King&Queen von PirateQueen (OneShot-Sammlung: Ruffy&Nami) ================================================================================ Kapitel 24: What's Wrong? ------------------------- Die Inspiration zu diesem OneShot kommt von dem Song "Sunrise" von Norah Jones. Besonders vier Zeilen sind mir im Gedächtnis geblieben, ihr findet sie ganz am Ende des OneShots. Er ist aus der Sicht von Nami geschrieben. _________________ Das Abendessen war schon seit einer Stunde vorbei, aber ich saß immer noch am Tisch. Langsam zeichnete ich mit meinem Finger die Maserung des Holzes nach. Irgendetwas beschäftigte mich, aber ich konnte nicht genau sagen, was es war. Ich hasste diesen Zustand. Da ich nicht wusste, was mich störte, konnte ich auch nichts dagegen unternehmen, also saß ich hier in der Küche und starrte vor mich hin. Das Einzige, was ich hörte, war mein leiser Atem, sonst war alles ungewöhnlich still an Deck. Hätte ich Gesellschaft gehabt, hätte ich diese intime Stimmung sicher mehr genossen, aber die anderen hatten sich schon vor einiger Zeit zurückgezogen. Aber vielleicht war es auch besser so, denn man hätte mir sicher angemerkt, wie still und verschlossen ich im Moment war. Auf die Frage, was mit mir nicht stimme, hätte aber auch ich keine Antwort gehabt. Immer schon war es für mich unangenehm gewesen, den anderen eine Last zu sein und ihnen Sorgen zu bereiten. Erst als ich mir die Augen rieb, merkte ich, wie müde ich eigentlich war. Trotzdem wollte und konnte ich noch nicht schlafen gehen. Zuerst musste ich herausfinden, was mich so bedrückte. Ich stand auf, ging hinüber zur Küchenzeile und setzte Wasser auf. Als die Teekanne anfing zu pfeifen, nahm ich sie vom Herd, goss ihren heißen Inhalt in eine der vielen bunten Tassen, die wir besaßen, und nahm mir einen Teebeutel. Diesen ließ ich ihn die Tasse fallen. Langsam sog er sich mit Wasser voll und ging ein Stück unter. Ich beschloss an Deck zu gehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen. Vielleicht ordnete das meine Gedanken. Draußen angekommen, bemerkte ich, dass es recht kühl war und der Wind heute Abend stärker blies als sonst. Ich hoffte nur, dass wir in kein Gewitter kamen, jedoch fing es schon nach wenigen Minuten an zu regnen. Trotzdem blieb ich stehen und ließ die Regentropfen auf mich fallen. Für einen Moment, wenn er auch nur kurz war, fühlte ich mich frei und glücklich. Lächelnd breitete ich die Arme aus und ließ den Wind durch meine Haare blasen. Erst als der Regen stärker wurde, ging ich wieder zurück in die Küche. Ich nahm meinen fertigen Tee und verließ den Raum in Richtung meines Zimmers. Ich wollte mich erst umziehen, immerhin war meine Kleidung ganz nass. Als ich in meinen Zimmer angekommen war, überkamen mich die Gefühle von vorhin. Wieder fühlte ich leichte Melancholie in mir aufsteigen, wieder wusste ich nicht genau, was der Grund dafür war. Während ich mich umzog und meinen Tee trank, machte ich mir weiter Gedanken. Irgendetwas im Leben fehlte mir anscheinend. Nur was? Ich hatte tolle Freunde und die Möglichkeit meinen Traum zu verwirklichen. Mehr konnte man sich doch nicht wünschen, oder? Ich dachte erneut daran, einfach schlafen zu gehen und die Gedanken auf den nächsten Tag zu verschieben, aber innerlich wusste ich genau, dass ich kein Auge zu tun würde, bevor die Sache nicht aus der Welt war. So war ich eben. Seufzend nahm ich die leere Tasse und ging wieder in die Küche. Dort stellte ich sie in die Abwasch, betrachtete sie kurz, entschloss mich aber schließlich dazu, sie nicht abzuwaschen und einfach stehen zu lassen. Ich setzte mich wieder an den Tisch, aber unruhig wie ich im Moment war, hielt ich es nicht lange im Raum aus. Dafür entschied ich, in unser Aquariumszimmer zu gehen. Ich mochte diesen Ort. Viele Stunden hatte ich dort schon an Karten gearbeitet oder ein gutes Buch gelesen. Es war ein Zimmer voller Ruhe und Frieden, zumindest meistens, also perfekt um nachzudenken.. Ich schloss die Tür leise hinter mir und ging hinüber zum Aquarium, als ich bemerkte, dass ich nicht alleine war. Ruffy saß am anderen Ende der Bank und hatte die Fische beobachtet. „Oh, tut mir Leid. Ich wollte dich nicht stören. Ich gehe wieder“, ich wollte mich gerade umdrehen und den Raum verlassen, als Ruffy mich ansprach. „Du kannst ruhig bleiben, Nami“, ich drehte mich wieder um und sah ihn mich anlächeln. Er klopfte mit der Hand auf die Bank neben sich und gab mir so ein Zeichen, mich zu setzen. Ich lächelte zurück und nahm neben ihm Platz. Einige Minuten schwiegen wir, bevor ich die Stille brach, „Auch am Nachdenken?“ „Ja, mich verschlägt es öfters hierher.“ „Echt? Ich sehe dich immer nur an Deck“, meinte ich verwundert und es stimmte. Am Tag war Ruffy die ganze Zeit draußen oder in der Küche. „Ich komme immer nur nachts hierher. Tagsüber ist meistens jemand hier. Entweder liest Robin ein Buch oder du arbeitest an einer deiner Karten. Aber wenn alle schlafen, bin ich hier ungestört.“ „Außer heute.“ „Außer heute. Aber das ist kein Problem. Heute habe ich gerne ein bisschen Gesellschaft“, er lächelte erneut. Ich wunderte mich sehr über diesen Ruffy, den ich gerade kennenlernte. Er hatte bemerkt, dass Robin und ich oft Zeit hier verbrachten, obwohl er sonst nicht sehr darauf achtete, was wir in unserer Freizeit machten, außer er konnte bei den Aktivitäten mitwirken. Und ein Ruffy, der nachts herkam um nachzudenken, war mir auch fremd, aber nicht unangenehm. Ich mochte diese Seite an ihm. Ich atmete tief ein und aus. Ich genoss die Stille um uns und die Dunkelheit, die nur von ein paar Laternen draußen an Deck bekämpft wurde. Um mich bequemer hinzusetzen, zog ich die Beine an und legte meine Arme um meine Unterschenkel. Neben mir machte mir Ruffy etwas Platz um mich zu bewegen, legte dann aber den Arm um mich, als ich mich beruhigt hatte. Automatisch lehnte ich meine Kopf an seine Schulter ohne großartig nachzudenken. Wieso auch? „Ruffy?“, fragte ich. „Hm?“ „Bist du glücklich?“ Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten. „Ja, bin ich. Wieso? Stimmt etwas nicht?“, er klang besorgt. „Doch, doch. Es ist nur...“, ich brach ab. Eigentlich wollte ich keine Last sein und mein Problem konnte ich sowieso nicht in Worte fassen. „Du kannst mir alles sagen, Nami, das weißt du.“ „Ja, ich weiß..aber ich bin mir selbst nicht sicher, was mich bedrückt. Es ist so ein Gefühl, als würde mir irgendetwas im Leben fehlen, aber ich weiß nicht, was. Ich habe euch als Freunde und als neue Familie. Und ich kann meinen Traum verwirklichen und euch helfen eure wahr zu machen. Ich sollte glücklich sein mit dem, was ich habe. Ich weiß einfach nicht, was mir fehlt und das macht mich fertig. Verstehst du?“, ich sah fragend und erwartungsvoll zu ihm hoch. Erst schaute er nur geradeaus, dann drehte er sein Gesicht zu mir und lächelte. „Ich denke schon..“ Und plötzlich spürte ich Ruffys Lippen auf meinen. Schon nach wenigen Sekunden erwiderte ich den Kuss leidenschaftlich. Erst nach einigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchdrang meinen ganzen Körper und alle Sorgen waren wie weggewischt. Wie hatte er das geschafft? Ich war überrascht, aber in seinen Augen spiegelte sich nur Gelassenheit, Ruhe und Vertrauen. „Besser?“, flüsterte er und lehnte seine Stirn an meine. Ich konnte nur zaghaft nicken. Endlich hatte ich das gefunden, was mir die ganze Zeit gefehlt hatte - Ruffy. Surprise, surprise.. Couldn't find it in your eyes But I'm sure it's written all over my face [i/] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)