Fall in love with agent Tai von zeusy ================================================================================ Kapitel 15: Ein bekannter Gast ------------------------------ Ein bekannter Gast Tai hatte sein Studium beendet und wurde in eine Kinderklinik nach München versetzt. Er hatte keinen Kontakt mehr seit dem Abschied in den Bergen mit den anderen gehabt Seit vier Wochen war er nun schon in dieser Stadt. Und schlenderte an seinem ersten freien Wochenende durch die Stadt. Es war Frühsommer und die Sonne schien vom blauen Himmel. Nahe eines kleinen Parks im Vorort von München sah er ein kleines Cafe. Alexander’s sein Name. Vier Tische mit jeweils vier Stühlen säumten die Außenanlage. Jeder der Plätze war besetzt. Er ging hinein. Als erstes streifte ihn ein Duft von Karamell und Schokolade. Als er aufsah erschrak er fast. Ihm gegenüber an der Wand grinste ihn sein Gesicht an, neben den seiner Kameraden vor über 4 Jahren. Das Foto welches damals geschossen wurde, verzierte die gesamte Wand. An seiner rechten Seite standen nochmals Tische und Stühle und die Wand wurde mit Fotos geschmückt. Alle kamen ihm recht bekannt vor. Er sah Mel mit Martin und einem kleinen Baby auf dem Arm. Auch Chris und Jess sah er. Jess mit einem rundlichen Bauch. Auf diesem Bild war sie Schwanger. Irgendwo sah er Jerry vor dem Hollywood Emblem und Steff bei einer großen Gala mit vielen Prominenten. In Ihren Händen eine Kamera. In einer kleinen Ecke war ein Einzeltisch. An ihm setzte er sich. Von dort konnte er den Laden gut überblicken. In dieser Ecke direkt über seinem Kopf standen in großen goldenen Buchstaben „Zur Eröffnung“ und die Unterschrift von Allen. Bei genaueren betrachten fehlte Alex und L.A. und seine natürlich. Vor ihm wurde eine Tasse mit grünen Tee abgestellt. „Mit Vanille, so wie du ihn am liebsten getrunken hast.“ Er sah auf. Rote Haare, die zu einem Zopf zusammen geflochten auf der Schulter lagen, fielen ihm als erstes auf. Immer noch das gleiche Leuchten in den Augen. Eines grün das andere Blau. Sommersprossen zieren ihre Nase. Ein warmes und herzliches Lächeln auf ihren Lippen. „Ich hätte nicht gedacht dich noch mal wieder zusehen. Besonders nicht in meinem Laden.“ Als ob ich es gewusst hätte, sie ist immer noch sauer. Wer kann es ihr denn verübeln. Ich war auch wirklich das letzte. Und ich habe es mir all die Jahre vorgehalten. „Hast du mir nichts zu sagen?“ Eindringlich sah sie ihn an. Sie bemerkte das er nicht mehr der Mensch war denn sie einmal kannte. Er sah müde aus. Aschfahl seine Haut. Seine Wangen einwenig eingefallen. Anflüge von dunklen Ringen unter den Augen. Seine blauen Augen strahlten nur noch Traurigkeit aus. Es schien als hätte er seit langem nicht mehr gelacht oder gar Freude empfunden. Sie stand auf und ging. Unterhielt sich mit einer ihrer Kellnerinnen. Er konnte den Blick nicht von ihr loslassen. Sie strahlte noch mehr als vor 4 Jahren und er begriff was ihm die ganzen Jahre fehlte. Sie kam wieder. Mit einem Stück Kuchen. „Meine neue Kreation. Bitte probier ihn und sag mir wie er ist.“ Sie reichte ihm eine Gabel und blieb ihm gegenüber sitzen. Allerdings sah sie ihn nicht an. Es schien als sah sie auf die Wand hinter ihm oder sie war in Gedanken woanders. An ihrem Hals fiel im eine Kette mit einem Ring auf. Sie ist also verheiratet. Bestimmt mit Alex. Seine Gedanken wurden von ihrer Stimme zurück geholt. „Jerry ist in Hollywood groß rausgekommen. Er schreibt mir immer noch jeden Monat eine Postkarte. Es hielt nicht lang mit Steff. Kurz nach unserem Abschied trennten sie sich und gingen ihre Wege. Aber er lässt sich immer noch am liebsten von ihr Fotografieren.“ Zögerlich nahm er einen Bissen des Kuchens. Seine Erwartung wurde übertroffen er war Wunderbar. Eine leichte Schokoladennote die sich in seinem Mund entfaltete aber nicht zu süß. „Mel und Martin haben geheiratet. Vorne auf dem Foto das ist Ben. Ihr erstes Kind. Ich warte ja immer noch auf ein neues Foto. Mit Maria. Ihre Tochter. Sie haben eine richtige Familie gegründet. Ab und zu Besuchen sie mich.“ Mich nicht Uns? Ist sie doch nicht mit Alex zusammen? „Chris und Jess sind nach Frankreich gegangen. Sie hat dort eine gute Stelle in einer Praxis für Kinder bekommen und Chris ist ihr gefolgt. Letztes Jahr haben sie geheiratet. Ich warte nur auf einen Anruf. Jeden Tag könnte es soweit sein, dass sie ihr erstes Kind bekommt. Chris sagte, er wolle es Tim nennen wenn es ein Junge wird. Jeanne für ein Mädchen.“ Er will sein Kind nach mir benennen? „Ich habe mir wie du siehst meinen Traum erfüllt. Meine eigene Konditorei und das Cafe.“ Sie wurde von einem Jungen Mädchen vielleicht 16 Jahre unterbrochen. „Verzeih bitte, aber ich muss mal nach meinen Schützlingen schauen. Warte auf mich. Ich möchte so vieles von dir wissen. Ja?“ Und sie ging. Er legte die Gabel nieder und Überlegte. Was soll ich ihr erzählen? Das ich nicht mehr der Mann wie früher bin? Das ich meine Prüfung verhauen hab und erst 2 Jahre später abschließen konnte? Das es nie wieder eine andere Frau gab die in meinem Kopf und in meinem Herzen war? „Hat es dir nicht geschmeckt?“ Sie war wieder da. Hinter ihr eine Junge Konditorin wie es aussieht. „Doch, ich war nur gerade in Gedanken.“ „Schön. Komm, jetzt frag ihn, er wird schon nichts beißen.“ Sie schob ihren Schützling ein Stück nach vorn. In den Händen ein Teller mit einem Dessert. „Wenn es ihnen nicht so viel aus machen würde, könnten sie bitte mein Dessert probieren?“ Verlegen sah diese auf ihre Füße und beugte sich leicht nach vorn. Dankend nahm er ihr den Teller ab. Und nahm auch gleich ein Löffelchen. Ein herber Schokoladen Geschmack berührten seinen Geschmackssensoren, welcher gleich zu einer milden süße sich verflüchtigte. Er konnte Vanille herausschmecken. Ein leichter Duft von Rosen umschmeichelte seine Nase. „Es ist gut. Köstlich. Was ist das denn?“ „Ich..Äh..“ „Vor deiner Jury solltest du aber nicht so stottern. Ich hab dir doch gesagt dass es vorzüglich ist. Lass dir einen Namen einfallen.“ „Ich bin nicht so gut darin mir Dessertnamen einfallen zu lassen. Meisterin wie wollen sie ihren Kuchen nennen?“ „Tai’s Love.“ Er blickte auf und sah sie direkt an. Sie lächelte diese Lächeln dass sich in sein Herz eingebrannt hatte. Ein kleiner Stich in seinem Herzen. Irgendetwas rührte sich „Mister darf ich fragen an was sie Gedacht haben als sie mein Dessert probierten?“ „An meinen ersten Kuss.“ „Dann werde ich es First Kiss nennen. Wenn sie nichts dagegen haben Meisterin?“ „Nein, nein. Aber schreibe das Rezept auf. Denke dir ein paar Plakate aus. Ich würde es gerne nächsten Monat, nach deiner Prüfung, hier im Laden mit anbieten dürfen.“ Die Junge Dame freute sich und lief zurück von wo sie kam. „Dein Lehrling ist gut.“ „Ja ich weiß, ich habe bei ihrem Dessert auch an meinen ersten Kuss gedacht. Sie ist Talentiert. Sie weiß es zwar noch nicht aber nach ihrer Lehre würde ich mich freuen wenn sie bei mir weiter Arbeiten würde.“ „Wie viel Angestellte hast du?“ „Hier sind es drei Kellnerinnen die sich abwechseln und hinten in der Konditorei hab ich 3 Lehrlinge und einen Gesellen und mich natürlich. Aber jetzt Genug von mir, Was hast du so gemacht?“ „Ich habe mein Studium fertig gemacht und wurde vor 4 Wochen hier im Kinderkrankenhaus als Kinderarzt beschäftigt. Viel mehr gibt es über mich nicht zu sagen. „Du bist wirklich Kinderarzt geworden. Schön. Aber geht es dir auch gut? Die Frage dir er nicht beantworten wollte bzw. konnte musste sie ihm natürlich stellen. Er schwieg. Sie sah ihn weiter an. Und er begann seinen Kuchen weiter zu essen. Sie unterbrach das Schweigen. „Wenn du noch nichts vor hast, ich wollte Alex nachher besuchen. Möchtest du mich begleiten?“ Ihm war als würde ihm der letzte bissen im Halse stecken bleiben. Alex besuchen? – Vielleicht sollt ich das tun, er ist ja nicht mit ihr zusammen. Er nickte nur und widmete sich weiter seinem Stück. Sie ging und er sah ihr wieder nur hinterher. Ein paar Minuten Später kam sie in Freizeitkleidung wieder. „Hast du deine Wohnung über den Laden?“ „Mir gehört das ganze Haus. Hinten ist auch ein kleiner Garten. Er würde dir gefallen. Aber jetzt komm.“ „Ich muss noch bezahlen!“ „Geht auf kosten des Hauses.“ „Danke“ er sah sie mit einem Anflug eines Lächelns auf den Lippen an. Sie durchquerten den Park und kamen an einer großen Kirche vorbei. Sie gingen durch das schwere Eisentor. „Ist Alex Priester geworden?“ „Nein, komm einfach mit.“ Er folgte ihr. Einer älteren Dame kaufte sie 8 nein 9 Rosen ab. Er zählte die Reihen der Grabsteine. Bei der 10. Reihe bogen sie ein. Vor einem Grab kniete sie nieder. „Sieh wen ich dir heute mitgebracht habe.“ Redete sie während sie ein paar Blätter von dem Grabstein entfernte. In Großer Schrift sah er Alexanders Namen auf diesen stehen. „Ich soll dir grüße ausrichten. Mel und Martin haben eine Tochter bekommen und bei Jess ist es jeden Moment soweit. Ich denke es wird ein Junge.“ 8 Ihrer Rosen stellte sie in eine Vase auf dem Grab. Sie nahm die verblühten neun aus dieser. Die letzte gab sie Tai. Und entfernte sich etwas. Tai hockte sich hin. Niemals hätte er damit gerechnet vor Alex Grab zu stehen. Doch das tat er. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Mensch Alex. Vieles Hätte so anders sein können. Ich würde jetzt wirklich gerne mit dir sprechen. Und meinetwegen könntest du mich anschreien und mir eine Salve von Schimpfwörtern an den Kopf knallen. Meinetwegen tausch mit mir.“ Langes Schweigen. Schließlich stellte auch er seine Rose in die Vase und ging. Am Kopfende der Reihe wartete Sie schon. „Als ich den Ring sah dachte ich du wärst mit Alex verheiratet.“ „Nein es ist nicht dazu gekommen.“ „Bist du verheiratet? Hast du Kinder?“ „Nein ich habe nicht geheiratet. Und Nein ich habe keine Kinder.“ Beide saßen auf einer Bank im Park. „Von wem ist dann der Ring?“ „Von Alex. Er hatte mir einen Antrag gemacht. Aber bevor wir…“ „Ich verstehe schon.“ Er sah nach oben in den Himmel. Kleine leichte weise Wölkchen schoben sich den Weg entlang. „Er war bei seinem Notar gewesen. Auf dem Rückweg ist ihm jemand in den Wagen gefahren. Die Feuerwehr musste ihn heraus schneiden. Doch konnten sie ihm nicht mehr helfen.“ Wieder schweigen sie. Er lauschte den Blättern die im Wind säuselten. „Er hat mir alles überschrieben. Das Haus. Seine Versicherungen. Sein Konto. Und einen Brief. Er schrieb ich soll dir nicht mehr Böse sein. Und wenn wir noch keinen Kontakt hätten solle ich dich suchen damit du mit zu seiner Beerdigung kommst.“ Jetzt sah er sie direkt an. Ihr Blick war wie seiner gerade eben noch in den Himmel gerichtet. „Aber ich Habe dich nicht gefunden. Ich hatte keine Nummer oder Adresse. Die Unis in Nürnberg gaben mir keine Auskunft ob du bei ihnen eingetragen wärst.“ Ein kleines Schluchzen unterbrach ihren Monolog bevor sie fortfuhr. „Auch Mel und Martin haben dich nicht gefunden. Niemand von ihnen wusste wo du warst.“ Er nahm sie einfach in den Arm. Mehr konnte er nicht tun. Doch sie war dankbar dafür und ließ ihren Kopf an seine Schulter fallen. Sie sprach weiter. „Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mel blieb eine Weile da. Sie brachte mich darauf, an meine Träume zu glauben. Ich schmiedete Pläne wie ich das Haus so ausbauen könnte, wie es jetzt ist. Ein halbes Jahr nach Alex Unfalls, eröffnete ich das Alexander’s. Mel hat für eine Weile die Kellnerin gespielt und Martin hat mit Chris zusammen den ganzen Businesskram erledigt. Ich brauchte nur Desserts und Kuchen und Torten kreieren. Steff hat alles auf Fotos arrangiert und mir die Speisekarten erstellt. Alle haben ihren Teil mit beigetragen und mir über diese Zeit geholfen. Aber dich hab ich nie gefunden.“ „L.A. ich war nicht mehr in Nürnberg“, begann er langsam. „Als ich wieder kam bin ich durch die Prüfung gefallen und hab mir ein Jahr Auszeit genommen. In Hannover konnte ich weitermachen. Ich denke ich wollte nicht gefunden werden. Nicht nachdem was ich getan hab.“ „Daran denkt keiner mehr von uns. Wir wollten dich eigentlich nur finden. Ich nenne mich jetzt wieder Anne. Alex hatte Recht es ist ein schöner Name.“ Lange saßen sie noch auf dieser Bank und horchten dem rauschen der Blätter zu. Er brachte sie nach Hause und verabschiedete sich. Es sollte Zwei Wochen dauern bis sich wieder trafen. Er war Gast in ihrem Cafe. Er Studierte die Zeitung nach Wohnungen. „Suchst du eine Wohnung?“ Sie kam mit seinem Getränk an. „Ja in dem Wohnheim wird es mir allmählich zu laut. Wenn ich daran denk dass ich als Student nicht besser war, wird mir ehrlich gesagt schlecht.“ Sie sah das sich die Ansätze der Augenringe vergrößert hatten „Was suchst du denn?“ „Eine Zweiraum Wohnung würde schon reichen. Als Anfang würde ja Ein Zimmer auch gehen. So viele Sachen hab ich ja nicht.“ Beide wurden durch ein tränenreiches gewimmere eines kleinen Kindes unterbrochen. Die kleine wurde von einer Biene gestochen. „Holst du mir bitte eine Zitrone?“ „Wieso?“ „Vergessen ich bin Arzt.“ Er ging zu dem kleinen Gast hinüber. Er redete etwas zu der kleinen und allmählich fing sie an ihm ein kleines Lächeln zu schenken. „Weißt du wir machen jetzt dass deine Haut ganz doll duftet und dann Tut der Finger auch nicht mehr weh.“ Er nahm sich die Zitrone aus Annes Hand und rieb wie bei einer Beschwörung über die gestochene Stelle. „Das Kitzelt.“ Lachte die kleine und ihre Schmerzen waren schon vergessen. „Was hab ich dir gesagt. Und jetzt rieche mal an deiner Hand. Die duftet bestimmt ganz gut.“ Die kleine tat es und schenkte ihm ein Lächeln. „Sie sind der neue Kinderarzt im Marienhospital oder?“ Fragte ihn die Mutter. Er nickte nur. Und verabschiedete sich von seiner kleinen Patientin. Er war schon auf den Weg nach draußen als Anne ihn zurück hielt. „Wenn du möchtest zieh bei mir ein. Oben unter dem Dach ist eine kleine Wohnung.“ „Ich glaube nicht, dass das so eine Gute Idee ist.“ Er ging Tage nein Wochen später hörte sie eine Diskussion in ihrem Cafe zwischen zwei Müttern. „Der Arzt ist Klasse. Er hat meiner Mimi sofort die Angst vor Spritzten genommen.“ „Ja ich weiß aber er sieht immer so unglücklich aus, wenn man ihn auf dem Gang sieht.“ „Ich habe auch keinen Ring gesehen. Ob er keine Freundin hat und er deswegen so traurig ist?“ „Ich weiß nicht. Mir kommt er schon fast etwas Schwul vor.“ „Nein das meinst du nicht ernst.“ „Meine Freundin ist Schwester bei ihm auf Station. Und sie sagt, er habe noch nie einer Frau hinterher gesehen. Immer nur Kindern schenkt er ein Lächeln und Spielt auch mal mit ihnen.“ „Ja aber da ist man doch nicht gleich Schwul.“ Zum Glück kam gerade Kundschaft, so dass sie dieser Diskussion nicht mehr zu hören musste. Vor Ihr Stand Tai. „So wie immer Herr Doktor?“ Fragte sie ihm betont freundlichen Ton. „So du es denn noch weißt?“ „Hast du gehört er hat die Chefin hier geduzt.“ „Vielleicht kennen sie sich ja von der Schule oder so?“ „Aber da sagt man doch nicht Herr Doktor.“ „Wer weiß vielleicht ist das ihre übliche Art. Vielleicht sind sie ja auch ein Paar.“ „Die können kein Paar sein. „Wieso nicht?“ „Weil ich ihn bei meinem nächsten Termin mit Mimi um ein Date bitten wollte. Und das geht schlecht wenn er schon eine Freundin hat.“ Anne ging mit einem Tablett zu Tai in die Ecke die er anscheint als seine persönliche Ecke bezeichnete. Sie lächelte ihn an. „Was ist los? Du bist ein wenig merkwürdig.“ „Merkwürdiger als sonnst? Geht das überhaupt?“ kicherte sie. Er sah sie nur an. „Bedienst du eigentlich alle Kunden oder nur mich?“ „Ausgewählte Kunden. Du solltest aufpassen.“ „Warum?“ „Die Damen da hinten halten uns für ein Paar.“ Er sah sie über den Rand der Tasse an. „Und wenn das nicht zutrifft, halten sie dich schon für Schwul.“ Er prustete über seinen Tassenrand hinaus. „Bitte was?“ „Soll ich es dir Buchstabieren? S C H W U L Schwul“ Gezogen langbetont auf den letzten Wort sah sie ihn an. „Na Toll! Genau das brauch ich jetzt auch noch.“ Sie sah ihn fragend an. „Die Studenten bei mir machen jede Nacht eine Fete und ich kann kaum Schlafen. In der Klinik denken schon alle ich würde abends einen draufmachen. Jetzt bin ich auch noch Schwul. Dass würde denen ja nur in den Kram passen. Und dann lassen die Mütter mich nicht mehr ihre Kinder verarzten. Schwul sein könnte ja anstecken.“ Sie sah ihn besorgt an. Reichte ihm dann aber ihre Schlüssel. Er sah zu ihr auf. Sie lächelte ihn nur an. „Schlaf dich aus.“ „Warte, das kann ich nicht machen.“ „Warum? Ist doch das Beste. Die Damen sehen dass du mit einer Frau mitgehst und du könntest dich wirklich mal ausschlafen. Du siehst nämlich wirklich nicht gut aus mein Guter.“ Er sah ihr nach wie sie hinter die Theke ging. Vor sich sah er die besagten Damen die immer noch tuscheln. „Sie hat aber lange mit ihm gesprochen.“ „Vielleicht sind sie ja doch ein Paar?“ „Nein sag so etwas nicht.“ „Warum kann ja sein. Du siehst ihn doch auch auf dem Riesen Bild an der Wand dort.“ „Aber er ist doch erst vor einem Vierteljahr hergekommen.“ „Es kann ja auch eine Fernbeziehung gewesen sein.“ „Aber hast du nicht die ganzen Gerüchte um die Inhaberin gehört?“ „Wie? Die mit ihrem Freund der umkam und sie das Cafe nach ihm benannte?“ „Ja, welche sonst.“ Tai stand aus seiner Ecke auf und ging zum Tresen. Doch Vorher begrüßte er die kleine Mimi, welche eine große Portion Eis verzehrte. Er wandte sich dann aber doch Anne zu. „Kann ich dein Angebot immer noch annehmen?“ Sie nickte ihm zu und ging mit ihm gemeinsam durch eine Tür auf der Privat stand. Sie führte ihn die Treppe hoch und zeigte ihm eines der vielen Gästezimmer. „Du hast vier Gästezimmer?“ „Ja wenn Martin und die anderen kommen. Apropos Sie kommen alle nächste Woche. Wir wollen Alex Jahrestag feiern. Jess bringt auch ihren kleinen Tim mit. Dann kann ich ihn endlich kennenlernen.“ „Wissen sie dass ich hier bin?“ „Ich wollte sie Überaschen. Du kommst doch nächste Woche? Das ist der einzige Tag im Jahr wenn das Cafe ausnahmsweise mal geschlossen ist.“ „Machst du nie Urlaub?“ „Nein warum auch. Und jetzt leg dich hin. Musst du morgen Arbeiten? Ich stell dir einen Wecker.“ „Nein muss ich nicht. Danke.“ Sie schloss hinter ihm die Tür und setzte sich in ihr Wohnzimmer. Wenn sie allzubeit wieder unten erschien wäre das auffällig. Tai schlief bis zum nächsten Morgen. Er erinnerte sich nicht mehr daran wann er zu letzt so lange geschlafen hat. Aber es tat ihm gut. Er stand auf und sah sich etwas um, eigentlich auf der Suche nach dem Bad. Ihm Fiel auf das auf den Türen kleine Messingschilder waren. Auf der Tür aus der er kam stand sein Name, auf den anderen die seiner ehemaligen Kollegen. Er hörte aus der Küche Stimmen. Und ging zu dieser. Dort saßen Mel und Martin. Ihm Arm ein kleines wimmerndes Mädchen und ein ungefähr 2 Jähriger Junge. „Morgen gut geschlafen? Schau wer schon da ist. Die beiden wollen hier Urlaub machen. Es ist toll wenn Leben in das Haus einzieht.“ Er sah alle perplex an. So bald wollte er eigentlich keinen wiedersehen. Die Woche wollte er als seelische Vorbereitung nehmen. „Anne hat uns gar nicht gesagt dass du hier bist.“ Kam Martin an und Umarmte ihn freundschaftlich wie einen alten Kumpel. „Ja das werde ich wohl vergessen haben. Hatte zuviel zutun. Mein Lehrling hat schließlich ausgelernt und wir mussten viel üben. Obwohl sie es auch ohne geschafft hätte.“ „Entschuldige aber du wolltest mir einen Kinderarzt aus dem Telefonbuch suchen.“ „Aja warte.“ „Fehlt deiner kleinen etwas?“ Mel nickte. „Lass sie mich einmal anschauen, wenn ich darf.“ Sie reichte ihm das wimmernde Baby. Er nahm sie ihn den Arm und summte eine kleine Melodie. Die kleine Schlug die Augen auf und sah ihn lächelnd an. Er tastete ihr über den Bauch. „Was bekommt sie zu Essen?“ „Wir stellen gerade auf gekochte Nahrung um. Ich möchte Bald wieder Arbeiten und da kann ich sie nicht mehr stillen.“ „Verstehe. Na kleine da haben wir wohl eine Kolik. Aber das bekommen wir wieder weg.“ In einem sanften Ton sprach er mit Maria. „Er kommt gut mit Kindern zurecht.“ Flüsterte Mel zu Anne. „Ja ich weiß. Er arbeitet hier als Kinderarzt. Er kam plötzlich in mein Cafe.“ „Weiß er von Alex?“ „Ja ich hab ihn mit zum Grab genommen. Ich hab ihm erzählt was ihr so macht. Aber über sich schweigt er. Ich bekomme nichts aus ihm raus.“ „Ach ja ich hab Steff getroffen. Sie wird Übermorgen hier sein. Erst muss sie einen Job erledigen und dann wollte sie einige Tage bleiben.“ „Das ist toll, Chris kommt auch mit Familie. Dann ist es fast wie früher.“ „Mel? Deine Kleine.“, unterbrach er die beiden Frauen. „Versuch etwas Magenfreundlicheres zu kochen, dass sollte ihr beim umstellen helfen. Anne wo war noch mal das Bad?“ „Den Gang runter und die letzte Tür links für Männer.“ Er ging den ihm beschriebenen Weg. „Sag mal läuft was zwischen euch?“ „Nein Martin, Ich komme überhaupt nicht richtig an ihn ran.“ „Wieso hat er hier geschlafen?“ „Ach das ist ne lange Geschichte...“ „Und das Angebot für die obere Wohnung will er nicht?“ „Er meinte das es keine gute Idee wäre.“ „Müssen wir uns sorgen machen?“ „ Sieh ihn dir doch an. Ich hab ihn nur in Gegenwart von Kindern lächeln gesehen. Ich glaub da sollte man sich sorgen machen.“ „Ich werde dann gehen. Danke das ich hier schlafen durfte.“ Verabschiedete sich Tai. „Warte. Kommst du heut Nachmittag noch einmal? Marlene wollte ein neues Dessert kreieren und würde sich freuen wenn du probieren würdest.“ „Ich schau was sich machen lässt.“ Er schloss die Tür hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)