Leb wohl von Devil_Inside ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Langsam gehe ich den Weg entlang. Fort vom Dorf, fort von meinem Zuhause, fort von allem. Was hält mich auch noch dort? Genau nichts, denn als du gingst, ging auch der Grund weiter dort zu leben. Schritt für Schritt folge ich dem Pfad, der fort vom Dorf und die Klippen hinauf führt. Was soll ich noch dort wo sie es doch waren die mir den Grund nahmen bei ihnen zu bleiben. Was war es das sie dir das antaten? Warst du ihnen nicht gut genug für mich? War es deine Herkunft die sie nicht akzeptierten? Oder war es einfach nur Angst? Ich habe sie das gefragt und was bekam ich als Antwort? Nichts, sie schwiegen und sahen weg. Ob sie sich für ihre Taten schämten, ich bezweifel es. Nein, diese Leute können sich nicht schämen. Auch kennen sie kein Gewissen, wie sonst lässt sich diese Tat erklären. Ein Mensch mit gewissen könnte nach so etwas nicht feiern, wie sie es tun. Ich hasse sie dafür, dass sie mir dich nahmen. Du hast ihnen nie etwas getan, warst immer freundlich zu ihnen und so danken sie es dir, sie verrieten dich. Ich wünsche ihnen das Schlechteste dieser Welt dafür und doch weiß ich, dass du es nie gewollt hättest. Du wolltest nie, dass jemand leidet oder ihm etwas passiert auch wenn er dir die schlimmsten Dinge angetan hatte. Ein Lächeln ziert meine Lippe, ja so warst du. Freundlich, hilfsbereit, zuvorkommen und hast nur das Gute in der Welt gesehen. Dafür habe ich dich immer geliebt, doch dann kamen sie und machten alles zu Nichte. Sie zerstörten alles was wir uns aufgebaut hatten und was wir noch aufbauen wollten in nur einer Nacht. Nun stehe ich hier an der Klippe und sehe hinaus auf das Meer. Auf das Meer was dich zu mir brachte und was dich mir wieder nahm. Traurig blicke ich in die Ferne und stelle mir wieder die Frage was jetzt aus allem werden soll. Ins Dorf werde ich nicht zurück kehren, ich kann den Leuten dort nicht mehr in die Augen sehen. Nicht nach diesem Verrat. Vielleicht sollte ich es beenden, hier und jetzt. Was hat das Leben ohne dich noch für einen Sinn? Für mich hat es nicht mehr wirklich einen Sinn, doch ich weiß dass ich es nicht so enden lassen darf. Du hättest gewollt, dass ich weiter lebe und stark bin. Ja ich muss stark sein nicht nur für mich, sondern auch für sie. Mein Blick gleitet zu dem kleinen Schiff, welches unten vor Anker liegt. Drei Männer und eine Frau sind schon seit dem Morgengrauen damit beschäftigt das Ablegen vorzubereiten. Es sind Freunde von dir und nun auch von mir. Sie haben mir angeboten mich mit zunehmen wenn ich es möchte und ich habe ja gesagt. Ich werde diesem Dorf für immer den Rücken zukehren. Es ist nicht mehr mein Dorf, außerdem muss ich doch auch auf sie aufpassen. Ich könnte es mir niemals verzeihen wenn ihr auch nur eine Kleinigkeit passieren würde und wer sagt mir, dass sie die Leute akzeptieren werden, wenn sie schon dich so hintergangen haben. Niemand und deswegen werde ich gehen. Schnelle Schritte hinter mir veranlassen mich, mich um zudrehen. Ein kleiner Junge mit braunen Haaren kommt auf mich zu, Joschua. In den Armen hält er ein kleines Bündel, was er vorsichtig an sich drückt um es ja nicht fallen zu lassen. Als er mich erreicht hat gehe ich lächelnd in die Hocke. Auch er lächelt mich an und beginnt dann zu erzählen: „Miara lässt dir ausrichten, dass sie bereit zum ablegen ist und du sofort an Bord kommen sollst. Ihre Männer haben deine Sachen auch schon geholt und Unterdeck in einer Kabine verstaut.“ „Danke.“ Ich richte mich wieder auf und sehe ein letztes Mal zum Dorf hinunter. Ich habe niemand davon erzählt, warum auch sie werden es schon merken. Ich drehe mich wieder um und nehme ihm vorsichtig das kleine Bündel aus dem Armen. Blinzelnd öffnen sich zwei kleine, rotbraune Augen und sehen mich verschlafen an. Ja ich werde stark sein, für mich, für Joschua und für unsere kleine Tochter. Für sie werde ich neu anfangen und weiterleben. Schließlich reicht es ja schon, dass sie ohne dich aufwachsen muss, doch sie wird von dir erfahren. Von ihrem Vater, den Mann den ich am meisten liebe und immer lieben werden. Leb wohl, mein Geliebter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)