Shooting star von Lanaxylina ================================================================================ Kapitel 1: It began with controversy... --------------------------------------- Hallöchen! Mal wieder was neues von mir, dieses Mal im Fandom "Eigene Serie" mit dem Genre "Shonen-Ai". Die Idee hatte ich, als die Nacht der Sternschnuppen war =) Vielen lieben Dank an meine Beta , du bist ... perfekt^^ *küsschen* Viel Spaß beim Lesen! faith Titel: Shooting star Autor: deadly_faith Betaleser: Kapitel: 1/2 ~ Genre: Shonen-Ai, Romantik *** Als ich das erste Mal über dieses energiegeladene schwarze Fellknäuel stolperte, das wie auf Ecstasy herumflitzte, konnte ich mich nur mit Mühe und Not auf den Beinen halten, kassierte aber eine Konfrontation mit der weißen Wand des Stalles. Meine Laune sank ein wenig, als ich mir die schmerzende Schulter rieb und den kleinen Welpen mit nicht jugendfreien Flüchen bedachte. Ich wandte mich eilends dem Stall mit den Turnierpferden zu, um dem winselnden Welpen zu entkommen, doch bevor ich durch die große Tür in das Gebäude treten konnte, war der Hund schon wieder da und ich verabschiedete mich zum zweiten Mal in wenigen Minuten von meinem Gleichgewicht. Dieses Mal war allerdings keine Mauer im Weg und so schlitterte ich den Gang entlang, bevor ich nach einer der Säulen langen konnte und mir somit den Hals rettete. Der kleine Vierbeiner kläffte fröhlich und bedachte mich mit einem schadenfrohen Blick, bevor er das Weite suchte, nachdem ich mit einem warnenden Blick in seine Richtung ging. Meine Laune besserte sich allerdings wieder, als ich in die Box meines sechsjährigen Hannoveraner Hengstes Shooting Star ging und gut gelaunt begrüßt wurde. Ich putzte und zäumte ihn eilig auf. Als ich den Sattel auf seinen Rücken schieben wollte, durchzuckte ein Schmerz meine geprellte Schulter und ich verfluchte den Hund erneut, auf dass er meinen Weg nicht noch einmal kreuzen sollte. Bereit für den Ausritt führte ich Shooting Star aus dem Stall, bis hin zum Weg, der ins Gelände führte und stieg auf. Vom Fellknäuel war weit und breit nichts zu sehen. Meine Freude war allerdings nur von kurzer Dauer, denn nachdem ich mit Shooting Star vom Ausritt zurückkehrte und nach vollendeter Arbeit den Stall verließ, flitzte schon wieder etwas zwischen meine Beine hindurch. Dieses Mal konnte ich mich allerdings auf den Beinen halten, wofür ich sehr dankbar war, da ich absolut keine Lust hatte, noch einmal mit etwas Bekanntschaft zu machen, von dem ich normalerweise Abstand hielt. „Caesar!“ Mein Blick richtete sich unweigerlich auf den kleinen Hund und die männliche Person, um die das kleine Monster nun fröhlich jaulend herumsprang. „Val, ich wusste gar nicht, dass du nun doch deine Liebe zu kleinen Tieren gefunden hast. Ich dachte die gilt nur Flämmchen und deinen aberhundert Verehrerinnen“, meinte ich spöttisch und musterte den hochgewachsenen schlanken Jungen, Feind und Rivale seit wir uns das erste Mal auf dem Reiterhof in die Quere gekommen waren, auf dessen Lippen sich nun ein schadenfrohes Lächeln legte. „Rowen! Ich hab gesehen, wie du einen Walzer mit der Säule hingelegt hast. Fühlt sich doch wesentlich besser an, als die Rundungen einer Frau, nicht? Stehst wohl eher auf Flachere was?“ Ich knurrte und wollte an ihm vorbei, doch er machte sich breit und sein Blick wurde selbstgefällig, als ich mit finsterer Miene zu ihm hinabblickte. „Geh mir aus dem Weg, Zwerg.“ Er stöhnte gespielt auf und musterte mich feixend. „Na, was läuft mit Janni? Ich hab gehört, du hattest letztens ein Date mit ihr? Sie hat aber mehr zu bieten als das, worauf du normalerweise stehst.“ „Was geht dich das an, Val? Frage ich dich nach deinen Dates? Wer war die Letzte, der du das Herz gebrochen hast? Mel, Sarah oder doch Su? Ich müsste ja schon Buch darüber führen. Das kann sich ein Sterblicher ja in Hundert Leben nicht merken.“ Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe und seine dunklen Augen blitzten vergnügt. „Wie schön, dass du dir wenigstens drei merken kannst. Doch du solltest wissen, das nur einer Dame mein Herz gehört, und wenn du endlich aus dem Weg gehen würdest, könnte ich sie auch gebührend begrüßen.“ Ich schnaubte und verschränkte die Arme. „Geh du mir aus dem Weg, dann bist du mich los. Und nimm deinen Köter endlich an die Leine! Das ist ja gemeingefährlich, wenn dein Hund wie auf Drogen durch den Stall rast und die Pferde verängstigt.“ Val lachte. „Ich hatte eher den Eindruck, du bist verängstigt worden, so wie du die Säule umarmt oder die Mauer geküsst hast.“ Ich fühlte, wie ich rot wurde und schämte mich augenblicklich dafür. Musste ich ausgerechnet vor Valentin de Ricardo, Frauenheld und Herzensbrecher des Reiterhofes meiner Verwandten, rot werden?! Und dass er mit angesehen hatte, dass mich sein blödes Hündchen zwei Mal fast zu Fall gebracht hatte, setzte allem noch die Krone auf. „Tss … mach dich nicht lächerlich. Wenn dein kleiner Drogenhund dich zum Stolpern bringt, wirst du nicht mehr so vorlaut sein. Und sonst spätestens beim nächsten Turnier. Ich habe gesehen, du hast dich auch für das Springreiten eingetragen? Mutig bist du ja, das muss ich dir lassen.“ Er grinste. „Flämmchen und ich haben mehr drauf als du ahnst, mein Held. Also sieh dich vor. Die nächste Schleife gehört uns.“ „Du träumst auch von Sternschnuppen im Wasser, was?“ Ein Wiehern erschallte hinter mir und Valentin trat mit einem Lächeln zurück und auf die Seite. „Meine Herzdame verlangt nach mir. Wenn du dir also endlich die Mühen machen würdest und deinen Hintern woanders hinbewegen könntest?“ Ich schnaubte erneut, trat aber hinaus und im Vorbeigehen meinte der Junge noch süffisant: „Und pass auf, Caesar steht vor dir. Nur, falls du ihn übersehen haben solltest.“ Er lachte und betrat, gefolgt von dem kleinen Fellknäuel, den Stall. Mir blieb meine Erwiderung im Hals stecken, denn in diesem Moment bog meine Tante, die zusammen mit meinem Onkel den Reitstall aufgebaut hatte und diesen nun seit Jahren erfolgreich leitete, Gift und Galle spuckend um die Ecke. Ich wusste aus Erfahrung, dass ihr böser Gesichtsausdruck nichts Guten verhieß und wollte gerade still und leise den Rückzug in den Stall antreten, als sie mich entdeckte und auf mich zu rauschte. „Julian!“, donnerte sie und ich ging blitzschnell den heutigen Tag durch. Hatte ich irgendetwas getan, was ihre Missgunst herausgefordert hätte? Ich war … ich hatte … nein, mir fiel absolut nichts ein, was ich nicht auch sonst getan hätte, doch umsonst verlor meine sonst so coole Tante nicht die Nerven. Außer es ging um ihre Rosen. Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und wartete auf ihren Wutausbruch, doch stattdessen steckte sie mir eine ihrer heiß geliebten roten Rosen ins Gesicht, als hätte sie mich mit einem Pferd verwechselt. „Äh… Tantchen. Ich bin nicht Shooting Star, falls du das übersehen haben solltest.“ Ich wollte ihr besorgt die Hand auf die Schulter legen, doch als sie weiter mit der Rose vor meinem Gesicht herumfuchtelte, ließ ich es lieber bleiben. Auf Akupunktur im Gesicht konnte ich getrost verzichten. „Was ist passiert?“ Ihre gutmütigen Augen waren dunkel vor Zorn und ich betete im Stillen, dass Val nicht zuhörte, wie meine Tante mich zur Schnecke machte, obwohl ich nicht einmal wusste, was passiert war. „Hast du das gesehen? Hast du das gesehen?!“, fauchte sie und schüttelte die Rose. „Irgendjemand hat heute mein Rosenbeet als Misthaufen und Selbstbedienungsladen missbraucht! Meine Rosen sind zerstört! Zerstört! Jemand hat alle Blätter heruntergerissen!“ Ich verfluchte im Stillen die Person, die anscheinend auf einen frühen Tod aus war, denn niemand auf dem Reiterhof wagte sich auch nur in die Nähe der Rosenbeete. Meine Tante hatte jedem, der sich auch nur auf zehn Fuß den Blumen der Liebe näherte, mit einer Gartenschere überaus deutlich klar gemacht, was ihn erwartete, sollte er noch einen weiteren Schritt wagen. Und nun war tatsächlich jemand so dumm und verwüstete ihre Beete? Ich konnte es mir nicht verkneifen und meinte: „Vielleicht gab es eine Invasion von Riesenschnecken, die nichts mehr lieben als deine Rosen.“ Meine Tante boxte mir in die Seite und warf die Rose auf den Boden. „Das ist absolut nicht lustig, Julian! Du weißt, wie sehr ich euch allen gepredigt habe, nicht in die Nähe meiner Rosen zu gehen. Und nun sind sie kaputt. KAPUTT! ALLE! Ich werden denjenigen, der es gewagt hat -“ In diesem Moment umhüllte mich ein angenehmes Parfüm und ich vernahm Vals Stimme dicht hinter mir. Sofort machte ich einen Schritt zur Seite und starrte den Schwarzhaarigen finster an. Würde er sich schon wieder über mich lustig machen? Als er jedoch zum Sprechen ansetzte, klang seine Stimme entschuldigend, und seine Augen, die meine Tante um Verzeihung bittend ansahen, verwunderten mich doch etwas. „Es tut mir überaus Leid, Mrs Rowen. Ich glaube, ich kenne den Schuldigen.“ Er langte mit der Hand nach unten und hatte sofort einen flüchten wollenden, kleinen Welpen im Genick gepackt und ohne große Anstrengung in Augenhöhe gehoben. „Caesar, du böser kleiner Schlingel! Wie kommst du bloß auf diese Schnapsidee, die wunderschönen Rosen der reizenden Mrs Rowen zu essen?!“, schalt er den jungen Hund, der von Val zu meiner Tante sah und einen Dackelblick aufgesetzt hatte, sodass ich nicht umhin konnte, genervt die Augen zu verdrehen. Er begann zu hecheln und ich fing an zu grinsen, als meine Tante nach Luft schnappte. Schadenfroh wartete ich darauf, dass sie Val nun zur Schnecke machte, doch als sie zu quietschen anfing, fragte ich mich leise, ob ich im falschen Film sei. „Ist der süß!“ Ich sah zu Val und merkte, wie sich ein charmantes Lächeln auf sein Gesicht schlich. „Wenn Sie wollen, nehme ich ihn nicht wieder mit. Er hat sich mit Flämmchen derart angefreundet, daß er mir jetzt jedes Mal hinterher läuft, wenn ich hierher komme. Da kann ich ihm noch so oft befehlen im Haus zu bleiben, er hört einfach nicht auf.“ Meine Tante nahm den kleinen Rosenfresser in die Arme und begann, mit einem seltsamen Gesichtsausdruck, den kleinen Kopf des Hundes zu kraulen. „Oh Val, ich wusste gar nicht dass dein Hündchen klüger ist als du“, grinste ich und wich vor seiner Faust aus, die auf meine Seite gezielt hatte. „Ach hör doch auf! Der ist so niedlich, den kannst du ruhig wieder mitbringen. Was sind schon ein paar Rosen gegen so ein süßes Kerlchen!“ Sie sah den Welpen verzückt an, als er sich in ihren Armen drehte und wohlig hechelte, als sein Bauch gekrault wurde. Ich stand da, und wusste nicht mehr, was ich sagen sollte. Meine Tante liebte ihre Rosen. War auch nur eine der Katzen in die Nähe der Blumen gekommen, hatte sie eine Lektion eingesteckt, die für das Leben gereicht hatte. Doch jetzt, da ein kleiner Hund ihr gesamtes Beet verwüstet und ihre Rosenblätter gefressen hatte, war es auf einmal egal? So im Sinn von: einmal lieb schauen und alles ist vergessen? Ich fasste es nicht. Val sah anscheinend meinen Missmut, denn er grinste träge und stieß mir in die Seite. „Na, mein Held? Enttäuscht, dass deine Tante nun ein neues Baby hat?“ „Ach vergiss es. Ich hab genug für heute!“ „Na, man sieht sich morgen.“ „Kannst du dir vorstellen. Morgen werden wir uns garantiert nicht sehen!“ „Wenn du meinst. Komm gut nach Hause und sieh doch ein bisschen auf den Weg, damit du nicht schon wieder stolperst. Das nächste Mal ist vielleicht nichts mehr da, an dem du dich festhalten kannst.“ Ich gab seinen Stoß zurück und verabschiedete mich. *** Am nächsten Morgen verschlief ich und kam eine halbe Stunde zu spät zur Schule. Völlig außer Atem hetzte ich durch das Schulgebäude und blieb schlitternd vor meinem Klassenzimmer stehen. Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar, das wild nach allen Richtungen stand – ich hatte fünf vergebliche Minuten damit verbracht, die blöde Haarbürste zu suchen – klopfte an die Tür und wartete, bis ein „Herein“ ertönte. „Julian Rowen! Falls es Ihnen entgangen sein sollte, der Unterricht hat bereits vor über einer halben Stunde begonnen.“, begrüßte mich die überaus reizende Stimme Mrs Becks`, Klassenvorstand und Deutschprofessorin meiner Klasse. „Ich werde Ihnen zu Ihrem nächsten Geburtstag wohl einen Wecker schenken müssen, um eine Schulwoche zu erleben, an dem Sie jeden Tag pünktlich zum Unterricht erscheinen.“ Unter dem schadenfrohen Grinsen meiner Klassenkameraden murmelte ich ein „`Tschuldigung“ und wollte mich schnellstmöglich auf meinen Platz in der hintersten Reihe schieben, als Mrs Becks sich räusperte. „Rowen, Sie sind Klassensprecher dieser Klasse. Da Sie heute wieder einmal zu spät gekommen sind, haben Sie versäumt, der Begrüßung Ihres neuen Mitschülers beizuwohnen. Sie werden Mr de Ricardo in der nächsten Pause herumführen und seine Fragen - falls er welche haben sollte - beantworten. Kurz und deutlich das übliche Prozedere mit neuen Schülern.“ Ich hob meinen Kopf und ließ meinen Blick über die Gesichter meiner Mitschüler schweifen. Neuer? De Ricardo …? Nein … Ich blickte in ein schmales Gesicht, auf dem ein träges arrogantes Lächeln ruhte und in dessen dunkle Augen der Triumph tanzte. „Nein, bitte nicht!“, stöhnte ich leise, während Vals Mund sich zu einem breiten Lächeln verzog. Man sieht sich morgen, hatte er gesagt. Die zwei Stunden bis zur Pause verbrachte ich damit, wütend vor mich hin zu starren. Warum musste er ausgerechnet an diese Schule kommen? In meine Klasse? Ausgerechnet jene Klasse, in der Gerüchte am schnellsten die Runde machten! Mit einem kurzen Blick in die Runde stellte ich fest, dass die Aufmerksamkeit der meisten Mädchen nicht Mrs Becks Literaturausführungen galt, denn die kurzen, aber doch deutlichen Blicke in Richtung Vals waren mehr als eindeutig, ebenso wie die Zettelchen, die durch die Klasse huschten und von leisem Gekicher und weiteren Blicken in Richtung meines Rivalen und Feindes unterstrichen wurden. War es nicht schon schlimm genug, dass wir uns auf dem Reiterhof viel zu oft begegneten? Anscheinend hatte ich etwas wirklich Schlimmes angestellt, dass ich so hart dafür bestraft wurde. Viel zu schnell läutete es zur Pause und die Mädchen stürzten sich wie Aasgeier auf den armen neuen Mitschüler Val. Finster grinsend beobachtete ich, wie er freundlich, aber bestimmt erklärte, er hätte zur Zeit keine Freundin, nein, er hätte momentan kein Interesse an einer festen Beziehung mit einem Mädchen, ja, schwarze Haare fand er sexy und es war egal, wie groß sie sei. Seine Augen suchten die meinen und ich hielt dem herausfordernden Blick stand, bevor ich auf dem Absatz herumwirbelte und würdevoll aus der Klasse stolzierte. Sollte er doch mit seinen neuen Verehrerinnen Kaffeekränzchen halten. Ich würde sicher nicht darauf warten, bis sich diese Herde Wahnsinniger endlich um Wichtigeres kümmerte, als um einen dahergelaufenen Schönling und ich den neuen Star der Klasse in Beschlag nehmen konnte. Auf dem Hof steuerte ich die hinterste Ecke an, fischte mein Zigarettenpäckchen aus der Tasche meiner Jeans und steckte mir genüssliche eine an. Nach ein paar tiefen Zügen wurde ich ruhiger und lenkte mich damit ab, ein Papier, das ich in einer anderen Tasche gefunden hatte, seelenruhig zu zerschnippeln. „Du wirkst schon wieder leicht nervös, mein Held.“, meinte eine Stimme dicht vor mir, und ich stöhnte genervt auf. „Zieh Leine, Val. Du verpestest mir die Luft.“ „Hach, du amüsierst mich immer so, dass es eine Freude ist. Aber ich will dir ganz unter uns was sagen: Du verpestest die Luft selber, indem du diesen Müll rauchst.“ Damit zog er mir meine Zigarette aus dem Mund und ich sah ihr leicht verdutzt nach, wie sie in elegantem Bogen in der nächsten Pfütze landete. „Du …“, knirschte ich, als ich mich endlich wieder auf den Jungen vor mir konzentrieren konnte. Vals Mund verzog sich wieder zu seinem gewohnten trägen, arroganten Lächeln, während er mich mit schief gelegtem Kopf musterte. „Du hast eine interessante Fangemeinde, muss ich schon sagen“, grinste er, und erfreute sich sichtlich an meiner Unwissenheit. „Die Mädchen aus deiner Klasse. Hast du zuvor eigentlich schon mal mit denen gesprochen?“ „Warum sollte ich?“, knurrte ich abweisend und zog mein Zigarettenpäckchen aus der Tasche, nur um zu sehen, wie der Kleinere es mir blitzschnell aus der Hand nahm und in den nächsten Mülleimer beförderte. „Sag mal hast du einen an der Waffel?!“, fuhr ich ihn genervt an und wollte an ihm vorbei, um mein Eigentum zurückzuholen, doch der Giftzwerg war stärker als ich gedacht hatte. „Hör auf damit, damit zerstörst du nur deine Gesundheit!“, entgegnete er, wobei seine Augen gefährlich glitzerten und ein Unterton in der Stimme mitschwang, den ich beim besten Willen nicht zuordnen konnte. „Was kümmert es dich was ich mache?“ „Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn du dich selber kaputt machst!“ So viel Energie hatte ich noch nie aus einem seiner Sätze gehört. Verwirrt sah ich ihn an. „Val, was zur Hölle ist dein Problem?“, wollte ich wissen und schüttelte ihn. Sein Gesicht war verzerrt. Ob vor Wut, Schmerz oder doch etwas anderem vermochte ich nicht zu sagen aber es jagte mir einen Schauer über den Rücken. „Nichts, vergiss es, Rowen! Du solltest mich doch in der Schule herumführen, schon vergessen?“ meinte er dann und seine Stimme klang wieder wie gewöhnlich. Er wechselte das Thema, dieser verdorbene kleine Giftzwerg! Wütend stapfte ich ihm voraus, mein Zigarettenpäckchen und meine Würde in der hintersten Ecke zurücklassend, hinein in den großen weißen Klotz mit Fenstern und begann mit der Führung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)