest du dich nicht im Rebecca kümmern?“ „Ach komm Zoey, als ob Rebecca mich interessieren würde. Mir geht es um dich und um unsere Zukunft.“ „Unsere Zukunft? Wie oft eigentlich noch Chase? Es ist vorbei!“ „Hör zu Zoey, ich hab dir deinen Spaß mit Bill gelassen, damit du dir deinen kindischen Kindheitstraum erfüllen kannst. Das hast du nun also komm wieder zurück auf den Boden!“ „Ich wusste es, du hast mich nie verstanden. Es ist verdammt noch mal kein alberner Kindheitstraum, ich liebe ihn und von dir brauch ich mich nicht belehren zu lassen.“ „Zoey es reicht!“ mischt Lola sich nun ein. „Lola?“ „Er ist ein Star, er kommt aus einer völlig anderen Welt, wie oft soll ich dir das eigentlich noch sagen? Die Musik sprach dir damals aus der Seele, dafür hab ich Verständnis aufgebracht, auch dass du Bill wenigstens einmal sehen wolltest, aber nicht das du jeglichen Sinn für die Realität verlierst.“ „Sag mal geht’s noch Lola? Du warst noch diejenige, die Bill in alles einweihte, die ihn bat mir zur Seite zu stehen und mir die Augen in Bezug auf Chase zu öffnen.“ „Du bist das gewesen Lola?“ „Jetzt warte mal Chase. Zoey es stimmt ja, ich habe mit Bill geredet. Aber nur damit Chase und du mal ordentlich auf den Hosenboden knallen und damit ihr euch wieder zusammenrafft.“ „Ich glaub das jetzt einfach nicht, ich dachte du würdest mich verstehen.“ „Ich hab dich doch verstanden Zoey, aber irgendwann hört jedes Verständnis auf.“ „Mädels, jetzt mal Auszeit. Baby ich meins ernst, komm wieder zur Vernunft. Wir beide, das war doch perfekt.“ „Ja, ganz genau das war es. Aber ich bin nicht perfekt und ich wills auch nicht sein. Tut mir leid Chase.“ Er packt sie am Arm und zieht sie zu sich. „Erinnere dich Zoey, an unsere gemeinsame Zeit, was wir alles durchgestanden haben. Du liebst mich, das hab gespürt als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben.“ „Chase bitte, lass mich endlich in Ruhe.“ „Zoey wie stellst du dir das vor? Du begleitest Bill nach Deutschland und dann?“ „Das kannst du meine Sorge sein lassen Lola.“ „Das ist doch absurd, du hast dort überhaupt keine Chancen für deine Zukunft. Willst du irgendwann total von ihm abhängig sein?“ „Warum könnt ihr nicht einfach mal aufhören, euch meinen Kopf zu zerbrechen?“ „Weil wir deine Freunde sind und uns Sorgen um dich machen.“ Lola, Zoey und Chase drehen sich um, Nicole, Michael und Logan stehen plötzlich im Raum. „Ihr jetzt auch noch?“ Nicole greift nach Zoeys Hand und tritt ihr mit festem Blick entgegen. „Zoey, jeder von uns hat schon mal für einen Star geschwärmt. Tausende von Mädchen haben schon mit einem Star die Nacht verbracht, aber das wars dann auch schon. Ein Superstar und eine Schülerin? Das kann nicht gut gehen, das geht doch gegen jede Regel.“ „Leute hört auf, wenn ihr mich nicht verstehen wollt, dann lasst mich… uns in Zukunft in Ruhe.“ Logan muss lachen. „Uns? Zoey du bist doch völlig in deiner Traumillusion gefangen. Wir alle schätzen Bill und Tom und fanden die Zeit wo die beiden hier waren echt super.“ Chase mischt sich ein. „Naja, ich hätte verzichten können.“ „Psst. Zoey der Punkt ist, sie fliegen übermorgen wieder zurück und dann haben sie uns schneller vergessen, als wir zählen können. Und auch wir werden unser normales Leben wieder annehmen müssen, die Zeit war schön, aber sie wird zur Erinnerung damit Ende.“ Auch Michael gibt seine Meinung kund. „Logan hat Recht Zoey, es war ein schöner Traum, aber du musst aufwachen.“ Fassungslos steht Zoey im Raum, umzingelt von ihren bis eben noch geglaubten „Freunden“. „Ich hab euch vertraut Leute, ich habe wirklich geglaubt, ihr wärt echte Freunde. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ Sie rennt nach draußen und ignoriert den Versuch der anderen sie aufzuhalten. In ihrem Zimmer angekommen, bricht Zoey zusammen. Wie konnte sie sich nur so in ihren Freunden irren? Lange Zeit um darüber nachzudenken bleibt ihr nicht, denn prompt steht Chase in der Türe. „Hau ab Chase, hau einfach nur ab.“ „Zoey, versteh uns bitte nicht falsch. Wir meinens doch nur gut mit dir.“ „Ach komm, seid ihr meine Eltern? Ich kann selbst entscheiden, was richtig ist und was nicht.“ „Wieso willst du uns denn nicht verstehen?“ „Das frag ich euch.“ „Zoey.“ „Ich begreif das einfach nicht. Wieso wird ein Mensch nicht in Ruhe gelassen, wenn er sich seiner Entscheidung sicher ist? Ich liebe Bill, das ist keine Schwärmerei und wir werden es zusammen schaffen.“ „Du bist ja völlig paranoid, Zoey zwing mich nicht dir weh zu tun.“ „Verschwinde.“ Er packt nach Zoeys Arm, zieht sie ganz nah zu sich heran und küsst sie. Genau in diesem Moment kommt Bill ins Zimmer. Der kann nicht glauben was er sieht. Nachdem Chase von ihr ablässt, steht Zoey wie erstarrt vor ihm. Als sie dann auch noch Bill im Zimmer bemerkt, macht sich die Panik breit. „B…Bill?“ „Was hast du hier verloren?“ Greift Chase ihn sofort wieder an. „Das frag ich dich, ham wir dir nicht gesagt du sollst die Finger von ihr lassen?“ „In deinen Träumen du Affe. Zoey ist meine Freundin und das wird sie bleiben, ob dir das passt oder nicht.“ „Es muss wehtun, wenn man so verzweifelt klammern muss, dass man sich zum totalen Deppen macht.“ „Treibs nicht zu weit du Penner.“ „Chase ich warn dich, halt dich endlich von ihr fern.“ „Und wenn nicht?“ „Dann wirst du beim Aufwachen durch einen Schlauch atmen.“ Die Situation steht kurz vor der Eskalation. „Jungs hör auf! Das bringt doch nichts.“ „Halt dich raus Zoey, das klären wir hier und jetzt.“ „Ihr klärt hier gar nichts!“ Aber es ist unaufhaltsam, Chase und Bill beginnen wie erwartet gegeneinander zu kämpfen. Jeder Versuch von Zoey, die beiden doch noch zur Vernunft zu bringen scheitert kläglich. Mit voller Kraft schubst Bill Chase gegen das Bett, dabei schlägt sich Chase das gesamte Schulterblatt auf. Dennoch kontert er, in dem er sein Bein zwischen die von Bill schiebt und ihn somit zu Boden zwingt. Mit voller Wucht knallt er mit dem Kopf auf die Tischkante. „Jungs es reicht, ihr bringt euch noch um.“ Chase greift nach Zoeys Nachttischlampe und geht damit direkt auf Bill zu. „Jetzt wird der Mistkerl schon sehen, was ihn erwartet, wenn er mir mein Mädchen wegnehmen will.“ „Chase, NICHT!“ Die Tür knallt auf und Lola, Nicole, Michael, Logan und Tom betreten das Zimmer. „Was ist denn hier los?“ fragen Michael und Lola entsetzt nach. Tom stürmt sofort zu seinem Bruder. „Du Mistkerl, was hast du getan?“ Auch Zoey eilt zu Bill und legt seinen Kopf auf ihren Schoß. „Es tut mir so Leid Bill, das tut mir alles so leid.“ Ihre Tränen tropfen auf ihn hinab. Dies entlockt ihm eine leichte Reaktion. „Diesmal bist du zu weit gegangen Chase, jetzt reicht es!“ Tom ist drauf und dran, genau wie sein Bruder auf Chase los zu gehen. Glücklicherweise schreiten Logan und Michael ein und halten die beiden auseinander. Auch Lola und Nicole mischen sich ein. „Leute, wie wärs wenn wir jetzt mal alle wieder runterkommen? Nicole, du begleitest Chase zur Schulkrankenschwester, seine Schulter muss verarztet werden. Michael und Logan ihr bringt Bill rüber ins Hotel und ruft den Notarzt. Tom und Zoey, ihr zwei kommt mit mir, ich muss mit euch reden. Los Leute.“ Anweisungen bekommen, Anweisungen befolgen. Tom und Zoey begleiten Lola in den Aufenthaltsraum der Mädchen. „Hast du das gewollt? Antworte mir Zoey hast du das gewollt?“ „N…nein.“ „Tom, fliegt ihr zurück nach Deutschland und vergesst was hier gewesen ist. Es hat doch keinen Sinn. Das wird laufend Ärger geben. Hier mit Chase und bei euch mit euren Fans.“ „Aber.“ „Nein kein Aber, du weißt das ganz genau. Zoey gehört nicht in eure Welt und ihr… ihr gehört nicht in unsere.“ Tom und Zoey senken ihren Blick, Lola hat Recht mit dem was sie sagt. Vielleicht soll es wirklich einfach nicht sein. „Ich geh nach Chase gucken, bis später Leute.“ Mit diesen Worten lässt sie Zoey und Tom allein im Raum stehen. Schließlich begeben sie sich zur Couch und lassen sich dort nieder. „Was machen wir jetzt Zoey?“ „Keine Ahnung.“ Stille macht sich im Raum breit, bis das erlösende Klingeln von Toms Handy ertönt. Dort erfährt er, dass Bill keine gefährliche Verletzung habe und bereits wieder auf den Beinen wäre. Im Hotel würde er warten. „Also Süße ich muss zu ihm. W…willst du mit?“ „Ich glaub, es ist besser ich warte hier.“ „Mach dir keinen Kopf, wir sprechen uns später noch mal ok.“ Er beugt sich zu ihr unter und gibt ihre einen Kuss auf die Stirn. „Bis dann, ich grüß ihn von dir. Tschau.“ Doch kaum ist Tom weg, bricht Zoey heulend zusammen. Diesen Druck erträgt sie nicht länger. Zurück im Hotel, ist Bill außer sich vor Wut. „Ich bring ihn um, ich schwörs dir Tom, wenn ich ihn das nächste Mal sehe bring ich ihn um.“ „Du schonst dich jetzt erstmal, um ein Haar wär das ganz schön nach hinten losgegangen Bill.“ „Wo ist Zoey?“ „Ist drüben geblieben, ich glaub sie ist mit den Nerven auch ganz schön durch.“ „Scheiße.“ „Bill hör mal, vielleicht ist es wirklich besser sie bleibt hier. Lola hat in einem Punkt Recht, selbst wenn unsere Leute sie akzeptieren, was ist mit unseren Fans? Wenn die was über euch erfahren?“ Darüber hat Bill sich bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht, sein Leben im Rampenlicht hat er kurzzeitig völlig verdrängt. „Ich kann sie doch aber nicht einfach hier lassen. Wir würden uns doch erst in Monaten wieder sehen. Vermutlich erst zu Weihnachten oder Neujahr.“ „Vielleicht ist das der Preis, den ihr zahlen müsst.“ „Nein, ich will das nicht. Ich will sie bei mir haben, jeden Tag.“ „Ich versteh dich ja, aber…“ Bill bricht zusammen, die Erkenntnis, dass es wirklich besser wäre Zoey bliebe hier, macht ihn kaputt. „Ich kann nicht mehr.“ „Bill…“ Tom kniet sich runter zu seinem Bruder und legt die Hand auf seine Schulter. „Wir finden ne Lösung Brüderchen, ganz bestimmt.“ Als es an der Tür klopft, muss Tom kurzzeitig von seinem Bruder ablassen. „Zoey.“ „Hi…“ Bill hebt den Kopf. „Zoey?“ Sie eilt zu ihm und legt ihre Hände in seinen Nacken, Kopf an Kopf sitzen sie nun dort, ratlos wie es weitergehen soll. „Es tut mir leid Bill, ich hab das alles nicht gewollt.“ „Das weiß ich Baby, aber es ändert nichts.“ „Leute wir brauchen ne Lösung.“ Bill und Zoey sehen Tom beide fragend an. „Es gibt doch nur Schwierigkeiten, es ist besser wenn ich hier bleibe.“ „Zoey.“ „Nein Zoey, das kommt nicht in Frage, ich lass dich hier nicht allein. Wer weiß wozu Chase in der Lage ist?“ „Ich pass schon auf mich auf, mach dir keine Sorgen.“ „Vergiss es, wenn du hier bleibst, dann bleib ich auch hier.“ „Bill, das kannst du nicht machen. Was wird aus euren Fans, deinen Freunden und deiner Familie? Du hast einen Job den du ernst nehmen muss, ich könnte mir nie verzeihen wenn du wegen mir…“ Doch Bill unterbricht sie indem er sie küsst. Zoey kann gar nicht anders, sie muss den Kuss erwidern, doch diesmal schmerzt es seinen Lippen zu spüren – seinen Geruch einzuatmen. Tom wendet sich mit einem weinerlichen Gesichtsausdruck von den beiden ab. Die Lösung, falls sie überhaupt existiert, scheint unauffindbar. Diese Nacht erträgt es Zoey einfach nicht, bei den Zwillingen zu bleiben. Nachdem Bill und Tom also eingeschlafen sind, begibt sie sich zurück an die PCA. Schmerzlich wird ihr die Folge aus ihrem Fehler bewusst. Unkontrollierbare Leidenschaft hielt sie gefangen, mit Chase’ Auftauchen in ihrem Leben, verlor sie endgültig die Kontrolle. Liebe hat sie mit Leidenschaft verwechselt, dass sie jetzt ohne Bill weiterleben müsse, das würde nun wohl der Preis für ihr Handeln sein. Der letzte Tag bricht an. Von Bill und Tom ist allerdings nirgends auch nur die geringste Spur wahrzunehmen. Zoey scheint verstummt, mit ihren ach so tollen „Freunden“ redet sie kein Wort mehr. „Leute, ich glaub wir haben gestern falsch gehandelt.“ „Komm mir jetzt nicht mit der Nummer Lola.“ „Chase, was ist, wenn sie und Bill das wirklich ernst meinen? Dann haben wir unserer besten Freundin alles zerstört?“ „Für Reue ist es jetzt zu spät.“ „Logan hat Recht Lola, wir könnens nicht mehr rückgängig machen.“ „Leute, wir müssen irgendwas tun.“ Die Freunde kommen ins Grübeln, haben sie gestern vielleicht doch falsch gehandelt? Hätten sie sich aus der Sache raushalten sollen? Unbemerkt schleicht sich Chase noch einmal rüber zu Bill, bei ihm angekommen, steigt der Aggressionspegel sofort an. „Was willst du schon wieder?“ entgegnet Bill ihm. „Ich muss mit dir reden.“ „Was gibt’s da noch zu reden? Du hast uns alles kaputt gemacht Chase.“ „Bill hör zu, wir haben nachgedacht. So sehr ich dich auch hasse, Zoey liebt dich und ich kann es nicht ertragen wenn sie leidet.“ „Die Erkenntnis kommt aber früh Sherlock Holmes, hast du das jetzt etwa selbst rausgefunden?“ „Man Bill, kann man sich mit dir auch normal unterhalten?“ „Kann man, aber bei dir hab ich echt kein Bock!“ Chase dreht sich um und will zurück zur PCA. „Du bist so ein Arschloch, das gibt’s nicht. Zoey leidet unter der ganzen Situation, nimm sie mit verflucht. Bei uns wird sie nicht glücklich und dich will hier sowieso keiner mehr sehen!“ Noch bevor Bill ihm antworten kann, hat Chase die Tür zugeknallt und ist bereits auf dem Rückweg. Später Nachmittag an der PCA - Zoey geht ihren Kameraden nach wie vor aus dem Weg und auch Bill hat sie heute noch nicht einmal gesehen oder gesprochen. Schließlich entscheidet sie sich aber dann doch, rüber zu ihm ins Hotel zu gehen. Schon morgen früh steht der Rückflug an, es muss geklärt werden. Als sie mit Aufzug nach oben fahren will, staunt sie nicht schlecht, als Bill oben schon vor dem Aufzug steht. „Bill?“ „Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken.“ „Mh hm.“ Er steigt dazu und die Türen schließen sich. Stille, keiner der beiden traut sich den Anfang zu machen. Bis Zoey schließlich das Eis bricht. „Bill hör zu, irgendwann werde ich sicher nach Deutschland zurückkehren, dann sehen wir uns bestimmt auch öfter. Bis dahin müssen wir vielleicht einfach Geduld haben.“ „Du willst also hier bleiben?“ „Naja, von Wollen kann hier nicht wirklich die Rede sein, aber es ist die beste Lösung.“ „Ich weiß nicht ob ich das will.“ Wieder kehrt die Stille ein, in dem Moment als Zoey etwas sagen möchte, stürmt Bill auf sie los, drückt sie gegen die Fahrstuhlwand und küsst sie leidenschaftlich. Dieser Kuss nimmt kein Ende, es scheint als seien ihre Zungen dieses Mal wirklich miteinander verschmolzen. Oder anders ausgedrückt, als würden sie beide endlich eins werden – zwei Seelen und zwei Herzen die in diesem Moment ein festes Band knüpfen. Letztlich werden sie aber doch wieder zurückgeholt, als sich die Fahrstuhltür ein weiteres Mal öffnet und Tom davor steht. „Leute…“ „Äh, hey Tom.“ „Hey.“ „Sorry, ich wollt nich stören.“ „Ach äh, schon ok, ich wollte sowieso gerade gehen.“ Da geht Zoey auch schon an ihm vorbei und macht sich auf den Weg zurück zur PCA. „Alter, tut mir echt leid.“ „Schon gut, schätze die Sache ist geklärt.“ „Nichts ist geklärt Bill, das ist unsere letzte Nacht hier, geh ihr nach.“ „Aber…“ „Biiiiiill! Los, zieh Leine!“ Gesagt, getan, Bill folgt Zoey. Als Zoey ihr Zimmer betritt, ist keine Menschenseele dort, sie kann sich denken, dass Lola und Nicole höchstwahrscheinlich bei den Jungs pennen. Umso besser, so hätte sie wenigstens ihre Ruhe. Sie kommt wieder ins Grübeln – nie wieder würde sie diesen Fehler begehen. Egal, was da auch kommen würde, sie würde um Bills und ihre Liebe kämpfen. Den großen Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft hatte sie schmerzlich erkennen müssen, nun galt es, es in Zukunft besser zu machen. Plötzlich wird sie aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopft. Kapitel 13: Flugverspätung -------------------------- Zögerlich geht Zoey zur Tür und öffnet diese vorsichtig. „Bill?“ Er betritt das Zimmer und macht einen sehr nervösen Eindruck. „W…was gibt’s?“ „Wir sind vorhin unterbrochen worden.“ Zoey sieht ihn verwundert an, meint er etwa das, was vor ein paar Minuten im Fahrstuhl war? „Ich liebe dich, das wollt ich dir vorhin schon sagen.“ Ungestüm versinken die beiden in einen begierigen, intensiven Kuss, der sie alles um sich herum vergessen lässt. Zoey schafft es gerade noch die Türe zu schließen, bis sie kurzzeitig voneinander ablassen. Erwartungsvoll sehen sie einander an, doch keiner der beiden denkt daran, jetzt einen Rückzieher zu machen. Zoey lächelt ihn an und zieht ihn langsam in Richtung Bett. Dort setzen sie sich und sehen sich einen Augenblick lang einfach nur tief in die Augen. Im Anschluss daran, küssen sie sich wieder und wieder auf ganz zärtlicher Ebene. Vorsichtig zieht Bill Zoey ihr Top über den Kopf und auch sie tut es ihm gleich. Zärtlich streichelt sie ihm mit der Hand über seinen nackten Oberkörper und betrachtet ihn ganz genau. Bill legt seine Hand an ihre Wange und zwingt sie somit, ihm in die Augen zu schauen. Langsam bewegen sich ihre Lippen erneut aufeinander zu, bis sie erlösend aufeinander treffen. Zaghaft legt er Zoey rücklings aufs Bett und stützt sich vorsichtig über sie. Zoey steigen abermals die Tränen ins Gesicht und doch schenkt sie ihm ein überglückliches Lächeln. Er tut es ihr gleich und küsst sie sanft von ihrem Hals, über ihren Oberkörper, bis runter zu ihrem Bauchnabel. Zoey windet sich unter ihm, will sich alles noch einmal genau einprägen, bevor die aufgehende Sonne, sie für lange Zeit auseinander reißen würde. Als Bill nun langsam den Saum ihrer Hose erreicht hat, macht er halt und sieht ihr noch einmal tief in die Augen. Sie erwidert seinen Blick und befeuchtet ihre Lippen. Er legt sich wieder zu ihr nach oben, schlingt seine Arme um sie und küsst sie noch einmal, bevor sie in dieser vorerst letzten gemeinsamen Nacht, noch einmal miteinander verschmelzen… Tom ist unterdessen bereits am Koffer packen, allerdings wird er unterbrochen als sein Handy klingelt. „Hallo?“ „Hey Tom, na alles fit?“ „Georg, das gibt’s ja nicht meldet ihr euch auch mal?“ „Ja, hallo, wir wollten alle unseren Urlaub genießen, Gustav und ich sind bereits wieder im Studio, was geht bei euch ab?“ „Oh je, frag lieber nicht.“ „Wieso, ist was passiert?“ „Kann man wohl sagen.“ Gustav nimmt Georg den Hörer ab und führt das Gespräch fort. „Sag schon Alter, was ist passiert?“ „Ach Bill, er hat jemanden kennen gelernt.“ „Oh oh.“ „Ja nix oh oh, wär eigentlich überhaupt kein Problem, wenn ihre scheiß assi Freunde nicht wären.“ „Ok Alter, jetzt mal ganz langsam und bitte von Anfang an, erzähl uns was los war.“ Und so erzählt Tom die Geschichte von Anfang an, ohne auch nur das winzigste Detail weg zu lassen. Nun ist es Georgs Freundin Emily, die den Jungs den Hörer aus der Hand nimmt und Tom ein paar Takte zu sagen hat. „Hör zu Tom, ihr müsst mit Zoey reden. Georg und ich schaffen es doch auch und ich bin auch nur ein einfacher Azubi.“ „Du bist witzig Emily, natürlich haben wir mit Zoey geredet, aber mittlerweile ist sie selbst auch der Ansicht, dass es wohl besser wäre, wenn sie hier in Spanien bleibt.“ „Aber das würde euch drei total unglücklich machen, ich spüre doch, dass du genauso an Zoey hängst wie dein Bruder.“ „Verdammt, ich will Zoey hier nicht zurücklassen, sie gehört zu uns – zu mir und Bill, aber wir können sie schlecht zwingen.“ „Wenn du sie richtig beschrieben hast, dann schätze ich sie so ein, dass sie definitiv mit euch mit will, vermutlich ist sie verunsichert und weiß nicht genau, ob euch das auch wirklich recht ist.“ „Warum sollte sie da unsicher sein?“ „Denk doch mal nach Tom, eure Fans, wenn die was von ihr wüssten, könnte euch das einiges an Erfolg kosten. In Deutschland steht ihr stellenweise schon arg auf der Klippe, wenn jetzt noch rauskommt, dass Bill eine Freundin hat, könnte euch das mehr kaputt machen als ihr glaubt.“ „Nicht hilfreich Emily.“ „Tom, ich versuche dir gerade was klar zu machen. Ihr müsst selbst wissen, ob ihr das Risiko eingehen möchtet. Wenn Zoey euch das wirklich wert ist, dann schafft ihr das auch.“ „Emily hat Recht Alter.“ Klingt Georg sich nun wieder ins Telefonat ein, das mittlerweile auf Lautsprecher geschaltet ist. „Ich kenn euch zwei doch, ihr habt euch noch nie von irgendwas unterbringen lassen. Zoeys Name kann geheim gehalten werden, so wie Emilys, aber ohne Risiko könnt ihr eure Beziehung zu dem Mädchen vergessen, das gilt vor allem für Bill.“ „Wo steckt der eigentlich?“ Fragt Gustav nun nach. „Na wo wohl, er ist natürlich drüben bei Zoey.“ „Ok Tom pass auf, wir reden mit David und mit unserer Crew. Das ist überhaupt kein Problem, Emily hängt schließlich auch die ganze Zeit bei uns rum.“ „Danke Jungs.“ „Wir sehen euch und hoffentlich auch die Kleine dann morgen.“ „Hoffentlich.“ „Dann machs mal jut.“ „Tschau.“ Das Problem wäre also geklärt, aber reicht es um Zoey zu überzeugen mit zu fliegen? Zoey und Bill ahnen zu dem Zeitpunkt nicht, dass ihr gemeinsames Ankommen in Deutschland bereits vorbereitet wird. „Boah ich hab so kein Bock auf Morgen.“ „Mensch Bill, du bist ja schlimmer als ich.“ „Was soll ich machen? Ich will dich einfach nicht mehr aus meinem Blickfeld verlieren.“ „Aber das tust du doch gar nicht.“ „Ernsthaft, wir haben uns wirklich den perfekten Zeitpunkt ausgesucht.“ „Allerdings.“ Eng aneinander gekuschelt liegen sie da und würden am liebsten für immer die Zeit anhalten. Bill gibt Zoey einen zaghaften Kuss auf die Stirn. „Hey, wir schaffen das.“ „Ja?“ „Haben wir eine andere Wahl?“ Darauf kann Zoey keine Antwort geben, sie kuschelt sich noch enger an Bill und vergräbt ihren Kopf an seiner Brust. Die Nacht neigt sich dem Ende entgegen, die ersten Sonnenstrahlen erhellen das Leben auf der Erde – es ist so weit. Bill kommt langsam zu sich. „Baby, wir müssen los.“ „Mhh… keine Lust.“ Aber die Zeit drängt, Bill befreit sich aus Zoeys Umarmung und zieht sich an. „Jetzt komm schon Baby, oder soll ich ohne dich zum Hotel?“ „Wieso hast dus denn auf einmal so eilig?“ „Hab keine andere Wahl.“ Er kniet sich runter zu ihr nebens Bett und streift ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. „Küss mich.“ „Zoey…“ „Sonst steh ich nicht auf.“ Also gehorcht er ihr und gibt ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. Schließlich steht Zoey also auch auf und zieht sich an. Kaum sind beide im Badezimmer fertig, gehen sie rüber ins Hotel, wo Tom bereits auf sie wartet. „Alter, ich hab echt gedacht ihr kommt gar nicht mehr.“ „Tut mir leid Tom, meine Schuld.“ Antwortet Zoey ihm. „Los Bill, unser Taxi steht schon parat, wir müssen unsere Koffer einladen.“ Der Moment des Abschiedes war also gekommen. Angst macht sich unter den dreien breit. „Melde dich, sobald du in Deutschland angekommen bist.“ „Na klar.“ Am Ende geht es nicht mehr anders, Zoey bricht heulend zusammen und klammert sich noch einmal an ihren Freund. Bill tut es ihr gleich, auch ihm ist der Abschiedsschmerz anzusehen. „Denk dran Süße, wir schaffen das. Ich hol dich zu uns, sobald die Umstände besser sind.“ „Ich halt das so lang nicht aus, Bill ich…“ Er versiegelt ihre Lippen mit einem innigen Kuss. In diesem Moment kommen Chase, Lola, Logan, Michael und Nicole um die Ecke gerannt und sehen die herzzerreißende Szene. „Sie lieben sich wirklich…“ Wirft Lola in die Runde. Die Anderen bleiben stumm, doch was Lola soeben laut aussprach ist wohl das, was alle anderen gerade denken. Es gibt keinen Ausweg mehr, Bill und Zoey müssen voneinander ablassen. Auch Tom verabschiedet sich, in dem er sie ein letztes Mal fest in die Arme schließt. „Hey, du weinst doch nicht etwa?“ Will Zoey von ihm wissen. „So ein Quatsch, mir ist was ins Auge geflogen, sonst nichts.“ Zoey lächelt. „Passt auf euch auf und…“ „Versprochen Zoey, wir passen auf uns auf und wir halten unser Versprechen.“ Er streichelt ihr sanft mit der Hand über die Wange, bis er sich umdreht und mit Bill gemeinsam ins Taxi steigt. Als das Taxi an ihr vorbeifährt, kann sie noch einen kurzen Blick auf Bill werfen, bis es endgültig beschleunigt und mit den beiden weg fährt. Zoey hätte die beiden mit zum Flughafen begleiten können, doch dort hätte sie den Abschied nicht verkraftet, deshalb verabschiedete sie sich bereits hier am Hotel. Noch lange steht sie wie versteinert da und schaut dem Weg des Taxis hinterher, erst Minutenspäter bemerkt sie ihre Freunde an der Ecke auf der anderen Straßenseite. Lange bleibt ihr Blick dort jedoch nicht haften, sie wendet sich ab und geht zurück ins Hotel. Am Flughafen angekommen, ist die Freude auf die Heimat gering. Tom hat Bill auf dem Weg zum Flughaften zwar vom gestrigen Telefonat mit Georg, Gustav und Emily erzählt, aber mehr gebracht hat es ihnen letztlich auch nicht. Zoey wird hier bleiben, ein Wiedersehen ist wenn überhaupt, erst zwischen den Jahren wieder möglich. Eine harte Zerreißprobe für die beiden. Zoey ist derweil schon wieder kräftig am arbeiten, sie hatte sich zur Verfügung gestellt, von Zeit zu Zeit im Hotel auszuhelfen. Aber ihr wird es natürlich nicht leicht gemacht, die Zimmer bei denen sie helfen soll, sind ausgerechnet die von Bill und Tom. Die junge Frau versucht sich so gut es nur irgendwie geht zusammen zu reißen, aber als sie in der Ecke ein Shirt von Bill entdeckt, bricht die Schutzmauer ein. Bill musste es wohl in der Eile vergessen haben, sie nimmt es und riecht daran. Bills Geruch ist so intensiv, als würde er gerade in diesem T-Shirt drin stecken. Zweifel kommen auf, hätte sie doch mitgehen sollen? Am Flughafen ergibt sich jedoch eine sonderbare Situation. Eine Lautsprecheransage ertönt. „Der Flug 762 nach Deutschland wird sich wegen Unwetterwarnungen und einigen technischen Schwierigkeiten um etwa drei Stunden verspäten. Ich wiederhole, der Flug 762 nach Deutschland wird sich wegen Unwetterwarnungen und einigen technischen Schwierigkeiten um etwa drei Stunden verspäten. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ „Na toll, das hat uns jetzt gerade noch gefehlt.“ Regt Tom sich auf. Bill schnürt es die Brust zu, warum ausgerechnet dieser Flug und dann auch noch so lange? Unterdessen sitzt Zoey im Hotel unten in der Lobby und starrt gedankenverloren Bills Shirt an. Dabei bemerkt sie nicht, wie sich Lola und Nicole zu ihr setzen. „Zoey? Hey, Zoey.“ Sie kommt wieder zu sich. „Man, was wollt ihr beide denn?“ „Wir wollten uns bei dir entschuldigen.“ Gibt Lola offen und ehrlich zu. „Wir haben uns total daneben benommen. Das tut uns so schrecklich leid Zoey.“ „Das ändert nun auch nichts mehr.“ „Zoey hör zu, wir haben euch beide vorhin gesehen, du kannst dir nicht vorstellen wie schrecklich das für uns war. Ich hab dich noch nie so traurig gesehen.“ „Das hättest du dir vorher überlegen sollen Lola, er ist weg, das kann auch eure dämliche Entschuldigung nicht mehr ändern.“ Zoey steht auf und will weg, doch da springt Nicole auf und hält sie zurück. „Zoey, du musst ihm hinterher.“ „Hä?“ „Wir haben deine Sachen zusammengepackt, wenn du dich beeilst, dann schaffst dus noch.“ „Das ist jetzt nicht euer Ernst?!“ Da kommen auch noch Michael, Logan und Chase in die Lobby spaziert. „Doch Zoey, das ist unser ernst.“ Antwortet Chase ihr. „Chase?“ „Dein Platz ist an seiner Seite, das ist mir jetzt klar geworden. Die Liebe hab ich vielleicht verloren, aber ich lasse nicht zu, dass ich auch noch meine beste Freundin verliere.“ Sprachlos sieht sie ihre Freunde an, so freut sie sich zwar über deren Sinneswandel, doch zu spät ist es trotzdem. „Leute, ich bin froh, dass ich mich wohl doch nicht in euch getäuscht habe, aber das macht nun keinen Unterschied mehr. Selbst wenn ich jetzt losfahren würde, ich würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.“ In diesem Moment vibriert ihr Handy. „Zoey, wir müssens wenigstens versuchen.“ „Warte mal eben.“ Zoey holt ihr Handy aus der Tasche, der Display zeigt eindeutig Bills Namen an. Als sie die Textmessage öffnet um sie zu lesen, ist sie fassungslos. „Was ist?“ „Es ist Bill, er schreibt, dass der Flug drei Stunden Verspätung hätte.“ „Zoey, das ist doch die Chance, los beeilen wir uns.“ Drängelt Lola ihre Freundin nun, greift sie am Handgelenk und zerrt sie mit zu Chase’ Auto. „Chase du wartest hier mit Zoey und wir holen ihr Gepäck.“ „Geht klar Lola.“ Da eilen die Freunde auch schon los. „Chase, warum so plötzlich?“ „Egal was passiert Zoey, du wirst für immer meine beste Freundin bleiben. Dein Glück lag mir schon immer am Herzen, jetzt kann ich mich endlich bei dir revanchieren, in dem ich dich ziehen lasse.“ Gerührt von seinen Worten, fällt sie ihm um den Hals. „Danke.“ „Bedank dich wenn wir da sind, noch sind wir nicht am Ziel.“ Keine 20 Minuten später kommen die anderen auch schon mit Zoeys Gepäck im Schlepptau wieder bei Chase’ Auto an. Während die Jungs alles verstauen, verabschieden sich die Freundinnen voneinander. „Pass mir ja gut auf dich auf Zoey und meld dich bei uns ja?!“ „Na klar doch Nicole.“ Eine feste Umarmung zum Abschied, bis dann bei Lola die Tränen folgen. „Du wirst mir fehlen Zoey.“ „Du mir auch.“ Fest schließen sich die beiden Mädchen in die Arme. „Und hör endlich auf mit allen Kerlen in die Kiste zu springen.“ „Mal sehen.“ „Versuchst du nicht zu viel Blödsinn zu machen?“ „Nope.“ Irgendwie war es nur logisch, dass Lola diese Frage verneinen würde, trotzdem fallen sich die Mädchen noch einmal schluchzend um den Hals. Nun ist Logan dran. „Ohne dich wird es bei uns ganz schön langweilig werden.“ „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde aber, ich werde dich vermissen.“ Logan grinst. „Willst du nicht doch noch mal rumknutschen?“ „Danke kein Bedarf.“ Wehleidig umarmen sie sich schließlich. Michael gelingt es nicht im Geringsten stark zu bleiben. Heulend fällt er Zoey um den Hals. „Mh, Michael.“ „Du wirst mir fehlen Kleines, pass bitte auf dich auf.“ „Na sicher.“ „Zoey los, wir müssen fahren.“ „Ja.“ Ein letztes Mal wendet sie sich ihren Freunden zu, bis sie dann ins Auto steigt und Chase losfährt. Die Zeit drängt, da Chase und Zoey auf dem Weg mitten im Stau landen. Abgehetzt erreichen sie den Flughafen, Bill und Tom sind bereits auf wem Weg zu ihrem Flieger. „Zoey beeil dich, sonst schaffst du nicht.“ „Chase ich…“ „Nicht der Rede wert Süße, na los.“ Aber Zoey kann nicht anders, ein letztes Mal fällt sie ihrem Freund um den Hals. „Danke.“ „Meld dich und pass auf dich auf.“ „Versprochen.“ Dann schnappt sich Zoey ihre Koffer und rennt los. „Bill jetzt komm schon, wir müssen los.“ „Ich weiß.“ „BILL!“ Er dreht sich um, hat er da nicht eben seinen Namen gehört? „Bill?“ „Warte, mich hat jemand gerufen.“ „Hörst du jetzt schon Gespenster?“ Doch dann hört er es wieder: „BIIILL!“ Und tatsächlich, als er in Richtung Rolltreppe schaut, sieht er Zoey angerannt kommen. „Zoey?“ „Wer denn sonst?“ Sie fällt Bill um den Hals, der schließt sie verwundert in die Arme. „Was machst du hier?“ „Ich komm mit!“ Tom klingt sich ein. „Hä?“ „Ja nichts hä, ohne euch ist für mich hier keinen Platz mehr.“ „Du willst wirklich mitkommen?“ hinterfragt Tom noch einmal. „Ja.“ Bill schließt seine Freundin überglücklich in die Arme. „Ich lass dich nie mehr aus den Augen.“ „Und ich lasse dich nie wieder aus den Augen.“ Mit Tränen in den Augen vergessen die zwei alles um sich herum und küssen sich. „Leute, ich will ja nicht stören, aber wir müssen los.“ Lächelnd sehen sie Tom beide entgegen. Dann schnappen sie sich ihre Koffer und begeben sich in Richtung Flugzeug. „ZOEY!“ Ein letztes Mal dreht sie sich um und erspäht ihre Freunde, die ihr alle zum Abschied winken. Gerührt verabschiedet auch sie sich mit einem Winken, ebenso wie die Zwillinge. Links und Rechts nehmen die Zwillinge ihren Platz an Zoeys Seite ein, bis sie schließlich hinter dem Schalter verschwinden und gemeinsam nach Deutschland zurückkehren… ~*Ende*~ So Leute, das wars ^^ Ich hoffe, euch hat das Lesen genauso viel Freude bereitet, wie mir das Schreiben xD Ich hatte versprochen, dass es eine Fortsetzung zu der FF geben würde, aber ich will auf keinen Fall irgendwelchen Mist abliefern -.- Und da ich mit der angefangenen Fortsetzung so überhaupt nich zufrieden bin und jetzt auch nicht weiter komme, brech ich an dieser Stelle ab und lösch den Kram wieder. Der erste Teil ist mir, wie ich finde, soooooo gut gelungen und das will ich durch nen verzapften zweiten Teil nich kaputt machen U.U Bitte um Verständnis! Es wird noch weiter Storys von mir geben, das is ja wohl abzusehen xD Zunächst mal werde ich mit der Fortseztung der dazugehörigen Serie, meine aktuelle Fanfiction beenden. „Moonlight - Verführung der Nacht“ Da lohnt sich das Stöbern wirklich, denn laut den Kommis ist dies bislang meine erfolgreichste FF - mein Baby eben *gg* Größter Dank geht für diese FF hier an meinen Twin *knuff* Danke für die lieben Kommis Bis zum nächsten Abenteuer ^.~ Eure Lucifa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)