Der Mörder, der ich nie sein wollte… von L_Zorro-Chan ((Itachi x Sasuke, angedeutet)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Mörder, der ich nie sein wollte… ----------------------------------------------- Titel: Der Mörder, der ich nie sein wollte… Pairing: Itachi x Sasuke (leicht angehaucht) Genre/Warnungen: Darkfic, Drama, (Shônen-Ai), One-Shot Erklärungen: „bla, bla“ = Jemand redet denk, denk = Itachis Gedanken Disclaimer: Nichts aus der Welt von Naruto gehört mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story. Inspiriert durch das Lied 'Frozen' von 'Within Temptation' Viel Spaß beim Lesen! Der Mörder, der ich nie sein wollte... ~~~~~~~~~~~~************************************~~~~~~~~~~ Tiefe Finsternis umgibt mich, sie lähmt meinen Körper. Ich fühle nichts. Nur die eisige Kälte lässt mich erkennen, dass ich nicht tot bin. Wo bin ich? In meinem Inneren spüre ich etwas… Angst. Angst vor dem, was noch kommen wird und was ich getan habe. Mein Körper zittert innerlich wie Espenlaub. Ich hasse mich. Hasse mich für dieses abartige Tun und meine Ohnmacht, etwas ändern zu können. Eine Sekunde öffnen sich meine Augen. Ein kurzer Blick, den ich erhaschen kann. Ich sehe Rot, nur rot und schwarz. Mein Magen verkrampft sich augenblicklich, als ich ein zweites Mal in die dunkle Nacht starre. Was habe ich nur getan? Unzählige Leichen pflastern den ungeteerten Weg, ihr Blut färbt den sandenen Boden rot. Noch immer sehe ich ihre qualvoll verzogen Gesichter und spüre ihre Angst mit jeder einzelnen Faser meines Körpers. Flüchtig schaue ich nach links, nur um noch mehr Zerstörung wahrzunehmen. Ich muss würgen, so schlecht ist mir plötzlich. Es ist mein Werk. Meine Bestimmung. Was bin ich für ein… ein Monster? Freude… Schmerz… Freundschaft. Gefühle, die man nicht einfach ausblenden kann, egal wie sehr man es auch versucht oder es einem versucht wird beizubringen. Ich wollte nie kämpfen, wo mir Frieden, Liebe und Geborgenheit so wichtig sind und ich verabscheue mich selbst für meine Tat, doch ließ man mir keine Wahl. Niemanden interessierten meine Gefühle, denn ich bin nur das Werkzeug. Das Mittel zum Zweck. Ich habe zu gehorchen, wenn ich gebraucht werde. Warum? Ich kann nicht mehr. Just in diesem Moment erscheint mir dein lächelndes, unbesorgtes Antlitz vor Augen. Nur ein Bild meiner zersplitternden Erinnerungen aus glücklicheren Tagen und doch… es reicht, um meinen Entschluss zu bestärken. Denn auch weiterhin will ich dich so lächelnd wissen, für immer, auch wenn ich es nicht mehr erleben darf. Langsam, so als ob meine Beine steif wären, suche ich widerwillig meinen Weg zwischen den leblosen Körpern, zu dem größten Haus das es in unserem Clan gibt. Dort wird mein Schicksal endgültig besiegelt werden… vor allem werde ich dich für immer verlieren. Nie wieder dürfen wir zusammen spielen, trainieren oder einfach nur rumalbern, wie zwei glückliche Brüder. Ich werde dich nicht mehr umarmen, streicheln oder gar deine zuckersüße Stimme vernehmen. Auch all die anderen Eigenschaften, die ich so an dir liebe, werde ich nie wieder wahrnehmen können, genauso wenig wirst du mich je wieder als deinen netten, fürsorglichen und friedliebenden Bruder sehen. Stattdessen werden Hass, Wut, Enttäuschung und unendlicher Schmerz sich in dir ausbreiten. Von Rache getrieben, wirst du mich suchen und dein hasserfüllter Blick mir mein letztes bisschen Hoffung rauben. Doch du wirst wenigstens die Wahl haben, die mir verwehrt wurde. Du kannst dein Schicksal noch ändern, es selbst in die Hand nehmen. Ich weiß ja wofür ich dies hier tue, nur wirst du es niemals erfahren. Niemals. All dies geschieht zu deinem Wohl, Sasuke… nur für dich begehe ich die größte Sünde meines Lebens. Kurz zögere ich noch, ehe meine Hände die Tür unseres Hauses vorsichtig aufschieben. Mutter und Vater schlafen nicht wie erwartet, sondern stehen schon kampfbereit vor mir. Das macht es wohl etwas leichter. Innerlich bittend, dass du nicht nach Hause kommst, gehe ich auf die beiden zu. Schnell vollbringe ich mein grausamstes Werk, schlitzte ihre blutgetränkten Kehlen auf und unterdrücke das Zittern, das meinen Körper ergreifen will, als ihre Leichen zu Boden fallen. Mutter, Vater… es tut mir leid, dass ich euch und den Clan verraten habe. Doch ich werde dafür sorgen, dass wenigstens Sasuke in Sicherheit ist. Wenn man vor die Wahl gestellt wird, das Leben eines geliebten Menschen zu retten, indem man sein eigenes Ich opfert, ist es doch keine schlechte Tat sich für den Anderen zu entscheiden, oder? Aus Liebe auf das eigene Wohl zu verzichten, wo es doch sonst keine Lösung gibt. Plötzlich vernehme ich leise Geräusche an der Tür des Hauses. Meine Bitte wurde wohl nicht erhört. Vorsichtig schiebt jemand das massive Holz beiseite und als ich deine ängstliche Gestalt eintreten sehe, bröckelt meine eiserne Fassade kurz, so dass ich den Impuls, dir Schlimmeres zu ersparen, unterdrücken muss. Mein Atem stockt, als du geschockt und ungläubig mein Werk betrachtest, mein Herz durchfährt ein heftiger Stich, doch bleibt meine Miene hart, denn schließlich geschieht das hier alles zu deinem Wohl, Sasuke, auch wenn es momentan nicht so aussieht. Erstarrt gleitet dein Blick hinter die Leichen unserer Eltern, direkt in mein kaltes Gesicht. „Bruder… was… wer?“, fassungslos gleiten diese Worte aus deiner Kehle, den Blick wieder auf die toten Körper gerichtet. Ich bin die Finsternis in deinem Herzen. Der Hass, der dich auf deinem Weg begleitet und dein Herz mit Kälte füllt. Ein Schatten deines Selbst, den du vernichten sollst. Aus deinem Mund will ich es hören, jetzt! Sag mir was ich bin…. Ich bin kalt… eiskalt… ein Mörder und – Emotionslos nähere ich mich dir ein paar Schritte, aktiviere mein Sharingan und lasse dich mit eigenen Augen erleben, was hier geschehen ist. Nur wenige Sekunden vergehen, doch für dich ist es eine Ewigkeit der Qual. „Neeeeeeeeein!!!!“, schreiend und zitternd fällst du zunächst zu Boden, raffst dich jedoch schnell wieder auf und läufst heulend und zu tiefst enttäuscht davon. Weg von unseren toten Eltern und weg von deinem herzlosen, kalten Bruder. Nicht lange dauert es und ich habe dich draußen eingeholt, schließlich durftest du noch nicht alles sehen, auch wenn ich es dir gern ersparen würde. Kraftlos sackst du auf die Knie. Wieder sehen mich deine geschockten, ungläubigen Augen von unten herab an. Mir ist, als ob du die Wahrheit hinter meiner Fassade erkennen und die Hoffung nicht aufgeben willst, aber ich werde sie dir jetzt rauben. Das letzte bisschen Licht soll aus deinem Leben verschwinden. Widerstrebend zeige ich dir den Rest des Massakers, das ich angerichtet habe. Du bäumst dich unter den Qualen auf, fasst dir an deinen schmerzenden Kopf. „Itachi… NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIINNNNN…“, kreischend gehst du letztendlich zu Boden, verlierst kurz dein Bewusstsein und erst dann kann ich den Doppelgänger auflösen. Dein Markerschütternder Schrei dringt in mein tiefstes Inneres. Ich kann all deine Schmerzen und Empfindungen genau wahrnehmen. Fest vergraben sich meine sündigen Hände in mein pechschwarzes Haar, ehe ich ebenso heulend an der kalten, steinern Mauer der Gasse, in der mein wahres Ich sich versteckt hielt, hinabsacke. Verzweifelt umschlinge ich meinen zitternden Körper. Warum? Ich will dir helfen, dich in die Arme nehmen und trösten, doch darf ich es nicht mehr. Salzige Tränen quellen aus meinen Augen, benetzen meinen gesamten Körper und lassen mich diese höllischen Schmerzen noch intensiver fühlen. Warum verdammt muss der Kleine so leiden? Er ist doch noch ein Kind und sollte lächeln. Hilflos muss ich mit ansehen, wie du dein Bewusstsein zurückerlangst, versuchst dich aufzuraffen, jedoch zu schwach bist und langsam zurück auf den Boden sackst, dein Bewusstsein erneut verlierst und mit leeren, verheulten Augen auf dem blutigen Grund zum stoppen kommst. „Itachi… wa… warum… ich… hab… dich doch… so gern.“ Leise und mit restlicher Kraft wisperst du heißer diese Worte hinaus, welche mir den Rest geben. Nun kann ich das Schluchzen und Schreien nicht mehr länger unterdrücken, lasse mich gehen und schlage hasserfüllt mit der Faust auf den Boden. Ich… hätte ihm so gern… so gern gesagt, dass ich – Plötzlich taucht eine Gestalt aus der dunklen Gasse hinter mir auf. Sie bleibt vor mir stehen und sieht von oben auf mich herab. Abrupt stoppe ich mein Tun. Ich bin erbärmlich…und unfähig, doch das braucht mir sein Blick nicht noch zu bestätigen. „Itachi, steh gefälligst auf. Wir verschwinden!“, befiehlt er rücksichtslos. Doch warum sollte auch jemand wie ich so etwas wie Mitgefühl erwarten? Nickend folge ich dem Befehl, wische Dreck und Tränen von mir ab, lege meine gefühlskalte Maske wieder auf und folge dem schwarzhaarigen Mann hinaus in die Dunkelheit… in das Exil. Noch ein letztes Mal wende ich den Blick zu dir, ehe ich meine Heimat und dich für immer hinter mir lasse. Ich bin kalt… …eiskalt… …ein Mörder… …und ich liebe dich über alles. Vergiss das nie, Sasuke! ~~~~~~~~~~~~************************************~~~~~~~~~~ Mit einem Mal schrecke ich auf. Heftig bebt meine Brust, im gleichen Takt mein Herz. Kalter Schweiß rinnt mir am nackten Rücken hinab. Angsterfüllt vergrabe ich mein Gesicht in meine ebenso kalten, zitternden Hände. Wo bin ich? Vorsichtig blicke ich um mich und wieder ist es dunkel, doch nicht mehr so kalt wie zuvor. Nur sachte erhellt der fast volle Mond das dunkle Zimmer. Im Schein dessen, erblicke ich dein friedlich schlafendes Gesicht. Nur ein schlechter Traum, zum Glück. Erleichtert atme ich aus. Doch fühle ich diese Erleichterung nicht, sondern nur Bitterkeit, Erschöpfung und Schmerz. Die Kälte kehrt zurück. Denn dieser Albtraum, der für uns beide ein schreckliches Ende nehmen wird, kommt bald… schon sehr bald… schon morgen. Verzweiflung macht sich in meinem Inneren breit. Ich will dass nicht, doch ich muss. Bitter kullern tausende Tränen über meine Wangen, während ich deinen unschuldigen Körper fest an den Meinen drücke. Zärtlich, um dich nicht zu wecken, begeben sich meine Hände auf Wanderung, streicheln immer wieder dein friedliches Gesicht und vergraben sich vorsichtig in deinen Haaren. Noch mehr Tränen entfliehen meinem verzweifelten Inneren. Ich will dich nie wieder loslassen, doch mir bleibt keine Wahl. Nach einer Ewigkeit, wie es scheint, beruhige ich mich soweit, dass die Tränen endlich versiegen… doch nur für den Moment, denn plötzlich erklingt deine liebliche Stimme in mein Ohr. „Ich hab dich lieb, Itachi.“ Es ist nur ein Flüstern in der Nacht, während du nichts ahnend in meinen Armen schläfst. Aber dieser leichte Hauch reicht um meinem Inneren den Rest zu geben. Ein tiefer Stich durchbohrt mein Herz, genau wie in meinem Albtraum. Ein Stich, den du morgen ebenfalls erfahren und der unser Band zueinander für immer durchtrennen wird. Ich liebe dich auch, Sasuke. Du bist mein Leben, mein Ein- und Alles. Doch wirst du niemals erfahren, wie viel du mir bedeutet hast. Es tut mir leid, aber es wird kein nächstes Mal mehr für uns geben. Keine Gelegenheit, bei der ich dir meine Gefühle gestehen könnte, denn ich komme nicht wieder, vergib mir. Mit diesen Gedanken versuche ich mich hoffnungslos in einen unruhigen, von wahren Albträumen geplagten Schlaf zu weinen. Vergib mir, Sasuke, doch der Pfad des Lichts, den du beschreiten wirst, blieb mir leider verwährt, auch wenn du immer mein Licht in der sonst so kalten, herzlosen und finstern Welt sein wirst. Ich bin das Werkzeug, das eines Tages durch deine Hände sterben wird. Mein Tod ist deine Erlösung. Verzeih mir. OWARI / ENDE Über Kommis/Kritik freu ich mich natürlich wie immer sehr und hoffe natürlich, dass euch diese Geschichte gefallen hat, auch wenn sie kein Happy End hat, dabei hätte ich es den beiden so gegönnt. Gruß Eure L_Zorro-Chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)