My Love don´t cost a thing von Lillys (ShikaIno) ================================================================================ Kapitel 1: -1- -------------- Sein Vater klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Du schaffst das schon. Du wirst dadurch reifen!“ Er und sein Sohn standen vor einem großen gusseisernen Tor, welches einige schöne Figuren aus der Mythologie darstellte. Einige Figuren waren ineinander verschlugen. Der Sohn vermutete, dass man ein paar Monate dafür aufgeopfert haben musste. Na, das würde wohl eine schöne Zeit werden. Missmutig runzelte er die Stirn, als er den Worten seines Vaters lauschte. Er zog die Luft scharf ein und ließ die Schultern fallen. „Glaub mir, Sohn. Nach diesem einen Jahr bist du wie verwandelt.“ Das glaubte er nun so nicht. „Mein guter Freund Inoichi wird sich freuen, dich wieder zu sehen und was aus dir geworden ist.“, meinte sein Vater mit stolz geschwellter Brust. Er antwortete nicht darauf. Sein Vater konnte an manchen Tagen so einen Müll von sich geben, dass sich ihm die Haare senkrecht stellten. Und heute war zufällig einer dieser 365 Tage. Das Tor schnellte auf und ließ den Besuchern einen Einblick auf eine prächtige Gartenanlage gewähren. Rechts von ihnen säumten wohl gestutzte Büsche den Weg und links davon standen vereinzelt Bäume auf den immer währenden grünen Rasen. Shikamaru war nicht im Geringsten beeindruckt, weil es bei ihm auch so aussah. Oder zumindest fast. Denn er war der Sohn seines stinkreichen Vaters. Shikaku Nara nannte man seinen Vater. Er war der Gründer eines sehr erfolgreichen Plattenlabels, das viele berühmte Künstler dieser Zeit unter Vertrag hatte. Und wieso musste ausgerechnet er, Shikamaru Nara, Erbe dieses Imperiums, für ein Jahr bei dem besten Freund seines Vaters untertauchen und arbeiten? So viel er wusste, war er nicht in Gefahr, stand nirgends im Visier von irgendwelchen Kriminellen… Also wieso musste er verdammter Maßen hier stehen? Weiter hinten am Horizont stand ein palastähnliches Gebäude. Zu viel Prunk für den jungen Nara Sprössling. Es war kein verwöhnter Sohnemann, aber wieso standen sie hier an dem Tor und wurden nicht vor die Tür gefahren? Was sollte der Mist? Ehe er seinen Vater deswegen fragen konnte, entdeckte dieser eine Frau mit schwarzen, schulterlangen Haaren. Sie winkte ihnen zu. „Herr Nara. Ich heiße Sie und ihren Sohn Willkommen im Anwesen der Yamanakas.“ Sie verbeugte sich formvollendet vor den beiden Gästen. „Ihr Wagen steht bereit, um Sie ins Anwesen zu bringen. Kommen Sie hier entlang!“ Shikamaru nickte wohlwollend, ebenso sein Vater. Der Butler, der Shikamarus Koffer trug, folgte treu. Nun ja. Als Auto konnte man dieses Fortbewegungsmittel nicht nennen. Man bezeichnete es eher als „Golfmobil.“ Als Dach diente ein überspanntes Laken und es gab zwei Sitzmöglichkeiten und eine hintere Ablagemöglichkeit. Shikamaru war ja nicht blöd. Bis drei konnte er noch zählen... „Ehm Vater…?“, wollte er ihn aufmerksam machen, da wies Shikaku fröhlich den Butler an, das Gepäck auf die Ablagemöglichkeit zu packen. Dann verabschiedete er sich von seinem Lakai. „Ja? Was ist denn Sohn?“ „Wir sind drei Personen und dieses Ding“, Er zog die Nase kraus, „Hat zwei Sitze.“ Shikaku klopfte ihm wieder auf die Schulter und lachte. „Du sitzt natürlich hinten bei deinem Gepäck.“ Gesagt, getan. Arme verschränkend hatte der genervte Shikamaru sich an sein Gepäck gelehnt und schaute in den Himmel, während sie in langsamer Geschwindigkeit sich dem riesigen Gebäude näherten. „Mendokuse!“, murmelte er in einem Fort, auch während er selber die schweren Koffer zur Eingangshalle schleppte. „Ach komm schon Sohn, stell dich nicht so an!“, feuerte Shikaku ihn an. „Jaja, du hast gut reden. Du musst ja diese schwere Last nicht tragen!“, murrte der junge Nara. So langsam wurde ihm bewusst, was sich da sein Vater mal wieder ausgedacht hatte. Shizune eilte durch die Vorhalle, die stark an ein Museum erinnerte. An den Wänden hingen alte und teure Bilder von berühmten Künstlern und gegenüber von dem Eingangstor stand eine marmorne Büste. Diese stellte eine alte, weise und wohlwollende Dame dar. Es war nicht wirklich sein Geschmack. Aber daran würde er sich wohl oder übel gewöhnen müssen. Ein komplettes verfluchtes Jahr musste er diese verzogene Tusnelda sehen und bedienen… Shizune führte die Gäste zielsicher durch Gänge und Türen und je weiter sie sich von dem Haupthaus entfernten, desto schlichter wurden die Gänge. Es kam dem jungen Nara Sprössling schon wie eine halbe Ewigkeit vor, bis ihre Wegweiserin stoppte und an eine schlichte Holztür anklopfte. Ein gedämpftes „Herein“ war zu hören und die Tür wurde aufgemacht und schon standen sie vor einem schlichten Schreibtisch, auf dem lediglich ein eingerahmtes Foto, ein Computer und eine Lampe standen. Keine Unordnung, keine Papierstapel. Der Herr auf dem Schreibtischstuhl stand sofort auf, als er seinen alten Freund erspähte und ihn freudestrahlend und voller Wärme umarmte und erdrückte. „Es ist lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Setzt euch doch.“ Er bedankte sich bei Shizune und wandte sich wieder Shikaku und Shikamaru zu. „Hör zu, Inoichi. Du weißt ja, wieso dieses Treffen hier stattfindet. Leider geht es um Geschäfte. Aber ein anders Mal hätte ich Zeit ein Plausch mit dir zu halten und uns über alte Zeiten auszutauschen.“ Der blonde Mann winkte ab. „Das wäre schön. Aber gut.“ Er beäugte Shikamaru. „Wie der Vater. Das Aussehen, diese Präsenz, diese Euphorie!“ Hatte der alte Knacker einen Knick in der Optik? Shikamaru fragte sich ernsthaft, ob er es ein Jahr hier überleben würde, ohne sich vom nächstbesten Fenster zu stürzen. Aber bei dem ersten Stock würde wohl gar nichts laufen… „Ja, so ist mein Sohn. Er freut sich. Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen!“ Shikaku schlug mit voller Wucht auf den Rücken seines Sohnes, der sich etwas vorne über beugte und seinen Erzeuger tödliche Blicke zuwarf. Aber das juckte den alten Nara nicht. Sekunden später erschien wieder Shizune auf der Bildfläche und bat Shikamaru mit ihr zu kommen. Er würde seine Kleidung bekommen. Währendessen, als Shikamaru sich voll beladen ließ mit einseitiger Kleidung, sprachen Inoichi und Shikaku über ihre Pläne. „Denkst du, dass diese Aktion klappen wird?“ „Ach komm schon, alter Kumpel. Du kennst meine Tochter nicht!“ „Und du meinen Sohn noch nicht.“ „Dafür habe ich ja ein Jahr Zeit.“ „Mhm.“ „Ich werde Shikamaru schon auf den richtigen Pfad bringen. Du wirst sehen. Unser Plan wird klappen!“ Zufrieden schlugen die beiden alten Herren ein und versiegelten so ihr Versprechen, wenn es denn eintreten würde. Aber beide waren voller Zuversicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)