Battlefield von Lillys (It might be all gone tomorrow) ================================================================================ Kapitel 2: -2- -------------- Mitten in der Nacht schreckte eine jung wirkende Blondine von ihrem Schreibtisch auf. Sie war vor Müdigkeit zwischen Aktenordnern und Papierstapeln eingeschlafen. Und das war keine Seltenheit. Dabei brauchte sie doch ihren Schlaf, um ausgeruht und bei vollen Kräften zu sein. Wenn sie doch in den Krieg ziehe sollte. Den vierten großen Shinobi-Weltkrieg. Noch war es nicht so schlimm, in diesem Bezug. Aber sie hatte große Sorgen. Der Krieg zog sich auf alle großen Dörfer. Alle waren involviert. Jeder gegen jeden. Der Pakt mit Suna wurde gebrochen. Es gab keine Verbündeten. Der Krieg war bis jetzt der schlimmste Krieg aller Zeiten. Es würde sicherlich nicht mehr langer dauern und dann würde sie die Auseinandersetzungen spüren. Ach, da freute sie sich schon darauf. Müde rieb sie sich ihre Augen und gähnte herzhaft. Wenn sie bis zum Morgengrauen nicht alles abgearbeitet hatte, was auf dem Schreibtisch lag, dann würde Shizune ihr die Hölle heiß machen… Nach einigen Minuten, in denen sie sich ein Dokument durchgelesen hatte, schweifte ihr Blick nach draußen und dachte an die aufbrechende Truppe. Dort befanden sich Shikamaru, Naruto, Kiba mit Akamaru und Hiatzu. Es war eine gute Teamzusammenstellung. Alle ergänzten sich gut. Tsunade schlug sich selber gedanklich auf die Schulter. Dieser Trupp würde garantiert in diesem Krisengebiet aufräumen. Das Cafe in einer engen Nebenstraße war immer gut besucht. Fast jeden Abend war jeder Tisch besetzt. Und dieses Mal hatten die beiden Frauen Glück. Der Kellner brachte sie an einen Tisch am Fenster, von dem sie gut auf das große Tor Konohas schauen konnten. Inzwischen kamen auch ihre Bestellungen. Der Tee der beiden Frauen dampfte fröhlich vor sich her und formte kleine Rauschschwaden, die Sakura wegblies. Vorsichtig nahm sie probehalber einen Schluck. Doch gleich darauf petzte sie die Lippen zusammen. „Heiß!“, presste sie hervor und schob die volle Tasse von sich. „Ich warte noch, bevor ich den Tee trinke.“ Ino saß vor ihr wie ein Stück Elend. Sie sagte nichts, machte keine Gestiken, blinzelte nicht einmal mit den Augen. Als ob sie eine zerbrechliche, blasse Puppe wäre. „So. Und wie geht es dir Ino?“ Als ob sie es ihr nicht ansehen konnte. Aber ein wenig Konversation war ja nichts Falsches. „Gut.“ Na gut. Da musste man ihr wohl noch mehr unter die Arme greifen. Sakura legte beide Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte die Arme. „Nur gut? Bist du nicht traurig, dass Shikamaru für eine unbestimmte Zeit weg ist?“ Ino senkte den Kopf und schloss die Augen. „Doch ja. Ich kann ohne ihn nicht mehr leben Wir haben so viel durchgestanden!“ Sakura schmunzelte traurig und stand auf, lief um den Tisch und setzte sich neben sie. Dabei legte sie einen Arm um ihre Schultern und drückte sie sachte an sich. „Du kannst mit mir über alles reden. Dafür sind doch Freunde da! Und jetzt wo unsere Männer weg sind, werden wir uns eben gegenseitigen Beistand leisten!“, lächelte die Rosahaarige. Ino war dankbar so eine Freundin zu haben. Früher waren sie sich überhaupt nicht freundlich besinnt. Sie waren Nebenbuhlerin um einen gewissen Sasuke Uchiha. Doch nach dem entscheidenden Kampf zwischen Konoha und seinem Team wurde er tödlich verletzt und flüchtete allein in den Wald. Von dort sah man ihn nur noch verschwinden. Seid damals waren gute sechs Jahre vergangen. Alle wurden größer, reiften und vergaßen Jugendstreitigkeiten. So auch wie bei Ino und Sakura. Ino war bei Sakuras und Narutos Hochzeit, vor eineinhalb Jahren, sogar Brautjungfer gewesen. Damals trug sie ein enganliegendes glockenartiges Kleid, welches sich ab ihrer Hüfte auseinander zog und einige Lagen Tüll hatte. Sie liebte dieses cremefarbene Kleid und hatte es bis heute behalten. Manchmal kramte sie in ihrem Kleiderschrank und zog es sich in ruhigen Minuten an und tanzte damit vor dem Spiegel herum. Wenn Shikamaru sie so sah, glänzten seine Augen und er sagte jedes Mal: „Wenn du jetzt so glücklich in dem Kleid bist, will es ich es gar nicht wissen, wenn wir heiraten!“ Dabei lachte er. Es war so selten, dass sie ihren Freund lachen hörte. Schon gar nicht in dieser heiklen und gefährlichen Zeit. Sein Lachen war ihr kostbarstes Gut. Am Liebsten wäre sie mit ihm in den Krieg gezogen. Aber Tsunade und auch Sakura hatten es ihr strickt verboten. „Bist du nicht auch traurig, dass Naruto…?“ „Natürlich! Aber ich weiß, dass er es auch ohne mich packen wird. Der hat doch Konoha schon einmal allein gerettet! Und mach dir keine Sorgen um Shikamaru. Sie sind ein gutes Team und passen einander auf.“ Sie konnte viel sagen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Sie machte sich Sorgen. Egal was in der Vergangenheit passiert war, jeder Krieg war hart und man musste sich mit allen wappnen und auf alles gefasst sein. „Weißt du, “ Ihr Blick schweifte zum großen Tor und seufzte leise, „Shikamaru hatte mich gefragt, ob… ob ich…“ Sie brach ab und blinzelte die Tränen weg, die sich in ihren Augen sammelten. „Ob du…?“, half Sakura nach. „Ob ich… ich… seine Frau werde!“ Ihre Stimme wurde während dem Satz immer höher und quietschender. Ihre Laute gingen über ins Schluchzen und hilfesuchend klammerte sich Ino an Sakura. „Wenn ihm was passiert, dann bin ich ganz alleine!“, jammerte sie ungehalten drauf los. Sakura strich über das blonde Haar und besänftigte sie teilweise. Die Angst, die Ino hatte, ging in ihr über und verursachte denselben einsamen Schmerz, der so scharf war wie eine Rasierklinge. Was, wenn sie nie wieder Heim kommen würden? Oder noch schlimmer, dass man ihre Leichen nach Hause tragen würden? Sie wollte nicht daran denken und zog ihren Tee auf ihre Seite und rührte gedankenverloren mit dem Löffel in der Brühe, bis sie wieder einen Schluck nahm und ihn diesmal für angenehm warm befand und davon trank. Ino hatte noch immer ihren Tee nicht angerührt und hatte es auch in nächster Zeit nicht vor. „Er hat vor dich zu heiraten? Das ist doch schön, das freut mich für dich. Weißt du, du machst dich selbst am Meisten fertig. Negative Gedanken sind nicht gerade gesundheitsfördernd. Das müsstest du doch gerade wissen. Du musst positiv denken. Sag dir immer, dass es gut ausgehen wird und ihr heiraten und endlich bald eine Familie sein werdet! So, und nun trink deinen Tee. Er wird sonst noch kalt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)