Fall in love with agent Tai von zeusy ================================================================================ Kapitel 1: Abenteuer Dachboden - der Anfang einer Reise ------------------------------------------------------- Abenteuer Dachboden – der Anfang einer Reise „Man ist das staubig hier.“ „Ist ja auch ein Dachboden! Und sei leiser John, Opa mags doch nicht wenn wir hier oben sind.“ spielte sich ein kleines Mädchen mit blonden Haaren auf. Ihre Arme in die Hüften gestemmt sah sie auf ihren kleinen Bruder herab. „Ja, ja alte Besserwisserin“, moserte John rum. Mit seinen gerade mal 6 Jahren vielleicht ein bisschen klein, aber im Sommer wird sich das ändern. „Pass du lieber auf, dass du nichts umwirfst. Wer weiß, was Oma hier oben noch für Schätze hat und du machst sie noch kaputt.“ Seine Anspielung war darauf bedacht, dass Jasmin versuchte eine schwere Kiste hinunter zu heben, welche viel größer war als sie. „Dann steh nicht rum, sondern hilf!“ Beide hoben die Kiste hinunter. „Und für was hab ich mich jetzt angestrengt? Da sind nur Bücher drin!“ „Das sagst du nur, weil du noch nicht lesen kannst.“ „Bäh!“ John streckte seiner Schwester die Zunge raus. „Und ich komm diesen Sommer in die Schule und dann kann ich auch lesen.“ Doch Jasmin interessierte sich nicht dafür, was ihr kleiner Bruder sagte. Sie war in voller Eifer dabei die Kiste zu durch wühlen. „Mist, das sind nur alles alte Hefte. Menno, wo hat Oma ihr geheimes Rezeptbuch versteckt?“ „Tja wirst wohl nicht fündig? Haha,“ lachte John los. „Pst John, nicht das Opa uns hört.“ „Hast du Angst? Aber zeig mal was das für Hefte sind.“ Jasmin reichte ihm zwei davon. „Komisch, das sieht aus wie Opas Handschrift.“ „Kannst du mir sagen was da steht?“ „Warte doch bis du in die Schule kommst.“, meinte sie gehässig. „Na dann geh ich zu Opa und frag ihn.“ „Spinnst du! Dann bekommt er mit das wir hier oben waren.“ „Schrei nicht so. Hast du nicht gesagt, wir sollen leise sein?“ „Ist ja gut. Da steht was auf Englisch so wie das aussieht. Ich versuch es einmal. ‘Faaall in Looovvee wit aagent Tai‘. Komisch, da kommt Opas Name drin vor“ „Und was heißt das nun?“ „Weiß ich nicht, Englisch hatten wir noch nicht.“ „So So, hier oben seid ihr. Ich hab euch schon gesucht.“ „OPA,“ entfuhr es beiden wie aus einem Mund. „Was macht ihr denn hier oben?“ „Wir haben Schatzsucher gespielt.“ rettete Jasmin die Lage. Sie konnte schlecht sagen, dass sie hinter Omas geheimes Rezeptbuch her war. „So, was haben der Herr und die Dame Schatzsucher denn gefunden?“ „Eine Kiste mit alten Heften. Schau mal, da steht sogar was drauf.“ John ging auf seinen Opa zu. Der fing herzhaft an zu lachen. Beide Kinder sahen ihn verwundert an. „Ach hier oben waren die! Ich dachte eure Oma hätte sie schon längst weggeworfen. Meine alten Tagebücher.“ „Kannst du uns was vorlesen?“ fragte John. „Nun ja, aber nicht hier oben. Kommt mit mir hinunter.“ Er nahm sich die Hefte und ging mit den Kindern ins Wohnzimmer. Hinter sich schloss er aber noch die Dachbodentür ab. Im Wohnzimmer wartete schon eine ältere Dame. „Wo hast du die Beiden denn gefunden?“, wollte diese wissen. „Ach, du meinst die beiden Schatzsucher.“ „Schatzsucher also, und was haben sie gefunden?“ Mit großen Augen sah sie die beiden Kinder an. John versteckte sich hinter Jasmin und Jasmin hinter ihrem Opa. Dieser erwiderte lachend: „Den größten Schatz überhaupt. Noch wertvoller als dein geheimes Rezeptbuch. - Unsere Vergangenheit.“ „Und nun möchtest du ihnen bestimmt daraus vorlesen?“ Schmunzelnd sah sie ihre Enkel an. „Gut, dann muss ich wohl den Kuchen alleine backen. Wenn eure Eltern wiederkommen sollte er doch fertig sein. Oder?“, sagte sie und verschwand in der Küche. Die Kinder setzten sich vor den Sessel, in dem ihr Opa Platz genommen hatte. „Also,“ begann er „Ihr wisst ja, dass Tagebücher etwas geheimes sind. Und das kein Fremder erfahren darf, was in einem Tagebuch steht. Darum hatte ich die Geschichte in diese Hefte geschrieben. Eigentlich ist es nur, wie ich eure Oma kennengelernt habe. Wollt ihr sie immer noch hören?“ Beide Kinder nickten. „Nun gut, dann schön zu hören: 'Dies ist eine Geschichte, die mir und acht weiteren Personen passiert ist. Aber vorher noch eine Warnung. In dieser Geschichte geht es um Liebe – Hass - Verrat – Freundschaft - Intrigen. Wer meint, dass er das nicht aushält, sollte erst gar nicht weiterlesen. Ich weiß nicht, ob euch das schon mal passiert ist. Ihr sitzt an einem der letzten sonnigen Herbsttage an einem Brunnen oder in einem Café oder in einem Park. vertieft in ein Buch und plötzlich werdet Ihr von zwei Herren angesprochen. Total erschrocken seht ihr die Herren an, denn ihr habt grad Dracula gelesen und könnt gar nicht fassen, dass ihr gebeten werdet, in einem Film mit zu spielen. Dabei seid ihr noch nicht mal Schauspieler. Nun gut, ihr glaubt das geht nicht? Da irrt ihr euch, denn mir und 8 weiteren Personen ist es passiert. Ihre und auch meine Erlebnisse habe ich hier aufgeschrieben. Des besseren Lesens halber und auch, weil ich Informationen manchmal erst viel später bekommen habe, werde ich euch die Geschichte als Außenstehender erzählen. In einem kleinen, verschneiten Ort, umgeben von Bergen, war heute viel los. So viele Touristen wie heute sind noch nie zur Wintersaison angekommen. Aber nicht alles sind Touristen. Auf einem der beiden Bahnsteige versammelte sich eine riesige Menschengruppe, mehrere Taschen und Kisten im Gepäck. Die Bahnhofmitarbeiter tuschelten schon. Was war wohl Anlass der Menschenmenge? Nach mehreren Minuten räumte sich allerdings der Bahnsteig schon und die Menge ging zu einem Hotel. Doch schon kamen die nächsten Züge an. Vier junge Menschen stiegen aus und sahen sich erstmals um, bis jemand den Wegweiser zum Hotel sah. Auch diese gingen rasch zur Unterkunft. Dort angekommen wurden sie auch schon freudig empfangen und gleich zum nächsten Schneetaxi begleitet. Dieses fuhr sie weiter rauf in die Berge. Sie kamen an verschiedenen Holzhütten vorbei. Aus allen stieg Rauch aus dem Schornstein empor. Vor manchen stand ein Schneemann oder eine Schneefrau. Auch standen an vielen Hütten Skier an der Wand angelehnt. Die Gruppe betrachtete ihre Umgebung, bis das Taxi vor einer dieser Holzhütten hielt. Der Mann, der sie begleitet hatte, schloss ihnen die Tür zu einem großen, dunkeln Raum auf. Auf einmal wurde dieser lichtdurchflutet. Der Herr hatte die Fensterläden des großen Panoramafensters geöffnet. Nun sahen sie zur linken Seite einen großen Kamin. Davor mit etwas Abstand standen ein langer Tisch, ein Sessel und zwei lange Sofas. Ihnen gegenüber liegend sahen sie vier Türen, an denen Briefumschläge mit ihren Namen hingen. Auf der rechten Seite konnten sie einen Blick auf die Küche erhaschen. Weiter hinten musste wohl das Bad sein und eine kleine Abstellkammer. „Kommt nur herein. Für einen Monat werdet ihr hier leben.“, bat sie der Herr, der die Fensterläden öffnete. „Ich bin Herr Goldberg. Alles weitere, was ihr wissen müsst, steht in den Briefen und nachher werde ich, wenn der Rest da ist, alles andere erläutern. Ach, eh ich es vergesse, die Zimmeraufteilung habe ich schon gemacht. Also packt aus und macht es euch etwas gemütlich.“, sagte dieser und verschwand mit dem Taxi. Jeder ging erst mal auf die Tür zu, an der ein Brief für ihn hing. „Hey, sag, sind bei euch auch drei Betten drin?“, wollte ein Junge mit lockigem, braunem Haar wissen. Die anderen kamen aus den Zimmern und nickten ihm zu. „Also kommen noch 8 andere Personen?“ „Glaub ich nicht. Da sind nur 9 Briefe gewesen. Vielleicht ist das ja Standard so mit den vielen Betten?“ meinte ein blondes, jung aussehendes Mädchen. Und schon verschwanden sie wieder in den Zimmern, um die Koffer auszupacken. Etwa zwei Stunden später kam Herr Goldberg wieder. Bei ihm waren 4 weitere Personen. Auch sie wurden herzlich willkommen geheißen und gingen in ihre Räume. Das Mädchen mit den blonden Haaren ging in die Küche und kochte Tee für alle. Plötzlich fing es an zu schneien. Alle kamen und standen am großen Fenster. Eine Weile schauten sie hinaus, doch dann begannen einige wieder auszupacken und der Rest setzte sich auf die Sofas und versuchte erste Kontakte zu knüpfen. Nach einer Weile kam aus dem letzten Zimmer ein Mädchen mit langen braunen Haaren hinaus. „Herr Goldberg, kommt da noch wer? Hier hängt noch ein Brief?“ Dieser schaute nur kurz auf die Uhr und bemerkte, dass die letzte Person wohl spät dran sei. Der Junge mit dem Lockenkopf moserte rum. „Na das kann ich ja leiden. Bestimmt eine Zicke oder gar eine Diva, die denkt, sie könnte uns warten lassen!“ Doch kaum hatte er das ausgesprochen, klopfte es an der Tür. Der Junge ging hin und öffnete sie, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen. Keiner fragte warum und keiner sah nach, was gewesen war. Aber 10 Minuten später ging ein anderer junger Mann zur Tür. Da stand -schon halb eingeschneit- ein Mädchen mit Gepäck. Es sah so aus als würde sie sich nicht trauen noch einmal zu klopfen. Doch sie wurde hereingebeten. Ihr wurde das Gepäck abgenommen, sie klopfte sich den Schnee ab und trat an den Kamin, um sich am Feuer zu wärmen. „Oh, perfekt, ihr seid vollständig. Dann kann ich euch ja erklären, warum ihr alle hier seid.“ fing Herr Goldberg an zu erzählen. „Wie schon gesagt bin ich -Herr Goldberg- von Beruf Regisseur. Ich möchte mit euch allen einen Film innerhalb dieses Monats drehen. Ich weiß, dass ihr keine Schauspieler seid. Aber gerade deswegen wollte ich euch. Ihr seid unverbraucht und ohne Starallüren wie die meisten Jungschauspieler. So, das wär‘s für heute, ich geh dann runter in mein Quartier und euch wünsche ich noch einen schönen Abend. Nach der langen Zugfahrt, denke ich, fangen wir morgen erst gegen Mittag an. Alsoe bis dann!“ Und schon verschwand Herr Goldberg. So saßen die 9 jetzt in dieser Hütte und waren sich selbst überlassen. „Am besten wir stellen uns erstmal vor“, meinte das Mädchen mit den Langen braunen Haaren. „Also ich bin Melanie. Aber Ihr könnt mich auch Mel nennen. Ich bin 22 Jahre und komm aus Stuttgart.“ Nach der Reihe gesellten sich die anderen dazu. Jess aus Karlsruhe, Chris der eigentlich in Augsburg zu Hause war, Martin, Tai, Steff, Jerry, Alex und L.A. Nachdem sich alle vorgestellt hatten, ging L.A. in ihr Zimmer. Die anderen blieben noch und unterhielten sich. So wurde der Abend beendet Am nächsten Morgen stand L.A. schon sehr früh in der Küche, während die anderen noch schliefen und Jerry von draußen Holz für den Kamin holte. Vom Brötchenduft angelockt, schlich sich Jerry in die Küche. „Du machst immer noch die besten Brötchen.“, bemerkte dieser, als er in ein Frisches biss. „So, so. Warum hast du nicht gesagt das du hier bist?“ „Keine Ahnung. Du hast es doch auch nicht erzählt.“ „Und das ist Grund genug, mich vor der Tür stehen zu lassen?“ „Nein - aber ich war überrascht. Ich dachte, das da so eine Zicke kommt die denkt, alle könnten auf sie warten. Nur warst du es und ich wusste nicht so recht, wie ich darauf reagieren sollte. Und außerdem wäre es mir recht wenn wir so täten als würden wir uns nicht kennen!?“ „Wieso? Was ist so schlimm daran das wir uns kennen?“ „Eigentlich nichts, nur ich wollt mir hier ein anderes Ansehen aufbauen. Und wenn sie wissen, dass wir uns kennen, könnten sie dich ausfragen wie ich bin. Und ich weiß nicht, wie dein Bild von mir ist.“ „Angst, dass du schlecht da stehen könntest? – Hat dich Jim noch mal gefragt?“ Kapitel 2: Drehtage im Chaos oder jetzt schon aufgeben? ------------------------------------------------------- Drehtage im Chaos oder Jetzt schon Aufgeben? Jerry antwortete nicht auf ihre Frage. „Nun gut, dann tun wir so. Aber übertreib es nicht.“, meinte L.A. und verschwand aus der Küche. Nach und nach standen auch die anderen auf, geweckt vom süßen Brötchenduft. Gemeinsam wurde gegessen und schon kam Herr Goldberg bei ihnen an, um die ersten Szenen in den Kasten zu bekommen. Allerdings war das ein heilloses Durcheinander. Von drinnen nach draußen nach drinnen und wieder in die Natur. Gegen Abend verließen Herr Goldberg und sein Team die Hütte. Leicht gefrustet, so wie er aussah. „Oh, Oh. Mir schwand nichts Gutes. Der sah ja aus wie sieben Tage Regenwetter.“ Alex stellte sein Snowboard an die Wand. „Mensch Alex, wo warst du denn? Lange hätte ich dich nicht mehr decken können.“ „Danke dir Tai. Ich hab nur was besorgt. Schon gegessen?“ „Nee, Melanie kocht grad.“ Martin war gerade dabei Feuerholz nachzulegen, als er Alex hörte. „Und das was sie kocht muss grausig sein, dass ihr alle hier draußen hockt.“ Lachend zog er seine Jacke aus und unter seiner Mütze kamen seine schwarzen, stietzigen Haare zum Vorschein„Du könntest dich auch mal wieder kämmen“, flachste Jerry. „Wie ich sehe haben wir einen kleinen Witzbold unter uns.“ Doch ehe Alex sich auf Jerry stürzen konnte kam Mel schon herein und sagte, dass das Essen fertig sei. Da der Tag sehr stressig gewesen war, gingen alle früh zu Bett, in der Hoffnung, dass der morgige Tag besser verlaufen würde. Doch da sollten sie enttäuscht werden. Mit der gleichen Laune mit der Herr Goldberg gestern die Hütte verlassen hatte, kam er am Morgen an. Auch der dritte und vierte Tag sollte nicht besser verlaufen. Da das nicht gerade förderlich für die Moral der jungen Leute war und auch, weil sie sich noch nicht so gut kannten, schlug Alex ein kleines Spielchen vor. Er bat alle ins Wohnzimmer, und da L.A. schon im Sessel saß, fanden sich die anderen auf den beiden Sofas ein. Ohne groß drum herum zureden startete Alex ein Frage-Antwort-Spiel. Gemeinsam suchten sie sich Fragen, die sie gern einmal beantwortet haben wollten, aus. Und nach kurzer Zeit waren auf kleinen Zetteln die Antworten von allen geschrieben. Diese lagen nun quer durcheinander in der Mitte. Nacheinander nahmen sie sich einen davon und versuchten zu erraten, welcher der Mitspieler das wohl sein könnte. Dabei wurde viel gelacht. Ohne das sie es mitbekamen wurden sie von draußen durch das Fenster von Herr Goldberg beobachtet. Allerdings nicht lange. Anscheinend hatte er eine Idee und ging zu seinem Quartier. Währenddessen moserte Jerry mal wieder rum. „Mensch was sind denn das für Antworten? Lila und Phönix! Ich kenn eine Stadt die so heißt, aber doch kein Tier? Wer hat das geschrieben?“ „Schon vergessen, das sollst du herausfinden!?“ „Dann warst vielleicht du das Tai?“ „Wie kommst denn darauf, ich war doch schon dran mit der Frage!?“ „Aber die Schrift sieht wie von einem Linkshänder aus. Und wir haben keinen anderen Linkshänder außer dir.“ Jerry ließ seinen Blick schweifen und blieb an L.A. hängen. „Das kann nicht sein“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Na, was ist nun Jerry?“ „Ich weiß es nicht Alex. Ich weiß noch nicht mal was Phönix für ein Tier sein soll. Kann das mir jemand erklären?“ Alle schwiegen. „Nu kommt schon, was ist das für ein Tier?“ „Nun gut dann werd ich mal einen Zettel ziehen.“ „Ha! Du bist es! Los, erklär mir was ein Phönix ist L.A.“ „Nee lass mal, schlag doch im Lexikon nach. – Mhm Snowboard. Ah, das ist einfach! Alex ist immer mit einem Snowboard unterwegs, das wirst du sein.“ „Stimmt, gut beobachtet…“ „Wartet mal, ich will jetzt endlich eine Antwort auf meine Frage!“ „Vergiss es! Sonst bin ich nur wieder der Streber wie in der Schule.“ „Frag sie doch nachher. Ich muss erstmal herausfinden, wer seinen ersten Kuss im Fahrstuhl bekam.“ Alex überlegte kurz und kam zu dem Entschluss, dass das nur Tai sein kann. “ Wie kommst du darauf?” “Schon vergessen, du bist Linkshänder. Und die Schrift erkenn ich nun mal.” “Alex, sag bist du unter die Graphologen gegangen? Aber gut, das ist sowieso eine komische Geschichte. Als ich10 war gingen meine Eltern und ich einkaufen und im Fahrstuhl war ein riesiges Gedränge. Ich wollte mich bei dem Mädchen hinter mir entschuldigen, dass ich sie getreten habe und drehte mich um. Im gleichen Moment wurde sie geschubst und unsere Lippen berührten sich. Danach scheuerte sie mir eine und beschimpfte mich als Schwein.“ Der Zettelhaufen wurde immer kleiner, bis endlich auch die letzte Frage beantwortet war. „Möchte jemand etwas Warmes zu trinken? Ich wollte mir jetzt einen Tee machen.“ „Nee lass mal Alex. Ich möchte viel lieber wissen was ein Phönix ist und was L.A. bedeutet.“ Beharrte Jerry. „Na, ganz sicher nicht ein Bundesstaat oder eine Stadt.“ meinte sie sarkastisch und ging zum Bücherregal. Mit dem Lexikon in der Hand ging sie auf Jerry zu und schlug ihm die passende Seite auf. „Ich hoffe lesen kannst du selbst. Ansonsten sag ich nur 'Little Anne'.“ Daraufhin ging sie in die Küche. Alex ihr hinterher. „Kleine Anne, also bezogen auf deine Körpergröße?“ „Klassenkameraden halt. Der Name blieb wenigstens hängen, ansonsten war ich ja nur Luft.“ erwiderte sie und holte ein paar Tassen aus dem Schrank. „Anne ist doch ein schöner Name.“ „Da scheinst du der Einzige zu sein, der das meint.“ Und schon ging sie ins Zimmer zurück. Er schaute ihr noch nachdenklich hinterher, widmete sich dann aber wieder dem Teewasser und ging zu den anderen zurück. Diese waren in ein gemeinschaftliches Gespräch vertieft „Mel, warst du echt auf Arbeit, als man dir den Job anbot?“ „Ja, ich hab den Herren Kaffee serviert und da fingen sie an, mir Komplimente zu machen und meinten, ich sei ideal für ihren Film. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz, doch als ich mich gefasst hatte, nahm ich spontan an. Wie war das bei Euch?“ „Ich wollte meinen Bruder von der Schule abholen, da fragte man mich.“ erzählte Chris den anderen. “Heißt soviel wie; wir haben alle keine Erfahrung mit Kameras?“ „Nicht ganz, ich lerne Fotographie und im Shop sprach man mich an.“ äußerte sich Steff „Martin, wie wurdest du angesprochen?“ „Wenn du es unbedingt wissen willst, Jerry. Ich hab die Hunde in der Nachbarschaft ausgeführt, und du?“ „Ich hab Tickets für das Theater verkauft.“ „Echt!? Naja, ich war gerade auf dem Weg zum Fußballtraining.“ „Klar Jess, und Thomas Gottschalk ist mein Bruder!“ veräppelte sie Alex. „Natürlich, soll ich dir mal meinen Topspin zeigen?“ „Nee, nee ich glaub dir ja“, mit erhobenen Händen wehrte er Steff's Kissen ab. „Lach jetzt nicht, aber ich war als Hotdog verkleidet in der Stadt unterwegs, als sie mich entdeckten.“ erzählte er leicht verlegen „Also total verschieden wie wir sind. Wir war das bei euch beiden?“ Tai und L.A. sahen sich an und wie aus einem Munde kam die Antwort: „Ich saß am Brunnen in meiner Stadt und war in Bram Stoker’s Dracula vertieft.“ Alle waren leicht geschockt. “Nee jetzt echt?” Entfuhr es Tai. “Was für ein Zufall. Du musst mir unbedingt erzählen wie du es fandest.” Sie lächelte nur und war einfach nur Überrascht, dass es noch jemanden gab der diese Buch las. Man bin ich blöd natürlich liest das noch jemand anderes, das Buch ist Millionen mal über den Ladentisch gegangen. Schallte sie sich selbst bei dem Gedanken. “Ja was für ein Zufall. Mich hatte das Wetter herausgelockt.” Entgegnete sie ihm zaghaft. “Nun ja ich hab es mir erst an dem Tag gekauft. Und das Wetter war wirklich schön. Im Stadtpark, bei mir in Nürnberg, hat es mich gejuckt einen Blick hinein zu werfen und irgendwie war ich dann gefesselt.” Irgendwie haben beide vergessen, dass da noch jemand saß und zuhörte, die sich von dem Zufall, dass beide das gleiche Buch lasen und auch noch in der selben Situation angesprochen wurden, sich noch nicht ganz erholt haben. Sie verfolgten das Gespräch einfach nur still. “Das glaube ich. Manchmal dachte ich, ich werde selbst gebissen. Wobei ja am helligten Tage und dazu noch in Kiel es ja keine Vampire gibt.” “Ging mir ab und zu genauso. Wo warst du stehen geblieben?” “Ähm mittlerweile bin ich fertig mit dem Buch.” “Ja ich auch, ich meinte als man dich ansprach, wo warst du in dem Buch gerade?“, wollte Tai wissen. „Achso Kapitel 27 – kurz nachdem das Grabmal entdeckt wurde. Und Du?“ „Ach, so ziemlich am Anfang. Achte oder Neunte Kapitel. Als Mina Lucy den Brief schrieb. Ich war so richtig vertieft und als man mich ansprach bin ich richtig zusammengezuckt. Ich hab da ja so eine Theorie...“ Und schon setzte er sich auf die Sessellehne um ihr besser zuzuhören. Am nächsten Morgen stand L.A. schon in der Küche als Jerry herein kam. „Das mit dem Phönix war gemein.“ „Warum?“ „Jetzt denken die anderen ich sei dumm!“ „Da bist du aber selber schuld. Du hättest das ganze auf sich beruhen lassen können und nichts wäre geschehen.“ „Wer nimmt außerdem ein Fabelwesen als Lieblingstier?“ „Es war nie die Rede davon dass das Tier in der Wirklichkeit leben soll. Oder?“ „Nein, aber es war gemein! Du hast mir ja unterstellt ich könne nicht lesen.“ „Moment das hab ich nicht. Außerdem musst ich wegen dir meinen richtigen Namen nennen.“ „Und? Was ist an Anne so falsch? Es ist ein schöner Name.“ Wobei Jerry den Namen im englischem aussprach „Ja, auf dem sich so viel reimen lässt. Ich hab keine Lust als Außenstehender dazustehen so wie in der Schule.“ „Komm zu dem machst du dich doch selbst. Wenn du nur in deiner Welt lebst. Was ist so interessant an Büchern?“ Mit dieser abfälligen Bemerkung, merkte er dass er zu weit gegangen war. Doch wie konnte er das gesagte wieder zurücknehmen? Das geht doch schließlich nicht. Um ihr nicht länger ins Gesicht zu sehen und auch um sich abzukühlen ging er raus um Feuerholz zu holen. Er blieb eine weile in der Kühle der Morgendämmerung. Irgendetwas beschäftigte ihn. Doch er wusste nicht genau was. Sie, Ihre Gemeinsamkeit oder wie er sich Verhalten sollte. Kapitel 3: Kapitel 3 Frauen und Agenten --------------------------------------- Frauen und Agenten „Ja wo kommst du denn her?“ Steff stand in der Tür die Jerry gerade von draußen öffnen wollte, bepackt mit Feuerholz. „Hast du einen Umweg über Japan gemacht dass das so lang gedauert hat?“ Lächelte sie Ihn an. „Nein ich…“ Da sah er L.A. die ihn irgendwie böse anschaute. Das mochte er ganz und gar nicht. „Wenn nun mal kein Feuerholz mehr da ist, weil jemand bestimmtes es alle gemacht hat und nicht auffüllt, dann muss ja jemand welches hacken. Oder etwa nicht?“ mit grimmiger Miene legte er die Holzscheite am dafür vorgesehen Platz ab. Steff war es nicht entgangen wie er in L.A. Richtung sah, bevor er das Holz ablegte. Doch dachte sie sich nichts dabei. Kurz bevor Herr Goldberg kam zogen sie sich an und warteten draußen. Auch hier kam es wieder zu einem Konflikt zwischen Jerry und L.A. nachdem Jerry als erfolgreicher Sieger davon ging gesellte sich Tai zu Ihr. „Lass dir doch nicht immer alles gefallen von Ihm.“, bemerkte er freundlich. „Was soll ich tun? Mich auf dieses kindische Benehmen einlassen?“ „Nein aber du könntest ihm mal kontra geben oder in seine Schranken verweisen. Heut morgen mit dem Holz, dass war doch auch gegen dich gerichtet.“ „Glaub mir. Wenn ich nicht reagiere, verliert er die Lust daran und wird aufhören.“ „Da bin ich mir nicht so sicher. Aber wenn du meinst dass das für dich so in Ordnung geht, belassen wir es dabei.“ „Mhm, belassen wir es dabei.“ Nachdenklich schaute sie in die ferne. Ob er recht hatte? Würde Jerry nicht so schnell damit aufhören? Was habe ich ihm eigentlich getan? Fragen über Fragen die ihr durch den Kopf schwirrten. Aber keine Zeit um sich darüber Gedanken zu machen. „Wie willst du jetzt eigentlich zum Treffpunkt kommen? Jerry hat doch deine Ski genommen.“ „Dann werde ich wohl laufen müssen oder schnell mal schauen wo der Depp seine gestern hingeschmissen hat.“ „Soll ich dir helfen?“ „Nee lass mal. Trotzdem danke, aber du solltest wegen mir keinen Ärger bekommen.“ „Meinst du ich würde welchen bekommen?“ „Na so wie Herr Goldstein mich angesehen hat als ich zu Spät kam, kann ich dir das nicht zumuten.“ „Bist du dir sicher?“ „JA! Und jetzt fahr.“ Sie wendete sich ab und ging hinters Haus. Aus den Augenwinkel sah sie das Tai sich in Bewegung setzte. Man bin ich blöd! Anschreien hätte ich ihn nun wirklich nicht, dachte sie bei sich. Und schon sah sie unter Holzscheiten begraben einen Ski. „Hat der Depp das doch mit Absicht gemacht.“ Sie sammelte die geschlagenen Holzscheite ein brachte sie ins Haus und fand auch den zweiten Ski, sowie die Stöcke. Sie schnallte sich alles schnell um und versuchte die Gruppe einzuholen. „Na hast deine Ski gefunden?“, grinste Jerry sie an als sie eintraf. „Schau mal genau hin das sind deine. Mir sind sie nämlich zu groß.“ Und schon lag das paar Ski vor Jerrys Füßen und die an der Wand angelehnten waren prompt unter L.A. Schuhen. Kurz nachdem traf auch Tai ein. Fragend sah L.A. ihn an. Doch war keine Zeit denn Herr Goldberg begann damit den heutigen Ablauf zu erklären. Zum Lunch gelang es L.A. Tai endlich die Frage zu stellen die ihr seit morgens durch den Kopf ging. „Wo warst du denn noch? Ich war ja früher da als du vorhin und du bist eindeutig 10 Minuten früher weg gefahren.“ Mit einem Lächeln entgegnete er „Ich hab mich leicht verfahren.“ „Verfahren das soll ich dir glauben?“ „Solltest du. Ich kann nämlich nicht Lügen. Dass sieht man mir sofort an. – Oder hast du dir sorgen gemacht?“ „Nö warum sollte ich?“ Leicht gekränkt ging sie fort. Am Abend gesellten sich alle um den Tisch. „Anne leg das Buch bitte beiseite. Und Tai. Was schreibst du da eigentlich?“ Tai sah von seinem Heft auf. „Auch nur Tagebuch. Bin gleich soweit.“ Alex faltete das Monopolie Spielfeld auseinander. „Ach nee das gibt nur 8 Spielfiguren.“ „Gut dann kann ich mich meinem Buch wieder Widmen.“ „Nichts da! Du spielst mit. Ich bin dann die Bank und der Spielleiter dann geht’s auf.“ Alex gab jedem eine Spielfigur und das Startkapital. Die ersten Würfel rollten und es versprach ein spannendes Spiel zu werden. Es wurde spät. „Na komm Jerry. Du bist auf meinem Bahnhof gelandet und ich habe alle vier.“ „Menno, Steff können wir das nicht anders regeln?“ „Nein nur Bares ist Wahres.“ „Mensch ich bin dann aber pleite.“ „So läuft das Spiel eben. Du bist wohl ein schlechter Verlierer?“ „Nein aber dann kann ich doch nicht mehr mitspielen. Und ich möchte noch so gerne mitspielen.“ „Frag doch L.A. ob du für sie weiterspielen kannst. Sie schläft so wie es aussieht gleich ein.“ „Nee dann geh ich lieber ins Bett.“ Eingeschnappt stand er auf. „Warte, Steff hat recht. Ich kann schon seit fünf Minuten nicht mehr die Augen offen halten. Spiel bitte für mich weiter.“ „Sag ich doch komm spiel weiter. Außerdem hat sie eine gute Basis geschaffen. Da wirst du nicht so schnell pleite gehen.“ „Wenn du mich so höfflich fragst Steff, dann spiel ich für sie weiter.“ Jerry setzte sich auf L.A. Platz und diese ging in ihr Zimmer. Kurz darauf kam sie noch mal heraus. „Was vergessen?“ „Ja meine Schuhe rauszustellen. Morgen ist Nikolaustag.“ „Glaubst du noch an so was?“, fragte Chris entsetzt. „Ein Versuch ist es doch wert.“ Und schon war sie wieder im Zimmer. Nach zwei stunden. „Ich kann nicht mehr. Können wir nicht morgen weiter machen?“ „Klar Alex, wenn alle damit einverstanden sind gerne.“ Tai notierte sich den Spielstand aller und auf welchen Feld sie waren bevor alles aufgeräumt wurde. „Wer ist morgen eigentlich mit Frühstück vorbereiten dran?“„Derjenige der als erstes ins Bett gegangen ist.“ „Ja aber L.A. hat doch schon die ganze Woche früh in der Küche gestanden.“ „Dann meld dich doch freiwillig.“ „Wartet Jungs ich mach schon.“ „Du bist ein Schatz, Mel.“ Mit einem Bussi auf die Wange sagte Ihr Martin gute Nacht und alle anderen gingen auch. Mitten in der Nacht war noch einmal eine Tür zu hören aber bis zum Morgen war dann alles ruhig. Früh stand Mel als erstes auf. Schließlich hat sie freiwillig den Küchendienst übernommen. Es roch nach Kaffee, und frischen Brötchen. Nach und nach gesellten sich Jerry, Steff, Jess, Alex, Chris und Martin hinzu. Als Tai platz nahm bemerkte er das Anne noch nicht da war. „Schläft sie noch?“ „Kann sein ich hab mich heut morgen rausgeschlichen.“ „Dann wecke sie doch schnell.“ Doch da trat der Langschläfer schon ein. „Na ausgeschlafen?“, lächelte Tai sie an. „Moooorgeeen, man ich bin noch soooooooo müde:“ Mit den Händen rieb sie sich den letzten Schlafsand aus den Augen und setzte sich auf ihren Platz. „Na schon geschaut ob der Nikolaus da war?“, meinte Chris der genüsslich in ein Brötchen biss. „Mensch ich bin grade aufgestanden. So weit draußen vor der Tür war ich noch nicht. Außerdem fühl ich mich, als könnt ich gleich wieder einschlafen.“ Besorgt sah Tai sie an. „Soll ich für dich nachsehen?“ „Häh?“ „Die Schuhe - vor der Tür – der Nikolaus. Kannst du mir folgen?“ „Ach so – ja denn schau doch nach.“ Und schon ging Jerry zur Tür. „Geht es dir gut? Du bisst einwenig blass.“ Wollte Tai wissen der seine Hand auf ihre Stirn gelegt hatte. „Also Fiber hast du nicht.“ „Ich bin nicht Krank! Ich bin nur Müde.“ Entgegnete diese und nahm seine Hand von ihrer Stirn. „Seht euch das an!“ Jerry stürzte in die Küche. In der Hand zwei Stiefel beladen mit Schokolade. „Menno ich hätte meine Schuhe vielleicht auch rausstellen sollen.“, bemängelte dieser als er die beladenen Schuhe inspizierte. Mit verschleierten Blick sah L.A. zu Jerry auf. „Ich leg mich vielleicht doch noch mal hin, bis Herr Goldberg kommt.“ „Und was wird mit dem hier?“ Als sie an ihm vorbei ging sprach sie mit leiser stimme: „Teilt es unter euch auf. Heb mir was auf. Am Besten etwas mit Nougat.“ Und weg war sie. „Hat sie irgendwas?“ „Ich schau nachher mal nach ihr, aber nun gib mal her was du da hast. Hier auf den Teller damit und dann stellen wir es auf den Tisch dann kann sich jeder was nehmen.“ Mel nahm Vorsichtig alles aus den Stiefeln. Aber nicht nur Schokolade auch Orangen und Nüsse waren in den Stiefeln versteckt. „Wie kam das da hin?“ „Jerry vielleicht ist sie in der Nacht aufgestanden und hat alles selber hinein getan. Deswegen ist sie auch so müde.“ „Wieso Chris? Glaubt ihr hier in Deutschland nicht mehr an den Nikolaus?“ „Das ist was für kleine Kinder. Wenn sie ins Teenager alter kommen glaubt keiner mehr daran.“ „Das ist schade.“ „Nun komm setzt dich und iss das wir fertig werden.“ „Sag mal ist Herr Goldberg nicht etwas spät dran?“ „Alex du kannst es wohl nicht erwarten ihn wieder zusehen?“ „Na wenn er Ende des Monats fertig sein will mit seinem Film sollte er Pünktlich sein. Ich bekomm nämlich nicht länger frei von der Uni. Und all zuviel darf ich nicht versäumen, weil bald schon wieder Prüfungen anstehen. Oder könnt Ihr so lange Frei machen von eurer Arbeit?“ „Eigentlich nicht aber ich hab mir meinen Lernstoff mitgenommen. So kann ich wenigstens Theorie pauken.“ „Schön dass mir jemand beisteuert.“ Da Sprang die Tür auf. Herr Goldberg betrat den Raum. „Wir werden heute in der Stadt drehen. Am Bahnhof, da hab ich allerdings nur heute Drehgenehmigung also muss alles auf Anhieb hinhauen. Und wenn es gut läuft dann im Büro vom Vermieter. Also schnappt euch eine Reisetasche. Die muss nicht gepackt sein, nur so das es aussieht als seid ihr gerade angekommen. Das Team bereitet alles vor in einer Stunde möchte ich euch unten sehen. Bis dann.“ Und schon war er verschwunden. „Na ihr habt ihn ja gehört. Auf, auf!“ Martin, Chris, Jerry und Alex verschwanden in ihre Zimmer auch Steff und Jess holten ihre leeren Koffer hervor. „Tai?“ „Was ist?“ „Was ist mit ihr?“ „Sie schläft tief und fest.“ Tai saß auf dem Bettrand von Anne und schaute in Mels Richtung. „Ich mein was hat sie?“ „Kann ich nicht sagen. Sie hat kein Fieber, sieht aber recht blass aus. Atmung ist normal für jemanden der schläft, auch der Puls ist in Ordnung. Vielleicht ist sie wirklich nur Übermüdet. Oder - …“ „Oder was?“ „Na ja, so eine Frauensache würde noch in betracht kommen.“ Dabei errötete er ein wenig. „Also wenn du Arzt werden möchtest, darfst du dabei aber nicht rot werden.“, kicherte Mel. „Deswegen will ich Kinderarzt werden da muss ich mich mit dem Thema ja nicht allzu häufig rumplagen.“ „Und wie gedenkst du sie jetzt wieder wach zu bekommen? Du hast Herr Goldberg doch bestimmt gehört?“ „Ja den hab ich gehört. Aber ich weiß nicht ob es so gut wäre sie zu wecken. Außerdem weiß ich auch nicht wie.“ „Mit einem kalten Lappen oder Nase zuhalten oder lass mich nachdenken – ganz laute Musik anmachen. So laut das einem die Ohren abfallen. Zumindest bekomm ich meinen Bruder immer so wach.“ „Nun gut versuche es mal, aber bitte auf die sanfte Art. Und frag sie was sie hat.“ Damit verließ er das Zimmer. Auch er griff sich seine leere Tasche. Plötzlich durchdrang ein Schrei die Ruhe der anderen. „Was ist Passiert?“ Martin rannte als erstes zum Zimmer von Mel und Anne. „Was ist los? Warum ist L.A. nass bis auf die Haut?“ „Ich hab sie anders nicht wach bekommen.“ „Aber du musst doch nicht gleich mein ganzes Bett Unterwasser setzten. Mein Wecker hätte bestimmt gereicht!“ „Nein hat er nicht. Denn hast du gar nicht erst gehört und Nasezuhalten funktionierte auch nicht. Also hab ich dir einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet.“ „Danke vielmals, jetzt bin ich ja wach – und Nass! Und es ist Kalt, könntet ihr alle hinausgehen dass ich mich umziehen kann?“ Ihre nasse Decke vor sich haltend sah sie insbesondere den männlichen Besuch an, der in der Tür stand. „Dann beeil dich in einer halben Stunde möchte Goldberg uns unten am Bahnhof sehen mit einer Reisetasche.“ „Reisen wir ab?“ „Nein er möchte da was drehen. Deine Tasche kann ruhig leer sein. Und jetzt los wir warten draußen auf dich!“ Mel schloss die Tür hinter sich und ging. Na toll, dachte L.A. bei sich, muss das denn unbedingt heute sein? Schnell trocknete sie sich ab und schlüpfte in wärmere vor allem trockenere Klamotten. „Hat ich dir nicht gesagt du sollst sie sanft wecken?“ „Wenn sie nun mal auf die sanfte Methode nicht reagiert. Muss ich nun mal zu härteren Mitteln greifen.“ „Was tuschelt ihr beiden da?“, kam Martin hinzu. „Tai meint ich wäre zu hart gewesen.“ „Na komm Tai so schlimm ist das nun auch nicht. Sie wird’s Überleben! – Ach und gib es zu. Der Anblick hat dir doch gefallen.“ „Welcher Anblick?“ „Na Anne, deren Kleidung durchtränkt an ihren Körper anliegt und der scheue Blick mit dem sie uns hinausbefördert hat.“ Auf Tai’s Gesicht legte sich eine leichte Schamesröte. „Bist du an ihr interessiert?“ fragend sah ihn Mel an. Seine Verlegenheit zeigte sich in seiner gesamten Körperhaltung wieder. „Das ist doch toll! Ich würde mich freuen wenn jemand an mir interessiert wäre.“ „So? Mel ist das so? Dann muss ich dich gleich mal entführen. Wir fahren schon mal runter in das Tal, da gebe ich dir gerne eine Heiße Schokolade aus.“ „Uhiii du kleiner Charmeur. Dann lass uns los fahren.“ Auch Chris und Jess führen los. Gefolgt von Jerry und Steff. „Wartest du noch auf sie?“ „Ja! Alex, sie war heut morgen doch so komisch nicht das noch irgendwas passiert.“ „Spricht da der Arzt aus dir oder der Mensch, Tai?“ Mit einem Grinsen setzte Alex sein Snowboard in Bewegung. „Sind die anderen schon weg?“ L.A. stand in der Tür mit Ihrer Tasche in der Rechten und einer Mütze in der linken. „Die solltest du aber aufsetzten.“ Tai ging auf sie zu. „Deine Haare sind ja noch feucht?“ „Ja ich hab sie nicht so schnell trocken bekommen. Und mein Bett schwimmt immer noch. Ich dachte ich lass sie durch den Fahrtwind trocknen.“ „Und dann holst du dir eine Erkältung. Nee, nee komm mal her.“ Tai setzte ihr die Mütze auf und fing jede Haarsträne darunter ein. „So jetzt können wir.“ Lächelte er sie an. Am Drehort angelangt erklärte Herr Goldberg was er vor hatte. Alle stellten sich auf ihre Plätze und los ging es. „Wow, seht euch die Landschaft an voller Schnee. Super das wir unseren Urlaub hier machen. Nach den ganzen Prüfungen haben wir uns aber Urlaub auch verdient oder Nicht?“ „Ach Maria, du bist wie ein Kleinkind. Lass uns schnell die Schlüssel holen. Wo müssen wir eigentlich hin? Maggy hast du die Adresse?“ „Natürlich das Büro soll gleich am Bahnhof sein. Lass uns los gehen ehe der nächste Zug eintrifft. Sonst verlieren wir uns.“ „Cuuuut, Ok das war super. Gut nun die Jungentruppe Drüben auf den anderen Bahnsteig. – Und Aktion!“ „Sag mal mussten wir in die Berge fahren? Was ist hier schon los? Es gibt doch nichts außer Schnee.“ „Chris höre das Nörgeln auf und hilf mir mit dem Gepäck.“ „Genau wir haben doch alle beschlossen Ski zufahren.“ „Ja aber ich dachte wir wollten einen drauf machen weil wir uns so lange nicht gesehen haben dadurch dass wir alle auf verschiedene Unis gehen.“ „Na komm so schlimm wird es doch nicht. Wir können doch auch hier einen drauf machen. Und nun los wir müssen uns beeilen sonst ist das Büro zu und dann sitzen wir heut Nacht draußen.“ „Nee auf draußen sitzen hab ich keine Lust. Los Martin her mit den Gepäck.“ „Sag mal wie bekommst du das immer hin ihn gleich so umzustimmen, Martin?“ „Ach Alex da fragst du mich zu viel. – Chris renn nicht so!“ Er drehte sich um. Wollte seine Kumpels zu sich winken und bemerkte nicht wie er in eine Gruppe von vier Frauen rannte. „Autsch! “schrien er und eine Dame mit langem dunklem Haar auf. Seine Freunde kamen zu ihm angerannt. „Was hast du denn jetzt angestellt?“ „Es tut mir leid.“ Er rappelte sich auf und hielt der Dame die Hand hin um ihr aufzuhelfen. „Es tut mir wirklich sehr leid. Ich hab nicht aufgepasst. Ich hoffe sie haben sich nicht verletzt.“ „Oh nein das hab ich nicht. Aber ich hätte wohl auch besser aufpassen können. Aber ich war von der Landschaft so fasziniert und so hab ich fast nichts mehr von meiner Umgebung mitbekommen. Es tut mir sehr leid.“„Aber sie brauchen sich doch nicht zu Entschuldigen. Von der Landschaft kann man doch nur fasziniert sein. Ich bin Chris.“ „Jasmin. Danke aber wir müssen jetzt los. Auf wiedersehen.“ Und schon trennten sich die Wege der beiden Truppen. „Wer war das noch mal der den Schnee so Öde fand?“, kicherte einer seiner Kumpels. „Cuuuut, Ok das lassen wir so. gut dann haben die Jungs kurz Pause und Die Mädels kommen mit mir ins Büro. In 10 Minuten geht’s los. „Man der weiß ja heute richtig was er machen will. Das ist ganz schön anstrengend.“, laut aufschnaubend gingen Jess und Steff hinterher gefolgt von Mel. „Du Tai?“ Tai würde leicht am Ärmel gezupft. „Ach du. Musst du nicht hinterher?“ „Ähm du hast doch Pause? Kannst du mir etwas besorgen? Aus der Apotheke?“ „Bist du doch krank?“ „Nein, nein, so kann man das nicht nennen.“ Verlegen sah L.A. zu Boden. „Was ist es denn?“, lächelte er sie an. „Hier!“ Sie drückte ihm einen Zettel in die Hand und lief den anderen schnell nach. „Hast du das gehört? Du sollst es ihr besorgen.“, witzelte Jerry herum. „Ich weiß nicht was du gegen sie hast, aber lass es!“ bitterböse sah Tai ihn an und ging dann ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. „Oh, oh. Da hättest du wohl etwas feinfühliger sein sollen.“ Martin gesellte sich zu Jerry und Chris kam mit Alex und einem Tablett mit warmen Getränken an. „Was ist denn mit Tai los? Will er nichts?“ „Er geht etwas erledigen.“ Rettete Martin Jerry bevor er noch etwas sagen konnte. Zum Lunch traf man sich in einem Cafe´. „Na seid ihr fertig?“ „Ja nach tausenden Wiederholungen. Mein Mund ist so trocken gibst du mir was aus?“ himmelte Mel Martin an. „Natürlich was möchtest du denn?“ „Eine heiße Schokolade.“ „Noch jemand etwas?“ Alle gaben ihre Bestellung auf. Nach ein Paar Minuten war er mit einem Tablett wieder zurück. Und verteilte die Getränke. „Da bin ich wieder.“ „Willkommen zurück Tai, ich hab mir erlaubt dir einen Tee zu bestellen.“ „Danke Martin du denkst ja an alles.“ „Du musst dir nur einen Stuhl holen und dich mit an den Tisch setzten.“ Gesagt getan. „Warum musstet ihr denn so oft wiederholen?“ „Weil Anne andauernd ihren Einsatz vergessen hat.“ Betrübt senkte diese den Kopf. Die anderen unterhielten sich weiter. „Hast du gesehen? Diese Woche eröffnet der Weihnachtsmarkt. Den würde ich mir gern anschauen.“ „Lass uns den doch gemeinsam erkunden.“ „Aber Chris, wir haben doch bestimmt keine Zeit dafür?“ Sanft wuschelte er durch Jess’ Haar und erwiderte: „Dann Fragen wir doch einfach.“ „Meinst du?“ „Du bist so süß wenn du mich so anschaust.“ Er gab Jess ein kleines Küsschen auf die Wange. Tai, der die Runde beobachtete suchte nach einer Möglichkeit unbemerkt L.A. eine Tüte zu geben. Doch diese schien eingeschlafen zu sein. Den Kopf auf die Brust gelegt. Fielen ihre roten Haare so vors Gesicht, dass man nicht sah ob sie wach war oder schlief. Er legte die Tüte einfach in ihren Schoß. „So Ihr leiben eine Einstellung noch dann geht’s zu Hütte zurück. Da ist noch eine kleine Einstellung und das war es dann für heute. So Jungs wir werden jetzt die Einstellung von euch im Büro drehen. Also los geht’s.“ Martin, Jerry, Chris, Alex und Tai folgten Herrn Goldstein. „Moment! Haben sie noch auf? Gut. Wir möchten nur schnell den Schlüssel für unsere Reservation haben, dann können sie Feierabend machen“ Überstürzt traten die fünf in das Büro ein. „Nun ja, dann bräuchte ich ihre Reservationsnummer und die Nummer der Hütte die Sie gemietet haben.“, erklärte der Rezeptionist. Er tippte etwas in den PC ein. Kontrollierte den Ausdruck von Chris und ging zu Schlüsselwand. „Welche Hütte hatten sie Reservieren lassen?“, fragte dieser verwundert „Die 12. Stimmt etwas nicht?“ Wieder tippte er etwas in den PC ein. „Mhm. Merkwürdig, wie es aussieht ist die Hütte schon vermietet. Und ich hab auch leider keine freie mehr im PC stehen.“ „Was?“ entfuhr es den Urlaubern. „Wenn sie mir bitte nach oben folgen würden, wir klären das mit den anderen Mietern. Vielleicht gab es ja eine Verwechslung der Nummern. Das Gepäck können sie erst mal hier lassen.“ Er nahm den Hörer in die Hand und führte ein kurzes Telefonat. „Cuuut, ok das war gut.“ rief Herr Goldberg. „Wir brauchen ungefähr eine Stunde zum Abbau. Also treffen wir uns in ca. eineinhalb Stunden oben dann passen auch noch die Lichtverhältnisse. So das war es.“ „Moment Herr Goldberg. Könnte ich sie etwas fragen?“ „Immer heraus damit Christopher.“ „Nun ja die Mädels haben gefragt ob wir nicht mal auf den Weihnachtsmarkt können. So in der Art wie ein freier Tag?“ „Ich werde darüber nachdenken. Aber wenn dann werde ich euch sehr kurzfristig bescheid geben.“ „Das würde uns schon langen. Danke.“ Und schon gingen sie wieder zum Cafe´, in dem die Mädels warteten. Doch als sie ankamen waren diese schon ausgeflogen bis auf L.A. welche immer noch in unveränderter Pose da saß. „Ah da drüben sind sie. Typisch Mädels immer ans Schoppen denken.“, hörte man Jerry sagen der sich umgesehen hatte. Er, Chris und Martin gingen hinüber. „Saß sie vorhin nicht schon so da?“. Fragte Alex. Tai kniete sich neben ihr im Schnee nieder. Und versucht ihr ins Gesicht zu sehen. Mit einer Handbewegung streifte er ihre Haare aus dem Gesicht. Und berührte dabei ihre Wangen die eiskalt waren. „Sie schläft!“ „Und ihr Tee ist mittlerweile Kalt. Den hat sie erst gar nicht angerührt.“ „Dass das die Mädels nicht mitbekommen haben. Wann fährt das nächste Schneetaxi ab?“ „Ich glaube gleich.“ „Gut. Alex kannst du unsere Ski nehmen? Ich bring sie nach Hause ins Bett.“ „Und was ist mit der Szene die wir oben noch drehen sollen?“ „Da müssen wir mit Herr Goldberg reden. Der ist doch sowieso auf den Weg nach oben.“ „Nun gut versuch dein Glück.“ Tai nahm sich L.A. auf die Arme. „Ach und wenn Jerry irgendwas sagt…“ „Ich weiß ich werde ihm den Wind aus den Segeln nehmen wenn er versucht ausfallend zu werden. Nun geh sonst verpasst du das Taxi.“ Tai lief zur Sammelstelle und Alex gesellte sich zu den anderen die gerade die auslagen der Geschäfte bewunderten. Oben in der Hütte angekommen, wurde Tai schon von Herr Goldberg empfangen. „Was ist passiert?“ „Erklär ich ihnen gleich ich bring sie erstmal ins Bett.“ Und schon war er in ihrem Zimmer verschwunden. „Oh nein Ihr Bett ist ja immer noch Nass. Zum Glück gibt es in jedem Zimmer drei Betten.“ „Was hat sie denn?“ „Gute Frage. Heute Morgen war sie recht blass und Müde. Und beim Lunch ist sie eingeschlafen. Brauchen wir sie unbedingt gleich?“ „Du magst sie oder? – Hast du über meinen Vorschlag nachgedacht?“ Tai sah ihn entgeistert an. Er blickte sich um und hielt ihm dann ein Heft hin. „Ich, ich…“ „Verstehe, Irgendwie bekommen wir es hin, dass sie liegen bleiben kann.“ Und schon stand Tai allein da. Mit sich und seinen Gedanken. Nach einiger Zeit traf der Rest der Truppe ein. Und schon bemühte sich Herr Goldberg sein vorhaben zu erläutern. „Können wir dann loslegen?“ „Moment Anne fehlt noch“, warf Steff ein. „Ist sie nicht mit euch gekommen?“ „Nein sie war nicht mehr im Cafe´ als wir zurückkamen. Wir dachten sie sei schon früher zurückgegangen.“ „Nun hier ist sie auch nicht. Allerdings hat Herr Welchal nur heute Zeit um das mit uns zu drehen. Dann machen wir es halt ohne sie. Wir können sie später immer noch einfügen am PC. Wären wir dann soweit? Gut also Aktion!“ Es klopft an eine Holztür. Ein Mädchen mit langem braunem Haar öffnete. Ihre Dunkelbraunen Augen erblickten das Gesicht des Vermieters. „Ja?“ „Können wir kurz reinkommen?“ „Aber sicher doch.“ Mit ihm traten noch 5 junge Männer mit ein. „Wäre es möglich noch einmal ihre Reservierungsnummer zu bekommen“ „Aber sicher doch. Jasmin, Maggy, Maria kommt ihr mal bitte.“ Rief sie während sie in ihrer Handtasche etwas suchte. Jasmin und Maggy kamen sofort. „Du bist der junge von heut Nachmittag.“, rief Jasmin erstaunt aus, als sie Chris wieder begegnete. „Was ist denn los? Wenn ich fragen darf.“ „Nun ja, meine jungen Damen, wie es aus sieht gibt es ein Problem mit der Reservierung. Allem anscheint nach wurde diese Hütte doppelt vermietet. Ja kein Zweifel.“ Die Mädchen blickten auf den Vermieter auch die Jungs sahen ihn verwundert an. „Das Problem ist ich kann keine weiter Hütte anbieten. Wir sind voll belegt. Und sie beide haben diese Hütte reserviert. Es gibt nur zwei Möglichkeiten.“ Beide Parteien sahen sich an. „Einer von Ihnen fährt zurück nach Hause oder wir bringen noch ein Paar Betten hier hoch und sie teilen sich die Hütte für die Dauer ihres Aufenthaltes. Natürlich würden wir ihnen beiden im Preis entgegen kommen. Denken sie darüber nach.“ Alle sahen sich an. „Wir können doch nicht mit Jungs zusammen wohnen!“ „Warum nicht Maggy? Wir teilen die Zimmer halt so auf das wir Mädchen unter uns bleiben.“ „Ich dachte wir wollten unter uns bleiben Sabrina?“ „Können wir doch auch so. Wie seht ihr die Sache?“ Meinte Sie und schaute in Richtung der Jungs. „Ich weiß nicht so recht.“ „Komm Alex das wird bestimmt lustig.“ „Chris das meinst du nur weil du Jasmin nahe sein möchtest.“ „Was ist daran so schlimm. Du kannst auch so dich hier entspannen.“ „Na wenn keine weiter was dagegen hat sollten wir abstimmen. Wer dafür ist hebt den Arm. – 1, 2, 3, 4, 5,6 ,7 dafür und dagegen 1,2. Tja ich denke mal wir haben dann eine Unterkunft.“ lächelte Martin seine Kumpels an. „Wenn sie sich entschieden haben, schick ich ihnen ihr Gepäck nach oben und wünsche noch einen angenehmen Abend.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Vermieter und schloss die Tür. „Kommt setzt euch. Kann ich euch einen Tee anbieten?“ „Gerne“, antwortete Martin, während er seine Jacke aushing. Alle setzten sich an den Tisch im Wohnbereich als Mel mit einem Tablett wieder kam. „Cuut, gut das war es. Den Rest drehen wir wenn Anne wieder da ist.“ Und schon war Herr Goldberg aus der Hütte gegangen. „Sollten wir sie nicht suchen?“ „Steff, sie wird schon wieder auftauchen.“ „Dass du sie nicht leiden kannst wissen wir alle, aber es wird dunkel draußen und kalt. Wir sollten sie suchen gehen.“ Alex stand an der Wand gelehnt und sah sich Tai an. Dieser kam zu ihm rüber. „Was ist?“ „Wie hast du Goldberg überreden können?“ „Er sah wie ich ankam und sie auf dem Arm hatte. Er war einverstanden damit. Ohne groß darum zureden.“ „Ich mein warum hat er nicht gesagt dass sie hier ist.“ „Das weiß ich nicht. Aber schau sie dir an, jetzt sind sie aus dem Häuschen und vorhin hat gar keiner Notiz genommen. Meinetwegen können sie ruhig etwas schmoren.“ „Du bist gemein.“ „Bis auf Steff und Mel hat ja noch keiner Geäußert sich sorgen zu machen. Daraus schließ ich dass es ihnen egal ist. Solange ist es mir auch egal ihnen zu sagen das sie hier ist.“ „Du magst sie wirklich oder?“ „Warum fragt mich jeder ob ich sie mag?“ „Nun gut ich spiel mit. Ich tu mal so ob mich das nicht interessiert.“ Sagte er und setzte sich an den Tisch. „Wollen wir unser Spiel nicht zu Ende bringen von gestern?“ begeistert setzten sich Martin, Jess, Jerry und Chris dazu. „Wie könnt ihr jetzt spielen. Wenn sie noch da draußen ist?“, warf Mel ein. „Komm sie kann sich um sich selber kümmern. Schließlich ist sie alt genug.“ Mel sah auf Martin herab. Sie konnte nicht glauben was sie hörte. „Mel kommst mal kurz in die Küche?“, rief Tai sie und ging in die Küche. Sie ging Ihm nach. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. L.A. ist im Bett.“ „Wie? Wann? Wer?“ „Beruhige dich. Sie war vorhin eingeschlafen und ich hab sie her gebracht. Ihr seid einfach weggegangen und habt nicht mitbekommen das sie sich unterkühlt.“ „Deswegen sagst du nichts?“ „Jetzt weißt du es ja.“ „Findest du das in Ordnung? So mit uns umzugehen?“ „Wie geht er denn mit uns um?“, kam Martin hinzu. „Er weiß die ganze Zeit dass Anne im Bett liegt und sagt kein Sterbenswörtchen. Findest du das fair?“ „Gut stempelt mich als Bösewicht ab. Aber ist euch mal aufgefallen wie ihr seid?“ „So wie sind wir denn?“ kam nun auch Chris hinzu hinter ihm der Rest der Bande. „Du hast rumgenörgelt das sie ihren Einsatz verpasst hat aber warum ist dir wohl nicht in den Kopf gekommen!“ „Wenn es ihr nicht gut geht soll sie es sagen!“ „Ach vergiss es einfach!“ Tai verließ die Küche und ging in sein Zimmer. „Was war hier los?“, wollte Steff wissen. „Tai wusste die ganze Zeit dass Anne hier ist. Sie liegt im Bett und er hat nichts gesagt. Dabei haben wir uns sorgen gemacht. Was denkt er wer er ist?“ Zorn überwältigte sie. „Jetzt komm mal wieder runter. So schlimm wird’s doch wohl nicht sein. Lass ihn doch einfach. Irgendwie hat er ja recht oder nicht. Und jetzt lass uns spielen.“ Entgegnete ihr Alex. „Du hast es auch gewusst oder?“ „Nein aber ich denke das Tai seine Gründe hat. Und wenn du dich abregst könntest du sie vielleicht nachvollziehen.“ „Was soll ich da nachvollziehen können?“ „Beruhige dich endlich und greif mich nicht an. Ich kann am wenigsten etwas dafür. Wenn du so bist hab ich keine Lust mit dir zu spielen. Gute Nacht.“ Und auch Alex ging in sein Zimmer. „Mel beruhige dich. Komm her.“ Martin nahm sie in die Arme. „Ich glaub wir sollten vielleicht alle ins Bett gehen.“, meinte er noch. Jerry und Chris sagten gute Nacht auch Steff und Jass. Martin setzte sich mit Mel auf die Couch und tröstete sie. Einwenig unterhielten sie sich bis auch sie ins Bett gingen. Als Mel Ihre Tür aufmachte sah sie, dass L.A. Bett immer noch nass war und diese im Bett an der Wand lag. „Vielleicht hätte ich das Wasser nicht über dich schütten dürfen. Es tut mir leid.“ Flüsterte sie als sie L.A. noch mal zudeckte. Der nächste morgen verlief relativ ruhig. Wie sollte er auch sein wenn sich alle anschweigen? Alle saßen wieder beim Frühstück zusammen. Als L.A. die Küche betrat. „Morgen. – was ist den mit euch? Ist gestern irgendetwas passiert?“ „Geht’s dir gut?“ „Ja besser. Danke für die Tüte.“ „Sollte er dir eine Tüte besorgen?“ „In Tüten ist bekanntlicherweise ein Inhalt, Jerry.“, so setzte sie sich. „Sag mal an was erinnerst du dich noch von gestern?“ „Wir waren in der Stadt, am Bahnhof und dann ist da nichts mehr. Warum?“ „Schon gut, schön dass es dir besser geht.“, lächelte Alex sie an. Damit nahm auch die Frustration der anderen irgendwie ab. Nach dem einige gegangen waren, räumte Tai das Geschirr ab. „Was ist eigentlich los, das vorhin war ja eine frostige Stimmung.“ Kapitel 4: Glöckchen -------------------- Glöckchen „Es ist nichts weiter.“ „Glaub ich nicht. Du hast gesagt dass man dir das Lügen ansieht. Ich sehe das du lügst, also sag es mir.“ Er sah sie an und wusste nicht so recht wie er antworten sollte. „Ich habe mist gebaut.“ Äußerte er nur. „Was für welchen?“ „Ich, Ich…“ langes Schweigen durchkreuzte den Raum. Er ließ den Kopf hängen. Sie kam herüber zur Spüle. Neigte den Kopf, so dass sie ihn anblicken konnte. Er zuckte zusammen als seine Augen die Ihren kreuzten. „Ist es etwas so Schlimmes?“ „Ich, Ich…“ wieder konnte er seinen Satz nicht zu ende bringen. Eigentlich hassen mich die anderen wegen dir doch dass kann ich ihr doch nicht sagen. Wie soll ich nur antworten. Schweigen ist auch keine Lösung. Dachte er bei sich. Unterdessen im Wohnraum. Feuerholz wurde nachgelegt. Jerry der sich noch etwas zu trinken holen wollte ging zu Küche und blieb im Rahmen stehen. Er beobachtete die ganze Situation unbemerkt. Leise winkte er die anderen zu sich. Alle schauten kurz um die Ecke. „Ich glaub er bereut wirklich dass er so gemein war zu uns.“ Meinte Steff leise. „Ja und nun steht er da wie ein Trottel und weiß nicht wie er es sagen soll.“, pflichtete ihr Jerry bei. „Da kenn ich einen Ausweg. Ich werde es ihr einfach sagen!“ bestimmend ging Mel in die Küche hinein, der Rest verschwand außer Sichtweite. „Du möchtest wissen was los ist? Das kann ich dir sagen.“, giftig funkelte sie Tai an der erschrocken hochsah. „Dein Ritter in goldener Rüstung ist ein Intrigant!“ „Was hat das zu bedeuten?“ „Er hat dich gestern einfach Heim gebracht und keinem von uns bescheid gegeben. Und wir haben uns sorgen gemacht, weil du nicht mehr da warst. Auch zu der Schlussszene warst du nicht da. Und er lässt uns einfach im Ungewissen. Und versucht uns die Schuld zu geben.“ „Ihr habt euch sorgen gemacht? Um mich? Bedeute ich euch so viel? Danke.“ Mit einem warmen, herzlichen Lächeln sah sie zu Mel herüber, welche verdutz einen Schritt zurück ging und nun mehr eingeschüchtert als Selbstbewusst auftrat. Doch dann faste sie sich wieder. „Sieh ihn dir an, er hat noch nicht mal die Courage dir die Wahrheit zu sagen…“ „Welche Wahrheit? Etwa das ihr euch erst sorgen gemacht habt, als sie weg war? Oder hast du dich vorher nicht beschwert dass sie ihren Einsatz immer wieder vermasselt hat? Das heißt erst als euch bewusst wurde das sie fehlt, habt ihr euch sorgen gemacht, aber nicht vorher?“ Zischte Tai sie an. Wieder trat Mel einen Schritt zurück. Mit solch einer Wut hätte sie nicht gerechnet. Und auch ihn diesem Moment wurde ihr bewusst dass er gestern Recht hatte. Sie hatte sich nicht sonderlich darum geschert was los war. Machte ehr noch Vorwürfe. Sie hielt sich die Hände vor dem Mund. Martin kam herein und nahm sie in den Arm. „Ich glaub wir sollten diese Diskussion hier beenden.“ Er wollte Mel mit nach draußen nehmen. „Er hatte gestern recht. Oh Nein! Er hatte recht.“ stammelte sie noch in der Zeit wie Martin sie hinaus begleitete. Zurück blieben L.A. und Tai. „Warum hast du das getan?“ Er sah sie an. „Warum hast du nichts gesagt?“ „Ich, ich…“ „Was hast du dir davon erhofft?“, fragte sie sanft. Mit allem Mut antwortete er leise: „Ich tat es für dich. Ich wollte dich beschützen. Ich…“ Schweigen. „Wovor wolltest du mich beschützen? Vor den Anderen? Du weist doch das ich mit denen gut alleine klar komme.“ „Ich wollte dir helfen…“ „So hilfst du aber keinem.“ „Ich – du…“ „Denk darüber nach was passieren könnte, wenn jemand so etwas tut. Wärst du an ihrer Stelle nicht auch sauer?“ „Du Verteidigst sie auch noch?“ Ungläubig sah er sie an. „Ich an ihrer Stelle wäre sauer auf dich und ich würde zu mindest eine Entschuldigung erwarten. Entschuldige dich, ich denke sie würden sie annehmen und dir verzeihen.“ Mit diesen Worten ging sie hinaus und Tai blieb mit seinen Gedanken allein zurück. „Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.“, flüstere er ihr hinterher. Alex stand im Türrahmen. „Hast du dir das so vorgestellt?“ „Fang du jetzt nicht auch noch an!“ Er öffnete den Wasserhahn für den Abwasch. „Dann kann ich sie mir ja nehmen.“ Geschockt und auch entsetzt sah er ihn an. Ein schelmisches Grinsen hatte Alex auf den Lippen. „Warum? Was willst du mit Ihr?“ „Sie ist interessant. Ich würde gern einen Platz in ihren Herzen haben. Wenn du nicht mehr willst dann kann ich sie ja haben!“ und er verließ Tai. Dieser ließ sich auf den Boden sinken und lehnte sich an den Küchenschrank an. „Was habe ich nur getan?“, sprach er zu sich. Er legte seinen Kopf auf seine Knie nieder. Er bemerkte nicht wie er durch das Fenster beobachtet wurde. Kurz darauf schlug die Tür auf. „Christopher?“ Herr Goldberg kam herein. „Ja“, dieser blickte von der Couch auf. „Ich hab Termine und bin erst morgen Mittag zurück. Also könnt ihr heute und morgen Vormittag freimachen. Dann könnt ihr auch zu dem Weihnachtsmarkt, nach dem du mich gefragt hattest. Also ich wollt euch nur bescheid sagen. Bis Morgen“ und schon war er verschwunden. Allerdings nicht ohne noch mal einen Blick durch das Küchenfenster zu werfen. Tai saß unverändert da. „Toll dann machen wir jetzt eine Schneeballschlacht und abends fahren wir in das Tal und besuchen den Markt.“, freute sich Jess. „Los alle raus!“ Gefolgt von Jerry, Steff und Chris lief Jess nach draußen. Mel und Martin ließen nicht lange auf sich warten. „Was hältst du von Snowboard fahren?“ gesellte sich Alex zu L.A., welche am Fenster stand. „Ich kann doch kein Snowboard fahren gerade mal so dass ich Ski fahren kann ohne mich alle paar Meter lang zu legen.“ „Soll ich es dir beibringen.“ „Snowboard fahren?“ „Ja warum nicht?“ „Ok, aber wehe ich bekomm blaue Flecken.“ Beide zogen sich Stiefel und Jacken an und gingen nach draußen. Von drinnen noch hörte Tai das Gelächter seiner Kollegen. Anscheint haben sie viel Spaß bei der Schneeballschlacht. Ab und zu rannte jemand mal schnell hinein und wieder hinaus. Nach einiger Zeit. „Tai! Was machst du denn?“ Chris rannte zum Wasserhahn und drehte ihn zu. Das Wasser, das Tai einlassen wollte zum Abwaschen, rannte in einem Rinnsal über die Kante, über Tai’s Kopf und auf den Boden. „Sieh dir die Überschwemmung an!“ Jess und Steff steckten ihre Köpfe in die Küche. „Warte wir helfen dir.“ Mel und Martin kamen herein und sahen die beiden Mädchen mit Handtüchern in die Küche laufen. Sie gingen ihnen nach. Dort war Chris mit Jerry schon bemüht den Boden trocken zu legen. Mel und Martin warfen ihr Jacken im Flur auf den Boden und schnappten sich Handtücher. „Tai jetzt beweg dich doch mal! Du bist im Weg wenn du da sitzen bleibst.“ Erst jetzt realisierte er dass, die Truppe um ihn herum versuchte den Schlamassel zu beseitigen. „Es tut mir leid.“ „Das du im Weg bist oder was?“ fauchte ihn Mel an. „Auch, aber mehr wegen gestern. Es tut mir wirklich leid. Könnt ihr mir verzeihen?“ mit Tränen in den Augen sah er auf. Martin warf ihn ein trockenes Handtuch über den Kopf. „Und jetzt geh dich umziehen. Wir können nachher reden.“ Er hielt ihm seine Hand hin. Tai ergriff sie. Der Rest schaffte es den Boden trocken zu legen. Chris wusch das restliche Geschirr von der Früh noch ab und bereitete dann das Mittagessen vor. Nachdem Tai sich umgezogen hatte, setzte er sich auf das Fensterbrett und sah nach draußen. Er sah wie Alex immer noch versuchte L.A. auf dem Snowboard zu halten. Doch immer wieder verlor sie das Gleichgewicht und stürzte. „Tai – Es tut mir auch leid.“ Er sah Mel an. „Ich hab gestern und auch heute falsch reagiert.“ „Sie sagte, sie hätte genauso reagiert und wäre sauer auf mich. Also kann ich dir keinen Vorwurf machen. Sie ist sonderbar. Sie hat mich in die Schranken verwiesen, so freundlich und sanft, dass es mir erst später bewusst wurde. Aber ich fühle mich als hätte ich sie verloren.“ Wieder sah er nach draußen. „Dann pass auf das sie dir kein anderer wegschnappt.“ Martin der dazukam, machte eine Andeutung Richtung Alex. „Es ist nicht erst seit heute, dass er sie so ansieht. Es ist schon länger so.“ „Davor hab ich angst!“ „Mhm?“ „Dass sie ihn ansieht wie mich an dem einem Tag. Dass sie jedes Wort nur noch mit ihm wechselt und nicht mit mir. Dass sie keinen Platz mehr für mich in ihren Herzen hat.“ „Meinst du den Tag, als sie ankam?“ Er sah Mel an. „Seit dem interessierst du dich für sie? – Da hast ihr das Buch besorgt das in der Tüte war oder?“ „Sie hatte mich gebeten aus der Apotheke etwas zu besorgen. Ich wusste nicht wie ich es ihr geben sollte und hatte das Buch gesehen und gedacht es könnte ihr gefallen. Darum.“ „Sie mag es.“ „Wie kommst du darauf?“ „Sie hatte vorhin darin gelesen und dabei ein Lächeln auf den Lippen. Ein schönes Lächeln.“ Martin legte seine Hand auf Tai’s Schulter. „Ich glaube du hast schon längst einen Platz in ihren Herzen.“ Beide gingen zu Chris. Tai sah noch etwas hinaus. „Das war toll aber dafür tut mir jetzt der Po weh.“ „Wir können gerne nachher weiter machen.“ „Alex? Kannst du mich nicht auch als Schülerin nehmen?“, mischte sich Mel ein. „Ich gebe nur Einzel Privatunterricht.“ Ein Stich in Tai’s Herz. „Na dann gebe mir doch Einzel Privatunterricht. L.A. kann sicher eine Pause vertragen.“ „Bist du dir sicher dass dir nicht lieber Martin unterricht geben sollte?“ „Nein, nein das geht schon in Ordnung Alex, Jess hat mich nach Nachhilfe in Mathe gefragt. Und da wir Zeit haben, dachte ich wir machen das heute.“ „Nun denn, mach dich nach dem Essen bereit.“ Er ging in sein Zimmer. Sichtlich gewurmt da er mitbekam was gespielt wurde. Tai saß unverändert auf dem Fensterbrett. Jess ging zu Martin hinüber und fragte wie er auf die Idee komme sie bräuchte Nachhilfe in Mathe. „Jess sei so gut und spiele bitte mit. Ich erklär die später alles. Bitte!“ „Na Gut. Du kommst dann aber mit mir auf den Weihnachtsmarkt.“ „Ja das geht in Ordnung.“ Martin saß mit Jess am Tisch. „Erklärst du es mir nun?“ Fragte sie so laut das es Alex mitbekam. „Pass auf rechne dir die Seiten a und b aus.“ „Warum ich soll doch nur die Höhe berechnen. Geht das nicht auch ohne A und B?“ „Wenn du unbedingt mit Tanges rechnen möchtest wäre das möglich. Aber deinem Gesicht zu Urteilen weißt du nicht was Tanges ist oder?“ „Nein! Erklär mir wie ich a und b ausrechne…“ „Wir sind dann weg. Wartet ihr auf uns wegen dem Weihnachtsmarkt?“ „Klar viel Spaß. Du kannst mir nachher zeigen was du gelernt hast.“ Lächelt schloss Mel hinter Alex die Tür. „Erklärst du mir was du hier für ein Spiel treibst?“ „Wir wollten dass Alex nicht so viel Zeit mit L.A. verbringt. Deswegen war Tai vorhin auch so niedergeschlagen.“ „Du meinst er ist es immer noch.“ Flüsterten die beiden. Chris setzte sich dazu. „Du hättest doch sagen können dass du schwach in Mathe bist. Ich hätte dir auch Nachhilfe gegeben.“ Martin weihte ihn ein. „Du hättest doch auch Steff nehmen können?“ „Glaubst du Jerry wäre ruhig geblieben wenn es um L.A. geht?“ „Nein nicht wirklich.“ „Außerdem sehe ich mir dass nicht lange mit an wie Alex meine Mel anfasst. In einer halben Stunde machen wir uns los zum Markt. Dann hab ich sie hoffentlich wieder für mich und Tai kommt aus seinem Trübsal raus!“ „Dich wurmt es das Alex mit Mel da draußen ist.“ „Wie?“ „Du hast gerade deine Mel gesagt.“ „Würde dich das nicht wurmen wenn es Jess wäre?“ „Kann sein.“ L.A. setzte sich zu den dreien. „Er hat sich entschuldigt oder?“ „Ja. Nachdem wir die Küche wischen mussten.“ Verwirt sah sie Chris an. „Wieso Küche wischen? Das versteh ich nicht. Kann man von Küche wischen so deprimiert werden wie er?“ „Nein ganz sicher nicht…“ „Mir ist etwas heruntergefallen deswegen mussten wir wischen.“ Mit einen Fußtritt brachte er Chris zum schweigen bevor dieser antworten konnte „Ach so. Ist es für ihn so schlimm sich zu entschuldigen?“ „Geh rüber und frag ihn. Außerdem kannst du ihm sagen dass wir in einen halben Stunde zum Markt wollen.“ Sie ging hinüber. „Warum hast du mich getreten?“ „Bist du schwer von Begriff? Lass es dir von Jess erklären. Wir waren ja soweit fertig oder?“ „Ja aber mit Tanges wäre ich schneller gewesen.“, lächelte sie ihn an. Martin stand auf und ging in sein Zimmer. „Kommst du mit?“ L.A. stand neben Tai und schaute mit aus dem Fenster. Er hat gar nicht bemerkt dass sie schon seit 5 Minuten da stand. Jetzt sah er zu ihr auf. „Zum Weihnachtsmarkt, kommst du mit?“ wiederholte sie ihre frage. „Wenn du es möchtest.“ Und er sah wieder nach draußen. „Was ist los mit dir?“ Keine Antwort. „Ist es so schlimm sich zu entschuldigen?“ Auch darauf reagierte er nicht. „Hab ich dir etwas getan? Ich spreche mit dir.“ „Magst du ihn?“ „Wen Alex? Ich kann euch alle gut leiden.“ Er sah sie jetzt an und seine blauen Augen verrieten unendliche Traurigkeit. Verdutzt trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück. So hatte sie ihn in der Woche noch nicht gesehen. Er war immer freundlich und lächelte sie an. Aber nun? So verletzlich. Alex riss die Tür auf. „Man ist das Kalt.“ Er ging schnell auf L.A. zu. „Hier meine Hände sind eiskalt.“ Und er berührte ihre Wangen mit seinen kalten roten Fingern. „Nimm sie weg, die sind Kalt!“ doch Alex zog sie näher an sich heran. Tai stand auf und ging. Mit einem Siegerlächeln wollte Alex L.A. noch näher an sich ziehen. Doch diese wand sich irgendwie aus dem Griff und signalisierte ihm mit nur einem Blick, dass er das gefälligst zu lassen hat. Er war in seine Schranken verwiesen, aber aufgeben wollte er noch lange nicht. „Kommt das Taxi wartet.“, rief Jess von draußen. Alle beeilten sich und schon waren sie im Tal. Der Weihnachtsmarkt war geschmückt mit tausenden von Lämpchen eine Christkrippe stand am Anfang der Passage und in der Mitte ragte ein riesen großer geschmückter Tannenbaum hervor. Von dort her roch es nach Zuckerwatte und gebrannten Mandeln, nach Glühwein und Punsch. Die Stände waren mit allerlei weihnachtlichen Sachen ausgelegt. Angefangen von Schal, Mütze und Handschuhen über Lichterbögen und Räuchermännchen bis hin zu kleinen Christkrippen. Eine kleine Sängergruppe von Grundschülern hieß mit allerlei Liedern die Besucher willkommen. „Komm ich möchte dir etwas zeigen“, bat Alex und griff nach L.A.’s Hand. Er Zog sie einfach hinter ihm her. Die anderen folgten ihm nur Tai blieb am Eingang stehen. Er beobachtete wie Alex Ihr einen Schal umlegte. Oder am nächsten Stand ihr etwas zeigte, dass sie allen Anschein nach erfreute. Er fühlte sich überflüssig. Und er hatte auch nicht gerade Lust auf diese Weihnachtsstimmung. Er kehrte dem Markt dem Rücken und sah sich die Auslagen der anderen Geschäfte an. Ein kleines Mädchen zupfte ihn am Ärmel. „Möchten Sie vielleicht ein kleines Glöckchen haben?“ mit mandelgroßen braunen Augen sah das Mädchen ihn mit voller Zuversicht an. Er hockte sich nieder um sich die Glöckchen anzuschauen. Ob sie sich über eins freuen würde? Dachte er. Sicherlich würde sie eins mögen. „Mister? Sind Sie traurig?“ er sah das Mädchen an. „Meine Glöckchen machen glücklich. Hören sie.“ Sie schwang eins in die Lüfte und dabei erklang ein Laut der ihn beinahe seine Sorgen vergessen ließ. Ein kleines Lächeln zauberte sich auf seinem Gesicht wieder. „Sehen Sie, Sie lächeln.“ „Wie viel möchtest du für eins?“ „Mama meinte ich solle sie nicht unter 5 Euro verkaufen.“ „Darf ich dieses haben?“ Er deutete auf das Glöckchen in ihrer Hand. „Und ein zweites. Suche du es bitte für mich aus.“ Sie kramte noch ein zweites aus ihrem Körbchen und verpackte es in eine kleine Geschenkschachtel. Tai gab ihr 20 Euro. „Mister das ist zu viel.“ „Kleine Dame ein Lächeln ist unbezahlbar“ „Aber das ist zu viel.“ „Deine Mama sagte doch nur nicht weniger als 5 Euro, also hab ich sie dir für 10 abgekauft. Dann ist es nicht zuviel.“ Er streichelte ihr über den Kopf und sie schenkte ihm ein Lächeln. „Ein schönes Weihnachtsfest.“ Wünschte sie Tai bevor sie um eine Ecke verschwand. Er sah auf die Geschenkpackung herab und lächelte. Zumindest wusste er wieder warum er einmal Kinderarzt werden wollte. Er sah sich weiter die Auslagen der Geschäfte an. „Na macht es dir Spaß?“ „Ich weiß nicht.“ Alex sah sie fragend an. „Wir sind von einem Stand zum nächsten gehetzt. Ich konnte mir ja nicht mal richtig etwas anschauen.“ „Gut dann lass es uns gemütlich betrachten. – so wie Chris da vorne.“ Sie sah dass Chris gemütlich mit Jess schlenderte und ab und zu stehen blieb. Sie begutachteten die Auslagen und ab und zu lächelte sie ihn an. Unweit davon standen Mel und Martin. Martin hatte Mel im Arm und zeigte ihr eine riesen Christbaumkugel. Auch sie lächelte ihn an. Die einzigen die sie nicht sah war Jerry und Steff. Und Tai. Was er wohl macht, dachte sie bei sich. Alex riss sie aus ihren Gedanken. „Komm mit rüber ich gebe dir einen Tee aus.“ Und schon rannte er voraus. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie einen Stand mit Büchern. Ach Alex wird mich schon finden, meinte sie zu sich. Sie ging hinüber und ihre Augen erblickten gleich ein Exemplar das ihre Aufmerksamkeit verdiente. Ein in altes Leder eingebundener Band. Sie nahm ihn auf und betrachtete ihn. „Wunderschön“, äußerte sie. „Ja meine Dame. Eine hervorragende Wahl. Es ist auch nicht all zu teuer nur 30 Euro. „Oh soviel hab ich gar nicht mit. Sind sie auch morgen noch hier?“ „JA.“ „Dann komm ich morgen noch einmal. Wenn ich darf.“ „Sicher schauen sie nur weiter. Ich habe jede menge gute Ware.“ „Dieses Eine würde mir schon reichen.“ Lächelte sie die Verkäuferin an. Sie drehte sich um, weil sie dachte Alex hätte zu ihr zurück gefunden doch. Doch dem war nicht so. Sie ging ein Stück weiter. Doch sah sie auch keinen der anderen. Aber eine kleine zarte Stimme hörte sie. Die kam aus einer dunklen Gasse. Eine Stimme die um Hilfe rief. Sie schaute sich noch einmal um, ob wirklich keiner der anderen da war und ging langsam auf die Gasse zu. Ihre Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Doch was sie dann sah erschreckte sie. Ein großer Mann mit einer Narbe im Gesicht und dreckigen dunklem Haar bedrohte ein kleines Mädchen. Sie hielt ihr Körbchen fest, als ob es überlebenswichtig wäre. In der anderen Hand hielt sie ihr Tuch beisammen, welches über ihre Schultern lag. Verängstigt sah sie den Mann an. Doch nicht ihre Hilferufe hatte sie gehört, sondern das Schellen der Glöckchen in dem Korb. L.A. begriff wie ernst die Lage war. Und nahm allen Mut zusammen. Sie rannte los und stieß den Mann zur Seite. Schützend stand sie, mit ausgebreiteten Armen, vor dem Mädchen. „Ach meinst du, du kannst mir was antun?“ mit festen Blick starrte er sie an. „Ein Mädchen wie du? Bist ja kaum viel größer als das arme Ding da.“ Bemerkte dieser abfällig. „Wenn ich los sag rennst du weg, verstanden?“ Das Mädchen nickte und L.A. schrie „LOS!“ als sie sich auf den Kerl stürzte. Die kleine lief los und rannte am anderen Ende genau in die Arme von Tai. Der sie erschrocken ansah. Doch sie lief schon weiter. Tai sah einen Blick in die Gasse und musste mit erschrecken feststellen das L.A. mit einem Messer bedroht wurde. Bevor er einen Gedanken fassen konnte, lief er los. Mit einem Schlag gegen das Handgelenk ließ der Verbrecher das Messer fallen. Mit der andern Hand stieß Tai ihn weg und kam somit zwischen ihm und L.A. „Ist alles in Ordnung?“ „Pass auf!“ mit einem Holzstiel lief der Verbrecher auf Tai zu der wehrte mit seiner linken ab. Ein Schmerz durch zuckte ihn. Doch mit der anderen Hand bekam er den Holzstiel zufassen und entriss ihm dem Angreifer. Der stand wehrlos da. All seine Wut die in Tai auf einmal hochkam legte er in seine linke Faust. Er stellte sich vor Alex stände ihm gegenüber und das machte ihn noch wütender. Mit geballter Wut schlug er mit seiner Faust in das Gesicht seines Gegenübers. Nochmehr schmerzte seine Hand. Doch der Verbrecher suchte das Weite. Tai hielt sich mit der Rechten das Handgelenk. L.A. kam hinter ihm vor. Sie sah ihn an. „Was machst du in so einer dunklen Gasse?“ Schrie er sie an. „Dir hätte wer weiß was passieren können!“ Kapitel 5: Eifersucht --------------------- Eifersucht „Ich… Aber… Da war…“ stammelte sie „Es tut mir leid.“, entgegnete sie dann aber betrübt. Er sah sie an wie sie den Kopf hingen ließ. „Komm her.“ Er legte seine Arme um sie. Kurz danach lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Es tut mir wirklich leid. Aber das Mädchen, es wurde von ihm bedroht. Und da war sonst keiner. Was hätte ich denn tun sollen?“ leise liefen ihr Tränen über das Gesicht. Mit einem Finger wischte Tai sie beiseite und lächelte sie an. „Dir ist zum Glück nichts passiert.“ Eine Weile standen sie so da. „Ich glaube wir sollten langsam zurück. Nicht dass sie uns noch vermissen.“ Tai zog sich seine schwarzen Lederhandschuhe über und folgte ihr aus der Gasse, mitten hinein in das Marktgeschehen. Kurz hinter dem Buchstand kamen sie heraus und für Tai eröffnete sich abermals der Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln. „Hattest du was Schönes gesehen?“ „Ja ein Buch in Ledereinband, aber es war zu teuer.“ „Wie viel?“ „30 Euro aber soviel hab ich nicht mit.“ „Soll ich dir etwas auslegen?“ „Nein ich komme morgen noch einmal her und werde es mir dann holen.“ „Aber wenn Goldberg morgen zurück kommt weiß ich nicht ob du dafür Zeit hast.“ „Ach so.“ Sie sah noch einmal in Richtung des Standes. „Soll ich es für dich holen?“ „Nein du hast mir schon ein wunderbares geschenkt.“ Tai ging trotz alledem hinüber. Sie folgte ihm. „Welches?“ „Dieses hier.“ Sie nahm es in die Hand. Und ließ ihre Finger über den Einband gleiten. Tai wechselte ein paar Wörter mit der Verkäuferin und zog L.A. mit sich. „Aber, ich hab noch das Buch.“ „Und? Es ist deins.“ Sie blieb abrupt stehen. „Das hättest du nicht tun müssen.“ „Zahl es mir doch einfach zurück, wenn du Geld holen warst.“ „Aber…“ „Nichts aber, ich hab gesehen wie gern du es haben möchtest. Du sahst so glücklich aus, als ob dich diese Buch gesucht und du es gefunden hättest.“ „Gut. Aber ich zahl dir jeden Cent zurück.“ „Schön, dann lächle wieder.“ Sie blickte kurz nach unten und mit einem warmen herzlichen Lächeln sah sie zu ihm herüber. Aus einiger Entfernung sah Alex wie sie Tai dieses Lächeln schenkte und nach seiner ausgestreckten Hand griff. Beide gingen weiter ohne ihn zu bemerken. Am Treffpunkt sahen sie schon Martin und Mel. Beide in den Armen liegend. Chris stand auch da und vor ihm Jess. Seine Arme umschlingen diese und ihr Kopf legte sich an seine Wange. Jerry und Steff kamen auch gerade aus einer Ecke. Es sah so aus als ob sie auf jemanden warteten. Alex kam aus der gleichen Ecke wie Jerry und alle drehten sich zu ihm um. Es schien als ob sie mit ihm erzählten. Auch Tai und L.A. kamen zu den sieben. Bis auf Alex merkte niemand, dass die beide Händchen hielten. Gemeinsam sahen sie sich den nächtlichen Himmel an, bevor sie in ihre Hütte fuhren. Oben angekommen beschäftigte sich Jerry mit dem Feuer das leider aus gegangen war. „Beeil dich doch. Es ist echt Kalt hier drin.“ „So Steff, Feuer ist an. Soll ich dich so lange wärmen?“ kichernd saß sie sich auf die Couch. Jerry sich neben ihr. „Was meint ihr spielen wir unser Spiel zu Ende? Wir können doch morgen ausschlafen.“ Wollte Chris wissen. Jess war schon dabei das Spielbrett auf zu stellen. Mel und Martin setzten sich und nahmen ihre Spielposition wieder ein. Da fiel auf dass ja Jerry und Jess gar nicht mehr im Spiel waren. „Du kannst ruhig für mich weiter spielen. Hast das ja sehr gut hinbekommen, Jerry“, erwähnte L.A. die sich in den Sessel setzte mit einem Buch. „Und ich? Dann muss ich wohl zusehen.“ „Nein, wenn du möchtest, spiel für mich weiter. Ich hab nicht unbedingt große Lust zu spielen.“ Kam Tai aus der Küche mit zwei Tassen. Er stellte beide am Tischrand nieder und nahm auf der Sessellehne platz. Er sah bei L.A. ins Buch und las einige Zeilen mit. Sehr zum misswollen von Alex, der als Spielleiter direkt ihnen gegenüber saß. Die ganze Zeit über beobachtete er die Beiden und konzentrierte sich nur halbherzig auf sein Spiel. „Hallo Bank. Ich bekomm für meine Hypothek noch einen Tausender:“ erinnerte ihn Chris. Widerwillig gab Alex das Geld heraus. Bis ihm die roten Knöchel an Tai’s linker Hand auffielen. Er witterte eine Chance. Als Tai das nächste Mal in die Küche ging, ging er ihm nach. Ohne das Tai etwas merkte stand Alex hinter ihm. Als er sich umdrehte lief er direkt in Alex hinein und verschüttet den heißen Tee über ihn. „Spinnst du?“ schrie er ihn an. Und versuchte Luft unter den Pulli zu wedeln. Tai währenddessen hielt sich die Linke Hand am Gelenk fest. „Ich wollte eigentlich wissen was du gemacht hast und nicht gleich mit heißen Tee begossen werden.“ „Was soll ich gemacht haben?“ „An deiner Hand, dass die Knöchel so rot sind.“ „Das geht dich nichts an!“ Antwortete er grimmig. Und ging an Alex vorbei. Er brachte L.A. noch Ihren Tee und verabschiedete sich mit einem Küsschen auf der Stirn von ihr. „Was hast du denn gemacht? Dein Pulli ist ja ganz nass?“, fragte ihn Steff. „Tai hat mich mit Teewasser erwischt. Ich zieh mir schnell etwas Trockenes an.“ „Rennst du mir hinterher?“ „Kann ich mir noch etwas Trockenes anziehen wenn du mich schon begießt?“ und Alex verließ das Zimmer. „Wieso muss ich mir mit diesem Kerl auch ein Zimmer teilen?“ Er Bandagierte sein schmerzendes Gelenk und legte sich schlafen. In seiner Rechten das Schächtelchen mit den zwei Glöckchen. Ihm war so, als hörte er sie läuten und schlief mit einem Lächeln ein. Am Morgen war wieder L.A. als erstes wach und bereitete das Frühstück zu. Alex kam hinzu. „Du warst gestern verschwunden.“ „Ach ich hatte einen Stand gesehen der mich interessierte. Ich ging davon aus das du mich schon finden wirst.“ „Nein ich nicht aber – ER – hat dich gefunden.“ Er schwieg und sah zu wie sie ihre Arbeit tat. „Was hat er getan, dass du ihm solch ein lächeln schenkst?“ „Was meinst du?“ „Ich hab euch gesehen. Du hattest irgendetwas in der Hand und du hast ihm solch ein Lächeln geschenkt.“ Er hielt sie an beiden Armen fest. „Zeig mir dieses Lächeln!“ „Alex du machst mir Angst!“ „Ich mach dir Angst? Ich möchte doch nur dieses lächeln sehen.“ „Alex bitte lass mich los. Du tust mir weh!“ „Hey deine Brötchen…“ kam Jerry in die Küche und zog auch gleich Alex fort. „Wie kannst du so etwas tun? Ich ärger sie auch gerne aber ich werde nicht Handgreiflich!“ Er schob ihn nach draußen in den Schnee damit er sich abkühlt. „Bei dir alles in Ordnung?“ L.A. war zum heulen zu mute. Doch tapfer unterband sie ihre Tränen und machte weiter mit dem was sie angefangen hatte. Als der Tisch gedeckt war kamen die ersten zum Tisch. „Ohhhh leckere Brötchen. Wie bekommst du sie so hin?“ „Geheimrezept. Bin doch nicht umsonst Konditorin.“ „Du bist Konditorin? Das ist Klasse. Dann kannst du mir bestimmt zeigen wie eine Mousse ou Chokolade geht?“ „Sicher, aber ich kann dir nur das Grundrezept zeigen. An meine Geheimrezepte lass ich keinen ran.“ grinste sie in Jess Richtung. Der Rest kam hinzu. L.A. fiel auf, dass Tai versuchte alles mit Rechts zu handhaben. Was ihm mehr oder weniger gelang. Auch Alex kam von draußen wieder herein. Er mied den Blickkontakt und nach ein paar Happen stand er auf. Als auch die anderen bis auf Tai und L.A. die Küche verlassen hatten, setzte er sich wieder an den Tisch. Die beiden wunderten sich. Sie nahm aus dem Tiefkühler ein Coolpack und legte es auf Tai’s linkes Handgelenk. „Woher…“ „Du hättest gestern ruhig etwas sagen können. Das du dir wehgetan hast.“ „Ich dachte nicht dass es so schlimm ist.“ „Und das sagt der, der Arzt werden möchte.“ „Da war es wirklich nicht so schlimm.“ „Aber jetzt. Du kannst das Gelenk ja fast nicht bewegen und es ist geschwollen.“ Er sah auf die Tischkante. „Möchtest du noch was Essen?“ „Mhm.“ „Egal was?“ „Mhm.“ Sie reicht ihm ein Butterbrötchen und goss ihm noch einmal Kaffee ein. Das alles beobachtete Alex und ihm war als wäre er fehl am Platze. Keiner von beiden beachtete ihn. Wozu auch. Sie schienen sehr gut so Miteinander auszukommen. „Danke. Ich wird dann gehen.“ „Nein! Tai bitte bleib noch ein wenig.“ Hatte er furcht in ihrem “nein“ gehört. Er setzte sich wieder und sah ihr dabei zu wie sie den Aufwasch erledigte. Auch wenn Alex nicht mehr aß oder etwas trank, saß er noch da und beobachtete. Tai machte sich so seine Gedanken. Wollte sie vielleicht nicht allein mit Alex hier sein? Ist zwischen den beiden etwas Vorgefallen? Als sie das Kühlpad von seiner Hand nahm, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sie nahm ihm die Bandage ab und sah dass sein Handgelenk tiefblau angelaufen war. „Dir ist gestern auch heißes Wasser darüber gelaufen oder?“ Er sah sie an. „Als Alex mit seinem nassen Pulli ankam, dachte ich mir schon so etwas. Auch weil du so Schnell verschwunden warst.“ Sie wickelte das Kühlpad in ein Handtuch und band es Tai um das Handgelenk. Dieser zuckte kurz zusammen bei der Berührung. „Du solltest es Röntgen lassen.“ „Ich werde gleich losgehen, wenn es dir so wichtig ist.“ „Dir sollte es auch wichtig sein. Du brauchst deine Hand als Arzt.“ Beharrlich sah sie ihn an. Am liebsten hätte er sie geküsst. Doch da saß noch Alex der sie beobachtete. Doch das kann ihm eigentlich ganz recht sein. Dieser ist vor seinen Augen und Ohren ja auch nicht zimperlich. Tai näherte sich ihrem Kopf. Mit der rechten strich er ihr einige Haarstränen aus dem Gesicht. Er wollte sie küssen, doch ihre Hand legte sich auf seine Brust und mit dem sanften Druck den diese ausübte, begriff er dass er damit eine Grenze überschritt die noch nicht offen stand. Er gab ihr stattdessen einen Kuss auf die Stirn. Stand auf und ging zur Tür. Sie ging ihm schnell nach. Alex saß allein da, witterte aber seine Chance. Tai würde zum Arzt gehen und er könnte dann weiter machen wo er gestern aufgehört hatte. Ein unheimliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Er hörte. Wie Tai sich verabschiedete und die Tür sich schloss. Als er in den Wohnbereich kam sah er Mel und Martin bei einer Partie Mühle. Jerry, Chris, Steff und Jess spielten Mensch Ärgere dich nicht. Nur L.A. sah er nicht. Na vielleicht kommt sie ja gleich, dachte er und setzte sich in den Sessel. Doch sie erschien nicht. L.A. hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen und las dort in aller Stille ein Buch. Über Kopfhörer lauschte sie den Klängen ihres MP3-Players. Bei einer Passage im Text musste sie unwillkürlich an das geschehende von heute morgen denken. Sie senkte das Buch und blickte in weite Ferne. Was wollte er von mir? Ein Lächeln. Ja aber ich lächle ihn doch auch an, nicht anders als Martin oder Chris oder die Mädchen. Doch Tai? Stimmt ihm hab ich ein anderes Lächeln gezeigt. Aber das waren besondere Umstände. Sie griff nach dem ledernen Buch und ließ wieder sanft ihre Finger über den Einband gleiten. Sie schlägt es auf und der Duft von alter Tinte kroch ihr in die Nase. Die Handschrift der Widmung, die inne stand, kannte sie sehr gut. Und Ihr Blick schien sich in alten Erinnerungen zu verfangen. Ein sanftes lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Eine Träne verfing sich in ihren nunmehr geschlossenen Augen. Gegen Mittag kam Herr Goldberg in Begleitung von Tai. „Ich muss meinen Plan leider etwas umstellen. Wir drehen heute hier in gemütlicher Runde. Und du Tai, machst das was der Arzt dir gesagt hat.“ „Ja, ich habe verstanden.“ „Ich komm in 2 Stunden wieder mit dem Text für heute. Dann stimmen auch die Lichtverhältnisse. Und das ja jeder da ist.“ Und schon verschwand dieser wieder. „Man seine kurzen Auftritte nerven langsam. Kann er nicht länger bleiben um uns etwas zu erklären?“ „Vermisst du ihn etwa?“ „Nein! Wo denkst du hin? Aber er kommt wie aus dem Nichts und genauso schnell verschwindet er.“ „Jetzt kannst dich ja darauf einstellen. Er kommt in 2 Stunden wieder.“ Lachte Jerry. „Warum war der so grummlig?“, wollte Mel wissen. „Ich hab mir das Handgelenk gestaucht und darf es nur bedingt belasten. Es tut mir leid.“ „Wieso verstaucht? Wie hast du denn das geschafft?“ „Muss beim schlafen passiert sein.“ „Hast du dir das Handgelenk nicht schon gestern Abend gehalten?“ Alex sprach ihn aus einer Pose an, die einem Furcht einflössen konnte. Er saß im Sessel. Beide Beine auf dem Boden und seine Ellenbogen ruhten auf seinen Knien. Seine Finger verschränkt ineinander, die Daumen hielten sein Kinn und die Zeigefinger berührten die Nase, welche in Richtung von Jerrys Spielfeld zeigt, aber sein Blick war nach oben gerichtet und sah Tai scharf an. „Ich geh dann mal noch ein Kühlpad drauf legen.“ Und schon verschwand er in die Küche. Was war das für ein Blick. Da wird einem ja angst und bange. Der Blick würde zu einem Mafiosi passen, aber zu Alex? Was ist passiert? Wieso ist er auf einmal so? „Fragst du dich gerade warum ich dich so ansehe?“ Tai schreckte auf. Wie war er verflucht noch mal so schnell in die Küche gekommen? „Was hast du getan?“ verwirrt sah ihn Tai an. „Was hast du getan?“ wiederholte sich Alex und fuhr fort. „Du kränkst sie und doch – doch ist sie so zu dir?“ „Wie ist sie denn?“ „Anders als zu mir. So, so… ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll.“ Mit diesem Satz wich alle Wut und jeglicher Zorn aus Alex Stimme. Er mied Tai’s Blick und sah aus dem Fenster. Er schien weit weg zu sein als er meinte: „Es tut mir leid was ich neulich sagte. Können wir sie nicht einfach beide beschützen? Kann das nicht möglich sein?“ Wie soll ich darauf reagieren? War das ein Friedensangebot? Oder nur eine Farce. Dachte Tai. Seine bedenken gingen bis dahin, dass es auch eine Falle sein könnte. Er wusste nicht wie er darauf antworten sollte. „Überleg es dir, bitte.“ Eindringlich sah Alex ihn an, bevor er ihn allein stehen ließ. „War das Alex? Dass mit deinem Handgelenk?“ „Nein wie kommst du darauf?“ Jerry sah ihn prüfend an. „Pass besser auf deine Freundin auf.“ Und er ging. Welche Freundin, Dachte er. Was ist vorgefallen als ich weg war? Langsam lichtete sich der Schleier in seinen Gedanken. Er ging zu Martin. „Ist etwas gewesen als ich weg war?“ „Nein wir haben nur gespielt.“ „War er die ganze Zeit bei euch?“ „Wer? – Alex? Ja er saß die ganze Zeit da.“ „Wo ist sie?“ schon fast panisch war sein Gesichtsausdruck. „In ihrem Zimmer. Aber was ist denn los?“ Tai wollte sich weg bewegen. „Warte ich würde da nicht rein gehen.“ Fragend sah er Martin an. „Mel wollte sich umziehen.“ Er ging trotzdem, blieb aber vor der Tür stehen. Sie öffnete und erschrak einwenig. „Was willst du?“ „Zu Ihr“, antwortete er knapp. Er trat ein und Mel schloss die Tür hinter sich. Es scheint nichts gewesen zu sein. Dachte er. Er sah sie, wie sie mit dem Rücken an der Wand gelehnt auf dem Bett saß. Die Augen geschlossen und ein seliges lächeln auf den Lippen. In den Armen, an ihre Brust gedrückt, hielt sie das in Leder eingebundene Buch, welches er gestern kaufte. Als er näher kam bemerkte er, dass sie Kopfhörer trug. Er setzte sich auf die Kante ihres Bettes. Und strich ihr zärtlich die Haarstränen aus dem Gesicht. Sie war vollkommen eingeschlafen. Er befreite das Buch aus ihrer Umarmung und sah es sich genauer an. Ein Märchenbuch. Der Ledereinband sah schon etwas abgegriffen aus. Auf der ersten Seite eine Widmung. Ihm fiel der Name auf. Auf ihrem Nachttisch lag das Buch, welches er ihr zwei Tage zuvor schenkte. Es war der gleiche Name. Er sah sich das Märchenbuch noch einmal an. Im Impressum, wieder dieser Name. Er überlegte sich was das wohl bedeuten könnte. Vielleicht Zufall, vielleicht aber auch nicht. Er sah wieder in ihr Gesicht. Ihre Augen waren offen und auf ihn gerichtet. „Wie lang bist du schon wach?“ entfuhr es ihm. „Seit du dir das Buch genommen hast. Was möchtest du hier?“ „Ich hatte ein ungutes Gefühl. Und als ich sah, dass es dir gut geht, wollte ich mich einfach etwas verstecken.“ „Wovor verstecken?“ Er sah aus dem Fenster, welches ihm gegenüberlag. Der Schnee blendete, aber er bekam es nicht mit, da er mit seinen Gedanken ganz wo anders war. Sie betrachtete sein Gesichtsprofil. In seinen Augen spiegelte sich das Weiß des Schnees wieder. Sie sah dass er in einer anderen Welt war. Ihr gefiel seine Haltung. Der Rücken gerade, die Arme locker an der Seite liegend. Seine Hände… Seine linke Hand. Eine Schiene stütze diese. Vorsichtig berührte sie diese mit den Fingerspitzen. Ein kurzer Stich durchfuhr ihn und durch einen Reflex griff er nach ihren Oberarm mit der Rechten. „Autsch“, rief sie aus. Plötzlich war er wieder da mit seinen Gedanken und ließ sofort den Arm los. „Ich wollt dir nicht wehtun.“ Seine blauen Augen spiegelten Traurigkeit wieder. „Ich hab mich nur erschrocken.“ „Da sagt man doch nicht autsch. Zeig mahl her.“ Er krempelte ihr den Ärmel hoch, noch ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte und sah die Umrisse eines Blutergusses. Es sah aus wie eine Hand, die den Oberarm umfasst. „Hast du noch irgendwo etwas?“ sie senkte den Kopf. Kurz danach sah sie ihn an, als ob sie prüfte was sie machen sollte. Sie zog sich den Pulli aus und auf ihren rechten Oberarm zeichneten sich auch Umrisse eines Blutergusses ab. Ihr Shirt, welches sie noch anhatte, verdeckte aber mit den Ärmeln die Hälfte. So schlug er diese nur kurz hoch. Auch hier ein Abdruck einer Hand. „Wer war das? Was ist dir Passiert?“ sie antwortete nicht. Ihr Kopf drehte sich, so dass er ihr nicht in die Augen sehen konnte. Er umschloss ihr Kinn mit den Fingern und bewegte es in seine Richtung. „Sag es mir bitte.“ Was sollte sie tun. Ihm davon erzählen, dass Alex sie so grob angefasst hatte? Das konnte sie nicht. Aber was sollte sie sagen. Hilflos suchte sie nach einem Ausweg. Als plötzlich die Tür aufsprang und Alex im Rahmen stand. Für ihn sah es so aus als würden sich beide gleich küssen. Das Licht das durch das Fenster strahlte, gab nur ihre beiden Silhouetten frei. Beide Köpfe gefährlich nahe. Seine Hand an ihrem Kinn, sein Oberkörper über ihren. Ihren Pulli auf dem Bett, da erweckt es schon den Eindruck einer Liebesbeziehung. Beide sahen sich zu ihm um. Bei genaueren hinsehen sah Alex den Schock der beiden. Allerdings auch den Bluterguss am Oberarm. Er drehte sich um und ließ die Tür ins Schloss fallen. Er lehnte von außen an der Tür und hielt sich die Hand vor dem Mund. Seine Augen geweitet von dem Anblick. „Was ist nun kommen die Beiden? Muss ich sie erst selber holen?“ Herr Goldberg ging auf die Tür zu und schob Alex beiseite. Er öffnete und auch ihm war dieser Anblick der beiden Silhouetten im Licht vergönnt. „Verzeihung.“ Und er schloss die Tür. Er stand nun genauso da wie Alex. Mel und Martin sahen beide an. Was haben die beiden denn? Ist da was, was sie nicht sehen hätten dürfen? Dachte Mel. Im Raum waren beide verwundert. Erst Alex und dann Herr Goldberg. Da fiel Tai es wieder ein und er richtete sich auf. „Zieh dir den wieder an, ich glaube wir fangen das drehen an.“ Er hielt L.A. den Pulli vor die Nase und sah sie nicht noch einmal an. Er konnte sich vorstellen wie es für die Beiden aussah. Beide verließen den Raum. Alex mied den Blick von Tai, musterte allerdings L.A. Herr Goldberg trat vor und erklärte sein Vorhaben. Bis spät in die Nacht hinein drehten sie die Einstellung. Am heutigen Abend war nicht mehr viel los. Fast alle fielen todmüde in ihr Bett. Alex konnte den Anblick nicht vergessen als er in L.A. Zimmer stürmte. Es beschäftigte ihn die ganze Nacht. Jedes mal wenn er die Augen schloss, sah er das Bild. Und jedes Mal wurde ihm Heiß und Kalt zusammen. Als er zu Fensterseite sah, sah er nur Tai, der Schlief mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Seine Rechte umschloss irgendetwas. Doch dieses Lächeln war ein schlag ins Gesicht für Alex. Seine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruh. Ihm gegenüber könnte er das gleichmäßige Atmen von Jerry hören. Die Stille und doch so viel Lärm in seinem Kopf. Er stand noch einmal auf. Im Wohnbereich setzte er sich mit einer Decke um die Schultern auf das Fensterbrett. Er sah den Flocken im schalen mondlicht beim Tanzen zu. Irgendwann in der Ruhe des Mondlichts schlief er dann doch ein. Am Morgen versuchten alle weites gehend leise zu sein. Dafür wurde in der Küche diskutiert. „Was habt ihr gestern allein gemacht?“ stichelte Mel „Nichts“ „Glaub ich nicht. Tai du hättest die Gesichter sehen müssen. Die Beiden sahen peinlich berührt aus.“ „Da war nichts.“ „Und wieso bist du gestern fast in Panik ausgebrochen?“, mischte sich Martin ein. „Ich… Ach…“ Tai wurde rot. „Ha da war doch was!“ „Nein, da war nichts. Ich hab sie noch nicht mal geküsst, was soll da also gewesen sein?“, entfuhr es ihm genervt. Doch gleich darauf hielt er sich den Mund zu. L.A. verließ den Tisch. Kapitel 6: Entschuldigung ------------------------- Entschuldigung „Mist!“ Vor Wut, dass er so etwas Unüberlegtes gesagt hatte, schlug er mit der flachen linken Hand auf den Tisch. Schmerz durchzog seine Hand. Er kniff ein Auge zusammen um den Schmerz zu unterdrücken. „Tai… ich… wir wussten nicht…“ „Lass gut sein Mel, dass muss ich selber wieder gerade biegen.“ Er stand auf und ging ins Bad. Er hielt seine Hand unter kalten fließend Wasser. Als L.A. zu Tür eintrat. Erschrocken wich sie zurück. „Das wollte ich dich schon gestern fragen, was ist mit deiner Hand?“ Er blickte sie nicht an. „Verstaucht. Soll sie schonen.“ Antwortete er wortkarg. „Soll ich dir sie neu fixieren?“ Er warf ihr die verpackte Binde rüber. Setzte sich auf den Wannenrand und hielt den Arm still. Während sie die Schiene fixierte und die Binde umwickelte, sah sie ihn kein einziges Mal an. Er währenddessen musterte sie. „Wenn du dich wieder verstecken willst, solltest du vielleicht dich nicht so über mich beugen. Aber du darfst gern wieder kommen.“ Er erwiderte nichts. „Ist es für dich so wichtig, jemanden zu küssen?“ er bemerkte wie im das Blut in den Kopf schoss. Sie sah nicht auf. „Es ist wichtig für mich, allerdings nur wenn ich jemanden sehr mag.“ „Wie ist es jemanden zu küssen, wenn man ihn mag?“ Sie sah nun zu ihm auf. Wie kann sie mir so eine Frage stellen? Kann es sein, dass… Nein bestimmt nicht! Oder doch? Er sah sie Gedankenversunken an. Er suchte nach Worten „Wenn ich jemanden mag, sehr mag, dann ist es wie ein Sonnenstrahl auf einer Frühlingswiese. Wärme durchflutet meinen Körper. Alles dreht sich irgendwie und dann verlier ich den Boden unter den Füssen. Ich weis es anders nicht zu umschrei…“ Sie nährte sich seinem Gesicht. Ihre Nasenspitze berührte seine. Sie konnte seinen Atem für einen kurzen Moment spüren. Ihr Kopf senkte sich. Sie legte ihre Stirn an seine Schulter nieder. „Es tut mir leid.“ Er war wie erstarrt. Seine Augen waren weit aufgerissen. Wie ein Film auf langsam sah er alles noch einmal. Das rote Haar das plötzlich vor seinen Augen auftauchte. Zwei leuchtend große Augen, Blau und Grün, die in seine blickten. Die zärtliche Berührung ihrer Nase, der Geruch ihres Parfüms. Die Träne, die sich bildete. Das laute Echo seines Herzen, das für einen Moment beinahe aussetzte. Die Haarspitzen die seine Wange berührten. Der Druck ihrer Stirn auf der Schulter. Ihre Stimme. Ein entferntes „Es tut mir leid.“ Langsam legte er seinen Arm um sie nur um zu überprüfen ob sie noch da war und er sich das nicht einbildete. Er spürte ihren Kopf unter der Hand und streichelt ihr sanft über diesen. „Es ist in Ordnung.“, fand er seine Stimme wieder. Sie wurden durch einen Aufschrei auseinander gerissen. „Was soll das?“ „Tja eine Fensterbank ist nicht zum schlafen da!“ Alex!, fuhr es beiden durch den Kopf. Tai schaute vorsichtig um die Ecke. Alex saß in seiner Decke eingemurmelt auf den Boden vor dem Fenster. Mel hatte dieses geöffnet. Tai winkte L.A. heran. Zum glück lag ihr Zimmer gleich in der Nahe das Bades. Und durch Zufall war ihre Tür offen. In einem günstigen Moment war sie in zwei großen Schritten drüben. Und stellte sich in den Türrahmen. Auch Tai stand im Türrahmen. Jerry und Martin kamen aus ihren Zimmern. Beide halfen ihm hoch, da er sich nicht befreien konnte, aus der Ummantelung seiner Decke. Er hüpfte, unter dem Gelächter von Steff und Jess in sein Zimmer. Tai ging ihm nach. „Mel sag mal das hast du doch mit Absicht gemacht?“, kicherte auch Martin. „Ein Fensterbrett ist nun mal kein Schlafplatz.“ Mit erhobenem Zeigefinger spielte sie, als wäre sie eine strenge Lehrerin die eine Unterrichtstunde gab. Martin nahm mit beiden Händen ihr Gesicht und Küsste sie. Der Wind verfing sich in ihren langen braunen Haaren, als er durch das geöffnete Fenster blies. „Alex lass dir helfen.“ Dieser kämpfte immer noch mit der Decke. Verloren ließ er sich auf sein Bett fallen. „Hier versuch es jetzt noch mal.“ Tai hatte einen Zipfel der Decke in der Hand. Und nun war es Alex möglich sich einfach auszuwickeln. „Ich versteh nicht wie ich mich so einwickeln konnte.“ „Was hast du auf dem Fensterbrett eigentlich gemacht?“ „Ich konnte nicht schlafen.“ Er sah Tai an und wieder schoss ihm das Bild vom Vortag in den Kopf. Er setzte sich wieder auf die Bettkante. „Es tut mir leid.“ „Was?“ „Ich hab ihr weh getan. Ich hab sie zu doll festgehalten. Ich wollte das nicht. Ich hab vor mir selber Angst.“ Er senkte den Kopf. Wehgetan? Festgehalten? „Ich versteh nicht ganz.“ „Du hast sie gesehen. An ihren Armen. Sie sind von mir.“ Tai stellte sich vor ihm und sah ihn mit finsterem Blick an. Er holte mit seiner rechten aus. Alex war darauf vorbereiten eine Ohrfeige oder ähnlichem zu bekommen. Das er ihn anschrie, ihn würgte, seine ganze Wut freien lauf ließ und zuckte zusammen. Tai stoppte den Schlag, und legte ihm einfach die Hand auf den Kopf. „Ich gebe dir einen rat, den gab sie zuvor mir. Entschuldige dich.“ Schweigen. „Aber sie wird…“ „Mache es wenn wir drehen, da kann sie nicht “weglaufen“.“ Tai ließ ihn allein. Im Wohnraum stand schon Herr Goldberg. „Wir werden euch heute trennen. Die Jungs gehen mit mir in die Stadt. Tai das ist ja nicht zu belastend für die Hand oder?“ Er schüttelte den Kopf. „Ihr Mädchen werdet hier oben von diesem Mann gefilmt. Macht einfach Dinge die ihr jeden Morgen macht. Frühstück, lesen, spielen und solch Sachen. Zum Mittag kommen wir dann zurück und ich möchte eine Schneeballschlacht haben. Die Mädchen fangen an und die Jungs kommen hinzu. So das es nach viel Spaß aussieht. Aber zur Schneeballschlacht kommen wir noch wenn ich wieder da bin. Gut Jungs, macht euch abfahrbereit. Ich warte draußen.“ Es geschah wie ihnen geheißen war. Die Jungs verabschiedeten sich, jeder auf ihre Art, und gingen mit Herr Goldberg. „Sag mal hast du den Tisch jetzt nicht lang genug poliert?“ Sabrina sah auf und vor ihr stand Maria die immer noch den Tischläufer und die Kerzen hielt. „Oh! Da hast du recht.“ „Bist wohl mit deinen Gedanken woanders?“ „N-Nein wo denkst du hin!“ Maria kicherte. An ihr vorbei rannte Maggy. „Wo willst du hin?“ „Jetzt da sie nicht da sind, kann ich einen Schneemann bauen. Es wäre mir peinlich wenn sie das sehen würden.“ „Warst du deswegen dagegen? Weil es dir peinlich ist.“ „Aber Jasmin! Ich hab doch in der Schule schon genug mit Kerlen zu tun. Ich wollte einen Männerfreien Urlaub machen bevor unsere Prüfungen anfangen. Deswegen hab ich gleich zugesagt als ihr fragtet wegen einem Girly-Urlaub.“ „Ach so. Das hab ich nicht gewusst.“ „Wie sieht’s aus. Spielen wir eine Runde Mensch Ärgere dich nicht und dann bauen wir ein Schneemanndorf?“ Sabrina hatte gerade den Läufer auf den Tisch gelegt und die Kerzen aufgestellt „Wollt ihr etwa auch?“ „Also ich wollte schon seit langen mal wieder einen Schneemann bauen. Hab mich nur nicht getraut, weil dass doch was für kleine Kinder ist.“ „Maria, du bist doch selber manchmal wie ein kleines Kind.“, lachte nun Maggy, aber sie hing ihre Jacke wieder an und setzte sich zu ihren Freundinnen. „Jungs wir starten hier. Geht euch die Geschäfte anschauen und bleibt dann bei einem Cafe stehen. Ihr unterhaltet euch da, den Dialog könnt ihr euch einfallen lassen. Seid etwas kreativ! Aber denkt dran die Namen zu verwenden die ihr im film alle habt. Sind wir dann soweit? Also Aktion!“ Wie eine Popband schlenderten die 5 jungen Männer durch die Strassen. Da sie nicht unbedingt klein waren, jeder maß mindestens 1,80m, wurde ihnen viele Blicke angehaftet. Ab und zu blieben sie stehen, um die Auslagen von eins zwei Geschäften zu betrachten. Bei einem kleinen Cafe´ blieben sie stehen. „Das sieht gemütlich aus. Lasst uns was trinken.“ Benjamin trat ein, seine Kumpels folgten. Sie setzten sich an einen Tisch der ausreichend Platz für fünf Personen bot und bestellten. Nachdem jeder bedient wurde, sahen sie sich das Panorama an. „Was haltet ihr von ihnen?“ „Wen, den Mädels?“ „Wen sonst. Die Bedienung etwa? Mensch Martin denk nach!“ „Ich weiß nicht. Sind einwenig Jung.“ „Nur ein Jahr jünger als wir.“ Alles drehte sich zu Chris um. „Ich hab mit Jasmin gesprochen. Ihre Prüfungen beginnen bald. Sie wollten ausspannen und nach Neujahr dann richtig reinhängen. Sie haben sogar einige Zusagen von Universitäten. Ihre Prüfungen müssen nur dem entsprechend sein.“ „Du weißt ja eine Menge.“ „Ich weiß auch welche Unis schon eine vorläufige zusage gemacht haben. Die 4 sind umworben“ „Es ist doch schön für sie, wenn sie so gefragt sind. Dann steht ihnen in der Zukunft ja alle Türen offen.“ „Sprichst du von dir Benni? Weil dich deine nur grade so angenommen hat?“ „Erinnere mich nicht daran. Vielleicht hätte ich wirklich mehr lernen sollen aber ich habe lieber mit euch rum gehangen. Und das war doch eine tolle Zeit.“, grinste er Alex an. „Deswegen wollte ich ja auch einen Urlaub ohne Mädels! Die verdrehen einem nur den Kopf.“ „Alex du bist ein Miesmuffel. Ich find sie toll.“ „John du auch? Hast du auch schon ein Auge auf jemanden geworfen?“ „Naja ein Auge geworfen wäre in der kurzen Zeit wohl zu viel gesagt. Wie Lang kennen wir sie 3-4 Tage? Aber eine Interessiert mich schon.“ Dabei musste dieser Schmunzeln. „Also was ist, wollen wir versuchen mit ihnen gemeinsam etwas Zeit zu verbringen? Euch beide muss ich ja nicht fragen. Benni, Alex was ist mit euch?“ „Von mir aus schon. Könnte ja vielleicht lustig werden.“ „Ich bin dagegen!“ „Alex du alte Miesmuschel, jetzt gib dir einen Ruck.“ „Hörst du dann auf über sie zu reden?“ „JA wir können dann ja über andere Sachen reden.“ Grinste Martin ihn an. „Meinetwegen.“ Alex leerte seine Tasse und verabschiedete sich. Der Rest folgte seinem, eigentlich schon beleidigenden, Beispiel. „Cuut. Das lassen wir so. Ich frag nur kurz nach wie weit die Mädels sind. Aber ihr könnt schon hoch gehen.“ Herr Goldberg griff nach seinem Handy und wählte. Tai und Alex gingen schon los, während die anderen drei vor einem Plakat stehen blieben. „Verrätst du mir wie ich mich entschuldigen soll, wenn wir die ganze Zeit getrennt sind?“ „Es wird sich schon eine Möglichkeit bieten. Versteh das nicht falsch. Ich missbillige dein Verhalten. Ihr und auch mir gegenüber, aber ich bin auch der Meinung wenn man seinen Fehler eingesehen hat und sich entschuldigt, sollte damit auch genug sein. Ich gebe dir eine Warnung. Dein Friedensangebot von neulich nehme ich an, aber wehe du wagst es noch einmal Ihr weh zutun in welcher Art auch immer. Ich werde dir das Leben zu Hölle machen.“ Das friedvolle Lächeln passte so gar nicht zu der ernsthaften und sehr zornigen Stimme Tai’s. Den weiteren Weg über schwiegen sie. Auch als Martin, Jerry und Chris sie einholten und irgendetwas von einer “Volleyballhalle“ und “Eröffnung“ faselten. „Also die Jungs sind auf den Weg hier hoch. Es wird Zeit für die Außenaufnahmen, die Herr Goldberg meinte.“ Die Mädchentruppe zog sich dementsprechend an und ging an die Luft. Dort begannen sie die ersten Schneemänner zu bauen. Herr Goldberg gesellt sich zu seinem Kollegen und fragte ihn ob alles klar ging. Er zeugte ihm einige der Aufnahmen und bat ihn die Mädchen weiter zu filmen bei ihrem unternehmen gerade. „Seht euch das an! Die bauen Schneemänner.“, rief Jerry aus. Der Kameramann wollte die Kamera schon senken aber Herr Goldberg bat ihn weiter laufen zu lassen. Jerry und Chris waren als erstes da. „Sag mal fehlt da nicht etwas?“ „Was soll da fehlen?“ Steff sah wie Jerry zwei kleine Bälle formte und sie ihrem Schneemann mitten auf die Brust pappte. „Jetzt stimmt es! Das ist nämlich eine Schneefrau.“ Lachte er „Niemals!“ und sie schleuderte ihm einen der Bälle ins Gesicht. Den Zweiten verfehlte sie aber und der landete direkt in Martins Gesicht. Der stand neben Tai und Alex. Er wollte schon losrennen, wurde aber von Tai am Ärmel gehalten. Dieser nickte in Goldbergs Richtung und Martin verstand. Er Schrie: „Maggy! Zielen solltest du wohl noch Üben.“ Alle sahen ihn an. „Na dann mach doch mit!“ diese Aufforderung ließ sich Martin nicht zweimal sagen. Nun warfen er und John Schneebälle auf Maggy, die hinter ihren mittlerweilen nur noch Schneeturm Schutz suchte. Sabrina und Jasmin eilten zur Hilfe. Ein Gemetzel wurde sich geliefert. Schützend hinter den schon stehenden Schneeskulpturen, wagten die drei Mädchen den Angriff nach vorn. Maria, die gerade eine große Schneekugel den Berg hinauf rollte, blieb auf der Kuppe stehen. Sie beobachtete das treiben ohne zu merken dass sich ihre Kugel selbständig machte. Sie rollte den Abhang hinunter, genau in die Richtung der beiden, anscheint verfeindeten, Parteien. Sabrina stand direkt vor Martin und wollte ihn mit einer Ladung Schnee einseifen, als sie aus dem Augenwinkel die heranrollende Katastrophe sah. Auch Martin sah sie und reagierte in Sekundenschnelle. Er zog sie an ihrer Hand zu sich heran und stürzte zu Boden. Die Kugel verfehlte beide um Haaresbreite, war aber nun ungebremst auf den Weg Benjamin und Alex zu überrollen. Beide hechteten in entgegen gesetzte Seiten. Ein tiefes “Batsch“ war zu hören als die Schneekugel an dem Baum hinter den beiden aufprallte. Der Schüttelte sich und warf sein weißes Kleid auf die beiden darunterliegenden Personen ab. Chris und John sowie Maggy und Jasmin rannten zu den beiden, um ihnen herauszuhelfen. Maria kam entsetzt an der Stelle an. „Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid“ „Wo hast du den riesen Ball her? Das war ja die Ultimative Waffe. Gleich vier Leute außer Gefecht gesetzt.“ Lachte Jasmin. „Das sollte eigentlich der Grundstein für einen Riesen Schneemann sein und keine Waffe.“ Beschämt sah sie zu Boden. Sabrina öffnete die Augen und sah eine Braune Jacke unter ihr. Sie hätte schwören können von der riesen Kugel überrollt zu werden. „Das ist ja noch mal gut gegangen.“ Sie blickte an der Jacke entlang und sah nun in Martins Gesicht. Sie lag genau auf ihn. Erschrocken fuhr sie hoch. Und sah dem Ausmaß der Verwüstung nach. Vor dem Baum am Abhang sah sie den Rest stehen. Lachend hielten sie sich die Bäuche. „Menno, wir wollten doch ein ganzes Schneedorf bauen. Und jetzt sie dir dass an.“ Sie zeigte auf Schneeskulpturen denen ein Arm fehlte oder gar der ganze Kopf abgeschlagen war. „Was wolltet ihr denn mit einem Schneedorf?“ sie saß immer noch auf ihn, aber ihm war es möglich den Oberkörper aufzurichten. Und sah sie direkt an. Ihr Haar umwehte ihr Gesicht als sie den Kopf drehte. „Hast du als kleiner Junge nie davon geträumt einen Iglu oder ähnlichem zu bauen? Bei uns ist nur soviel Schnee um mal einen Schneemann zu bauen. Wir wollten das ausnutzen bei soviel Schnee. Und dann ein Foto schießen, als Erinnerung. Damit wir etwas haben wenn wir uns im Sommer trennen.“ Melancholie schwang in ihrer Stimme mit. „Können wir euch nicht helfen? Als eine gemeinsame Erinnerung?“ er strich ihr das lange Haar aus dem Gesicht und lächelte sie an. Ihre Augen weiteten sich vor Freude und sie fiel ihm um den Hals. Dabei fiel er wieder rücklings in den Schnee. „Sie dir das an Maria, die beiden sind immer noch schachmatt gesetzt.“ Lachend kamen sie den Hang hoch, halfen ihren freunden auf und diskutierten. „Tai komm mal her.“ Herr Goldberg winkte Tai zu sich. „Wegen deiner Hand solltest du besser hier nicht weiter machen. Wie lange wird es wahrscheinlich dauern?“ „Ich soll übermorgen noch mal zur Kontrolle.“ „Nun denn, da kann man nichts machen. Wenn sie fertig sind wollen sie bestimmt etwas Warmes haben. Könntest du dich darum kümmern?“ Er ging in die Hütte. Herr Goldberg lief zu dem lachenden Rest und erklärte etwas. Tai sah vom Panoramafenster aus zu. Er sah wie die Kamera lief und alle geschäftig einen ganzen Park aus Schneeskulpturen bastelten. Herr Goldberg gesellte sich zu ihm. „Ich hab mir etwas für morgen überlegt. Etwas wo deine Hand kein Hindernis darstellen sollte.“ „Mhm“ „Nur du allein und – SIE.“ Er zeigte auf das rothaarige Mädchen das mit Alex zusammen eine Schneekugel auf eine andere setzten. Tai wendete sich ab und sah ihn erstaunt an Worauf will er hinaus? Besser ich frag ihn – Oder? Oder lieber nicht, sonst kommt er mit diesem Thema an. Tai entfernte sich von ihm und setzte sich. „Du hast mir lang nichts mehr zu lesen gegeben. Ist bei euch nix vorgefallen?“ Tai zuckte zusammen. Mist! Er kommt trotzdem damit an. Er stand wieder auf und kam zu ihm wieder zum Fenster hinüber. Er sah nach ob ihn jemand sah und reichte ihm ein Heft. „Wir sollten hinaus gehen. Sie sind fast fertig.“ Tai nickte in die Richtung der Skulpturenparade. „Sicher auf dem Foto solltest du mit drauf sein.“ Es entstanden 8 nein 9 Figuren und jede wurde mit Schal und Mütze versehen. Vor jedem stand der Erbauer. Und alle grinsten in die Kamera, welche auf einen Schneehaufen stand und auf Selbstauslöser gestellt war. „Wartet ich möchte noch ein Foto aber diesmal sollten wir einwenig zusammen rutschen. Richtig wie eine Gruppe.“ Jasmin ging zur Kamera. Die Fünf Jungs stellten sich der Reihe nach hin und legten den Arm auf die Schulter des Nachbarn’s. Vor ihnen taten es die Mädels ihnen gleich, ließen in der Mitte aber Platz für Jasmin, welche schon angerannt kam. Mit einem lauten “Cheeeessseee“ schoss der Apparat das Foto. „Cuut! Gut räumen wir auf und dann sehen wir uns morgen wieder.“ L.A. wollte schon gehen, doch Tai hielt sie auf. „Er hat dir etwas zu sagen!“ Er gab ihr einen kleinen Schubs in Alex Richtung. „Ich wollte mich entschuldigen, wegen gestern Morgen. Ich weiß nicht ob du mir verzeihen kannst, denn ich kann mir selber nicht verzeihen. Aber du sollst wissen das ich es Bereue dich so angefasst zu haben. Es war nie, aber wirklich nie meine Absicht dich zu verletzen.“ Alex konnte sie nicht direkt ansehen also sah er zur Seite. „Soll ich einschreiten?“ „Nein, nein Martin. Das geht in Ordnung. Wir wollen unsere Differenzen nicht in der Gruppe auslassen. Dieses Gespräch muss sein.“ „Sicher?“ „Ja geh nur wir kommen dann gleich.“ Herr Goldberg verabschiedete sich und lief mit seinem Team den Hang hinab. Er sah wie Alex in peinlich berührter Pose mit L.A. sprach. Zog die Augenbraue kurz nach oben und machte sich so seine eigenen Gedanken. L.A. stand immer noch bei Alex. Sie sah sich um und in etwas Entfernung wartete Tai. „Tu so was bitte nicht wieder.“ Alex sah sie an. „Und jetzt komm es wird kalt.“ Sie griff nach seiner linken Hand und zog ihn hinter sich her. Als Sie Tai passierten griff sie nach seiner rechten. Beide hatte sie im festen griff und war nicht gewollt sie, bevor sie an der Tür war, loszulassen. Alle saßen am Abend bei einer Pokerrunde zusammen. L.A. im Sessel mit etwas zu lesen vor der Nase und die anderen kämpften um die Spielchips. „Wieso hast du mich eigentlich Maggy gerufen? Uns wurde doch gar nicht gesagt das wir drehen?“ „Ich hab gesehen wie die Kamera lief und dachte mir dass sie euch aufnehmen. Aber wenn ihr nicht reagiert hättet dann hätte ich auch nicht weitergewusst.“ Es wurde Spät bis auch der letzte ins Bett verschwand. Früh kam Herr Goldberg mit seinem Team. „Gut hier ist mein Plan für heute. Martin, nimm bitte mal.“ Er reichte ihm einen Umschlag. „Tai, L.A. ihr bleibt bitte hier. Ähm dann du, du und du.“ Er teilte sein Team auf und bat dem Rest die Anweisungen im Umschlag zu folgen. „Gegessen habt ihr doch schon oder?“ Alle nickten. „Na dann raus mit euch.“ Seine drei beauftragten stellten das Zimmer von Tai um. Er verdunkelte die Fenster und erklärte was er vor hatte. L.A. stand bei dem gehörten wie geschockt da. Sie bekam nicht mit wie schon zweimal die Klappe fiel und abgebrochen wurde. „Gut noch mal bitte. Und L.A. steh bitte nicht nur einfach so da. Tu etwas!“ Tai beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas in ihr Ohr. Sie nickte Kapitel 7: Selbstzweifel ------------------------ Selbstzweifel „Sag bloß die drehen immer noch?“ „Wenn dem so ist sollten wir ruhig sein Jerry!“ die Sieben dir so freundlich gebeten wurden die Hütte zu verlassen waren mit ihren aufgaben schon fertig. Sie warteten nun. Ein Geschrei kam aus dem Zimmer, als zwei Techniker heraus kamen. „Was ist da drinnen los?“ wurden sie gefragt. „Ach wegen dem Mädel muss immer abgebrochen werden. Jedes Mal wenn er sie küssen soll. Er hat uns rausgeschickt. Vielleicht klapst ja endlich.“ „Wäre schön ist ja schon die Zehnte Klappe dann.“ Pflichtete ihm sein Kollege bei. „Was ist da drinnen nur los?“ Alex sah die anderen an. „Wer weiß.“ „…the vision around you, and tears in your eyes…“, sang er leise mit. Sie tanzten eng aneinandergeschmiegt und langsam zum Takt des Liedes. Sie bekam Gänsehaut, als sie spürte wie seine Hand langsam unter ihr Shirt glitt. Sein Kopf kam näher an den Ihren. Er flüsterte kaum hörbar „Ich brauche dich. Ich will dich. Ohne dich wäre das leben nicht mehr lebenswert!“ Mit seiner freien Hand neigte er ihren Kopf leicht nach rechts. Da bot sich ihr Hals an geküsst zu werden. Was er natürlich auch tat. Seine Lippen kamen den Ihren gefährlich nahe. Kurz bevor er sie küssen wollte… Sie blockte ab. Sie löste sich aus der zärtlichen Umklammerung und verließ das Zimmer. Somit war die Szene geschmissen. Der Regisseur zog verunsichert die Augenbrauen nach oben, der Kameramann stieß einen leichten Seufzer aus „Verdammt, ich versteh das nicht. Da sind schon so wenig Leute wie irgend möglich hier und dann das!“, fluchte der Regisseur, als auch er aus dem Zimmer ging. Der Darsteller blies die Kerzen aus, zog sich etwas Wärmeres an und ging raus zu seinen Kollegen die ihn gleich erst mal mit der Situation aufzogen. „Hey Tai, hast du immer so eine abschreckende Wirkung auf Mädels?“ Flachste Jerry. Doch statt einer Antwort wurde ihm ein Schneeball ins Gesicht geworfen. „Hey! Was soll das? Willst du mich herausfordern?“ „Hey Gay’s, auf Ihn mit Gebrüll!“, schrie Tai und stürzte sich auf Jerry. Eine wilde Schneeballschlacht entbrannte, in der auch Jessica, Stefanie und Chris mit hinein gezogen worden. Währenddessen in dem Zimmer in das sich L.A. eingeschlossen hat. Verdammt, ich bin auch echt zu blöd. Wie konnte ich nur. Jetzt wird man mich erst recht als Mauerblümchen abstempeln!, dachte sich das Mädchen so bei sich. Weinend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Man stimmt ja auch, wie soll ich etwas spielen was ich noch nicht einmal erlebt habe. Ich, die hier die älteste bin von den Mädels. Selbst Jess hat es schon getan obwohl sie 5 Jahre Jünger ist als ich. Naja in ein paar Tagen. Das Leben ist echt Chaotisch Sie wurde durch das Klopfen an der Tür aus ihren wirren Gedanken Gerissen. „Hey L.A. Ich bin‘s Mel. Darf ich rein?“ Mel mit ihren 1,70 m und langen braunen Haare, sowie tiefbraune Augen klopfte an. L.A. schloss ihr die Tür auf. „Sag mal was war denn gerade los mit dir?“, fragte sie, wobei sie die Tür weiter öffnete, damit Licht ins Zimmer fiel. „Weiß auch nicht“, log L.A. „Du hast diese Szene schon zum, was haben sie gesagt, zum 10. mal geschmissen. Da muss doch etwas sein.“ Klar ich erzähl dir jetzt dass ich noch nie mit einem Jungen so nah war, dachte sie Sarkastisch. Nach kurzer Pause fragte L.A. „Wie bekommst du das hin mit Martin so zu spielen als ob ihr euch schon – Naja – so nahe seid?“ „Mhm gute frage! Ich stell mir vor ich wäre wirklich die Person laut Drehbuch und laut diesem lernen wir uns halt kennen. Ok ich frag ihn auch während der Pausen irgendwas und versuch ihn auch als Mensch kennen zu lernen.“, meinte Mel nachdenklich. „Ich mein auch noch was anderes. Ich mein ihr seid alle so hübsch, ihr verdient es wirklich hier mitzuspielen. Kaum zu glauben das ihr von der Strasse weg-gecastet wurdet und ich? Sieh mich hässliches Entlein doch an. Klein, mopplig und dann auch noch rothaarig.“ „Komm hör auf mit deinem Selbstmitleid. Du bist den Leuten aus gutem Grund aufgefallen, also hast du auch deine guten Seiten und kannst Dinge die ich mir wünschte zu können.“ „Schön und gut aber nach so einer Aktion will doch bestimmt keiner mehr was mit mir zu tun haben?“ Während die beiden sich unterhielten merkten sie nicht wie Martin, an den Türrahmen gelehnt, zuhörte. Zum Schluss gelang es Mel L.A. etwas aufzumuntern. Da bemerkten sie Martin. Der so tat als sei er gerade erst dazu gekommen. „Wir haben morgen Drehfrei, Jerry hat vorgeschlagen runter in die Stadt zu fahren und Volleyball zu spielen bei der Neueröffnung der Halle. Kommt ihr Mit?“ Mel sagte sofort zu. Nach längerem Überlegen nickte auch L.A. „Kommt ihr mit raus, dort geht eine fette Schneeballschlacht ab?“, wollte Martin noch wissen bevor er sich seine Jacke überstreifte und ging. Mel kam ihm nach. L.A. ging zum Panoramafenster und sah der Meute draußen zu. Da kam der Regisseur auf sie zu. Sofort entschuldigte sie sich für ihr Fehlerhalten am Drehort. Der Herr lächelte sie an und erkundigte sich „Hat dich die Kamera irritiert?“ Sie schüttelte den Kopf doch gleich darauf entgegnete sie „Naja vielleicht doch ein bisschen.“ „Aha“, meinte dieser verwirrt. Die Tür sprang auf. Tai flüchtete sich vollkommen durchnässt in die Blockhütte. „Man das nächste Mal musst du mir helfen. Mit der Meute werde ich echt nicht allein fertig.“ Meinte dieser freundlich als er L.A. am Fenster bemerkte. Er kam näher an sie heran nahm ihre Hand und führte sie zu seinem Ohr „Ohhh schön warm“ Er nahm ihre andere Hand und legte sie auf seine Wange. Gott ist das Kalt, dachte sie bei sich beim nächsten Mal sollte ich in wirklich unterstützen. Mhm er ist so lieb zu mir. Obwohl ich es ihm nicht für übel nehmen würde wenn er sauer wäre. Ein echt guter Charakterzug von Ihm. Er sah sie verträumt mit seinem blauen Augen an. „Jetzt hat der Feigling auch noch eine persönliche Wärmflasche“, spottete Jerry, der mit Jess und Steff im Arm herein kam. Wobei in seiner ausdrucksweise die Betonung wohl mehr auf “Flasche“ als auf “Wärm“ lag. Da mittlerweile schon später Nachmittag war, zog es das Kamerateam und auch den Regisseur zu ihrer Herrberge. Herr Goldberg hatte nach dem endgültigen Aus der Szene beschlossen einen Tag ruhe einkehren zu lassen. L.A. zog sich zurück in ihr Zimmer. Schon immer wenn sie betrübt war zog sie sich auf das Fensterbrett zurück. In Ihrer Wohnung könnte sie von dort aus den weiten Himmel sehen. Und er beschwichtigte sie immer, brachte sie auf andere Gedanken. Sie erhoffte sich dass es hier ebenso war. Doch hier in dieser Blockhütte und den verschneiten Bergen, sah sie nur Schnee. Wo sie auch hinsah. Die Krone einer großen Tanne verwehrte ihr den Blick nach oben. Doch hatte sie noch ein anderes Mittel gegen Trübsal. Sie griff sich wieder eines ihrer Bücher und begann zu lesen. „Ist sie immer noch da drin?“ „Ja sie war vorhin völlig aufgelöst und sehr selbstkritisch. Fast schon ein Minderwertigkeitskomplex.“ „Was solltet ihr denn drehen?“ „Eine Liebesszene.“ „Eine was?!? Was denkt sich dieser Regisseur eigentlich?“ „Reg dich nicht gleich wieder auf. Ich habe ihm schon gesagt dass ich dieses Vorgehen missbillige. Deswegen ist er auch gegangen ohne einen weiteren Versuch zu starten.“ Martin gesellte sich zu den beiden und nahm Mel in den Arm. „Du hast uns vorhin belauscht oder?“ „Ich hab nicht viel mitbekommen. Aber vielleicht kannst du mir sagen was du mit guten Seiten meinst.“ „Ich kenn ihre guten Seiten nicht außer das sie vorzüglich backen und Kochen kann. Mehr aber nicht. Und dass ist Schade. Aber wenn ich mich mit ihr unterhalten möchte macht sie schnell dicht und versucht allein zu sein. Zumindest seit dem Tag in der Stadt damals.“ „Geht mir genauso. Wenn ich sie etwas frage antwortet sie nur beiläufig und oberflächig. Aber was will man machen? Man kann niemanden Zwingen wenn er nicht will“ Tai sah beide an. Worüber diskutieren sie nur? Ich versteh gar nichts. „Tai? Kannst du Skat?“ „Äh ja wieso?“ „Komm wir bringen es Mel bei.“ Und schon zog er ein verpacktes Kartenblatt unter dem Tisch vor. Am anderen Ende des Tisches beschäftigte sich der Rest mit einer Runde Poker. Jerry flippte aus als er wieder und wieder verlor. Der nächste morgen kam schon bald und alle beeilten sich, Denn sie hatten ja nicht immer drehfrei. Auf dem Weg zur Halle ging Tai noch schnell zu seinem Kontrollbesuch beim Arzt vorbei. Wie zu erwarten konnte er die Schiene abnehmen und ein leichter Verband genügte aus. Als er bei den anderen wieder eintraf, stellte er sich freiwillig als Schiedsrichter zur Verfügung. Eine Mannschaft wurde von Chris, Jerry, Steff und Jess gebildet. Die andere von Martin, Mel, Alex und Anne. Es versprach spannend zu werden. „Steff pass auf!“ doch da war es schon Passiert und sie kollidierte mit Jerry. „Alles in Ordnung?“, fragte dieser als er sich wieder aufrichtete. Er bot ihr seine Hand an um ihr aufzuhelfen. Er zog sie näher an sich heran. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ Sie nickte nur und rieb sich den Hinterkopf. „Hey Jerry! Wenn zwei sich streiten freut sich die gegnerische Mannschaft.“ „Klar Lach du nur. Können wir das nicht wiederholen?“ „Nein verloren ist verloren. Du gibst für heute Abend das Knabberzeug aus.“ Da die Halle auch andere Leute angemietet hatten blieb es nur bei dem einen Satz. Jerry besorgte auf dem Markt Knabberzeug, während die anderen sich umsahen. Er sah Tai vor einem Laden stehen und ging zu ihm. „Sieh Scott McBrain hat ein neues Buch draußen.“ „Und was soll an dem so toll sein?“, moserte dieser. „Also so viel ich weiß sind es Computer, Regierungskomlotte und auch eine Lovestory.“ „Ja und? So wie in jedem anderen auch.“ Die beiden gingen weiter und an einem Stand an dem Punsch ausgegeben wurde sahen sie Steff und L.A. stehen. „Tai hat Bücher bestaunt. Hat man denn dazu was zu sagen?!“ „Die Wahrheit schneidet Holz.“ Verblüfft sah Jerry L.A. an. „Solltest mal ein Buch lesen.“ grinsend ging sie davon. Tai ihr hinterher. „Man das ist mir jetzt zu hoch“, fluchte er, doch Steff lenkte ihn gleich wieder ab. „Was macht dein Kopf?“ „Fühlt sich an als ob da ein Dickkopf daran gestoßen wäre.“, witzelte sie. „Soll ich mal pusten, dann geht’s dir vielleicht besser.“ „Tu dir keinen Zwang an.“ Langsam näherte er sich und vernahm gleich den Duft ihres Haares. „Apfel!“ Äußerte er sich. Sie drehte ruckartig den Kopf zu ihm und nun blickte sie ihm direkt in seine grünen Augen. Ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe. Er spürte wie sie langsam ausatmete, als er sich ihren Lippen näherte. Sie fuhr mit den Fingern an seiner Wange entlang und er küsste sie. Ihr war als würde die Welt stehen bleiben und am liebsten hätte sie die Zeit selbst angehalten. Langsam löste dich Jerry und sah ihr noch einmal tief in ihre blauen Augen. „Wir sollten zurück.“ Jerry drehte sich weg, aber nur damit sie nicht mitbekam, wie sich Schamesröte auf seinem Gesicht widerspiegelte. Beim gemeinsamen Essen in der Hütte unterhielten sie sich über das Spiel. Insbesondere zweifelte Jerry an den Entscheidungen des Schiedsrichters. Was ihm wiederum Spott einbrachte. Als sich alle zu einem Kartenspiel zusammensetzen wollte ging L.A. in ihr Zimmer. Doch Mel hielt sie auf. „Bleib bitte. Setzt dich meinetwegen in den Sessel und lese aber bleib hier bei uns. Sei nicht immer so allein.“ Sie tat das, um was Mel sie gebeten hatte. Vertieft in ihr Buch, bekam sie noch nicht einmal mit wie Jerry sich aufführte als er am Verlieren war. Am Morgen erwachte L.A. in ihrem Bett. Sie wunderte sich, wie sie dort hingelangte, kam aber zu dem Entschluss dass sie wahrscheinlich so müde war dass sie sich daran nicht mehr erinnerte. Sie zog sich einen Pulli über und schlich sich hinaus, da Mel noch schlief. In der Küche sah sie Tai der das Frühstück zubereitete. „Guten Morgen. Gut Geschlafen?“ Begrüßte er sie. „Ich hoffe du hattest nichts dagegen das ich dich in dein Bett brachte als du eingeschlafen warst?“ Sie lächelte ihn an und schüttelte den Kopf „Was magst du? Kaffe, Milch, Tee?“ Sie überlegte kurz. „Kalte Milch mit Kakao." Und schon war er wieder mit seinem Treiben beschäftigt. Während sie ihn sich so ansah und an den Türrahmen gelehnt, versank sie in ihre eigene Gedankenwelt. Man sieht er gut aus. Da versteh ich erst recht nicht warum ich ausgesucht wurde für diesen Film. Die Story klingt ja ganz gut. 4 Schulfreundinnen die gemeinsam in den Bergen urlaub machen wollen. Durch einen Buchungsfehler im PC ist die letzte Blockhütte leider doppelt vermietet. Und zwar an 5 junge Männer. Da durch die Season alles ausgebucht ist teilen sich die beiden Parteien wohl oder Übel die Hütte. Am Anfang unternehmen sie alles allein, bis zu einer Schneeballschlacht die alles veränderte. Pärchen bildeten sich und die restliche Zeit verbrachten sie gemeinsam. Wenn sich Herr Goldberg, der Regisseur und Drehbuchautor in einer Person ist, nur etwas mehr äußern wurde. So viel ich mitbekommen hab sollen sich zwei Jungs um ein Mädchen streiten. Wenn ich nur wüsste wer? Naja ist auch gut so. Dann können wir noch überraschter spielen. „Über was denkst du nach?“, riss Tai sie aus ihren Gedanken. „Wie? Was hast du gesagt?“ „Das du dich erkältest, wenn du weiterhin ohne Schuhe und Strümpfe hier stehst.“ „OH – da hast du recht.“ Da drehte sie sich um und wollte gehen. „Autsch“, schrie Tai auf. Das Blech lag auf den Boden und er hielt sich schmerzverzehrt seine linke Hand. Von der einen zur nächsten Sekunde schnappte sie sich seinen Arm und ließ an der Spüle kaltes Wasser darüber laufen. Der Schmerz ließ nach. Er streichelte ihr sanft über die Wange. Sie blickte zu ihm auf und sah ihm direkt in die Augen. Wobei ihm zum ersten Mal richtig bewusst wurde das sie zweifarbige Augen hatte. Er hob ihren Kopf an und lehnte seine Stirn an ihre. Tai nahm die Hand unter dem Wasser hervor und ging ihr über die Haare bis hinunter zum Nacken. Sie bekam Gänsehaut, als er mit der Kalten Hand ihren Nacken umschloss. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, schloss die Augen… „Hey Tai – wieso liegen die Brötchen auf den Boden“, rief Alex. L.A. zog sich schnell zurück und ließ Tai allein stehen. „Ups. Hab ich euch gestört? Tut mir leid.“ Seufzend ging sich Tai durch die Haare und blickte leicht erbost auf Alex herab, der die Brötchen aufsammelte. „Tut mir wirklich leid.“ „Ist ok – hilf mir neue zu machen.“ Erwiderte dieser nur. L.A. saß auf der Bettkante und ließ das geschehende noch mal Review passieren. Sie spürte immer noch den leichten Druck seiner Stirn. Sein Atem spürte sie noch auf ihrer Haut ebenso die kalten Finger in ihrem Nacken. Sie wünschte Alex wäre nicht herein geplatzt. Sie wünschte Tai hätte nicht auf ihn reagiert und hätte sie geküsst. Leise verfluchte sie Alex zum Teufel. Nachdem sie sich soweit beruhigt hatte das ihr Herz nicht mehr bis zum Hals schlug, ging sie wieder hinaus. Kurz vor der Küche blieb sie Stehen und atmete noch mal tief ein und – setzte sich dann doch in den Sessel. Ihr Buch lag noch da und schon begann sie wieder zu lesen. Martin und Jerry kamen aus ihren Zimmern. Beide Stritten sich wer zuerst ins Bad dürfte. Jerry schlüpfte unter Martins Arm durch und zack war die Tür zu. So setzte sich Martin auf die Couch und musterte L.A. wie sie schon wieder in ihrer eigenen Welt versank. Tai tippte ihn an. Martin verschwand in die Küche. Tai währenddessen trat näher an L.A. heran und dachte Einmal, wirklich nur einmal möchte ich in ihrer Welt sein. Er kam noch ein stück näher und schaute ihr direkt über die Schulter in das Buch. Kurz las er eine Passage mit. Als sie seinen Atem an ihren Hals spürte, zuckte sie zusammen und sah ihr verschreckt an. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Kommst du dann?“ meinte er verlegen, weil er ihren Augen so nahe war wie ein paar Minuten zuvor. Sie legte ihr Buch beiseite und stahl sich an ihm vorbei. Tai musste daran denken wie sie alle hier oben angekommen waren. Es Schneite fürchterlich. Chris riss ihn aus seinen Gedanken und beide gesellten sich an den Frühstückstisch. „Weiß einer was der heute drehen will?“ „Ich glaub unsere Schneeballschlacht noch mal.“ Chris reichte Martin die Butter und fuhr fort. „Und noch mal ein Spiele Abend.“ „Spiele Abend? Etwa so wie neulich mit Mensch Ärgere dich nicht?“ prustete Jerry „Keine Angst wir lassen dich vielleicht auch gewinnen.“, schmunzelte Alex ihn an. Auch die anderen konnten ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Was gibt es da zu lachen? Und warum lachst du? Du wärst ja gar nicht dabei, weil du nur mit einem Buch vor der Nase irgendwo herumsitzt und dich nicht beteiligst.“, fauchte Jerry. Langsam schob sie ihren Stuhl zurück und richtete sich mit ihrer Tasse auf. Diese lehrte sie auf dem Weg nach draußen über Jerrys Kopf. Dieser wusste erst nicht wie ihm geschah. Als er sich gefasst hatte um ihr irgendwas zu entgegnen, war sie schon außer Haus gegangen. „Verflucht, was bildet die sich ein?“ zeterte er und knallte die Badtüre hinter sich zu. Kapitel 8: Aussprachen ---------------------- Aussprachen? Durch den Lärm geweckt, traten Jess, Steff und Mel in die Küche. „Was ist den los?“ gähnte Steff noch halb Schlaftrunken. „Wir haben Jerry einwenig aufgezogen und seine Wut lies er wieder einmal an L.A. aus.“ „Ja und als Dank schüttete sie den Inhalt ihrer Tasse über ihn. Dann ging sie.“ Beendete Alex Chris seine Rede. „Hätte ich an ihre Stelle auch getan.“ Fügte Jess hinzu, wobei sie sich an den Tisch setzte. Alle sahen sie schockiert an. „Na stimmt doch. Wenn irgendetwas nicht Stimmt, lässt er es jedes Mal an ihr aus. Ist euch das nie aufgefallen? Das Brennholz war alle und wer hatte Schuld L.A. Der Tee war zu heiß und wem gab er die Schuld? L.A.! Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wäre mir schon längst der Kragen geplatzt, Aber sie? Sie nimmt alles gelassen hin, dass bewundere ich in solchen Situationen.“ „Du denkst wirklich das lässt sie kalt?“, fragte Mel. „Naja, sie äußert sich ja nicht oder?“ „Ja tut sie nicht, aber ehr weil sie alles in sich hineinfrisst, als das es an ihr abprallen würde. Sie fragt sich sowieso schon was sie hier eigentlich macht.“ „Ja aber…“ „Nichts aber. Mich würde ehr interessieren was Jerry gegen sie hat.“ Unterbrach Mel Alex. Langes Schweigen durchflutete den Raum bis Herr Goldberg zur Tür herein spazierte. “Was ist denn hier für eine Stimmung?“ „This fucking Bitch…“, fluchte Jerry, doch sogleich verstummte er als er sah wie Alex die Situation zu retten versuchte. Was ihm kläglich misslang als er Jerry fluchen hörte. „Mit wem gibt es Ärger Jerry? Soll ich das Regeln?“ „Nein, nein. Es ist nichts das wir nicht selber Regeln können.“ Entgegnete er ihm Standhaft. „Wenn du bzw. ihr das meint. Ich möchte euch in einer halben Stunde am Lift sehen.“ Und wieder verlass er die Hütte so schnell wie er gekommen war. Langsam bürgerte sich das schon ein. „So du willst das Regeln? Dann mach mal!“ dabei legte Alex eine Hand auf Jerrys Schulter und drückte etwas fester zu als eigentlich beabsichtigt als er noch meinte „Aber versau es nicht.“ Jerry nahm sich seine und auch L.A. Jacke und ging ihr nach. Er setzte sich neben ihr auf die Bank, doch vorher hing er ihr die Jacke über die Schulter. „Entschuldige, aber es war die Wahrheit.“ Beide sahen starr nach vorn „Bin doch selber daran schuld.“ „Mhm. Aber vielleicht bin ich zu weit mit meinen Äußerungen gegangen.“ „Halt dich doch einfach zurück. Schließlich bin ich bald deine Schwester.“ „Ja, wenn ich meinen Segen gebe.“ „Was hast du dagegen, dass dein Vater meine Mutter heiraten möchte?“ kurz überlegte er. „Es ist nichts gegen deine Mom, ehr so allgemein. Ich möchte keine zweite Mom. Ich möchte meine Familie haben mein Dad und meine Mom und nichts anderes! – Warum stimmst du da zu?“ „Weil ich nicht möchte das sie allein ist. Verstehst du, ich bin außer Haus und in spätestens 4 bis 5 Jahren geht Max auch seine eigenen Wege und Mutter ist allein. Soll sie etwa betteln das wir zu ihr kommen? Nein ich finde sie sollte wieder lieben und das macht sie gerade. Sie liebt deinen Vater. Er ist in Ordnung. Er akzeptiert uns. Hat für uns immer ein Ohr offen. Aber was viel wichtiger ist, ich sehe Mutter seid langem wieder lachen. So richtig so das ihre Augen dabei funkeln wenn er in der nähe ist. Sie ist Glücklich – mit ihm! Ich glaube auch das er glücklich mit ihr ist denk mal darüber nach“ beendete sie ihren Vortrag „Meinst du denn er könnte sich einsam fühlen?“ „Sag bloß du wirst langsam erwachsen. Natürlich! Hätte er sich sonst eine neue Liebe gesucht? Deine Mom redet ja nicht einmal mit ihm“ „Ja stimmt. Und das macht mich traurig Meinst du er wird mich weiterhin hassen wenn ich nicht zustimme?“ „Ich glaube nicht, dass Jim dich hasst, sonst hätten sie doch nicht 3 Jahre gewartet um dich nochmals zu fragen sondern hätten es längst getan. Sag ihm was für dich Familie bedeutet. Aber siehe es mal aus der Variante, du bekommst einen kleinen Bruder, einen glücklichen Vater und sie kannst du ja als Tante ansehen oder nicht? Ach ja mich gibt es gratis dazu. Wenn du mich jetzt entschuldigst, mir wird so langsam kalt.“ „Warte noch kurz. Willst du es den anderen sagen ich mein mit…“ „Nee, kannst du machen wenn dir danach ist. Wenn sie mich fragen sag ich du hast dich entschuldigst und möchtest in Zukunft erst denken und dann reden.“ „Deine Mutter hat recht.“ „Mhm?“ „Komm etwas aus dir heraus. Spiel mit uns heut Abend. Ich bring dir auch Poker bei.“ „Mal schauen wie es heute Läuft.“ Und sie verschwand hinter der Tür. Kurze Zeit später befanden sie sich auf den Hügel. Herr Goldberg wollte einen Wettlauf filmen auf Skiern. Was ihm gänzlig missglückte. So setzte er für den nächsten Tag die gleich szene an. Am Abend saß L.A. auf der Bank und betrachtete den Sternenhimmel. Jerry kam gerade von einem Spatziergang mit Steff zurück als er sie da sitzen sah. Steff ging schon rein. „Betrübt?“ Sie sah ihn an. „Du schaust immer in den Himmel wenn du betrübt bist.“ „Kann sein“ „Komm mit rein. Wir wollen etwas spielen. Spiel mit.“ „Mir ist nicht nach spielen. Ich würde gerne etwas lesen.“ „Dann lies aber setzt dich zu uns.“ Er hielt seine Hand zu ihr und sie griff danach. Beide gingen rein. Der nächste Tag brach an. Doch er sollte nicht besser verlaufen. L.A. zog sich wenn sie allein sein wollte immer in ihr Zimmer zurück. Herr Goldberg bekam nicht die Aufnahmen die er haben wollte. Schon leicht gefrustet verließ er die Gruppe und gab ihnen für den nächsten Tag frei, um sich selbst zu sammeln. Er kam trotzdem am Folgetag und war Betrachter einer Szene, die sein Gehirn zum denken brachte. L.A. saß wie immer eigentlich im Sessel und las in einem Buch. Diesmal jenes, welches sie von Tai bekam. Alex schlich sich an und entriss es ihr aus den Händen. „Na was steht denn da so drin?“ neckte er sie. „Gib es wieder her!“ Fauchte sie nur zurück. „Mhm Geschichten über Feen, du glaubst doch nicht an so einen Quatsch. Oder doch?“ Sie sah ihn entsetzt an. „Du glaubst daran. Warte das muss ich lesen.“ Er ging davon und las einige Zeilen daraus laut vor. Sie saß immer noch im Sessel. In ihren Augen bildeten sich Tränen. Sie schrie ihn an, er solle es zurückgeben, aber er las während des Laufens weiter. Er lief gegen Tai der ihm das Buch entriss. „Sie sagte du sollst es ihr wieder geben.“ Tai gab es ihr zurück in die Hände. Alex sah ihn verständnislos an. „Kannst du mir verraten was an dem Buch so besonders ist, dass ich es nicht lesen darf?“ Sie ging an ihm vorbei. Er tastet noch einmal nach dem Buch und bekam es zu fassen. Er klappte dabei den Umschlag auf. Sie hielt die andere Seite fest im griff. Als plötzlich ein “Ratsch“ zu hören war. Im nächsten Moment fielen leise und sanft einige Seiten zu Boden. L.A. sackte zu Boden und erstarrt in ihrem Blick sah sie Alex an. Tränen liefen ihr unaufhaltsam über das Gesicht. Sie ließ den Rest des Buches fallen. „Alex wie kannst du so etwas tun?“ Jerry der die ganze zeit im Türrahmen gelehnt hatte und sich mit Steff unterhielt, lief zu ihm hin. Er sah den Namen auf dem Umschlag den Alex noch in der Hand hielt. „Ihr Vater!“ entfuhr es Jerry. Kapitel 9: Vater ---------------- Vater Im nächsten Augenblick schrie Jerry Alex an. „Wie konntest du das tun? Ihr Vater hat das Buch geschrieben!“ „Ich wusste nicht dass…“ er stockte mitten im Satz L.A. stand auf und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Sie lief an Herrn Goldberg vorbei hinaus. Tai folgte ihr. Alex konnte nur beiden nachsehen. „Wie meinst du das, Vater?“ Alex sah wie Jerry die Schnipzel aufhob und zum Tisch rüber ging. „Ich rede mit dir.“ Alex ging auf ihn zu und wischte die Schnipsel, welche Jerry gerade versuchte wie ein Puzzle zusammen zufügen, auseinander. „Sie ist meine Schwester. Deswegen und Don S. Krieg ist ihr leiblicher Vater.“ Schrie er ihn an. „Ich dachte du kannst sie nicht leiden?“ Alex sah ihn erstaunt an. Auch der Rest die an Ort und Stelle stehen geblieben waren. „Das dachte ich auch immer. Ich konnte ihre ganze Familie nicht leiden. Ich dachte diese Familie macht meine Familie kaputt. Ohne das ich es merkte war meine Familie schon am Ende. Mein Vater liebt ihre Mutter und ich bin derjenige der dazwischen steht. Das hat sie mir freundlicherweise vor 2 Tagen klar gemacht.“ Er endete mit seiner Rede und Puzzelte weiter an den Schnipseln herum. „Warum stehst du dazwischen?“ Steff setzte sich neben ihn. „Weil ich gegen diese Heirat war. Sie haben drei lange Jahre gewartet um mich nochmals zu frage und ich bin ohne eine Antwort einfach hierher gefahren. Ich hätte nicht gedacht sie hier zutreffen.“ „Und warum ärgerst du sie denn immer?“ „Weil sie mich zur Weißglut treibt. Zu Hause ist sie schon immer so das sie einem, ohne das sie etwas mitbekommt, zeigt was richtig und falsch ist. Ich hasse mich selbst dafür das ich so oft auf sie reinfalle. Aber egal wie ich zu ihr bin, sie lächelt mich immer noch an. Ich glaube nicht das sie dich überhaupt nach ansehen wird, Alex“ Er sah auf und sein Blick war Alex gewidmet. Dieser Schluckte, denn er erkannte die Wahrheit dieser Wörter. Jetzt hatte er sie schon wieder verletzt. Dabei wollte er so etwas nie wieder tun. Er ging einfach in sein Zimmer. Tai hatte L.A. eingeholt. Sie stand einfach nur da und weinte hemmungslos. Er wollte sie in den Arm nehmen. „Lass das! Lass mich in ruhe! Ich hasse euch! Euch Alle!“ Schrie sie ihn an. Er blieb einfach nur hinter ihr stehen. Er konnte nicht mit ansehen wie sie sich anscheint die Seele aus dem Leib heulte, doch konnte er auch nichts tun. Sie ließ sich auf die Knie fallen. „Ich Hasse es. Das alles hier.“ Jetzt nahm er sie doch in den Arm. Sie trommelte auf seiner Brust mit ihren Fäusten und schrie nur eine Frage „Warum“ immer und immer wieder, bis sie schluchzend an seiner Brust lag. Sie hatte einfach keine Kraft mehr für nur eine Träne. Keine Kraft für noch einen weiteren Schlag gegen seinen Brustkorb. Sie sah keinen Sinn mehr in die ganze Sache und vergrub ihr Gesicht in Tai’s Brust. Doch ihr schluchzen blieb. Jerry versuchte mit Steff zusammen sein Bestes die Puzzleteile zu einem Bild zusammen zu fügen. Leider fehlten einige Teile. Irgendwann kam Tai mit Ihr zurück. Er trug sie in seinen Armen und sie hielt sich an seinem Hals fest. Den Kopf noch immer in seine Brust vergraben. Er legte sie auf ihr Bett. „Ist doch gut.“ Er versuchte sich aus ihrer Umklammerung zu befreien, was ihm nicht so recht gelingen wollte. Also legte er sich neben sie und hielt sie einfach nur im Arm. Bis das Schluchzen aufhörte und sie in einen unruhigen Schlummer übertrat. Der Tag endete ohne das irgendjemand L.A. noch mal zu Gesicht bekam. In der Nacht quälte Alex sein Gewissen. Er stand auf und spritzte sich im Bad Wasser in das Gesicht. Er sah sich selber im Spiegel an. Allmählich konnte er sich selber nicht mehr ansehen. Wieso musste er sie auch schon wieder verletzen. Er setzte sich auf die Couch. Vor ihm immer noch die Puzzleteile der Zerrissenen Seiten. Er setzte einige zusammen und las: „Für meine 6 jährige Tochter, die leider nicht bei mir seinen kann.“ Mist was tu ich nur? Ihm viel eine weiße Ecke unter dem Sessel auf. Das fehlende Stück welches Jerry nicht fand. In einer Schublande suchte er nach Klebeband. Er setzte die Seiten zusammen und fixierte sie wieder an der Stelle an der sie einmal waren. „Naja wirklich was lesen kann man aber nicht mehr. Ich sollte ihr wahrscheinlich ein neues kaufen.“ Er legte es wieder auf den Tisch und genoss die Ruhe im Wohnbereich. Leise knisterte das Feuer im Kamin. Mit einem “whui“ verfing sich der Wind im Schornstein. Wieder einmal konnte er nicht schlafen. Er dachte an das Gespräch welches Tai mit ihm führte vor ein paar Stunden. „Ich habe dir gesagt du sollst sie auf Keinster Weise verletzten. Und was tust du?“ Tai hatte Alex draußen gegen die Wand gedrückt und hielt ihm die lange Seite des Holzgriffes des Beils an den Hals. Er drückte damit zu bis Alex nach Luft schnappte. „Ta… Tai es rei… reicht.“ Konnte Alex nur keuchend hervor bringen. Er lockerte etwas den Holzgriff. „Du bringst mich ja noch um.“ „Wer weiß vielleicht hatte ich das auch eigentlich vor.“ Entsetzten stand in Alex Gesicht. War das der Tai den er kannte? Immer gutmütig und freundlich? Der Tai der Arzt werden wollte und nun jemanden mit dem Leben bedrohte? Alex sah zu wie Tai mit dem Beil die Holzscheite bearbeitete. Er hoffte innerlich das sich Tai nicht vorstellte das Alex dieses Holz war. Aber Tai beachtete ihn nicht weiter. So saß Alex bis in die frühen Morgenstunden auf der Couch und grübelte wie er seinen Fehler wieder gut machen konnte. Er schlich sich in sein Zimmer und zog sich leise an. Tai und Jerry bekamen nicht mit, wie er wieder den Raum verlass. Er schnallte sich sein Snowboard an und fuhr den Abhang hinunter. „Verzeihen sie haben sie dieses Buch noch einmal?“ Alex stand in einem Buchladen im Tal. Er legte das geflickte Buch auf den Tresen. Die Dame sah sich das Buch an. „Oh Don S. Krieg. Der schreibt wunderbar. Ich schau gleich mal nach.“ Sie verschwand hinter einem Regal von Zetteln. Alex sah sich um. In einer Ecke war ein Tisch mit vielen Exemplaren eines Buches aufgereiht. So wie es aussieht wurde da eine Autogramstunde abgehalten vor einiger Zeit. „Ah da haben wir es ja. Allerdings hab ich nur noch eines in Hardcover.“ Wandte sich die Verkäuferin wieder an Alex. „Das ist nicht so schlimm. Wie ist der Preis?“ „Ähm Moment. Ah 30 Euro. Wenn sie 2 Tage warten kann ich ihnen es auch wieder in Taschenbuchformat bestellen. So wie ihres. Wozu brauchen sie eigentlich zwei?“ Die Dame nahm noch einmal die reparierte Ausgabe in die Hand. „Ich verstehe schon. Das hier sieht sehr ramponiert aus. Möchten Sie das ich das Exemplar bestelle?“ „Nein das ist nicht nötig. Ich nehme das hier.“ „Gut warten sie, ich mache nur schnell die Rechnung fertig.“ Sie tippte einwenig auf der Tastatur ihres PC rum und redete Gedankenverloren weiter. „Meine Tochter liest ihn auch gern. Sie ist zwar schon 20 aber sie ist immer noch von seiner magischen Welt von Feen und Elfen und Magiern verzaubert. Er hat vor einiger Zeit ein neues Heraus gebracht. Und nun tourt er einwenig durch kleine Läden und signiert seine Exemplare. Apropos heute ist Herr Krieg hier.“ Sie strahlte ihn an und gab ihm die Rechnung. „Er ist hier?“ „Ja in einer halben Stunde fängt es an. Meine Tochter hat mich auf knien angefleht ihr eine Signierung mit zu bringen. Wenn sie warten können sie sich die Ausgabe auch signieren lassen. Ach und diese Exemplar brauchen sie doch sicher nicht mehr.“ Sie zeigte auf das ramponierte Buch „Nein ich würde es gerne wieder mitnehmen. Es gehört mir auch nicht das ich es bestimmen könnte es zu vernichten.“ „So? Na denn Während sie warten, können sie ja kurz in sein neues Werk schauen.“ Sie übereichte ihm eine Ausgabe die schon zu Haufen auf den Tisch in der Ecke lagen. Er setzte sich in einen gemütlichen Sessel, der in einer Ecke stand. Er schlug die erste Seite auf. Wieder eine Widmung an seine Tochter. Dieses Buch schrieb ich mit dem Gedanken an meine nunmehr 23 jährige Tochter. Ich hoffe sie wird es eines Tages lesen. Er las sich etwas in dieses Buch ein. Er stand auf und ging wieder zu der Verkäuferin die mit einem anderen Kunden beschäftigt war. „Sagen sie, widmet er alle seine Werke seiner Tochter?“ „Ja bis auf sein erstes. Das widmete er einer unbekannten Liebe. Hach ist das nicht romantisch.“ Sie verschränkte beide Arme auf der Brust und schaute glückselig in den imaginären Himmel. Alex lächelt bei diesem Anblick. „Sehen sie es fängt an. Stellen sie sich an. Sie können das Buch auch später bezahlen wenn sie wollen.“ Alex tat wie im geheißen war. Er stellte sich in die Reihe wartender an. Er kam endlich an dem Tisch an. Vor ihm saß ein älterer Herr. Um die 50 vielleicht auch jünger. Sein rötliches Haar wurde von einigen grauen Strähnen durchzogen. Falten zierten seine Mundwinkel. Aber er hatte die gleichen Augen wie L.A. Eines Grün das andere Blau. „Für wen soll ich es Signieren?“ Müde erklang seine Stimme. „Für Anne“ Antwortete er ihm schnell. Der Autor schrieb. Sein Füllfederhalter schwang sich über das Papier als wäre dieses gar nicht existent. „Wenn es ihnen nichts ausmacht Mr. Krieg könnten sie diese auch signieren?“ Alex holte aus einer Tüte das geflickte Buch heraus. Dieser sah erstaunt darauf. „Was ist denn mit dieser Ausgabe passiert?“ entfuhr es ihm. „Ich habe mich mit der Person gestritten der es gehört. Besser als so hab ich es leider nicht wieder hinbekommen.“ „Dann sollten sie ihr ein neues kaufen und nicht dieses Signieren lassen.“ „Nun ja das hab ich getan. Diese Person sieht ihnen sehr Ähnlich. Und ihr bedeutet dieses Buch etwas. Es würde reichen wenn sie „für meine Tochter – ich werde warten“ hineinschreiben würden.“ Während der Autor dies schrieb fragte er ob Alex noch ein wenig Zeit hätte mit ihm einen Tee zu trinken. Dieser nickte und wartete in einem Cafe auf seinen Gast. „Sie sagen diese Person sieht mir sehr Ähnlich?“ begann der Ältere das Gespräch. Alex holte ein Foto hervor. Das Gruppenfoto mit den Schneeskulpturen. „Ich denke sie werden sie erkennen.“ „Ja. Sie erinnert mich an jemanden. Erzählen sie mir von ihr.“ „Ich kenne sie noch nicht so lang, aber ich kann ihnen sagen das sie wunderbar ist. Am besten ich fang von vorne an…“ Alex erzählte ihm was er wusste. Ihre Ankunft, den Film, die Freundschaften, und alles was ihm noch einfiel. „Und nun denken sie, wenn sie ihr ein neues Buch schenken würde sie ihnen vergeben?“ „Nein das denk ich nicht. Ich war es ihr schuldig, denn ich wollte nicht das es kaputt geht. Ich wollte es eigentlich lesen. Ich bin mir sicher das sie mir nie verzeihen wird.“ Betrübt ließ er den Kopf hängen. „Ich würde sie gerne in natura sehen. Aber ich glaube nicht dass sie das will, ich habe mich all die Jahre nie gemeldet.“ „Wer weiß? Ich bin mir nie so sicher was sie macht. Sie Überrascht einen immer wieder.“ „Hach wir sind schon zwei Kerle. Sitzen hier und unterhalten uns über die selbe Frau und wissen nicht wie wir mit ihr reden sollen.“ Herr Krieg lachte auf. Herr Goldberg schlenderte durch die Stadt. Er überlegte immer noch wie er die Situation gestern einschätzen soll. Er sah Alex mit einem älteren Herrn in einem Cafe sitzen. Er schlich sich an und wollte beide belauschen. Nur hat ihn Alex vorher entdeckt. Er stellte ihn als Regisseur vor. „Und sie sind der berühmte Mister Krieg.“ Dieser nickte nur. Herr Goldberg wandte sich an Alex. „Was tust du eigentlich hier? Wir wollen gleich anfangen zu drehen.“ „Hatten sie nicht eigentlich gesagt, dass wir das erst einmal verschieben?“ „Ja das war gestern. Heute ist heute. Und ich möchte diesen Film endlich zum Abschluss bringen.“ „Dann werde ich mich wohl oder übel von ihnen verabschieden müssen Herr Krieg.“ „Ja Junge. Vielleicht sieht man sich noch mal. Ich werde noch eine Weile hier im Ort sein.“ Alex reichte ihm die Hand und ging. „Sie bleiben also noch eine Weile?“ „Ja nach Neujahr soll ich mich an ein neues Buch wagen, so wollte ich etwas Urlaub genießen.“ „So? dann hätten sie doch bestimmt Interesse vielleicht als Statist in meinem Film mit zu spielen. Da würden sie auch Alexander wieder treffen.“ „Mhm vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Vielleicht inspiriert es mich auch.“ In Wahrheit sah er eine Möglichkeit seine Tochter zu sehen. „Gut würden sie in drei Tagen hier auf mich warten ich werde sie abholen und mit nach oben begleiten.“ Beide Herren verabschiedeten. Alex kam oben wieder an. Chris begegnete ihm als erstes. „Goldberg hat angerufen wir drehen doch heute.“ „Ich weiß er müsste gleich kommen hab ihn in der Stadt getroffen.“ Er ließ ihn stehen und ging in sein Zimmer. Da war Tai gerade. Er lag auf seinem Bett und las. „Du solltest das nächste Mal sagen wo du bist. Wir haben dich gesucht.“ „Bin ja jetzt da.“ Alex ließ sich auf sein Bett fallen und vergrub das Gesicht in seinem Kissen. „Geht es deinem Hals gut?“ „Mhm.“ „So doll wollte ich gar nicht zudrücken.“ „Mhm.“ Lange schwiegen beide und lagen auf dem jeweiligen Bett. „Dir vertraut sie. Kannst du ihr die Tüte da geben?“ „Da muss ich dich enttäuschen. Sie lässt keinen an sich ran. Mel hat heut vor bei Jess und Steff zu schlafen.“ „Mhm.“ Herr Goldberg ließ sich kurz blicken und sagte die Dreharbeiten wieder ab. Versprach aber eine Überraschung für die nächsten Tage. Chris regte sich auf, da er eigentlich vorhatte den Tag mit Jess allein zu verbringen, was nach der plötzlichen Umstellung nicht mehr möglich war und nun auf einmal doch. Er schnappte sich seine angebetete und verschwand mit ihr bevor ein Herr Goldberg noch einmal alles über den Haufen warf. Alex unterhielt sich kurz mit Mel und übergab ihr die Tüte bis er sich für den Rest des Tages auch in sein Zimmer zurück sog. Einzig allein Jerry, Steff, Mel, Martin und Tai vertrieben sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen. Chris spazierte mit Jess zusammen den Abhang hinunter. Er hielt sie bei der Hand und wollte diese auch nicht loslassen. Sie gingen an den verschiedensten Blockhütten vorbei und beobachteten wie deren Bewohner, meist Familien mit kleineren Kindern, Schneemänner bauten. „Erinnerst du dich noch an unsere Schneemänner?“ sie kicherte. Sie sah ihre Schneeskulpturen noch vor sich. „Oja die wir durch die Schneeballschlacht zerstörten sahen doch gut aus.“ Er stimmt in ihr Kichern mit ein. „Dann lass uns doch noch mal so was machen.“ „Warum nicht. Aber sag mir lieber mal wo wir hingehen.“ „Ich wollte dich in die Stadt entführen. Ganz allein mit dir noch mal durch die Strassen schlendern. Einen Liebesapfel knabbern. Kurz um ich wollte ein Date.“ Sie wurde rot. „Aber nachdem Herr Goldberg liebenswürdiger weise alles umschmeißen muss, kann ich dich jetzt gerade mal auf eine heiße Schokolade einladen.“ „Das ist doch auch wie ein Date.“ Er sah zu ihr und merkte wie berührt sie war als sie das sagte. Er schwieg hatte aber nunmehr seinen Arm um sie gelegt. Sie kamen im Tal an und setzten sich in ein kleines Kaffee. Die Bedienung zündete die Kerze vor ihnen an und ließ die verliebten allein. Spät, es war schon dunkel, kamen die beiden zurück. Mel war mit Martin an einer Partie Schach und Jerry spielte mit Tai und Steff Poker. Anscheint muss sich seine amerikanische Ader hervorgetan haben, da er auf einmal gewann. Oder Tai ließ ihn einfach gewinnen. Beide Ankömmlinge setzten sich dazu und stiegen in das Spiel ein. „Alex hat mir etwas für dich gegeben. Ihm tut es wirklich leid was passiert ist. Ich leg es dir auf dein Bett.“ Mel legte die Tüte auf ihrem Bett ab und nahm sich ihr Bettzeug mit. „Ich wünsch dir eine gute Nacht. Wenn was sein sollte ich schlaf bei Jess und Steff. Jess wollte von ihrem Date erzählen.“ Melanie sah ein letztes mal auf L.A. zurück bevor sie die Tür schloß. L.A. saß auf dem Fensterbrett und versuchte die Sterne im Himmel zusehen. Was durch die Tanne direkt vor ihrem Fenster nicht möglich war. Sie wünschte sich in ihre Wohnung zurück. In den 10ten Stock eines Hochhauses in Kiel. Sie wünschte sie säße an ihrem Fenster und könnte die Sterne betrachten. Sie wünschte sie könnte die Zeit zurückdrehen, soweit zurück dass sie nicht hier sein würde. Aber das geht nun mal nicht, redete sie sich ein. Ich muss nach vorn schauen Irgendwie wird das schon alles werden. Sie sah kurz auf ihr Bett und überlegte was Alex ihr wohl geben wollte. Dass es ihm leid tat hatte sie schon gehört. Soviel Lärm schotten diese Türen auch nicht ab. Aber wirklich vergeben konnte sie ihm auch nicht. Also beließ sie es dabei und schlief auf dem Fensterbrett ein. Kapitel 10: Telefon ------------------- Telefon Der nächste Morgen kam. Hektisch liefen alle umher, da Herr Goldberg angerufen hatte sie sollen so früh wie möglich in die Stadt kommen. Dort wartete dieser schon an der Turnhalle. „Meine Freunde ich möchte gerne mit euch ein Volleyballspiel filmen.“ Alle sahen sich erstaunt an und fühlten sich wie in einem Dejawü. Volleyball, hatten sie das nicht erst vor ein paar Tagen gespielt? Die selbe Teamzusammenstellung, wie an besagtem Tag. Und auch der fast identische Spielverlauf. Aber sie dachten sich nichts dabei. Vielleicht hatte Herr Goldberg sie beobachtet gehabt an jenem Tag. Gegen Mittag liefen sie in ihre Hütte zurück und unterhielten sich über ihr Spiel. „Jerry da hast du wohl wieder verloren.“ „Und Chris? Ich find das gar nicht so witzig. In diesem Film werde ich ja als ständiger Verlierer dargestellt.“ „Och sei doch nicht so grummelig. Vielleicht möchte Goldberg dir die Mädchenherzen erobern lassen.“ „Haha bis jetzt haben wir ja solche szenen nicht mal im ansatz gespielt.“ „Mal sehen wann die kommen. Das würde bestimmt interessant werden.“ „Wenn du meinst Chris. Ich find das nicht so toll wenn jeder im Kino sieht wie meine Unterwäsche aussieht.“ Jess sah ihn mit großen Augen an. „So war das doch nicht gemeint. Ich werde schon dafür sorgen das keiner außer mir deine Unterwäsche sieht.“ „Und wie willst du das anstellen?“ „Mhm wenn ich dich so in die Arme nehme dann wird dich überhaupt kleiner sehen.“ Chriss beugte sich über Jess und umschlang sie mit den Armen. Dabei knabberte er ihr am Ohrläppchen. „Nicht hör auf. Das Kitzelt.“ Mel und Martin liefen Hand in Hand mit etwas abstand zu der Gruppe und betrachteten sich die Situation. „Chriss kommt gut mit Jess klar.“ „Jess hat mir gestern abend von ihrem Date erzählt. Alle kleinen romantischen deteils.“ „Chris kann romantisch sein?“ Martin lachte kurz auf bis er Mel in ihre braunen Augen sah. „Wieso glaubst du nicht das er romantisch sein kann?“ Sie sah ihm geduldig in die Augen. „Er ist manchmal so ein Spätsünder, da kann ich mir das einfach nicht vorstellen.“ Er näherte sich ihrem Ohr und flüsterte etwas hinein. Ein roter streifen zeichnete sich auf ihren Wangen ab. Sie kamen in der Hütte an und es war schon Nachmittag. Der Fussmarsch hatte 2 Stunden gedauert. Kein Wunder wenn Jerry eine Schneeballschlacht anzetteln musste. Lachend kamen 6 der 9 in die Tür gestürmt. Die anderen drei waren vorausgegangen und waren in ihren Zimmern. Mel stürmte in ihres. Da saß L.A. mit tränen auf ihrem Bett. Vor ihr den Inhalt von Alex Tüte. Sie konnte kaum fassen was sie da als Segnierung laß. „Was ist denn los?“ L.A. antwortete nicht, zeigte ihr jedoch die Widmung die sie so tief berührte. „Oh dann ist es wohl ungünstig dich darum zu bitten mir das Zimmer für eine Stunde oder so allein zu überlassen.“ „Wieso willst du das Zimmer für dich haben?“ „Ähm… Ich wollte mit Martin gern allein sein.“ Entgegnette diese Schüchtern. L.A. sah sie mit großen Augen an. Langsam sickerte ihr das Wort allein in den Kopf bevor sie Verstand auf was Mel aus war. „Dann werde ich vielleicht etwas frische Luft holen gehen.“ Sie stand auf und war auf den Weg zur Tür. „Willst du das wirklich tun? Die anderen sind auch draußen.“ „Ich werde es schon überleben.“ Lächelte sie diese an und ging. Im wohnbereich begegnette ihr Martin, wie er von einem Fuß auf den anderen Tippelte. Sie sagte nichts zu ihm, ging an ihm vorbei und setzte sich auf das Fensterbrett des großen Panoramafensters. Ihren Kopf lehnte sie an die kühle Scheibe und ließ ihren Gedanken freien lauf. Martin sah ihr kurz nach und interpretierte dass Mel mit ihr gesprochen hatte. Er klopfte an deren Tür und ging hinein – „Opa was machen die da drinnen dann?“ John sah seinen Opa mit großen Augen an. „John das sag ich dir wenn du älter bist.“ „Opa, Opa ich weiß es,“ Jasmin strahlte über das ganze Gesicht. „Die knutschen bestimmt.“ „Bäh knutschen, warum müsst ihr Weiber immer ans Knutschen denken?“ „Das ist doch schön. Soll ich dich auch knutschen?“ Jasmin beugte sich zu ihrem Bruder rüber und zückte die Lippen. „Nee bleib mir fern! Opa Hilfe!“ John hielt Jasmin mit seinen Armen auf abstand. „Wenn ihr euch wieder einkriegt, dann lese ich weiter.“ Jasmin setzte sich wieder ordentlich auf ihren Hosenboden und sah gespannt auf ihren Großvater. John grummelte noch etwas in seinen nichtvorhandenen Bart und tat es seiner großen Schwester gleich. L.A. saß immer noch auf dem Fensterbrett und sah den anderen bei ihrer Schneeballschlacht zu. Ab und zu trafen sich ihrer und der Blick von Jerry. Welcher nach einiger Zeit in die Hütte ging. „Sitz doch nicht hier drinnen, komm mit raus. Kannst ja Alex einseifen. Wir würden dir auch Helfen.“ „Nein, lieber nicht. – Jerry?“ Jerry zog die Augenbrauen nach oben als er seinen Namen mehr als Frage hörte. „Ich habe gehört, dass du es den anderen Mitgeteilt hast. Ist das in Ordnung für dich wenn sie es wissen? – Bist du dir sicher das du Ihnen deine Zustimmung geben willst? Ich mein nicht das du später alles wieder zurück nimmst.“ Jerry setzte sich mit auf das Fensterbrett. Er betrachtete ihr Gesicht und in Erinnerung kamen ihm all die Momente vor sein inneres Auge, welche seinen Vater glücklich zeigte. „Ja ich bin mir sicher! Was du mir neulich gesagt hast, ich habe darüber nachgedacht. Mir ist aufgefallen das ich Dad niemals so glücklich und zufrieden sah wie in deiner Familie, ähm unserer Familie.“ Ein Lächeln umschmeichelte ihre Lippen bei dem eben gehörten. Doch Jerry fuhr fort. „Vielleicht kannst du mir ja was über meine Familie erzählen?“ „Was möchtest du denn wissen?“ „Du hast immer noch die Eigenart fragen mit Gegenfragen zu beantworten. Na ja aber du könntest mir was über meinen neuen Bruder erzählen. Den bekomm ich sehr selten zu Gesicht.“ „Dann solltest du wohlmöglich mal öfter Jim besuchen gehen. Aber gut, irgendwas bestimmtes was ich dir von Max erzählen soll?“ „Alles was dir einfällt!“ „Dann wäre ich morgen früh noch nicht fertig!“ „Dann sag mir für was er sich interessiert und vielleicht wann er Geburtstag hat, den habe ich glaube ich vergessen.“ „Sein Geburtstag? Du kennst uns nun schon 6 Jahre und du weißt es immer noch nicht? Du solltest vielleicht mal zu gewissen Festen erscheinen und nicht immer fern bleiben.“ Sie atmete tief durch ehe sie fortfuhr. „Max wird dieses Jahr wahrscheinlich nichts bekommen. Zu mindest nicht von mir…“ „Wie meinst du das?“ Unterbrach er sie. „Er meckert immer über seine, wie sagt er immer, Lahme Krücke. Ich wollte ihm einen neuen PC schenken, aber leider reicht mein Geld nicht ganz dafür, zu mindest für den der seinen Anforderungen Stand hält.“ „Dann ist er also einer von diesen PC-Freaks. Cool, die habe ich in der Schule immer bewundert, aber in America ist das sicher anders als hier. Mhm Sollen wir zusammen legen?“ „Zusammenlegen? Du meinst du möchtest dich beteiligen?“ „Ja warum nicht? So wie Geschwister es eben machen. Nur wenn er so dringend einen neuen PC brauch, hätte er doch Dad fragen können?“ „Er hat Jim glaube ich ein oder zweimal gefragt, aber ich glaube Jim hat es vergessen, da er zu dem Zeitpunkt unter Stress stand.“ „Und deswegen dachtest du, du besorgst ihn einem?“ „Ja! Er beginnt im Sommer doch seine Lehre und da brauch er den doch dann.“ Jerry fuhr sich durch seinen Lockenkopf. „Zu wann bräuchtest du das Geld?“ „Es ist eh zu Spät. Bis Morgen schaff ich das sowieso nicht mehr.“ „Seit wann bist du so Pessimistisch? Ich ruf Dad an ob er uns hilft.“ „Aber wenn Jim zuviel zutun hat?“ „Warte mal.“ Jerry zückte sein Handy und wählte mit flinken Fingern eine Nummer. Er hielt es an sein Ohr und wartete. L.A. konnte jedes Tut des Läutens hören bis nach einem Knacken Jim’s Stimme zu hören war. „Ja? Jerry bist du’s?“ „Ja Dad, wollt mich aus meinen Urlaub melden.“ „Oh schön, danke. Du Sohnemann ich hab gerade keine Zeit, Ich warte auf einen Anruf.“ „Ein Anruf auf deinem Privathandy? Na da bin ich mal gespannt was meine Nachricht noch Toppen könnte?“ Jerry zwinkerte L.A. zu. „Jerry, this is urgent! Anne´s missing.“ „Wie vermisst? Die sitzt neben mir.“ Antwortete der Lockenkopf ruhig, wobei er seiner Nachbarin einen merkwürdigen Blick zuwarf. „Na sie ist in Kiel nicht auffindbar und an ihr Telefon geht sie auch nicht. Ähm sagtest du gerade sie sitzt neben dir?“ „Ja, sie spielt auch in diesem Projekt mit von dem ich dir erzählte.“ „Let me speak to her.“ schrie dieser förmlich durch den Apparat. Jerry reichte sein Handy weiter. „Are you totally stupid? Leaving without giving anyone a call“ L.A. hatte das Handy von ihrem Ohr weggehalten, doch selbst dann konnte Steff, die gerade zur Tür hereinkam, den lautstarken Anranzer verstehen. Der Rotschopf versuchte einige Male etwas zu erwidern, doch Jim unterbrach sie jedes Mal in einem aufgebrachten deutsch-englisch. „Dad – es tut mir leid.“ Mit einem Mal war es Still am anderen Ende der Leitung. Jerry dachte schon Jim hätte aufgelegt und griff sich sein Handy. „Bist du noch dran?“ fragte er in den Apparat hinein. „Äh, yeah, did she called me dad?“ „Ja hat sie. Aber ich wollt eigentlich was anderes von dir?“ „So? Zerstör den Augenblick bitte nicht, sie hat mich Dad genannt.“ „Ja das wird sie sicherlich noch öfters tun.“ „Wie meinst du das denn nun wieder? Und was willst du von mir?“ „Wie ich das mein? Mhm, ganz einfach. Wenn ihr beide Heiraten wollt tut das, aber wehe ich werde nicht dein Trauzeuge. Und was ich will? Wir wollen das du uns bei Max seinem Geburtstagsgeschenk hilfst.“ „Idiot!“ Hörte Jim L.A. aufgebracht schreien. „Kannst du ihm das nicht schöner sagen als so? Echt das ist doch keine Essensbestellung.“ „Na ja Gut. – Dad, ich hab es mir überlegt. Wenn du und Marion Heiraten möchtet dann habt ihr meinen Segen. Ich würde mich außerordentlich freuen, sofern du noch keinen Trauzeugen hast, wenn ich dieser sein könnte. – so war das jetzt besser?“ wandte er sich L.A. zu. Sie nickte nur. „Ja das war wunderschön.“ Antwortete ihm eine weibliche Stimme aus dem Handy. „Marion! Seit wann hörst du zu?“ „Seit dein Vater angefangen hat rum zu schreien. Geht es euch gut?“ „Ja uns geht es gut. Wir können ja über alles reden wenn wir zurück sind ok? Darf ich dann noch mal Dad haben?“ „Ja, ich gebe ihn dir.“ „Was möchtest du denn noch?“ „Deine Hilfe. Du erinnerst dich an deinen Sohn Max?“ „Jaaaa? Was ist mit ihm?“ „Na ja Anne und ich wollten ihm gemeinsam etwas schenken, nur in einem Tag lässt sich das von hier nicht bewerkstelligen. Deswegen müsstest du uns unter die Arme greifen.“ „Gut und was soll ich tun?“ Jerry gab L.A. wieder das Handy. „Jim, - Dad - ich hab da einen PC gesehen. Ich hatte ihn bis morgen zurückstellen lassen, könntest du ihn auslösen? Du bekommst alles zurück von uns.“ „Mach dir keine Sorgen, wo ist dieses Geschäft?“ L.A. erklärte ihm wo er den Laden finden konnte und verabschiedete sich, danach reichte sie ihrem Bruder den Apparat. „Jerry, Pass auf dass sie keinen Unsinn baut.“ „Dad was für Unsinn sollte sie bauen? Außerdem bin ich der kleine Bruder und auf mich müsste man aufpassen.“ „Na ja aber du hast nicht gleich deinen Job gekündigt oder?“ Kapitel 11: Der erste Kuss -------------------------- Der erste Kuss „Äh Nein. Wie kommst du denn darauf?“ „Frag sie bei Gelegenheit. Wir hören uns, zu Weihnachten?“ „Ja wir rufen dann an. Bye bye.“ Jerry legte mit einem mulmigen Gefühl auf. Steff sowie L.A. musterten ihn. „Kommst du wieder mit raus?“ Steff tippelte ungeduldig hin und her. „Ja gleich, geh schon mal vor.“ Als seine Herzensdame zur Tür hinaus verschwand, wandte er sich seiner Schwester wieder zu. „Wir müssen reden! Dad hat da was gemeint und ich will wissen was es bedeutet.“ Er sah wie sie sich schon wieder in ihre Welt zurück ziehen wollte, als er schnell hinzufügte. „Reden wir wenn wir ungestört sind?“ Er ging Steff hinterher. L.A. dachte sich nichts dabei und weil gerade mal keiner anwesend war, nutzte sie die Chance für ein ausführliches Bad. Einen heißes, schönes, wohltuendes Bad, in dem Sie ihre Gedanken ordnen konnte. Sie ließ sich das Wasser ein und schloss die Tür. Im festen Glauben, dass keiner so schnell wieder kommen würde, schloss sie nicht ab. Langsam ließ sie sich ins Wasser sinken und merkte wie ihr die Wärme bis in jede einzelne Zelle kroch. Angenehm dufteste es nach Vanille. Sie schloss die Augen und ging ihren doch nun mehr wirren Gedanken nach. Alex, Wie konnte er es signieren lassen? Ich mein nicht das es nicht eine schöne Geste wäre, aber wie kam er an ihn rann? Ich habe nicht gesehen dass er hier wäre. Vielleicht spontan? Sollte ich ihm noch mal eine Chance geben? Ich würde gerne, doch was hält mich davon ab? – Tai! Wieso fällt der mir jetzt ein? Kerle sind so verwirrend. Können die nicht mal aus meinem Kopf bleiben? Aber er ist immer freundlich und Alex? Naja er auch auf seine Weise eben, wenn er nicht gerade irgendwas zerstört! Haaaaaa das ist zum Haare raufen. Was soll ich nur machen? Jim hat Jerry bestimmt etwas gesagt. Wie soll ich ihm das nur erklären? Wie soll ich das dann Tai und Alex erklären? Wieso eigentlich die beiden? Die geht das doch gar nichts an! Man! Kann ich nicht mal geordnete Gedanken haben. Ich sollte schnell wieder in meine heile, klein Welt gehen. Ich – Nein ich kann nicht zurück. Jerry hat schon recht und Mel auch. Ich sollte vielleicht mal etwas wagen. Aber wie? Tai lief überstürzt ins Badezimmer. Er schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. In seiner Hektik zog er den Schlüssel aus dem Schloss und er entglitt ihm aus seinen Fingern. Mit einem “Blop“ landete er in der Wanne. Er war aber schon auf der Toilette. Er wunderte sich über den Duft von Vanille. Leise drang dieses “Blop“ in sein Bewusstsein. Er drehte den Kopf und sah dass Wasser in der Wanne war. Am Kopfende konnte er rote Haare ausmachen und ein Gesicht das nur mit den Augen und der Nase über dem Wasserrand ragten. „Ich hab nicht gewusst…“ Er wendete den Blick ab. Sie macht mich noch ganz verrückt! Ich muss stark bleiben. „Ich gehe wieder.“ Er langte nach dem Griff und versuchte zu öffnen. Doch nichts tat sich. „Mist wo ist der Schlüssel!“ er sah auf dem Boden nach und kniete sich hin um auch unter der Wanne zu schauen. Aber nichts. Dieses “Blop“ kam ihm in den Sinn. Er sah in Richtung des Wasserspiegels. „Er ist reingefallen. Kannst du…“ doch als sich ihre Blicke trafen wendete sie sofort den Blick ab und sah die Wand an. Röte durchzog ihr Gesicht. Auch sein Gesicht durchzog diese Gesichtsfarbe. „Wenn du mir den Schlüssel geben kannst bin ich weg.“ „Deine Hose.“ Fand sie ihre Stimme wieder. Er begriff nicht. „Könntest du deine Hose wieder hoch ziehen?“ Er sah an sich hinab und sein Kopf wurde röter als eine überreife Tomate. Seine Shorts und auch seine Hose hingen unterhalb seiner Knie. Schnell beseitigte er seine Blöße. Ihre Hand lag über ihren Mund immer noch mied sie seinem Blick. Er setzte sich auf den Wannenrand. „Sie sind immer noch da.“ Er ließ seine Fingerspitzen über ihren Oberarm gleiten. Der Bluterguss war leicht gelblich untermalt. Doch immer noch erkannte man dass es eine Hand ist. Jetzt sah sie ihn direkt an. Zum Glück war in der Wanne soviel Schaum das er nichts erkennen konnte was alles unter dem Wasser sich befand. Er sah ihr an das sein Blick ihr Unbehagen bereitete. Er setzte sich aufrecht hin der Kopf sah die gegenüberliegende Wand an. „Ist es so schlimm mit uns?“ Sie schwieg. „Du gehst mittlerweile sogar mir aus dem Weg. Was ist bloß los mit dir?“ Sie richtete sich auf. Sie war direkt hinter seinem Rücken. Er hörte wie sich das Wasser bewegte, aber er sah nicht nach. „Ich mochte es nie, wenn mir jemand zu nah kommt. Meine Freunde, ich hab sie nie tiefer in mich hineinblicken lassen. Wenn mir jemand näher als normal kommt, baue ich rechtzeitig Mauern, die ich nicht einreizen kann. Immer höher und immer dicker. Unüberwindbar. Für mich, für sie , für jeden. Ich weiß nicht ob du verstehst was ich sage…“ „Ich versteh dich sehr gut. Ich weiß manchmal nicht wie ich mit dir umgehen soll.“ Ihr Blick haftete sich auf seinen Rücken. „Du bist mir nicht unangenehm oder so etwas in der Art. Ich bin gern in deiner Nähe. Ich sehe dich gern Lächeln, besonders dieses eine, welches sich in mein Herz eingebrannt hat. Ich höre dir gerne zu. Ich habe gesehen wie sehr du deine Arbeit liebst. Ich möchte am liebsten die ganze Zeit bei dir sein. Dich in den Arm nehmen und einfach festhalten. Jedes Mal wenn du irgendwo hingehst hab ich das Gefühl du würdest verschwinden. Ich habe Angst dich zu verlieren. Alex – hat mir sogar gesagt dass er dich mag.“ Wieder hörte er wie sich das Wasser bewegte. Dann spürte er wie sie ihren Hinterkopf an seinen Rücken anlehnte. Sie saßen nun Rücken an Rücken. „Ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich kenne so etwas nicht.“ Beide schwiegen sich an. Er dachte über ihre letzten Worte nach. „…mit wie Alex ist. Anders als bei den andern Mädchen. Aber ich weiß nicht was das zu bedeuten hat. Jerry ist so wie ich ihn seit 6 Jahren schon kenne. Martin und Chris sind so wie Kumpels. Aber ich weiß nicht was das ist, was Mel und Martin den ganzen Tag machen. Sie umarmen sich einfach so ohne einen Grund. Sie küssen sich, sagen das sie den anderen Lieben. Aber was ist das?“ Er drehte sich um, kniete sich auf den Boden und umschlang sie mit seinen Armen. Seine Stirn ruhte auf ihrer Schulter, seine Augen geschlossen. „Ich werde deine Mauern einreizen. Ich werde sie zertrümmern. Ich werde dein Gefängnis in Schutt und Asche legen, aber bitte entfern dich nicht weiter von mir.“ „Was war den mit Tai los?“ „Ich hab mit ihm gewettet und er hat verloren. 2 Stunden lang hab ich über Wasserfällen geredet, bis er es nicht mehr aushielt und mal musste.“ „Ach so! Hab schon was Schlimmeres gedacht.“ „Martin das ist schlimm genug.“ „Wieso?“ „Weil Anne da gerade drin ist.“ „Du meinst… jetzt wo du es sagst er ist ganz schön lange da drin.“ „Da wird doch nicht was passiert sein?“ „Wartet mal.“ Jerry legte sein Ohr an die Tür und lauschte. „Nichts. Ich höre nur den Wasserhahn tropfen.“ Er klopfte doch keine Reaktion. „Tai ist alles in Ordnung da drin?“ Er hörte das Klopfen, wünschte sich aber dass sie fort gingen. Er befürchtete dass Sie ihm sonst nie wieder so nahe sein würde. Jerrys Frage. Aber er wollte nicht antworten. Er wollte so knien bleiben sie in seinen Armen halten, die Zeit stillstehen lassen, aber das ging nicht. „L.A. ist etwas? Jetzt antwortet doch und macht die Tür auf!“ Mel klang besorgt. Doch auch sie bekam keine Antwort. „Mir reichst kann man die Tür nicht aufbrechen oder das Schloss knacken oder so etwas Ähnliches?“ Tai löste seine Arme und Stand auf. Er sah dass sich der Schaum schon fast aufgelöst hatte. Er drehte sich weg. Wieder hörte er wie sich Wasser bewegte. Ein “Klonk“. Sie hatte den Schlüssel auf den Rand gelegt. Wie sollte er den aber jetzt nehmen? Wenn er sich umdrehte würde er sie sehen, so wie sie war. Nur ohne Schlüssel kam er nicht mehr hinaus. Er zog sich sein Baumwollhemd aus. „Was… was hast vor?“ stotterte sie. Er legte das Hemd über sie. Es zog sich sofort mit Wasser voll, aber es zeigte nichts mehr von ihrer Haut. Er drehte sich um und wollte nach dem Schlüssel greifen. Hat sie ihn mit Absicht auf die andere Seite gelegt, fragte er sich. Er rutsche mit den Füßen weg, könnte sich aber gerade so mit beiden Armen abfangen. Er spürte Feuchtigkeit an seinen Fingern. Zwischen seinen Armen – ihr Kopf. Ihre Augen zusammengekniffen. Sie hat wohl befürchtet mit ihm zu kollidieren. Seine Hüfte schmerzte. Seine ganze Körperhaltung war unbequem. Die Beine lang gestreckt und nur die Zehen hielten ihn davon ab weiter zu rutschen. Sein Hüftknochen lag genau auf der Kante der Wanne. Schmerz durchzog diesen. Sein Oberkörper fast Parallel zu Wasserkante. Seine Arme drohten einzuknicken. Dann würde er Hundert pro ins Wasser fallen. Sie öffnete die Augen. Sein Gesicht war so nah. Sicher wollte sie sich aus dieser Situation befreien aber sie konnte sich nicht bewegen. Minuten verstrichen, Ihr kam es so vor als wären es Stunden. Sie hörte ihr Herz bis in den Kopf hinein schlagen. Sie meinte es wäre so laut, dass er es hören musste. Wie sollte sie sich nur befreien können? „Mel warte ich hab einen Dietrich gefunden. Lass uns versuchen das Schloss zu knacken, bevor du die Tür einrennst.“ Mel hat schon abstand zwischen Ihr und der Tür gebracht. Sie wollte gerade Anlauf nehmen, als Jerry mit dem Dietrich ankam. Er begann damit sich an dem Schloss zu schaffen zu machen. „Klack“ der Bolzen des Schlosses ließ sich umdrehen und die Tür sprang auf Mit einer Bewegung richtete sie sich auf und drückte damit Tai in eine für ihn vorteilhaftere Position. Ihr Kopf ist so schnell nach vorne gesprungen dass er keine Zeit hatte auszuweichen. Ihre Lippen berührten sich. Seine Arme lagen ihr um die Schultern. Seine Knie gaben nach. Sein ganzer Körper zog sich zurück. Sie saß mit aufrechtem Körper und mit auf der Brust verschränkten Armen im Wasser. Ihr Kopf senkte sich. Er saß auf seinen Knien auf dem Boden. Sein Blick auf sie gerichtet. Jerry, der in der Tür stand, könnte nicht fassen was er eben gesehen hatte. Alex, der über seine Schulter sah, war fast bleich vor schreck. Mel stahl sich an beiden vorbei. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ L.A. zog ihre Beine an ihren Körper heran und legte das Kinn auf den Knien ab. Sie sah Tai an, der immer noch in ihre Richtung sah. Sie flehte ihn förmlich mit ihren Augen an das alle Hinausgehen sollten. Jerry empfand so etwas wie Scham und wendete sich ab. Er zog Alex mit sich. Schließlich sollte seine Schwester keiner so sehen. Noch nicht einmal er. Trotzdem ging ihm das Bild von schneeweißer Haut nicht aus dem Kopf. Den roten Haaren die bis kurz unterhalb der Schultern nass an ihrem Körper klebten. Hat sie ihre Haare wachsen lassen? Ist mir gar nicht aufgefallen. Sieht gut aus. Was denk ich denn da? Sie wird meine Schwester. Ich sollte mich Steff zuwenden und nicht ihr! Kopfschütteln setzte er sich neben Steff. Tai sah ihr in die Augen. Er begriff das ihr die ganze Situation extrem Peinlich seien musste. Langsam kam ihm der Gedanke irgendetwas zu sagen. „Könntet ihr bitte…“ Fing er langsam an. „Es ist unangenehm wenn …“ Er wusste nicht wie er es sagen sollte. „Bitte geht raus.“ Brachte er dann doch zu stande. „Aber Tai!“ Protestierte Mel und war schon auf dem halben weg zur Wanne. „Versteht ihr denn nicht? Geht doch einfach bitte raus.“ Er drehte seinen Kopf und sah direkt zu Mel auf. Er nickte mit dem Haupt in die richtung der Tür und sah sie nur eindringlich an. Geht doch endlich, verdammt. Dachte er dabei. Mel schloss hinter sich die Tür. Und beide waren wieder Allein in dem spärlich beleuchteten Bad. Tai erhob sich ohne einen Blick auf sie zu werfen. Er langte nach dem Handtuch an der Wand und hielt es ihr offen hin. „Komm… da bitte heraus, das Wasser… muss eiskalt sein mittlerweile.“ Er senkte den Kopf und sah auf seine Füße. Er hörte die Bewegung des Wassers und im nächsten Moment spürte er kalte Fingerspitzen die ihm das Handtuch aus seinen Händen nahmen. Er wusste nicht wie er etwas sagen sollte, ob er überhaupt etwas sagen sollte, deswegen schwieg er. Er sah auf die Tür. Er konnte sich selbst nix vor machen. Irgendwie hatte ihm der Kuss gefallen, auch wenn in einer anderen Situation dieser besser gewesen wäre als so. Sie stand neben ihm, versunken in Gedanken. Was war das gerade eben? Ich hab ihn… Oh nein das ist so falsch! Falsch! FALSCH! Das muss anders sein. Ich kann doch nicht einfach… Und dann auch noch so… Das geht doch nicht. Das steht so nicht in meinem Buch geschrieben. Obwohl mein Leben ja auch kein Buch ist. Oh Gott was tu ich nur. Soll ich was sagen? Besser nicht. Das war so Falsch! Er sah sich nach einer Weile doch zu ihr um. Sie stand mit gebeugtem Kopf neben ihn. Ihm war es unangenehm so nah neben ihr zu sein. Zwei innere Stimmen stritten sich was er tun sollte. Die Eine wollte dass er sie in den Arm nahm und tröstende Worte sprach. Die Andere meinte, dass das die perfekte Gelegenheit war sich ihr zu nähern, ihr zu zeigen was er empfindet. Er wiederum wusste nichts. Er wollte sie nicht bedrängen und selbst eine Umarmung egal wie gut sie gemeint war, könnte sie bedrängen. „Zieh dir bitte schnell etwas Warmes an. Ich möchte nicht das du dich erkältest.“ Er lächelte sie so gut wie möglich an. Drehte sich und ging zur Tür hinaus. Auf der anderen Seite lehnte er sich an die Tür und atmete tief ein und aus. „Bist ja ein richtiger Draufgänger, das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet.“ Chris erntete einen Verwirrten blick. „Nach außen hin machst du auf lieb und sanft, aber innerlich bist du total verdo…“ „Halt die Klappe!“ Tai ging mit wütenden Schritten in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Chris erntete von Jess einen Knuffer in die rippen. „Was denn?“ Er rieb sich die Stelle, mied aber den Blick von Jess, da ihm in dem Moment ein Licht aufging. L.A. stand immer noch da, als sie das Knallen der Tür hörte. Sie zuckte zusammen dabei und war sich ihrer Lage wieder Bewusst. Es fröstelte sie etwas, wodurch sie den rat von Tai annahm und schnell sich mit ihren Sachen bekleidete. Als sie mit Dem Kopf aus dem Pulli wieder rauslugte konnte sie direkt im Spiegel sich gegenüber sehen. Ihr Wangen waren gerötet, nasses Haar hing ihr ins Gesicht und wie beiläufig strich sie sich über die Lippen. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Aber es sah so aus als täte ihm irgendwo etwas weh. Aber da muss ich ihn doch nicht gleich Küssen? Das war doch kein Kuss. Ehr ein Drücken mit den Lippen. Aber es waren seine Lippen und die waren so… so… Weißt du nicht wie du es ausdrücken kannst? Äh? Wer bist du eigendlich? Na du! Nur nicht ganz so… wie soll ich sagen… unbeholfen. Unbeholfen? Du spinnst ja. Wenn du ich wärst, würdest du nicht so etwas sagen. Doch dann würde ich es erst recht sagen. Mach dir nichts vor Mädel, deinen ersten Kuss hast du ganz schön versaut! Hab ich nicht! So hast du nicht gerade noch gesagt du hättest ihn geküsst? Und hast du nicht gerade gesagt, dass das kein Kuss war? Touché, jetzt hast du mich. Was willst du jetzt machen? Wenn ich das nur wüsste. Aber seine Lippen waren so… sanft. Hat es dir etwa gefallen? Nein! Ja! ACH ich weiß es nicht. Dann solltest du dir erstmal Klarheit darüber verschaffen ob es dir gefallen hat, bevor du irgendetwas tust. Ja, ja, schon klar und jetzt verschwinde endlich. Das kann ich mir auch allein überlegen. Sie stand immer noch vor dem Spiegel als sie mit sich selbst im Zwiegespräch war. Kurz spritze sie sich Wasser ins Gesicht, um sich selbst zu sammeln. Sie ging zur Tür und öffnete sie vorsichtig. L.A. lugte durch einen Spalt, denn eigentlich wollte sie gerade keinem Rede und Antwort stehen. Gut sie gehen in die Küche, dann kann ich mich vorbei schleichen. Sie schlich auf zehenspitzen hinaus und bevor sie sich ihrer Zimmertür widmen konnte, traf sie die Augen von Tai. Sofort schoss ihr ganzes Blut in den Kopf und sie spürte imaginär seine Lippen auf ihren. Unbedacht strich sie sich wieder über die Lippen. Er stand nur da und sah sie an. Keiner von beiden rührte sich und ging seinen Gedanken nach. Mel kam an ihr vorbei und zerrte sie in das gemeinsame Zimmer. Mel befürchtete schon die beiden würden ewig so stehen bleiben, ohne die Augen voneinander zu lassen. „So jetzt mal klartext! Läuft da was zwischen euch?“ „Laufen? Wie denn laufen?“ L.A. war mehr als nur verwirrt. „Na hast du was mit Tai, oder nicht?“ „Wie haben? Ich versteh dich nicht.“ „Mann bist du so blöd oder was?“ Okey Mel das war jetzt nicht sonderlich feinfühlig. Schipfte selbige mit sich selbst in gedanken. „Ja ich weiß das ich blöd bin. Das brauch man mir nicht erst noch sagen.“ „So war das nicht gemeint. Ich drück mich wenn ich aufgebracht bin glaube ich etwas undeutlich aus. Ich meinte Ob ihr beiden jetzt zusammen seit, so asl Paar? Wie bei Martin und mir.“ „Nein so kann man das nicht sagen.“ „Wie kann man denn dann dazu sagen? Wenn bei mir ins Bad einen Mann rein stürmt von dem ich nix will würde ich schreien und ihn nicht auch noch küssen.“ „Es ist so verwirrend! Ich weiß es doch selbst nicht genau.“ L.A. setzte sich auf die Bettkannte und Mel nahm neben ihr platz. „Ich hab erst gar nicht mit bekommen, dass überhaupt jemand hereinkam.“ „Aber als du ihn dann gesehen hast, hättest du doch auch schreien können?“ „Ich wollte ihn nicht verletzten.“ „Verletzten? Wenn du vor schreck geschrieen hättest, würdest du ihn doch nicht verletzten.“ „Manchmal können Worte, selbtst ein lächerliches “Uwä“, sehr verletzend sein.“ „Das solltest du mir jetzt aber genauer erzählen. Bitte von Anfang an.“ „Wo soll ich da anfangen? Ich…“ L.A. rang nach worten und nach mehreren Anläufen funktionierte das Erklären fast flüssig. „Tai können wir reden?“ Martin war Mel auf den Fersen gewesen als, diese L.A. entführte. Tai sah zu Martin. Das musste ja kommen. Jetzt darf ich rede und antwort stehen und wofür? – Ja wofür eigentlich? Dafür das ich dieses Mädel nicht mehr aus meinen Gedanken bekomme? Dafür das sie mich fast Wahnsinnig macht? Aber dass weiß Er doch schon alles. „Tai – bist du da?“ „Ja, ja ich bin… war ich nicht gerade im Wohnraum?“ „Es war gar nicht so schwer dich in dein Zimmer zu drängen. Und jetzt möchte ich wissen was da gerade los war.“ „Was da los war?“ „Ja verkauf mich nicht für dumm. Alex und Jerry sind durch den Wind und du wohl offensichtlich auch.“ „Wieso sind die beiden durch den Wind? Sie waren doch gar nicht…“ „Gar nicht was?“ wollte Martin wissen als Tai mittendrin abbrach. „Ich habe doch gar nicht gewusst das sie da drinn war. Sonst…“ „Sonst was? Mensch Tai, sprich bitte vollständige Sätzte, so versteh ich nur die Hälfte.“ „Was willst du eigentlich was ich dir sage?“ „Ein Anfang wäre mir zu erklären was das vorhin war.“ „Wenn ich das selbst nur wüsste. Ich kann es mir ja selber nicht erklären. Es ging so schnell und dann war es einfach vorbei.“ „Vorbei? Das ist jetzt nicht dein Ernst! Du hast sie nackt gesehen, wenn ich dich daran erinnern darf.“ „Sie war nicht nackt. Ich hatte ihr mein Hemd übergeworfen.“ „Und das rechtfertigt es sich so über sie zu beugen?“ „Ich… nein…aber…“ Tai berührte mit den Fingerspitzen seine Lippen und schon war er überhaupt nicht mehr ansprechbar. Martin blieb einfach neben ihm sitzen, in der Hoffnung das dieser den Weg in die Realität wieder fand. „Dann bist du dir jetzt einig was du empfindest?“ „Nein ich wünschte ich wäre es.“ L.A. ließ sich mit dem Rücken auf das Bett fallen und legte die Hände über die Augen. Irgendwie kribbelten ihre Lippen schon allein wenn sie an Tai dachte. Kapitel 12: Fragile ------------------- Fragile „Ich wollte dir noch danken.“ „Wieso?“ Anne sah verwirrt zu Mel, welche so plötzlich das Thema wechselte. „Das du mir das Zimmer allein überlassen hast.“ „Achso das. Klar ist ja nix weiter gewesen. Was habt ihr eigentlich gemacht?“ Mel durchzog plötzlich eine röte. Bevör sie mit Stöttern anfing. „Also… ich… und … Martin…lagen… lagen uns nur in den Armen.“ Ja das ist eine Gute Antwort. „In den Armen? Das macht ihr doch auch wenn wir alle dabei sind. Dabei brauch man doch nicht ein Zimmer für sich allein?“ Treffer „Ja vielleicht etwas mehr als nur in den Armen liegen. Frag mich bitte nicht weiter.“ „Warum?“ „Warum? Das ist nicht dein ernst. So etwas fragt man einfach nicht. Außerdem ist das eine Sache nur zwischen mir und Martin.“ Eingeschnappt verschrenkte Mel die Arme vor ihrer Brust „Ok ich wird dich nicht weiter Fragen, aber dann quetsch mich nicht weiter aus wegen Tai oder Alex.“ Versenkt! Mist Jerry hatte recht. Mel fühlte sich ertappt. „Verstanden.“ „Na dann ist ja gut. Ich muss mich noch bei jemanden Bedanken.“ „Jetzt noch? Die Anderen sind bestimmt schon zu Bett gegangen. Schau mal auf die Uhr.“ „Was ist es schon 23 Uhr durch? Es war doch gerade ebend erst noch Nachmittag! Dann muss ich es wohl auf morgen verschieben.“ L.A. stand von Mels Bett auf und legte sich auf ihr eigenes. Wenn sie gewusst hätte das derjenige draußen auf dem Fensterbrett saß und den Flocken beim Tanzen zu sah, wäre sie vielleicht doch noch mal aus ihren Zimmer gegangen. Alex konnte anscheint nur noch einschlafen wenn er den Flocken zusah. In den Ohren hatte er Kopfhörer die sanft eine Melodie erklingen ließen. Er musste dem Sänger unweigerlich recht geben. Dieses Gefühl das er empfand war so zerbrechlich. Nach den heutigen Geschehnissen, hatte er für sich selbst entschieden nichts mehr in dieser Richtung zu unternehmen. Einfach aufgeben, auch wenn das eigentlich nicht seiner Art war. Seine Art. Er erkannte sich ja selbst nicht mehr. Er würde einfach zu dem zurückkehren dessen er sich sicher war. Doch was war das? Seine oberflächlichen Liebschaften? Sein Computerkram? Ja Computerkram, das war gut. Das Einzigste dem er sich sicher war, den Computer können nicht Lügen und schon gar nicht verletzt werden. So wie er im Moment. Verletzt und Zerbrechlich. Mit einer Träne die seine Wange entlang glitt, schlief er ein. „Hey Alex, wenn du nicht wieder auf den Boden landen möchtest, dann steh auf.“ Mel hatte ein Kissen zu dem Schlafenden geschmissen, welcher sofort erwachte. „Ist in Ordnung.“ Er stand auf und begab sich in sein Zimmer. Dort ließ er sich auf sein bett fallen. Jerry sprach ihn an. „Wird das langsam zur gewohnheit nicht mehr in deinem Bett zu schlafen?“ „Kann sein.“ „Kann sein? Bist du krank oder so was?“ „Argh Jerry! Ich lass ab sofort deine Schwester in Ruhe und du dafür mich. Verstanden?“ „Ok, aber da brauchst du mich doch nicht gleich anbrüllen.“ Klein laut fügte Jerry noch hinzu. „Außerdem möchte ich gar nicht das du sie in ruhe lässt.“ Dann überließ er Alex seinen Gedanken. Ja Alex und seine Gedanken. Er griff in seine Tasche unter dem Bett und holte seinen Laptop heraus. Er betätigte einige Tasten und schloß sein Handy mit an. So saß er auf seinem Bett und widmete sich einem Auftrag den er per Mail zugesandt bekommen hatte. Der Rest der Truppe saß am Tisch und unterhielt sich. Als eine Handymelodie das hitzige Gespräch zwischen Jerry und Steff unterbrach. „Warte bitte da muss ich ran. Ja hallo?“ „Jerry bist du das?“ „Ja aber wer ist denn dran?“ „Ähm - ich – Max.“ „Max, welcher Max?“ L.A. wurde hellhörig bei dem Namen. Da Jerry gar kein Licht aufgehen wollte, warf sie ihm ein Brötchen an den Kopf. „Hey mit essen Schmeißt man nicht! - Du am Telefon warte mal kurz. - Kannst du mir veraten was das sollte?“ „Na wenn du deinen Bruder nicht erkennst, wie soll ich es dir denn sonnst klar machen?“ „Bruder? Ah Bruder. Gut ich verstehe. – Sag, Max, bist du noch dran?“ „Ja. Ich bin doch bei Jeremy gelandet?“ „Bist du. Ich hab nur ehrlich nicht mit dir gerechnet. Was möchtest du denn?“ „Danke!“ „Danke? Wofür?“ „Ähm für mein Geschenk. Ich hab es gerade ausgepackt. Er ist perfekt. Sagst du Anne auch danke?“ „Ich kann sie dir auch geben.“ „Nein ich muss los, meine Klasse fährt heute weg und ich kann sie dann morgen nicht anrufen. Sagst du ihr das?“ „Mhm mach ich, warum willst du sie morgen denn anrufen?“ „Sag ihr einfach sie bekommt ihr Geschenk zu weihnachten, oder wenn sie wieder da ist. Also dann auf wiedersehen und danke - großer Bruder.“ Ein knacken war zu hören und dann ein schnelles tut tut tut. „Anne, Er grüßt dich und bedankt sich für dein Geschenk.“ „Hat er schon aufgelegt?“ „Ja er fährt irgendwie weg mit seiner Klasse und kann dich dann morgen nicht anrufen. Und du bekommst ein Geschenk wenn du wieder da bist. Wieso wollte er dich morgen anrufen?“ „Weil er das jedes Jahr an diesem Tag macht.“ „Ist das ein besonderer Tag?“ mischte sich Martin in das Gespräch der fast Geschwister ein. „Nein eigentlich wie jeder andere auch im Jahr. Außer natürlich das so berühmte Persönlichkeiten Geburtstag haben. So Christina Aguilera, Kathi Holmes, ich und Brat Pitt und bestimmt noch andere.“ Jerry prustete seinen Kaffee über den Tisch. „Du? Morgen?“ „Ja ich. Morgen!“ „Dann müssen wir das feiern.“ „Nein müssen wir nicht. Ich feiere schon seit Jahren nicht mehr und so sollte das auch bleiben.“ „Warum?“ fragte Jerry betrübt. Denn er liebte es Feste zu feiern, auch wenn er zu keinem einzigen seiner neuen Familie je war. „Weil ich einfach nicht will. Können wir das Thema wechseln?“ „Klar, weiß einer was Goldberg heute drehen will?“ „Jerry, hast du noch nicht mitbekommen, das der Herr seinen Plan so schnell ändert wie manche ihre unterhose?“ Chris biss von seinem Brötchen ab. „Ja schon aber es hätte ja sein können das er etwas erwähnt hat.“ „Nee, hat er nicht und das nervt gewaltig.“ „Du bist aber stinkig oder wolltest du mich wieder zu einem Date einladen?“ Das Chris bei dem eben gesagten von Jess einen leuchten roten Schimmer auf den Wangen bekam, ist nicht weiter verwunderlich. Wohl aber ehr wo Alex blieb, denn er war ja noch nicht beim Frühstück aufgetaucht. Mel ließ sein Geschirr stehen als sie abräumte. So blieb es bis zum Mittag. Herr Goldberg kam am Vormittag und entführte Martin und Mel. Als beide wieder kamen, saß Alex am Küchentisch. Vor sich seinen Laptop und eine Tasse Kaffe. „Hast du was dagegen wenn ich jetzt koche?“ verwundert sah er auf. Wie jetzt Martin will kochen? Na meinet wegen. Ich habe so oder so nicht großen Appetit. „Mach nur.“ Somit widmette sich Alex wieder dem Monitor. Martin schnippelte irgendwelches Gemüse und in der Pfanne bratete er irgendetwas an. Auch aus dem Backofen strömte ein wohl duftender Geruch heraus. Alex sollte seine Meinung über Martins Kochkünste vielleicht überdenken, denn den ganzen Gerüchen zufolge meldete sich sein Magen. „Na da hatte wohl jemand kein Frühstück.“ Lachte Martin auf. „Hier probier Mal und sag mir ob da noch etwas Salz und Pfeffer fehlt.“ Martin stellte Alex eine kleine Schüssel mit gedünstetem Gemüse hin. Zögerlich tat Alex ihm den Gefallen. Das Aroma zerging ihm auf der Zunge und ihm war nicht so als da noch etwas fehlte. „Es ist gut so. Ich räum dann mal hier ab.“ „Ich wollte dich aber jetzt nicht vertreiben. Was machst du da eigentlich?“ „Arbeiten und ich war auch gerade fertig geworden. Du vertreibst mich schon nicht.“ „Fehlt dir irgendwas? Du bist so anders.“ Alex verzog verunsichert die Augenbrauen. „Nein mir geht’s gut. Muss ja irgendwie Gelt verdienen oder?“ Das mit dem gut gehen war zwar glatt gelogen doch Martin kaufte es ihm ab. Alex packte seinen Kram zusammen und deckte dann für Martin den Tisch ehe er in sein Zimmer ging. Nach dem Mittag nahm sich Herr Goldberg Chris und Jess mit. Der Rest beschäftigte sich in der Hütte. „Möchte ja mal wissen warum er uns jetzt in zweierpaaren filmt? Hey Martin was musstet ihr machen?“ Jerry ließ das Spielfeld außer acht und drehte sich zu dem angesprochenen um. „Ach wir haben den Unfall mit dem Schneeball nachgestellt und waren dann noch auf dem Markt.“ „Oja, mein Kavalier musste mir eine Schokolade ausgeben und dann Hand in Hand über den Markt schlendern.“ Mischte sich Mel ein. „Du meinst wie neulich als wir alle dahin gegangen waren?“ „Ja aber erschreckend genau.“ Langsam fing es an zu dämmern und Herr Goldberg kam zurück. „Morgen um Zehn sind alle fertig bitte. Mit Skirn treffen wir uns oben an der Liftstation. Alles weitere dann dort. Ach eins noch, es wartet eine Überraschung auf euch.“ Dann ließ er Chris und Jess ein und verschwand selbst wieder. „Wow ihr seht ja fertig aus.“ „Ja? Da… atschi…nke. Ich werde dann mal unter die Dusche springen und mich durchwärmen.“ Meinte Jess ehe sie verschwand. „Wart ihr die ganze Zeit draußen?“ „Frag lieber nicht Tai. Erst wollte er da hin und dann dort hin und wenn Jess nicht gemeint hätte das ihr so langsam aber sicher Kalt würde, würden wir immer noch irgendwelchen Einstellungen hinterherlaufen. Manchmal kommt es mir vor als hatte dieser Goldkerl überhaupt keine Ahnung was er wolle.“ „Goldkerl? Das ist aber ein netter Spitzname.“ Kicherte Jerry „Wie soll ich ihn dann denn nennen deiner Meinung nach?“ „Keine Ahnung aber Goldkerl erinnert mich an James Bond.“ „James Bond? In welchem Film soll das gewesen sein?“ „Keinen, der wird erst noch gedreht und ich bin James Bond. Und zur Premiere werde ich dir in aller Öffentlichkeit danken, dass du mich auf die Idee mit Goldkerl gebracht hast.“ Jerry grinste Chris an der sich währenddessen auf die Couch gesetzt hatte. „Dann willst du echt mal nach Hollywood?“ „Klar! Die warten bestimmt nur auf jemanden wie mich.“ „Das klang jetzt aber etwas sehr sarkastisch.“ Mischte sich Steff ein. Die gerade aus der Abstellkammer kam, welche sie kurzerhand zur Rotlichtkammer umfunktioniert hatte um ihre Fotos zu entwickeln. Mit ihr brachen auch die anderen in Gelächter aus. „Hey Anne, hilf mir die lachen über mich.“ „Das müssen auch die großen Schauspieler über sich ergehen lassen. Ich hab da mal was über Jonny Depp gelesen, da würdest du mit den Ohren schlackern.“ „Gelesen? Etwa in einer Klatschzeitung? Aber was anderes, was wünscht du dir für morgen zu Essen?“ „Ich? Morgen? Wie kommst du denn darauf?“ „Na hat Dad dir nie zum Geburtstag dein Lieblingsessen gekocht? Das ist in meiner Familie so Sitte.“ „Nein hat er nicht. Aber bitte wenn du Milchreis, Griesbrei oder besser noch Milchnudeln machen willst, tu dir bloß keinen Zwang an.“ „Ähhh so süßes Zeug. Dass kannst als Dessert haben doch nicht als Hauptspeise. Sag bitte was Vernünftiges.“ „Ist Spinat vernünftig genug?“ „Was hast du nur für einen verdrehten Geschmack?“ „Der muss wirklich verdreht sein wenn ich dich in meiner Familie akzeptiere.“ „Akzeptieren? Pass auf das ich dich gleich nicht mehr dulde.“ „Und was willst du machen Lockenheini.“ „Oh das war jetzt aber gemein. Na Warte du…“ Steff hielt Jerry an der Hand, so das er das Kissen nicht auf die im Fensterbrett sitzende werfen konnte. „Ihr streiten schon wie richtige Geschwister.“ Dabei sah Steff ihn mit einem Lächeln, welches ihn gleich beruhigte, an. L.A: stand auf und mit einem Kichern trat sie auf ihn zu. „Ich werde eine Torte kreieren, wenn es dir dann besser geht.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr bevor sie an ihm vorbei geht. „Ja und wehe da ist keine Schokolade drin.“ Rief Jerry ihr hinterher. Er sah ihr nach und bemerkte wie Mel und Martin sich ein Kichern verkniffen. Ja wie richtige Geschwister. Endlich! „Opa warum hat der streit denn Jerry Glücklich gemacht?“ „Ach John, das wirst du verstehen wenn du älter bist.“ Meinte seine Großmutter. „Versteh ich nicht, warum erst wenn ich Älter bin? Wenn ich mich streite bin ich wütend, aber nicht glücklich.“ „Ach John jetzt halt den Mund ich will weiter zuhören. Opa lies bitte weiter.“ Jasmin starte immer noch gebannt auf ihren Großvater. Sie störte es ungemein, wenn John dazwischen rief. „Blöde Ziege!“ moserte dieser. Zugern wäre Jasmin darauf eingegangen, an einem anderen Tag und zu einer anderen Zeit, doch nicht jetzt. „Gut wo waren wir stehen geblieben? Ahja…“ Der Tag war schneller zu Ende als es jemand für möglich gehalten hatte. Als L.A. das frühstück zubereiten wollte staunte sie nicht schlecht, als Alex am Tisch saß und mit dem Kopf auf der Tischplatte schlief. Vor sich noch sein Laptop und Kopfhörer in den Ohren. Sie ging kurz in den Wohnbereich und nahm sich die Wolldecke, um sie ihm dann überzulegen. Sie traf die üblichen Vorbereitungen, knetete den Teig, ließ ihn Garen während sie Kaffee kochte und leise den Tisch deckte, bevor sie den Teig formte und in den Ofen schob. Durch den Duft, wachte Alex allmählich auf. Langsam öffnete er die Augen und nahm um sich herum Tassen wahr. Er schreckte auf und sah sich um. „Oh… ich… entschuldige. Ich werde gehen.“ Schon war er bemüht, seine Sachen zusammen zu raffen. Vor seinen Augen wurde eine Tassen heißen Kaffees abgestellt. „Danke.“ Er sah erstaunt auf. „Wofür?“ „Dein Geschenk.“ Sie lächelte ihn kurz an und widmete sich dem Ofen. Geschenk? Welches Geschenk? Ging es ihm durch den Kopf. Das Buch etwa? „Ich hab es schließlich Kaputt gemacht. Da war es ja wohl meine Pflicht dir ein neues zu besorgen. Auch wenn ich es immer noch gern lesen würde.“ „Ja ein neues. Das hab ich gesehen. Doch ich meine etwas anderes.“ „Anderes?“ „Ist auch egal. Es hat mich nur gefreut es zu lesen. Aber was anderes kommst du mit dem Ding da auch ins Internet?“ Sie hatte sich umgedreht und stellte einen gefüllten Brotkorb auf den Tisch ab. Dann setzte sie sich neben ihn und zeigte auf seinen Mini-pc. „Oh! Ja mit meinem Handy zusammen schon.“ „Dürfte ich, wenn möglich, ihn einmal benutzen?“ „Klar. Kennst du dich denn mit dem hier aus?“ Alex klappte den Monitor auf und betätigte ein paar Tasten. „Nicht wirklich.“ „Suchst du was Spezielles?“ „Ich würde gerne nachschauen, wo ich mich bewerben könnte.“ „Bewerben? Magst du deine Arbeit nicht mehr?“ „Mein Arbeit schon, nur nicht da wo ich jetzt war.“ „Ist der Ort egal?“ wieder tippte er einiges ein, als sie nickte und schob ihr dann den Laptop rüber. Sie überflog die Seite. „Wie kann ich darauf antworten?“ Sie zeigte mit einem Finger auf ein Inserat. „Weißt du was du schreiben willst? Hast du deinen Lebenslauf im Kopf?“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann überleg dir das und schreib es erst mal auf. Wir können das auch später wegschicken dann.“ „Wegschicken?“ „Sag mir jetzt nicht du hast noch nichts von E-Mail gehört.“ „Doch hab ich. Also schreib ich mir auf was ich schreiben möchte und du hilfst mir dann es zu versenden.“ „Wenn du meine Hilfe möchtest?“ Was ist denn das für eine frage? Das ist schon der zweite der mich so ansieht und fragt was ich möchte. Also irgendwie versteh ich die Welt nicht mehr. Jerry der in die Küche kam holte sie aus ihren Gedanken zurück. „Gut geschlafen? Und wie fühlt man sich ein Jahr älter?“ „Genauso verwirrt wie ein Jahr jünger.“ Jerry kicherte auf. Nach und nach gesellten sich alle anderen zum Tisch. Alex packte seinen Technikkram beiseite und blieb auf seinem Platz. „So also auf zum Lift.“ Chris rekelte die Arme nach oben und gab sich mit den Stocken Schwung um los zu fahren. Jess folgte ihm. Herr Goldberg erwartete sie schon. „Auf mit euch. Fahrt nach oben, dort wartet schon ein Team. Teilt euch selbständig in Gruppen ein und macht ein Wettrennen. Auf dem Weg nach hier unten sind mehrer Stationen an denen Kameras sind. Versucht so viel Spaß zu haben wie es geht wenn ihr euch verfolgt. Ich treffe euch dann wieder hier unten und erkläre alles weitere dann.“ Also taten sie wie geheißen und fuhren mit dem Lift auf den Berg hoch. Unter sich sahen sie schon die Stationen an denen ein Team mit Kameras wartete. „Schön dass sie gekommen sind Herr Krieg. Wir begeben uns auf die Mitte der Strecke. Ich würde sie gern als Statist sehen bzw. als Opfer. Die Truppe veranstaltet ein Wettrennen und sie sind plötzlich auf der Piste. Sie brauchen nichts weiter tun als da zu stehen und eventuell mit in den Schnee zu fallen. Für ihre Sicherheit garantier ich natürlich.“ Der ältere Herr ging hinter dem Regisseur, bis zu der Stelle an dem er auftauchen sollte. Heute wollten unsere neun Freunde ein Wettbewerb im Winterrport machen, es sollte dem besseren Kennenlernen dienen. Erste Diziplin Skifahren. Die Mädchen etellten sich in einer reihe auf und die Jungs tataen es ihnen gleich. „So welche gruppe als erster Gemeinsam unten ist, der bekommt, nah ihr werdet es schon sehen.“ Martin grinste in die Runde hinein. Ein Passant durfte das startzeichen geben. Schnee stobte auf und die Meute setzte sich in Bewegung. An der Spitze setzte sich John ab, dicht gefollgt von Martin. Doch Sabrina und Jasmin waren ihn dicht auf den Fersen. Auch Maggy bemühte sich den Anschluss nicht zu verlieren. Gehetzt von Chris und Ben fuhr sie dem Berghang entlang. Maria, etwas unsicher in der einen Kurve, fand schnell das gleich gewicht wieder und gewann an Geschwindigkeit. Alex, der ja eigentlich keine Lust hatte, setzte sich als Nachhut ab. Mit seinem Snowboard konnte er jederzeit mit Leichtigkeit an den anderen vorüber gleiten. Auf ungefähr der Höhe des letzten drittel geschah das Unglück. Die Kurve war zu spitz gewesen und Maria konnte dem dort stehenden Passanten nicht ganz Ausweichen. Zwar versuchte sie es und bekam es irgendwie hin nicht ganz in den Mann hinein zufahren, doch riss sie ihn mit zu Boden. „Entschuldigung!“ dabei rieb sie sich den Hinterkopf und versuchte aufzustehen. Bei dem Blick auf dem Mann vor ihr verschlug es ihr die Sprache. Außer ihm regelrecht anzustarren, konnte sie sich nicht bewegen. Alex fuhr gemütlich auf die Stelle zu. L.A. sah in Augen die den Ihren Glichen. Ein Gesicht, das sie so oft schon gesehen hat, in ihren Büchern. Eine Frage spukte durch ihren Kopf. Wie kann das sein. Alex hielt an der Unfall stelle und musterte die Beiden Personen. Unzweifelbar saß da Herr Krieg im Schnee. Er stellte sein Board in den Schnee und half erst dem Ältern wieder auf die Beine. „Maria kannst du nicht aufpassen?“ „Aber nicht doch. Die Junge Dame hat die Kontrolle Verloren. Ich denke nicht dass sie mich mit Absicht über den Haufen gefahren hat.“ „Mein Herr ist alles in Ordnung? Wenn ja brauchen sie die Dame, wie sie sagten nicht in Schutz nehmen.“ „Harsche Worte. Sind die denn so von Nöten?“ „Auf die Gefahr hin dass ich von Blicken gleich erdolcht werde, ja die sind von Nöten. Und jetzt steh auf!“ wendete er sich dem rothaarigen Mädchen zu. Langsam aus ihrer Starre erwacht rappelte diese sich auf. Klopfte sich den Schnee ab und wollte wieder in ihre Ski schlüpfen. Mehrmals versuchte sie den Schuh einrasten zu lassen. „Was ist denn jetzt los.“ Genervt und mit dem inneren Bedürfnis nicht angehalten zu haben, besah sich Alex die Bindung der Ski. „Wie zum Henker hast du denn das geschafft? Nun da wirst du wohl laufen müssen.“ Alex schnallte sein Board unter die Füße. „Laufen? Willst du mich jetzt allein lassen?“ „Bist doch schon erwachsen. Wirst du sicherlich hinbekommen.“ „Kannst du nicht mal so nett wie die anderen sein?“ Alex sah sich zu ihr um. In Gedanken schallte er sich schon dafür, doch die Aussicht, dass Martin ihn viel mehr schelten würde, ließ ihn sich bekehren. „Na worauf wartest du denn noch? Entschuldige dich und komm endlich.“ Den gleichen grummligen Ton, den er immer drauf hatte. Maria hielt dem Opfer die Hand hin und ging dann gemeinsam mit Alex den Hang hinab. Als beide ausserhalb einer Kamera waren flüsterte sie ihm zu. „Weißt du wer das war? Ich… Oh man… und dann heute.“ „JA ich weiß es und gerne hätt ich dir ein paar Minuten mehr mit ihm gegönnt. Aber wenn ich diesen Goldberg in die finger bekomme, dann sieht er shclimmer aus als die Bindung deiner Ski.“ „Du meinst der hat das beabsichtigt?“ „Keine Ahnung, aber warum sonnst stand an der Ecke gerade eine Kamera?“ „Ach Alex – schön das du wieder mit mir sprichts.“ „Mhm.“ Starr richtete er seinen Blick nach vorn. „Argh müsst ihr immer mit einem Mhm antworten? Das ist nicht zum aushalten.“ Sie knuffte ihn in die Seite und unweigterlich schlich sich ein grinsen auf Alex’ Gesicht. „Meinst du ich könnte ihn noch mal treffen?“ „Möchtest du denn?“ „Würde ich sonnst fragen?“ „Und was willst du ihm dann erzählen? Ich mein du hast ja gerade eben viel mit ihm gesprochen. Stumm wie ein Fisch.“ „Da war ich ja wohl geschockt. Ich weiß nicht, aber irgendwas wird mir sicherlich einfallen.“ Den rest des weges gingen sie Schweigend zum Treffpunkt. Herr Goldberg wartete schon auf die beiden Nachzügler. „Wo bleibt ihr denn? Kommt mit, die anderen Warten schon.“ „Und wer hat jetzt eigentlich gewonnen?“ „Ich denke mal keiner. Außer wir zählen. Dann waren ja 4 Jungs im Ziel und nur 3 Mädchen.“ „Das ist aber unfair. Ihr seid ja schließlich einer mehr.“ „Komm beruhige dich wieder Sabrina. Dann steht es ebend unentschieden und wir entscheiden dass in einer Schneeballschlacht.“ Abwehrend hob Martin die Hände. „Gut mienet wegen. Da kann ich dich ja wenigstens einseifen. Und wenn es danach ginge wer erster hier war, hätten wir Mädchen so ode so gewonnen. Maggy ist ja an ns vorbeigezogen wie ein geölter Blitz.“ „Mit einer grandiosen Langung auf dem Hinterteil.“ Lachte John auf. „Ja und mein Besagtes Hinterteil tut saumäßig weh.“ „Na dann geb ich den siegern eine Heiße Schokolade aus.“ Martin ging. „Cuut! Gut lassen wir das so. Morgen geht es dann weiter. Ich seh euch früh um 10 Uhr vor eurer Hütte.“ Herr Goldberg gab noch einige Anweisungen an seine Crew und wand sch ab zum gehen. L.A. lief ihm kurz hinterher. „Ähm entschuldigen sie. Der Mann vorhin, woher kennen sie ihn?“ „Mhm den hab ich hier getroffen und gefragt ob er nicht eine kliene Rolle übernehmen würde.“ „Wäre es möglich dass ich ihn nochmals treffen könnte?“ „Komisch das gleiche hat mich Herr Krieg auch gefragt. Ich denke du wirst dann wohl heute Nachmittag besuch bekommen.“ „Heute Nachmittag?“ „Ja ich meinte er könne dich dort antreffen. Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ach ja deine Ski nehme ich mit zum reparieren.“ So wand sich der ältere Herr ab. „Wenn Ihr nichts dagegen habt geh ich schon mal vor.“ „Wieso das denn? Anne bleib doch noch.“ „Schon vergessen? Ich wollte dir doch eine Torte kreieren mit viel Schokolade.“ „Na wenn das so ist. Viel spas und gutes Gelingen. Ich bin ein dehr kritischer Juror.“ „Hast du heute morgen zu fällig Clown zum Frühstück gehabt? Bis jetzt hat dir alles Gemundet was ich fabreziert habe.“ „Stimmt da hast du recht. Dann feiern wir nachher?“ „Ich will doch nicht feiern.“ „Doch heute wird gefeiert!“ stellte entschlossen Jerry fest. L.A. ging in den Nächsten Markt und besorgte sich die Zutaten, welche sie nicht in der Hütte hatte. „Ich werde dann auch gehen. Habe noch einen Auftrag an dem ich Arbeite.“ „Dann hattest du das gestern ernst gemeint mit Arbeiten?“ Alex nickte und ging. „Der ist ja komisch. Meinst du wir sollten da etwas nachhelfen?“ „Besser nicht!“ Tai zischte Mel an. „Doch nicht in diese richtung, außerdem hätte da ja wohl jemand dann auch noch ein Wörtchen mit zu reden.“ „Also ihr könnt gerne Weiter diskutieren aber ich werde mit Jess zusammen einwenig über den Markt schlendern.“ Chris erhob sich. „Aber seit pünktlich oben. Ich werde es Anne schon zeigen, wer seinen Geburtstag nicht feiern will.“ Jerry rieb sich mit einem frechen Grinsen die Handflächen. Jetzt wollte wohl keiner wissen was er vorhatte. Alex war derweil an der Hütte angekommen. Dort saß auf der Bank davor schon Herr Krieg. „Was machen sie denn hier?“ „Ah Alexander. Euer liebenswerter Herr Goldberg meinte ich könnte meine Tochter hier treffen.“ „Na sie müsste auch bald kommen. Weiß denn Goldberg von ihrem Verhältnis zu Ihr?“ „Nein das hab ich natürlich nicht gesagt. Aber er sah so aus als könnt er sich so etwas schon denken.“ „Was der Mann denkt, davon weiß ich nicht viel. Er kommt mir mal zu mal suspekter vor.“ „Wie meinst du das mein Guter?“ „Sie hätten heute Morgen verletzt werden können und Anne auch! Der macht öffters so etwas. Dann entscheidet er etwas und im nächsten Moment stellt er alles um. Schon etwas nervend.“ „So schlimm kam es mir jetzt gar nicht vor.“ „Nanu was machst du denn hier draußen? Und mit wem redest…“ Beinahe hätte L.A. ihre tasche fallen lassen. Alex drehte sich um und sie konnte direkt in ein Gesicht umrammt mit Rotem Haar sehen. „Ahh mein kleiner Attentäter. Genau zu dir wollte ich.“ „Zu mir? Aber… aber…aber wieso?“ „Ich wollte ein paar mehr Worte wechseln als nur ein entschuldigung.“ „Ich hab… aber grade… keine Zeit.“ „Keine Zeit? Ach stimmt die Torte. Er kann dir ja dabei zusehen und ihr könntet euch unterhalten. Kommt rein.“ Alex ging vor und hielt die Tür auf. „Torte? Keine Zeit? Das sollte mir jetzt aber jemand erklären.“ Herr Krieg folgte ihm. „Na wenn ich mich da noch konzentrieren kann.“ Auch das Mädchen folgte dem schwarzhaarigen. „Dann hast du heute Geburtstag. Das wusste ich nicht. Ich wusste ja das ich eine Tochter habe, Marion hatte es mal erwähnt in einem ihrer letzen Brife, aber ich wusste nicht wann.“ „Das ist nicht so schlimm. Ich feiere nicht sonderlich gerne.“ Und schon war sie dabei eine Klebrige Masse in den Ofen zu schieben. Schokolade zu schmelzen und andere Vorbereitungen zu treffen. „Du hast lange kein gutes Buch mehr geschrieben.“ „Das ist dir aufgefallen? Muss es ja, mein Verleger sprach auch schon so etwas.“ „Warum lässt du die Fee nicht ihre reise beenden? In den letzten beiden Geschichten war es sehr düster und mir kam es so vor als hätte sie ihren Weg verlassen und ihr Ziel aus den Augen verloren.“ „Du meinst ich sollte sie endlich das Finden lassen was sie sucht?“ „Ja! Schließlich kann sie nicht ewig suchen, denn da verliert man sehr oft das, was man schon hatte.“ „Deine Mutter hat dich gut großgezogen.“ Sie drehte sich um und zog eine Braue nach oben. „Das klang sehr weise für jemand der erst 25 ist.“ „25? Stimmt ich werde ja ein viertel Jahrhundert. Das klingt so alt.“ „Na aber ich werde bald ein halbes Jahrhundert. Was soll ich denn da sagen.“ „Keine Ahnung. Urst Alt?“ Sie kicherte. Auch er stimmte mit ein. Alex hatte sich mit seinem Laptop auf das fensterbrett im Wohnbereich gesetzt und bearbeitete eine Datei. Dabei hörte er wieder einmal Musik, wie so oft schon in der letzten Zeit. Er bekam nicht mit wie Chris mit Jess und Mel mit Martin herin kamen. Die vier hörten die Unterhaltung in der Küche und traten ein. „Was denn hier?“ „Darf ich euch mein Opfer vorstellen.“ „Opfer? Ach dein Skiunfall.“ Martin reichte dem Herrn auf der Sitzbank die Hand. „Zufälle gibs, die gibt’s gar nicht.“ Chris schüttelte den Kopf. „Du solltest es dir vielleicht überlegen ob du nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubst.“ Kicherte ihn Jess an. Welche sich sehr freute den Autor persönlich kennenzulernen. „Und wie lange wollen sie bleiben?“ Typisch Mel, eine solche Frage zu äußern. „Unsere Unterhaltung war ja so gut wie beendet. Ich werde dann gehen.“ „Nein, so meinte ich das nicht. Ich mein wie lang sind sie hier in den Bergen?“ „Oh, Ja die jungen Leute versteh ich wohl nicht mehr ganz so gut wie früher. Ich bleib noch bis Neujahr und werde mich dann wieder meinem neuen Werk widmen. Aber es wird trotzdem Zeit zu gehen. Ich danke für den Kaffee und die nette Gesellschaft.“ „Warte noch 5 Minuten dann bring ich dich zur Tür.“ L.A. stellte das Blech aus dem Ofen ab und ging mit ihrem Vater zur Tür. Jerry wollte gerade herein gefolgt von Steff und Tai. „Was will der den hier?“ Entfuhr es dem Lockenkopf. „Jerry!“ Steff, Tai und L.A. sprachen gleichzeitig den Namen. „Der will jetzt aber nicht meine Familie Kaputt machen?“ L.A. ergriff das wort. „Vater du musst ihn entschuldigen. Aber wie ich dir vorhin sagte heiratet meine Mutter. Und der Trottel da ist dann mein Bruder.“ Trottel das saß tief bei Jerry. Doch hatte er sich ja auch nicht anders verhalten. „Jerry, wenn ich richtig verstanden habe, ich habe nicht das Bedürfnis eine Familie zu zerstören. Aber mit deine Erlaubnis, würde ich gerne weiterhin kontakt mit deiner Schwester haben.“ „Kontakt? Wenn es sie glücklich macht, dann tun sie nur.“ Jerry schrit an ihm vorbei und verzog sich in sein Zimmer. „Verzeihen sie ihm, er ist nicht immer so grummlig.“ Lächelte ihn Steff an und folgte ihrem Brumbär. „grummlig ist ein guter ausdruck. Ich sollte deinen Bruder in meinem Neuen Werk wohl einmal auftreten lassen.“ Lachte dieser auf und fuhr fort. „Ihr jungen Menschen inspiriert mich. Ich werde deinem Rat folgen und danach mich einer neuen Idee widmen. Von Brumbären und Hexen.“ Tai sah immer noch abwechselnt von seiner Herzensdame und dem männlichen Gegenpart hin und her. „Und wer ist dann dieser junge Herr hier?“ „Das ist… Tai.“ „Na da brauch man doch nicht rot werden.“ Wenn du wüstest, Vater. Ich war seit diesem Badezimmer unfall mit ihm nicht noch mal allein gewesen, geschweige denn hätt mit ihm geredet. „Oder ist dir Kalt? Dann schnell rein mit dir. Ich werde dich anrufen und wenn etwas sein sollte, hier meine Nummer.“ Herr Krieg überreichte ihr eine Visietenkarte, klopfte an das Fenster, so das Alex kurz aufsah, winkte diesem zu und Ging. L.A. stand nun allein mit Tai da und wagte es ihm nicht ins Gesicht zu sehen. „Es tut mir leid.“ Kam es über seine Lippen. Hä wie so das denn? Wofür bitte entschuldigt er sich? Sie sah ihn an. „Ich kann nicht behaupten, dass mir das von Neulich nix bedeutet und lass es Egoistisch sein aber ich möchte es auch nicht vergessen. Deswegen entschuldige mich bitte.“ Tai ging. Bitte? Was war dass denn? Können die beiden nicht mehr normal mit mir um gehenn? Ist das eine Verschwörung? Erst Alex und jetzt Tai. Kann nicht entlich jemand einen allgemein gültigen Beratungsband herausbringen der mich dass heir mal erklärt? Sie ging wieder zu ihrem Meisterwerk in die Küche und stellte es zu ihrer Zufridenheit fertig. Es setzten sich alle nacheinander an den Tisch. Mit schweigen genoss Jerry das stück bis es L.A. zuviel wurde und sie einem Vulkan gleich explodierte. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und warf in sehr wütenden Ton ein: „Also wenn das hier eine Verschwörung werden soll, dann sagt bescheid wer der nächste ist, der nicht mehr mit mir sprechen möchte, damit ich dem dann aus dem Weg gehen kann. Es geht mir tierisch auf den Keks und ich dachte du wolltest feiern.“ Sie zeigte auf Jerry der sich bei seinem Bissen verschluckt hatte. „Ich verbiete dir ja schließlich auch nicht, Kontakt mit deiner Mutter zu haben und Jim ist mein Dad, aber ich habe auch einen Vater, nur das du es weißt. Und du Alexander kannst ruhig wieder mit mir reden, so wie vorher, und brauchst mir nicht mehr aus dem Weg gehen, denn ich weiß dass du es nicht mit Absicht getan hast.“ Alex sah kurz über seinen Tassenrand hinweg ihr in die Augen. „Und Tim, Ich will gar nicht das du es vergisst, denn eigentlich hat mir der Kuss gefallen. Das drum herum zwar nicht aber der Kuss schon! Wenn du dann die Güte hättest wieder mit mir zu reden, dem Wäre ich sehr verbunden.“ Chris wollte etwas entgegen doch wurde ihm sofort über den Mund gefahren. „Überleg es dir was du sagen willst, denn deine Stocksteife Haltung geht mir auch so was von gegen den Strich. Und nur weil deine Eltern, dir das Universum von Magie und dem Glauben daran verschlossen haben, brauchst du andere deswegen nicht anmachen.“ Ein grimmiges Funkeln blitze aus Chris Augen auf. „So hat noch irgendwer ein Problem mit mir?“ Von ihrem lauten Vortrag, war L.A: schon ganz aus der Puste. „Tut gut es sich mal von der Seele zu reden oder? Schade das meine Kamera nicht da ist, das wäre bestimmt ein gutes Motiv gewesen.“ Steff, die Rettung der Männlichen Anwesenden könnte sich ein Kichern beim besten Willen nicht verkneifen. „Hast du auch irgendwas, was dich an mir nervt?“ „Martin jetzt reize sie nicht noch!“ „Na ich kann ja schlecht als einziger hier sitzen bleiben, ohne mein Fett weg zu bekommen.“ „Nein zu dir fällt mir momentan nichts ein.“ „Das ist aber schade, Von dir hätte ich gerne auch noch den Kopf gewaschen bekommen.“ „Ich wasche keine Köpfe!“ „Und was war das gerade eben?“ „Argh du mit deinem Väterlichen gehabe, das war jemanden die Meinung zu sagen.“ Martin lachte laut auf. „Dann hast ja doch noch was an mir gefunden.“ „Ja aber was anderes als Mel, denn die hat ja nen Narren an dir Gefressen und bestimmt hat sie dich auch schon vernascht.“ „Eifersüchtig?“ Der Konter saß. Mit einem Mal lief L.A. rot an und senkte den Kopf. Langsam setzte sie sich wieder auf den Stuhl. „Martin so gemein hättest du jetzt nicht sein müssen.“ „Wenn sie die Ehre meiner holden Maid beschmutzt.“ „Und was wäre daran so schlimm wenn ich dich vernasche? Muss ja mal überprüfen ob du süßer schmeckst als diese Torte.“ „Welch schlimmen Worte aus deinem Mund. Eines Dolches Gleich schneiden sie in mein Fleisch, in mein Herz. Muss mein Leben jetzt beendet sein?“ Mel prustete in ihre Tasse und auch Steff und Jess konnten nicht mehr an sich halten. Alle drei lachten laut auf und kicherten danach weiter, als sie Martins gespielte Geste des Dolchstosses sahen. „Und was meinst du was soll ich mit dir reden?“ Alex hatte seine Tasse abgestellt und sah den roten Rotschopf unverblümt an. „Keine Ahnung. Lass dir doch was einfallen.“ „Mhm.“ „Und hört endlich auf mit euren Mhm antworten. Die können ja schon den Bundestag ausfüllen.“ „Was für ein Vergleich! Die Leute da drin sagen auch nur Mhm ohne nachzudenken.“ Grinsend sah Alex L.A. an. „Dann könnt ihr beide ja als Politiker Kariere machen.“ „Willst du jetzt über Politik reden?“ „Nein da kenn ich mich auch nicht aus.“ „Wow du kennst dich mal in etwas nicht aus.“ „Als ob du dass nicht wüsstest.“ Was soll denn das jetzt werden. Ich will doch gar nicht mit ihm streiten. „Darf ich deinen Schatz dann lesen?“ „Wie? Welchen Schatz?“ „Dann fangen wir noch mal von Vorne an.“ „Von Vorne?“ „Ja von Vorne. Hi ich bin Alex. Und ich hab gesehen wie gern du deine Nase in ein gewisses Buch steckst, Ich würde gerne wissen um was es da geht. Vielleicht dürfte ich es ja auch lesen um ein gemeinsames Gesprächsthema mit dir zu haben.“ „Ach so meinst du das. Ok Hi ich bin Anne, aber nenn mich doch L.A. und sofern du mich danach nicht auslachst, leih ich dir gerne besagte Lektüre aus.“ „Anne ein wirklich wunderschöner Name.“ Jerry, Chris und auch der Rest sah bei dem Wortwechsel hin und her wie bei einem spannendem Tennisspiel, in dem der Ball immer wieder vom Gegner zurückgeschlagen wurde. „Ich finde nicht, dass er schön ist.“ „Oh doch, so heißt er doch übersetzt die begnadete. Und deine Backkünste sind wirklich begnadet. Gerne möchte ich mich noch mit einem Stück der Torte verführen lassen.“ „Verführen? Wohin verführen?“ „Na dass du das nicht mitbekommen hast wundert mich aber schon sehr. Doch der Herr neben dir möchte dir die ganze Zeit schon ein Geschenk überreichen.“ Er zeigte mit dem Zeigefinger auf Tai, welcher eine kleine Schachtel auf den Tisch gestellt hatte. Eine kleine Lila Schleife zierte diese. L.A. sah abwechselnd von dem Schächtelchen und Tai hin und her. „Selbst wenn du mir jetzt nicht die Leviten gelesen hättest, wäre dies dein Geschenk gewesen.“ „Gewesen? Willst du es jetzt etwa behalten?“ „Nein aber jetzt frage ich mich, ob dir so etwas simples Gefallen würde. Denn meiner Meinung nach, müsste ich dir die ganze Welt schenken, nach diesen Worten.“ „Was hab ich denn jetzt schon wieder falsches gesagt?“ „Doch überhaupt nichts falsches, genau das Richtige.“ Tai strich ihr sanft die Haarstränen von der Stirn und küsste sie sanft auf selbige. Er drückte ihren Kopf gegen seine Schulter und Umarmte sie dabei flüsterte er ihr ins Ohr. „Das einzig Richtige.“ „Wenn ihr zwei jetzt turteln wollt geht bitte in irgendein Zimmer!“ „Jerry!“ knuffte Steff ihren Freund in die Rippen. „Also ich will eigentlich nicht sehen wie jemand meine Schwester vernascht.“ Steff lehnte sich gegen seine Brust und sah zu ihm auf. „Und wen willst du dann vernascht sehen?“ „Als ob du das nicht wüsstest.“ Er zwirbelte eine ihrer Haarstränen in seiner Hand und atmete intensiv den Duft ihres Haares ein. L.A. zog vorsichtig die Schleife ab und öffnete das Schächtelchen. Sie erblickte ein kleines goldenes Glöckchen. „Halte es ans Ohr und lausche dem Klang.“ Sie folgte der Aufforderung. Sofort schlich sich ihr ein lächeln auf die Lippen. „Danke es ist besser als die ganze Welt, die kann ich ja nicht in der Hand halten. Die ist von dem Mädchen neulich oder?“ „Ja ich hab sie vor dem Zwischenfall getroffen.“ „Welchen Zwischenfall?“ warf Alex ein. „Als du mich aus den Augen verloren hattest.“ „Ist dir da was passiert? – Ach vergiss es schnell wieder, mir steht es gar nicht zu dich so etwas zu fragen.“ „Wie meinst du das?“ „Ich… entschuldigt mich das ist mein Handy.“ Gerettet von einer Klingelmelodie a la Star Wars, entfernte sich Alex. „Ich hab dir neulich schon gesagt das er dich sehr mag.“ „Und weil ihr mich alle so sehr mögt, seid ihr so merkwürdig?“ Sie kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Na Mädels dann werden wir wohl L.A. Nachhilfe geben müssen. Am besten jetzt gleich. Kommt mit.“ Mel zog Anne mit sich auf und ging gefolgt von Steff und Jess in ihr Zimmer. Eine folgenschwere Diskussion entbrannte, die zu nichts weiteren Führte als Kopfschmerzen. Am Abend saß Alex wieder am Fenster und bearbeitete eine Datei am Laptop. Ihm wurde ein Buch vor die Nase gehalten. Er sah auf und sah in zweifarbige Augen. „Du wolltest doch.“ „Ja danke.“ Er nahm das Schriftstück entgegen. „Ich hab mir was überlegt was ich schreiben könnte. Schaust du dir das an?“ Langsam erinnerte sich Alex an das Gespräch vom Morgen. „Warte kurz. Ich mach das nur schnell zu ende.“ Seine Finger glitten über die Tastatur. „Setzt dich und zeig mal.“ Forderte er sie nach einigen Minuten auf. Er überflog das Blatt und reichte ihr es wieder. „Passt so. willst du es gleich wegschicken?“ „Schon, es ist ja gerade keiner da, der mir sonnst unangenehme Fragen stellen könnte.“ „Hier. Du weist doch noch wie es ging?“ Er reichte ihr den mini-PC. „Ja ich denke schon, wenn nicht frage ich.“ Somit lehnte sie sich an den Rahmen des Fensters und begann einige Tasten zu benutzen. Alex hatte sich mit seinem iPot und dem Buch in die andere Ecke des Fensters gesetzt. Er begann jenes Werk zu lesen. „Alex? Und jetzt?“ Sie stupste ihn mit ihrem Fuß an den seinen an. Er sah auf und hangelte sich zu ihr herüber. Wie gut dass das Fensterbrett breit war. Ein Bein auf dem Boden das andere zwischen ihren. Kopfüber blickte er in den Monitor. „Klick einfach auf versenden. Das war es dann schon.“ „Ich sehe nur grad nichts.“ Alex richtete sich wieder auf und war ihrem Gesicht näher als er sich jemals zu hoffen gewagt hätte. Sein Puls beschleunigte in einer Sekunde auf mindestens 220. Nein ich darf nicht, nicht noch einmal verletzen. Außerdem macht Tai ihr den Hof. Ich wollte mich zurückhalten. Sie aufgeben. Eine einfache Freundschaft reicht mir. Eine einfache Freundschaft. Einfache Freundschaft. Freundschaft. In Gedanken sagte er sich immer und immer wieder dieses Wort. Freundschaft. Ja Freundschaft. In einer Freundschaft darf es solch eine nähe nicht geben, keine Berührung die über Freundschaft hinaus geht. Kein Kuss, kein Blick der sich nach den anderen verzehrt. Freundschaft ist zerbrechlich und er wollte nicht daran schuld sein wenn sie zerbricht, nicht nach diesem Neuanfang. Er sah ihr die Augen und er konnte nicht feststellen was sie dachte. Sie sah ihn einfach unvermittelt an. Tief, sehr tief in seine dunklen Augen. Die Versuchung war einfach zu Stark, als das er sie ignorieren konnte. 3 cm, mehr brauchte er nicht überwinden um ihre Lippen auf seinen zu spüren. Zärtlich und liebevoll. Er schloss die Augen und gab sich dem Gefühl in seiner Brust hin. Sanft hielt er ihr Kinn. Die andere Hand klappte den Lappi zu. Der aufragende Bildschirm störte. Fordernder drückte er sie gegen dem Rahmen, gegen den sie noch lehnte. Dem Holz unter seiner Hand war zu verdanken, dass sich Alex schnell wieder in der Realität befand. Langsam löste er sich und sah ihr in die Augen, welche für den ersten Moment geschlossen waren. Ihr Blick lies ihn innerlich hochfahren. Was hab ich getan? Oh nein! „Es… Ent…“ sie legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. Er verstand das er jetzt besser nichts mehr sagte. Ohne ein weiterse Wort von ihr abzuwarten, wand er sich ab und ging. Zurück ließ er ein Buch seinen Laptop und L.A. Verwirrt sah L.A auf die sich schließende Tür. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Erst Tai, jetzt Alex. Sie hatte noch nicht viel Erfahrung mit dem anderen Geschlecht, um genau zu sein gar keine. Ihr erster Kuss war der mit Tai gewesen und damals war sie einfach viel zu überrascht und überfordert gewesen, um sich weiter Gedanken darüber zu machen. Außerdem hielt sie es für eine einmalige Angelegenheit. Damals. Hätte sie geahnt, dass sie ihren zweiten Kuss schon bald darauf bekommen würde und dann noch von einer völlig anderen Person, dann hätte sie sich wohl schon vorher mal mit ihren Gefühlen auseinander gesetzt. Seufzend fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare und starrte aus dem Fenster. Für ihr Seelenheil hoffte sie, dass auch dieser Kuss einfach nur aus einer Laune heraus entstanden war. Sie gestand sich selbst nicht ein, dass da noch etwas anderes war. Ein Gefühl in ihr, was sich mehr und mehr festsetzte. Doch sie war einfach nicht bereit sich damit auseinander zu setzen. Auf seinem Bett lag er wach und mit starren Blick. Wie konnten sich seine Gedanken auch beruhigen, nachdem. Er strich sich über seine Lippen, denn er hatte immer noch das warme Gefühl ihrer darauf und den leicht süßen Geschmack von Schokolade. Schokolade, süße zart schmelzende Schokolade, wie die verbotene Frucht aus dem Paradies. Paradies. Sein letzter Gedanke bis er in einem Traum in jenes Paradies eintauchte. Morgens wurde er ehr unsanft von Jerry geweckt. Das Fenster stand offen und Kalter Schneebeladener Wind wehte herein. Seine Decke, irgendwo nicht in seiner Reichweite. Oder besser gesagt in Jerrys Händen. Brrr schlagartig erfasste ihn diese Kälte und vertrieb ihn aus seinen angenehmen Traum. „Brr ist das Kalt, mach das Fenster zu!“ „Bitte? Steh endlich auf es ist ja schon Mittag.“ „Mittag? Oh Nein! Mein Abgabetermin.“ Alex sprang auf und schlüpfte nur in seine Schuh vor dem Bett. Er beachtete gar nicht, dass er nur eine Pyjamahose an hatte. Er sah in seiner Tasche nach, Nichts. „Wo ist er? Jerry hast du meinen Laptop gesehen?“ „Der liegt doch draußen auf dem Tisch.“ Alex rannte an ihm vorbei. Gezielt gab er einige Tastenkombinationen ein und überflog ein letztes Mal die Datei vom Vorabend. Eine Änderung da und Dort und schon war er fertig. Sein Handy noch schnell angeschlossen und auf die Suche nach einem geeigneten Funkstand gegangen. Dass der allerdings 2 Meter vor der Tür war, hätte er ja nicht ahnen können. Wieder umwehte ihn kalte Luft. Jetzt wurde ihm auch gewiss dass er hier im Schnee stand und nichts weiter anhatte wie eine Pyjamahose. Von einem Bein aufs andere tänzelnd sagte er sich immer ein Mantra auf, in der Hoffnung es hilft. „Jetzt schicks scho wech, jetzt schicks scho wech, jetzt schicks scho wech.“ „Bling“ sein Computer benachrichtigte ihn dem erfolgreichen versenden der Nachricht. Hastig stürmte er ins Haus und an die gemütliche Wärme des Kamins. Seine helle Haut sah krebsrot aus, übersäht mit Gänsehaut. Zitternd hockte er sich davor und rieb sich die Hände. Tai kam mit einer Wolldecke auf ihn zu, legte sie ihm über die Schultern. „Zieh dir was an, nicht das ich dich noch Pflegen muss.“ „Muss j ja ei ein un unan genehmer Ge Gedanke sein.“ Zitterte alex immer noch. L.A: brachte ihm einen tee aus der Küche. Heiß und Wohlduftend. Der Frierende nahm sie dankend entgegen, bedacht darauf ihren Blick nicht zu kreuzen. Die Wärme der Tasse tat seinen Händen gut und abwechselt strich er sich mit den angewärmten Handflächen übers Gesicht, bevor er einen Schluck nahm, der ihn schlagartig von innen wärmte. „Das ist doch kein unangenehmer Gedanke, nur kann ich mich nicht zweiteilen.“ „Zwei zweiteilen? Ich versteh nicht ganz.“ Tai zog Alex mit einer Hand hoch und zerrte ihn mit ins Zimmer. Dort warf er ihm seine Sachen von gestern zu. „Zieh dich an! Und höre zu.“ Langsam streifte Alex erst das Hemd dann das Shirt und zum Schluss den Pulli über, während Tai erzählte. „Ich gehe recht in der Annahme, dass du nicht mit bekamst wie Goldberg Jerry heute Morgen aus den Federn zog. Er und Steff hatte eine Einzeleinstellung bei Sonnenaufgang. Geschlagene eine Stunde saßen sie im Schnee. Als sie zurück kamen ist Steff beinah zusammen geklappt. Sie hat Fiber und bekommt außerdem Schlecht Luft. Sie wird sich eine Erkältung eingefangen haben. Und Wenn du Krank wirst wegen so was unüberlegten kann ich mich nicht zweiteilen.“ Alex saß vollständig angekleidet, immer noch frierend, auf der Bettkante. „Meinst du er beabsichtigt das?“ „Goldberg? Keine Ahnung. Mir geht’s zu mindest gegen den Strich. Neulich hätte Anne sich wirklich verletzten können. Und ihren Vater auch. Dann war da noch die Szene mit dir und ihr allein im Zimmer. Ich weiß nicht was der Kerl denkt. Ich hoffe nur das das alles bald vorbei sein wird.“ „Für heute zu mindest ja. Da du noch geschlafen hats, soll ich dir ausrichten das er dich morgen allein haben will. Keine Ahnung warum oder was er vorhat. Wenn du mich jetzt entschuldigst.“ „Ganz der Arzt.“ „Ja und du ein Workaholic.“ Tai schloss hinter sich die Tür und ging gleich darauf zu Steff. Alex saß immer noch auf dem Bett. Es klopfte. „Ja!“ L.A: trat herein. „Geht’s dir gut?“ „Ja ich hatte meinen Wecker nicht gehört.“ „Deswegen bist du vorhin raus gerannt?“ „Hatte einen Abgabetermin und den durft ich nicht verpassen.“ „Das war meine Schuld oder? Wenn ich dich gestern nicht abgelengt hätte, wärst du gestern fertig gewesen. Es tu…“ „Du bist nicht schuld.“ Fuhr er ihr übers Wort. „Ich habe es zulang hinausgezögert und mich erst anderen Aufgaben gewidmet. Ich hoffe mein Prof. sieht das auch so. aber es war auch wirklich auf letzter minute.“ Sie setzte sich neben ihn und reichte ihm den Laptop, welchen sie vor der Haustür aus dem Schnee befreite. „Du solltest nachsehen ob er funktioniert. Ich glaube nicht das Wasser so gut für ihn ist. Selbst wenn es gefrohrenes ist.“ Alex nahm ihr das schwarze Technikteil abn und überprüfte gleich ein paar einstellungen. „Scheint in Ordnung zu sein. Zur sicherheit werde ich ihn nacher auseinandernehmen.“ „Machst du das noch mal.“ Wie jetzt was noch mal? In den Schnee laufen? „Ich werde sicherlich schauen das ich was an habe ehe ich wieder in den Schnee geh.“ „Ich mein was anderes.“ Was anderes? Ok was hab ich noch getan? Ich war fast nackt, hab meinen Pc fast geschrottet, hab ewig lang geschlafen und hab sie geküsst. Der Kuss. Oh nein, nimmt sie mir den Übel. Ich hab’s gewusst. Was mach ich jetzt nur? Er wand seinen Kopf ihr ab und senkte den Blick auf den Holz fussboden. „Alex das war keine Frage. Mach das noch mal!“ forderte sie ihn auf. Sie wusste in dem Moment als er den Blick senkte, dass er wusste was sie meinte. Atemlos wartete L.A. Auf die Reaktion von Alex. Würde er...? Dann blieb ihr keine Zeit mehr sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn schon spürte sie seine warmen Lippen auf ihren und ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Es war so anders, als beim ersten Kuss mit Alex. Dieses Mal war sie darauf vorbereitet und konnte sich voll auf die Gefühle, die dieser Kuss in ihre hervorrief konzentrieren. Klar, es war immer noch sehr ungewohnt, aber andererseits doch schön. Zaghaft hielt sie sich an Alex's Schultern fest, einfach nur um sich selbst das Gefühl zu geben alles unter Kontrolle zu haben. Das sie diese mehr oder weniger verloren hatte und einfach nur noch ihren Gefühlen nachgab wurde ihr erst bewusst, als sie jemanden neben sich räuspern hörte. Als sie die Augen öffnete blickte sie in die traurig blickenden von Tai, welcher sich daraufhin umdrehte und den Raum verließ. Kapitel 13: Chaos ----------------- Chaos Tai schmiss die tür hinter sich zu. Auch die Haustür hörte man in einem lauten Knall schließen. Tai’s trauriger Blick hatte ihr einen leichten Schrecken eingejagt und sie fühlte sich ein wenig schuldig. Wieso nur war auf einmal alles so kompliziert? Wieso nur mussten es gleich zwei Personen sein, die sich um sie bemühten? Und wer von Beiden bedeutete ihr eigentlich mehr? Diese Frage war nicht leicht zu beantworten, den in ihren Gedanken tauchte ständig Alex's Gesicht vor ihr auf. Bei jeder Gelegenheit, in jeder Situation, immer wenn sein Name fiel. Immer nur sein Gesicht, seine Augen, sein Lachen. Und Tai? Bei ihm war es nicht viel anders. Sie fühlte sich wahnsinnig wohl in seiner Nähe, er umsorgte sie, fragte immer nach ihrem Wohlbefinden und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. „Wieso ist er denn jetzt so stinkig?“ fragte sie aus ihren Gedanken heraus. Mädel weiß du denn gar nichts? Der ist eindeutig Eifersüchtig. Ich werde zwar gleich bereuen was ich jetzt mache, aber egal. „Geh ihm nach.“ Alex ließ sich rücklings auf sein Bett fallen und hielt sich die Hände vor den Augen. „Wie bitte? Da kann ich mich auch einem Tornado vor die Füße werfen.“ Sie sah auf ihn herab. „Sehr metaphorische ausdrucksweise. Geh ihm trotzdem nach.“ „Und was soll ich dann machen?“ „Warten bis er dir irgendwas sagt und dann hörst du ihm zu.“ „War es falsch dich zu küssen?“ Er spreizte die Finger auseinander und sah sie dahin durch an. „In seinen Augen schon.“ „Was soll das heißen?“ Alex setzte sich auf. Fragend hob er eine Augenbraue. „Ich denke die Mädels haben dir das alles erklärt?“ „Meinst du nach dem Wirrwarr hab ich mir irgendwas gemerkt außer die Kopfschmerzen die ich dann hatte?“ „Zu Viel Input. Konnte ich mir ja denken. Er ist eifersüchtig.“ „Eifersüchtig? Auf mich? Habt ihr beide denn was miteinander.“ „Mensch Anne du machst mich Kirre. Er ist auf mich eifersüchtig nicht dich. Er denkt du wärst seine Freundin.“ „Bin ich aber nicht.“ „Ja sag ihm das, obwohl da der Tornado dann doch die bessere Lösung wäre.“ „Das versteh ich nicht.“ „Schon gut. Geh ihm jetzt nach.“ Langsam stand sie vom bett auf. Sie sah noch mal zu Alex, bevor sie tief einatmete und durch die Tür ging. Im Wohnbereich zog Martin die Augenbrauen nachdenklich nach oben, als er L.A: aus dem Zimmer von Alex kommen sah. Er sprach sie nicht an, Zeit blieb ihm so oder so nicht, da sie im nächsten Moment schon in der weisen Natur stand. Sie sah sich kurz um und auf einer Bank weiter unten saß er und starrte in den Himmel. Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Was willst du?“ sie antwortete nicht wie auch, denn wusste sie wirklich nicht was sie wollte. „Willst du mir jetzt erzählen, dass du und Alex ein Paar seid?“ Wieder keine Antwort. Tai’s Wut wollte ausbrechen. „L.A.“ fuhr er sie an. Sie zuckte zusammen, doch sagte sie nichts. „Was soll ich denn noch tun, bis du begreifst das ich dich Liebe?“ schrie er sie an. „Ich breche mir beinah das Handgelenk, drohe Alex, bin da wenn es dir Schlecht geht. Und du? Du küsst einfach so einen anderen.“ „Es ist ja nicht so, das wir zusammen wären.“ Erstaunlich wie nüchtern und trocken sie klingen konnte. „Nicht zusammen? Ja stimmt wir sind ja nicht zusammen.“ Seine Tonlautstärke wurde ruhiger. „Dann würde es dir ja auch nichts ausmachen wenn ich dich jetzt küsse.“ Fuhr er fort und wand sich von ihr ab. Sie knabberte mit den Zähnen auf ihrer Unterlippe, erwiderte aber nichts. „Mensch du machst mich kirre! Ich weiß schon nicht mehr wer ich bin. Es kommt einem Selbstmord gleich wenn du nicht in meiner Nähe bist und ich könnte die ganze Welt umarmen wenn du mir ein Lächeln schenkst. Mein ganzer Körper kribbelt wenn du mich berührst und ich will dich nur noch in den Armen halten. Weißt du eigentlich wie sehr du Kerle um den Verstand bringen kannst?“ „Nein. Für mich hat sich nie jemand interessiert.“ Der gleiche nüchterne und trockene Ton. Wieder knabberte sie auf ihre Lippe. Er drehte den Kopf wieder in ihre Richtung und sah sie an. Da stand sie. Einwenig angespannt, aber immer noch die Frau die er liebte. Die roten Haare, welche das sonnenlicht in einer rotgoldenen Nuance widerspiegelten. Die blau, grünen Augen die ihn immer anstrahlten, egal welche Laune er hatte auch jetzt strahlten sie ihn an, mit einer gewissen Trübung, die ihn ahnen ließ, dass sie die ganze Situation unangenehm fand. Er sprang von der Bank auf und stand direkt vor ihr. Vor Schreck biss sie sich auf die Lippe, doch viel sagen konnte sie nicht, da Tai sich ihrer Lippen schon bemächtigte. Wut lag in diesem Kuss. Fordernde Wut und Besitzgier. „Dein anderer Kuss hat mir mehr gefallen, sanfter und liebevoller.“ Sagte sie zu ihm als er ihre Lippen wieder freigab. Tai hatte immer noch ihren Kopf zwischen seinen Händen und strich ihr mit dem Daumen über die Kontur der Lippen. Er senkte seine Lippen noch einmal auf ihre. Sanfter und liebevoller als gerade eben. Dieser Kuss raubte ihr alle Kraft aus den Knien. Ein fester Griff um ihre Taile hielt sie aufrecht. Er drehte sich und dirigierte sie zur Bank nun mehr hinter ihr. Sie lies sich auf selbige nieder. Ein kurzes Luft holen war ihr vergönnt, bis Tai seine nunmehr freie hand in ihren Nacken legte. Eiskalt. Gänsehaut kroch ihr die Kopfhaut hoch und den rücken hinab. Und dieses ungewohnte kribbeln im Bauch verstärkte sich nur noch mehr. Wohlig warm. Ein Kontrast zu seiner eiskalten Fingern. Wieder seine sanften Lippen, die einen Hauch von Vanille trugen. Langsam glitt sie zur Seite weg, besser gesagt durch seine drängende doch aber liebvolle Art, fand sie sich der Länge nach mit dem Rücken auf der Bank wieder. Tai’s Kopf direkt über ihrem. Er atmete schwer ein und aus. Sein Atem verflüchtigte sich zu kleinen weißen Wölkchen. „Sein mein. Bitte sei meine Freundin. Nicht eine normale, meine feste Freundin.“ Einer Antwort zuvor kommend, küsst er sie wieder. Langsam begriff sie wie er sich fühlen musste wenn er meinte, dass sein Verstand verrückt spielt, denn eigentlich war sie sich ihrer eigenen Existenz nicht mehr sicher. Die Härte der Bank nahm sie nicht mehr wahr, den Kalten Wind um sie herum auch nicht. Sie spürte eine Wärme und Geborgenheit, ausgehend von ihm, dass sie das alles hier nicht mehr verstand. Erst als sie Druck über ihrer Brust und ein Stimme weit entfernt hörte, öffnete sie die Augen und war sich ihrer Umgebung wieder gewahr. „Könntet ihr beide das noch mal vor der Kamera wiederholen?“ Herr Goldberg war noch einmal herauf gekommen um sich nach Steff zu erkundigen. „Nein!“ knurrte ihn Tai einfach nur an. Er stand auf und zerrte L.A. hinter sich her. Vorbeigestürmt an Martin, der mit einem Lächeln die Situation verfolgt hatte, direkt in Ihr Zimmer. Die Tür fiel ins Schloss und er drückte sie sanft gegen diese. Seine Finger tasteten nach dem Schlüssel, eine Drehung und die Tür würde sich nicht unfreiwillig öffnen. Er strich ihr die Haarstränen aus dem Gesicht. Augen sahen ihn forschend an. Was nun? Was hat er vor? „Du hast mir noch keine Antwort gegeben.“ „Ich… ich bin mir nicht sicher.“ „Dein Körper ist sich aber ziemlich sicher.“ „Willst du denn meinen Körper?“ „Nein ich will dich!“ seine Lippen bahnten sich einen Weg über ihre bis zum Halsansatz. An der Stelle keuchte sie unweigerlich auf. Den Pudding in ihren Knien konnte sie nicht verbergen, als sie an der Tür hinabrutschte. Sanft doch zugleich stark fing er sie auf und trug sie zu ihrem Bett hinüber. Er setzte sie ab und zwängte sie aus ihrer Jacke, welche achtlos zu Boden fiel. Seine darauf. Er drückte sie sanft in ihr Kissen und umspielt einige Strähnen ihrer Haare mit den Fingern. Seine Lippen begannen wieder eine Erkundungstour zu ihrem Hals. Wieder ein Keuchen an der richtigen Stelle die er berührte. Seine Hand glitt ihr unter die drei lagen Stoff die sie anhatte. „Bist du nicht etwas zu warm eingepackt?“ „Nein genau richtig. Um neugierigen Besuchern es sehr schwierig zu machen.“ Mit beiden Händen zog sie den Stoff wieder nach unten, wo er hingehörte. „Schwierig machen? Aber nicht abzuwehren?“ Gemeiner weise stahl sich ein lächeln auf seine Lippen. „Ich meinte…“ „Schhhh, sag nichts mehr.“ Er verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Wieder entglitt ihr die Realität. Und erst Minuten später, als sie seine Finger über ihren Bauchnabel spürte, fand sie sich in dieser wieder. „Nein!“ keuchte sie atemlos. „Nein? Was nein?“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Tu das nicht!“ Er kam ihren Befehl nach und richtete ihren Pulli wieder über der Haut. Ich bin auch ein Idiot. Natürlich ist das viel zu schnell. Wo ist nur meine Selbstbeherrschung geblieben? Tai stieg von ihr herunter und setzte sich auf die Bettkante. Sie rollte sich auf die Seite und wand ihm den Rücken zu. „Ein Beziehung… führt unweigerlich dazu oder?“ „Früher oder Später, wenn es beide wollen.“ „Beide.“ Flüsterte sie in ihr Kissen. Warum kann eigentlich jeder mit mir machen was er will. Ich werde aus mir nicht mehr schlau. Ist das Liebe? Wenn ich das nur wüsste. Bei Alex hat sich das nicht so intensiv angefühlt. Und bei ihm hab ich mich auch nicht gefüllt als enttäusche ich ihn. Eine Träne stahl sich aus ihren Augen. „Ich enttäusche dich oder?“ „Nein tust du nicht. Ich war zu schnell, ich wollte dir zeigen wie sehr ich dich liebe, ich mich nach dir sehne. Nur habe ich nicht bedacht, dass du keine Erfahrung hast auf dem Gebiet. Es ist natürlich wenn es dir zu schnell ist.“ Schweigend sah er aus dem Fenster, bis dort das Gesicht von Herr Goldberg auftauchte. Tai stand auf und zog die Vorhänge zu. „Lass es uns Versuchen.“ Er drehte sich erstaunt um. Ihr Blick war auf seine Augen geheftet. „Was versuchen?“ „Eine Beziehung.“ Er kniete sich vor dem Bett hin und strich ihr sanft über den Kopf. „Bist du dir da sicher?“ „Ich weiß es nicht, aber es fühlt sich nicht falsch an.“ „Falsch sagst du. Was fühlt sich denn Falsch an?“ „Es nicht zu versuchen. Und wenn du mich nicht sofort in den Arm nimmst.“ „Rutsch ein Stück.“ Tai legte sich neben sie und umschloss sie mit seinen Armen. „Besser?“ „Warte.“ Sie drehte sich ihm zu und kuschelte sich an seine Brust. „So ist es besser.“ Zufrieden schloss sie die Augen. Er versteckte seine Nase in ihrem Haar. „Dir ist schon klar, dass du jetzt keinen anderen mehr küsst außer mich.“ „Mhm. Schade, er schmeckt nach Mocca.“ Tai schmunzelte. „Und nach was schmeck ich?“ „Vanille. – Nicht mal ein Kuss auf die Wange als Dankeschön?“ „Du machst es schon wieder. Du machst mich Irre! Na gut der ist gerade so erlaubt, aber nicht mehr.“ Sie fing das Kichern an. „Was ist daran Lustig?“ „Ach Mocca und Vanille ist bestimmt eine interessante Mischung für Pralinen.“ „Machst du das grade mit Absicht?“ „Ja!“ „Was denkst du dir nur dabei?“ „Nichts. Nur wenn Alex mir dich nicht hinterhergeschickt hätte, dann wären wir nicht hier.“ „Er hat dich hinterhergeschickt?“ „Ja er meinte du seiest eifersüchtig und ich dachte erst auf mich…“ „Ich soll auf dich eifersüchtig sein?“ „Lass mich ausreden. Ich dachte ihr hättet was mit einander und Alex stellte das gleich Klar. Ich war so Verwirrt als mir die Mädels gestern alles erklärten, das ich da wohl was falsch interpretiert habe.“ „Was haben sie dir erklärt.“ „Angefangen bei den Bienen und Blümchen, da hab ich dann weggehört bis hin zu Homosexuelle Liebe, da war ich dann wieder dabei.“ „Dann ist es ja verständlich das du dir so was zusammengereimt hast.“ Lachte Tai auf. „Schau mich nicht so an. Ich werde dir jeden einzelnen Teil zeigen den du nicht gehört hast.“ Er streichelte ihr über das Haar und dann über den Rücken um sie dann fast an sich zu drücken. „Weißt du was zu Mocca und Vanille sehr gut passt?“ Tai flüsterte ihr das ins Ohr. „Sag es mir.“ „Schokolade. Wie du eine bist.“ Ein grinsen umfing ihre Mundwinkel. „Dann pass auf dass ich nicht zerschmelze.“ „Auf dich werde ich gut acht geben, keine Angst. Lass uns einfach noch eine Weile so lieben bleiben.“ „Du weißt wie spät es ist?“ Irritiert sah er sich im Raum um. Auf ihren Nachtschrank entdeckte er eine Uhr die ihm verriet, dass es kurz vor 20 Uhr war. „Ja weiß ich, darum nur eine kleine Weile, bis ich wieder in mein einsam kaltes Bett muss.“ Sie schmiegte sich wieder an ihn und schloss die Augen. Er tat es ihr gleich. Klopfen, wohl ehr einem Hämmern gleich, riss beide hoch. „Tai mach die Tür auf! Ich will so langsam ins Bett!“ Mel stand davor, wer sonst hatte auch so eine unverwechselbare Art zu klopfen, als das sie die Tür beinahe einschlug. „Geh doch zu Martin!“ knurrte der Angesprochene zurück, denn dieser wollte den Körper in seinen Armen nicht wirklich loslassen. „Ich kann doch nicht bei Martin schlafen!“ empörte sich diese. Zum Glück war wirklich die Tür dazwischen, sonst wäre sein Leben in Gefahr gewesen. „Dann schmeiße Chris raus, dann seid ihr zwei auch allein.“ „Toll und wo soll er dann schlafen?“ „Auf dem Sofa, oder dem Fensterbrett? Alex findet letzteres auch sehr bequem.“ „Idiot, kann ich wenigstens mir neue Kleidung holen?“ „Kannst du warten bis wir wieder angezogen sind?“ „Angezogen was soll das denn nun wieder bedeuten? Du hast ihr hoffentlich nicht wehgetan.“ „Als ob ich das tun würde.“ Tai legte L.A: einen Finger auf die Lippen und flüsterte ihr zu. „Spiel mit. Mel ist lustig wenn sie aufgebracht ist.“ „Aber doch nicht so. Sie denkt vielleicht noch wir wären weiter gegangen als wir eigentlich sind.“ „Das soll sie auch. Strategische Kriegsführung.“ „Sind wir im Krieg?“ „Nein. Warte, das wird bestimmt gleich lustig.“ Er wuschelte L.A. kurz durch die Haare und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Sofort sprang die Tür auf und eine keifende Mel kam erein gestürmt. „So mein Lieber, da ich ja jetzt hier drin bin kannst du auch den Raum gleich verlassen.“ Sie schob ihn kräftig aus dem Rahmen und schloss dir Tür hinter sich. Er blieb einfach vor verschlossener Tür stehen. Sein Plan schien nicht aufzugehen, oder er hatte Mel unterschätzt.. „Jetzt erklär mir mal was ihr hier so lang gemacht habt.“ „Geschlafen.“ Eine zweideutigere Antwort fiel ihr nicht ein. Skeptisch sah Mel auf das zerwühlte Bett und die zerzausten Haare ihrer Mitbewohnerin. Sie reimte sich eins und eins zusammen. „Und wie war es?“ „Angenehm.“ Wie soll schlafen auch sonst sein, schließlich hat ich ja keinen Albtraum. Obwohl diese Situation einem gleicht. „Hat es wehgetan?“ „Wieso wehtun? Was soll daran wehtun?“ „Beim ersten Mal tut es immer weh, das haben wir dir doch gestern erklärt. Aber das du das so schnell in dir Tat umsetzt, hätte ich jetzt nicht gedacht.“ Ok über was spricht sie? Denkt Mel etwa ich hätte mit Tai? Oh nein! Das war von ihm geplant. Argh ich dreh im zärtlich den Hals um. Gut wie komme ich da wieder raus? Einfach nichts sagen, währe eine gute Option Was sie auch tat. Nichts sagen. „Spielst du jetzt die Unschuldige, dass du mir nichts sagst?“ „Ich habe dich neulich gebeten mich mit dem Thema Tai und Alex in ruhe zu lassen. Oder möchtest du mir jetzt alle Einzelheiten erzählen, die du mit Martin hier in dem Zimmer getan hast?“ Der Schuss ins Blaue war eindeutig ein Volltreffer. Mel nahm sich ihr Bettzeug und frische Kleidung für den nächsten Tag. „Mit dir bleib ich nicht länger in einem Zimmer!“ schrie die Braunhaarige den Rotschopf an und knallte gegen eine Wand von Haut. Tai stand immer noch vor der Tür. „Ich hatte etwas vergessen.“ Flüchtete er sich aus, als Mel gegen ihn lief und böse anfunkelte. „Dann hast es ja geschafft. Ich werde bei Steff und Jess schlafen, viel Spaß ihr Zwei und ich hoffe sie wird gleich beim ersten Mal Schwanger.“ Gekränkt, wütend und beleidig schritt sie in Das andere Mädchenzimmer. Tai stand noch in der offenen Tür. „Soll ich gehen?“ Sie schüttelte auf seine Frage den Kopf. Er trat ein und schloss dir Tür ehe ein Martin oder Jerry ihn ansprechen konnte. „Was hast du ihr geantwortet? Ihre Fragen waren ja sehr Laut gewesen.“ „Wir hätten geschlafen und es wäre sehr angenehm gewesen.“ „Ich hab es wohl übertrieben, hast du es nicht aufgeklärt?“ „Ich kam nicht dazu.“ „Möchtest du alleine bleiben?“ Tai ging auf sie zu und nahm beide Jacken, die am Boden lagen, auf. „Ich weiß es nicht. Ich will nicht das sie böse auf mich ist.“ „Ich kläre es morgen früh auf. In Ordnung? Jetzt schlaf gut. Oder möchtest du das ich bleibe?“ er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr liebevoll über den Kopf bevor er sie an sich drückte. „Geh nur, sonst denken die anderen noch es wäre wahr.“ „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich kläre das mit ihr.“ Er stahl sich einen letzten Kuss und schloss hinter sich die Tür. Davor erwartete ihn schon Martin. Verschränkt stand er da. „Du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß das ich es übertrieben habe. Ich werde mich morgen bei ihr entschuldigen.“ „Hast du mir nichts anderes zu sagen?“ „Was soll ich dir denn noch sagen was dich anginge?“ „Na vorhin sahst du zumindest glücklicher aus als jetzt.“ „Ja Vater, darf ich jetzt ins Bett?“ „Für deinen Vater bin ich aber etwas zu jung. Ich will nur wissen ob sie weiter freiwild für euch beide ist oder nicht.“ „Freiwild? Dann beruhige dich, die Jagdsaison ist beendet.“ Tai hing die Jacken auf und verschwand zur nächsten Diskussion mit Alex. „Bist du noch wach. Was ist mit deinem PC passiert?“ „Es ist Wasser reingekommen. Hab ihn kurz auseinander genommen und versuch die wichtigsten Teile zu trocknen.“ „Das sehe ich, ist ja alles auf den Boden verstreut. Wo ist Jerry?“ „Der will bei Chris und Martin schlafen. Was war da gerade los?“ „Ach ich hab Mel geärgert und das ging irgendwie nach hinten los. Und danke übrigens.“ „Ja schon gut. Gebe mir bitte das rechteckige Teil vor dir ehe du drauf trittst.“ Tai tat ihm den gefallen. „Ich hätte sie dir nicht hinterher geschickt.“ „Du hast auch nicht vor Tagen aufgegeben.“ „Du hast was? Aufgegeben?“ „Tai mache bitte kein Drama daraus. Ich habe sie irgendwie nur verletzt, da kann ich nicht ihr fester Freund sein. Wie wäre das nur geendet? Freundschaft reicht mir, wenn du nichts dagegen hast.“ „Sie hat ge…“ „TAI nicht! Es ist besser du setzt dich auf dein Bett. Hier liegen die Schrauben noch.“ Der angesprochene hielt mitten in seiner Bewegung inne und tat danach wie ihm geheißen. „Sie hat gesagt du schmeckst nach Mocca.“ „Hat das Anne tatsächlich gesagt?“ „Ja, merkwürdig oder? Meinst du ich könnte das überprüfen?“ „Bitte? Hast du zu tief ins Glas geschaut?“ „Nein das sollte ein Scherz sein.“ „Dann aber ein ziemlich schlechter.“ Alex drehte eine der letzten Schrauben fest und stellte sein Wunderwerk der Technik auf den Nachtschrank. „Willst du nicht nachsehen ob er funktioniert?“ „Ich lass ihn über Nacht aufladen. Schau morgen früh bevor Goldberg kommt schnell nach. Damit ich mir doch noch ein Ersatzteil besorgen kann.“ „Hast du noch Arbeiten die du abgeben musst?“ „Eine, ich hoffe mein Prof verzeiht mir wenn sie nicht pünktlich kommt, sonst kann ich mir den Schein abschreiben und darf den Kurs Wiederholen. Bist du soweit? Kann ich das Licht ausmachen?“ Tai nickte nur. Tai und Alex lagen in der Dunkelheit der Nacht. „Sag seit ihr jetzt zusammen?“ „Ja.“ „Pass auf sie auf ok?“ „Werde ich. Werde ich. Uhaaa verzeih.“ Tai gähnte auf und rollte sich in seine Decke ein. Früh, unglaublich früh wurde Alex unsanft von Herr Goldberg geweckt. Keine Zeit einer technischen Überprüfung. Noch nicht mal einer Tasse Kaffee. Gerade so, dass er sich anziehen durfte. Bis zum späten Nachmittag sollte ihn keiner mehr sehen. Mel stand in der Küche, wirklich geschlafen hatte sie nicht. Ansätze von Augenringen standen ihr unter diesen. Müde und nicht wirklich Fit, bereitete sie das Frühstück vor. Sie verfluchte den Abend als alle beschlossen hatten den Frühstücksdienst aufzuteilen. So stand sie nun in der Küche und wünschte sich in ein Zimmer das wohligwarm und ruhig sein würde. Vor allem wünschte sie sich, nicht gestern gleich so aus der Haut gefahren zu sein. Mit kraftlosen Händen versuchte sie die Milchflasche zu öffnen. „Argh verflucht noch mal.“ „Dadurch wird sie auch nicht aufgehen.“ „Toll, du hast mir gerade noch gefehlt.“ Tai nahm ihr die Flasche ab, ehe sie noch versuchen würde sie an der Kante auf zu schlagen. Mit einem „Klack“ war sie offen. „Ich dachte nicht, dass du gestern so reagierst. Es tut mir leid.“ „Das du mit ihr geschlafen hast?“ „Da hast du wohl nicht richtig hingehört. Sie sagte wir haben geschlafen aber sie sagte nicht miteinander. Wir lagen uns nur in den Armen und sind dabei eingeschlafen bis du uns geweckt hattest.“ „Das hättest du auch gleich sagen können und nicht erst solche Andeutungen machen.“ „Haben dich diese Andeutungen um eine Schlaflose Nacht gebracht?“ „Nein Steff. Ihr husten ist grauenvoll. Sie hört sich schlimmer an als ein Rudel Schlosshunde.“ „Du hättest auch wieder in dein Zimmer gehen können.“ „Nein ich hab auch meinen Stolz.“ „Das ist wohl ehr Dummheit als Stolz.“ „Willst du mit mir streiten?“ „Nein, da würde ich so oder so verlieren.“ „Sehr weise. Was machst du da?“ „Tee kochen.“ „Mit ausgepressten Zitronen?“ „Ja sind für Steff. Schläft Jess noch?“ „Wenn du das schlafen nennst. Sie hält sich die ganze Zeit das Kissen über die Ohren.“ „Also kann ich in das Zimmer hinein?“ „Ich begleite dich lieber.“ „Hier ist es aber Kalt. Jess drehst du die Heizung bitte höher.“ Jess stand am Fenster und wollte gerade die Vorhänge beiseite schieben. Sie stellte den Regler auf die höchste Stufe. Tai legte einen getränkten Lappen darüber. „Uwä, Kamille da wird mir gleich schlecht.“ „Dann hast du dir aber den falschen Beruf ausgesucht, Frau Krankenschwester. Nimm dir ein paar Sachen mit und übernachte eine Weile bei Mel im Zimmer mit.“ „Und wenn du das Zimmer mal wieder blockierst, wo sollen wir beide dann schlafen?“ „Mel hat es dir also erzählt?“ „Ich werde wohl etwas übertrieben haben vor lauter Wut.“ Beschwichtigend hob die langhaarige die Arme in die Höhe. „Dann werde ich L.A. in mein Zimmer das nächste Mal entführen. Geht ihr dann? Mel du solltest nach deinen Brötchen schauen.“ Jess raffte schnell ein Paar Klamotten zusammen und ging ihrer Freundin nach. Tai blieb allein mit Steff und versuchte etwas von dem heißen Zitronen, Fenchel, Kamille Gemisch einzutrichtern. Jess legte ihre Sachen auf dem freien Bett an der Wand ab und ließ L.A. weiter schlafen. „Das hätte uns auch früher einfallen können.“ Sie kam in die Küche und setzte sich an ihren Platzt „Was denn?“ „Bei dir im Zimmer zu schlafen, dann wäre ich jetzt nicht so crocked.“ „Ich entschuldige mich aufrichtig, dich um deinen Schlaf gebracht zu haben.“ „Ach Mel hör auf! Was war jetzt eigentlich wahr bei dem was du gestern erzählt hast?“ „Vielleicht ein Viertel. Also das Tai mich geärgert hat und das die beiden ein Paar sind, der Rest war übertrieben.“ Jess kicherte los. Hielt sich die Hand vor den Mund, damit sie nicht laut auflachte. „Du bist mir ja eine.“ „Morgen.“ Martin und Chris kamen herein. „Mein Gott wie siehst du denn aus Jess?“ „Ich lass dich auch mal eine Nacht bei Steff schlafen, mal sehen ob du dann besser aussiehst.“ Strahlte sie ihren Chris an, wobei ihre Stimme nicht wirklich zu ihrem lächeln passte. Dieser streichelte ihr sanft über den Kopf und gab ihr einen guten Morgen Kuss. Martin hatte sich neben seiner angebeteten gestellt. „Du siehst auch nicht gerade gut aus.“ „Was für ein Kompliment. Ich leg mich auch nach den Frühstück schlafen, wenn es dich beruhigt.“ „Soll ich aufpassen, dass du auch wirklich schläfst? Ich könnte dir wärme spenden und dich im Arm halten. Ich würde dir auch ein Schlaflied vorsingen.“ „Das klingt zu verlockend, aber erst nach dem Frühstück und jetzt setze dich, der Kaffee ist gleich fertig.“ Nach einiger Zeit kamen auch L.A. und Jerry dazu. „Und was wollt ihr? Kaffe, Tee oder Milch?“ „So wie immer.“ Sagten die Geschwister aus einem Mund. Wie immer hieß soviel wie Jerry einen großen schwarzen Kaffe und bei L.A. kalte Milch mit Kakao, wenn möglich. „Ich hoffe du hast gestern gut schlafen können?“ „Nein ich war einsam. Weißt du eigentlich wie groß das Zimmer ist wenn man da Allein drin liegt? Und was für seltsame Geräusche. Das knacken der Heizung, dann der Wind, vor dem Fenster und der Holzboden der ächzt. Es wäre mir lieber gewesen wenn du da geblieben wärst.“ „Ich dachte Tai ist bei dir geblieben?“ „Nein ich hab ihn in sein Bett geschickt.“ „Ihr habt euch jetzt aber nicht gestritten, wegen mir?“ „Warte mal, hab ich gestern irgendetwas verpasst?“ Jerry mischte sich in das Gespräch ein. Tai kam hinzu und setzte sich neben L.A. Ein zärtlicher Kuss auf die Stirn und ein kurzer auf die Lippen. „Stopp! Dreht die Zeit zurück und sagt mir was hier los ist!“ Verlangte der Lockenkopf. „Ich habe deine Schwester gebeten mit mir zusammen zu sein.“ „Und in der Nacht sind irgendwelche Aliens gekommen und haben sie ausgetauscht dass sie auch noch ja sagte? Dann sollte ich euch wohl gratulieren.“ Jerry stand, nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hat auf. „Ich geh zu Steff.“ „Gebe ihr den Tee den ich gekocht habe.“ „Mhm.“ „Er stimmt nicht zu, Oder?“ „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Als Schwester müsstest du doch wissen wie er ist.“ Gab ihr diesmal Chris den Rat. „Wenn es Steff besser geht, freut er sich sicher für dich.“ „Mhm. Wenn du meinst.“ „Prinzessin das klingt aber nicht überzeugt.“ Tai legte ihr einen Arm über die Schulter und drückte sie an sich. „Ähm, hat jemand was dagegen das ich dir Küche unter beschlag nehmen?“ „Wenn du meinen Abwasch machst, dann nicht. Was hast du vor?“ „Wollte etwas ausprobieren. Ihr dürft nachher auch probieren.“ „Na dann, ich werde noch mal eine Mütze voll schlaf nehmen.“ „Ich auch.“ Pflichtete Jess Mel zu. „Und was machen wir drei hübschen dann?“ „Also ich werd Mel einwenig wärmen, was du und Tai macht weiß ich nicht. Spielt doch Solitär oder so etwas in der Art.“ „Ich werde mir mein Anatomiebuch zur gemühte führen.“ „Dann werde ich wohl einen langen einsamen Spaziergang machen.“ „Viel Spaß dabei. Wenn ihr fertig seid, würde ich euch jetzt gerne rauswerfen.“ L.A. stand schon an der Spüle und ließ Wasser ein. Mit einem Murren stand Chris auf, Tai gab ihr einen langen Kuss, bevor er sich einem Wälzer von mindestens 2000 Seiten widmete. Martin begleitet Mel und Jess ins Zimmer. „Über was denkst du nach?“ Jerry war gegen Mittag in die Küche gekommen. „Ich denk doch nicht nach.“ „Oh doch. Jedes Mal wenn dir etwas zu schaffen macht, machst du das da.“ „Was mach ich denn?“ „Keine Ahnung. Werden das Pralinen?“ Jerry nahm sich eine der mundgerechten Formen. „Wenn du nicht alles aufisst, dann schon. Hey jetzt hör auf.“ Ihr Bruder wollte sich gerade Nachschlag nehmen als sie ihn leicht auf die Finger klopfte. „Kurze, es tut mir leid wenn ich mich nicht so gefreut habe, wie ich es eigentlich sollte.“ „Ich versteh es ja.“ L.A. konzentrierte sich wieder auf ihre Schokolade. „Sag mal ist das dort im Glas das für was ich es halte?“ „Für was hältst du es denn?“ „Zwiebelsaft. Eklig das Zeug. Marion hat es mir mal gegeben als ich krank war.“ „Und? in drei Tagen warst aber wieder auf den Damm, oder nicht?“ „Ja das stimmt schon. Trotzdem ist es Eklig.“ „Mosere nicht rum. Hier probier mal.“ Damit steckte sie ihm eine andere Praline in den Mund. „Mhmmm, die ist gut. Fruchtig, nicht zu süß. Darf ich noch eine haben?“ „Nachher wenn alle da sind.“ „Apropos, da ja alle nicht da sind. Ich wollte noch mit dir reden wegen dem was Dad gesagt hatte.“ Sie holte tief Luft. Ihre Vorstellung konnte schon erahnen was er meinte, trotzdem fragte sie nach. „Was hat er denn gesagt?“ „Du hättest deinen Job gekündigt. Stimmt das?“ „Ja.“ „Warum?“ „Ich weiß nicht, ich hab mich dort einfach nicht mehr wohlgefühlt. Außerdem hab ich das ganze Jahr keinen Urlaub genommen, hab immer den anderen Vorrang gegeben und meinen immer wieder verschoben. Jetzt wollt ich ihn haben unbedingt.“ „Den ganzen Dezember?“ „Ja, Mit meinen Überstunden könnte ich den ganzen Januar noch zu Hause bleiben. Doch mein Chef bewilligte ihn nicht. Dabei hab ich ihn frühzeitig eingereicht.“ „Und du hast dann einfach gekündigt.“ „Eigentlich wollte ich nur, dass er weiß wie ernst es mir ist und den Urlaub auch mal brauche. Ich hätte nie gedacht das er die Kündigung annimmt, doch zurücknehmen konnte ich sie auch nicht.“ „Und was machst du nun?“ „Ich hab mich schon beworben überall in Deutschland.“ „Du willst weg aus Kiel? Wenn du bei mir was findest kannst ja erst mal bei mir wohnen.“ „Danke, wenn es so kommen sollte werde ich darauf zurück kommen.“ „Zu mindest kann ich Dad jetzt verstehen das er so aufgebracht war. Du machst Sachen.“ „Behalt es bitte für dich. Ok Alex weiß das ich mich wo anders beworben habe, aber Mel würde mir bei ihrem Temperament den Kopf abreizen.“ „Zu Recht! Man wirft doch nicht einfach so das Handtuch.“ „Aber dann wäre ich nicht hier. Und ich hätte niemals Tai oder Alex kennen gelernt.“ „Oder Alex? Das musst du mir erklären. Bist du dir gar nicht einig wen du lieber magst? Das wäre aber unfair gegenüber Tai.“ „Ich liebe Tai, aber Alex mag ich auch. Zwar nicht ganz so doll aber ich mag ihn. Ich bin nicht normal oder?“ „Was ist schon normal? Sieh doch unsere Eltern an. Ach ja natürlich kannst du deinen Vater treffen, ich hab im ersten Moment gedacht, dass er zurück zu Marion geht und Mein Dad dann tot unglücklich ist. Wenn du ihn das nächste Mal siehst kannst du ihm ausrichten das mein Verhalten mir leid tut?“ „Klar mach ich. Hier nimm das mit zu Steff und lass mich mal hier fertig werden.“ „Es ist sehr schön dich als Schwester zu haben.“ Er nahm sich das Glas und verschwand mit einer letzten Praline im Mund. Tai saß im Wohnbereich auf dem Sofa und notierte sich einige Informationen zum Knochenwachstum und Knochenaufbau bei Kleinkindern. Vor ihm auf dem Tisch wurde eine dampfende Tasse Tee abgestellt. Kurz darauf kuschelte sich ein Rotschopf an seine Schulter und versank in eines ihrer Bücher. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er lehnte seinen Kopf gegen ihren und widmete sich seiner knochigen Lektüre. Der Nachmittag wurde lang und ruhig. Mel die zwischenzeitlich aufgestanden war, beschäftigte sich mit Jess bei einer Partie Schach. Martin hatte sich hinter einer seiner Fachbücher zurückgezogen. Konstruktive Marktwirtschaft. Den Aufruhr vom letzten Morgen hatte alle Studenten daran erinnert, was ihnen bevorstand, wenn ihr Projekt hier abgeschlossen war. Prüfungen, Hausarbeiten und Vorträge. Jede menge Stress. Chris hatte sich ein Buch aus der Bibliothek aus dem Dorf ausgeliehen. Dracula, welches er nun verschlang. Jerry war die meiste Zeit bei Steff, welche ihre Erkältung im Schlaf besiegte. Kurz vor der Dämmerung kam Alex zurück. Fluchend trat er die Tür auf oder gab er ihr mit dem Fuß einen Schubs? Zumindest bleib sie heil. Wenn die Tür ein Eigenleben gehabt hätte, wäre sie entweder schon längst gegangen oder hätte den Dienst quittiert. Wenn sie dem Schreiben mächtig wäre, würde sie eine Anekdote über den sanften und liebevollen Umgang mit Türen schreiben, doch das sie nun mal nur ein Stück Holz war, mit dem anscheint jeder machen konnte was er wollte, knarrte sie nur vor sich hin und versuchte des Verhaltens gerecht zu werden. Sie schloss sich laut knallend. Chris schreckte auf, zufällig schloss sich in seinem Buch die Gruft knallend. Die anderen sahen auf. „Der Kerl geht mir so allmählich auf den Keks. Kann mir mal jemand kurz helfen?“ Alex nahm seine Hand von der linken Seite der Stirn. Eine 3 cm lange blutende Wunde, kurz unterhalb des Haaransatzes. Tai schlug seinen Wälzer zu und nahm sich den Verletzten mit zu sich in die Küche. Aus einem Schrank holte er den Erste-Hilfe-Koffer. „Drück das drauf.“ Er reichte Alex ein Mulltuch. Blut lief ihm ins Auge und an der Wange herab. „Was ist passiert?“ „Ich bin Snowboard gefahren und als der Goldkerl mir etwas zurief hab ich nicht aufgepasst. Beinahe wäre ich mit dem Baum kollidiert. Bei dem Versuch auszuweichen hat mich dann doch der Ast erwischt. Bin voll auf den Rücken gekracht. Auu, das brennt!“ Tai tupfte ein Jodgetränktes Wattebällchen auf die Wunde. „Hab dich nicht so. Halt das fest und lass mich dein Auge sehen.“ Alex saß auf den Stuhl und hielt den Wattebausch widerwillig fest. Tai hob sein Kinn an, so dass das Licht der Lampe in die Dunklen Augen des Opfers schien. „Das blendet!“ Alex wollte die Augen zukneifen. „Halt still, da musst du kurz durch.“ „Bist du zu deinen Patienten immer so nett?“ „Zu Kindern bin ich feinfühliger.“ „Dann stell dir vor ich sei ein Kind! Tai das brennt und blendet wirklich arg.“ Alex wand sich aus dem Griff und blinzelte. „Jetzt sehe ich nur noch Sterne.“ Tai griff sich eine Praline vom Tisch und steckte sie dem Überraschten in den Mund. Bevor dieser etwas sagen konnte war sein Auge schon wieder der Helligkeit ausgesetzt. Tränen bildeten sich. Das weiß des inneren des Auges begann sich rot zu Färben. „Was war das? Das Schmeckt.“ Tai grinste. „L.A. hat etwas experimentiert. Schließ das Auge.“ Alex schloss gleich beide. „Bin ich jetzt ein Versuchskaninchen?“ „Nein aber anders bekomm ich dich ja nicht ruhig.“ Tai nahm den Wattebausch von der Wunde. Mit einem neu getränkten säuberte er die Wundränder. „Au das brennt. Du weißt wie du mich quälen kannst.“ Alex zuckte bei der Berührung zusammen. „Da hast du ja noch mal glück gehabt. Das heilt ohne genäht zu werden.“ „Behalt ich eine Narbe?“ „Ich kann dir ja Eine aufmalen.“ „Menno und wie untermauere ich jetzt das ich mit einem Troll gekämpft habe und ihn in die Flucht geschlagen habe bevor mich seine Keule noch einmal erwischte?“ „Hast du zu viele von L.A.’s Bücher gelesen? Lass mich noch mal dein Auge sehen.“ Tai hatte Alex ein kleines Mullstück auf die Wunde gelegt und mit Pflaster fixiert. „Muss das sein? Es brennt immer noch arg.“ „Wer mit Trollen kämpft sollte das kleine bisschen ja aushalten können.“ „Wenn du wüsstest.“ Widerwillig legte er den Kopf in den Nacken und öffnete vorsichtig das linke Auge. Milchig trüb sah seine Iris aus umrammt von rot, statt dem hellen weiß. „Du wirst Schnee rein bekommen haben, bereite dich darauf vor, dass ich dir das Auge gleich ausspüle.“ „Lass mich raten das brennt noch mehr.“ Alex schloss das Lid. „Sagen wir so es wird unangenehm, aber brennen wird es nur kurz am Anfang und dann wird es besser.“ „Schön zu wissen. Kann ich noch so eine Praline dann haben, damit ich nicht laut aufschreie.“ „Klar. Lass das Auge zu so lang ich alles vorbereite.“ Tai wand sich der Spüle zu und stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur ein. „Jess kommst du mal.“ Rief er nach draußen. Kurz darauf war besagte Person schon da. „Hast du schon mal bei einer Augenspülung assistiert?“ Sie nickte und stellte sich an Alex rechte Seite. Freundlich lächelte sie ihn an, auch wenn er nichts sah, da er beide Augen geschlossen hielt. Sanft legte sie eine Hand auf seine Wange mit der anderen hielt sie die Haarspitzen seiner Haare von den Augen fern. Tai stellte sich hinter seinen Kollegen und warf ihn ein Handtuch über die Schultern. „Reich mir mal kurz deine Hand. Ist das zu warm?“ Er ließ ein paar Spritzer auf dessen Hand tröpfeln. „Nein ist angenehm.“ „Gut. Halt das Handtuch bitte so. beweg den Kopf auf gar keinen Fall weg, verstanden?“ „Ja jetzt fang schon an.“ Tai neigte Alex seinen Kopf nach links und stellte sich so hin das er Schatten spendete. Er nickt Jess kurz zu. „Am besten konzentrierst du dich auf meine Stimme.“ „Willst du mir jetzt eine Geschichte erzählen? Fang an!“ Tai begann eine kleine Nachtmusik zu summen und zog das Augenlied von dem Opfer nach oben. Zeitgleich übte er einen gezielten Druck auf die Spülflasche aus. „zzzzzt…“ Alex zog scharf die Luft ein. Wie voraus gesagt brannte es höllisch. Er spürte wie eine Hand auf seiner Stirn druck ausübte damit er sich nicht bewegte. Er nahm Tai’s rat an und konzentrierte sich auf seine Stimme. Das brennen und ziehen verschwand aus seinem Bewusstsein. Nur die klamme Feuchte des Handtuchs in seinen Fingern, bestätigte ihm, dass das hier wirklich geschah. Eine Erinnerung stahl sich an die Oberfläche. Alex erinnerte sich daran wie seine Mutter früher dieses Lied immer gesummt hatte damit er einschlief. Besonders wenn er krank war als Junge. Wenn er dabei in ihren Armen lag und ihr Haar nach Pfirsich roch, war seine Welt damals in Ordnung gewesen. Er entglitt der Realität und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Eine Träne bildete sich in seinem gesunden Auge und rann über die Nasenspitze. Tai setzte kurz die Flasche ab. „Ist es so schlimm?“ „Nein mach weiter. Auch mit dem Gesumme.“ „Lass das Auge zu. Ich muss die Flasche erst nachfüllen.“ Tai wand sich der Spüle zu. „Summst du dieses Lied immer?“ „Ist es Beruhigend?“ „Es erinnert mich an jemanden.“ „Eine schöne Erinnerung?“ „Ja“ die antwort war kaum hörbar, so sanft hauchte er die zwei Buchstaben. „Dann halt daran fest. Ich fang noch mal an.“ Tai setzte die Flasche an. Wieder floss das Wasser in das Auge hinein. Das Brennen blieb aus. Aber es fühlte sich warm an. „Tai? Hat dir deine Mutter diese Lied vorgesummt?“ „Nein meine Mutter hat mir nie etwas vorgesummt. Sie hat mir nichts vorgelesen oder sonst ein gute Nachtritual getätigt.“ „Traurig, meine hättest du dann bestimmt gemocht.“ „War das deine Erinnerung? Deine Mutter?“ „Mir fällt auf einmal sogar ihr Geruch wieder ein. Ich habe lange nicht an sie gedacht.“ „Warum erzählst du mir das?“ „Nenn mich Sentimental.“ Tai schüttelte den Kopf. „Du bist mir einer. Augen zu. Kopf runter. Jess kannst du das Licht ausmachen?“ Der angehende Arzt nahm sich die kleine Taschenlampe aus der Erste-Hilfe-Box. Er setzte sich neben Alex. „Kopf zu mir. Das wird dich jetzt etwas blenden.“ „Wenn es sonst nichts ist.“ „Ich hab untertrieben. Es wird dich arg blenden.“ „Danke für die Aussicht immer blind zu bleiben.“ „So ernst war das jetzt nicht gemeint. Es ist verständlich wenn du jetzt Lichtempfindlich bist, doch das vergeht wieder. Wenn du die Güte hättest kurz nach oben zu schauen. Ich mach nicht lang.“ „Wehe das letzte Gesicht das ich gesehen habe war deins. Dann werde ich dich ewig verf…“ wieder fand eine Praline den Weg in Alex Mund. Wirklich nur für eine Sekunde winkte Tai den Lichtkegel auf die Pupille und ließ ihn dann wider zum äußeren Rand des Gesichtsfeld gleiten. „Hast du das Licht gesehen?“ Alex nickte nur während das Stück feinster Kakaonote auf seiner Zunge zerging. „Schön. Also blind bist du nicht und wenn du nicht an grauem Star erkrankst wirst du es auch nicht. Meide grelles Licht in nächster Zeit, setzt eine Sonnenbrille am besten auf und trag beim nächsten Mal eine Skibrille.“ „Hast du auch was gegen Kopfschmerzen?“ Tai verzog die Augenbrauen. „Von wo kommen sie?“ „So ein Klopfen hinter der Stirn.“ „Hat bestimmt gerade erst angefangen. Schlaf dich aus, dann sind sie weg.“ „Soll mich das beruhigen?“ „Da nimm.“ Tai steckte ihm wieder eine Praline in den Mund „Willst du mich mästen? Wie viel hat sie eigentlich gemacht?“ „Sie hatte den ganzen Vormittag Zeit. Was weiß ich wie viel sie gemacht hat. Wir durften alle nicht probieren bis du nicht da bist.“ „Und dann stopfst du mir eins nach den anderen in den Mund? Dann kann ich mich ja auf ein Donnerwetter gefasst machen.“ Lachte er kurz auf, bis er sich eines besseren besinnte und sich das klopfen im Kopf meldete. „Du nicht aber bestimmt ich. Ich hab sie dir ja schließlich gegeben. Wenn ihr die drei Stück überhaupt auffallen.“ Herr Goldberg kam während der Behandlung herein und erkundigte sich nach Alex und Steff. Die wenig begeisterte Antwort, fiel dementsprechend Mager aus. Ein Ruf und Jess verschwand in die Küche. „Gut ruht euch aus, ich werde die nächsten beiden Tage nicht da sein.“ Und schon ging er nachdem er einen Blick in die Küche warf. Martin und L.A. gingen in diese um nach dem rechten zu schauen, als Jess gerade das Licht aus machte. Gespannt verfolgten beide das geschehende. L.A. suchte im Wohnraum nach Kerzen und kam mit diesen zurück. „Niemand wird ein Donnerwetter erleben. Schließlich sind Pralinen zum essen da und nicht nur zum anschauen. Kann ich mit kochen dann anfangen?“ „Habt ihr extra auf mich gewartet?“ Alex erhob sich bis ihn ein Schwindelgefühl einholte der in wieder auf den Stuhl zwang. Tai räumte die erste Hilfe Sachen weg und stützte Alex gleich. „Bis du dir sicher das du nur auf den Rücken gelandet bist und nicht auf den Kopf?“ „Ja bin ich. Werde nur zu schnell aufgestanden sein. Das ist öfter mal so. Hey Schokofee, was wolltest du denn kochen?“ „In anbetracht der Zeit werde ich schnell eine leichte Suppe machen.“ L.A: war schon dabei Gemüse zu schneiden und in einen Topf zu geben. „Suppe klingt gut. Endlich was warmes.“ „Und bis sie fertig ist, hast du Zeit dir das Blut abzuwaschen und dir was anderes anzuziehen.“ Tai zog Alex an den Unterarmen zu sich hoch und begleitete ihn mit ins Bad. „Setzt dich auf die Wanne, Augen zu und kopf nach oben.“ Alex spürte wie ein warmer Lappen ihn an der Stirn berührte und vorsichtig hin und her bewegt wurde. Ab und zu wurde dieser ausgewaschen und erneut auf der Stirn bewegt. Auch an der Wange entlang. „Deine Jacke hat ganz schön was abbekommen. Gib sie her ich wasch es gleich aus.“ Alex entledigte sich der ersten Kleidungsschicht. „Umziehen kann ich mich aber allein. Ich gehe dann schon mal vor.“ „Ja ich komme gleich nach.“ „Brauchst du nicht, noch bin ich nicht invalid.“ „Wenn die Suppe kalt ist schau ich dann aber nach den rechten.“ „Ja mach das.“ „Wie jetzt keine Widerworte?“ „Dafür bin ich zu Müde.“ Mit dem nicht in mitleidenschaft gezogenen Auge sah er sich um. Langsam erhob er sich, den klopfenden Schmerz immer noch hinter der Stirn. „Bei mir im Nachtschrank sind Kopfschmerztabletten, nimm dir eine damit es besser wird.“ „Ja danke.“ Murmelte der angeschlagene und ging langsamen Schrittes auf seine Zimmertür zu. Argwöhnisch von Mel und Chris beobachtet. Alex zog sich einen wärmeren Pulli an und ging wieder in die Küche. Er bemerkte wie im Wohnbereich Kerzen statt der Deckenlampe brannten. Angenehm weiches Licht. In der Küche das Selbe- Bis auf Steff saß der Rest schon an ihrem Platz. „Was ist mit Steff?“ Fragte Alex, der ja den ganzen Tag unterwegs war. „Krank.“ Fiel entsprechend knapp Jerrys Antwort aus. Langsam nahm er die Wärme der Suppe auf, auch wenn er trotz des Hungergefühls, keinen richtigen Appetit hatte. „Was hast du eigentlich den ganzen Tag gemacht?“ „Dort im Schnee langgegangen, da mal ein Schaufensterbummel und so oft es ging mit dem Snowboard herum fahren. Und das ganze in der Obhut einer laufenden Kamera“ „Na du kannst dich ja jetzt die nächsten 2 Tage ausruhen. Goldberg ist Unterwegs.“ „Wie oft hat der das Schon gesagt und dann war es doch anders?“ „Na ich hoffe diesmal ist es mal so wie er das sagte. Anne hast du noch was für Steff? Ich bring es ihr dann rein.“ L.A. tat in eine Schale eine Kelle der Gemüse Suppe und reichte sie Jerry, dieser ging damit auch gleich zu besagter kranken Person. „Ich werde auch ins Bett gehen. Danke, dass ihr gewartet habt mit dem Essen. Tai wo waren die Tabletten?“ „Warte ich komm mit.“ Tai folgte dem angeschlagenen und gab ihm besagtes Medikament. „Kannst du mir die Melodie noch mal vorsummen?“ „In den Arm nehmen soll ich dich jetzt aber nicht?“ „Nein, aber Musik hilft beim einschlafen. „Stimmt du hörst immer Musik beim schlafen. Na gut leg dich hin.“ Tai setzt sich auf die Bettkanne von Alex und wartete bis dieser unter die Decke geschlüpft war. Leise begann er die Melodie von der kleinen Nachtmusik zu summen. Alex schloss die Augen und ließ sich von der Melodie in eine andere Welt entführen. „Danke“ flüsterte er noch leise, als sich seine Atemzüge merklich entspannter anhörten. Zufrieden summte Tai die Melodie bis zum Ende und blies dann die Kerze aus und schloss leise die Tür hinter sich. Tai ging zurück in die Küche. Dort hatte man die Kerzen schon ausgeblasen und das Deckenlicht wieder angeschalten. „Herr Doktor wie ist die Diagnose?“ Martin nahm sich noch mal eine Kelle der Gemüsebrühe. „Bleibende Schäden wird er nicht beibehalten, etwas Lichtempfindlich kann er die nächsten Tage sein.“ „Was war eigentlich passiert?“ „Alex sagte er sei einem Baum ausgewichen und ein Ast hat ihn den noch gestreift.“ „Sah aber übel aus mit dem ganzen Blut.“ „Er hat sich schon beschwert das keine Narbe zurückbleibt. Was wollen alle nur mit Narben?“ „Geschichten erzählen.“ Erwiderte Jess. Gleich darauf zog sie ihr knie zu sich und schlug das Hosenbein nach oben und zeigte auf eine gezackte Narbe auf der Kniescheibe- „Das war ein Trettgitter auf dem Gehweg ist beim Fahrrad fahren passiert. Aber wartet ich hab noch mehr. Wenn beim Fußball mir jemand in die Beine gerutscht ist, oder als ich vom Baum fiel. Ach ja und die hier schmück ich immer aus.“ Sie Zog ihren Pulli ein stück nach oben und präsentierte eine Blindarmnarbe. „Ich sag immer das da ein Alien ausbrechen wollte. Ist doch langweilig nur zu sagen ach ja da haben sie einen überflüssigen entzündeten Teil des Darms entfern, den Blinddarm. Was wollte er dir den für eine Geschichte auftischen?“ „Ich glaube er hat zu viele deiner Bücher gelesen Prinzessin, er sprach von einem Troll der mit einer Keule ausholte.“ „Ist doch passend wenn er einem Baum auswich. Mit viel Fantasie ist das nämlich ein Troll. Trolle sind so groß wie riesige Tannen, tragen immer grüne Gewänder, naturverbundene schmücken sich mit den Ästen eines solchen Baumes, deswegen kann man sie manchmal auch nicht erkennen. Aber Trolle sind nicht von Grund auf Böse, dazu müssen sie erst gereizt werden. Und nur wenn sie auf der Jagt sind oder im Krieg haben sie eine Keule dabei.“ „Und wie sind Trolle sonst noch so?“ Chris stellte die Frage, die ja ehr untypisch für ihn war. Doch sein neugieriger Blick machte den Eindruck dass er es wirklich wissen wollte. L.A. legte einen Finger auf die Lippen und sah in den imaginären Himmel als sie weiter sprach. „Trolle sind ehr friedliebend, im Einklang der Natur. Trotz ihrer Größe und auch klobigen Figur, sind sie sehr zärtlich. Wenn sie wie gesagt nicht gereizt oder auf der Jagt sind fliegen immer Vögel um sie herum. Diese erzählen ihm Geschichten von fernen Ländern und fremden Völkern. Da Trolle so sehr gefürchtet werden, verlassen sie selten den Wald, in dem sie sicher Hausen. Ab und zu besuchen auch Elfen und Feen sie um Handel zu treiben. Die Bezahlung ist immer die gleiche. Eine Geschichte im Austausch gegen Kräuter oder Felle oder anderen Utensilien die Trolle erschaffen. Handwerklich begabt sind sie. Treffsichere Bogen stellen sie her und auch töpfern können sie sehr gut.“ „Warte mal, hat sich dein Vater das alles ausgedacht?“ „Weiß ich nicht. Ich hab ja nicht nur Bücher von ihm, in anderen sind sie Bösartig und widerwärtig, dann sind sie wieder friedliebend. Das ist wirklich unterschiedlich. Aber mein Bild ist so wie ich es beschrieben habe, zu mindest möchte ich daran glauben. Warum interessiert dich das eigentlich?“ „Nur so, ich wollte mir mal das Universum von Magie und Glauben ansehen.“ „Tut mir leid was ich damals sagte, so schlimm bist du gar nicht.“ „Nein das passt schon so. Wenn ich mich nicht an Zahlen und Fakten halten kann ist meine Welt nicht in Ordnung. Aber das in Büchern so viele andere Welten stecken, die man alle erobern kann, hatte ich nicht gewusst. Dafür muss ich mich bei dir Bedanken. Außerdem was werde ich für ein schlechter Vater sein wenn ich meinen Kindern nicht gute Nachtgeschichten erzählen kann von Abenteuern und Piraten und kleinen rothaarigen Feen.“ Chris grinste in sich hinein. „Die rothaarigen Feen waren jetzt aber nicht auf meine Prinzessin gerichtet?“ Tai nahm beschützend L.A. in den Arm. „Was weiß ich wie Feen aussehen. Die flattern mir zu schnell umher als das ich sie sehen könnte. Aber ich kann sie hören.“ „Du kannst sie hören?“ L.A. warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Das Glöckchen das du von Tai bekommen hast, du trägst es in der Hosentasche immer mit dir herum. Und jedes mal wenn ich es höre denk ich mir das wird wieder eine gewesen sein. Ich muss dazu sagen, in der Bibliothek unten war eine Ausstellung von Kindern organisiert. Lauter selbstgezeichnete Bilder von Elfen und Feen. Und da war diese Theorie von Jahreszeiten Feen. Also wenn du hier rum läufst, denk ich mir jetzt ist bestimmt wieder eine Winterfee unterwegs. Lässt es irgendwo schneien und so.“ „Das sind ja ganz neue Ansichten. Die musst du mir heute Abend erläutern. Und dann sagst du mir wie ich die Fee fürs kuscheln anlocken kann, damit du mit mir kuschelst.“ Jess schmiegte sich an Chris Schultern an. „Da brauchst du niemanden anlocken, dass hättest du mir nur sagen müssen, wenn du kuscheln willst.“ „Ich dachte immer das man so was erkennt und das nicht erst noch sagen musste.“ „So? dann entschuldigt mich bitte ich hab hier jemanden zu entführen.“ Chris stand auf und zog sich Jess auf die Arme und trug sie aus der Küche in irgendein Zimmer dessen Tür sich dann auch gleich schloss. „So wieder 2 weniger. Was machen wir vier nun?“ Martin sah fragend in die Runde. Mel knuffte ihn in die Seite. „Also ich würde gerne Pralinen verköstigen.“ Grinsen sah sie L.A. direkt an. Tai strich ihr gerade einige Haarstränen aus dem Gesichtsfeld, so sah ihr Mel direkt in die Augen. „Sag mal hast du verschiedene Augen? Das ist ja cool.“ „Meinst du, ich bin deswegen nur gehänselt worden.“ Schnell richtete sie ihren gewohnten Gesichtsschutz. „Quatsch, komm mit. Wir machen deine Haare, damit sie dir nicht immer ins Gesicht hängen.“ „Und was soll das bezwecken?“ „Damit jeder sehen kann was du für ein Hübsches Gesicht hast. Jetzt komm.“ Mel stand schon und hielt ihr die Hand hin. Sie ergriff sie nicht. „Ich möchte nicht. Vielleicht ein anderes Mal.“ „Na gut, aber du hast wirklich ein hübsches Gesicht, egal was andere sagen.“ Die Braunhaarige zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den Stuhl wieder nieder. „Und was machen wir nun?“ Martin beugte sich zu Mel herüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Also ich wüsste was, aber das ginge nur zu Zweit und wenn wir allein wären.“ Ein Grinsen erstrahlte ihr Gesicht. „Ich geh davon aus das du mir gerade zustimmst.“ Flüsterte er wieder. Ein kleiner Schauer von Gänsehaut lief ihr den rücken hinab, als sie seine rauchige Flüsterstimme zum zweiten Male hörte. „Ähm ich werde dann ins Bett gehen. Bin doch irgendwie Müde.“ Mel wünschte allen eine Gute Nacht und ging. Kurz darauf entschuldigte sich Martin mit denselben Worten und ließ Tai und L.A: allein in der Küche. „Du solltest wohl warten bis Martin wieder aus eurem Zimmer kommt, bis du ins Bett gehst.“ „Glaub ich auch.“ Sie begann die Küche aufzuräumen Er sah ihr zu und versank in Gedanken. Meine Mutter. Mensch Alex muss du mich an sie erinnern. Ich mag diese Frau nicht. So Kalt und berechnend herzlos. Das so jemand überhaupt Mutter wird ist schon fragwürdig. Bei genaueren Betrachten hab ich wirklich keine gute Erinnerung an sie. Ich hätte sie gern, hab aber keine. „An was denkst du?“ L.A: strich ihm über die Wange und gab ihm einen Kuss. Den ersten von sich aus. „Über etwas was Alex sagte.“ „Was war es denn, dass es dich so beschäftigt.“ „Eine Erinnerung, aber lass uns nicht davon sprechen. Ich würde dich jetzt lieber Liebkosen.“ „Dann tu das doch.“ „Na nicht frech werden, Prinzessin.“ „Werde ich etwa frech?“ sie strich mit den Fingern über seine Wange und den Hals, so wie er es schon bei ihr getan hat. Ein knurren entwich seiner Kehle. Er schlang beide Arme um sie und zog sie zu sich heran. Da er noch saß und sie vor ihm stand, sah er sie von unten her an, reckte den Hals in die Höhe und Küsste sie sanft auf die Lippen. „Lass uns wo anders hin gehen.“ Murmelte er ihr ins Ohr und trug sie auf den Armen in den Wohnbereich zum Sofa. Dort setzte er sie sanft ab und gesellte sich neben sie. Seine Finger strichen ihr die Haare aus dem Gesicht. „Du hast wirklich ein hübsches Gesicht, viel zu schade zum Verstecken.“ Er küsste ihre Stirn, ihre Schläfen rechts und links, Ihre Nasenspitze, die Wangen bis er bei den Lippen verweilte. Sie schloss die Augen und genoss jede einzelne Berührung die ihr ein sanftes Brennen auf der Haut hinterließ. Er hob sie sich auf den Schoß, so konnte er ihr direkt in die Augen blicken die sie aufgeschlagen hatte. Er lächelte sie verführerisch an. Ihr stieg etwas die Röte ins Gesicht. „Was soll ich machen?“ „Kuss mich!“ gleich darauf verschloss er ihre Lippen mit seinen. Hielt ihren Nacken mit der einen Hand umschlossen und die Andere lag um ihre Taile. Sanft löste er seine Lippen. Sie atmete etwas schneller als vorher. „So wie das letzte Mal. Küss mich bitte so.“ Tai’s Lippen begannen eine Wanderschaft an ihrem Hals entlang, über den Halsansatz zu ihrem linken Schlüsselbein. Genießend schloss sie die Augen. Ein Seufzer verließ ihr Kehle als er am Halsansatz war und ein angenehmes Kribbeln stellte sich im Bauch ein. Das von Mal zu Mal stärker wurde. „Hast du heute mit Absicht diesen Pulli angezogen?“ „Er ist doch schön warm.“ „Was passiert wenn ich den Reizverschluss weiter öffne?“ Sie schlugte. Sie wusste genau auf was die Frage zielte, da der Reizverschluss bis zur Hälfte ihrer Brust ging. Blut schoss ihr in den Kopf, der nun fast ihren Haaren glich. Er drückte sie weiter an sich heran. Sein kompletter Oberkörper nahm nun Kontakt mit ihr auf. Er legte den Kopf seitlich auf ihre Brust. Sein Ohr vernahm den gleichmäßigen Rhythmus ihres Herzens, der sich bei seiner Berührung deutlich beschleunigt hatte. Sie legte ihm die Arme um den Körper und hielt diesen Moment nicht nur in Gedanken fest. Sie fühlte mit den Fingern sein schwarzes Haar, das feinster Seide glich. „Bleiben wir eine Weile so? Es ist angenehm.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr. Er grinste, zum Glück sah sie es nicht, und nickte mit dem Kopf. Beide Augen geschlossen zog er ihren Duft ein, gleich einer Droge die er brauchte um glücklich zu sein. Er wusste nicht wie lang sie da so saßen aber als sich der ihm wärmende Körper entfernte, bemerkte er die dunkle Nacht und das er eingeschlafen sein musste. Er sah L.A. die an ihrer Tür stand und lauschte. Er schlich sich zu ihr rüber. „Was tust du da?“ flüsterte er. Sie zuckte zusammen. „Ich dachte du schläfst. Da drin schlafen zu mindest auch zwei Personen.“ Er zog sie von der Tür wieder auf das Sofa. „Ist Martin also noch da drin. Möchtest du in mein Bett gehen und ich bleib hier auf dem Sofa.“ „Ich kann dich doch nicht deines Bettes berauben.“ Empörte sie sich in geflüsterten Ton. „Wieso flüsterst du eigentlich? Alle anderen schlafen doch.“ „Vielleicht damit ich sie nicht wecke. Ich werde dann hier auf dem Sofa schlafen.“ „Du kannst auch in Jerrys Bett schlafen, der ist doch bei Steff im Zimmer, wenn du dir Vorwürfe machst mich zu vertreiben.“ „Ich kann doch nicht mit 2 Männern in einem Zimmer schlafen.“ „Du hast gestern mit mir auch in einem Bett geschlafen, wo ist da jetzt der Unterschied?“ Sie sah ihn in die Augen, wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Recht hatte er ja. „Alex ist ja da, dann wird er schon nichts machen.“ Eigentlich wollte sie sich mit dem Gedanken beruhigen, aber nicht laut aussprechen. Tai griff die Bemerkung gleich auf. „Was soll ich denn nicht machen?“ „Oh Gott hab ich das grad laut gesagt?“ „Ja, aber ich hab dir schon mal gesagt dass dieses Machen nur passiert wenn es beide wollen. Du kannst also beruhigt in ein Bett krauchen und schlafen.“ Sie sah ihn entgeistert an, knabberte auf ihrer Unterlippe. „Lass das, du beißt dich nur wieder.“ Sie hörte damit auf. „Was ist nun? Überleg es dir. Ich geh mich schon mal fertig machen.“ Tai stand auf und ging ins Bad. Er ließ sie mit ihren Gedanken allein auf der Sitzgelegenheit zurück. 10 Minuten später, frisch geduscht und auch etwas erleichtert, sah er sich im Wohnbereich um. Sie saß nicht mehr auf dem Sofa. Ein Blick zu seiner Tür verriet ihre Siluette vor dieser. Er trat auf sie zu, blieb hinter ihr stehen. Mit der rechten fuhr er an ihrem Körper vorbei und öffnete die Tür. Er wartete bis sie eintrat um ihr dann zu folgen. Er zeigte in die Richtung in der Jerrys Bett stand. Sie kroch unter die Decke und schloss die Augen. Er beugte sich zu ihr herunter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und raunte ein Gute Nacht, bevor er sich in seine eigenen Federn begab. Er schloss die Augen und schlief ein. Kapitel 14: Besucher wider Willen --------------------------------- Besucher wider Willen Ein Markerschütternder Schrei durchfuhr am frühen Morgen die nächtliche Stille der Blockhütte. Erschrocken wurden vier Türen aufgerissen. Eises Kälte durchfuhr alle, da die Haustür aufstand und in mitten dieser ein kleiner Junge stand. Ein Geräusch außerhalb der Hütte ließ ihn zusammenfahren und vor schreck die Türe schließen. Ein quengeln, gleich einem Schluchzen, entrang der kindlichen Kehle. „Sie soll endlich weg gehen.“ Der kindliche Körper glitt an der Tür herunter bis er auf dem Boden saß und die Knie an den Brustkorb zog. Beide Arme um sie gelegt. Zitternd wie ein Häufchen Elend. „Ich will zu meiner Mama.“ Schluchzte er in seine durch gefrorene Pyjamahose. Martin kam als erster zu dem Gast. Legte ihn eine Decke um die Schultern und nahm in auf die Arme um ihn zum Sofa zu tragen. Chris hatte sich schnell etwas übergezogen und sah draußen nach, was den kleinen so erschreckt hatte. In einiger Entfernung saß ein schwarzes Ungetüm von Hund. Hechelnd hing die Zunge raus. Er ging auf den Holzstapel hinter den Haus zu und lud sich eine Fuhre auf die Arme ehe er wieder in die Hütte ging. Dort beschäftigte er sich mit dem Feuer im Kamin um es zu schüren. „Ich will zu meiner Mama.“ Tränen rannen über das kindliche Gesicht. „Wo ist sie denn? Ich bring dich zu ihr.“ Martin legte noch eine Zweite Decke über den zitternden Körper. „Sie muss hier sein. Jedes Jahr war sie hier, in diesem Haus. Sie darf nicht einfach weggehen. Sie muss doch auf mich aufpassen. Sie muss doch Papa glücklich machen und Oma und Opa und ich will doch eine Schwester haben. Und…“ die weinerliche Stimme unterbrach in einem heftigen Schniefen. „… Und sie soll sehen wie ich groß und stark werde.“ L.A. hatte währenddessen ein Paar Sachen von sich geholt, da sie nun mal die kleinste im Bunde war, würden ihre Sachen besser passen als die der anderen. Sie Zog ihm trockene Socken über seinen kleinen nackten kalten Füßen. „Sagst du mir wie du heißt?“ Sie streifte ihm ein Shirt über den Kopf. „Alexander, aber Mama hat mich immer Xander gerufen. Ist meine Mama nicht da?“ „Xander“, sprach sie den Namen in liebevollen Ton nach. Er sah zu ihr auf. Tränen rannen immer noch über die Wangen. In seiner verschwommen Sicht hielt er das Rot der Haare für Braun. Er schlang seine kalten Arme um den Körper von L.A und legte den Kopf gegen ihre Brust. „Mama“ flüsterte der kleine an sie geklammert. Sie legte ihm eine Hand auf den Kopf, wie sie es früher bei ihren Bruder getan hatte wenn er weinte. Alex stand neben Tai in der Tür. Und beobachtete die Szenerie mit einem Auge, das andere hielt er voraussichtlich geschlossen. „Sie wird bestimmt eine gute Mutter.“ „Das mein ich auch. Wie geht’s deinem Kopf?“ „Er tut zu mindest nicht mehr weh.“ „Dann werde ich mal Frühstück machen.“ „Bin ich heute nicht dran?“ „Dann zieh dich an und hilf mir.“ Tai ging vor und Alex zog sich wärmere Sachen an um ihm dann zu Folgen. Gemeinsam war alles schnell erledigt. In der Küche würde einwenig zusammengerutscht, so das auf der langen Bank platz für den kleinen Gast blieb. Auf dem Tisch stand ein Gesteck mit 4 Kerzen, deren Flammen im Windzug etwas tanzten. „Meine Mama hat Kerzen immer gemocht. Und als alle auf wiedersehen sagten brannten auch ganz viele. Aber sie kommt doch wieder oder? Sie muss doch wieder kommen.“ Er rieb die Tränen mit den Handrücken weg. Alex stand auf und nahm den Jungen hoch und setzte sich auf dessen Platz. Er wischte ihm mit den Daumen die Tränen von den Wangen. „Weißt du meine Mama ist immer bei mir auch wenn sie weg gegangen ist.“ „Aber wenn sie weg ist wie kann sie da bei dir sein.“ „Sie ist in meinem Herzen, in meinen Gedanken und ich hab ganz viele Erinnerungen. Daran halt ich ganz doll fest und so ist sie immer da. Weißt du noch wie deine Mama aussah?“ „Ja. „Weißt du noch wie sie duftete?“ „Wie ein Schokokeks.“ Der große Alexander schmunzelte. „Weißt du noch was sie sagte wenn ihr gegessen habt?“ „Ich soll alles aufessen damit es nicht regnet.“ „Und was hat sie gemacht wenn sie dich zu Bett brachte?“ Der Kopf des jüngeren Alexander schnellte nach oben, gegen das Kinn des größeren. Die Kopfschmerzen waren wieder da. Zum Glück konnte niemand hinter den dunklen Gläsern der Brille sehen wie er die Augen zusammenkniff. „Sie hat mir von Piraten erzählt, eine große Schlacht auf dem Schiff, ein Goldschatz und von Trollen.“ „Trollen?“ „Ja die haben das Schiff überfallen und wollten den Schatz stehlen. Aber warum hast du so eine Dunkle Brille auf?“ der Junge sah in Alex Gesicht. „Nun ich hatte gestern auch eine Unterhaltung mit einem Troll.“ „Wirklich und wer hat gewonnen?“ „Also wie du siehst lebe ich noch.“ „Und der Troll?“ „Der ist nur vor mir geflüchtet.“ „Dann lebt er noch und kann Bessi vergraulen?“ „Wer ist denn Bessi?“ „Der böse große Hund von der Frau die Papa mitbrachte.“ „Den hab ich gesehen. Aber so böse sah er doch gar nicht aus. Nur groß und schwarz.“ Mischte sich Chris ein. „Hast du keine Angst vor ihr? Aber sie ist doch so groß.“ Dabei streckte der Junge die Arme so weit es ging auseinander um die Größe in seinen Dimensionen anzuzeigen. „Also mein Hund war da größer.“ „Noch Größer? Das geht doch nicht.“ „Doch ich kann dir ein Foto zeigen. Da war ich auch noch ein Kind und er war größer als ich.“ „Und du meinst Bessi ist gar nicht Böse?“ „Nein bestimmt nicht, sie ist dir bestimmt hinterher gelaufen. Hunde mögen Kinder nämlich und wollen sie Beschützen.“ „Darf ich noch eine Weile hier bleiben? Ich will noch nicht zu Papa und der Frau.“ „Meinst du nicht das sich dein Papa sorgen um dich macht wenn du nicht da bist?“ fragte ihn Tai. „Bestimmt nicht. Er hat ja diese Frau, da braucht er mich ja nicht. Deswegen wollte ich ja auch zu Mama.“ „Xander, dein Papa macht sich bestimmt sorgen. Wollen wir nicht gemeinsam hin gehen?“ „Ihr alle? Kommt ihr alle mit?“ Die 8 erwachsenen Nickten ihm zu. „Und wenn er böse wird? Und mich dann anschreit?“ „Dann werde ich dich beschützen ich habe schließlich einen Troll in die Flucht geschlagen.“ Lächelte der große den kleinen auf dessen Schoß an. „So und damit es nicht regnet machen wir jetzt was?“ „Aufessen.“ Schon griffen zwei kleine Hände nach der Tasse vor ihm. „Wie heißt ihr eigentlich oder muss ich sie sagen, Mama hat immer von Höflichkeit geredet.“ Der Reihe nach stellten sie sich vor. Bei Chris horchte er auf. „Mein Papa heißt auch so. Sie rufen ihn immer Chris dabei heißt er Christian.“ „Mein richtiger Name ist Christopher, aber Chris ist doch schön kurz,“ „Und du? Wie heißt du?“ Klein Alex sah den Groß Alex an. „Ich heiß wie du.“ „Du heißt du? Das ist ein komischer Name.“ Allgemeines Kichern ging durch den Raum. „Alex du solltest dich genauer ausdrücken.“ Der Junge zuckte zusammen. „Hab ich was Böses gesagt?“ „Nein Melanie hat doch mit mir geredet. Ich heiße auch Alexander und man nennt mich Alex.“ „Bist du Böse wenn man dich immer so ruft?“ „Nein, das ist doch mein Name, Schimpft dein Papa immer mit dir und ruft dich dann Alex?“ Ein zögerliches Nicken ging von dem Jungen aus. „Leute nennt mich Alexander in nächster Zeit. So und du, willst du noch etwas trinken?“ „Darf ich denn?“ „Xander muss doch zu einem großen Alexander werden. Schau hinter dir so groß wie er.“ L.A. lächelte den jungen an und zeigte auf den Zwangsbrillenträger, dabei schenkte sie ihm Milch nach. Gemütlich wurde das Frühstück fortgeführt. Tai und Alex waren allein in der Küche geblieben. Tai zog den Vorhang vor dem Fenster zu und schaltete das Deckenlicht aus. Die Kerzen brannten noch. Alex nahm die Brille ab und öffnete langsam sein linkes Auge. „Und besser als gestern?“ „Ich kann dich zumindest wieder sehen.“ „So lange du Witze reißen kannst geht’s dir ja gut. Wann ist deine Mutter gestorben?“ „Jetzt interessiert es dich doch? Ich war 15. Und anfangs wollte ich alles vergessen. Doch das hat nicht wirklich etwas gebracht, es machte nur alles schlimmer. Irgendjemand sagte zu mir, dass das Leben auch ohne sie weiter geht. Mütter bleiben nicht ewig Mütter. Früher waren sie Mädchen, dann Freundinnen, dann Mütter, dann Oma’s und dann Erinnerungen und das ist das Letzte was sie jemals sein werden und an den man festhalten kann.“ „Wer hat dir das gesagt?“ Tai wechselte das Pflaster an Alex’ Stirn. „Mein Vater, als er mich von der Polizeiwache abholen durfte.“ „Polizei? Was hast du angestellt?“ „Ich hab ein Schaufenster eingeschmissen und die Auslage demoliert. Es war der Musikladen in dem meine Mutter gearbeitet hatte.“ „Danach war es besser?“ „Langsam wurde es besser. Ich hab mir oft ihre Platten angehört, besonders zum einschlafen. Dann war es wie als wenn sie da wäre. Ich weiß genau wie leer sich der Platz anfühlt den jemand hinterlässt. Ich war zwar Älter als er, aber es tut selbst jetzt noch weh.“ „Deswegen konntest du ihn so gut beruhigen.“ „Herr Doktor wie sieht’s aus, kann ich am PC arbeiten?“ „Wenn dir der Bildschirm nicht zu hell ist schon. Wenn du Kopfschmerzen bekommst, mach eine Pause. „Hier wird nicht gearbeitet. Der Junge Mann hier möchte mit euch beiden spielen.“ L.A. kam mit Xander und einem Spielbrett herein. Der letztere setzte sich gleich neben seinem großen Vorbild, dem Trollvertreiber. Tai stellte die Box wieder in den Schrank und setzte sich ihm gegenüber. L.A. holte die Spielsteine heraus und zu viert spielten sie eine Runde Mensch Ärgere dich nicht. Chris kam kurz herein machte ein Paar Handbewegungen Richtung Tür und verschwand Jess zog er sich nach. Gegen Mittag zuckte Xander bei dem lauten Bellen von Bessi zusammen. „Sie haben mich bestimmt gefunden. Das gibt gleich Ärger.“ Schon wurde die Tür schwungvoll geöffnet. Ein blonder Mann steckte den Kopf durch die Tür und stellte das Licht an. „Argh, können sie das bitte wieder ausmachen?“ Alex hielt sich die Hand vor das Auge. Der Herr tat das gebetene. Der Junge krallte sich an Alex fest. „Hab ich dich gefunden. Was denkst du dir dabei einfach weg zu laufen?“ „Beruhigen sie sich bitte und sprechen sie in einem leiseren Ton, wir sind hier alle nicht Taub.“ „Was geht sie das eigentlich an? Passen sie auf das ich sie nicht anzeige wegen Kindesentführung oder ähnlichem.“ „Wollen sie mir drohen?“ knurrend sprach Alex die Worte aus. Seine Sonnenbrille schon wieder auf der Nase. „Xander ich gehe mit deinem Vater nach draußen, hab keine Angst. Bleib bei Anne.“ Langsam lies der Junge den Arm los. Alex stand auf und schob den keifenden Vater vor die Haustür. Als die Tür sich schloss, rollte eine Salve verschiedenster Schimpfwörter auf Alex zu. Er hörte sich alles geduldig an, bis er etwas entgegnete. Xander war unterdessen in den Wohnbereich gelaufen. Kletterte auf das Fensterbrett und sah den streitenden zu. „Möchtest du dich nicht anziehen? Ich habe dir Sachen mitgebracht.“ Er drehte sich um, sah die Frau die sein Vater mit brachte. Blonde lange Locken, ein Braungebranntes Gesicht und braune Augen. Ein eklig süßer blumiger Geruch, lag in der Luft. Xander schlang unbewusst seine Arme um sich. Sie trat auf ihn zu. „Ich will dich nicht sehen!“ Sie ging weiter auf ihn zu. „Du stinkst!“ „Bist du ein Baby? So unvernünftig. Mit 7 sollte man doch schon schlauer sein?“ „Ich glaube nicht, dass das etwas mit dem Alter zu tun hat. Kinder suchen sich ihre Freunde aus, nicht wie wir erwachsenen mit Vernunft sondern mit ihrem Herzen.“ Tai nahm ihr das Bündel Kleidung ab. „Was erlauben sie sich? Der Junge wird jetzt mit mir kommen.“ „Nein werde ich nicht!“ Xander sprang vom Fensterbrett und lief auf Anne zu. Er umklammerte sie und wich kein Stück mehr zurück. „Du machst auch nichts als Ärger. Das sollte hier Urlaub werden und nicht alles-geht-nach-Alex-Kopf. Nimm Vernunft an und komm nach Hause.“ „Nein!“ „Fein, dann werde ich deinen Vater ja bald für mich allein haben.“ Das war zu viel für Mel und ihr Temperament. Schneller als irgendeiner einschreiten konnte, schallte eine Ohrfeige durch den Raum. „Ich hoffe du weiß, wen du gerade geschlagen hast? Das ist Kate – ich bin ja so schön – Klamee. Irgend so ein Model.“ Steff war bei dem Krach aus ihrem Zimmer gekommen. Noch recht blass stützte sie sich am Türrahmen ab. „Ach sieh an die kleine Fotoschnepfe. Ich hoffe doch ich habe deine Kamera neulich nicht zu viel ausgesetzt?“ „Nur keine Falsche Bescheidenheit. Wenn sie nicht daraufgetreten wären, wäre das Objektiv bei ihrer Hässlichkeit gesprungen.“ „Junge Dame sie werden gleich von meinem Anwalt hören, bei solch einer Beleidigung.“ „Auf den freu ich mich schon, der kann die Sache mit der Sachbeschädigung gleich regeln, sowie die anderen Auslagen und Arbeitsverluste die wir hatten. Besonders als wir als Kindergarten missbraucht worden. Ich frage mich immer noch wie sie so einen Tollen Sohn hinbekommen haben, der kommt bestimmt nach seinen Vater.“ „Das ist noch nicht mal mein Sohn! Und wenn er nur einwenig wie sein Vater wäre und nicht wie diese verträumte Hexe, würde aus ihm auch jemand anständiges werden!“ „Kate! Du verlässt sofort dieses Haus!“ Der Vater des Jungen war gerade wieder herein gekommen. „Aber Chris, nimm das jetzt doch nicht zu ernst. Die haben mich provoziert.“ „Ja so wie immer, jeder provoziert dich. Du hast eine Stunde zum Packen und dann bist du aus meinem Leben verschwunden. Ich sagte dir am Anfang das du mich nur mit meinem Sohn bekommst und du wirst die Erinnerung an meine Frau nicht wieder beschmutzen.“ „Tagträumer, mach doch was du willst! Ich werde gehen!“ Wütend schritt sie an dem Mann vorbei und rempelte Alex noch an, dessen Sonnenbrille dabei herunterfiel. „Argh Weibsstück! Wie konnten sie sich nur in dieses Drachenweib verschauen?“ „Das frage ich mich gerade auch junger Mann. Sie sind die nette Dame vom Fotoshop?“ „Ist das so offensichtlich?“ „Die Stimme die mir alle sorgen am Telefon nahm werde ich nie vergessen. Dürfte ich denn die Stunde hier warten?“ „Ich glaube sie sollten in der Zeit mit ihrem Sohn reden.“ Alex kniff immer noch das Auge zu, versuchte den Schmerz auszublenden. „Nachdem sie mir die Augen geöffnet haben, sollte ich das wohl. Wenn mir mein Sohn überhaupt zu hört?“ Xander sah abwechselnd von seinem Vater zu Alexander, blieb bei Annes lächeln hangen. Sie hockte sich neben ihn. „Wie wäre es, ich zieh dir deine Sachen an und danach redest du mit ihm. Du hast gesehen das er die Frau weggeschickt hat.“ „Aber er ist bestimmt böse auf mich, dass er sie wegschicken musste?“ „Das glaube ich nicht. Komm mit.“ Sie nahm den verängstigten jungen hoch. Dieser schlang die Arme um ihren Hals und die Füße um ihre Taile. Tai gab ihr das Bündel und ging selber zu Alex hinüber. L.A. schloss die Badetür und half dam siebenjährigen beim Anziehen. „Herr… wie darf ich sie anreden?“ Martin ging auf den blonden Herren zu. „Chris reicht vollkommen.“ „Chris setzten sie sich. Unser Chris hat sie bestimmt über die Situation aufgeklärt.“ „Ja und nachdem mich ihr Genosse über die Gefühle und Ängste meines Sohnes aufklärte, weiß ich nicht wie ich ihnen allen danken soll.“ Der Herr setzte sich. „Möchtest du wirklich nicht wieder in dein Bett?“ Jerry war zu Steff gegangen als Frau Klamee ging. „Ja ein bisschen Gesellschaft wird mir schon nicht schaden.“ „Wenn du meinst, aber…“ „Ich geh sofort ins Bett wenn es mir schlechter geht, beruhigt dich das?“ „Ja, aber du deckst dich wenigstens zu.“ Sie nickte ihrem Schatz zu und lief auf das zweite Sofa auf dem sie sich nieder ließ. Sie legte sich die Wolldecke über die Schultern. Tai hatte sich zu Alex gestellt und gab ihm eine Augenklappe. „Darf ich jetzt Pirat spielen.“ Er setzte den Gegenstand gleich auf. „Na du kannst dich auch weiter blenden lassen.“ „Ich warte nur bis Xander mit seinen Vater gesprochen hat und gehe dann ins Bett.“ „Was ist? Kopfschmerzen?“ Tai musterte das Gesicht seines Gegenübers „Wenn du wüsstest wie stark.“ „Setzt dich, nicht das du umkippst, bist ja blasser als sonst.“ „Bin halt nicht mit deiner Naturbräune gesegnet.“ Alex setzte sich in den Sessel. Der kleine Alexander lief auf den großen zu, kaum das er aus der Tür war. Mit einem Satz war er auf dessen Schoss gesprungen. „Uff, bis du aber stürmisch. Hast ja eine richtig schicke Hose an.“ „Ich mag aber den Pulli lieber, rieche Mal.“ Alex senkte seine Nase und zog den Duft ein. „Na ob meine Schokofee den Pulli nicht vermissen wird?“ „Der riecht wie Mama, wie ein Schokokeks. Papa kann ich den nicht behalten?“ der angesprochene hob den Kopf und sah in die grünen Augen seines Sohnes. „Ich weiß nicht ob die junge Dame den nicht wieder haben möchte.“ „Das geht schon in Ordnung.“ Mischte sich die Junge Dame ein und setzte sich auf Tai’s Schoss, neben dem Gast. Tai legte seine Arme um ihre Hüfte, lehnte kurz seine Stirn an ihren Rücken und lächelte verträumt in sich hinein. Der Herr saß immer noch mit hängendem Kopf und sah aus den Augenwinkeln seinen Sohn dabei zu wie er einem ihm fremden Mann anlächelte, sich in einen Pulli einer ihm völlig fremden Frau kuschelte. Ihm war es ein Rätsel warum sich sein Sohn ihm völlig fremden Menschen mehr öffnete als ihm selbst. War er denn so ein schlechter Vater? Er wollte doch nur alles richtig machen. Er trank nach dem Unfall und seine besten Freunde kümmerten sich um seinen Sohn. Er verlor seine Welt, die ihm alles bedeutete bis ihm beinah sein Lebensfaden entglitt und er darauf hingewiesen wurde, das es jemand gab der ihn noch bräuchte. Doch es war zu viel Zeit vergangen, er sowie sein Sohn wussten nicht wie sie miteinander umgehen sollten. Er schrie ihn immer nur an und der Junge, der Junge wich verängstigt in eine Welt zurück die sie ihm aufgebaut hatte und zu der er gar keinen Zugang fand. Er weiß nicht wann, aber sie tauchte auf. Was hatte er sich nur dabei gedacht, diese Frau mit zubringen, die sein einziges Goldstück in dieser Welt nicht leiden konnte. Sein Sohn zog sich mehr zurück und weinte in sein Stoffkissen jeden Abend. Wenn er doch nur wüsste wie er mit ihm reden sollte. Jedes mal zuckte sein Sohn zusammen, wenn er ihn anredete. Würde sich das niemals ändern? Er sah seinen eigenen Sohn und dieser verstand sich besser mit wildfremden Leuten als mit ihm. „Xander was macht ihr zu weihnachten?“ Alex hatte die ganze Zeit während der Vater in Gedanken war, mit Xander geredet. Diese Frage lies ihn aufhorchen. Er sah wie sein Alex nachdachte. „Früher haben wir den Baum geschmückt. Den Schmuck haben wir den ganzen Advent über gebastelt. Zimtsterne und andere Köstlichkeiten hat sie gebacken und dann an den Baum gehangen. Sie lächelte dabei und sang immer zu den Liedern ihrer Lieblings CD…“ „Und zum Schluss hob sie mich hoch und ich durfte den Stern aufsetzten.“ Unterbrach der Junge seinen Vater. „JA du hast gejubelt und geschrien sie solle dich höher halten, so das du fliegen kannst…“ „Wie ein Flugzeug.“ Der Vater sah auf die gegenüberliegende Wand, aber mehr durch sie hindurch als das er die Holzmaserung wahr nahm. „Dann habt ihr immer davon gesprochen wo ihr hinfliegen werdet. Nach Hawaii. Sie hat sich dazu hingestellt und wie diese Mädchen zur Begrüßung getanzt.“ Xander sprang von Alex schoss und vollführte diese Bewegungen des Hulahula-Tanzes. „Nach London wolltet ihr…“ „Den Soldaten mit den großen Mützen zu sehen.“ Der Junge kletterte auf die Lehne des Sofas. „Ihr spracht von Iglus und Eskimos. Von einer Kälte die selbst Eisbären in die Flucht schlägt…“ „Und Mama sagte wenn wir uns ganz eng aneinander kuscheln, dann wird nichts passieren weil wir uns gegenseitig warm halten.“ Xander war auf den Schoß seines Vaters geklettert und sah diesen mit großen Augen an. Langsam legte dieser den Arm um seinen Sohn und drückte ihn an seine Brust. „Es ist schön, dass es dich gibt. So wunderbar, dass du da bist.“ Flüsterte er seinem Sohn in die Haare, in der er sein Gesicht versteckte. „Aber ich war doch immer da.“ Nuschelte Xander in dessen Brust „Ja, ich weiß und darüber bin ich sehr froh.“ Tränen rannen über sein Gesicht. „Papa warum hast mich dann nicht mehr lieb?“ „Ich habe dich doch lieb, mehr als alles andere in der Welt.“ „Und warum schreist du dann immer?“ „Weil ich Angst habe. Ich liebe dich sosehr, dass ich angst habe dich zu verlieren, wie deine Mutter. Vater und Sohn blieben noch über Mittag, aßen mit den anderen zusammen und verabschiedeten sich. Das war auch daas Stichwort für Alex ins Bett zu gehen. Denn trotz allem, das er jetzt eine Augenklappe trug, es sich leise unterhalten wurde, hatte er höllische Kopfschmerzen. „Nanu, hier fehlen Seiten. Schatz, weißt du was damit passiert ist?“ „Nein Tai, Ich habe sie nur in den Karton auf den Dachboden getan. Dann erzähl den Kindern doch die grobe zusammenfassung. Ab wann geht deine Geschichte dann weiter?“ Die Enkelkinder sahen ihre Großeltern an und versuchten zu begreifen was da vor sich ging. Ihr großvater blätterte durch die Seiten. Und sah seine Frau an. „Nun damm muss ich wohl kurz selbst ansetzten. Also Der Regisseur kam am folgenen Tag und wir drehten, mal wieder wirres Zeug. Er hatt es irgendwie eingefädelt, dass Alexander und ich uns Stritten um Maria, wie sie im Film hieß. Wir haben den Baum selbst gefällt zu Weinachten und ihn gemeinsam geschmückt. Es war ein schönes Fest. Bis, Steff einen ihrer Filme entwickelte und mich zur rede stellte. Auf Mehreren Bilder war ich zu sehen, wie ich Herrn Goldberg ein Heft zuschob. Eure Großmutter redete kein Wort mehr mit mir und Alex war es der sie tröstete. Ab hier kann ich weiter lesen.“ „Warum hat er das getan? Ich versteh es nicht.“ L.A. lag in Alex Armen auf ihrem Bett und heulte sturzbäche. ZU Weihnachten hatte sie noch eine wunderschöne Nacht mit ihm erlebt, gestreichelt und geküsst hatten sie sich bis sie in Tais armen einschlief. Und nun? War jetzt alles Lüge gewesen? Er hatte sie alle heimlich bespitzelt und ausgekundschaftet. Dann allles Herrn Goldberg gegeben und der hatte alles für seinen Film genommen. Es war ja klar gewesen, als ihnen etwas Merkwürdig vorkam, das es nicht nur bloßer Zufall war, aber Das Tai, der Tai, für deren Herz so unbarmherzig schlug es getan hatte, war für L.A. ein solcher Schock gewesen das sie sich wortlos umgedreht hatte und sich in ihr Zimmer einschloss. Tai hätte mit allem gerechnet, das sie ihn anschrie, das sie ihn fragte, das er sagen solle das das nicht wahr sei, er rechnette mit einer Ohrfeige, die er von Alex zum Schluss bekam. Doch von L.A. bekamm er bloße Ignoranz. An diesem Tag war es, als sei Tai nur noch Luft für sie. Da half es nicht viel das Goldberg meinte das sie nur noch die silvestereinstellung drehen würden und sie jetzt zwei Tage hätten um sich auszuruhen. Am Abend hatte Mel die Tür aufbekommen. Nicht zuletzt, weil Jerry sich mit dem dfietrich an der Tür zu schaffen gemacht hatte. Der rotschopf lag auf ihren Bett und sah blicklos an die Zimmer decke. Sie reagierte nicht auf ihre Zimmerkolegin und auch nicht auf ihren Baldbruder. Alex ging wortlos an beiden vorbei und nahm sie in die Arme. Wie es ein Freund und Kumpel tuen würde. Langsam löste sich die erste Träne und sie fing das Schluchzen an. Mel und Jerry verließen das Zimmer und stunden Später fand Mel Anne schlafend vor und ein halb verzweifelten Alex. Dieser konnte sich aus dem Griff der kleineren nicht befreien. „Leg dich doch einfach hin. Sie wird schon nichts dagegen haben. Ihr habt beide Klamotten an und ich gebe euch auch eine zweite Decke.“ Erwiedert Mel auf den Blick des dunkelhaarigen. Silvester war auf einer Art schön auf der anderen aber auch traurig. Zur einstellung des Films spielten sie alle gut freund, doch kaum das die Klappe fiel, entfernte L.A. sich aus Tais umgebung. Sie sah dem Feuerwerk in Alex armen zu und fühlte sich wohl an seiner Seite. Am Neujahrsmorgen hatte sei eine Mail bekommen. Alex hatte ihr nach dem Frühstück bescheid gegeben. Sie sollte doch einen Termin zu einen Vorstellungsgespräch ausmachen in München. „Das ist so weit weg von Kiel. Wie soll ich da Unterkommen, das Hotel wird sicher Teuer sein.“ Flüsterte sie dem PC spzialisten zu. „Du vergisst, das ich in München wohne. Ich kann dir ein GHästezimmer anbieten. Wo sollst du dich denn Vorstellen, zeig mal die Adresse.“ L.A. drehte ihm den Bildschirm zu und er überflog den Text. „Ah! Das sind nur zwei strassen von mir entfernt. Nimm mein Handy und ruf an. Mach den Termin aus und auch einen fürs Probearbeiten. Wegen der Unterbringung brauchen sie sich nicht sorgen sagts du. Du kommst bei einen Kumpel unter.“ L.A. griff nach dem Handy und wählte die Nummer. Nach 5 Minuten legte sie wieder auf und sah Alex total entgeistert an. „Ich kam fast nicht zu Wort.“ „Ich habe es gehört. Und?“ „Ähm also, ich soll am 5. Mit Ihr sprechen und die Woche drauf, wäre ein Probearbeiten optimal.“ „Also in 4 Tagen. Nun wir fahren Morgen abend mit dem Nachtzug. – dann kom gleich mit zu mir. Wir waschen schnell ein Paar Sachen von dir, dann hast du was gutes für das Gespräch und Arbeitskleidung finden wir auch noch. Was hälst du davon?“ „Es ist so plötzlich. Was sagen deine Eltern dazu?“ „Ich lebe allein in einem großen Haus mit Garten. Du kannst dir sogar ein Zimmer von 7 Stück aussuchen. Es wäre für dich Stressfreier als erst nach Kiel zu fahren und dann gleich wieder loszumüssen. Und Klamoten, ob du es glaubst oder nicht, können auch bei mir in München gewaschen werden und auch gekauft.“ „Ich habe aber nicht mehr so viel um mich neu einzukleiden.“ „Ich lei dir etwas und von deinem ersten Lohn, läds du mich dafür zu essen ein. Und du weißt ja wieviel ich essen kann. Nun gib dir einen Ruck!“ „Ich…“ L.A. holte tief Luft. „Ich komm mit.“ „Super, dann packen wir Koffer. Oder wolltest du nochmal ins Internet?“ „Nein nicht jetzt. Aber was mache ich wenn ich den Job nicht bekomme?“ „Das wirst du schon. Sei nicht so Pessimistisch.“ Alex schloss den Laptop und stand auf, er beugte sich zu dem Rotshcopf hinunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Jetzt komm, nicht das wir noch etwas vergessen einzu packen.“ Gegen 16 Uhr fuhr der erste Zug ab. Die hälfte der Darsteller saßen dadrinnen und führen nach Hause. Alex, Anne, Tai, steff und Chriss standen noch auf dem Bahnsteig und warteten auf ihren Zug. Anne setzte sich zu Alex mit ins Abteil. Als der Zuig in Müpnchen hielt, sah Tai, wie Alex UND L.A. ausstiegen. Sie winkten Chriss und Steff zu. L.A. sah Tai kurz in die Augen, als dieser aus dem Fenster sah. Sie nickte im kurz zu und drehte sich um. Alex sah ihr nach und nickte Tai ebenfalls zu. Er winkte ihm noch und zeigte ihm, dass er ihn anrufen wolle. Doch Tai gab nichts von sich zurück. Also ist L.A. mit Alex gegengen und ging den Weg in eine neue Zukunft. „Opa? Wenn aber Oma mit Alex gegangen ist wie kannst du denn unser Opa sein?“ „Ach John, Wir haben uns später wieder getroffen.“ Meinte die Ältere Dame in dem sie den Kaffeetisch deckte. „Ja und das war mein schönster Tag im Leben. Mal abgesehen von unserer Hochzeit und den Kindern die wir bekommen haben.“ Er lächelte seiner Frau zu. Diese kam auf ihn zu und Küsste ihn. „Bäh! Ihr Knutscht!“ Beide lächelten ihren Enkel an. „Ich erzähl dir wie wir uns dann getroffen hatten.“ Kapitel 15: Ein bekannter Gast ------------------------------ Ein bekannter Gast Tai hatte sein Studium beendet und wurde in eine Kinderklinik nach München versetzt. Er hatte keinen Kontakt mehr seit dem Abschied in den Bergen mit den anderen gehabt Seit vier Wochen war er nun schon in dieser Stadt. Und schlenderte an seinem ersten freien Wochenende durch die Stadt. Es war Frühsommer und die Sonne schien vom blauen Himmel. Nahe eines kleinen Parks im Vorort von München sah er ein kleines Cafe. Alexander’s sein Name. Vier Tische mit jeweils vier Stühlen säumten die Außenanlage. Jeder der Plätze war besetzt. Er ging hinein. Als erstes streifte ihn ein Duft von Karamell und Schokolade. Als er aufsah erschrak er fast. Ihm gegenüber an der Wand grinste ihn sein Gesicht an, neben den seiner Kameraden vor über 4 Jahren. Das Foto welches damals geschossen wurde, verzierte die gesamte Wand. An seiner rechten Seite standen nochmals Tische und Stühle und die Wand wurde mit Fotos geschmückt. Alle kamen ihm recht bekannt vor. Er sah Mel mit Martin und einem kleinen Baby auf dem Arm. Auch Chris und Jess sah er. Jess mit einem rundlichen Bauch. Auf diesem Bild war sie Schwanger. Irgendwo sah er Jerry vor dem Hollywood Emblem und Steff bei einer großen Gala mit vielen Prominenten. In Ihren Händen eine Kamera. In einer kleinen Ecke war ein Einzeltisch. An ihm setzte er sich. Von dort konnte er den Laden gut überblicken. In dieser Ecke direkt über seinem Kopf standen in großen goldenen Buchstaben „Zur Eröffnung“ und die Unterschrift von Allen. Bei genaueren betrachten fehlte Alex und L.A. und seine natürlich. Vor ihm wurde eine Tasse mit grünen Tee abgestellt. „Mit Vanille, so wie du ihn am liebsten getrunken hast.“ Er sah auf. Rote Haare, die zu einem Zopf zusammen geflochten auf der Schulter lagen, fielen ihm als erstes auf. Immer noch das gleiche Leuchten in den Augen. Eines grün das andere Blau. Sommersprossen zieren ihre Nase. Ein warmes und herzliches Lächeln auf ihren Lippen. „Ich hätte nicht gedacht dich noch mal wieder zusehen. Besonders nicht in meinem Laden.“ Als ob ich es gewusst hätte, sie ist immer noch sauer. Wer kann es ihr denn verübeln. Ich war auch wirklich das letzte. Und ich habe es mir all die Jahre vorgehalten. „Hast du mir nichts zu sagen?“ Eindringlich sah sie ihn an. Sie bemerkte das er nicht mehr der Mensch war denn sie einmal kannte. Er sah müde aus. Aschfahl seine Haut. Seine Wangen einwenig eingefallen. Anflüge von dunklen Ringen unter den Augen. Seine blauen Augen strahlten nur noch Traurigkeit aus. Es schien als hätte er seit langem nicht mehr gelacht oder gar Freude empfunden. Sie stand auf und ging. Unterhielt sich mit einer ihrer Kellnerinnen. Er konnte den Blick nicht von ihr loslassen. Sie strahlte noch mehr als vor 4 Jahren und er begriff was ihm die ganzen Jahre fehlte. Sie kam wieder. Mit einem Stück Kuchen. „Meine neue Kreation. Bitte probier ihn und sag mir wie er ist.“ Sie reichte ihm eine Gabel und blieb ihm gegenüber sitzen. Allerdings sah sie ihn nicht an. Es schien als sah sie auf die Wand hinter ihm oder sie war in Gedanken woanders. An ihrem Hals fiel im eine Kette mit einem Ring auf. Sie ist also verheiratet. Bestimmt mit Alex. Seine Gedanken wurden von ihrer Stimme zurück geholt. „Jerry ist in Hollywood groß rausgekommen. Er schreibt mir immer noch jeden Monat eine Postkarte. Es hielt nicht lang mit Steff. Kurz nach unserem Abschied trennten sie sich und gingen ihre Wege. Aber er lässt sich immer noch am liebsten von ihr Fotografieren.“ Zögerlich nahm er einen Bissen des Kuchens. Seine Erwartung wurde übertroffen er war Wunderbar. Eine leichte Schokoladennote die sich in seinem Mund entfaltete aber nicht zu süß. „Mel und Martin haben geheiratet. Vorne auf dem Foto das ist Ben. Ihr erstes Kind. Ich warte ja immer noch auf ein neues Foto. Mit Maria. Ihre Tochter. Sie haben eine richtige Familie gegründet. Ab und zu Besuchen sie mich.“ Mich nicht Uns? Ist sie doch nicht mit Alex zusammen? „Chris und Jess sind nach Frankreich gegangen. Sie hat dort eine gute Stelle in einer Praxis für Kinder bekommen und Chris ist ihr gefolgt. Letztes Jahr haben sie geheiratet. Ich warte nur auf einen Anruf. Jeden Tag könnte es soweit sein, dass sie ihr erstes Kind bekommt. Chris sagte, er wolle es Tim nennen wenn es ein Junge wird. Jeanne für ein Mädchen.“ Er will sein Kind nach mir benennen? „Ich habe mir wie du siehst meinen Traum erfüllt. Meine eigene Konditorei und das Cafe.“ Sie wurde von einem Jungen Mädchen vielleicht 16 Jahre unterbrochen. „Verzeih bitte, aber ich muss mal nach meinen Schützlingen schauen. Warte auf mich. Ich möchte so vieles von dir wissen. Ja?“ Und sie ging. Er legte die Gabel nieder und Überlegte. Was soll ich ihr erzählen? Das ich nicht mehr der Mann wie früher bin? Das ich meine Prüfung verhauen hab und erst 2 Jahre später abschließen konnte? Das es nie wieder eine andere Frau gab die in meinem Kopf und in meinem Herzen war? „Hat es dir nicht geschmeckt?“ Sie war wieder da. Hinter ihr eine Junge Konditorin wie es aussieht. „Doch, ich war nur gerade in Gedanken.“ „Schön. Komm, jetzt frag ihn, er wird schon nichts beißen.“ Sie schob ihren Schützling ein Stück nach vorn. In den Händen ein Teller mit einem Dessert. „Wenn es ihnen nicht so viel aus machen würde, könnten sie bitte mein Dessert probieren?“ Verlegen sah diese auf ihre Füße und beugte sich leicht nach vorn. Dankend nahm er ihr den Teller ab. Und nahm auch gleich ein Löffelchen. Ein herber Schokoladen Geschmack berührten seinen Geschmackssensoren, welcher gleich zu einer milden süße sich verflüchtigte. Er konnte Vanille herausschmecken. Ein leichter Duft von Rosen umschmeichelte seine Nase. „Es ist gut. Köstlich. Was ist das denn?“ „Ich..Äh..“ „Vor deiner Jury solltest du aber nicht so stottern. Ich hab dir doch gesagt dass es vorzüglich ist. Lass dir einen Namen einfallen.“ „Ich bin nicht so gut darin mir Dessertnamen einfallen zu lassen. Meisterin wie wollen sie ihren Kuchen nennen?“ „Tai’s Love.“ Er blickte auf und sah sie direkt an. Sie lächelte diese Lächeln dass sich in sein Herz eingebrannt hatte. Ein kleiner Stich in seinem Herzen. Irgendetwas rührte sich „Mister darf ich fragen an was sie Gedacht haben als sie mein Dessert probierten?“ „An meinen ersten Kuss.“ „Dann werde ich es First Kiss nennen. Wenn sie nichts dagegen haben Meisterin?“ „Nein, nein. Aber schreibe das Rezept auf. Denke dir ein paar Plakate aus. Ich würde es gerne nächsten Monat, nach deiner Prüfung, hier im Laden mit anbieten dürfen.“ Die Junge Dame freute sich und lief zurück von wo sie kam. „Dein Lehrling ist gut.“ „Ja ich weiß, ich habe bei ihrem Dessert auch an meinen ersten Kuss gedacht. Sie ist Talentiert. Sie weiß es zwar noch nicht aber nach ihrer Lehre würde ich mich freuen wenn sie bei mir weiter Arbeiten würde.“ „Wie viel Angestellte hast du?“ „Hier sind es drei Kellnerinnen die sich abwechseln und hinten in der Konditorei hab ich 3 Lehrlinge und einen Gesellen und mich natürlich. Aber jetzt Genug von mir, Was hast du so gemacht?“ „Ich habe mein Studium fertig gemacht und wurde vor 4 Wochen hier im Kinderkrankenhaus als Kinderarzt beschäftigt. Viel mehr gibt es über mich nicht zu sagen. „Du bist wirklich Kinderarzt geworden. Schön. Aber geht es dir auch gut? Die Frage dir er nicht beantworten wollte bzw. konnte musste sie ihm natürlich stellen. Er schwieg. Sie sah ihn weiter an. Und er begann seinen Kuchen weiter zu essen. Sie unterbrach das Schweigen. „Wenn du noch nichts vor hast, ich wollte Alex nachher besuchen. Möchtest du mich begleiten?“ Ihm war als würde ihm der letzte bissen im Halse stecken bleiben. Alex besuchen? – Vielleicht sollt ich das tun, er ist ja nicht mit ihr zusammen. Er nickte nur und widmete sich weiter seinem Stück. Sie ging und er sah ihr wieder nur hinterher. Ein paar Minuten Später kam sie in Freizeitkleidung wieder. „Hast du deine Wohnung über den Laden?“ „Mir gehört das ganze Haus. Hinten ist auch ein kleiner Garten. Er würde dir gefallen. Aber jetzt komm.“ „Ich muss noch bezahlen!“ „Geht auf kosten des Hauses.“ „Danke“ er sah sie mit einem Anflug eines Lächelns auf den Lippen an. Sie durchquerten den Park und kamen an einer großen Kirche vorbei. Sie gingen durch das schwere Eisentor. „Ist Alex Priester geworden?“ „Nein, komm einfach mit.“ Er folgte ihr. Einer älteren Dame kaufte sie 8 nein 9 Rosen ab. Er zählte die Reihen der Grabsteine. Bei der 10. Reihe bogen sie ein. Vor einem Grab kniete sie nieder. „Sieh wen ich dir heute mitgebracht habe.“ Redete sie während sie ein paar Blätter von dem Grabstein entfernte. In Großer Schrift sah er Alexanders Namen auf diesen stehen. „Ich soll dir grüße ausrichten. Mel und Martin haben eine Tochter bekommen und bei Jess ist es jeden Moment soweit. Ich denke es wird ein Junge.“ 8 Ihrer Rosen stellte sie in eine Vase auf dem Grab. Sie nahm die verblühten neun aus dieser. Die letzte gab sie Tai. Und entfernte sich etwas. Tai hockte sich hin. Niemals hätte er damit gerechnet vor Alex Grab zu stehen. Doch das tat er. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Mensch Alex. Vieles Hätte so anders sein können. Ich würde jetzt wirklich gerne mit dir sprechen. Und meinetwegen könntest du mich anschreien und mir eine Salve von Schimpfwörtern an den Kopf knallen. Meinetwegen tausch mit mir.“ Langes Schweigen. Schließlich stellte auch er seine Rose in die Vase und ging. Am Kopfende der Reihe wartete Sie schon. „Als ich den Ring sah dachte ich du wärst mit Alex verheiratet.“ „Nein es ist nicht dazu gekommen.“ „Bist du verheiratet? Hast du Kinder?“ „Nein ich habe nicht geheiratet. Und Nein ich habe keine Kinder.“ Beide saßen auf einer Bank im Park. „Von wem ist dann der Ring?“ „Von Alex. Er hatte mir einen Antrag gemacht. Aber bevor wir…“ „Ich verstehe schon.“ Er sah nach oben in den Himmel. Kleine leichte weise Wölkchen schoben sich den Weg entlang. „Er war bei seinem Notar gewesen. Auf dem Rückweg ist ihm jemand in den Wagen gefahren. Die Feuerwehr musste ihn heraus schneiden. Doch konnten sie ihm nicht mehr helfen.“ Wieder schweigen sie. Er lauschte den Blättern die im Wind säuselten. „Er hat mir alles überschrieben. Das Haus. Seine Versicherungen. Sein Konto. Und einen Brief. Er schrieb ich soll dir nicht mehr Böse sein. Und wenn wir noch keinen Kontakt hätten solle ich dich suchen damit du mit zu seiner Beerdigung kommst.“ Jetzt sah er sie direkt an. Ihr Blick war wie seiner gerade eben noch in den Himmel gerichtet. „Aber ich Habe dich nicht gefunden. Ich hatte keine Nummer oder Adresse. Die Unis in Nürnberg gaben mir keine Auskunft ob du bei ihnen eingetragen wärst.“ Ein kleines Schluchzen unterbrach ihren Monolog bevor sie fortfuhr. „Auch Mel und Martin haben dich nicht gefunden. Niemand von ihnen wusste wo du warst.“ Er nahm sie einfach in den Arm. Mehr konnte er nicht tun. Doch sie war dankbar dafür und ließ ihren Kopf an seine Schulter fallen. Sie sprach weiter. „Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mel blieb eine Weile da. Sie brachte mich darauf, an meine Träume zu glauben. Ich schmiedete Pläne wie ich das Haus so ausbauen könnte, wie es jetzt ist. Ein halbes Jahr nach Alex Unfalls, eröffnete ich das Alexander’s. Mel hat für eine Weile die Kellnerin gespielt und Martin hat mit Chris zusammen den ganzen Businesskram erledigt. Ich brauchte nur Desserts und Kuchen und Torten kreieren. Steff hat alles auf Fotos arrangiert und mir die Speisekarten erstellt. Alle haben ihren Teil mit beigetragen und mir über diese Zeit geholfen. Aber dich hab ich nie gefunden.“ „L.A. ich war nicht mehr in Nürnberg“, begann er langsam. „Als ich wieder kam bin ich durch die Prüfung gefallen und hab mir ein Jahr Auszeit genommen. In Hannover konnte ich weitermachen. Ich denke ich wollte nicht gefunden werden. Nicht nachdem was ich getan hab.“ „Daran denkt keiner mehr von uns. Wir wollten dich eigentlich nur finden. Ich nenne mich jetzt wieder Anne. Alex hatte Recht es ist ein schöner Name.“ Lange saßen sie noch auf dieser Bank und horchten dem rauschen der Blätter zu. Er brachte sie nach Hause und verabschiedete sich. Es sollte Zwei Wochen dauern bis sich wieder trafen. Er war Gast in ihrem Cafe. Er Studierte die Zeitung nach Wohnungen. „Suchst du eine Wohnung?“ Sie kam mit seinem Getränk an. „Ja in dem Wohnheim wird es mir allmählich zu laut. Wenn ich daran denk dass ich als Student nicht besser war, wird mir ehrlich gesagt schlecht.“ Sie sah das sich die Ansätze der Augenringe vergrößert hatten „Was suchst du denn?“ „Eine Zweiraum Wohnung würde schon reichen. Als Anfang würde ja Ein Zimmer auch gehen. So viele Sachen hab ich ja nicht.“ Beide wurden durch ein tränenreiches gewimmere eines kleinen Kindes unterbrochen. Die kleine wurde von einer Biene gestochen. „Holst du mir bitte eine Zitrone?“ „Wieso?“ „Vergessen ich bin Arzt.“ Er ging zu dem kleinen Gast hinüber. Er redete etwas zu der kleinen und allmählich fing sie an ihm ein kleines Lächeln zu schenken. „Weißt du wir machen jetzt dass deine Haut ganz doll duftet und dann Tut der Finger auch nicht mehr weh.“ Er nahm sich die Zitrone aus Annes Hand und rieb wie bei einer Beschwörung über die gestochene Stelle. „Das Kitzelt.“ Lachte die kleine und ihre Schmerzen waren schon vergessen. „Was hab ich dir gesagt. Und jetzt rieche mal an deiner Hand. Die duftet bestimmt ganz gut.“ Die kleine tat es und schenkte ihm ein Lächeln. „Sie sind der neue Kinderarzt im Marienhospital oder?“ Fragte ihn die Mutter. Er nickte nur. Und verabschiedete sich von seiner kleinen Patientin. Er war schon auf den Weg nach draußen als Anne ihn zurück hielt. „Wenn du möchtest zieh bei mir ein. Oben unter dem Dach ist eine kleine Wohnung.“ „Ich glaube nicht, dass das so eine Gute Idee ist.“ Er ging Tage nein Wochen später hörte sie eine Diskussion in ihrem Cafe zwischen zwei Müttern. „Der Arzt ist Klasse. Er hat meiner Mimi sofort die Angst vor Spritzten genommen.“ „Ja ich weiß aber er sieht immer so unglücklich aus, wenn man ihn auf dem Gang sieht.“ „Ich habe auch keinen Ring gesehen. Ob er keine Freundin hat und er deswegen so traurig ist?“ „Ich weiß nicht. Mir kommt er schon fast etwas Schwul vor.“ „Nein das meinst du nicht ernst.“ „Meine Freundin ist Schwester bei ihm auf Station. Und sie sagt, er habe noch nie einer Frau hinterher gesehen. Immer nur Kindern schenkt er ein Lächeln und Spielt auch mal mit ihnen.“ „Ja aber da ist man doch nicht gleich Schwul.“ Zum Glück kam gerade Kundschaft, so dass sie dieser Diskussion nicht mehr zu hören musste. Vor Ihr Stand Tai. „So wie immer Herr Doktor?“ Fragte sie ihm betont freundlichen Ton. „So du es denn noch weißt?“ „Hast du gehört er hat die Chefin hier geduzt.“ „Vielleicht kennen sie sich ja von der Schule oder so?“ „Aber da sagt man doch nicht Herr Doktor.“ „Wer weiß vielleicht ist das ihre übliche Art. Vielleicht sind sie ja auch ein Paar.“ „Die können kein Paar sein. „Wieso nicht?“ „Weil ich ihn bei meinem nächsten Termin mit Mimi um ein Date bitten wollte. Und das geht schlecht wenn er schon eine Freundin hat.“ Anne ging mit einem Tablett zu Tai in die Ecke die er anscheint als seine persönliche Ecke bezeichnete. Sie lächelte ihn an. „Was ist los? Du bist ein wenig merkwürdig.“ „Merkwürdiger als sonnst? Geht das überhaupt?“ kicherte sie. Er sah sie nur an. „Bedienst du eigentlich alle Kunden oder nur mich?“ „Ausgewählte Kunden. Du solltest aufpassen.“ „Warum?“ „Die Damen da hinten halten uns für ein Paar.“ Er sah sie über den Rand der Tasse an. „Und wenn das nicht zutrifft, halten sie dich schon für Schwul.“ Er prustete über seinen Tassenrand hinaus. „Bitte was?“ „Soll ich es dir Buchstabieren? S C H W U L Schwul“ Gezogen langbetont auf den letzten Wort sah sie ihn an. „Na Toll! Genau das brauch ich jetzt auch noch.“ Sie sah ihn fragend an. „Die Studenten bei mir machen jede Nacht eine Fete und ich kann kaum Schlafen. In der Klinik denken schon alle ich würde abends einen draufmachen. Jetzt bin ich auch noch Schwul. Dass würde denen ja nur in den Kram passen. Und dann lassen die Mütter mich nicht mehr ihre Kinder verarzten. Schwul sein könnte ja anstecken.“ Sie sah ihn besorgt an. Reichte ihm dann aber ihre Schlüssel. Er sah zu ihr auf. Sie lächelte ihn nur an. „Schlaf dich aus.“ „Warte, das kann ich nicht machen.“ „Warum? Ist doch das Beste. Die Damen sehen dass du mit einer Frau mitgehst und du könntest dich wirklich mal ausschlafen. Du siehst nämlich wirklich nicht gut aus mein Guter.“ Er sah ihr nach wie sie hinter die Theke ging. Vor sich sah er die besagten Damen die immer noch tuscheln. „Sie hat aber lange mit ihm gesprochen.“ „Vielleicht sind sie ja doch ein Paar?“ „Nein sag so etwas nicht.“ „Warum kann ja sein. Du siehst ihn doch auch auf dem Riesen Bild an der Wand dort.“ „Aber er ist doch erst vor einem Vierteljahr hergekommen.“ „Es kann ja auch eine Fernbeziehung gewesen sein.“ „Aber hast du nicht die ganzen Gerüchte um die Inhaberin gehört?“ „Wie? Die mit ihrem Freund der umkam und sie das Cafe nach ihm benannte?“ „Ja, welche sonst.“ Tai stand aus seiner Ecke auf und ging zum Tresen. Doch Vorher begrüßte er die kleine Mimi, welche eine große Portion Eis verzehrte. Er wandte sich dann aber doch Anne zu. „Kann ich dein Angebot immer noch annehmen?“ Sie nickte ihm zu und ging mit ihm gemeinsam durch eine Tür auf der Privat stand. Sie führte ihn die Treppe hoch und zeigte ihm eines der vielen Gästezimmer. „Du hast vier Gästezimmer?“ „Ja wenn Martin und die anderen kommen. Apropos Sie kommen alle nächste Woche. Wir wollen Alex Jahrestag feiern. Jess bringt auch ihren kleinen Tim mit. Dann kann ich ihn endlich kennenlernen.“ „Wissen sie dass ich hier bin?“ „Ich wollte sie Überaschen. Du kommst doch nächste Woche? Das ist der einzige Tag im Jahr wenn das Cafe ausnahmsweise mal geschlossen ist.“ „Machst du nie Urlaub?“ „Nein warum auch. Und jetzt leg dich hin. Musst du morgen Arbeiten? Ich stell dir einen Wecker.“ „Nein muss ich nicht. Danke.“ Sie schloss hinter ihm die Tür und setzte sich in ihr Wohnzimmer. Wenn sie allzubeit wieder unten erschien wäre das auffällig. Tai schlief bis zum nächsten Morgen. Er erinnerte sich nicht mehr daran wann er zu letzt so lange geschlafen hat. Aber es tat ihm gut. Er stand auf und sah sich etwas um, eigentlich auf der Suche nach dem Bad. Ihm Fiel auf das auf den Türen kleine Messingschilder waren. Auf der Tür aus der er kam stand sein Name, auf den anderen die seiner ehemaligen Kollegen. Er hörte aus der Küche Stimmen. Und ging zu dieser. Dort saßen Mel und Martin. Ihm Arm ein kleines wimmerndes Mädchen und ein ungefähr 2 Jähriger Junge. „Morgen gut geschlafen? Schau wer schon da ist. Die beiden wollen hier Urlaub machen. Es ist toll wenn Leben in das Haus einzieht.“ Er sah alle perplex an. So bald wollte er eigentlich keinen wiedersehen. Die Woche wollte er als seelische Vorbereitung nehmen. „Anne hat uns gar nicht gesagt dass du hier bist.“ Kam Martin an und Umarmte ihn freundschaftlich wie einen alten Kumpel. „Ja das werde ich wohl vergessen haben. Hatte zuviel zutun. Mein Lehrling hat schließlich ausgelernt und wir mussten viel üben. Obwohl sie es auch ohne geschafft hätte.“ „Entschuldige aber du wolltest mir einen Kinderarzt aus dem Telefonbuch suchen.“ „Aja warte.“ „Fehlt deiner kleinen etwas?“ Mel nickte. „Lass sie mich einmal anschauen, wenn ich darf.“ Sie reichte ihm das wimmernde Baby. Er nahm sie ihn den Arm und summte eine kleine Melodie. Die kleine Schlug die Augen auf und sah ihn lächelnd an. Er tastete ihr über den Bauch. „Was bekommt sie zu Essen?“ „Wir stellen gerade auf gekochte Nahrung um. Ich möchte Bald wieder Arbeiten und da kann ich sie nicht mehr stillen.“ „Verstehe. Na kleine da haben wir wohl eine Kolik. Aber das bekommen wir wieder weg.“ In einem sanften Ton sprach er mit Maria. „Er kommt gut mit Kindern zurecht.“ Flüsterte Mel zu Anne. „Ja ich weiß. Er arbeitet hier als Kinderarzt. Er kam plötzlich in mein Cafe.“ „Weiß er von Alex?“ „Ja ich hab ihn mit zum Grab genommen. Ich hab ihm erzählt was ihr so macht. Aber über sich schweigt er. Ich bekomme nichts aus ihm raus.“ „Ach ja ich hab Steff getroffen. Sie wird Übermorgen hier sein. Erst muss sie einen Job erledigen und dann wollte sie einige Tage bleiben.“ „Das ist toll, Chris kommt auch mit Familie. Dann ist es fast wie früher.“ „Mel? Deine Kleine.“, unterbrach er die beiden Frauen. „Versuch etwas Magenfreundlicheres zu kochen, dass sollte ihr beim umstellen helfen. Anne wo war noch mal das Bad?“ „Den Gang runter und die letzte Tür links für Männer.“ Er ging den ihm beschriebenen Weg. „Sag mal läuft was zwischen euch?“ „Nein Martin, Ich komme überhaupt nicht richtig an ihn ran.“ „Wieso hat er hier geschlafen?“ „Ach das ist ne lange Geschichte...“ „Und das Angebot für die obere Wohnung will er nicht?“ „Er meinte das es keine gute Idee wäre.“ „Müssen wir uns sorgen machen?“ „ Sieh ihn dir doch an. Ich hab ihn nur in Gegenwart von Kindern lächeln gesehen. Ich glaub da sollte man sich sorgen machen.“ „Ich werde dann gehen. Danke das ich hier schlafen durfte.“ Verabschiedete sich Tai. „Warte. Kommst du heut Nachmittag noch einmal? Marlene wollte ein neues Dessert kreieren und würde sich freuen wenn du probieren würdest.“ „Ich schau was sich machen lässt.“ Er schloss die Tür hinter sich. Kapitel 16: Jahrestag --------------------- Jahrestag Er kam nicht am Nachmittag wieder. Auch nicht am Folgetag. Der Tag darauf wartete sie vergebens auf Tai. Allerdings kam Steff und sie hatte Jerry im Schlepptau. „Was machst du denn hier?“ „Ich hab ihn in New York gefunden und ihn einfach mitgenommen.“ „Aber er muss doch bestimmt einen Film drehen?“ „Er hat im Moment nur einen Film zu drehen und zwar unsere Hochzeit.“ Ihre Augen weiteten sich vor Freude. Sie sprang hinter der Theke hervor und fiel in die Arme ihres Bruders. „Das ist so toll von euch. Ihr müsst mir unbedingt alles erzählen. Und ich hab euch auch einiges zu erzählen. Aber geht doch schon mal hoch. Ich muss noch arbeiten. Aber ich komm nach. Mel und Martin sind Oben.“ Beide gingen wie ihnen gießen wurde. Einen Tag später kamen Chris und Jess aus Frankreich an. Im Arm den kleinen Tim der seelenruhig schlief. Doch Tai ließ sich nicht blicken. Erst zwei Tage später. Er wartete an der Tür. Die Hände in seine Hosentaschen vergraben und den Blick in den Himmel gerichtet. Das Cafe war geschlossen. Heute war Alex Jahrestag. Er jährte sich zum vierten Male. Anne wollte die Tür öffnen, sie alle wollten auf den Friedhof. „Du hast gefragt ob ich mitkomme.“ Antwortete er auf eine Frage die sie nur in Gedanken gestellt hatte. „Schön das du da bist. Wo warst du die letzte Woche?“ „Hatte viel zu tun.“ „Das sieht man dir an. Schlimm wenn Studenten Semesterferien haben oder?“ er nickte nur und schloss sich der Gruppe an. Am Friedhof legte jeder eine Rose nieder und sagte was das letzte Jahr so gebracht hatte. Tai schloss sich ihnen an, erzählte aber nichts. Stumm legte er nur die einzelne Rose nieder. „Kommt lasst uns ein Foto machen. So wie früher.“ Beschloss Steff. Sie stellte die Kamera auf Alex Grabstein und stellte alles ein. Danach lief sie zu der Gruppe und gesellte sich zwischen ihnen. „Und noch eins, aber diesmal wir alle. Tai komm bitte.“ Sie zerrte ihn und Martin legte gleich seinen Arm um ihn, damit er nicht wieder verschwinden konnte. Der Apparat Schoß das Foto. „Wo gehen wir jetzt hin?“ „Ich hab schon Kuchen vorbereitet, wir gehen ins Cafe!“ Sie hakte sich bei Tai unter und ging voraus. Der Rest folgt ihr. „Marlene möchte immer noch, dass du ihr neues Dessert probierst. Sie war sehr traurig, dass du nicht kamst.“ „Ich hatte wirklich viel zu tun. Wenn ich nicht aufpasse verlier ich meinen Job.“ „Wieso das denn? Du bist doch ein guter Kinderarzt.“ „Da ist immer noch das Gerücht dass ich Schwul sei. Und dadurch das ich in der Nacht nicht schlafen kann hab, ich ein paar mal verschlafen.“ „Das Angebot mit der Wohnung steht noch. Ich würde mich freuen wenn du dich entschließen solltest es endlich anzunehmen.“ Sie lächelte ihn an. Er merkte wieder einen Stich in seinem Herzen. Als ob etwas aufspringen würde. „Sieh es so, du könntest endlich ausschlafen und du wohnst bei einer Frau, da kann man doch nicht Schwul sein.“ „Ich weiß nicht. Ich möchte dir nicht zur Last fallen.“ „Tust du nicht.“ Sie schloss die Tür auf und alle nahmen drinnen Platz. Es wurde eine muntere Runde, auch wenn Tai sich nicht wirklich beteiligte. Kapitel 17: Unfall mit Spätfolgen --------------------------------- Unfall mit Spätfolgen Einen Tag später passierte ein Unglück. Ben ist von der Schaukel im Garten gefallen. Anne hinterließ ein paar Instruktionen und war mit Martin auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen kümmerte sich auch gleich ein Arzt um Ben, doch dieser schrie immer mehr. „Haben sie eigentlich keine fähigeren Ärzte hier“, fauchte Martin den Armen an. „Ich versichere ihnen dass alle Ärzte hier fähig sind. Bitte beruhigen sie sich.“ Doch Ben wollte nicht von diesem Arzt behandelt werden. Er hasste es wie er auf seinem schlimmen Bein herum drückte. Humpelnt lief er auf den Gang, während Martin noch mit dem Arzt diskutierte ob er fähig wäre seinen Sohn zu verarzten. „Doktor ihr Patient läuft gerade weg!“ Kam eine Schwester in den Behandlungsraum. Geschockt liefen sie auf den Gang. Dort saß immer noch schreiend Ben auf den Boden. „Na wer schreit den hier so laut?“ Mit einem kleinen Rollstuhl in der Hand kam Tai an. Mit Tränen in den Augen sah Ben hoch und erkannte den Bekannten seines Vaters. „Ai!“, rief er aus. Ben streckte gleich seine Arme aus und wollte hochgenommen werden. Welcher es auch tat und ihn vorsichtig in den Rollstuhl setzte. „Komm wir unternehmen eine Spritztour.“ „Moment Herr Kollege. Sie können mir nicht so einfach meinen Patienten entführen.“ Die Schwestern im Gang tuschelten. Martin und Anne sahen sich an. Tai reagierte nicht und schob den Kleinen langsam weiter. „Ich habe mit ihnen gesprochen! Nur weil sie Schwul sind brauchen sie mir nicht meine Patienten wegnehmen. Sie werden ja sowieso keine Neuen mehr bekommen, wenn sich endlich rumgesprochen hat das sie Schwul sind!“ Tai stand direkt neben Anne als er das hörte. Was sollte er jetzt tun? Er blieb stehen und schaute den Gang entlang. Er drehte sich um und sah seinen Kollegen hämisch grinsen. Alle Schwestern warteten auf eine Reaktion. Schon so oft wurde er von diesem Arzt als Schwul bezeichnet aber heute ging ihm das gegen den Strich. Er sah Martin an, der sich das Hirn zermarterte. Er sah Anne in die Augen. Auch sie erwartete eine Reaktion. Aber bestimmt nicht diese. Er nahm sie in den Arm und Küsste sie. Lange, für sie Minuten in Wahrheit aber nur, Sekunden vergingen. „Wann darf ich endlich bei dir einziehen?“ Fragte er nur und ging mit Ben in einen Behandlungsraum. „Hast du das gehört?“ „Er ist die ganze Zeit vergeben gewesen“ „Ich möchte jetzt nicht in Dr. Jahns Haut stecken.“ Die übrigen Schwestern kicherten. „Das darf doch nicht war sein. Er hat meinen Patienten!“ Der Arzt wollte hinterher, doch Martin hielt ihn auf. „Ich habe freie Arztwahl. Ich möchte nicht das sie weiter Hand an meinen Jungen anlegen.“ Er ging mit Anne an der Hand. „Das hast du aber gut gemacht. So komm wir wollen dein Bein weiß anmalen.“ Tai umwickelte das Bein mit einer Lage Gips. „So welche Farbe darf es sein? Ich habe Rot und Blau und schau mal sogar Gelb.“ Ben zeigte auf die Rote Rolle. Sein Gips wurde mit dieser Farbe noch mal umwickelt. Und Tai mahlte ihm mit einem Eding eine Sonne darauf. „So junger Mann, dann darf ich dich ja wieder nach Hause schicken. Martin? Ähm Krücken wohl nicht oder?“ „Ich glaube nicht, dass er damit zu Recht kommt.“ „Gut denn nimm den Rollstuhl mit.“ Ben wurde vorsichtig in diesen gesetzt. „Anne gehst du schon zum Auto? Ich möchte Tai noch etwas fragen.“ Sie verließ das Zimmer und bekam von den Schwestern bewundernde Blicke zugeworfen. „Was möchtest du?“ „Das war sehr gewagt. Tut dieser Arzt dass eigentlich schon Lange dich so triezen?“ „Können wir in 10 Minuten darüber reden. Wartet mit dem Auto auf mich, ich habe gleich Feierabend.“ „Spiel nicht mit Ihr.“ „Ich spiel nicht mit Ihr. Ich habe nie und werde nie mit ihr spielen, dafür liebe ich sie viel zu sehr.“ Martin ließ ihn allein im Raum stehen. „Auf was warten wir noch?“ „Tai.“ Bemerkte Martin Annes frage nur kurz. Dieser stieg kurz darauf mit ein. „Ai, Ai.“ Ben strahlte ihn fröhlich an. Tai streichelte ihn sanft über dann Kopf. Dieser fragte nur ab sie losfahren können. „Du hast jetzt aber nicht gekündigt? Weil du so schnell weg willst.“ „Nein, aber nicht das sie mir mit dir noch ein Verhältnis andichten wollen.“ „Wieso du hast eindeutig Anne geküsst und nicht mich.“ Martin Zündete den Wagen und fuhr los. Die Fahrt über schwiegen die drei Erwachsenen. Sie kamen in dem kleinen Cafe von Anne an. Martin brachte Ben zu seiner Mutter und erklärte ihr das wichtigste was der Arzt gesagt hatte. Tai saß währenddessen in seiner auserkorenen Lieblingsecke. Marlene musste heute als Kellnerin einspringen und freute sich ihn zu sehen. „Schön dass sie wieder da sind. Darf ich sie überreden heute etwas von mir zu probieren?“ Er nickte ihr zu. Martin setzte sich neben ihn. „Jetzt erzähl!“ „Dieser Arzt erzählt seid ich da angefangen habe, Gerüchte über mich. Schwul ist ja nicht mal das schlimmste. Kurz bevor ich das erste Mal hier im Cafe war, erzählte er ich wäre intim mit einem Patienten gewesen. Die Abteilungsleiterin gab mir das Wochenende frei und ich sollte über mich nachdenken. Ich traf sie. Es traf mich wie ein schlag. Ich dachte daran aufzuhören, in eine andere Stadt zu gehen, aber ich hatte einen Grund hier zu bleiben - auf einmal.“ Er stockte sprach doch dann ruhig weiter. „Ich dementierte die Behauptung, auch der Patient dementierte das Gerücht.“ „Und hast du? Warst du intim mit dem Patient?“ „Nein, wo denkst du hin? Er ist ein Kind. Kinder sollte man schützen und nicht irgendetwas so schlimmes mit ihnen anstellen.“ „Gut, erzähl weiter.“ „Er ließ mich eine Weile in Ruhe. Doch dann fing es wieder an. Medikamente fehlten und da ich unter Schlafmangel leide, dachten alle ich war es. Verbandmaterial fehlte. Die Schwestern tuschelten über mich bis das Gerücht mit dem Schwul sein auftrat. Immer weniger Mütter wollten, dass ich ihre Kinder behandle. Sie zogen es vor ihre Kleinen warten zu lassen, bis der nächste Arzt frei wäre.“ Er seufzte „Meine Abteilungsleiterin legte mir vor drei Tagen nahe, das Krankenhaus zu verlassen. Ich habe ihr bis heute nicht geantwortet.“ „Was wirst du ihr sagen?“ „Ich weiß es nicht.“ „Was ist mit dir passiert, als wir den Bergen den Rücken gekehrt hatten?“ Er antwortete nicht. Aber Marlene unterbrach die beiden Herren so oder so gerade in dem Augenblick. „Bitte schön, ich hoffe es ist so gut wie mein „First Kiss“ bitte probieren sie?“ Tei nahm ihr das Dessert aus der Hand. Er nahm einen Löffel zu sich. Bei diesem Geschmack löste sich, ohne das er es wollte eine Träne. „Ist es so schlecht?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, es ist so gut. Wie möchtest du es nennen?“ „Ich weiß es nicht. Ich wollte die Meisterin fragen, aber die war vorhin nicht da. Und jetzt sehe ich sie auch nirgends. An was dachten sie dabei. Sie haben mir schon den Namen meiner ersten Kreation gegeben.“ Er nahm noch einen Löffel und noch einen bis es alle war. „Nenn es doch einfach “Snow“ Es erinnert mich an Schneeflocken. Und genauso schnell ist es auch alle.“ Sie bedankte sich und ging wieder an ihre Arbeit. „Beantwortest du mir meine Frage?“ „Ich möchte nicht über meine Vergangenheit reden.“ „Du hast gesagt du liebst sie immer noch. Sag mir warum.“ „Lass uns ein andermal darüber reden.“ Kapitel 18: Kuss ---------------- Kuss Hinten im Garten war eine andere Unterhaltung im Gange. „Ai Kuss“ brabbelte Ben vor sich hin. „Anne wieso sagt Ben die ganze Zeit Kuss.“ „Er hat gesehen wir Tai mich geküsst hat.“ „Tai hat was?“ Entsetzt führ sie herum. Auch Jess die ihren Sohn auf den Arm hatte. „Wie denn das?“ fragte diese. „Wir waren bei diesem Dr. Jahn. Und…“ „Und wann lässt du ihn einziehen?“ „Er kann doch jederzeit die obere Wohnung haben.“ „Sind keine alten Gefühle aufgeflammt?“ Anne schwieg. Sie dachte selbst schon darüber nach. „Ich glaub ich werde doch in die obere Wohnung ziehen, wenn ich noch darf?“ Martin kam hinter Tai her. „Jederzeit. Aber dort sind keine Möbel. Hast du welche?“ Er schüttelte den Kopf. „Du kannst auch im Gästezimmer wieder schlafen, bis du dir Möbel gekauft hast.“ „Ich…“ „Jetzt nimm schon an.“ Martin klopfte ihm dabei auf die Schulter. In diesem Moment kamen auch Jerry, Chris und Steff wieder an. „Warte ich zeig dir die Wohnung, ok?“ Er nickte nur und ging ihr nach. Als sie oben angekommen waren, öffnete sie die Tür. Sonne blendete ihn, doch er trat ein. Gut, das würde sein neues Zuhause sein. Nur wie lange? „Warum hast du mich geküsst?“ Muss sie eigentlich immer zum punkt kommen? Seit wann hat sich das verändert. Sie war doch früher anders. Er schluckte doch antwortete er nicht. Sie schloss die Tür hinter sich und stand mit ihm allein im Raum. Sie betrachtete ihn genau. Seine Haut war immer noch Aschfahl, wie der erste Tag im Cafe. Sein Blick leer und traurig. Wahrlich nicht mehr der Mann den sie kannte. Ein Lächeln auf den Lippen. Glänzende blaue Augen und immer gut drauf. „Küss mich!“ Er drehte sich erstaunt um. „Ich sagte Küss mich!“ Sie wurde lauter. Er wusste nicht was er tun sollte. Doch sie ging auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte den Kopf in die Höhe. Ihre Arme ergriffen seinen Kopf und zogen ihn einwenig weiter runter. Sie streifte seine Lippen mit den Ihren. Sie wartete das er endlich etwas Gefühl zeigte. Langsam schlossen sich seine Arme um ihre Taille. Und sein Kopf kam näher. Er senkte seine Lippen auf ihren nieder. Minuten, Stunden, ach was Tage hätten so vergehen können, doch war ihnen das noch nicht vergönnt. Einen tiefen Stich spürte er in seinem Herzen. Irgendetwas brach auf und bröckelte in kleinen Teilen ab. Und aus einem ihm unauffindlichen Grund rannen ihm Tränen über die Wangen. Ich wollte damals deine Mauern einreißen alles zu Schutt und Asche zerlegen, aber jetzt – jetzt tust das. Seit wann bist du so Stark? Seit wann kann jemand meine Mauern einreißen? Seit wann war ich in diesem Gefängnis und kam allein nicht mehr heraus. Warum kann nur sie mich befreien? Warum fühl ich mich jetzt so frei? Seine Gedanken spukten in seinem Kopf umher. Er merkte nicht einmal wie er auf den Boden kniete und Anne in den Armen hielt. Seinen Kopf grub sich in ihren Körper ein. Er schluchzte unerbittlich. Was hatte einen so starken Mann so brechen lassen? Einsamkeit? „Sag das noch mal Steff.“ „Ich bin Schwanger.“ „Das ist klasse. Dann können wir unsere Kinder bald zusammenspielen lassen.“ „Was denkst du denn wie sich meine Schwester freuen wird. Apropos wo steckt die eigentlich? „Sie zeigt Tai seine neue Wohnung.“ „Zieht er hier ein?“ „Das ist eine längere Geschichte.“ „Das ist jetzt aber doof. Ich wollt sie fragen ob ich mit Steff da einziehen kann. Nun da müssen wir wohl doch auf Wohnungssuche gehen.“ „Wieso wollt ihr hier in München bleiben?“ „Nun ich hab hier in den Filmstudios einige Aufträge bekommen und Steff hat hier einen festen Job angenommen. Deswegen.“ „Wer will in meine obere Wohnung ziehen?“ Anne kam hinzu. Es war schon nach 18 Uhr so musste sie nicht in den Laden zurück. „Ich und Steff wollten dich fragen, ob wir oben einziehen können? Steff ist Schwanger und wir haben beide hier einen festen Job bekommen. Aber wie es aussieht muss ich den Container noch eine Weile einlagern lassen mit meinen Möbeln.“ „Hattest du die etwas schon mitgebracht?“ „Ich bin davon ausgegangen das wir hier wohnen könnten.“ „Moment hast du gerade gesagt Steff ist Schwanger?“ Freudig zeigte diese das Ultraschallbild. „Natürlich könnt ihr einziehen.“ „Warte mal, hast du nicht gerade Tai die Wohnung gegeben? Und wo steckt der eigentlich?“ „Ach stimmt ja, dann zieht er halt ins Gästezimmer. Ist vielleicht auch besser so und ihr zwei, Stopp drei, könnt nach oben. Endlich bin ich nicht mehr ganz so allein in dem großen Haus.“ „Wo ist Tai?“ „Der hat sich hingelegt. Er ist ganz schnell eingeschlafen.“ Ohne das Tai etwas davon merkte wurde am nächsten Tag Möbel in die obere Wohnung getragen. Da er Nachtdienst hatte Schlief er bis späten Nachmittag. Doch da war die Wohnung schon eingerichtet. Er fühlte sich als hätte er zu viel getrunken bzw. wie nach einer durchzechten Nacht. Ihm dröhnte der Schädel. Und eigentlich war ihm auch nicht wirklich gut. Aber er musste zur Arbeit. Das war etwas das ihm immer geholfen hatte zu überleben. Seine Arbeit. Kapitel 19: Alles ändert sich ----------------------------- Alles Ändert sich Währenddessen ging im Cafe der normale Betrieb. Anne stand heute mehr hinter der Theke als in ihrer Konditorei. Allerdings brauchte sie sich da nicht groß sorgen, da sie mittlerweile 2 großartige Gesellen hatte. Eine junge Dame kam herein. „Guten Tag, Meine Kollegen sagten mir das ich Herrn Dutsch hier finde.“ „Im Prinzip schon aber er schläft noch, er hat doch später Nachtschicht.“ „Genau aus diesem Grund komm ich her. Er brauch zum Nachtdienst nicht mehr erscheinen und auch an keinem anderen Tag. Das Wohnheim hat mir seine Koffer gegeben. Alle baten mich ihm das auszurichten.“ Sie reichte Anne einen Umschlag mit wichtigen Dokumenten und zeigte noch auf die zwei Koffer und einem Karton die draußen standen. Sie ging ohne ein weiteres Wort zu sagen. „Ich werde mal kurz hoch gehen.“ Ihre Kellnerin nickte freundlich. Tai saß auf seinem Bett und hielt sich immer noch den Kopf als es klopfte. „Tai? Schläfst du noch?“ Anne trat ein. „Da war eine Dame da. Sie gab mir das, wollte aber nicht persönlich mit dir sprechen.“ Anne setzte sich neben ihn und hielt ihm den Umschlag hin. Er wusste genau dass das nichts gutes bedeutete. Zitternd nahm er ihn entgegen. Ohne ihn zu öffnen legte er den Umschlag auf das Nachtschränkchen. „Was soll ich nur Tun?“ Diese Frage war wohl ehr an sich selbst gestellt als das Anne sie beantworten müsste. „Ruh dich aus. Komm zu Kräften und dann such dir einen neuen Job. Du bist ein guter Arzt. Du wirst schnell etwas finden“ Sie drückte ihn kurz und verließ dann das Zimmer. Am Abend schloss sie das Cafe zu und ging in den Garten, wo alle warteten. Heute Abend wurde gegrillt. Und die Stimmung der Männer war dementsprechend ausgelassen. Tai gesellte sich dazu, doch blieb er dem Alkohol aufgrund seiner Kopfschmerzen fern. Er sah dabei zu wie Ben im Sandkasten buddelte. „Irgendwann möchte ich auch Kinder haben.“ Anne stand neben ihm. „Weißt du es ist so einsam in dem großen Haus. Kinderstimmen wären bestimmt etwas tolles in diesen Wänden.“ „Da magst du recht haben.“ Sie sah zu ihm auf. Und das erste mal seit langem sah sie ihn lächeln, so wie früher. „So nun ist es aber Zeit fürs Bett mein kleiner.“ Mel nahm sich Ben und ging hinein. Anne hatte für die Kinder ein extra Zimmer bereitgestellt. Maria und Tim schliefen schon und nun war es Zeit das auch Ben ins Land der Träume hinüber schritt. Nach kurzer Zeit kam sie wieder. „Tai kannst du mal nach Tim sehen? Er atmet so komisch.“ Tai ging ins Haus. Er sah sich den kleinen an und setzte sich mit ihm in den Schaukelstuhl der am Fenster stand. Leise summt er das Lied, welches er schon bei Maria summte. Der Junge beruhigte sich und schlief weiter. Spät am Abend beendeten sie ihre Runde. Vorher sahen die Frauen noch mal nach ihren Kindern. Tai saß immer noch im Schaukelstuhl und hielt Tim im Arm, welcher friedlich schlief. Auch Tai schlief. Vorsichtig nahm Jess ihren Sohn und legte ihn ins Bett. Anne legte eine Decke um Tai’s Schultern Sie schlossen die Tür und gingen selber in die Federn. „Hast du gehört? Neben dir soll eine Arztpraxis eröffnen.“ Martin biss genüsslich in sein Brötchen. „Ja ich hab es gelesen. Kann doch nur gut sein für mich. Nach dem Besuch können sie bei mir ihre schlechten Nachrichten verdauen.“ Herzhaft lachten sie. Tai kam verschlafen dazu. „Wo sind die Kinder?“ „Ach Steff und Jerry haben sie mitgenommen.“ „So? habe ich gar nicht mitbekommen.“ „Du hast ja selber wie ein Baby geschlafen.“ Grinste ihn Jess an. „Setzt dich.“ Anne holte einen Stuhl aus der Ecke und reichte ihm Tasse und Teller. „Kaffee?“ „Mhm danke.“ Er setzte sich dazu. „Tai wir haben uns gerade über die neue Praxis unterhalten die neben an eröffnen soll. Schau doch ob du da eingestellt wirst. Dann kannst du immer Werbung für Annes Cafe machen.“ Wieder fingen die übrigen herzhaft an zu lachen. Tai schmunzelte. Das gesamte Frühstück war von Herzhaften lachen durchzogen. „Anne kann ich das eine Bad eine Weile benutzen? Ich wollte meinen Film entwickeln.“ Steff und Jerry waren mit den Kindern zurück. Ben schob sich mit seinem Rollstuhl zur Tischkante. Neben Tai blieb er stehen. „Ai Kuss. Ai Lieb hab.“ So der kleine. „Wenn meint er nur mit Ai? Doch nicht etwa Tai?“ fragte Chris sich wundert. Tai nahm den kleinen auf seinen Schoss. Mel legte ihm ein Brötchen hin und dieser aß es genüsslich. „Mel du solltest ihm, Tai seinen Namen richtig bei bringen!“ „Ach Chriss er hat doch erst angefangen. Warte mal, Wer ist das?“ Mel zeigte auf Chris und Ben antwortete. „Kis, Kis“ dabei klatschte er mit den Händen. „Ich bin doch kein Kuss. Ben das heißt Chris. Sag mal CHrrrrris.“ „Kis, kis“ meinte dieser nur wieder. „Ich gebe es auf“ Er zeigte auf Anne. „An, An.“ Wieder lachten alle auf. Tai flüsterte ihm etwas ins Ohr. „An ne, Anne.“ Wieder klatschte er freudig in die Hände. „Tai du wirst mal bestimmt ein guter Vater.“ Lobte ihn Mel. Dieser ließ aber betrübt den Kopf hängen. Bis Ben ihm sein Brötchen hinhielt. „Ai ham, grrr.“ Ein Geräusch das später mal zu einem gut werden sollte. Er biss ab und lächelte dem kleinen Entgegen. „Mhmmm gut.“ „Mhmmm gu.“ Machte ihm Ben nach „Genau kleiner gu.“ Tai kicherte und einwenig kam der alte Glanz in seine Augen wieder. Auch Ben begann das Lachen. Und wenn Mel nicht schwören konnte das Ben ihr Sohn ist und Martin der Vater, so hätte sie in dem Moment Tai für diesen gehalten. Sie sah ihm glücklich dabei zu und hielt Martins Hand dabei. Nach einer weile ging Anne runter an ihre Arbeit. Mel und Martin gingen einen Sparziergang im Park unternehmen. Ben und Maria konnten sie beruhigt bei Tai lassen. Außerdem war auch noch Jess da die sich um Tim kümmerte, wobei letzterer mehr Schlief als wach war. Beide sahen Ben dabei zu wie er mit dem Rollstuhl über Die Wiese rollte. „Wann muss der Gips eigentlich ab?“ „Er hat ihn doch erst seit drei Tagen. Eine Woche mindestens noch. Und dann entscheidet das Röntgenbild.“ „Was hast du eigentlich gestern mit Tim auf den Arm gemacht?“ „Mel hat mich gebeten nach ihm zu schauen. Sie wollte dich wohl nicht beunruhigen. Er hatte anscheint nur einen schlechten Traum.“ „Dabei weiß sie doch das ich Krankenschwester bin. Wie hast du ihn so schnell wieder ruhig stellen können? Bei mir schreit er fast eine ganze Nacht durch wenn er schlecht schläft.“ „Habt ihr es mal mit Musik versucht? Ich hab die Erfahrung gesammelt, dass die kleinsten bei sanfter Musik schnell sich selbst beruhigen. Auf der Säuglingsstation lief deswegen immer etwas sanftes Klassisches. Ich hab Tim gestern nur etwas vorgesummt.“ Ihm wurde plötzlich ein Bild vor die Nase gehalten. Es zeigte ihm mit Tim auf den Arm und im Schaukelstuhl. Er schlief und hatte ein lächeln auf den Lippen. „Möchte ja nicht wissen was du geträumt hast aber hier du kannst es haben. Damit werde ich zwar keinen Preisgewinnen. Aber es ist eigentlich ganz schön.“ Steff stand hinter ihm und hielt ihm das Foto vor die Nase. „Da sind noch mehr schau.“ Sie zeigte ihm einen Stapel der gerade frisch entwickelten Fotos und setzte sich zwischen die beiden. Nach einander sahen sie sich jedes an. Immer war es Tai und eines der drei Kinder als Motiv. „Das gefällt mir.“ Tai der Ben auf den Arm hatte und mit Martin zusammen Ball spielten. „Das hab ich gestern aufgenommen, beim grillen. Da frag ich mich wer von beiden der Vater ist.“ Tai sah sie erschrocken an. „Du lächelst nur noch wenn ein Kind dabei ist. Lächle uns doch auch wieder so an.“ Dabei zeigte sie auf ein Foto in dem er Maria und Tim auf den Arm hat und Ben vor ihm im Rollstuhl sitzt. „Können wir über etwas anderes reden?“ „Ganz wie du willst. Trotzdem möchte ich dich wieder öfters lächeln sehen.“ Tai sah auf das Bild mit Tim im Arm. Er wüsste auch zu gern welcher Traum ihm dieses Lächeln gab. Doch das wird er wohl nicht erfahren. Die Tage vergingen im Flug. Chris und Jess führen mit Tim wieder nach Frankreich. Martin musste schon nach Hause, er hat nicht länger Urlaub bekommen und Mel blieb mit Ben und Maria bis Ben endlich den Gips abbekam. Anne musste Tai sagen das sich Jerry und Steff die oberer Wohnung genommen hatten. Bat ihn aber doch weiter im Gästezimmer zu bleiben. Öfters saß er ihm Cafe und probierte neue Kreationen von Marlene. Sie könnte wirklich eine der besten Konditorinnen der Welt werden, wenn sie sich nur mehr zutraute. Der Tag kam als Mel mit Ben in das Krankenhaus musste. Der Gips sollte endlich ab. Gegen Dr. Jahn wehrte er sich vehement. Auch keine der Schwestern konnte ihn beruhigen. Jedes Mal bei dem Geräusch der kleinen Säge schrie er auf als ob man ihm sein Bein amputieren wolle. Der leitende Chefarzt kam rein. „Ich muss mich entschuldigen. Seit wie aufgrund von Gerüchten den fähigsten Kinderarzt entlassen mussten, werden wir anscheint nicht mehr Herr der Kinder. Keiner konnte Kinder so beruhigen wie er. Viele der Eltern gehen mittlerweile in ein anderes Spital.“ Die Tür ging auf. Tai lugte hinein. Ben fing gleich das lachen an und alle seine Tränen waren vergessen. „Ai, Ai da. Ai lieb.“ „Oh Herr Oberarzt. Ich möchte nicht stören, Aber es dauert nun schon eine Stunde.“ „Sie! Das trifft sich gut. Dann können sie dem Patienten den Gips auch abnehmen.“ „Verzeihen sie aber ich arbeite nicht mehr hier wie sie wissen.“ „Das weiß ich sehr wohl. Und glauben sie mir ich bereue jeden Tag, dass ich die Kündigung unterschreiben musste. Würden sie aber bitte den kleinen Ben aus seinem Gips befreien?“ Mel sah ihn an. Er seufzte und kniete sich vor dem Jungen Mann hin. „Na Ben, wollen wir dieses hässliche Ding nicht endlich abnehmen?“ Dieser gluckste nur zufrieden und saß still auf der Liege. Tai nahm sich eine große Schere, die wie ein Krokodil aussah. „Schau Ben das Krokodil frisst den Gips jetzt auf.“ An der Außenkante schnitt er vorsichtig den Gips auf. „Puhhh wann hast du dir die Beine denn zuletzt gewaschen? Schau mal wie dreckig die sind.“ Er nahm die Gipsschalen ab und Bens Bein war total weis. „Na da sollte Mama wohl lange mit dir Baden gehen dass das hier wieder sauber wird.“ Dabei strich er ihm über die Fußsohle. Ben Kicherte auf. „Möchten sie nicht wieder bei uns anfangen zu arbeiten?“ der Oberarzt wandte sich an Tai als er Ben von der Liege half und ihm bei den ersten vorsichtigen Schritten stützte. „Es tut mir leid aber ich möchte nie wieder bei ihnen Im Krankenhaus arbeiten.“ Lächelnd sah er die beiden, den Oberarzt und Dr. Jahn, an Zufrieden gingen Mel mit Ben und Tai hinaus. Auf den Gang sah jede Schwester ihm nach. Tai hatte sich verändert seit sie ihm das letzte mal sahen. Sein Teint hatte eine angenehmere Gesichtsfarbe angenommen. Die Augenringe waren verschwunden und ein ungewöhnlicher Glänz lag in seinen Augen. „Er wirkt so glücklich. Ist das wirklich unser missgelaunter Kinderarzt gewesen?“ hörte er hinter sich viele Schwestern sagen. Aber er fuhr mit Mel nach Hause. „Martin kommt uns am Wochenende abholen. Damit ich mir die Zugfahrt ersparen muss.“ Erklärte sie Anne beim Abendbrot. „Und du hättest Tai sehen müssen. Der hat mit einem Lächeln eiskalt denen ins Gesicht gesehen und das Angebot abgelehnt. Du hättest dabei gewesen sein müssen.“ Kapitel 20: Willkommen zurück ----------------------------- Willkommen zurück! Der Tag kam als auch Mel abreiste und Im Haus wurde es Still. Bedrückend still. Anne ging wieder ihren Pflichten als Chefin nach welche sie zwei wochenlang kläglich vernachlässigte und Tai suchte nach einer Beschäftigung. Er saß jeden Nachmittag im Cafe und Studierte die Zeitung. „Verzeihen sie.“ Wurde er angesprochen. Ein älterer Herr stand vor ihm und sah ihn lächelnd an. „Darf ich mich setzten?“ Tai zeigte auf den Stuhl und widmete sich seiner Zeitung. „Mir wurde erzählt das sie ein großartiger Kinderarzt seien. Ich habe neben an die Praxis eröffnet. Aber mit meinen jungen Patienten komm ich nicht wirklich zurecht. Meine Sprechstundenhilfe hat mir von ihnen erzählt.“ Tai wurde Hellhörig und sah über den Zeitungsrand den Herrn direkt an. „Sie meinte sie habe noch nie einen Arzt so mit Kindern umgehen gesehen. Und ehrlich gesagt bräuchte ich ihre Hilfe. Um die ganze Wahrheit zu sagen jetzt gleich.“ Tai faltete die Zeitung zusammen und stellte seine Teetasse darauf. „Um was Handelt es sich denn?“ „Am besten sie kommen mit rüber und sehen sich den Patienten an.“ Tai stand auf und bat den Herrn voran zugehen. In der benachbarten Praxis lag ein Junge auf der Untersuchungsliege und hielt sich den Bauch. Keiner durfte ihn anfassen. Tai erkannte den ernst der Lage doch ging er ruhig auf den Jungen zu und verwickelte ihn in ein Gespräch, so dass dieser es gar nicht merkte wie sein Bauch abgetastet wurde. Nach kurzen stellte er seine Diagnose und empfahl eine Rezeptur. Er wollte gerade gehen. „Ich wäre an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert.“ Tai musterte den Arzt genau. „Hier sind noch 2 weitere Räume die wir in Behandlungsräume umbauen könnten und auch ein Büro wäre noch frei. Sie dürfen jeden Wunsch äußern den sie möchten um die Kinder zu behandeln. Wissen sie viele Mütter kommen mit ihren Kindern aber ich weiß nicht wie ich mit ihnen umgehen soll.“ Tai sah sich um und sah die Sprechstundenhilfe. Er kannte sie vom Marienhospital. Sie ging auf ihn zu. „Wie geht es ihnen? Sie sehen gut aus. Ich schäme mich ihnen diese Kündigung ausgehändigt zu haben. Ich durfte an diesem Tag auch gehen. Dr. Leot ist ein guter Mensch. Bitte geben sie ihm eine Chance.“ Sie verbeugte sich, wie es in Japan üblich war. Lag wo daran das sie Halbjapanerin war. „Sie sagten jeden Wunsch?“ „Ja alles was sie benötigen um die Kinder zu behandeln.“ „Ich werde ihnen morgen eine Liste zu kommen lassen. Und nehmen sie die Vorhänge ab, die erdrücken ja einen. Sagen sie mir nur wann ich anfangen soll.“ „Jeder zeit.“ „Gut dann zum nächsten 1. Wenn etwas wichtiges sein sollte finden sie mich ja.“ „Ähm welchen Namen soll ich anbringen?“ „Mein Name ist Tim Dutsch, aber sagen sie einfach Doktor Tai, wie alle meine Patienten. Wenn sie mich entschuldigen würden.“ Er ging mit einem Lächeln auf den Lippen. Im Cafe traf er schon auf Anne. Die sich freute ihn lächeln zu sehen. „Was ist passiert? Warum bist du so glücklich.“ Er erwidert nichts nahm sie nur in die Arme und küsste sie voller Leidenschaft. Das war der Mann in den sie sich vor mehr als 4 Jahren verliebte. Dieses Lächeln, den Glanz in seinen Augen, die Freude die in jedem seiner Worte schwang. Tage Vergingen. Tai fing seine Arbeit an und mit jeden Tag schien er Glücklicher zu sein. Seine jungen Patienten liebten Ihn und auch er sie. Jeden Abend wenn er nach Hause zurückkehrte hatte er dieses Lächeln. Die Gäste tuschelten schon wenn er kam. „Meinst du er wird sie endlich fragen?“ „Wie das sie Heiraten?“ „Ich hoffe es doch. Seitdem schmeckt die heiße Schokolade noch cremiger.“ Es Vergingen Monate. Steff hatte Jerry geheiratet Sie gebar einen Jungen und war seitdem viel zu Hause. Besuch kündigte sich an. Weihnachten stand vor der Tür. „Hallooooo.“ Ging die Tür im Cafe auf. Der Raum war selbst um diese Jahreszeit voll besetzt. Mel stand mit Martin und ihren Kindern in der Tür. Anne begrüßte sie freundlich. „Was machst ihr denn hier?“ „Winterurlaub. Außerdem können wir deinen Geburtstag feiern.“ „Das ist toll Chris hat sich auch angemeldet. Steff sitzt oben sie hat einen Jungen vor 2 Wochen bekommen.“ „Ohh da muss ich gleich hoch gehen ich liebe Babys“ Und schon verschwand Mel. Martin blieb mit den Kindern im Cafe und setzte sich. „Und läuft es gut?“ „Das Cafe siehst du doch. Ich bin am Überlegen wie ich anbauen könnte. Weil so viele sich gern setzten wollen aber schon kein Platzt mehr ist. Besonders um diese Jahreszeit.“ „Ja das hab ich aber nicht gemeint. Ich sehe Tai nicht.“ „Der arbeitet. Müsste aber gleich zum Mittag kommen.“ „Er kommt zum Mittagessen nach Hause?“ „Ja hat ich dir nicht gesagt das er nebenan in der Praxis arbeitet?“ „Wirst du wieder einmal vergessen haben. Wie geht’s ihm“ „Das kannst du gleich selber sehen.“ Schon schwang die Tür auf. Tai sah sich um und erblickte sein Opfer. Er ging zu ihr rüber und begrüßte sie mit einem Kuss. Martin sah dem ganzen zu. Ben erblickte ihn und rief gleich. „Tai, Tai auch lieb.“ Er sah ihn verdutzt an. „Na kleiner Mann. Seit wann beherrschen wir denn meinen Namen?“ Er nahm Ben auf seine Arme und knuddelte ihn. Der Junge lachte vergnügt auf. Martin musste lächeln dabei. „Nachdem seine Erzieherin fragte was ein “Ai“ ist, haben wir jeden Tag deinen Namen geübt.“ „Ei? Sind das nicht die weißen Dinger die ein Huhn legt und in dem manchmal ein Kücken drin ist?“ „Schön zu hören das dein alter Charme noch da ist Freund.“ „Ja nicht? Find ich auch.“ Tai lächelte ihn an und wendete sich zu Anne. „Kannst du heute etwas empfehlen? Muss nachher noch ins Krankenhaus. Bei einer OP assistieren. Und ich möchte nicht das der Patient durch mein Magenknurren aufwacht.“ Anne Kicherte doch zeigte sie auf die Tafel hinter ihr. „Du bietest jetzt auch warmes an?“ „Ja zum Mittag, 2 Gerichte. Möchtest du und die Kinder auch?“ „Gerne“, antwortete Martin. Anne erhob sich von ihren Platz. Tai setzte sich auf diesen. „Alter jetzt hast du mir aber eine Menge zu erzählen.“ „JA heute Abend wenn ich zurück bin. Nicht das ich zu viel erzähl und die OP verpasse.“ Lächelte er ihn an. Er aß mit ihm gemeinsam und verabschiedete sich mit einem Kuss von Anne. „Der hat sich ja ganz schön verändert?“ „Ja nicht?“ dabei errötete sie etwas. „Was läuft da?“ „Nichts! Leider. Bis auf Küssen ist da nichts weiter. Wenn er sich nicht beeilt werde ich ihn zu Weihnachten selber fragen müssen ob er mich Heiraten möchte.“ „Du fragst ihn?“ „Was bleibt mir den anderes Übrig? Aber jetzt kommt erst mal richtig herein und packt aus.“ Sie nahm das leere Geschirr und ging. „Martin Was dagegen wenn wir morgen reden? Ich bin total fertig. Mann das Menschen Kindern so etwas antun können. Pass du bloß auf deine 2 auf!“ Und schon verschwand er in seinem Zimmer. „Na die OP hat aber lang gedauert.“ „Ja kommt öfter vor. Sie rufen ihn bei schwierigen fällen immer hinzu. Er muss dann schon vor der Narkose meist da sein um den Patenten zu beruhigen. Und dann bleibt er meist bis sie wieder aufwachen. Dafür hat er den nächsten Morgen Frei und Frühstückt mit mir.“ Wieder errötete sie. Am Morgen saßen alle Am Tisch als Tai hinzukam. Er hatte eine kleine Schachtel in der Hand mit einer Schleife darumgebunden. Er stellte sie direkt vor Annes Nase ab. „Alles Gute zum Geburtstag.“ Er setzte sich ihr gegenüber. Sie sah aus als hätte sie den Vergessen. Er lächelte sie an und sie schenkte ihm ein Lächeln zurück. „OK was hab ich verpasst?“ Unterbrach Mel die beiden in ihrem Stillen Gespräch. „Mel dazu reicht leider nicht die Zeit um dir alles ausführlich zu erklären. Ich hab heute Vormittag noch etwas vor.“ „Hast du kein Frei bekommen?“ „Doch ich muss nur etwas erledigen. Heute Abend bin ich dabei wenn wir feiern. Ich verspreche es dir“ Er trank seinen Kaffee aus und verabschiedete sich von allen. „Was hat er denn vor?“ „Mel wenn ich das wüsste.“ „Sag mir ehr mal wie du es geschafft hast ihn so umzudrehen.“ „Das fing mit seiner Arbeit an. Die Praxis hatte eröffnet und irgendwie gab es da einen Notfall und der Arzt persönlich ist rüber gekommen und hat ihn gefragt auszuhelfen. Danach bat er ihm eine Langfristige Zusammenarbeit an. Es ist anders als im Krankenhaus. Und jeden Tag kommt er lächelnd nach Hause. Ab und zu kommt er mit einem Kind an der Hand und es darf sich etwas aussuchen weil es so tapfer was.“ Sie seufzte. „Ich will auch Kinder. Darauf kann ich aber lange warten.“ „Anne das wird schon. Schau lieber nach was er dir geschenkt hat. Vielleicht ist es ja ein Ring und er besorgt jetzt Blumen oder so?“ „Mel du bist immer noch hoffnungslos Romantisch.“ Beide kicherten. Anne nahm sich aber die Schachtel und öffnete sie. Sie staunte nicht schlecht als sie das Glöckchen sah. „Wann war er denn noch mal da?“ sie zeigte es Mel. „Ich glaube er hatte es eine ganze weile schon gehabt. Hat er dir nicht schon mal eins geschenkt?“ „Ja vor genau 5 Jahren.“ Um die Mittagszeit ging sie allein zum Grab von Alex. Sie legte den Ring den sie einmal von ihm bekam auf diesen nieder. „Es tut mir leid. Ich möchte jemand anderes Heiraten, darum gebe ich ihn zurück. Aber sei nicht traurig er macht mich glücklich und du kennst ihn. Aber Verzeih wenn ich deinen Ring nicht mehr tragen kann. Ich werde dich oft besuchen kommen.“ Sie ging. Abends feierten sie ausgelassen, soweit das möglich war mit vier Kindern im Haus. Und schnell kam der nächste Tag. Auch der Übernächste und der darauffolgende. Die Praxis hatte wegen Weihnachtsurlaub geschlossen und so blieb Tai zu Hause bzw. er ging mal nicht zur Arbeit. Er machte einen Spatziergang durch den Park und erinnerte sich an das Gespräch mit Jerry gestern Abend. Kapitel 21: Hochzeitsglocken ---------------------------- Hochzeitsglocken „Wann willst du meine Schwester eigentlich endlich heiraten?“ Diese Frage ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er lief so lang bis er an der Friedhofstür stehenblieb. Er ging zu Alex. „Mein Freund was soll ich tun? Du bist nicht mehr da um sie glücklich zu machen.“ Er fegte den gefallenen Schnee vom Stein und sah da Annes Ring liegen. Er nahm ihm und Betrachtete ihn. Der Wind pfiff durch die Kahlen Äste und schien zu sagen Tu es endlich. „Mein Freund. Ich werde sie fragen. Ich möchte sie glücklich machen. Ich möchte viele Kinder ihr schenken, sofern ich es denn darf. Mein Freund ich möchte sie Heiraten. Gib mir doch bitte deinen Segen.“ Wieder pfiff es durch die Äste. Ihm schien es als sagte der Wind ja. Er stand auf und ging den Ring immer noch in der Hand. Er sprach mit dem Priester der Kirche. Danach ging er in die Stadt und klärte etwas bei verschiedenen Ämtern. Erst am späten Nachmittag kehrte er Heim. Jerry begrüßte ihn. „Na hast du es dir überlegt wann du meine Schwester endlich Heiraten möchtest?“ Jedes mal begrüßte er ihn so. Martin stand mit Chris gerade daneben als er antwortete. Er hinterließ die drei mit geschocktem Gesichtsausdruck und verzog sich in sein Zimmer. Der nächste Tag kam und Ging. Jetzt ist der 23. Der Tag vor Weinachten. Das Cafe war festlich geschmückt und Anne bediente gerade ein paar Gäste, als Tai herein kam mit einem Karton unter dem Arm. Er sah sich um und blieb Kniend vor Anne stehen. „Versprich mir dass wir irgendwann Kinder haben werden. Ganz viele. Meinetwegen eine Fußballmannschaft. Ich möchte sie aber nur mit dir haben.“ Er hielt kurz inne und betrachtete sie. „Anne Heirate mich!“ sie sah ihn einfach nur an und konnte nicht es fassen. Das was sie sich am meisten seit einiger Zeit wünschte sprach er endlich aus. „Heirate mich morgen früh!“ Sie sah in erschrocken an als die Worte “Morgen früh“ zu Ihr durch sickerten. Mel stand mit Steff in der Tür und versperrte Martin und Chris die Sicht. Sie sahen die ganze Szene und freuten sich einfach nur für ihre Freundin. „Ich werde dich jede Minute des heutigen Tages fragen wenn du mir nicht antwortest. Heirate mich morgen früh.“ Langsam kam sie zu sinnen und schenkte ihm eines dieser wundervollen Lächeln und nickte. „Ja Morgen Früh. Aber ich habe doch kein Kleid und ich muss noch so vieles Vorbereiten. Und…“ „Du brauchst nichts weiter tun als meine Braut zu sein.“ Damit reichte er ihr den Karton. Stand auf und nahm sie in die Arme. Er küsste sie lang und Leidenschaftlich. Die Gäste im Cafe applaudierten, denn wann wurde schon mal ein Antrag vor ihren Augen gemacht. Der nächste Tag ging ziemlich hektisch zu. Doch sie schafften es rechtzeitig in der Kirche zu sein. Bevor die Christmesse abgehalten wurde. Sie trug das Kleid das er ihr den Tag zuvor schenkte und war wunderschön. Ihre roten Haare waren zu einer Frisur hochgesteckt. In dieser waren an zwei Stäbchen die beiden Glöckchen angebracht die bei jedem Schritt schellten. Der Priester fing mit seinem üblichen Gerede an. Als es an der Zeit war die Treue Gelübde zu sprechen, holte Tai eine Kette aus seiner Tasche. „Du trägst die Liebe zweier Menschen in deinem Herzen. Es ist keine Sünde beide zu lieben und dies ist das Zeichen unser beider Liebe zu dir.“ Er legte ihr die Kette um den Hals. Daran hingen zwei Ringe. Sie erkannte Alex Ring. Der Andere musste von ihm sein. Er sprach weiter. „Gebe mir bitte deine Hand. Mit diesem Ring werde aber nur ich dich Heiraten. Ich werde mit dir die Zukunft verbringen in welcher Art sie auch kommen mag. Ich werde dein Mann sein in Guten wie auch in Schlechten Zeiten, wobei ich hoffe das die guten überwiegen werden.“ Ein Schmunzeln ging durch die Bänke der Kirche. Von draußen kamen leise immer mehr Menschen herein. Bestimmt um der nachfolgenden Christmesse beizuwohnen. Doch sie setzten sich leise auf die Bänke und sahen der Zeremonie zu. Sie war gerade dabei ihren treue schwur aufzusagen. „Mit kraft des mir verleihenden Amtes ernenn ich sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Beendete der Priester die heilige Zeremonie. Tai beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie Leidenschaftlich. Sie unterschrieben nur noch die Papiere beim Standesbeamten der extra in die Kirche kam dafür und verließen diese. Kapitel 22: Ende ---------------- Ende „Opa! Erzählst du den Kindern schon wieder Schauermärchen?“ Seine Tochter kam herein. „Nein nur wie ich deine Mutter kennenlernte.“ Er ging auf seine Tochter zu und drückte sie herzlich. „Wie war es beim Arzt?“ „Wie viele Enkel möchtest du eigentlich haben? Reichen dir die 7 nicht langsam?“ begrüßte ihn sein Schwiegersohn. „Nein“ „Meinst du, du könntest in 7 Monaten noch mal ein kleines Babygeschrei aushalten?“ „Du schenkst mir noch einen Enkel?“ Sie lächelte ihn an. Das selbe Lächeln ihrer Mutter. Sie begrüßte diese und zeigte ihr das erste Bild. Soweit man etwas darauf erkennen konnte. Sie setzten sich an den Tisch und alle unterhielten sich glücklich. Auf dem Kamin standen viele Bilder von ganz vielen Menschen. Doch eines hing groß darüber. Darauf war die ganze Familie zu sehen. Anne und Tai in der Mitte umgeben von 5 erwachsenen Kindern und ihren Partnern und 7 kleine Enkel. So wie es aussieht müsste bald ein neues Geschossen werden. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)