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Konran sasaru kimochi

Bewildered Feelings
von

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Wie alles begann

Die letzten 4 Monate waren für die Jungs von "The GazettE" ziemlich nerven auftreibend. Sie hatten nun ihre Tour abgeschlossen und hatten ein zufriedenes Ergebnis erreicht. Die Tour war ein voller Erfolg geworden. Sogar für die Bandmitglieder selbst.
 

Ruki und Kai kamen zusammen und schweben auf Wolke 7. Die beiden sind total glücklich miteinander und das zeigen sie auch.

Uruha und Reita kamen sich auf der Tour auch näher und sind nun seit 2 Monaten fest zusammen. Der Blonde Gitarrist genießt es anscheinend sehr mit Reita zusammen zu sein.

Auch Aoi hatte vor ein paar Monaten jemanden kennen gelernt und ging mit ihr ein paar Mal aus. Doch wurde daraus nichts. Er hatte Nanako erzählt, dass er jemanden anderen liebt und das er sie nicht verletzen möchte. Nanako war Anfangs zwar etwas überrascht, da sich die beiden sehr gut verstanden hatten, doch sie respektierte seine Entscheidung und war froh darüber, dass Aoi ehrlich zu ihr war. Den anderen erzählte er, dass er nun mit Nanako gehe und sie sehr glücklich miteinander wären. Die Jungs fragten auch nicht weiter nach, da sie mit ihren Gefühlen und Problemen selbst sehr viel zu tun hatten.
 

Alle waren sichtlich froh endlich mal eine lange Pause zu bekommen und das hatte sie sich auch redlich verdient. Ruki schlug vor, ob sie sich nicht morgen alle im Proberaum treffen wollten um über die Ereignisse der Tour zu sprechen. Die anderen 4 waren einverstanden und so trafen sie sich alle am nächsten Tag um 11 Uhr im Proberaum.

Stress & heimliche Beobachtung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Jede menge Tränen & viele Fragen

Aoi wusste nicht, wie lange er so vor der Türe gesessen hatte, denn als er aufblickte war es bereits dunkel geworden und das er geweint hatte, merkte er auch nur daran, als er etwas nasses auf Gesicht und Händen spürte. Er zog sich seine Schuhe aus und ging den Flur Richtung Wohnzimmer entlang. Die Küche war durch eine Schiebetür vom Wohnzimmer getrennt. Er ging zum Küchenschrank, holte sich ein Glas heraus und schenkte sich Wasser ein. Als er zurück ins Wohnzimmer ging, ließ er sich auf seiner schwarzen Ledercouch nieder und blickte aus den großen Fenstern.
 

Aoi wohnte im obersten Stockwerk des Gebäudes und hatte somit einen fantastischen Ausblick auf die Stadt, da sein Wohnzimmer große Fenster hatte, die von der Decke aus bis zum Boden reichten. Diese waren in der gesamten Länge des Raumes aufgereiht.

Ihm gingen eine Menge Sachen durch den Kopf und er bekam langsam Kopfschmerzen. Er überlegte, was er nun machen sollte und vor allem, wie er sich Reita und Uruha gegenüber verhalten soll. Er brauchte sich eigentlich nicht zu beschweren, er hatte eine tolle Band, super Freunde, eine schöne Wohnung und ein ruhiges und entspanntes Leben. Okay das letztere war einmal so, aber seit einigen Monaten hat sich sein Leben um 180° gedreht und alles lief aus den Fugen. Am letzten Tag ihrer Tour hat er sich total daneben benommen. Als Uruha auf ich zukam und ihn antanzte, hätte er sich doch freuen müssen, doch dem war nicht so. Er wusste, dass es Uruha nichts bedeuten würde, da er ja mit Reita zusammen war und somit wollte er sich auch nicht unnötig damit quälen. Er war ständig mit den Gedanken woanders, verpasst seine Einsätze und verspielte sich laufend. Ruki war davon ganz und gar nicht begeistert. Er legte sich auch die Couch und sprach mit sich selbst. “Du bist so ein verdammter Idiot Aoi. Was ist nur mit dir los? Du bringst gar nichts mehr auf die Reihe und den anderen fällst du auf die Nerven mit deiner üblen Laune!” Er trank sein Glas Wasser aus und stellte es auf den weißen Marmortisch neben sich. Ihm gingen die Bilder von Uruha und Reita nicht aus dem Kopf. Wie glücklich er doch war! Er wird mit ihm nie so glücklich sein! Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen und er hielt sie auch nicht zurück, schließlich war er ja in seiner eigenen Wohnung und konnte hier tun und lassen was er wollte. Nach einer Zeit lang richtete er sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Seine Kopfschmerzen waren schlimmer geworden und so ging er ins Bad und holte sich aus dem Schrank an der Wand eine Kopfschmerztablette und spülte sie mit einem Glas Wasser hinunter. Er wusch sich das Gesicht, zog sich Jeans und T-Shirt aus, ging in sein Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Kurz darauf war er auch schon eingeschlafen.
 

In dieser Nacht schlief Aoi ziemlich unruhig, er drehte sich von einer Seite auf die andere. Er träumte von Reita und Uruha, die herausgefunden hatten, dass er vor der Türe stand und ihnen zusah, somit kündigten sie Aoi die Freundschaft! Von Ruki, der sich über ihn lustig machte. Und von Kai, der ihn aus der Band schmiss, da er mit seinem Auftritt im Proberaum das Fass zum überlaufen gebracht hat. Aoi wachte Schweißgebadet auf. Zunächst wusste er nicht, wo er war und musste sich erst einmal besinnen. Als ihm klar wurde, dass er bei sich zu Hause im Bett saß, beruhigte es sich etwas. Er stand auf und ging ins Badezimmer. Dort sah er auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits 10 Uhr war. “Seit wann schlafe ich denn so lange?”, fragte er sich selbst. Er sprang unter die Dusche und ließ das warme Wasser auf seinen Körper prasseln, dann wusch er sich die Haare und drehte schließlich das Wasser ab. Nur mit einem Handtuch um die Hüften gebunden, ging er in die Küche und setzte Kaffee auf. Schließlich wanderte er rüber ins Wohnzimmer zu seiner Stereoanlage und schaltete diese ein. Es lief gerade so ein neuer Dauerbrenner und er ging zum Fenster, schaute auf die Stadt hinunter. Es war wieder ein herrlicher Tag und das Thermometer am Fenster zeigte schon jetzt 22° C an und es sollte noch heißer werden. Als er zurück ins Schlafzimmer ging, holte er sich frische Klamotten aus dem Schrank, kehrte ins Badezimmer zurück und machte sich fertig. Nach gut 20 Minuten war Aoi fertig, schlenderte in die Küche und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. “Ich glaub ich setz mich raus auf den Balkon und genieße den Tag, da ich ja eh nix zu tun habe”, überlegte der Schwarzhaarige und das machte er auch, ging zur Balkontüre öffnete diese und trat in die Sonne hinaus. Ihm fiel plötzlich ein, dass er den anderen noch gar nicht Bescheid gesagt hatte, dass er eine Auszeit nimmt, um wieder zu Kräften zu kommen und sich zu beruhigen. Somit stand er auf, ging in die Wohnung zurück und holte das Telefon, setzte sich wieder auf seinen Stuhl und wählte Kais Nummer. Als nach 5-maligem Klingeln endlich Kais Stimme erklang. “Moshi-Moshi?” “Ano, Kai. Ich bin es Aoi!” “Ah Aoi, schön das du dich meldest. Ich hätte heute so wieso bei dir angerufen, um mich bei dir zu erkundigen, wie es dir geht, da du gestern einfach so abgehauen bist!” Man konnte in Kai´s Stimme die Sorge hören. “Mir geht´s gut. Es tut mir Leid, dass ich gestern einfach abgehauen bin. Ich habe nachgedacht und wollte dir sagen, dass ich eine Zeit lang eine Pause brauche, um mich wieder zu sammeln, mir gehen momentan eine menge Dinge durch den Kopf und ich muss mich mal wieder erholen. Sag Ruki bitte, dass es mir Leid tut, dass ich ihn gestern so angefahren hab. Es war nicht meine Absicht!”, erklärte Aoi Kai. “Okay Aoi, ist kein Problem. Erhole dich erstmal, aber wenn dich irgendetwas beschäftigt, dann sag es mir. Du kannst mit mir reden. Ich möchte dir helfen, okay? Und ich werde es Ruki ausrichten”, erwiderte Kai. “Arigato”, und so legte Aoi auf. Er hatte die Sorge in der Stimme ihres Leaders gehört. Irgendetwas machte er falsch, jetzt machte sich Kai auch noch Sorgen um ihn. Er muss unbedingt etwas ändern und zwar schnell. Soll er mit Kai darüber sprechen was mit ihm los ist oder behält er es vorerst lieber für sich?? Als er so weiter überlegte was er nun machen sollte, friemelte Aoi sich eine Zigarette aus der Packung, zündete sie an und inhalierte den blauen Dunst.
 

~ Am gleichen Morgen bei Kai zu Hause ~
 

Kai wurde von den Sonnenstrahlen wach gekitzelt, er gähnte herzhaft und drehte sich kurz um, um zu sehen, ob Ruki noch schlief. //Wie süß er doch aussieht, wenn er so friedlich da liegt und seelenruhig schläft// dachte sich Kai, stand auf und wanderte ins Badezimmer. Es schloss hinter sich die Tür, um Ruki nicht zu wecken und ging wie jeden Morgen duschen. Als er damit fertig war zog sich Kai an, ging ins Schlafzimmer zurück, um das Bett herum und setzte sich neben Ruki. “Willst du nicht bald mal aufstehen, du Schlafmütze?”, fragte Kai sanft. Ruki blinzelte ins Sonnenlicht und sah Kai an. “Morgen”, sagte dieser und gab dem blonden Vocal einen Kuss. ”Steh du mal auf, geh duschen und dann komm runter. Ich mach uns in der Zwischenzeit Frühstück”, schlug Kai vor. Ruki grummelte noch etwas, gab sich dann aber geschlagen, stand auf, gab Kai auch noch einen Kuss und verschwand im Badezimmer.
 

Während Ruki duschen war, ging Kai die Treppen des Hauses runter und Richtung Wohnzimmer. Dort machte er die Terrassentüre auf, trat auf die große Terrasse und den großen Garten hinaus. Von seinen Eltern hatte er dieses Haus geschenkt bekommen, da diese nicht wussten, was sie mit so einem großen Haus machen sollten, weil sie ja ständig unterwegs waren. Der Drummer hat sich natürlich riesig gefreut und nahm dieses Geschenk liebend gern an. Als er mit Ruki zusammen kam, fragte er diesen ob er nicht bei ihm wohnen wolle, da das Haus ja groß genug war und er war dann auch nicht so alleine. So kam es, dass der kleine Vocal bei Kai einzog und es auch sehr genoss.
 

Kai schlenderte in die Küche, setzte Kaffee auf, holte aus dem Kühlschrank Butter, Marmelade, Honig, Milch und Saft. Stellte alle Sachen auf ein Tablett und brachte es raus auf die Terrasse. Dann stellte er den Radio im Wohnzimmer an und holte noch Messer, Tassen, Gläser und Brot. Als alles gedeckt war kam auch schon Ruki frisch geduscht und mit feuchten Haaren zur Türe heraus. “Was für ein herrlicher Tag, findest du nicht auch? So richtig schön warm”, fragte er an Kai gewandt. “Hai, das ist er. Komm setzt dich, Ich hol noch schnell den Kaffee, der müsste auch schon fast durchgelaufen sein”, antwortete der dunkelhaarige Drummer. “Nee, bleib du mal sitzen. Du hast schließlich schon das ganze Frühstück vorbereitet, da kann ich ja wohl den Kaffee holen”, sagte Ruki, beugte sich zu Kai runter, welcher schon am Tisch saß und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Dieser wurde auch sofort erwidert und Kai fing zu schnurren an. “Aishiteru”, sagte er darauf hin und Ruki ging in die Küche, um den Kaffee zu holen. Als er zurück kam, war Kai schon dabei sein Brot zu schmieren. Die beiden aßen gemütlich, im Schatten ließ es sich super aushalten und der Teich im Garten plätscherte so vor sich hin, als Ruki das Wort ergriff. “Du sag mal Kai, was ist eigentlich mit Aoi los? Er verhält sich in letzter Zeit echt komisch und er lacht auch nicht mehr. Sonst macht er doch auch jeden Mist mit und albert rum! Hat er sich gestern eigentlich noch mal gemeldet nachdem er einfach so abgehauen ist?” “Nein, er hat sich bei mir nicht gemeldet. Du hast Recht komisch ist er schon, auch auf der Bühne verhält er sich auch anders als sonst. Vielleicht ist er ja wirklich nur total geschafft von der Tour, so wie er gesagt hat. Ich werde ihn heute mal anrufen und nachfragen, wie es ihm geht!”, antwortete der Angesprochene.

Die beiden spekulierten noch eine Weile darüber was mit Aoi los sein könnte, als das Telefon klingelte. “Wer das wohl sein kann?”, fragte Kai, stand auf und ging ins Haus zurück. Ruki aß inzwischen sein Stück Brot noch auf und fing schon mal an den Tisch abzuräumen. “Wer war das?”, fragte Ruki als sein Koi wieder kam. “Das war eben Aoi! Er bat um eine Auszeit, um sich wieder zu erholen. Ach und ich soll dir ausrichten, dass es ihm Leid tut, dass er dich gestern so angefahren hat, es war nicht seine Absicht!”, antwortete Kai. Ruki sah ihn schief von der Seite her an. “Das glaubst du ihm? Das mit der Auszeit meine ich!”, fragte er. “Ich weiß nicht ganz. Er klang schon sehr komisch am Telefon. Ruki ich mache mir langsam echt Sorgen um ihn!”, sagte Kai und setzte sich wieder an den Tisch. "Ach komm, mach dir keinen Kopf. Aoi wird schon wieder, du kennst ihn doch. So schnell lässt er sich nicht aus der Bahn werfen", versuchte der Blonde ihn aufzumuntern, trat hinter ihn und fing an ihn zu massieren. Kai entspannte sich, legte den Kopf in den Nacken und sah Ruki an. "Du hast Recht. Er wird es uns hoffentlich sagen, wenn ihn etwas bedrückt. Ich mach mir wie immer um jeden Sorgen!", sagte er. "Genau das ist einer der Gründe warum ich dich so liebe. Du hast ein so großes Herz und ich bin der glückliche, dem ein Großteil davon gehört", erklärte Ruki ihm und drückte einen Kuss auf seine Stirn. "Das hast du aber schön gesagt. Hai, du hast recht. Ein ganz großer Teil von meinem Herz gehört nur dir. Aishiteru", antwortete der Größere, stand auf und nahm Ruki in die Arme. Er mochte den Duft seiner frisch gewaschenen Haare und wuschelte durch diese als er ihn küsste. "Komm lass uns den Tisch abräumen und dann können wir uns in die Sonne legen und kuscheln. Bist du einverstanden?" schlug der Drummer vor. Ruki war einverstanden, so räumten sie den Tisch ab, holten sich eine Decke, die sie auf dem Gras ausbreiteten und legten sich in die Sonne. Der Blonde hat es sich mit seinem Kopf auf Kai´s Bauch bequem gemacht, während dieser mit seinen Haaren spielte und die Augen geschlossen hielt. Nach kurzer Zeit waren beide eingedöst und genossen die herrliche Wärme.
 

~ Währenddessen bei Uruha zu Hause ~
 

Uruha hatte es sich gerade mit seiner Tasse Milchkaffee auf dem Balkon seiner Wohnung gemütlich gemacht, als Reita diesen betrat. "Was ist los Uru?", fragte er und umarmte diesen von hinten. "Du siehst so nachdenklich aus. Irgendetwas bedrückt dich doch!" "Ach mir macht das Verhalten von Aoi Sorgen. Ist dir aufgefallen, dass er, seit wir zusammen sind so komisch ist? Er reagiert nicht mal mehr auf einen Fanserviece! Er ist auf der Bühne total anders, sonst ist es für ihn das Größte auf die Bühne zu gehen und mit den Fans dort zu spielen. Nicht mal das hat er die letzten Male getan. Man könnte meinen, dass er gar keine Lust mehr auf die Band hat. Er unternimmt auch nichts mehr mit uns. Aoi ist meistens derjenige, der immer weggehen will um etwas zu unternehmen. Ich kenne ihn so nicht, dass ist doch nicht unser Aoi!", erklärte er Reita traurig. "Ja mir ist aufgefallen, dass er sehr komisch ist. Er spricht ja kaum noch mit mir. Das ist schon komisch wie er auf der Bühne ist, denn wie du schon sagtest, für ihn gibt es nichts tolleres als auf der Bühne zu stehen", antwortete Reita, ging um Uruha herum und ließ sich in die Hocke vor ihm nieder. "Mach dir mal keinen Kopf. Der kommt schon wieder runter, vielleicht hat er ja wirklich nur Stress mit Nanako, aber da Aoi ja mit keinem spricht, können wir ihm auch nicht helfen. Jetzt komm, lach wieder okay? Du gefällst mir viel besser wenn du lachst", sagte der Blonde und nahm das Gesicht des Größeren in seine Hände, zog es zu ihm herunter und küsste ihn. Uruha zierte sich am Anfang etwas, ließ es aber dennoch geschehen und erwiderte den Kuss. Er zog Reita hoch, welcher sich auf seinen Schoß setzte und den Kuss intensivierte. Reita schlang die Arme um den Größeren und drückte ihn an sich und sagte. "Es wird alles gut. Lass ihm Zeit!" Uruha legte den Kopf auf Reita´s Brust und genoss dessen Nähe und Wärme.
 

Nach lange Zeit fragte Uruha, "Hast du nicht Lust mit spazieren zu gehen und ich müsste noch einkaufen, da ich nichts mehr hier habe? Bleibst du heute Nacht hier oder gehst du nach Hause?" "Hai, ich komme mit und helfe dir tragen. Wenn ich darf, dann bleib ich diese Nacht hier", antwortete der blonde Bassist, lächelte seinem Gegenüber an, stand auf und zog ihn mit vom Stuhl hoch. Sie machten sich fertig, steckten Geld ein und gingen zur Wohnung hinaus. Uruha verschloss die Tür hinter ihnen, gingen auf den Fahrstuhl zu, stiegen ein und fuhren nach unten in die Lobby. Als sie unten ankamen, traten sie in den warmen Samstag Nachmittag hinaus und gingen Richtung Stadt.
 

~ In der Stadt ~
 

Sie hielten an einem Obstladen und Uruha fragte, "Hast du Lust auf frisches Obst oder Obstsalat?" "Klar warum nicht, wenn ich dann das Abendessen machen darf?", fragte Reita. Uruha nickte und er ging hinein um die Früchte zu kaufen, während Reita draußen wartete und eine rauchte. Als Uruha zurück kam, schlenderten sie weiter zum nächsten Laden, da Reita noch Sachen für ihr Abendessen brauchte und diese besorgten sie auch noch. "Für was brauchst du denn die Schlagsahne?" fragte der dunkelblonde Gitarrist etwas verwirrt und blickte Reita an. "Das wirst du schon noch erfahren, lass dich überraschen!" erwiderte dieser darauf nur. Die Beiden waren mit ihren Einkäufen fertig und machten es sich auf einer Bank bequem. Uruha legte sich in Reita´s Arme und schloss die Augen. Reita spielte mit den Haaren des Gitarristen und genoss die Sonne. "Ziemlich warm heute findest du nicht auch?" wandte er sich an Uruha. "Mhm, aber schön oder willst du nach Hause?", fragte er und blickte ihm in die Augen. "Nein, wir können schon noch etwas bleiben wenn du willst", sagte Reita und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. Als Reita aufblickte fragte er, "Sag mal Uruha ist das Aoi da hinten?" und deutete in eine Richtung. Uruha setzte sich auf und blickte in die Richtung, in die Reita zeigte. "Hai, ich glaube schon! Hey Aoi!", rief er und winkte Aoi herbei, als sich dieser zu ihnen umdrehte. //Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob er rüberkommt und wie er sich verhält// dachte der blonde Bassist bei sich. Er kam tatsächlich zu ihnen rüber. "Hallo Aoi. Alles in Ordnung bei dir? Du bist gestern einfach abgehauen!", fragte Uruha. "Ähm, ja alles in Ordnung und bei euch?" sagte dieser. "Uns könnte es nicht besser gehen, das sieht man doch", erwiderte Reita und küsste Uruha. Er sah, wie Aoi in eine andere Richtung blickte und fragte diesen daraufhin. "Sag mal wo hast du denn Nanako gelassen? Seid ihr nicht zusammen einkaufen?" "Nein sind wir nicht oder siehst du sie hier etwa irgendwo? Sie ist bei ihren Eltern zu Besuch und kommt erst nächste Woche wieder!", erklärte der Schwarzhaarige leicht genervt. "Und außerdem was geht es dich an? Muss ich dir einen Plan schreiben was und mit wem ich etwas mache?" fuhr er ihn an. Auf einmal hörten sie eine vertraute und fröhliche Stimme hinter ihnen. "Na wen haben wir denn hier gefunden? Alle fleißig einkaufen? Hallo alle zusammen." Als sie sich umdrehten, sahen sie Kai und Ruki, die Händchen haltend ein Eis schleckten und auf sie zukamen. "Hey Kai, hallo Ruki", sagte Uruha freundlich. "Hai, wir haben für heute Abend eingekauft, da ich nichts mehr zu Hause hatte. Und was verschlägt euch hierher?" "Es ist ein so schöner Tag, da schlug ich vor, dass wir in die Stadt gehen und Eis essen", ergriff nun Ruki das Wort. Aoi versuchte sich währenddessen aus dem Staub zu machen. "Wo willst du hin?", fragten ihn Uruha. "Bleib doch noch etwas hier, du hast bestimmt nichts vor oder doch?" "Nein danke Uruha. Ich möchte diese vertraute Zweisamkeit nicht stören, muss so wieso noch etwas erledigen!" antwortete Aoi, machte auf dem Absatz kehrt und ging ohne ein weiteres Wort davon. "Der hat sie doch nicht mehr alle, dem sind doch irgendwelche Sicherungen durchgebrannt! Was fällt dem ein, mich so anzupflaumen? Ich hab ihn doch ganz normal gefragt!" brach es aus Reita heraus, welcher sichtlich wütend war. "Hey Reita, komm wieder runter, er hat es bestimmt nicht so gemeint", versuchte sein Koi ihn zu beruhigen. Kai und Ruki blickten verwirrt zu Reita und Kai fragte die Beiden, "Sagt mal, hat Aoi euch gesagt, dass er eine Zeit lang nicht mehr kommt! Er braucht eine Pause um sich zu erholen und wieder runter zu kommen!" Uruha sah ihn an und sagte, "Nein, er hat uns gar nichts dergleichen gesagt, aber woher weißt du das? Hat er sich bei dir gestern noch gemeldet?" "Nein, er hatte heute morgen angerufen und es mir gesagt. Er ist völlig ausgebrannt und kann einfach nicht mehr. Ich kauf ihm das aber nicht ab, er hat sich am Telefon überhaupt nicht so angehört, eher traurig wenn ihr mich fragt!", antwortete Kai und setzte sich neben Reita auf die Bank. "Ob wir zu ihm gehen sollten?" , fragte der Größere. "Das würde ich nicht machen, sonst macht ihr es noch schlimmer als es eh schon ist! Lasst ihm einfach Zeit. Der fängt sich schon wieder!" schlug Ruki vor und aß sein Eis auf. Sie unterhielten sich noch eine Zeit lang, was sie heute noch so machen und verabschiedeten sich schließlich voneinander und gingen nach Hause.
 

~ Währenddessen bei Aoi ~
 

Dieser ging auf dem Weg nach Hause in einen Spirituosenladen und besorgte sich noch etwas zu trinken. Als er das getan hat machte er sich wieder auf den Weg, dabei hing er seinen Gedanken nach //Warum macht Reita das nur immer? Muss er Uruha immer vor mir küssen? Der bringt mich immer auf die Palme. Ich glaub es ist echt besser wenn ich mich von der Band fernhalte und sie alle in Ruhe lasse. Dann können sie rummachen soviel sie wollen und auf die Nerven fallen tue ich ihnen auch nicht mehr//
 

Mit Tränen in den Augen durchquerte Aoi die Lobby, stieg in den Fahrstuhl und fuhr in den 15. Stock hinauf. Als er in seiner Wohnung ankam, sperrte er hinter sich die Türe zu, zog sich seine Schuhe aus, brachte die Einkäufe in die Küche und dort verstaute er alles im Kühlschrank. Es war unglaublich heiß in der Wohnung und so ließ er die automatischen Rollläden runterfahren und stellte die Klimaanlage ein. Er holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank, ging ins Wohnzimmer zurück und legte sich auf die Couch. "Was willst du nur von Uruha? Du siehst doch, dass er mit Reita zusammen ist und noch dazu ist er glücklich. Sei doch froh, dass es ihm gut geht und finde dich damit ab", sprach er mit sich selbst und nahm einen großzügigen Schluck von seinem Bier. Ihm kamen erneut die Tränen und er ließ ihnen freien Lauf.
 

Plötzlich klingelte es an der Tür Sturm...!

Alkohol & Schmerzen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

schlechtes Gewissen & Hilflosigkeit

Reita träumte schlecht. Von Uruha dem er wehgetan hat und ihn deswegen verlassen hat. Von seiner Vergangenheit in der er großen Mist gebaut hat und immer noch damit kämpft. Dann wurde er von einem gellenden Schrei wach. Anfangs dachte er, der Schrei kommt von der Straße oder so her, der er ja auf dem Balkon eingeschlafen war. Doch der Schrei kam nicht von unten sondern aus der Wohnung. “URUHA!”, schrie Reita, sprang auf und stürmte ins Schlafzimmer. Uruha schlief noch, jedoch schrie er im Schlaf und drehte sich hin und her. Der Blonde versuchte seinen Freund wach zurütteln und redete auf ihn ein “Uruha, wach auf! Hey, bitte!” Endlich wachte Uruha auf und blickte in die sorgenvollen Augen von Reita. “Du … du bist ja hier! Dann war das alles nur ein Traum?”, stotterte der Gitarrist und seine Augen füllten sich mit Tränen. “Sicher bin ich hier, wo sollte ich denn sonst sein?”, fragte Reita, zog den Größeren zu sich in die Arme und hielt ihn fest. “Du hast mir einen wahnsinnigen Schrecken eingejagt. Mach … mach das nie wieder hörst du??”, sagte Reita mit zittriger Stimme. Uruha kuschelte sich an Reita, nickte und schloss die Augen. Reita streichelte beruhigend über Uruha´s Rücken, hielt auch die Augen geschlossen und nach kurzer Zeit war Uruha auch schon wieder eingeschlafen. Reita stand vorsichtig auf, deckte ihn wieder zu, strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und verließ wieder das Zimmer. //Ob es an mir lag, dass er so schlecht geträumt hat?// dachte Reita, als er in die Küche ging und Kaffee machte.
 

Während der Kaffee durchlief ging er wieder auf den Balkon zurück und rauchte eine. Er machte sich schreckliche Vorwürfe, dabei wollte er Uruha doch nur glücklich machen. Nur einmal endlich was richtig machen. Warum ließ er sich damals nur auf diesen Deal ein? Jetzt sieht er, zu was es gefühlt hat. “Wie kann ich das wieder gut machen?” Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und schnippste die aufgerauchte Zigarette über die Brüstung nach unten. Als er wieder im Stuhl saß, stützte er die Ellenbogen auf den Beinen ab und vergrub das Gesicht in den Händen. Ihm liefen Tränen über das Gesicht und er schluchzte auf. Was Reita aber nicht merkte war, dass Uruha aufgestanden war und ihn beobachtete. //Warum er wohl weint? Was bedrückt ihn denn? Ob es wegen mir ist??// dachte der Dunkelblonde und ging leise davon Richtung Badezimmer. Er ging duschen und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken. “Er wird es mir schon erzählen, wenn ihn was bedrückt”, sprach er zu sich selbst und wusch sich die Haare. Als er fertig war trocknete er sich ab, zog sich frische Klamotten an und schlenderte ins Wohnzimmer, dort stellte er die Stereoanlage an und ging in die Küche. Draußen auf dem Balkon hörte Reita Musik und stand auf. //Einfach normal verhalten und lass dir nichts anmerken// dachte er sich, wischte die Tränen weg und betrat die Wohnung. Uruha war gerade dabei zwei Tassen Kaffee einzuschenken, als Reita die Küche betrat. “O-hayó gozaimazu”, sagte er schließlich als er den blonden im Türrahmen stehen sah. “O-hayó” erwiderte Reita, ging zu Uruha rüber und gab ihm einen Kuss. Uruha reichte Reita die Tasse mit dem schwarzen Kaffee, während er sich in seine Tasse noch Milch gab. “Komm lass uns frühstücken okay?”, fragte er den Kleineren. “Hai, hier drinnen oder setzen wir uns raus?”, antwortete Reita und lächelte. “Lass uns rausgehen”, sagte Uruha und sie gingen auf den Balkon. “Sag mal, hast du die Nacht hier draußen geschlafen?” kam es von Uruha, als er das Kissen sah, dass im Stuhl lag. “Nee ich bin eingenickt, wollte nur noch eine rauchen und dann ins Bett gehen, aber dann hat mich die Müdigkeit übermannt”, log Reita, nahm das Kissen und brachte es in die Wohnung zurück. Als er zurückkam, frühstückten die Beiden in aller Ruhe und es war wieder angenehm warm. Danach stand Reita auf und sah auf die Stadt hinunter, als er fragte “Du Uru, sag mal, geht es dir gut? Ich mein … du hast heute Nacht nachdem wir … nachdem wir fertig waren ziemlich gezittert! Ich … Ich hab dir doch nicht weh getan oder doch?”, druckste der Blonde herum. Der Lead-Gitarrist hatte Reita aufmerksam zugehört und sagte schließlich. “Mir geht´s gut, Reita. Keine Angst” Er stand auch auf, ging zu Reita rüber und schlang seine Arme um ihn. “Es war nur etwas zu viel für mich, doch ich wollte nichts sagen, weil ich dich glücklich machen wollte und ich hoffe, ich hab dich nicht zu sehr erschreckt!” Reita schüttelte den Kopf, drehte sich um und sah Uruha in die Augen. “Du hast mir Angst gemacht und da nächste Mal bist du an der Reihe. Du kannst mit mir machen was du willst, versprochen!”, sagte er und gab Uruha einen Kuss auf die Lippen. Uruha´s Hand glitt in Reita´s Nacken und drückte ihn noch näher zu sich, damit Reita nicht auskam. Er küsste den Kleineren sanft, aber fordernd und Reita entspannte sich und gab Uruha einen leidenschaftlichen Kuss. Der Größere setzte sich wieder auf den Stuhl und zog ihn mit sich. Die Beiden küssten sich eine ganze Weile und Uruha sagte schließlich. “Weißt du was? Wie wäre es, wenn wir uns was zu essen einpacken und in den Park gehen? Wir können es uns dort gemütlich machen und uns einfach entspannen. Was hältst du davon?” “Super Idee, das machen wir. Wir haben ja unsere freien Tage und sollen uns auch mal wieder entspannen.”, antwortete Reita und lächelte.

So machten die Beiden zusammen einen Korb mit Essen fertig, holten sich noch eine Decke und verstauten auch noch Getränke im Korb. Als sie fertig waren, verließen sie die Wohnung und Uruha schloss die Türe ab. Gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach unten in die Lobby und machten sich anschließend auf den Weg in den Park.
 

Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Uruha und Reita trafen Kai und Ruki einen Tag danach auch im Park und zu viert ließen sie es sich so richtig gut gehen. Jeder war mit sich zufrieden und Abends gingen die vier auch weg. An einem super schönen Nachmittag saßen die vier Bandmitglieder in einem Kaffee und unterhielten sich, als Kai fragte “Sagt mal Leute, hat einer von euch in letzter Zeit was von Aoi gehört?” “Nee bei mir und Reita hat er sich nicht gemeldet”, sagte er Gitarrist und nahm seine Tasse in die Hand. Kai sah die zwei an und sagte schließlich “Wenn er sich bei euch auch nicht gemeldet hat, dann heißt das, dass keiner weiß wie es ihm geht? Ich mach mir Sorgen, Aoi ist jemand der es nicht lange alleine aushält. Hat ihn auch keiner gesehen?” “Ich hab ihn das letzte mal vor vier Tagen im Park mit euch zusammen gesehen, sonst nicht mehr!”, sagte Uruha und blickte nun Kai an. “Kai und ich haben ihn dort auch das letzte mal gesehen! Und was ist mit dir?”, warf Ruki nun ein und die anderen sahen Reita an. Dieser hatte den Kopf gesenkt und sagte nun “Ich hab ihn vor vier Tagen das letzte Mal zu Hause gesehen. Uruha ich war nach dem Park noch bei Aoi um ihn zur Rede zu stellen, warum er mich ständig so anfährt. Er sagte, dass wir ihn nerven und er seine Ruhe haben will. Dort hab ich ihn das letzte mal gesehen.” „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du zu ihm gehst, ich wäre doch mitgegangen”, sagte Uruha und ergriff Reita´s Hand. “Es tut mir leid”, erwiderte dieser daraufhin. “Das heißt also, dass ihn seit da an keiner mehr gesehen hat?”, fragte Ruki. Die Anderen schüttelten den Kopf. “Ich hab ein richtig schlechtes Gewissen wisst ihr das? Wir waren alle so mit uns selbst beschäftigt, obwohl wir wussten, dass es Aoi nicht gut geht und wir haben nichts dagegen getan!”, warf nun Uruha ein. Ruki holte daraufhin sein Handy aus der Hosentasche, wählte Aoi´s Nummer und wartete. “Nur die Mailbox. Ich versuch es mal auf dem Haustelefon”, sagte der blonde Vocal und wählte die andere Nummer. Doch wie auch zuvor auf dem Handy ging nur der Anrufbeantworter dran. Ruki legte auf und sah die anderen an. “Was machen wir jetzt? Sollen wir zu ihm gehen?”, fragte Ruki. “Hai, aber nicht alle. Lass uns dann bei ihm vorbeischauen, wenn wir nach Hause gehen, Aoi´s Wohnung liegt doch nicht weit von uns entfernt.” sagte Kai und die Anderen waren mit dem Vorschlag einverstanden. Sie aßen noch in aller Ruhe ihren Kuchen auf und tranken ihren Kaffee. Als sie bezahlt hatten, verabschiedeten sich Ruki und Kai von Uruha und Reita, da die beiden in eine andere Richtung mussten. Nach gut 15 Minuten Fußmarsch erreichten sie das Gebäude in dem Aoi wohnte und fuhren mit dem Fahrstuhl in den 15. Stock hinauf. Oben angekommen drückte Kai den Klingeknopf und wartete ab. Es blieb still in der Wohnung und Kai klingelte erneut. “Versuch doch mal ob die Türe offen ist, vielleicht hast du ja Glück”, schlug Ruki vor und Kai versuchte sein Glück. Der Drummer hatte Glück und die Türe öffnete sich. “Aoi? Bist du da?”, fragte Kai und betrat die Wohnung. In dieser war es ziemlich dunkel und es roch sehr stark nach Alkohol. “Hier sieht man die Hand vor Augen nicht mehr so dunkel ist es hier und nach was riecht es hier?”, fragte Ruki, als er hinter Kai die Wohnung betrat. “Hier riecht es ziemlich nach Alkohol. Aoi wo bist du?”, antwortete Kai und tapste vorsichtig Richtung Wohnzimmer. “Vorsicht Ruki. Hier müsste gleich eine Stufe kommen die nach unten geht!”, warnte er seinen Freund vor und tastete nach dem Lichtschalter. Als er ihn gefunden hatte, schaltete er das Licht an und erschrak. “AOI!!”, rief er und stürmte auf den Schwarzhaarigen zu.
 

~ vor vier Tagen bei Aoi zu Hause ~
 

Als Aoi erwachte taten ihm alle Knochen weh. Er stand auf und stolperte über die leeren Bierflaschen. //Oh, dass waren wohl doch mehr als nur drei Bier gestern Abend// dachte er sich als er die zehn leeren Flaschen sah. Er öffnete die Balkontüre und ließ frische Luft in die Wohnung, dann ging ein noch sehr verschlafener Aoi ins Badezimmer und wollte duschen, als sein Blick auf den zerbrochenen Spiegel fiel. Langsam kamen die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück, als er auf seine verletzte Hand sah und sagte, “Ich war wütend auf mich, weil ich einfach nichts auf die Reihe bring, sogar als Reita auf mir rum schlug hab ich noch nicht mal zurückgeschlagen. Aber er hat Recht! Ich bin erbärmlich, benehme mich wie der größte Versager”. Aoi nahm das Küchenhandtuch von der Hand, dass er sich gestern umgebunden hat, als die Wunde durch das Handtuch vom Badezimmer geblutet hat und besah sich diese. //Na das hast du ja wieder super hinbekommen Aoi. Und jetzt gehst du zum Arzt oder nicht// überlegte er, schüttelte dann aber doch den Kopf und sammelte die Scherben auf um sie in den Mülleimer zu werfen. Als Aoi damit fertig war ging er duschen und ließ sich auch alle Zeit der Welt.
 

Nach gut 20 Minuten stieg der Gitarrist aus der Dusche, trocknete sich ab, fönte die Haare und zog sich an. Er ging in die Küche und machte sich einen Cappuccino, nahm die Tasse und ging ins Wohnzimmer rüber. Dort stellte er die Tasse auf den Marmortisch ab, sammelte die leeren Flaschen ein, brachte diese in die Küche und kehrte wieder ins Wohnzimmer zurück. Er machte es sich auf der Couch bequem und trank genüsslich seinen Cappuccino. Aoi stellte die Tasse wieder auf den Tisch und legte sich hin, denn er hatte schreckliche Kopfschmerzen und kurz darauf war er auch schon wieder eingeschlafen. Nach knapp 3 Stunden wurde er wach und sah auf die Uhr. “Verdammt wir haben schon wieder 15 Uhr!”, rief er, sprang auf, eilte in die Küche und kramte einen Zettel hervor //Ich wollte doch noch einkaufen gehen und jetzt ist es schon wieder so spät??// dachte der Gitarrist nach, während er Sachen auf einen Zettel schrieb, die er besorgen wollte. Plötzlich färbte sich das Blatt rot und er bemerkte, dass seine Wunde wieder angefangen hat zu bluten. “Fuck, du scheiß Ding! Hab ich dir angeschafft, du sollst wieder anfangen?”, fluchte er vor sich hin als er ins Badezimmer rannte und ein Pflaster auf die Wunde klebte. Aoi ging zurück in die Küche schrieb die Sachen auf einen neuen Zettel, verstaute diesen in der Hosentasche, schnappte sich Portemonnaie und Schlüssel, zog sich die Schuhe an und verließ schließlich die Wohnung. Auf dem Weg in die Stadt vergingen sogar seine Kopfschmerzen und er war darüber sehr froh.
 

Als er fertig war mit einkaufen, machte er noch einen Abstecher in den Park. Mit voll beladenen Tüten ließ er sich auf deiner Bank im Schatten nieder und zündete sich eine Zigarette an. //Was für ein schöner Tag//, freute sich Aoi innerlich, doch dieses Gefühl sollte nicht lange standhalten, denn er erblickte Reita und Uruha. Die Beiden lagen in der Sonne und Uruha spielte mit den Haaren des Kleineren der neben ihm lag und anscheinend döste. Aoi versetzte es bei diesem Anblick einen Stich ins Herz und er wurde traurig. Uruha beugte sich nun zu Reita rüber und gab ihm einen Kuss, woraufhin Reita Uruha näher zu sich runter zog. Der Schwarzhaarige stand auf und sein Blick wurde verschwommen. //Warum muss ich den Beiden nur immer über den Weg laufen?// fragte sich Aoi, nahm seine Einkäufe in die Hand und machte sich auf dem schnellsten Wege nach Hause. Dort angekommen ließ er die Jalousie wieder runter, brachte die Einkäufe in die Küche, nahm den Verband aus der Tüte und verband sich seine Hand. Normalerweise müsste sie genäht werden, da die Gefahr bestand, dass er seine Entzündung bekommt, aber Aoi wusste das nicht. Nachdem er das erledigt hatte ging er zum Telefon und schaltete den Anrufbeantworter ein, er wollte von keinem gestört werden, will einfach seine Ruhe haben. Somit schaltete er auch sein Handy aus, kehrte in die Küche zurück, öffnete eine Rotweinflasche, die er soeben gekauft hatte und nahm einen großzügigen Schluck. Als er wieder im Wohnzimmer war setzte er sich auf die Couch, legte den Kopf in den Nacken und dachte nach. //Das ist doch alles ein doofer Traum. Warum muss ich mich auch ausgerechnet in Uruha verlieben?? Er ist doch mit Reita zusammen und daran lässt sich auch nichts ändern. Sieh es doch endlich ein, Uruha fand dich noch nie anziehend, denn sonst wärt ihr ja schließlich zusammen, aber das ist nicht so. Er hat Reita und ist glücklich// “Du bist so ein Versager!”, sagte Aoi zu sich selbst, nahm noch mal einen großzügigen Schluck Wein und legte sich hin. “Ich glaub es ist das Beste, wenn ich aussteige, ich geh ihnen doch eh nur auf die Nerven und ich mach das nicht mehr lange mit, wenn ich da noch weiter zusehen muss. Ich geh daran nur kaputt”, sprach er in die leise Wohnung hinein. An diesem Tag trank Aoi reichlich und so ging das auch die nächsten drei Tage so weiter. Aoi verließ seine Wohnung nicht mehr, hatte die Rollläden ganz zu und so war es auch sehr dunkel in der Wohnung. Er zermarterte sich das Hirn darüber, wie er es wohl Kai und den Anderen sagen sollte, doch ihm fiel nichts ein. Seine verletzte Hand hatte sich nun doch entzündet und sah ziemlich böse. Sein Auge hatte mittlerweile Regenbogenfarben angenommen genauso wie seine Rippen, da Reita ja auf ihn eingeprügelt hatte. Aoi hatte tiefe Augenringe, war sehr verkatert und reagierte auf so gut wie nichts mehr. So auch an diesem Nachmittag, als er völlig übermüdet und mit rasenden Kopfschmerzen vor der Couch lag. Der Gitarrist bekam entfernt mit das es an der Türe geklingelt hatte, doch er rührte sich nicht und blieb liegen. Aoi hörte wie die Türe aufging und Stimmen die sich in seiner Wohnung befanden. Es wurde urplötzlich ziemlich hell in der Wohnung und er vernahm eine laute Stimme die nach ihm rief.
 

~ Jetzt ~
 

Kai stürmte auf Aoi zu, rüttelte an dessen Schultern und versuchte ihn zum sprechen zu bewegen. “Aoi! Was ist passiert? Komm schon, wach auf, sprich mit mir!” Ruki kam auch auf Aoi zu und sah ihn geschockt an. “Was ist denn mit dir passiert? Du siehst ja schrecklich aus!”, warf der blonde Vocal ein. Als der Gitarrist die Augen öffnete, kniff er sie so gleich auch wieder zusammen und sagte mit brüchiger Stimme “Licht … aus … bitte!” Ruki drehte sich um und schaltete das Licht aus, aber zugleich drückte er einen Knopf und ließ die Rollläden halb auffahren. So war es nicht mehr ganz so dunkel im Zimmer, aber auch nicht zu hell. Kai hievte währenddessen ihren Freund auf die Couch und sah Aoi an. Der hielt sich den Kopf und fragte, “Was macht … ihr überhaupt hier? Und wie … seid ihr hier rein gekommen?” “Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, weil wir seit vier Tagen nichts mehr von dir gehört haben! Du hast dich kein einziges Mal gemeldet und wir wollten nach dir sehen, da du ja auch nicht an dein Handy oder Telefon gehst”, sagte ihr Drummer. “Wir hatten geklingelt, aber du hast nicht aufgemacht, da schlug ich vor, wir versuchen es einfach mal, ob die Türe vielleicht ja offen ist”, erklärte Ruki und ging auf die zwei zu. “Und da ihr gemerkt habt, dass die Türe offen ist, dachtet ihr euch, gehen wir einfach mal rein, Aoi wird schon nichts dagegen haben!”, warf der Schwarzhaarige ein und seine Stimme wurde zunehmend lauter. “Hey beruhige dich Aoi. Wir wollten nach dir sehen, weil …” weiter kam Ruki nicht, den Aoi fing an, die Beiden anzuschreien. “So ihr habt nach mir gesehen. Mir geht es gut, also VERSCHWINDET ENDLICH! Lasst mir meine Ruhe!” Kai wurde das zu bunt, er packte den Gitarristen an den Schultern und fing ebenfalls an laut zu werden. “Jetzt hör mir mal zu! Es kann so nicht weitergehen, was ist nur los mit dir? Verdammt Aoi wir machen uns große Sorgen um dich!” und dem Drummer traten die Tränen in die Augen. Ruki, der das ganze Schauspiel beobachtet hatte, trat nun neben Kai, tätschelte ihm die Schulter und sagte, “Komm lass ihn in Ruhe. Das ganze hat doch keinen Sinn, soll er sich doch besaufen und machen was er will!” “Ruki aber … wir können doch nicht …” “Doch das können wir. Er lässt sich ja nicht helfen. Mehr als ihm unsere Hilfe anbieten können wir nicht und wenn er das nicht will, ist das nicht mein Problem!”, fiel ihm der Blonde traurig ins Wort, nahm ihn an der Hand und ging Richtung Tür, als Kai sich noch mal umdrehte und sich an Aoi wandte “Du kannst uns jederzeit anrufen und mit uns reden okay?” Somit verschwanden beide aus der Wohnung, schlossen die Tür und ließen einen hilflosen Aoi zurück.
 

Dieser saß noch immer auf der Couch und realisierte erst jetzt was geschehen war. //Was hab ich nur getan. Ich wollte doch nicht das Kai weint. Ruki hat auch traurig gewirkt// Seine Kopfschmerzen waren noch schlimmer geworden und er hielt sich die Hände an den Kopf. “Mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment zerspringen. Bin ich den schon so schrecklich geworden, dass sich meine besten Freunde von mir abwenden? Ich muss mich entschuldigen, aber was sag ich am besten? Ich mach echt alles falsch.”, sprach er mit sich selbst und ihm liefen wieder Tränen über die Wangen. //Seit wann weine ich soviel? Das bin doch nicht ich! Mensch Uruha!// dachte er und überlegte was er machen sollte. Nach endlosem überlegen, kam er zu dem Entschluss, Kai anzurufen um mit ihm zu sprechen und sich bei ihm zu entschuldigen. Auf wackeligen Beinen machte er sich auf den Weg zum Telefon, dort angekommen wählte er Kai´s Nummer und wartete ab. //Hoffentlich nimmt er ab// dachte er und tatsächlich ging er dran. "Moshi-Moshi, Kai hier!”

“Ähm … Kai, ich bin´s Aoi … es … es tut mir leid wegen vorhin”, fing er an. “Hallo Aoi. Nein uns tut es leid, wir hätten nicht einfach in die Wohnung gehen sollen. Gomen”, antwortete Kai und Aoi fragte daraufhin “Kai könntest du noch mal vorbei kommen? Ich will mit dir reden, aber allein, wenn das okay ist!” “Hai, ist kein Problem. Ich bin in ca. 10 Minuten bei dir” “Die Türe … ist offen”, sagte der Gitarrist und legte auf. Ihm wurde wieder schwindlig und so ließ er sich an der Wand auf den Boden sinken und blieb dort sitzen.

Er bemerkte gar nicht, wie nach gut einer Viertelstunde die Tür leise aufging und Kai entrat. Dieser erblickte Aoi, ging vor ihm in die Hocke und sah in an. //Er sieht schrecklich aus, was ist nur passiert, dass er sich so gehen lässt? So hab ich ihn noch nie gesehen// “Aoi”, sprach Kai vorsichtig. “Hey, ich bin´s Kai. Komm, steh auf. Lass uns ins Wohnzimmer gehen”. Aoi blickte auf und nickte. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer und mussten aufpassen, dass sie nicht über irgendwelche Falschen stolperten. Sie setzten sich auf das Sofa und Kai fragte. “Was ist denn los Aoi? Ich mach mir Sorgen um dich und die anderen auch. Wir sind deine Freunde. Du kannst mit uns über alles reden. Nur bitte sag doch endlich was!” Der Gitarrist sah Kai an, er fühlte sich so hilflos. Wie sollte ihm Kai denn helfen können. Er kann an der Beziehung von Reita und Uruha auch nichts ändern, geschweige denn an den Gefühlen zu Uruha. “Kai, es tut mir sehr leid, wie ich mich Verhalten hab und das ich dir Sorgen bereite. Ich …”, er schluckte und überlegte kurz “Ich bin nicht mit Nanako zusammen und ich war auch nicht mit ihr zusammen!” “Aber warum hast du uns nichts gesagt? Warum hast du uns angelogen. Ihr habt euch doch so gut verstanden!”, fragte Kai etwas verwirrt. “Ich mochte Nanako. Sie war wirklich nett und in Ordnung, doch ich hab ihr gesagt, dass ich jemand anderen liebe und ihr nicht weh tun will. Kai ich … wollte euch nicht anlügen … bitte, das musst du mir glauben!”, antwortete Aoi und ihm stiegen wieder Tränen in die Augen. Der Drummer hatte seinem Freund in Ruhe zugehört und nickte. “Ich glaube dir Aoi, nur warum bist du dann so still. Du sprichst nicht mehr mit uns, gehst nicht mehr weg und du lachst auch nicht mehr. Was macht dich so unglücklich, dass du dich in deiner Wohnung verbarrikadierst und so viel trinkst? So kennen wir dich nicht, du bist sonst immer so fröhlich und immer für einen da!” Auch Kai hatte wieder Tränen in den Augen und wartete auf eine Antwort. Aoi musste innerlich sehr mit sich kämpfen um Kai zu sagen was ihm auf dem Herzen lag. “Es ist wegen Reita und … Uruha”, sagte er schließlich. “Was haben denn die beiden damit zu tun? Aoi sag endlich was los ist und lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Was ist mit Reita und Uruha?”, fragte Kai und wurde langsam ungeduldig. Der Gitarrist fing zu zittern an und die Tränen liefen ihm über das Gesicht, er wischte sich mit der Hand über die Augen, um die Tränen aufzuhalten, was ihm aber nicht gelang. Kai sah Aoi ängstlich an, denn er wusste nicht was er machen sollte und was los ist. Aoi sah dem Drummer nun in die Augen “Ich hab … mich in … Uruha verliebt!”, gestand er unter schluchzen und fing nun hemmungslos an zu weinen. //So jetzt ist es raus. Mir ist jetzt alles egal, sogar das ich vor meinen Freunden weine// Kai starrte Aoi fassungslos an und begriff allmählich das seltsame Verhalten von seinem Freund. “Aoi … aber warum hast du nie etwas gesagt?”, fragte er, rutschte näher an Aoi ran und nahm in schließlich in die Arme. Der Schwarzhaarige zitterte ziemlich und ließ sich in die Arme von Kai ziehen. Dieser versuchte ihn zu beruhigen, streichelte über seinen Kopf und wiegte ihn hin und her. “Scht … Aoi wir schaffen das schon, nur mach nicht mehr so einen Mist. Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht. Das erklärt auch dein Verhalten auf der Bühne Uruha gegenüber und warum du Reita immer zusammenfaltest!”, fing er an. “Ich wollte … doch nicht … aber ich sehe die zwei immer zusammen … das tut mir verdammt weh. Ich hab in dem Herzen von Uruha keinen Platz und damit muss ich klar kommen, genauso mit der Tatsache, dass er mit Reita zusammen ist!”, erklärte Aoi, setzte sich auf und sah auf seine verbundene Hand, durch die wieder Blut zum Vorschein kam. Kai sah auf Aoi´s Hand und rief plötzlich. “Verdammt Aoi, was hast du getan! Sag schon!” “Ich, ähm … hab mich an den Scherben meines Badezimmer Spiegels geschnitten, aber das ist nicht so schlimm”, versuchte der Gitarrist den beunruhigten Kai zu beruhigen. Kai glaubte ihm jedoch nicht, nahm seine Hand in die eigenen und zog mit einem Ruck das Pflaster runter. Aoi zuckte zusammen und biss sich auf die Unterlippe. “Aoi, das gehört genäht, die Wunde hat sich völlig entzündet. Wir gehen sofort zum Arzt, sonst wird es noch schlimmer!”, warnte er ihn. Aoi zog die Hand weg und sagte “Ich geh zu keinem Arzt, dass ist nur ein kleiner Schnitt, der heilt schon wieder!” Er stand auf und ging Richtung Badezimmer um sich ein neues Pflaster drauf zu tun. Kai eilte hinterher und redete auf Aoi ein, dass er zum Arzt gehen soll, als er in der Türe zum Bad stehen blieb und den zerbrochenen Spiegel sah. Aoi kramte in einer Schublade rum, auf der Suche nach einem Pflaster, als Kai fragte “Hey, warum hast du eigentlich den Spiegel zerschlagen?” Aoi drehte sich um und schrie ihren Drummer an. “Schau mich doch an Kai. Ich sehe schrecklich aus, wer hält es den mit mir schon aus? Ich bin der totale Versager”, ihm kamen schon wieder die Tränen. “Bin sogar zu feige um zurückzuschlagen, noch dazu bin ich ständig am heulen. Ich hab sonst nie geweint!” Aoi setzte sich auf den Boden und hielt sich seinen Kopf, denn seine Kopfschmerzen waren wieder da und hämmerten gegen seine Schläfen. “Es tut mir leid Kai. Ich wollte dich nicht anschreien”, entschuldigte sich Aoi bei Kai. “Schon gut, aber hör auf dich schlecht zu machen! Du bist ein toller Mensch, nur hast du eben mal eine schlechte Phase. Ich helfe dir dabei, dass es dir wieder besser geht, aber hör das weinen auf, sonst werden die Kopfschmerzen noch schlimmer”, sagte Kai, ging zum Waschbecken, machte ein Tuch nass und beugte sich zu Aoi um die Wunde seiner Hand zu reinigen. Der anderen zuckte bei der plötzlichen Kälte zusammen, ließ Kai jedoch weiter die Wunde versorgen. “Du solltest zu Arzt gehen und es nähen lassen. Es wird sonst noch schlimmer!”, bat Kai seinen Bandkollegen. “Iie, ich will zu keinem Arzt, schon gar nicht so wie ich aussehe! Kannst du das nicht machen Kai?”, fragte Aoi. Dem Drummer war es gar nicht wohlzumute bei dem Gedanken daran die Wunde zu nähen, aber er nickt und suchte eine Nadel. Schließlich wurde Kai fündig, desinfizierte diese, fädelte einen Faden ein und machte die Nadel heiß. Aoi biss die Zähne zusammen, als Kai anfing durch die Haut zu stechen und die Wunde zu nähen. Nach ca. 5 Minuten war er damit fertig und klebte ein Pflaster darauf. “Arigato Kai. Das hast du super gemacht”, bedankte sich Aoi und schenkte Kai ein lächeln. “Kein Problem, hab ich gern gemacht. Du gehst dich am besten duschen und ich geh einkaufen, da du nämlich nichts hier hast”, erwiderte Kai, ging hinaus, schloss die Badezimmertüre und machte sich auf den Weg.
 

Aoi sah seinem Freund hinterher und zog sich dann aus um duschen zu gehen. Er ließ sich Zeit, da Kai ja bestimmt eine Weile brauchen wird. Nach ungefähr einer halben Stunde stieg Aoi aus der Dusche, trocknete sich ab, band sich sein Handtuch um die Hüften und ging ins Schlafzimmer und kramte sich frischen Klamotten aus dem Schrank. Als er den Schrank zugemacht hatte, sah er sich im Spiegel an und schüttelte den Kopf. //Du siehst ja blendend aus, weißt du das? Eins muss man Reita lassen, zuhauen kann er perfekt. Ich sehe aus wie ein Regenbogenfisch// dachte er sich. Plötzlich kam Kai zur Türe rein und blieb wie erstarrt stehen, als er die blauen Flecken auf Aoi´s Oberkörper sah. “Aoi, was hast du gemacht? Woher oder von wem stammen die?”, fragte er dann. Der Schwarzhaarige drehte sich um und zog sich sein Shirt über, damit er ihm den Blick auf seinen Körper verwehrte. “Ist nicht so wichtig, dass sind … nur ein paar blaue Flecken!”, antwortete er. “Nicht wichtig! Aoi verdammt was ist den nur los? Du schneidest dich in die Hand, du hast ein blaues Auge und am Körper hast du auch blaue Flecken. So kann das nicht weiter gehen!”, schrie der jüngere ihn an. Aoi senkte den Kopf und sagte “Ich weiß selbst, dass es so nicht weiter gehen kann, aber ich weiß nicht wie! Mir schwirren so viele Sachen im Kopf herum und ständig muss ich an Uruha denken. Ich …”, fing er zu schluchzen an “Ich fühl mich … so hilflos. Ich bekomm nichts mehr auf die Reihe … Lass mich bitte … kurz alleine Kai okay?” “Ich wollte nicht laut werden, es tut mir leid Aoi. Ich bin in der Küche falls du mich brauchst!”, entschuldigte sich Kai und ließ Aoi allein im Zimmer zurück. Kai ging in die Küche und schenkte sich ein Glas Wasser ein, was er anschließend auch trank. //Was geht nur in ihm vor? Es kann nicht nur wegen Uruha sein! Und woher hat er die blauen Flecke?//
 

Während er so weiter darüber nachdachte und den Reis kochte, saß Aoi auf seinem Bett und hatte den Kopf in seine Hände vergraben und machte sich Vorwürfe, weil er Kai nur Sorgen bereitet. Er stand auf und zog sich fertig an. Danach ging er ins Wohnzimmer und sah, dass Kai aufgeräumt hatte und die Türe zum Balkon stand auch offen. Er hörte Kai in der Küche hantieren und vernahm leise Musik, welche aus der Stereoanlage kam. Aoi ging auf den Balkon und zündete sich eine Zigarette an, ließ sich auf dem Stuhl nieder und blickte in den Himmel. //Wie spät es wohl ist, und welchen Tag wir haben? Ich hab jegliches Zeitgefühl verloren// grübelte er nach und ließ die Sonne auf sein Gesicht fallen.

Der Drummer telefonierte währenddessen mit Ruki “Ihm geht es soweit gut, nur hat er blaue Flecken am Körper und er sagt nicht, von wem die sind. Ruki, unser Aoi hat sich in unsere Diva verliebt!” “Was in Uruha?! Aber der ist doch mit Reita zusammen! Das würde aber sein Verhaltne der letzten Monate erklären und auch wie er sich auf der Bühne benimmt. Was hast du jetzt vor?”, fragte Ruki am anderen Ende der Leitung. “Wenn ich das nur wüsste. Ist es okay für dich, wenn ich heute Abend hier bleibe? Ich mein, ich möchte ihn so jetzt nicht gern alleine lassen!”, fragte Kai. “Sicher, kein Problem. Ich melde mich dann heute Abend noch mal. Ach übrigens, kann ich die anderen beiden anrufen? Dich möchten wissen was los ist!” “Hai, kannst du machen, aber kein Wort über Uruha klar?” “Okay, mach ich schon nicht. Ich hab dich lieb Kai.” “Ich dich auch Ruki”, so legte Kai auf und ging ins Wohnzimmer. Dort sah er, dass Aoi auf dem Balkon saß und rauchte. Er trat ebenfalls hinaus und steckte sich auch eine Zigarette an. Keiner der beiden sprach ein Wort, doch als Aoi seine Kippe ausdrückte, stand er auf und ging zu Kai, welcher ihm den Rücken kehrte, rüber und umarmte ihn schließlich. “Vielen Dank Kai! Ich bin froh, dass du hier bist und das du soviel Geduld mit mir hast.” Kai war etwas überrascht als ihn Aoi umarmte, doch er war zufrieden, dass es ihm gut geht und er ihm erzählt hat, was los ist. “Ich hab dir doch gesagt, ich helfe dir Aoi …” er drehte sich um, “… wir schaffen das schon irgendwie, vertrau mir einfach!” Aoi nickte und lächelte Kai an. “Komm lass uns essen, du hast bestimmt seit Tagen nichts mehr gegessen. Ich bleibe heute Nacht übrigens hier, wenn es dir Recht ist”, sagte Kai. “Aber was ist mit Ruki, wartete der denn nicht auf dich?”, fragte der Gitarrist. “Nein, ich hab ihn angerufen und gesagt, dass es dir gut geht und ich heute Nacht gern hier bleiben will. Ruki versteht das. Nun komm”, antwortete der Drummer und zog Aoi hinter sich her, Richtung Küche.
 

Die Beiden aßen zu Abend und erledigten gemeinsam den Abwasch. Sie gingen ins Wohnzimmer, redete noch eine Weile, als das Handy von Kai klingelte. “Du entschuldigst mich kurz? Das ist Ruki”, sagte Kai, ging auf die Terrasse und zog die Tür hinter sich zu. Aoi machte es sich auf der Couch bequem und war kurz darauf auch schon eingeschlafen. Als Kai zurück kam, sah er das Aoi eingeschlafen war und deckte ihn zu. Er selbst machte es sich im Ledersessel bequem und war auch bald darauf eingeschlafen.

Wahrheit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Angst & Sorgen

Uruha war immer noch ziemlich durch den Wind und realisierte erst langsam was gerade eben passiert war. //Hatte Aoi das eben ernst gemeint? Aber warum jetzt? Ausgerechnet jetzt wo ich mit Reita zusammen bin?// Er stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er wollte das nicht glauben. //Noch vor Wochen/Monaten wäre ich über diese Worte froh gewesen, aber er hat mich nie nahe genug an sich rangelassen//. Während Uruha mit seinen Gedankengängen beschäftigt war, merkte er gar nicht, dass Reita in seine Richtung geschlendert kam. Reita bemerkte ihn zunächst nicht, doch als ihm ein bekanntes Schluchzen in die Ohren trat, blieb er stehen und drehte sich um. Nun erblickte er seinen Freund und ging vorsichtig auf ihn zu. “Uruha??”, fragte er mit ängstlicher Stimme. Der Gitarrist blickte auf und sah in die sorgenvollen Augen seines Koi´s. “R-Reita, was machst du denn hier?”, fragte er und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. “Ich dachte mir, dass ich dir entgegen gehe und wir dann gleich von hier aus ins Kino gehen. Was ist denn passiert? Du weinst ja!”, erwiderte er und setzte sich neben Uruha auf die Bank. Dieser schüttelte nur den Kopf und antwortete. “Ach ich mache mir nur Sorgen um Aoi, irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Er hat ein blaues Auge, seine Hand war eingebunden und er sah ziemlich übermüdet aus. //Ich sage ihm die Wahrheit am besten nicht, damit muss ich selbst erst klarkommen// dachte er sich, als er Reita ansah. “Er hat ein blaues Auge hast du gesagt?”, fragte der Bassist und er bekam ein ungutes Gefühl. “Hai, aber ich habe nicht nachgefragt woher er das hat.” //Verdammt, das war ich doch wohl nicht letztens?// kam ihm der Gedanke, doch er verwarf diesen wieder und wandte sich an den Größeren. “Was wollte Aoi von dir, dass er nicht am Telefon sagen konnte?” “Er hat uns angelogen, was das mit Nanako betrifft. Er ist und war auch nicht mit ihr zusammen. Das war alles nur Tarnung, weil er Angst hatte alleine dazustehen, weil Ruki und Kai zusammen sind und auch wir sind zusammen. Nur er war ohne Partner. Aoi mochte Nanako und sie haben sich auch gut verstanden, doch er liebte sie nicht, denn er liebt jemand anderes!” Bei den letzten Worten musst er schlucken. “Und deswegen führt er sich so auf? Was können denn wir dafür, dass wir glücklich sind? So ein Idiot! Nur weil er keine Partnerin hat, heißt das noch lange nicht, dass wir auch niemanden haben dürfen!”, sagte Reita bissig und stand auf. “Kein Wunder das er immer noch alleine ist, denn ich würde es auch nicht lange mit ihm aushalten!” “Hey komm wieder runter. Immerhin sprichst du von unserem Freund und Bandkollegen. Ich glaube einfach, es wurde ihm alles zu viel mit der Tour und so. Er hat ja Recht, sonst ist er immer derjenige, der nie schlapp macht, aber das kann sogar einem wie Aoi passieren”, versuchte der Gitarrist seinen Freund zu beruhigen. “Jetzt lass uns von was anderem sprechen?! Okay?” “Hai, aber siehst du denn nicht, was er mit seinem Verhalten anrichtet? Ihr macht euch alle Sorgen um ihn und der Band tut das auch nicht gut. Außerdem hat er ein gewaltiges Problem mit mir, wovon ich nicht die geringste Ahnung habe weshalb. Das ist nicht der “Aoi” wie er es mal war und wenn das so weitergeht, dann war er mal mein Freund!”, gab Reita traurig zu verstehen und wandte Uruha den Rücken zu. “Das kannst du doch nicht einfach so sagen! Damit zerstörst du genauso die Band”, erwiderte Uruha entsetzt und stand ebenfalls auf. Er ging auf Reita zu und sah ihn an. “Bitte überleg dir, was du machst. Die Band ist der ganze Stolz von allen. Das willst du doch nicht wegen irgendeinem Problem auf´s Spiel setzen? Damit nimmst du jedem, was ihnen am meisten am Herzen liegt. So auch mir!”, erklärte er ihm und hatte Tränen in den Augen. Reita nahm den Größeren in die Arme und sagte schließlich “Hai … ich werde mir das alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich hab dich lieb Uruha!”, und er vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Gitarristen. Uruha wurde das Herz schwer bei diesen Worten. Er hatte sich so sehr nach Geborgenheit gesehnt und das hatte er bei Reita gefunden. Doch nun kamen wieder Gefühle in ihm hoch, gegen die er jahrelang angekämpft und es auch geschafft hatte sie zu verdrängen. //Ich bin glücklich mit Reita und das wird auch so bleiben. Ich werde schon eine Lösung finden//, dachte er und umarmte Reita etwas fester. “Ich dich auch, Reita!”, fügte er nach langer Zeit des Schweigens hinzu. Nachdem sie die Umarmung gelöst hatten, schlenderten sie gemütlich durch den Park. Als sie an einem Eiswagen vorbei kamen, hielt Reita an und wühlte in seiner Hosentasche rum. “Du Uru … hast du noch etwas Kleingeld? Denn ich hab nur noch Scheine?”, fragte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. “Du siehst so richtig süß aus, wenn du verlegen bist”, sagte Uruha und grinste. “Aber du hast Glück, ich hab noch Kleingeld.” Er griff in die Hosentasche und zog sein Portemonnaie hervor um Reita das Kleingeld zu geben. Nachdem sich Reita sein Eis gekauft hatte, schlenderten sie noch durch die Stadt, bevor sie ins Kino gingen. Der Bassist war super, denn Uruha musste den ganzen Abend über nicht mehr an Aoi und den Kuss denken. Sie gingen nach dem Film noch Essen und hatten eine menge Spaß. Zu Hause angekommen machten die Beiden es sich noch auf dem Balkon gemütlich und unterhielten sich noch über den gesehenen Film. Nach einer Weile stand der Gitarrist auf und ging in die Wohnung, um sich eine neue Schachtel Zigaretten zu holen.
 

Als er wieder auf den Balkon trat, war Reita eingeschlafen. Uruha holte eine Decke und deckte den Bassisten damit zu. Er selbst stellte sich an das Geländer und zündete sich eine Zigarette an. Nun fing er wieder an über Aoi nachzudenken und was er nun mit seiner Hand getan hat und von wem er das blaue Auge hat?// Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch wieder in die Luft. //Was soll ich denn jetzt nur machen? Ich liebe Reita, doch … // er brach den Gedankengang ab, als sich der Bassist bewegte und gähnte. “Oh, gomen. Ich muss wohl eingeschlafen sein”. “Macht doch nichts, komm lass uns ins Bett gehen. Es war ein langer Tag!”, gab Uruha von sich und drückte die Zigarette aus.

Als sie ins Bett gingen, lag der Gitarrist noch einige Zeit wach, während Reita sofort wieder einschlief. Ihm ging das Gespräch mit Aoi nicht aus den Kopf und noch dazu kamen der vorige Kuss und seine Gefühle von damals wieder hoch. Er versuchte einzuschlafen, aber es gelang ihm nicht, somit drehte er sich um und sah Reita´s Gesicht. //Ich hab ihm viel zu verdanken// bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich lächeln. Der Bassist drehte sich um und schlang seine Arme um dessen Körper, um ihn näher zu sich zu ziehen. Reita kuschelte sich an ihn und nach einer Weile war auch Uruha endlich eingeschlafen.
 

~ nach dem Gespräch im Park bei Aoi ~
 

Aoi wusste nicht, wie lange er so durch die Stadt gelaufen war, aber er hielt schließlich vor einem Spirituosenladen. Er ging hinein und kam nach kurzer Zeit mit zwei Tüten zurück.

Zu Hause angekommen zog er sich die Schuhe aus und warf den Schlüssel auf den kleinen Tisch im Flur. Seine Einkäufe verstaute er im Kühlschrank und ging anschließend ins Badezimmer. Dort zog er sich eine bequemere Hose an und sah in den Spiegel. Seine Wange war noch immer rot von Uruha´s Ohrfeige und brannte ziemlich. “Was hast du erwartet Aoi? Das er dir um den Hals fällt?”, fragte er sich selbst und machte sein Gesicht mit kaltem Wasser nass. Er trocknete sich das Gesicht ab und kehrte in die Küche zurück. Aus dem Kühlschrank holte er sich eine Flasche Bier und ging auf den Balkon. Dort zündete er sich eine Kippe an und inhalierte den Rauch. Ihm wurde erst jetzt so richtig bewusst, was er eigentlich getan hat. “Ich habe mich total zum Affen gemacht und Uruha war auch entsetzt! Warum sollte er darüber auch erfreut sein? Er ist ja glücklich mit Reita zusammen und in dieser Beziehung habe ich einfach nichts zu suchen!” Er nahm einen großzügigen Schluck von seinem Bier und rauchte schließlich seine Zigarette zu Ende. Aoi setzte sich auf den Stuhl und zog die Füße heran. Diese umschlang er mit den Armen und bettete seinen Kopf auf die Knie. Nach und nach traten ihm langsam die Tränen in die Augen. //Ich bin der größte Vollidiot und Versager, den ich kenne. Was mache ich denn jetzt nur?//, so überlegte er hin und her und kam einfach zu keinem Schluss. Dies zog die Folge, dass er wieder höllische Kopfschmerzen bekam. “Ich muss mit Kai sprechen. So kann das nicht weitergehen, denn sonst zerbricht die Band total. Nur was mache ich denn am Besten?”, redete er mit sich selbst. Er trank sein Bier aus und ging daraufhin in die Küche um sich noch eins zu holen. Mit diesem ließ er sich auf dem Sofa nieder und schaltete den Fernseher an. Er zappte sich durch die Programme und fand einfach nichts, was er ansehen wollte. Schließlich entschied er sich für die Nachrichten. “Immer ein und derselbe Mist in der Glotze -.-’! Kann denn nichts vernünftiges laufen?”, sprach er genervt in die Wohnung hinein. Nach gut 5 Minuten schaltete er den Fernseher aus und trank sein Bier. Aoi ließ den Kopf in den Nacken fallen und stöhnte gequält auf. “Diese verdammten Kopfschmerzen werden immer schlimmer. Ich glaube, ich gehe morgen doch mal zum Arzt!” Der Gitarrist trank den letzten Schluck seines Bieres aus und stellte die Flasche auf den Tisch. Danach ging er ins Badezimmer und nahm sich erneut eine Kopfschmerztablette aus dem Schrank über dem Waschbecken. //Na toll, das war die Letzte. So wie es aussieht, muss ich mir morgen, nachdem ich beim Arzt war, noch eine Packung besorgen//, überlegte er und machte das Glas mit Wasser voll. Der Schwarzhaarige schluckte die Tablette mit dem Wasser hinunter und ging wieder in die Küche. Auf dem Küchentisch lag die Post vom Morgen und er nahm den Brief von seinen Eltern in die Hand. Diesen öffnete er und holte noch eine weitere Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Somit setzte er sich an den Tisch, öffnete die Flasche und las den Brief. In diesem Brief baten ihn seine Eltern, sie mal wieder zu besuchen, da er schon lange nichts mehr von sich hören hatte lassen und sie sich freuen würden, ihn wieder zu sehen.
 

Aoi hingegen hatte nicht die geringste Lust zu seinen Eltern zufahren, zumindest nicht in der nächsten Zeit, denn er hat hier schon genug zu tun. Er legte den Brief auf den Tisch zurück und ging ins Schlafzimmer. Dort holte er sich frische Klamotten aus dem Schrank und legte sie auf´s Bett. “Ich glaube, ich mach mir einen schönen Abend. Dann komme ich auch auf andere Gedanken!”, sagte er, während er sich sein Shirt auszog. //Hoffe ich doch zumindest//, fügte er noch in Gedanken dazu.
 

Als er “Ausgeh”-fertig war, zog er sich die Schuhe an und nahm seine Jeansjacke vom Haken. Er schnappte sich noch sein Portemonnaie und die Schlüssel und verließ auch gleich daraufhin seine Wohnung.
 

~ in der Stadt ~
 

Nach gut 15 Minuten war er in der Stadtmitte angekommen und steuerte auf die erste Bar zu. Drinnen angekommen, bestellte er sich ein Bier, setzte sich an einen Tisch und holte sein Handy hervor. Aoi wählte die Nummer von Kai und wartete ab. Kurz danach meldete sich auch schon der Drummer am anderen Ende. “Moshi-moshi?” “Ano Kai. Ich hoffe ich störe nicht?” “Hallo Aoi, nein du störst nicht. Wie geht´s dir?”, fragte er. “Hai, mir geht´s gut. Euch beiden doch wohl hoffentlich auch?”, fragte Aoi und nahm einen großzügigen Schluck von seinem Bier. “Das freut mich zu hören Aoi. Hai, uns beiden geht es auch gut. Wir wollten es uns gerade gemütlich machen. Was gibt es denn?” “Achso … ähm … ich wollte fragen, ob ihr Beide nicht vielleicht Lust hättet mit mir einen Trinken zu gehen?” Er ließ sich nicht anmerken, dass er etwas geknickt war und sprach weiter. “Aber wenn ihr euch einen gemütlichen Abend macht, dann lasst euch nicht stören.” “Gomen Aoi, aber ich habe es Ruki versprochen, dass ich den Rest des Tages ihm gehöre!” In Kai´s Stimme schwankte das schlechte Gewissen mit, denn das konnte man sehr gut heraus hören. “Ruf doch Reita und Ur …”, mitten im Satz brach Kai ab und räusperte sich. “… oh, tut mir leid, dass wollte ich nicht sagen!” “Ist schon in Ordnung, du wolltest doch nur höflich sein. Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich den Beiden aus dem Weg gehe!”, gab er halblaut zurück. “Ich wünsch euch zwei noch einen tollen Abend und lasst es euch gut gehen!” “Arigató Aoi. Mach dir auch einen schönen Abend. Bis bald.”
 

Nachdem Aoi aufgelegt hatte, trank er sein Bier aus und bezahlte. Er verließ die Bar und zog weiter. In der nächsten Bar bestellte er sich ein Glas Whiskey und blieb an der Bar sitzen. In der Bar war es ziemlich voll und laut. Im Fernseher über der Theke lief gerade ein Footballspiel und die Leute feuerten ihr Lieblingsteam an. Aoi ging nach dem dritten Whiskey auf die Toilette und brauchte eine Zeit bis er dort ankam, da es ja ziemlich voll war. Auf dem Weg zurück an die Bar, rempelte ihn ein großer Kerl an. “Passen Sie doch auf, wo sie hinlaufen! Oder haben Sie keine Augen im Kopf?”, fuhr Aoi den Größeren an. Dieser drehte sich um und sah den Gitarristen böse an. “Wie wäre es, wenn Sie aufpassen würden, mit wem Sie sich anlegen “Kleiner”!”, erwiderte der Schwarze und betonte jedes Wort mit gefährlicher Stimme. Alle Beide waren schon ziemlich angetrunken. “Ich habe Sie nicht angerempelt, dass waren Sie. Jetzt lassen Sie mir meine Ruhe!”, sagte der Schwarzhaarige und wollte sich gerade zum Gehen drehen, als er an der Schulter festgehalten wurde. “Du gehst hier nirgendwo hin. Entschuldige dich.” Der Schwarze wurde böse und hielt Aoi weiterhin fest. “Warum sollte ich mich entschuldigen? Ich habe Ihnen doch gar nichts getan. Und jetzt lassen Sie mich los!”, gab Aoi bissig zurück und wand sich aus dem Griff des Größeren. Der Schrank von einem Mann ließ sich von Aoi nicht so behandeln und fing an ihn zu schubsen. Dieser fiel gegen einen anderen Mann, welcher sein Glas Bier verschüttete und Aoi giftig ansah. “Es tut mir leid. Das war nicht meine Absicht. Er war das!”, erklärte der Gitarrist und deutete auf den Schwarzen. “Das ist mir egal. Sie haben mir mein Bier verschüttet und ich will ein neues haben!”, antwortete der Andere und kam auf Aoi zu. Aoi wurde die ganze Sache zu brenzlig und versuchte zu fliehen, aber daraus wurde nichts. Der Andere hielt ihn am Kragen fest und sah ihn an, als er sagte, “Ich will ein neues Bier oder es wird ungemütlich!” Da schritt der Schwarze ein und zückte ein Bündel mit Yen-Scheinen. “Hier nehmen Sie das als Entschuldigung! Um ihn kümmere ich mich persönlich!”, sagte er, gab dem Anderen zwei Scheine und hielt Aoi am Arm fest. //Oh Gott. Was geht denn jetzt ab? Wäre ich doch nur zu Hause geblieben//, dachte der Schwarzhaarige und er bekam Angst. Der Andere nahm die Scheine an sich und ein breites Lächeln zierte sein Gesicht. Der Größere zog Aoi mit nach draußen in eine Seitenstraße und drückte ihn an die Wand. “Heute ist dein Glückstag, mein Kleiner”, flüsterte er nahe an Aoi´s Ohr und leckte mit seiner Zunge über Aoi´s Backe. Dieser zitterte nun am ganzen Körper und versuchte sich zu wehren, was ihm aber nicht wirklich gelang, da der Griff des Größeren ziemlich streng war. “Was wird das? Hören Sie auf. Lassen Sie mich los!”, schrie er. “Hahaha … Das wirst du schon sehen was das wird, es wird dir gefallen und du wirst es auch nicht vergessen, dass verspreche ich dir!” Der Schwarze fing an Aoi´s Beine auseinander zu drücken und sich an seinem Schritt zu reiben. //Ich muss mir auf der Stelle etwas einfallen lassen, sonst komme ich nicht mehr heil aus dieser Situation heraus//, überlegte er und der vorige Alkoholpegel war wie weggeblasen.
 

Der Kleinere nutzte die Unachtsamkeit des Größeren aus und schlug mit seinem Kopf auf die Nase des Anderen. Als Aoi weglaufen wollte, schlug der Schwarze ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Er torkelte rückwärts und sah Sterne. “So nicht mein Freund. Jetzt kannst du nur noch beten, dass du heute Nacht überlebst!”, sagte der Größere langsam aber bedrohlich. Aoi ging rückwärts Richtung Straße und behielt den widerlichen Kerl im Auge. “Bleib stehen oder du wirst dir wünschen mir nie begegnet zu sein!” “Das war ein Fehler heute Abend auszugehen, dass gebe ich zu. Aber lass mich endlich in Ruhe!”, sagte Aoi mit zitternder Stimme und stieß plötzlich mit jemandem zusammen. “Hey pass doch auf wo du hinläufst! Oh Aoi, du bist es. Was ist denn mit dir passiert?” Aoi war mit Miyavi zusammengestoßen und dieser starrte ihn nun mit offenem Mund an. “Hilf mir Miyavi. Du bist meine Rettung!”, flehte der schwarzhaarige Gitarrist und stand nun hinter ihm. Der Andere kam auf Miyavi zu und sah beide an, als er sich dann an Aoi wandte. “Dieses Mal hattest du unverschämtes Glück und beim nächsten Mal kommst du mir nicht aus!” Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand wieder in der Bar. Miyavi stand immer noch wie angewurzelt da und verstand die Welt nicht mehr. “Was war das denn gerade für ein Vortrag? Was ist denn passiert?” Er drehte sich um und sah Aoi an. Dieser hielt sich den Kopf und schwankte ziemlich. “Ich … können wir uns wo … hinsetzen? Bitte!” Der Größere nickte und stützte Aoi. Die Beiden gingen zu einer Bank und setzen sich. Aoi´s Kopf tat ihm höllisch weh und er massierte sich die Schläfen. “Hey, geht´s wieder? Was war das überhaupt für ein Kerl eben?”, fragte der Sänger und sah Aoi fragend an. “Hai … geht schon wieder. Arigatô Miyavi. Ähm … es gab da nur ein Missverständnis. Ist nicht so wichtig!” “Ist nicht so wichtig? Deshalb zitterst du immer noch wie Espenlaub und bist völlig durch den Wind? Aoi das kannst du jemand Anderem erzählen aber nicht mir!” “Es reicht Miyavi! Mir geht es gut. Danke das du mir geholfen hast und jetzt lass mich in Ruhe!” Der Schwarzhaarige schrie Miyavi an und stand auf. “Okay wie du willst. Dann lass ich dich eben in Ruhe, kannst dich ja mal wieder melden wenn du wieder runtergekommen bist!”, erwiderte der Größere beleidigt, stand auf und ging weiter seinen Weg entlang. Aoi schüttelte den Kopf und flüsterte noch ein “Tut mir leid” hinter den Vocal her, als er in die entgegen gesetzte Richtung ging. Der Gitarrist hing seinen Gedanken nach und stand plötzlich vor seinem Gebäude. //Ich glaube es ist besser ich fahre nach oben in meine Wohnung und vergesse diesen Tag//
 

~ wieder zu Hause ~
 

So ging er durch die Lobby zum Fahrstuhl und drückte den Knopf. Er fuhr nach oben und ging in seine Wohnung, dort schloss er die Türe und machte einen Abstecher in die Küche und holte sich eine kleine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank diese aus. Nachdem die Flasche leer war, stellte er sie auf den Tisch und marschierte ins Badezimmer. Aoi ließ die Wanne voll laufen und zog sich aus. Er stieg in die Badewanne und versuchte sich zu entspannen, was ihm aber nicht so richtig gelingen wollte. Es war bereits 2 Uhr, als er wieder aus der Wanne stieg, aber ans schlafen war nicht zu denken. Der Schwarzhaarige schlief kaum noch, viel zu sehr plagte ihn die letzen Tage und Geschehnisse. Das Gespräch mit Kai und Ruki, dann das beobachtete von Reita und Uruha im Proberaum, die anschließende Auseinandersetzung mit dem Bassisten, der heutige Kuss und das Gespräch zwischen ihm und Uruha und wie er sich Reita gegenüber verhält. //Ich bin todmüde, aber mir geht das heutige Gespräch und der Kuss mit Uruha nicht aus dem Kopf. Er war völlig durch den Wind. Was habe ich nur getan? Ob Uruha mir verzeihen kann? Ich kann es ihm nicht übel nehmen, wenn es nicht so ist, denn schließlich ist er ja mit Reita zusammen und da habe ich nicht das Recht mich einzumischen//. Während er hin und herüberlegte , wie er das alles wieder regeln könnte, machte er es sich im Stuhl auf dem Balkon gemütlich und zündete sich eine Zigarette an. Nach einer weiteren Stunde schlief Aoi nun doch ein, aber er schlief sehr unruhig und er frierte.
 

Das Wetter hatte sich geändert. Es ging ein kalter Wind und die Temperaturen sanken bis auf 13° C runter. Als der Gitarrist wach wurde, musste er sich erst einmal besinnen wo er überhaupt war. “Ach herrje! Ich muss wohl eingeschlafen sein! Man ist das kalt … *hatschi*. Na ganz toll -.-’ Hoffentlich werde ich jetzt auch noch krank. Dann wäre ja alles perfekt!”, grummelt er vor sich hin und stand auf, um anschließend in die Wohnung zu gehen. In der Küche machte er sich eine heißen Tasse Cappucchino und stellte sie auf den Wohnzimmertisch, nur um daraufhin ins Schlafzimmer zu gehen. Er holte sich einen Pullover aus dem Schrank und zog ihn über. “Ah, schon viel wärmer”, freute er sich und ging ins Wohnzimmer zurück. Dort ließ er sich auf der Couch nieder, schaltete den Fernseher ein und trank genüsslich seinen Cappucchino. “Ich glaube, ich rufe am Besten bei Dr. Yakamoto an, ob er noch einen Termin frei hat?”, entschied er, stand auf und holte sich das Telefon.
 

Als er aufgelegt hatte, war ein Termin für 12 Uhr angesetzt und so ging er ins Badezimmer um sich fertig zu machen, doch vorher schaltete er noch den Fernseher aus. //Na toll, ich sehe ja mal wieder hervorragend aus//, dachte er, während er sich im Spiegel betrachtete. Von dem Kerl in der Bar hatte er gewaltig eine mitbekommen, was zur Folge hatte, dass sein ohnehin schon blaues Auge, noch mehr blau wurde und auch voluminöser aussah. Er versuchte es so gut wie möglich zu überschminken, aber das war gar nicht so leicht. Schließlich hatte er es geschafft, aber mit dem gab er sich zufrieden. Aoi zog sich noch zu Ende an, schnappte sich seinen Schlüssel und verließ die Wohnung. Auf dem Weg zum Arzt, rief er Kai an. “Hallo Kai. Du ich habe eine Bitte an dich”, fing er an. “Hallo Aoi. Wie kann ich dir helfen? Warst du schon beim Arzt?” “Ich wollte fragen, ob ich den Schlüssel für den Proberaum haben kann? Nee, ich war noch nicht, aber ich bin auf den Weg dorthin!” “Was willst du denn im Proberaum?”, fragte Kai. “Ich möchte nur etwas spielen um nach zudenken. Ist das okay?” “Hai, sicher doch. Hol dir den Schlüssel unten in der Lobby. Rufst du mich dann an, nachdem du beim Arzt warst?” “Ähm … hai … ich ruf dich dann an. Arigatô Kai für den Schlüssel. Sag Ruki schöne Grüße und ich wünsche euch noch einen schönen Tag!” “Arigatô, ich werde es Ruki ausrichten. Bis dann!”, und Kai legte auf. //Okay, dann jetzt ab zum Doc und dann in den Proberaum//, überlegte er, nachdem das Gespräch geendet hatte.
 

~In der Arztpraxis~
 

Eine Viertelstunde später betrat Aoi die Praxis und ging zur Rezeption. “Hallo. Ich habe um 12 Uhr einen Termin bei Dr. Yakamoto.” “Moment ich sehe nach. Ah, da haben wir es ja. Shiroyama Yuu?”, fragte die Dame freundlich und lächelte Aoi an. “Richtig, der bin ich”. “Sie können schon mal in Zimmer 3 gehen. Yakamoto-san ist jeden Augenblick bei Ihnen.” “Arigatô”, bedankte er sich und ging in Zimmer 3, um dort zu warten. Weitere 5 Minuten später kam der Doktor zur Türe herein. “Schönen guten Tag, Shiroyama-san. Was führt Sie zu mir?” “Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Tag. Weshalb ich hier bin, da gibt es zwei Gründe. Zum Einen habe ich mich vor ein paar Tagen in die Hand geschnitten, aber ein Freund hat die Wunde versorgt. Ich hoffe, er hat es gut gemacht? Und zum Zweiten habe ich in letzter Zeit ziemlich starke Kopfschmerzen, können Sie mir vielleicht stärkere Tabletten verschreiben?”, erklärte er Dr. Yakamoto in aller Ruhe. Der Doktor saß hinter seinem Schreibtisch und sah Aoi durch seine Brille hinweg an. "Okay dann zeigen Sie mir mal bitte Ihre Hand.”, bat der alte Mann, stand auf und ging um den Tisch herum auf Aoi zu. Dieser gehorchte und streckte Yakamoto-san seine Hand entgegen. Der Kleine und etwas rundliche Mann nahm Aoi den Verband ab und besah sich dessen Hand. “Ich bin begeistert. Das ist erstklassige Arbeit. Sie können ihrem Freund danken. Ich hätte es selbst nicht besser hinbekommen, aber ich werde die Wunde dennoch noch einmal desinfizieren und Ihnen einen neuen Verband darüber machen!” Gesagt, getan! Die Wunde wurde desinfiziert und es kam ein neuer Verband rum. “So und nun zu ihren Kopfschmerzen! Sie sagten sie haben diese schon eine ganze Zeit?”, fragte er den Gitarristen. “Hai, seit ca. über einer Woche schon, aber seit den letzten paar Tagen ist es schlimmer geworden.”, beantwortete der Größere die Frage. Der Arzt fuhr sich mit der Hand durch seine graumelierten Haare. “Ich werde ein paar Untersuchungen mit Ihnen anstellen, wenn Sie einverstanden sind?” “Hai, wenn es denn sein muss!”, sagte er und blickte misstrauisch drein. Über eine ganze Stunde ließ Aoi die Prozedur über sich ergehen, als er endlich wieder bei Dr. Yakamoto im Zimmer saß und wartete. Die Türe ging auf und der alte Mann betrat den Raum. Er hatte eine Akte in der Hand und setzte sich wieder an seinen Tisch. “Also Herr Yuu”, er räusperte sich bevor er fortfuhr. “Hatten Sie in letzter Zeit einen Unfall oder hatten Sie sich den Kopf ziemlich gestoßen?” “Ähm, nein ich glaube nicht! Oder doch, ich hatte … eine Auseinandersetzung, Ähm, mit einem Freund vor ein paar Tagen und gestern war ich zur falschen Zeit, am falschen Ort!” Aoi war es sichtlich unangenehm dies zu erzählen, aber er war dennoch ehrlich. Dr. Yakamoto legte die Stirn in Falten und nickte. “Okay, dann war mein Verdacht doch richtig. Sie haben eine Gehirnerschütterung und mächtig Glück. Denn Sie haben bestimmt Kopfschmerztabletten dagegen genommen, richtig?”, fragte er. Der Gitarrist nickte nur und hörte weiterhin zu. “Während einer Gehirnerschütterung darf man “nie” Kopfschmerztabletten nehmen, da diese einen besonderen Wirkstoff beinhalten, die das Blut im Gehirn gerinnen lassen. So kann es sein, dass Sie innerhalb kürzester Zeit an einer Hirnblutung sterben können!”, erklärte der kleinen Mann Aoi und sein Schnauzbart bewegte sich beim sprechen aufgeregt hoch und runter. Aoi hingegen wurde ganz blass, bei dem, was er soeben gehört hatte. “Das dachte ich mir, dass Sie so reagieren würden.”, sagte Yakamoto-san und fing an zu lächeln. “Und was kann ich dagegen tun, dass die Schmerzen aufhören? Denn ich halte das nicht mehr lange aus!”, fragte Aoi und hielt sich den Kopf. Seine Kopfschmerzen fingen wieder an. “Am besten viel Ruhe und so wenig Stress wie möglich. Aber keine Kopfschmerztabletten. Ich verschreibe Ihnen aber trotzdem Tabletten. Die lindern den Schmerz und Sie werden ruhiger, damit sich Ihr Kopf regenerieren kann! Aber beachten Sie bitte die Nebenwirkungen und wie man diese einnimmt!”, warnte der Kleine den Gitarristen. “Okay. Ich werde versuche mich zu schonen”, sagte Aoi und nickte. Dr. Yakamoto nahm einen Rezeptzettel aus seinem Fach und schrieb Aoi die zu holende Arznei darauf und reicht ihm den Zettel. “So Shiroyama-san. Das sind die Tabletten, die Sie sich bitte umgehend aus der Apotheke holen. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und ich hoffe es geht Ihnen bald wieder gut.” “Arigatô Dr. Yakamoto. Ach bevor ich es vergesse, da hätte ich noch ein Anliegen!” “Hai, schießen Sie los.” “Ich kann in letzter Zeit kaum schlafen, denn dauernd schwirren meine Gedanken um einen Vorfall, der sich innerhalb der Band ereignet hat rum. Hätten Sie da vielleicht etwas, damit ich wenigstens etwas schlafen kann. Dôzo!”, er flehte den Arzt schon förmlich an. “Ich kann Ihnen etwas verschreiben, hai, aber Sie müssen mir versprechen, sich strengstens an die Gebrauchsanweisung zu halten! Ist das klar?”, fragte Dr. Yakamoto in ernstem Ton und sah Aoi dabei scharf an. Dieser nickte und war sehr dankbar dafür. “Dômo arigatô gozaimasu. Sie helfen mir wirklich sehr!”, bedankte er sich und stand auf. Der Arzt gab dem Schwarzhaarigen einen weiteren Zettel und Aoi steckte diesen in die Jackentasche. “Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.” Die Beiden verabschiedeten sich voneinander und Aoi verließ die Praxis. Er ging auf dem direktem Weg in die Apotheke und gab das Rezept für die Tabletten ab. Das andere Rezept, musste er sich morgen holen, da es momentan nicht vorrätig war.Danach marschierte er in Richtung PSC-Gebäude. Als er dort ankam, ging er zu Toshiro dem Pförtner und ließ sich den Schlüssel für den Proberaum geben. Er fuhr in den 2. Stock des Gebäudes und sperrte die Türe zu Proberaum auf.
 

~ im Proberaum ~
 

Aoi trat ein und schloss die Türe hinter sich. “Welch himmlische Ruhe. So kann ich in aller Ruhe entspannt spielen.”, freute er sich und ging zu den Gitarren hinüber. Dort standen seine, die von Uruha und auch Reita´s Bässe. Er nahm sich seine Gitarre, die E-Gitarre ließ er stehen und ging zu dem gemütlichen Sofa rüber. Der Gitarrist setzte sich und fing an, ein paar Takte zu spielen, um die Gitarre zu stimmen. Als er endlich die richtige Tonlage gefunden hatte, spielte er vor sich hin und gab sich ganz mit der Musik zufrieden. Aoi bemerkte gar nicht das Uruha die Türe geöffnet hatte und ihm zusah. Erst als Reita neben Uruha stand, betraten die Beiden den Raum und er blickte auf. “Hallo ihr Beiden. Ihr habt mich erschreckt”, sagte Aoi und hört auf zu spielen. “Hallo Aoi! Wir konnten ja nicht wissen, dass du hier bist!”, entgegnete Uruha bissig. “Hallo”, sagte auch Reita und setzte sich neben Aoi auf das Sofa. “Wie geht´s dir? Kann man wieder normal mit dir reden oder fährst du mich gleich wieder an?” “Nein, ich fahr dich nicht an, es sei denn, du kommst mir wieder blöd! Mir geht´s soweit gut. Und euch Beiden?”, fragte Aoi und beim letzten Satz sah er zu Uruha rüber, welcher am Fenster stand. “Uns geht es super, dass sieht man doch oder etwa nicht? Ich kann mich zumindest nicht beschweren, denn ich hatte einen schönen Abend gestern!”, antwortete der blonde Gitarrist, ging zu Reita und gab ihm einen Kuss. Dieser strahlte über das ganze Gesicht und fügte an Aoi gewandt hinzu. “Hai, uns geht es bestens und außerdem ich komm dir nicht blöd, du fängst an mich ohne Grund zu bemeckern! Nicht andersrum.” Der Bassist stand auf und holte sich seinen Bass. “Sag mal Aoi, was hast du an deiner Hand gemacht, wenn ich fragen darf?”, fragte Reita und nickte auf Aoi´s eingebundene Hand. “Ähm …, nicht so wichtig. Ich habe nur falsch hingefasst, dass passt schon!” Der Bassist blickte zwar etwas misstrauisch drein, beließ es aber dabei. “Okay, wenn du meinst! Wollen wir zusammen spielen? Oder wollt ihr alleine üben?” “Ich spiel lieber für mich, aber danke der Nachfrage!”, sagte Aoi, holte sich seine E-Gitarre, die Kopfhörer, seinen Verstärker und schloss alles an seiner Gitarre an.
 

Während Aoi für sich selbst spielte, fingen Reita und Uruha an zusammen zu spielen und unterhielten sich nebenbei. “Sag mal, was ist denn plötzlich mit dir los? Du warst vorhin noch so gut drauf und jetzt irgendwie nicht!”, fragte der Blonde seinen Freund, der auf seiner Gitarre rumzupfte und zu Boden starrte. “Oh tut mir leid. Ich hab mich nur gefragt, was Aoi hier macht? Ich hatte eigentlich gehofft, mit dir allein zu sein!”, antwortete der Große und schenkte Reita ein lächeln. “Ach ja? Schämst du dich etwa vor Aoi rumzuknutschen?”, fragte der Bassist, stellte seinen Bass weg und ging auf Uruha zu, nur um ihn zu küssen. Der Größere blickte empört drein. “Warum sollte ich mich denn schämen? Für dich? Bestimmt nicht, denn du bist wundervoll!” Auch er stellte sein Instrument weg und drängte Reita an die Wand. //Ich schäme mich doch nicht. Vor allem nicht vor Aoi. Dann weiß er wenigstens zu wem ich gehöre//, dachte er sich und hielt den Bassisten an den Händen fest. “Oh, da hat es aber jemand eilig!”, sagte Reita und die Beiden fingen an, sich leidenschaftlich zu küssen. Der Schwarzhaarige hatte gerade zu Ende gespielt und sah zu den Beiden rüber. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, bei diesem Anblick. //Warum immer vor mir? Können die nicht warten, bis sie zu Hause sind oder bis ich weg bin?// Er stöpselte die Kopfhörer und seinen Verstärker von der Gitarre ab und stand auf. Die Anderen bemerkten gar nicht, dass er aufgestanden war und zusammen packte. Aoi schluckte den Klos, den er im Hals hatte, hinunter und stellte seine Gitarre wieder zurück in die Halterung. Jetzt hörte auch Reita und Uruha auf sich zu küssen, denn Aoi stand vor ihnen. Mittlerweile saßen der Lead-Gitarrist und der Bassist auf der anderen Couch, die im Raum stand. “Was ist?”, fragte der Größere. “Ich werde dann mal wieder gehen. Ich … wünsche euch noch einen schönen Tag!”, antwortete der Ältere und machte auf dem Absatz kehrt, um sich noch seine Jacke zu holen und dann den Proberaum zu verlassen. Was er aber nicht bemerkte war, dass ihm der Krankenzettel aus der Tasche gefallen war, den er Kai hätte geben sollen und somit lag er nun auf der Couch. Die Beiden blickte sich ratlos an und Reita brach die Stille. “Was ist den jetzt kaputt? Warum haut der jetzt ab? Ich habe aber dieses Mal nichts getan.” “Nein, du hast nichts gemacht, was denn auch? Ich hab auch keine Ahnung was los ist!”, sagte Uruha und fügte in Gedanken noch hinzu. //Aber er hatte Tränen in den Augen. Ob das richtig war, was ich soeben getan habe?// “Wollen wir noch spielen oder hast du auf was “anderes” Lust?”, kam es von dem Blonden. “Hai, lass uns noch ´ne Weile spielen und dann machen wir es uns zu Hause gemütlich okay?” “Okay, aber ich kann heute Nacht nicht bei dir bleiben, denn ich muss noch etwas erledigen und komm erst Übermorgen wieder!”, sagte der Ältere und senkte den Blick. “Oh, ach so, es ist ja wieder Ende des Monats und da musst du ja immer weg, aber den Grund sagst du mir ja nicht!”, erwiderte der Dunkelblonde bissig. “Uruha, jetzt komm. Ich habe dir am Anfang unserer Beziehung erklärt, dass ich dir den Grund nicht sagen kann, also akzeptier es einfach! Irgendwann kommt der richtige Zeitpunkt, dann erkläre ich dir alles, aber nicht jetzt!”, versuchte er sich zu verteidigen, stand auf und ging ans Fenster. //Ich möchte es dir ja sagen, doch ich kann und darf nicht// und er blickte in den wolkenverhangenen Himmel. “Reita, es tut mir leid. Doch du siehst so unglücklich dabei aus, wenn du weg musst und ich möchte dir helfen!”, sagte Uruha, ging auf Reita zu und nahm ihn in die Arme. “Vertrau mir einfach, hai? Und jetzt lass uns noch etwas spielen”. So spielten die Beiden noch eine ganze Weile und dachte nicht mehr darüber nach was vorhin war.
 

Nach einer halben Stunde stellten sie ihre Instrumente weg und zogen sich ihre Jacken an. “Hey was ist das für ein Zettel? Ist dir etwas aus der Tasche gefallen, Reita?”, fragte der Gitarrist und hob den Zettel vom Boden auf. “Iie, ich hab keinen Zettel verloren. Ich hab nicht mal einen in der Tasche. Was steht denn drauf?”, fragte Reita und setzte sich auf einen Stuhl. Uruha entfaltete den Zettel und las ihn durch. “Der gehört Aoi. Das ist ein Arztbescheid und ein Rezept für …”, er stockte kurz und überlegte. “Uru? Alles in Ordnung?”, fragte der Bassist und sah seinen Freund besorgt an. “Was ist das für ein Rezept? … Ist Aoi krank?” “Ich weiß es nicht genau Reita. Es ist ein Rezept für eine Art Schlaftabletten. Ihm geht es wahrscheinlich wirklich nicht gut!” “Wenn es ihm nicht gut geht, warum sagt er dann nichts? Aber er spricht ja mit keinem mehr richtig?”, fragte Reita und stand auf. “Vielleicht sagt er deshalb nichts, weil wir uns ständig lustig über ihn machen und in letzter Zeit ist er auch immer so angespannt gewesen. Jetzt wissen wir zumindest einen Teil. Nur mit diesen Tabletten ist nicht zu spaßen!” Uruha war mit einem Mal ziemlich besorgt um Aoi, aber Reita versuchte ihn zu beruhigen. “Mach dir mal nicht solche Sorgen. Aoi wird schon nicht so dumm sein, dass er sich etwas antut, dafür kenne ich ihn zu gut. Er hat doch alles was man sich wünschen kann. Er macht so was nicht. Wir gehen jetzt nach Hause und bestellen uns eine Pizza oder so. Kommst du mit zu mir?” “Hai, du hast Recht. Er wird sich schon nichts antun … Können wir machen, dann bleib ich bei dir, bis du los musst, okay?”, fragte der Größere und steckte den Zettel in die Jackentasche. //Ich glaube, ich statte Aoi nachher noch einen Besuch ab und bringe ihm diese beiden Zettel//, war er in Gedanken versunken, als ihn Reita´s Stimme daraus riss. “Kommst du heute noch oder willst du hier Wurzeln schlagen?” “Oh, hai ich komm ja schon.” Die Beiden verließen den Proberaum und schlossen ab. So machten sie sich auf den Weg zu Reita´s Wohnung. Auf dem Weg dorthin, hielten sie an einem Pizzageschäft und nahmen sich eine Große Pizza mit.
 

~ zu Hause bei Reita ~
 

Bei Reita angekommen, machten es sich die Beiden auf der Couch gemütlich und aßen ihre Pizza. “Sag mal Uruha, du vertraust mir doch oder?”, fragte der Bassist, nachdem sich Uruha an ihn gekuschelt hatte. “Wie kommst du denn jetzt darauf? Sicher vertraue ich dir”, antwortete sein Freund. “Ach nur so. Arigatô!”, erwiderte der Blonde und küsste den Gitarristen. Uruha kam das Ganze zwar komisch vor, beließ es aber dabei. Es ging auf die 19 Uhr zu und Reita war gerade dabei sich zu duschen und Uruha saß in der Küche und rauchte eine Zigarette. “Ich glaube ich rufe Kai an. Vielleicht kann er mir sagen, was mit Aoi los ist!”, sprach er mit sich selbst, holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte Kai´s Nummer. “Hallo Kai, störe ich dich gerade?”, fragte Uruha. “Hallo Uruha. Nee du störst doch nicht. Wie geht´s dir?”, kam es fröhlich von Kai. “Mir geht´s gut und Reita auch, aber ich rufe wegen Aoi an!” “Was ist mit Aoi?”. Kai´s Stimme änderte sich schlagartig und nahm einen besorgten Ton an. “Naja, wie soll ich sagen? Euch ist doch bestimmt auch aufgefallen, dass er in letzter Zeit nicht gut drauf ist, oder?” “Hai, ich weiß. Deshalb habe ich ihm auch frei gegeben um sich wieder zu erholen, aber das weißt du ja. Was ist also los?” “Okay. Reita und ich waren heute im Proberaum und auch Aoi war da. Er wollte nicht mit uns zusammen spielen und hat alleine gespielt. Jedenfalls, als er ging ist ihm anscheinend ein Zettel aus der Tasche gefallen und ich hab ihn aufgehoben und gelesen!”, erklärte er. “Das er im Proberaum war, weiß ich, denn er hatte mich angerufen und nach dem Schlüssel gefragt. Was war das für ein Zettel?”, Kai wurde langsam ungeduldig. “Es war ein Arztbescheid und ein Rezept für eine Art Schlaftabletten. Wenn Aoi damit nicht aufpasst, kann es gefährlich für ihn werden!” Auch in Uruha´s Stimme machte sich die Sorge bemerkbar. “Kai weißt du etwas darüber?” “Schlaftabletten?? Nein, darüber weiß ich nichts, aber ich weiß, dass er heute beim Arzt war, wegen seinen Kopfschmerzen. Er wollte mich eigentlich anrufen, wenn er wieder zu Hause ist, aber bis jetzt hat er sich noch nicht gemeldet. Nur mir macht das mit den Tabletten Sorgen! Er hat mir gegenüber auch nichts erwähnt.” Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile, als Kai aufhören musste, weil Ruki etwas suchte, es aber nicht fand. Als Uruha auflegte, kam kurze Zeit danach Reita in die Küche, frisch geduscht und angezogen, setzte er sich zu ihm mit an den Tisch und rauchte auch eine Zigarette. “Du siehst gut aus, weißt du das? Wann kommst du wieder zurück?”, wollte der Dunkelblonde wissen. “Arigatô. Ich weiß es nicht genau. Ich glaube Sonntagabend oder so”, antwortete Reita und blies den Rauch in die Luft. “Okay. Sehen wir uns dann Sonntag noch oder erst Montag?” “Mir wäre es lieb, wenn wir uns Montag erst sehen, denn ich werde von der Fahrt her ziemlich geschafft sein!” “Na gut. Dann wird ich mal gehen. Komm wieder gut nach Hause, hai?”, sagte Uruha, beugte sich zu Reita über den Tisch und küsste ihn. “Hai, werde ich schon. Ich hab dich lieb, Uruha!” “Ich dich auch, Reita.” Uruha stand auf, ging in den Flur und zog sich die Schuhe an. Auch Reita ging in den Flur, um sich von seinem Koi zu verabschieden. Er gab dem Größeren noch einen Kuss und umarmte ihn schließlich. “Machs gut”, sagte Uruha und verließ die Wohnung.
 

Als der Gitarrist vor dem Gebäude stand, überlegte er was er nun machen sollte. //Geh ich jetzt nach Hause und warte ab, oder geh ich zu Aoi und gebe ihm den Zettel mit dem Rezept?// Er entschied sich dafür, dass er zu Aoi geht um ihm seinen Zettel zu geben.
 

~ Währenddessen bei Aoi ~
 

Als Aoi den Proberaum verlassen hatte irrte er im nahe gelegenen Park herum. Schließlich ließ er sich auf einer Bank nieder und vergrub sein verweintes Gesicht in den Händen. “Jetzt ist echt alles aus. Uruha spricht total herablassend mit mir. Reita denkt, dass ich ihn gleich wieder anfahre und dann müssen sie auch noch vor mir rummachen!”, redete er mit sich selbst. //Will mich Uruha etwa quälen? Macht er das mit Absicht?// Er stand auf, wischt sich über das Gesicht und trottete gedankenverloren nach Hause. Zu Hause angekommen ging er in die Küche und las die Gebrauchsanweisung seiner Tabletten durch. “Ah ja, nur maximal 2 Tabletten am Tag zu sich nehmen und mit viel Wasser schlucken. Dann nehme ich gleich alle beide!” Gesagt, getan. Aoi schluckte die Tabletten mit Wasser hinunter, denn seine Kopfschmerzen waren seit dem er den Proberaum verlassen hatte deutlich schlimmer und unerträglicher geworden. “Diese verdammten Kopfschmerzen!”, fluchte der Gitarrist und warf das leere Glas mit aller Kraft an die Wand. Er sah auf seine Hände hinab und schüttelte den Kopf, denn er zittert am ganzen Körper. Mit einem Ruck schaffte er es, den Verband seiner verletzten Hand runter zu ziehen. Dies hatte zur Folge, dass die genähte Wunde wieder leicht einriss. Aus dem Kühlschrank nah er sich eine Flasche Rotwein, öffnete diese und trank aus der Flasche. Mit der Flasche in der Hand ging er ins Wohnzimmer und blieb vor einem Tisch stehen auf dem viele Photos standen. “Das waren noch schöne Zeiten. Hier hab ich noch nicht gedacht, dass du mal mit Reita zusammen kommst!”, sagte er zu einem Bild auf dem Uruha und Reita zu sehen waren, wie sie sich umarmten und in die Kamera lächelten. Er warf das Bild gegen die Wand und nahm ein weiteres Bild in die Hand, auf dem er und der Dunkelblonde im Park auf einer Bank saßen und lachten. “Warum ausgerechnet DU!!”, schrie er nun und warf auch dieses Photo quer durch die Wohnung, wo es am Türrahmen zerschellte und zu Boden fiel. Ihm liefen die Tränen über die Wangen und er nahm ein weiteres Bild in die Hand. Darauf war die ganze Band zu sehen, an der Neujahrsfeier. //Das war schon immer mein Lieblingsbild von der Band//, dachte er nach, doch auch dieses Photo flog in hohem Bogen durch die Luft. Aoi fegte mit einem Ruck auch die restlichen Bilder vom Tisch und es klirrte ziemlich laut. Das ging die nächste viertel Stunde so weiter. Aoi schmiss alle Bilder die er in die Finger bekam durch die Wohnung und auf den Boden. Danach saß er in der Küche am Tisch und hatte eine Flasche Whiskey vor sich stehen und ein Blatt Papier vor sich liegen. Er hielt sich den Kopf und redete mich sich selbst. “Hört doch endlich auf! Ich hab genug davon!” Er nahm einen großzügigen Schluck von dem Alkohol und hatte einen Entschluss gefasst. “Es ist besser, wenn ich von hier verschwinde! Dann falle ich den Anderen nicht weiter auf die Nerven und Uruha kann mit Reita glücklich bleiben.” Aoi musste schlucken und die Tränen zurückhalten, sonst hätte er nichts sehen können. Der schwarzhaarige Gitarrist nahm einen Kugelschreiber zur Hand und fing an Wörter auf das Blatt vor sich zu schreiben.
 

Lieber Uruha,

Ich möchte mich für mein Verhalten bei dir entschuldigen. Ich habe dich damit überrannt, mit dem Geständnis, dass ist mir bewusst. Es tut mir leid, aber für meine Gefühle kann ich nichts, denn so einfach abstellen geht auch nicht. Ich liebe dich schon sehr lange Uruha und das mehr als mein Leben. Ich werde euch in Ruhe lassen und auch dir nicht mehr weiter auf die Nerven fallen. Es war mir eine Ehre, dich als besten Freund zu haben! Passe gut auf dich und Reita auf und bleibt weiterhin glücklich zusammen, um eure Zeit zu genießen! Bitte sag Kai und Ruki, dass es mir leid tut und danke ihnen von mir. Ihr werdet gewiss guten Ersatz für mich finden, da bin ich mir sicher. Also pass auf dich auf!

In Liebe

Aoi
 

das Blatt zusammen, um es in einen Umschlag zu stecken und auf das Kuvert Uruha´s Namen zu schreiben. Er stand auf und schwankte schon gefährlich in und her, kam aber dennoch heil im Schlafzimmer an. Dort zog er sich seinen Pullover aus, denn es wurde ihm allmählich zu warm. Sein Blick fiel auf ein Photo, dass auf seinem Nachttisch stand und sein Herz wurde ihm schwer. Auf dem Photo war Uruha zu sehen in den Klamotten von dem “Chizuru-Fotoshooting”. Dieses hatte er von dem Gitarristen geschenkt bekommen als Zeichen ihrer Freundschaft. Er nahm es in die Hand und torkelte damit wieder in die Küche. Das Bild stellte er neben den Brief für Uruha und griff nach der Whiskeyflasche. Mit dieser in der Hand und immer wieder einen Schluck nehmend, verließ Aoi die Wohnung und ging zu den Fahrstühlen. Der Gitarrist fuhr in den 16. und letzten Stock und öffnete am Ende des Ganges eine Türe und stieg die Treppen nach oben. Aoi öffnete dort eine weitere Türe und trat auf das Gebäudedach hinaus. Es hatte angefangen zu regnen und es war eiskalt. Er ging bis an die Brüstung und sah auf die viel befahrenen Straßen Tokyo´s hinab.
 

~ bei Uruha ~
 

Als Uruha auf dem Weg zu Aoi war, hatte es angefangen zu regnen und er war ja zu Fuß unterwegs. Plötzlich hörte er ein Auto hupen, dass auch kurze Zeit später neben ihm hielt. “Hey Uruha! Steig ein. Du holst dir sonst noch den Tod!”, kam es von Kai, der mit Ruki im Auto saß. Der Gitarrist ließ sich das nicht zweimal sagen und stieg ein. “Wohin des Weges, Uru?”, fragte Ruki vom Fahrersitz aus. “Ich wollte gerade zu Aoi um ihm etwas zu bringen und was macht ihr hier?” “Na das trifft sich gut. Wir wollten auch zu ihm, denn Kai macht sich Sorgen um ihn, da er sich nicht gemeldet hat und weder ans Handy noch ans Telefon geht!”, erklärte Ruki. “Wo hast du denn Reita gelassen?” kam er von Kai. “Reita? Der musste weg. Etwas erledigen und kommt erst Sonntagabend wieder.”, antwortete Uruha etwas traurig. “Kommt das öfters vor, dass Reita weg muss? Denn wenn ich mich recht erinnere, war er doch letzten Monat auch für zwei Tage weg, richtig?”, fragte der blonde Vocal und sah Uruha durch den Rückspiegel fragend an. “Hai, stimmt. Da musste er auch weg, aber er erzählt mir nicht was los ist. Zumindest noch nicht jetzt!” “Okay, ich wollte nicht so neugierig sein. Wir sind gleich da”. Als sie vor dem Gebäude hielten in dem Aoi wohnte, stiegen sie aus und fuhren mit dem Fahrstuhl in den 15. Stock. Oben angekommen gingen die drei auf Aoi´s Wohnung zu und blieben stehen. “Warum steht denn die Türe zu der Wohnung sperrangelweit offen?”, fragte der Drummer etwas argwöhnisch uns seinen Alarmglocken läuteten. “Keine Ahnung, vielleicht ist er nur kurz bei einem Nachbarn oder so!”, spekulierte der kleine Vocal. Kai hatte ein total ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, denn wenn es so wäre, dass Aoi bei einem Nachbarn ist, dann hätte er die Türe trotzdem zugemacht und nicht einfach offen gelassen! So gut kannte er den Älteren nun doch schon.
 

Ruki, Kai und Uruha gingen in die Wohnung und riefen nach ihm. “Was ist denn hier passiert?”, entfuhr es Kai als sie den Flur verließen und ins Wohnzimmer kamen. Dort war alles übersät mit Glasscherben von kaputten Bildern und Flaschen. “AOI! Wo bist du?”, schrie nun Uruha und betrat das Chaos. Auch Ruki und Kai suchte nach ihm. Der Drummer ging mit dem blonden Vocal ins Schlaf-, und Badezimmer, während der Gitarrist sich das Wohnzimmer und die Küche vornahm. //Was ist hier los? Wo bist du Aoi?// Uruha war ganz und gar nicht wohl in seiner Haut. Er ging in die Hocke und hob ein Bild auf, auf dem er selbst und Reita zu sehen war. //Das war kurz bevor wir zusammen kamen!// Der Dunkelblonde hob das Bild auf und ging weiter in die Küche. Dort fand er einen Brief mit seinem Namen drauf und auch das Photo, dass er Aoi geschenkt hatte. Er setzte sich hin, nahm den Umschlag in die Hand und öffnete ihn. Uruha las sich den Brief durch und ihm standen die Tränen in den Augen, als die anderen Beiden zur Türe rein kamen. “Im Schlafzimmer und im Bad ist er auch nicht”, sagte Kai und sah den Älteren an, der immer noch auf das Blatt starrte. “Was ist los Uruha? Was ist das für ein Brief?!” Der Gitarrist sah Kai an und gab ihm den Brief. Ruki trat neben Kai und las mit. “Was hat Aoi vor? Er will sich doch nichts antun!”, sagte der Vocal und in seiner Stimme war nun die Angst um den Gitarristen zu hören. “Ich hoffe es nicht, denn ich könnte mir das nicht verzeihen. Das war heute wohl doch zu viel!”, kam es von Uruha. “Wie meinst du das? Wusstest du von … seinen Gefühlen für dich?”, fragte Kai. “Hai, er … hat es mir gestern Nachmittag gesagt, … doch ich … ich hab ihn einfach stehen lassen … und bin weggerannt! Heute im Proberaum … hab i-ich ihn behandelt wie Dreck und hab … mit Reita rum gemacht!”, erklärte er stotternd. “Du hast WAS getan?”, fuhr ihn der schwarzhaarige an. “Uruha wie konntest du nur? Aoi hat sich in den letzten Wochen mehr als nur gequält. Erst plagt er sich mit seinen Kopfschmerzen rum, dann kommt Reita und knallt ihm eine und jetzt auch noch du!” “Was hat Reita gemacht? Hat er von ihm das blaue Auge? Aber warum?”, fragte Uruha und sah Kai fassungslos an. “Das ist doch jetzt egal! Wir müssen Aoi suchen”, fiel ihnen Ruki ins Wort. “Hai, Ruki hat Recht, wir müssen ihn finden!” Uruha stand auf und wollte sich mit den Anderen auf die Suche nach Aoi mache, als er über Flaschen stolperte. “Die hat er aber hoffentlich nicht heute getrunken!”, sagte Kai und hob die leere Rotweinflasche auf. Sie gingen aus der Wohnung und wussten nicht wo sie suchen sollten, als zwei Personen aus dem Fahrstuhl stiegen und sich über jemanden aufregten. “So ein Idiot. Unerhört, solche Leute sollte man gar nicht erst in dieses Gebäude lassen!” “Entschuldigen Sie bitte, aber von wem sprechen Sie da, wenn ich fragen darf!”, fragte Kai höflich. “Von einem jungen Mann, der ziemlich angetrunken zu sein scheint. Dieser Herr rempelt im 16. Stock jeden an! Kennen Sie diesen Mann?” “Das muss Aoi sein. Er trinkt in letzter Zeit ziemlich viel!”, sagte Ruki und war schon auf dem Weg zum Fahrstuhl. Uruha stürmte mit Kai im Schlepptau hinter ihm her und beide riefen noch ein “Dankeschön” an die beiden älteren Damen zu. Zusammen fuhren sie in den 16. Stock und sahen sich im Flur zu allen Seiten um. “Oh nein! Sagt mir bitte nicht das Aoi da oben ist!”, sagte Kai geschockt und deutete auf eine offene Türe am Ende des Ganges. Alle drei liefen die Treppen hoch und oben angekommen, trauten sie ihren Augen nicht! Aoi stand mit beiden Beinen auf der mittleren Stange des Geländers, hielt in der einen Hand die Whiskeyflasche fest, die so gut wie leer war und mit der anderen Hand hielt er sich am Geländer fest. “AOI! Bleib stehen. Komm da runter!”, schrie Uruha und versuchte mehr zu erkennen, was wegen des starkem Regens kaum möglich war. Der Schwarzhaarige drehte den Kopf und sah seine drei Freunde verschwommen hinter sich an der Türe stehen. “Haut ab! Lasst mich alleine. Ich will euch nicht sehen!”, lallte er und schwankte gefährlich. “Aoi, es tut mir leid. Ich wollte das heute Nachmittag nicht. Komm da runter, mach jetzt keinen Mist!”, sagte der dunkelblonde Gitarrist und ging langsam auf den Älteren zu. “Du sollst verschwinden. Hau ab, ich will dich nicht sehen! Lass mich in Ruhe. Ich bin doch eh nur ein Niemand und ein Quälgeist, denn ich falle euch allen nur auf die Nerven!”, sagte er traurig, fing zu weinen an und sein Blick verschwamm immer mehr. Aoi nahm einen weiteren Schluck von dem Whiskey und warf die leere Flasche nach Uruha. Seine Hand fuhr an seinen Kopf, denn die Kopfschmerzen waren unerträglich und er hatte höllische Schmerzen. “Aoi, hör auf Uruha und komm da runter! Wir brauchen dich, du bist unser Freund! Es wird alles wieder gut. Hast du verstanden?”, sagte Kai und versuchte den schwarzhaarigen Gitarristen zu beruhigen. //Er hat anscheinend höllische Schmerzen//, dachte Ruki und sah der ganzen Situation zu. Uruha ging weiterhin auf Aoi zu und behielt ihn im Auge. Aoi öffnete die Augen, sah seinen besten Freund traurig an und stellte seinen Fuß auf die oberste Sprosse des Geländers. “AOI! NEIN!!”, schrieen alle drei im Chor.
 

Plötzlich rutschte Aoi ab, verlor sein Gleichgewicht und fiel … !!!

Entdeckungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefühlschaos & Folgen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Geständnisse & Trennungen!

Sorry Leute das es solange gedauert hatte mit hochladen, doch ich bin einfach nicht dazugekommen!

*sich ganz tief verbeug*

Das letzte Kapitel wird auch hoffentlich bald soweit sein, damit ich es hochladen kann.

Fertig ist es schon ich muss es nur noch abtippen :D
 

Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen^^

eure Faye
 

________
 

Nachdem Kai den Bassisten auf dem Handy erreicht hatte und ihm erzählte was passiert war, machte sich dieser sofort auf den Weg ins Krankenhaus.

Während Kai und Ruki sich über irgendetwas unterhielten, war von dem dunkelblonden Gitarristen gar nichts zu hören. Uruha war in Gedanken versunken und machte sich schreckliche Vorwürfe. //Es hätte nie soweit kommen dürfen. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Aoi es tut mir so leid … bitte verzeih mir!// Ihm stiegen neue Tränen in die Augen und er lehnte sich mit seinem Kopf nach hinten an die Wand. Knapp zehn Minuten später kam Reita den Gang auf die drei zugestürmt und blieb Atem ringend vor ihnen stehen. “Wie … wie geht´s ihm?”, fragte er an Kai gewandt. “Komm erst mal zu Atem! Wir wissen es noch nicht. Bis jetzt hat noch niemand etwas zu uns gesagt”, sagte der Dunkelhaarige. Der Blonde nickte und erblickte dann seinen Freund, der die Augen geschlossen hielt und ihn anscheinend noch nicht bemerkt hatte. “Uruha?”, fragte er vorsichtig und ging auf den Gitarristen zu. Dieser öffnete die Augen und sah Reita vor sich stehen. Doch er sagte nichts, sondern wandte den Blick von ihm ab. “Uruha, es tut mir leid! Ich wollte dich vorhin nicht rauswerfen”, fing der blonde Bassist an und ging vor dem Größeren in die Hocke. “Schon in Ordnung. Ich hätte dir auch nicht diese Sachen unterstellen sollen!”, erwiderte Uruha und sah Reita nun an. “Okay, arigatô.” Reita stand auf und ging wieder zu Ruki und Kai. “Wie habt ihr davon erfahren?”, fragte er. “Kai und Ich waren im Kino und wollten eigentlich nach Hause gehen, doch ich schlug vor, ob wir nicht einen Abstecher in den Park machen könnten und so sind wir Richtung Park marschiert. Kai blieb plötzlich mittendrin stehen und deutete auf etwas. Es stellte sich heraus, dass es Aoi´s Wagen war, das dort gegen einen Baum gefahren ist. Wir sind sofort hin um zu helfen, doch …”, erklärte Ruki, doch seine Stimme versagte. “Wir konnten nichts tun, da er eingeklemmt war und die Autotüre bekamen wir auch nicht auf. Später sah Ruki dann Uruha in der Menge stehen und wir sind zu ihm! Als sie Aoi aus dem Wagen befreit hatten, gab es Komplikationen und sie sind mit ihm hierher gefahren. Wir drei kamen mit dem Taxi nach und daraufhin hab ich dich angerufen”, erzählte Kai weiter. Der Bassist schüttelte den Kopf und konnte es irgendwie nicht glauben. “Wie konnte das denn passieren? Ich dachte ihm geht´s wieder besser?”, fragte er und ließ sich neben Ruki auf den Stuhl nieder. “Keine Ahnung wie das passiert ist. Der Mann, der ihm ausweichen wollte, sagte das er eine rote Ampel überfahren hätte. Doch warum es so weit kam, weiß ich nicht!” “Kann es sein, dass er wieder getrunken hat? Uruha hatte mir nämlich erzählt, dass er in letzter Zeit soviel trinkt und mir ist es heute Nachmittag auch aufgefallen, als ich bei ihm war”, sagte Reita und machte ein ernstes Gesicht. “Du warst bei ihm?”, fragte Kai nach, lehnte sich an die Gegenüberliegende Wand und sah den Bassisten fragend an. “Hai … ich musste nur etwas klären. Ich hab im Spülbecken ein Glas mit Vodka entdeckt … und das um ein Uhr Mittag! Ich … ich versteh Aoi nicht mehr!” “Das ist alles meine Schuld!”, kam es plötzlich von Uruha, welcher die Augen geöffnet hatte und an die Decke starrte. Alle drei drehten den Kopf zu Uruha und hatten fragende Gesichter. “Wie meinst du das? Was ist deine Schuld?”, fragte Ruki. Der Lead-Gitarrist stand auf und ging auf das Fenster zu. “Ich bin daran Schuld, das Aoi jetzt im Krankenhaus liegt. Reita und ich haben uns gestritten und daraufhin, hat er mich aus der Wohnung geworfen!”, fing Uruha an zu erklären. Kai und Ruki sahen den Bassisten an, welcher den Blick abgewandt hatte und auf seiner Unterlippe kaute. “Ich wollte nicht nach Hause gehen und so ging ich zu Aoi. Er ist mein bester Freund und derjenige, der mich am Besten versteht! Ich erzählte ihm, was passiert war und warum ich zu ihm und nicht zu dir und Ruki gegangen bin”, fuhr er an Kai gewandt fort. “Wir waren ohnehin nicht zu Hause, da wir noch Essen waren, bevor wir ins Kino sind”, erwiderte der blonde Vocal und sah den Größeren an, welcher aus dem Fenster in die Dunkelheit starrte. “Jedenfalls hat er mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte bei ihm zu bleiben und mitessen möchte, da er sich eine Pizza bestellt hatte. Da ich nicht nach Hause wollte, blieb ich bei ihm. Wir hatten es uns gemütlich gemacht, DVD gesehen und auch einiges getrunken. Vor allem aber Aoi! Plötzlich stand er auf und ging in die Küche. Ich dachte, dass er sich vielleicht was zu trinken holt, doch dafür dauerte es zu lange und so hab ich den Film gestoppt und ging ebenfalls in die Küche.” Er stoppte kurz und musste sich zwingen weiter zusprechen. Der Drummer bemerkte Uruha´s zögern und er bekam ein komisches Gefühl. //Was ist da nur passiert, dass es ihm so schwer fällt weiter zu reden?// “Als ich in die Küche kam, stand er mit dem Rücken zu mir und ich fragte ihn, ob alles in Ordnung sei? Er antwortete, dass alles okay ist und er sich nur die Beine vertreten wollte. Ich drehte ihn zu mir um und sah das er weinte! Ich sagte, dass das nicht nach Beine vertreten aussah, denn dann müsste er ja nicht weinen und ich wollte wissen was los ist ..”, er brach ab, da Reita´s Handy zu klingeln begann und drehte sich um.

Der blonde Bassist zog das Handy hervor und wurde ganz blass im Gesicht. “Ähm, ihr entschuldigt mich kurz … aber ich muss das Gespräch annehmen!”, sagte Reita und gab Ruki mit einem Blick zu verstehen, das Tanaka anrief. So stand er kurzerhand auf und ging den Gang entlang. “Was ist denn jetzt los?”, fragte der Größere an Ruki gewandt. “Ich weiß es nicht. Aber es wird wohl wichtig sein, wenn jemand um halb zwölf anruft! Egal … erzähl weiter”, bat ihn der Jüngere. “O-okay … aber ich muss euch vorher etwas gestehen und ihr müsst mir versprechen, dass ihr kein Wort zu Reita sagt … das muss ich alleine klären!” Die anderen Beiden nickten und waren gespannt was jetzt wohl kommen wird. Uruha holte noch einmal tief Luft und begann wieder zu erzählen. “Vor fast zwei Jahren hab ich mich in Aoi verliebt, aber es niemandem erzählt, da ich selbst mit diesem Gefühl nicht klar kam. Als ich merkte, dass Aoi nicht dasselbe empfand, hatte ich diese Gefühle zu ihm verdrängt, was mir auch gelungen war. Dann sind Reita und ich uns näher gekommen und kamen dann auch schließlich zusammen. Ich war froh, jemanden gefunden zu haben, auf den ich mich fixieren konnte und ich liebe Reita auch, aber … aber als Aoi mir am Donnerstag im Park gestanden hatte, was er für mich empfindet, da … da kam alles wieder hoch!”, er ließ sich neben Ruki auf dem Stuhl nieder und fuhr fort. “Als wir heute Abend in der Küche standen und er weinte, da überkam es mich einfach und ich hab ihn geküsst. Ich weiß nicht warum ich das getan habe, aber ich wollte ihm danken …” “Und deshalb musstest du ihn gleich küssen? Du weißt doch, was er für dich empfindet! Meinst du so hilfst du ihm damit?”, kam es aufgebracht von dem Schwarzhaarigen. “Nein … Er war überrascht und wollte etwas sagen, doch ich bekam von ihm nicht genug und hab ihn erneut geküsst!” “Ich fass es nicht! Ich bin hier wohl im falschen Film, oder?”, fragte Kai, schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf. Der blonde Vocal saß schweigend da und verfolgte aufmerksam das Gespräch. “Was passierte dann? Ihr habt euch doch gestritten, hast du gesagt!”, sagte Kai und sah den Älteren an. Uruha stand auf und ging wieder auf das Fenster zu. Man konnte ihm ansehen, dass es ihm schwer viel, weiter zu sprechen, doch er holte einmal tief Luft und fuhr dann fort. “Aoi sagte dann, dass wir das nicht tun dürfen, da ich ja mit Reita zusammen bin! Doch ich wollte von all dem nichts hören, denn ich habe mich schon so lange nach diesem Moment gesehnt und wollte diesen Augenblick einfach genießen. Auch Aoi hatte sich nun darauf eingelassen und wir … wir küssten uns noch eine ganze Weile. Es kam soweit, dass wir ins Schlafzimmer gingen und … und miteinander ge-geschlafen haben!”, er wurde immer leiser und schloss die Augen. “Ihr habt WAS Ö.Ö??”, entkam es Ruki und er sah den Größeren geschockt an. “Das … das war noch nicht alles … “, er schluckte und drehte sich um. “… Anstatt Aoi´s Namen hab-hab ich … den Namen vo-von Reita gesagt!”, vervollständigte er stotternd den Satz und Tränen rannen seine Wangen hinab. “DU HAST WAS GETAN!!!”, schrie ihn Kai an und packte ihn mit beiden Händen am Hemdkragen. Doch Uruha gab keine Antwort von sich und für den Drummer war das Antwort genug. “Was hast du dir dabei gedacht? Hast du schon mal auf Aoi´s Gefühle Rücksicht genommen?” “Ich … Ich wollte ihm nie wehtun … das-das war nicht meine Absicht!” “Und was war dann?”, fragte Ruki. “Ich musste danach kurz weggenickt sein, denn als ich zu mir kam, war Aoi nicht mehr im Zimmer. Ich zog mich wieder an und suchte ihn. Er-er stand in der Küche und weinte … Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was los war! Ich fragte ihn, was los ist und als er sich umdrehte, sah er mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es-es war blanker Hass … aber auch ein-eine ziemliche Traurigkeit!” “Das wundert mich gar nicht! Du hättest bestimmt auch nicht anders reagiert, wenn …”, fing Kai an, doch er wurde von dem blonden Vocal unterbrochen. “Kai, hör auf! Es reicht … es fällt ihm schon schwer genug darüber zu sprechen und damit klarzukommen, was passiert ist, da musst du ihm nicht auch noch ein schlechtes Gewissen machen!” “Aoi fing an mich anzuschreien, warum ich das getan habe? Ich verstand nicht was er damit meinte und daraufhin kam er mit dem Argument, nur weil ich mit Reita Stress hab, dass e-es mir noch … lange nicht da-das Recht gibt, auf seinen Gefühlen rumzutrampeln!”, erklärte Uruha und seine Stimme fing zu zittern an. “Dann dämmerte es mir und mir fiel ein, dass ich Reita´s Namen ge-gesagt hatte. Ich konnte Aoi´s Wut sehr gut nachvollziehen, doch es-es war nicht meine Absicht und das habe ich auch versucht ihm zu erklären. Doch er wollte mir nicht zuhören! Es war ein wunderschöner Abend und auch was zwischen uns passiert ist, hat nichts da-damit zu tun, dass i-ich auf Reita wütend bin. Aoi wollte das alles nicht hören und hatte anscheinend wieder schreckliche Kopfschmerzen … denn er ging auf den Schrank zu, in denen er seine Medikamente aufbewahrte und nahm eine Packung heraus. Er-er nahm aus der Schachtel zwei Tabletten und schluckte sie mit Alkohol hinunter, da er eine Fla-Flasche Vodka in der Hand hielt!”, erklärte der dunkelblonde Gitarrist und ließ sich an der Wand zu Boden sinken. “Aber … man darf keine Medikamente mit Alkohol einnehmen! Das weiß sogar Aoi!”, kam es in besorgtem Ton von Kai. “Da-daran dachte er anscheinend nicht … Ich hab ihm die Flasche aus der Hand geschlagen und fuhr ihn an, was das eben sollte?”, fuhr Uruha fort. “Aoi wurde immer wütender und schrie mich an, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, da es sein Leben ist und … und ich ihm ni-nicht noch mehr wehtun soll!” Ihm liefen erneut vereinzelte Tränen über die Wangen und er wischte sie weg. “Er rannte aus der Küche und verließ die Wohnung. In der … Küche fiel mir die Packung auf, aus der Aoi die Tabletten genommen hatte und … “, er brach ab. “Und was Uruha? Das … das waren doch die Kopfschmerztabletten, oder?”, fragte Kai vorsichtig und ging vor dem Größeren in die Hocke. “Es … es waren nicht seine Kopfschmerztabletten, … sondern die extrem starken Beruhigungstabletten, die … die er verschrieben bekommen hatte. Davon wird man sehr schnell müde!”, erklärte er und sein Blick verschwamm wegen den Tränen immer mehr, doch er erzählte weiter. “Ich lief in den Flur und suchte nach den Autoschlüsseln … doch die waren weg! Danach versuchte ich sofort, ihn auf dem Handy zu erreichen, aber das fing im Wohnzimmer an zu klingeln. Ich-ich hatte schreckliche Angst um ihn und wollte ihn suchen … doch wo? Da-dann viel mir der Pa-Park ein und ich machte mich auf den Weg dorthin. Doch im Park war er nicht und so beschloss ich zu warten. Nach kurzer Zeit vernahm ich das Geräusch von Sirenen und ich bekam Panik! So schnell ich konnte lief ich Richtung Stadt, aus d-der die Sirenen kamen. Und als-als ich ankam, sah … sah ich Aoi´s Auto an-an diesem Baum und … Kai! Ich-ich bin schuld daran, dass mein bester Freund jetzt da im OP liegt und … und mit sich kämpft!” Uruha brach nun weinend in sich zusammen, vergrub das Gesicht in den Händen und wusste nicht, was er jetzt machen sollte. “Uruha … beruhige dich! Du kannst nicht rückgängig machen, was passiert ist … es-es war ein Unfall!”, versuchte Kai den Gitarristen zu beruhigen und nahm ihn in die Arme. Ruki war nun auch aufgestanden und ging ebenfalls vor Uruha in die Hocke, um ihm über den Rücken zu streicheln.
 

“Was ist denn hier los Ö.Ö?? Habt ihr was erfahren?”, erklang die Stimme von Reita und Ruki stand auf. “Nein noch nicht, aber Uruha macht sich schreckliche Vorwürfe, denn wenn sie nicht gestritten hätte, wäre es nicht soweit gekommen!”, erklärte Ruki und sah den Größeren an. Der Bassist ging auf seinen Freund zu, kniete sich neben ihn und nahm ihn in die Arme, nachdem Kai aufgestanden war. “Uruha, es tut mir so leid! Ich hätte mit dir nicht streiten und dich dann aus der Wohnung werfen sollen! Aoi schafft das schon, der ist zäh und hart im Nehmen, aber beruhige dich bitte wieder!”, redete er ruhig auf ihn ein. Der Dunkelblonde ließ sich von Reita in seine Arme ziehen und versuchte sich etwas zu beruhigen. Der Drummer ließ sich auf einen der Stühle nieder, stützte die Ellenbogen auf den Beinen ab und rieb sich dann die Schläfen. //Was hast du dir nur dabei gedacht, Uruha? Hoffentlich geht alles gut!//, waren seine Gedanken und sein Blick schweifte auf die Uhr, die an der Wand hing. “Man! Aoi ist jetzt schon seit fast eineinhalb Stunden da drin. Was brauchen die solange?”, fragte der Schwarzhaarige und er wurde immer nervöser. Ruki saß neben ihm und kratzte gedankenverloren seinen schwarzen Lack von den Fingernägeln, was ein Zeichen dafür war, dass er enorm nervös ist. Reita und Uruha saßen auf dem Boden. Der Gitarrist hatte den Kopf auf Reita´s Schulter gelegt und die Augen geschlossen, während der blonde Bassist einen Arm um seinen Freund gelegt hatte und ihm beruhigende über den Arm streichelte.
 

Nach weiteren endlosen fünfzehn Minuten ging die Türe des Saals auf und ein großer Mann mit grünem Kittel trat auf den Gang. Kai war der Erste, der den Arzt bemerkte und sprang auf. “Wie geht´s ihm? Was hat er?”, fragte er auch sofort und auch die drei Anderen waren aufgestanden, um zu erfahren wie es ihrem Freund ging. “Eines nach dem Anderen. Mein Name ist ‘Tomoka Hatake’ und ich habe diese Operation durchgeführt. Ihr Freund ist momentan stabil, aber er hat einiges abbekommen!”, fing er an. “Was heißt das genau?”, kam es von Uruha, der sehr blass im Gesicht war. “Shiroyama-san wurde an Kopf und Arm genäht und er hat sich vier Rippenbrüche zugezogen, worauf eine seinen Lungenflügel erwischt hatte. Deshalb ist er uns am Unfallort auch kollabiert. Dann möchte ich von Ihnen wissen, ob ihr Freund eine Gehirnerschütterung oder etwas ähnliches hatte und ob er dafür Medikamente verschrieben bekam?”, fragte Tomoka-san in ruhigem Ton. “Hai, er hat eine Gehirnerschütterung und bekam von seinem Hausarzt Dr. Yakamoto Tabletten verschrieben, die den Schmerz etwas lindern sollten”, erklärte der Drummer und sah in das ernste Gesicht des Arztes. “Die Gehirnerschütterung ist schlimmer geworden und wir haben Spuren von Alkohol und Beruhigungsmitteln in seinem Blut gefunden.” “Er … er nimmt etwas gegen seine Gereiztheit und … seine Schlaflosigkeit”, kam es mit brüchiger Stimme von Uruha. “Und er trinkt in letzter Zeit ziemlich viel. Das ist … uns allen aufgefallen!”, fügte er noch hinzu. “Arigatô gozaimasu. Wie gesagt, ihr Freund ist soweit stabil, aber noch nicht bei Bewusstsein. Wir müssen warten wie sein Körper auf die Operation reagiert!” “Können wir zu ihm? Bitte!”, fragte der kleine Vocal und sah den Arzt flehend an. “Normalerweise ist es noch zu früh, aber ich mache eine Ausnahme!”, kam es von Tomoka, als er Ruki´s Blick sah. “Ich danke Ihnen vielmals Dr. Hatake und wir wünschen Ihnen noch eine gute Nacht”, bedankte sich Kai und verbeugte sich kurz. “Arigatô. Shiroyama-san liegt auf Zimmer 357 auf dieser Etage. Ich wünsche Ihnen auch noch eine angenehme Nacht”, sagte er, verbeugte sich kurz und marschierte davon.
 

So machten sich die vier GazettE-Members auf den Weg das Zimmer von Aoi zu suchen. Kurz darauf hatten sie es gefunden und standen vor der Türe. “Gehen wir alle zusammen rein oder nur immer zu zweit?”, fragte Reita und sah die Anderen an. “Ich würde sagen, wenn wir alle zusammen reingehen, wird das zuviel. Deshalb sollten wir zu zweit reingehen”, antwortet der Drummer. “Kai hat Recht. Geht ihr Beiden als Erstes rein. Wir warten hier draußen”, stimmte Ruki seinem Freund zu und deutete Reita und Uruha an, ins Zimmer zu gehen. Der blonde Bassist nickte und öffnete die Türe, doch Uruha bewegte sich keinen Zentimeter. “Uru? Kommst du?”, fragte er und blickte seinen Freund an. Der dunkelblonde Gitarrist hatte ein total komisches Gefühl im Magen und er hatte Angst davor in den Raum zu gehen. Reita nahm ihn an der Hand und zog ihn mit sich ins Zimmer. Als sie die Türe geschlossen hatten, konnten sie ein monotones Piepen vernehmen, das den Raum erfüllte. Sie gingen auf das Bett zu, in dem Aoi lag und Reita erschrak. “Oh mein Gott!”, kam er flüsternd von ihm, als er seinen Bandkollegen dort liegen sah.
 

Der Rhythem-Gitarrist war wegen des Blutverlustes sehr blass im Gesicht. Um den Kopf war ein Verband gebunden, der die genähte Wunde verbarg und sein linker Arm war ebenfalls eingebunden. Dem Älteren stiegen die Tränen in die Augen und er ließ sich neben dem schlafenden Aoi auf einen Stuhl nieder. //Ich hätte nie gedacht, dass es einmal soweit kommt!//, dachte er und strich Aoi ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann hörte er eine Türe zufallen und drehte sich um. “Uruha?” Reita stand auf und ging auf den Flur. “Was ist denn passiert?”, kam es von Kai, der mit Ruki zusammen auf den Stühlen neben der Türe saß. “Wenn ich das wüsste?”, antwortete Reita kopfschüttelnd und sah die Beiden an. “Ich geh ihn suchen!”, fügte er noch hinzu und ging den Gang entlang davon. “Wollen wir auch kurz zu ihm rein?”, fragte Ruki dann und war aufgestanden. Der Drummer nickte nur und sie gingen ebenfalls zu Aoi ins Zimmer.
 

Der Bassist machte sich auf die Suche nach Uruha und betrat die Toiletten. “Uruha?”, rief er und vernahm ein leises Schluchzen aus der letzten Kabine. Er ging zu Besagter und klopfte an. “Uruha, mach die Türe bitte auf”, sagte Reita ruhig und wartete ab. Nach einigen Augenblicken entriegelte der Gitarrist die Türe und öffnete diese dann auch. “Hey … Was ist denn los?”, fragte der Blonde vorsichtig. “Es-es ist Aoi! Ich kann-kann es nicht mit ansehen … wenn er so hilflos daliegt … Hätte ich mich nicht mit ihm ge-gestritten, dann … dann wäre es gar nicht soweit gekommen!”, sagte Uruha immer noch weinend. “Hör auf Uruha … Aoi wird es bald wieder besser gehen und er wird dir bestimmt auch keine Vorwürfe machen, denn du hast ja gehört, dass Alkohol in seinem Blut gefunden wurde. Und du hast es selbst auch bemerkt, dass Aoi ziemlich viel trinkt! Wir schaffen das alle zusammen, dass es ihm wieder besser geht”, redete Reita beruhigend auf seinen Freund ein und nahm ihn dann in die Arme, um ihn fest an sich zu drücken. Der Dunkelblonde vergrub sein Gesicht in Reita´s Haaren und umarmte ihn ebenfalls. “Arigatô”, kam es von ihm und auch seine Tränen versiegten langsam. “Lass uns nach Hause fahren, Uruha. Wir können im Moment so wieso nichts tun, als abzuwarten und für dich wäre Ruhe das Beste”, sagte der blonde Bassist, nachdem er seinen Freund losgelassen hatte. Doch dieser schüttelte den Kopf. “Ich will nicht nach Hause, Reita. Denn wenn etwas passiert, bekommen wir es nicht mit … Ich möchte hier bleiben!” “Kai und Ruki bleiben hier. Sie werden uns sofort anrufen, wenn sich etwas ergibt. Aber du musst dich ausruhen oder möchtest du als nächstes hier liegen, weil du zusammenbrichst?”, entgegnete Reita mit ernster Stimme und sah ihn an. “Ich will nicht, dass dir auch etwas passiert!” “Okay, aber … so bald er wach ist oder es ihm schlechter geht, dann … fahren wir sofort wieder hierher!”, kam es als Einwand von dem Größeren. Reita nickte nur und dann verließen sie die Toiletten. “Du kannst schon mal zum Auto gehen. Ich sag nur den Beiden schnell Bescheid, okay? Ach, und mein Auto steht auf dem Parkplatz ganz hier vorne”, sagte er und drückte Uruha die Autoschlüssel in die Hand. So machte sich der Lead-Gitarrist auf den Weg zum Auto, während der Blonde zurück in Aoi´s Zimmer ging.

“Wo ist Uruha?”, kam die Frage von Kai, der Reita als Erstes erblickt hatte. “Der geht gerade ins Auto. Ich bring ihn nach Hause, sonst bricht uns der noch zusammen”, antwortete der Angesprochene. “Geht es ihm denn so schlecht?” “Hai. Er macht sich schreckliche Vorwürfe, weil er mit ihm gestritten hat, doch eigentlich ist es meine Schuld! Hätte ich ihn nicht so angeschrieen und ihn dann aus der Wohnung geworfen, dann wäre er nicht zu Aoi gegangen und Aoi würde jetzt nicht hier liegen!”, sagte er traurig und sah zu dem Rhythem-Gitarristen. “Reita, es bringt nichts, wenn ihr euch gegenseitig die Schuld gebt! Es ist nun mal passiert und wir können nur beten, dass es ihm bald wieder besser geht und er sich gut erholt.” “Kai hat Recht. Gebt euch nicht selbst die Schuld, denn so macht ihr euch nur fertig. Aoi erholt sich wieder und jetzt fahr mit Uruha nach Hause und legt euch ‘ne Runde auf´s Ohr. Wir werden euch anrufen, sobald sich etwas Neues ergibt”, schaltete sich nun auch Ruki ein, der bis eben schweigend am Fenster stand und ihnen zugehört hatte. “Arigatô. Ihr seid die Besten. Sobald Uruha wieder wach ist kommen wir her und lösen euch ab. Ich hoffe zumindest, dass er wenigstens etwas schläft!” “In Ordnung. Kommt gut nach Hause”, sagte der Drummer und sie verabschiedeten sich voneinander. Der Bassist sah noch mal zu Aoi und betete in Gedanken, dass es ihm bald wieder besser gehen sollte. Dann verließ er das Zimmer und ging den langen Krankenhausgang entlang, um dann die breite Marmortreppe hinab zusteigen.
 

Als er ins Auto stieg, sah ihn ein erschöpfter Uruha an und fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. “Er schläft immer noch. Kai und Ruki werden uns sofort anrufen, wenn sie etwas Neues wissen”, antwortete er und nachdem er sich angeschnallt hatte, startete er den Wagen und fuhr mit Uruha nach Hause. Knapp fünfzehn Minuten später schloss Reita die Wohnungstüre auf und sie traten ein. Uruha hatte die ganze Autofahrt über geschwiegen und zog sich nur widerwillig seine Schuhe und Jacke aus. “Jetzt mach dir nicht so viele Gedanken. Aoi ist in guten Händen und er würde nicht wollen, dass du dir solche Sorgen machst”, durchbrach der Bassist die Stille und nahm Uruha´s Hand in die Seinen. Uruha nickte und sah ihn dann an. “Hai. Lass uns schlafen gehen”, sagte er müde und zog Reita hinter sich, Richtung Schlafzimmer her. “Ich hab deine Jogginghose noch hier, willst du sie anziehen? Denn bequemer ist sie auf alle Fälle”, fragte der Ältere und sah Uruha an. “Hai, gerne”, gab er als Antwort und bekam von Reita die Hose gereicht. “Hättest du noch ‘nen Pullover oder ein T-Shirt? Ich will mein Hemd nicht unbedingt verknittern.” “Klar”, und der Bassist kramte einen Pullover aus seinem Schrank, welchen er dann Uruha reichte. Er selbst zog sich nur eine bequeme Hose an, denn den Rollkragenpullover ließ er mit Absicht an, wegen den Würgemalen. Dann legte er sich zu Uruha ins Bett und umarmte ihn. Der Lead-Gitarrist bekam ein schlechtes Gewissen Reita gegenüber, doch er ließ es zu, sich von ihm festhalten zu lassen. “Schlaf gut, Uruha”, flüsterte der blonde Bassist und hauchte seinem Freund einen Kuss in den Nacken. “Du auch”, kam es leise von Uruha und er schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und Reita konnte das gleichmäßige Atmen von Uruha hören. Er dachte noch eine Weile über Aoi nach und schlief dann ebenfalls ein.
 

~ bei Ruki & Kai im Krankenhaus ~
 

Nachdem Reita und Uruha nach Hause gefahren waren, ging Kai zum Stationsarzt und erklärte, dass er und Ruki die Nacht über bei Aoi im Zimmer bleiben möchten. Anfangs gab es einige Unstimmigkeiten, doch dank Kai`s Überzeugungskraft und guten Argumenten, bekamen sie schließlich das Okay. Der Drummer ging zurück ins Zimmer und überbrachte Ruki die Nachricht. “Was meinst du? Wann wird er aufwachen?”, fragte der Kleine und sah den schlafenden Aoi an. “Ich weiß es nicht, Ruki. Ich hoffe bald! Vor allem hoffe ich es für Uruha, denn für ihn ist die jetzige Situation mehr als nur unangenehm!”, antwortete Kai und setzt sich auf das Fensterbrett. “Mhm, er sitzt ziemlich in der Zwickmühle. Ich bin gespannt, wann er Reita die Wahrheit sagen wird.” “Das muss er selbst wissen. Wir dürfen uns da nicht einmischen!” Der Blonde nickte und machte es sich auf dem Stuhl an der Wand bequem. Die Stunden vergingen, ohne eine Veränderung und auch Kai hatte es sich auf einem Stuhl gemütlich gemacht. Es war bereits halb sechs Uhr morgens durch und Ruki war eingeschlafen. Er hatte die Arme auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf darauf gebettet. Der Drummer döste vor sich hin, da er nicht einschlafen wollte. //Ich glaube, ich hol mir ‘nen Kaffee, um wach zu bleiben und Ruki bring ich auch gleich einen mit//, entschied er und stand auf. Er verließ das Zimmer und marschierte geradewegs auf den Kaffeeautomaten zu, der in der Nähe stand. Nachdem er für sich selbst einen starken Kaffe aus dem Automaten nahm, ließ er für Ruki einen normalen heraus und ging mit den zwei Getränken zurück ins Zimmer. //Dem wird heute alles weh tun xD So kann auch nur Ruki schlafen//, dachte Kai und fing unwillkürlich an zu lächeln, als er den blonden Vocal ansah. “Ruki??”, sagte er leise und stupste den Jüngeren an. Dieser murrte nur und dachte gar nicht daran, jetzt aufzustehen. “Hey Ruki! Komm schon steh auf oder willst du, dass du dich später gar nicht mehr bewegen kannst? Außerdem habe ich frischen Kaffee für dich”, kam es erneut von Kai und er stellte den heißen Becher vor Ruki auf den Tisch. Endlich zeigte der kleine Vocal eine Regung und öffnete die Augen. “Wie spät ist es?”, fragte er gähnend und streckte sich. “Viertel vor sechs^^”, antwortete er ihm. “Warum hast du mich nicht schon früher geweckt?” “Warum sollte ich? Es war nichts besonderes und du sahst so süß aus, als du geschlafen hast”, sagte der Schwarzhaarige und gab Ruki einen Kuss. Der Kleine erwiderte den Kuss und als sie sich wieder gelöst hatten, schenkte er seinem heißen Becher die Aufmerksamkeit. Kai ging im Zimmer auf und ab und trank hin und wieder von seinem Kaffee.
 

Was die Beiden nicht bemerkten war, dass Aoi langsam aber sicher, wach wurde. Die Muskeln in seinem Gesicht fingen zu zucken an und signalisierten, dass er Schmerzen hatte. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang ihm nicht ganz. Jedoch konnte er die Stimmen von Kai und Ruki wahrnehmen. “K-Kai?”, flüsterte er mit trockener Stimme. Der Drummer nahm eine Bewegung hinter sich wahr und stellte seinen Becher auf dem Tisch ab, um dann anschließend an Aoi´s Bett heranzutreten. “Aoi? Bist du wach?”, fragte er und sah ihn an. Das Licht im Raum war gedimmt und so versuchte Aoi die Augen erneut zu öffnen. Dieses Mal gelang es ihm besser, als beim letzten mal. “Kai … mach das … das es auf-aufhört!”, brachte er gequält hervor und ließ einige Schmerzenslaute von sich verlauten. “Was soll aufhören, Aoi?” “Es … es tut so weh … !” Seine Atmung ging ziemlich abgehackt und er versuchte den Drummer weiterhin zu fokussieren, doch es fiel ihm immer schwerer. “Was ist los, Kai?”, kam es besorgt von Ruki, der am Bettende stand und seinen Freund ansah. “Wo hast du Schmerzen, Aoi?” Der Rhythem-Gitarrist hob eine Hand und umklammerte damit die von Kai. “Hil-Hilfe”, flehte er nun, doch dann ließ seine Kraft nach und er schloss die Augen wieder. “Aoi, bleib wach! Sag mir wo du Schmerzen hast!” Der Leader sah den Älteren ängstlich an und wandte dann seinen Blick dem Monitor des Elektrokardiographen zu, der die Herzfrequenz des Gitarristen überwachte. “Ruki, hol den Arzt! Schnell!”, rief er und der Kleine lief auch sofort aus dem Zimmer. Aoi´s Herzschlag wurde immer unregelmäßiger dargestellt und der Griff um Kai´s Hand lockerte sich. “Aoi, halt durch! Der Arzt ist schon auf dem Weg!”, sagte der Größere mit zitternder Stimme und sah nervös zwischen Aoi und dem Bildschirm hin und her. Dann trat das ein, wovor Kai am meisten Angst hatte. Das unstetige Gepiepse hörte auf und wechselte zu einem lang gezogenen gleichen Ton. “AOI!”, schrie er und rüttelte an dessen Schultern.
 

Im selben Moment stürmte Ruki mit Dr. Hatake und zwei weiteren Ärzten ins Zimmer. Sie drängten sich an Kai vorbei und machten sich daran, den schwarzhaarigen Gitarristen zu helfen. “Was ist passiert?”, fragte Tomoka-san aufgebracht. “Er-er klagte über Schmerzen und … und flehte das-das sie aufhören sollen!”, stotterte Kai, der nun neben Ruki stand und dem alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war. “Bereitet sofort die Reanimation vor und schafft die Beiden hier raus!”, befahl er und die beiden Freunde wurden aus dem Zimmer gebracht. Draußen auf dem Gang sackte der Drummer an der Wand nach unten zusammen und fing zu weinen an. Ruki eilte zu Kai, kniete sich vor ihm hin und nahm ihn in die Arme. “Kai, bitte! Hör-hör auf …!”, versuchte er ihn zu beruhigen und fing dabei selbst an zu weinen. “Ruki … er hat einfach … einfach aufgehört!”, schluchzte er und schlang die Arme um den blonden Vocal. “Beruhige dich Kai … die schaffen das-das da drinnen schon”, und er streichelte dem Größeren über den Rücken. “Und … was ist, wenn nicht?”, fragte Kai und löste sich aus Ruki´s Umarmung. Dieser sah ihn fassungslos an und konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte. “KAI! Denk erst gar nicht daran. Die werden Aoi helfen und wir nehmen ihn auch wieder gesund mit nach Hause! Also, reiß dich zusammen!”, schimpfte er ihn und packte Kai an den Schultern. Der Band-Leader sah seinen Gegenüber an und wandte den Blick von ihm ab. “Tut mir Leid, Ruki! Nur, warum musste das ausgerechnet ihm passieren?” “Schon in Ordnung. Wir …”, antwortet der Kleinere und brach mitten im Satz ab, da die Türe zu Aoi´s Zimmer geöffnet wurde. Dr. Hatake und die beiden Ärzte eilten mit dem Bett des Rhythem-Gitarristen heraus und sprinteten den Gang entlang, Richtung Operationssaal.

Kai und Ruki rannten hinterher, doch sie wurden aufgehalten. “Tut mir leid, aber Sie können da nicht rein!”, sagte eine Schwester und deutete an, dass sie sich setzen sollten. “Aber …”, begann der Drummer, doch Ruki hielt ihn am Arm fest und schüttelte den blonden Haarschopf. “Kai, wir können nichts tun. Uns bleibt nichts anderes über, als zu warten!”, sagte er dann. Kai seufzte auf und gab dann nach. Er ließ sich auf dem Stuhl nieder, der im Gang stand und hielt den Blick gesenkt. Der blonde Vocal setzte sich neben ihn und wusste nicht, was er sagen sollte. Dann zog der Jüngere sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer ein. “Was machst du?”, fragte sein Freund und sah ihn an. “Wir müssen den anderen Beiden Bescheid geben, was passiert ist”, antwortete er und drückte auf den Wählknopf. Es dauerte einige Zeit bis abgehoben wurde. “Hai?”, kam es müde von Reita. “Reita, ich bin´s. Du, schläft Uruha noch?”, fragte Ruki. “Hai, was ist los?” “Mach ihn wach und kommt her. Es geht um Aoi! Sein Zustand hat sich verschlechtert, aber ich erklär dir mehr, wenn ihr hier seid!” “Okay, wir sind gleich da”, sagte der Bassist und man konnte einen ängstlichen Ton in seiner Stimme hören. Ruki legte auf und steckte das Handy zurück in die Hosentasche. “Sind sie unterwegs?”, wollte Kai wissen und der Andere gab nur ein nicken von sich.
 

Während sie auf Reita & Uruha warteten und auf Neuigkeiten von Aoi´s Gesundheitszustand hofften, schaute Kai alle paar Minuten auf die Uhr und wurde zunehmend nervöser. Nach knapp zwanzig Minuten kamen der Bassist und der dunkelblonde Gitarrist den Gang entlang gerannt. “Gomen, aber es ist Montag und der Verkehr ist katastrophal! Was ist nun mit Aoi?”, fragte Reita und sah die Beiden an. Ruki zuckte mit den Achseln und nickte dann zu Kai, der auf seine Hände im Schoß starrte. Uruha, der schrecklich müde und erschöpft aussah, ergriff nun das Wort. “Kai! Was ist mit Aoi?” “Er-er hatte einen Herzstillstand und jetzt warten wir schon seit fast fünfundvierzig Minuten auf Informationen!”, erklärte der Schwarzhaarige. Uruha und Reita hatte es die Sprache verschlagen und sahen ihn aus blassen Gesichtern heraus an. Der Bassist war der Erste, der seine Sprache wieder fand. “Wie-wie ist das passiert?” “Er wurde wach und klagte über Schmerzen! … Ich fragte ihn, wo er denn Schmerzen hätte, doch er antwortete nicht. Er sagte nur immer wieder, dass der Schmerz aufhören sollte. Dann schloss er die Augen und sein Herzschlag verlangsamte sich. Er-er hat einfach aufgehört …!”, sagte Kai und es liefen wieder vereinzelte Tränen über seine Wangen. Der blonde Vocal nahm ihn in den Arm und streichelte ihm über den Arm. Der dunkelblonde Gitarrist zeigte keine Gefühlsregung und ließ sich neben Ruki auf einen Stuhl nieder. //Warum? Was ist da schief gegangen?//, überlegte er und beachtete die Anderen gar nicht.
 

Der Bassist saß auf dem Fensterbrett und starrte hinaus, während seine drei Bandkollegen mit ihren Gedanken beschäftigt waren. Dann ging endlich die Türe auf und Dr. Hatake trat auf die Vier zu. “Also, ich sage es Ihnen offen und ehrlich. Es war sehr knapp! Es hatte sich im Brustbereich ein Blutgerinnsel gebildet, dass wir übersehen hatten. Wir konnten ihn wieder beatmen, doch sein Körper ist sehr geschwächt. Wir behalten Shiroyama-san vorerst auf der Intensivstation, da er an die Beatmungsgeräte angeschlossen ist. Lassen Sie uns beten, dass ihr Freund auf die Medikamente eingeht und sich bald wieder erholt!”, erklärte der junge Arzt und sah in die besorgten Gesichter der GazettE-Members. “Könnte ich-ich zu ihm? Wäre das möglich? Bitte!”, erklang plötzlich Uruha´s Stimme und er sah den Arzt flehend an. “Sie müssen aber eine bestimmte Kleidung tragen und können nicht zu lange bleiben!”, gab Tomoka-san als Antwort. Der Lead-Gitarrist nickte und stand auf. “Dann folgen Sie mir bitte”, sagte er und wandte sich noch mal an die Anderen. “Ich bitte vielmals um Verzeihung! Wir tun alles was in unserer Macht steht, um ihm zu helfen. Doch jetzt liegt es ganz bei ihm!” So ging er mit Uruha durch eine große Türe und gab ihm einen grünen Kittel und einen Mundschutz. Der dunkelblonde Gitarrist zog sich beide Sachen an, wusch sich die Hände und betrat mit einem sehr mulmigen Gefühl den Raum, in dem Aoi lag. Er blieb vorerst an der Türe stehen und sah sich im Zimmer um.
 

Das Licht war runtergedreht, somit war es nicht so hell im Raum, aber es spendete genügend Licht. Uruha stiegen die Tränen in die Augen, bei dem Anblick der sich ihm bot. Der Rhythem-Gitarrist war an ein Beatmungsgerät angeschlossen, von dem aus ein Schlauch zu seinem Mund führte und ihn so, mit dem nötigen Sauerstoff versorgte. Von seinem Arm aus, ging ein durchsichtiger Schlauch zu einem hängenden Beutel, der eine Salzlösung enthält und ihm tropfenweise mit einer Infusion versorgte. Außer dem monotonen anhaltendem Gepiepe, war in dem Raum nur noch Aoi´s rasselnder Atem zu hören. Langsam ging Uruha auf ihn zu und zog sich einen Stuhl heran, um sich hinzusetzen. Er nahm die Hand des Rhythem-Gitarristen in seine eigenen und sah ihn lange schweigend an. “Es tut mir so leid, Aoi!”, begann er dann flüsternd. “Ich wollte nicht, dass es … soweit kommt. Das musst du mir glauben …”, seine Stimme versagte ihm und so blieb er einfach schweigend sitzen und hing seinen Gedanken nach. //Bitte werde wieder gesund! Ich brauche dich …//
 

“Er wird wieder gesund. Glaub mir!”, erklang leise Kai´s Stimme hinter dem Gitarristen. Dieser zuckte zusammen und drehte sich um. “Ich-ich hab dich gar nicht reinkommen gehört! Musst du mich denn so erschrecken?”, fragte er. “Gomen, war nicht meine Absicht. Er sieht schrecklich aus, Uruha.” “Hai … Kai? Wann wird er wieder aufwachen?” “Ich kann es dir nicht sagen! Ich hoffe bald und ich hoffe, dass sein Körper die Medikamente aufnimmt. Wir müssen einfach daran glauben, dass Aoi den Willen besitzt zu kämpfen”, antwortete der Drummer und legte eine Hand auf Uruha´s Schulter. “Und was ist, wenn er nicht will? … Wenn ich daran Schuld bin? Wenn …”, fing der Dunkelblonde an, doch er wurde von Kai unterbrochen. “Denk erst gar nicht daran, hörst du?” Er ging vor Uruha in die Hocke und hielt ihn an den Armen fest. “Du bist nicht daran Schuld! Du wärst der letzte Mensch, der Aoi mit Absicht weh tun würde. Aoi wäre meiner Meinung, und er möchte bestimmt nicht, dass du dir deinen Kopf darüber zerbrichst!” Der Lead-Gitarrist sah zuerst Kai, dann Aoi an und nickte schließlich. “Na also! Er wird wieder gesund, das weiß ich”, sagte der Drummer, stand wieder auf und blickte den Rhythem-Gitarristen an.
 

Während Uruha und Kai noch eine Weile bei Aoi im Zimmer blieben, saßen Reita und Ruki immer noch auf den Stühlen und schwiegen sich an. “Reita? Kann ich dich was fragen?”, durchbrach Ruki die Stille. “Hm? Klar, was ist los?”, fragte der blonde Bassist und sah Ruki fragend an. “Als du gestern diesen Anruf bekommen hast … das war Tanaka, richtig?” Reita sah weg und spielte an dem Reißverschluss seiner Jacke rum, als er ihm dann antwortete. “Hai, er hat sich für den Vorfall entschuldigt, der passierte, als ich gerade gehen wollte.” “Welcher Vorfall ô.Ô?” “Ach, nicht so wichtig! Hat sich schon wieder geklärt”, und Reita stand auf. Der blonde Vocal glaubte ihm das zwar nicht ganz, doch er beließ es dabei. “Wann wirst du es Uruha sagen?”, fragte er dann. “Wenn der richtige Zeitpunkt dafür kommt. Jetzt bestimmt nicht, denn die Sache mit Aoi nimmt ihn ganz schön mit. Wegen was haben sich die Beiden denn eigentlich gestritten? Das konnte ich ja nicht mitbekommen, da mein Handy geklingelt hatte”, kam es von Reita und er lehnte an der gegenüberliegenden Wand an. “Das soll dir Uruha in Ruhe selbst erzählen”, sagte der Jüngere und sah Richtung Intensivstation. “Hai, in Ordnung.” Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile, bis Kai und Uruha wieder auftauchten. “Wie geht´s ihm?”, fragte Reita und sah die Beiden gespannt an. Uruha schüttelte nur den Kopf und setzte sich neben Ruki. “Immer noch unverändert … Es ist kein schöner Anblick, wie er so hilflos daliegt … und wir können rein gar nichts machen!”, kam es von Kai und man konnte seine Hilflosigkeit spüren. Ruki zog Kai zu sich auf den Schoß und schlang die Arme um ihn. “Wir helfen ihm, indem wir hier sind. Er spürt unsere Anwesenheit und freut sich bestimmt!”, versuchte er ihn zu beruhigen. “Ruki hat vollkommen Recht. Denn es wird behauptet, dass derjenige, in so einer Situation die Anwesenheit spürt!”, sagte nun Reita und ging auf Uruha zu, um ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. “Lasst uns jetzt einfach abwarten und hoffen, dass Aoi sich schnell wieder erholt! … Wer will alles einen Kaffee? Ich gebe euch einen aus”, fragte der Ältere und sah alle der Reihe nach an. “Hai, ich nehme gerne einen”, sagte Ruki und nickte. “Mir kannst du auch einen mitbringen”, und auch Kai nickte dankend. “Und was ist mit dir Uruha?”, fragte Reita und stupste den Größeren an. “Hai, ich will auch einen. Ich helfe dir tragen”, antwortete dieser und ging mit Reita, Richtung Kaffeeautomat davon.
 

In den nächsten zwei Tagen geschah nichts besonderes und die vier GazettE-Members blieben rund um die Uhr bei Aoi. Jedoch wechselten sie sich ab, damit sie auch mal schlafen konnte. Auf langes flehen und Einreden hatte sich Dr. Hatake schließlich geschlagen gegeben und für die vier ein Zimmer bereit gestellt, in dem sie schlafen konnten. Sie waren sehr froh, im Krankenhaus bleiben zu können, denn so war es ihnen möglich, alles zu erfahren wenn es Neues von ihrem Bandkollegen gab. Gegen neunzehn Uhr, Dienstagabends musste sie auf ihr Zimmer gehen, da sich der Zustand von Aoi verschlechtert hatte und warteten bis Dr. Hatake ihnen mitteilte was los war. “Warum dauert das denn so lange? Was ist da nur los?”, fragte Uruha nervös und ging im Zimmer auf und ab. “Wenn du hier weiter auf- und abläufst, dann binde ich dich eigenhändig ans Bett! Du machst mich noch völlig verrückt!”, sagte Reita mit genervter Stimme. “Hey! Aufhören, und zwar alle Beide!”, rief Kai und funkelte sie warnend an. “Eurer rum Gestreite bringt gar nichts und Aoi ist damit auch nicht geholfen!” Nach weiteren zehn Minuten trat Dr. Hatake ins Zimmer und sah alle der Reihe nach mit ernstem Gesicht an. “Was ist los?”, fragte Ruki und sah den jungen Arzt skeptisch an. “Nun ja. Ihr Freund reagiert nicht wie gewünscht auf die Medikamente. Sein Körper nimmt sie nur vereinzelt auf, was zu Problemen führt! Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass sich Shiroyama-san gegen die Behandlung wehren könnte?”, fragte der Arzt erneut. Der dunkelblonde Gitarrist senkte den Blick und wandte sich ab. “H-Hai, den gibt es! Es-es ist meine Schuld … das Aoi diesen Unfall hatte … denn wir-wir hatten uns vorher ziemlich gestritten!”, erklärte Uruha mit zitternder Stimme und ihm kamen die Tränen. “Uru, hör auf damit, dir ständig Vorwürfe zu machen. Wir sind alle daran beteiligt! Wir hätten besser Arme. Dr. Hatake, der alles schweigend mitverfolgt hatte, ergriff nun wieder das Wort. “So wie sich das anhört, ist das ein größeres Problem! Wie gesagt, ihr Kollege nimmt die gewünschten Medikamente nur sehr widersprüchlich auf, was zur Folge hatte, dass er hohes Fieber bekam. Wir tun alles in unserer Macht stehende, um ihm zu helfen, doch es liegt allein in seiner Hand zu bestimmen, ob er kämpft oder einfach aufgibt! Es tut mir leid!”, und Tomoka-san verbeugte sich kurz, um dann vier ratlose Gesichter im Zimmer zurück zu lassen. Kai, der auf dem Bett saß, schüttelte fassungslos den Kopf, während Ruki immer noch auf die Türe starrte, aus die der Arzt soeben verschwunden war. Der Bassist fand als Erster seine Sprache wieder und wandte sich mit belegter Stimme an seine Freunde. “Das kann doch nicht deren ihr Ernst sein? Die wollen Aoi sich selbst überlassen? Das-das können die doch nicht machen!” Er ließ Uruha los und setzte sich auf einen Stuhl. “Er meint es Ernst, Reita!”, antwortete ihm der blonde Vocal und sah ihn dann aus großen Augen heraus an. “A-Aber … wir müssen doch etwas tun können, oder?”, fragte nun auch Uruha. “Ihr habt ihn gehört, Jungs. Es liegt nun endgültig in Aoi´s Hand”, sagte Kai mit heiserer Stimme. “Ich muss zu Aoi!”, kam es von Uruha und er eilte so schnell er konnte aus dem Zimmer. “Uruha, warte!”, rief ihm der blonde Bassist hinterher, doch er wurde von Ruki am Handgelenk festgehalten. “Lass ihn …” Reita entzog sich Ruki´s Handgriff und hielt sich seine eigene. “Tut mir leid … Ich hab nicht mehr daran gedacht!”, entschuldigte sich der Kleine sofort und sah weg.
 

Als Uruha das Zimmer verlassen hatte, rannte er den Gang entlang, Richtung Intensivstation. Ein Pfleger stand davor und hielt ihn auf. “Moment! Sie dürfen da nicht rein.” “Bitte … Ich-ich muss zu Aoi!”, flehte der Gitarrist und sank an der Wand, weinend zu Boden. “Ich kann Sie nicht reinlassen. Oder sind Sie ein Familienmitglied von Shiroyama-san?”, fragte der junge Pfleger und ging vor Uruha in die Hocke. “Schon in Ordnung, Kenji. Er gehört zu ihm”, ertönte mit einem Mal die freundliche Stimme von Tomoka. Uruha blickte auf und sah den Chefarzt dankbar an. Der Pfleger half dem Anderen auf die Beine und wandte sich an seinen Chef. “Chef, Sie werde in der Chirurgie gebraucht!” “Okay, ich bin schon unterwegs. Begleitest du diesen Herren bitte zu Shiroyama-san?”, fragte er den Jüngeren und drehte sich dann zu Uruha um. “Sie sind der Einzige, der dort hinein darf. Wenn Sie Glück haben, wird Ihr Freund auf Sie reagieren.” “Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe, Tomoka-san”, bedankte sich der Dunkelblonde und verbeugte sich kurz. Der große Arzt nickte ihm zu und ging dann Richtung Chirurgie davon. “Wenn Sie mir bitte folgen”, sagte Kenji und hielt dem Gitarristen die Türe zur Intensivstation auf.
 

Wie schon die letzen Male, musste sich Uruha desinfizieren. Somit wusch er sich die Hände und zog den grünen Kittel an, bevor er den Raum von Aoi betrat. Der Gitarrist hatte ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengrube, als er vor dem Bett stand und auf den Anderen sah. Uruha zog sich wieder einen Stuhl neben das Bett uns setzte sich hin. “Aoi … Ich hoffe du kannst mich hören?”, fing er leise an zu sprechen und strich ihm ein paar schwarze Haarsträhnen vorsichtig aus dem Gesicht. “Bitte geb nicht auf … Wir brauchen dich … Ich brauche dich!” Langsam aber sicher traten ihm wieder Tränen in die Augen und er wischte sich kurz mit der Hand darüber. Der dunkelblonde Gitarrist stand auf und nahm ein kleines weißes Tuch in die Hand, welches er dann feucht machte und es Aoi auf die Stirn legte. //Er muss ziemlich hohes Fieber haben, denn er kocht ja fast ô.Ô//, bemerkte er, als er ihm kurz über die Wange strich. Uruha setzte sich wieder auf den Stuhl und beobachtete den schlafenden Aoi. //Hoffentlich wird er wieder gesund! … Ich würde es sogar verstehen, wenn er mit mir in der nächsten Zeit kein Wort mehr spricht … Aber ich will ihn als Freund nicht verlieren, dass darf auf keinen Fall passieren!!//
 

In den nächsten zwei Stunden passierte nichts außergewöhnliches, aber der Lead-Gitarrist blieb dennoch bei Aoi auf der Intensivstation und wechselte des öfteren das Tuch, das auf der Stirn des Schwarzhaarigen lag. //Wie lange das Fieber wohl noch so hoch bleiben wird?//, fragte er sich in Gedanken und sah den Anderen wieder an. Zwischenzeitlich schaute hin und wieder eine Schwester vorbei, um die alltägliche Routineuntersuchung zu machen, wie den Puls fühlen, die Werte des Kardiographen zu bewerten usw. Nach einiger Zeit wurde das monotone Piepen von Aoi´s Herzschlag unstetiger und Uruha trat an das Bett heran, da er seit ein paar Minuten am Fenster stand und hinausblickte. “Aoi?”, fragte er vorsichtig. “Kannst du mich hören?” Doch der Rhythem-Gitarrist zeigte keine Anzeichen dafür, dass er Uruha gehört hatte. Uruha verließ den Raum und suchte Dr. Hatake auf, welchen er auch bald darauf fand. “Dr. können Sie bitte kurz mitkommen? Es geht um Aoi!”, sagte er und Tomoka-san machte sich mit ihm sofort auf den Weg zur Intensivstation. Der große Arzt sah sich die Auswertungen des Kardiographen an und laß sich die Anmerkungen der Schwester durch, bevor er mit einem Lächeln den Kopf schüttelte. “Ich kann Sie beruhigen Takashima-san. Da ihr Freund sehr hohes Fieber hat, kommt es nicht selten zu Fieberträumen & Fieberkrämpfen, aber dagegen können wir nichts tun! Sobald die Temperatur sinkt, lassen auch die Beschwerden nach.” “Und was genau sind Fieberkrämpfe?”, fragte der dunkelblonde Gitarrist und sah abwechselnd zu Aoi und Tomoka. “Fieberkrämpfe können unterschiedliche Symptome haben. Von der einen auf die andere Sekunde kann Shiroyama-san heftig zu zittern beginnen oder seine Muskeln sind bis auf das äußerste gespannt. Er kann sich aber auch ziemlich verkrampfen, doch das lässt nach ein paar Minuten wieder nach”, erklärte der Arzt und wie zur Bestätigung fing Aoi heftig zu zittern an. Dr. Hatake behielt die Geräte im Auge, während Uruha mit der jetzigen Situation nicht klarkam. Der Gitarrist wusste nicht, was er machen sollte und nahm kurzerhand Aoi´s Hand in die seinen und hielt sie einfach nur fest.
 

Nach knapp fünf Minuten verebbte das Zittern und Uruha atmete erleichtert auf. “Sehen Sie? Das war´s auch schon. Machen Sie sich nicht zu große Sorgen”, sagte Tomoka, legte dem Gitarristen eine Hand auf die Schulter und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Uruha nickte und sah dann wieder zu Aoi. “Ihr Kollege kann stolz darauf sein, solche Freunde zu haben. Sollte etwas sein, drücken Sie einfach auf den roten Knopf. Es wird dann sofort jemand kommen”, fügte Dr. Hatake noch hinzu, als er sich zum Gehen wandte. “Hai. Arigatô”, kam es mit trockener Stimme von Uruha und er verbeugte sich kurz. Der Arzt verschwand aus dem Raum und so war Uruha mit dem anderen Gitarristen wieder alleine.
 

//Ich glaube ich bin der letzte Mensch, auf den Aoi stolz ist//, dachte er, während er Aoi betrachtete und sich schließlich wieder auf den bequemen Stuhl niederließ. //Ich hoffe, wir finden für alles eine Lösung … // Es war bereits nach elf Uhr und langsam aber sicher wurde Uruha müde. //Ich darf nicht einschlafen!//, ermahnte er sich und schüttelte den Kopf. Er griff nach dem Tuch, dass auf Aoi´s Stirn lag und machte es noch mal kühl. Als er ihm das feuchte und kühle Tuch auf die Stirn gelegt hatte, machte er es sich im Stuhl bequem. Er stützte den Ellenbogen auf der Stuhllehne ab und bettete seinen Kopf in die Handfläche. Er hörte noch eine Weile auf das gleichmäßige Atmen des Schwarzhaarigen, als ihn dann schließlich die Müdigkeit übermannte.

Stündlich kam eine Schwester auf die Station, um nachzusehen. Als man sah, dass der dunkelblonde Gitarrist eingeschlafen war, brachte man im eine Decke, mit der er zugedeckt wurde. Hin und Wider wurde Uruha wach, setzte sich bequemer hin und beobachtete Aoi, bis er wieder einschlief.
 

Gegen fünf Uhr morgens wurde der Rhythem-Gitarrist wach und er musste sich zuerst einmal besinnen wo er überhaupt war. Dann spürte er die Halskrause, die er trug und ihm fiel wieder alles ein. Beim tiefen Einatmen hatte er Schmerzen, denn er gab einen klagenden Laut von sich und verzog das Gesicht. Er nahm neben sich eine Bewegung wahr und drehte den Kopf, soweit die Halskrause es zuließ, nach links. //Uruha??//, dachte er, als er den Lead-Gitarristen neben sich im Stuhl schlafen sah. //Was will der denn hier?// Aoi konnte das Gefühl nicht beschreiben, dass sich gerade in ihm breit machte. Er verspürte auf der einen Seite großen Hass, doch auf der anderen Seite empfand er große Dankbarkeit. Er wandte den Blick ab und schloss die Augen wieder. //Warum ist er hier? Fühlt er sich etwa für mich verantwortlich? Und wo sind die Anderen?// Sein Kopf fing zu pochen an und so hörte er auf, weiter darüber nachzudenken. Kurz darauf fiel er wieder in einen unruhigen Schlaf.
 

Nach weiteren zwei Stunden wurde Uruha wach und ihm tat alles weh. //Das beste im Sitzen zu schlafen ist es nicht//, kam ihm der Gedanke und er rieb sich den Nacken. Er sah zu Aoi, welcher immer noch schlief und stand schließlich auf. “Ich hol mir jetzt am Besten erst einmal einen Kaffee und seh mal nach den Anderen”, sprach er mit sich selbst und verließ leise den Raum. Der Dunkelblonde steuerte den nächst besten Kaffeeautomaten an und ließ sich einen starken Kaffee raus. Mit diesem in der Hand marschierte er zu ihrem gemeinsamen Zimmer und trat vorsichtig ein. Es war ziemlich still im Raum und es hatte den Anschein, als würden seine Freunde noch schlafen, als er seinen Namen hörte. “Uruha?”, kam es flüsternd von Kai, der auf dem Bett lag, aber wach war. Uruha blieb stehen und blinzelte in die Dunkelheit hinein. “Kai?”, fragte er “Warte kurz. Lass uns rausgehen, sonst wecken wir die Anderen noch!”, sagte der Drummer flüsternd und er stand auf. Draußen auf dem Gang streckte sich der Kleinere ausgiebig und wandte sich dann an Uruha. “Wie geht´s ihm? Wir durften nicht zu euch rein und haben auch nichts mehr erfahren!” “Er schläft immer noch und er hat noch Fieber”, antwortete er und setzte sich auf einen nahe gelegenen Stuhl. “Aber es wurde nicht schlimmer, oder?” “Nein … nur hatte er mittendrin angefangen heftig zu zittern, doch der Arzt sagte, dass das normal sei, da Aoi so hohes Fieber hat.” Der Gitarrist nahm einen Schluck von dem Kaffee und hielt ihn dann Kai hin, welcher dankend den heißen Becher entgegennahm. Uruha ließ den Kopf nach hinten gegen die Wand sinken und schloss die Augen. “Und wie geht´s dir? Du siehst todmüde aus, Uruha!”, fragte Kai und trank den Kaffee. “Hai, ich könnte auf der Stelle schlafen gehen, doch ich muss zurück. Ich hatte auch geschlafen, doch ein Stuhl ist nicht gerade das komfortabelste^^”, sagte er und fing zu grinsen an. “Da hast du Recht =) Wir können uns auch abwechseln, dann geh ich zu Aoi und du legst dich ‘ne Runde auf´s Ohr”, schlug der Jüngere vor, doch Uruha schüttelte den Kopf. “Schon in Ordnung. Tomoka-san sagte, dass ich der Einzige bin, den er zu ihm lässt, da er eventuell auf mich reagieren könnte … Was ich aber eher für unwahrscheinlich halte!”, sagte er und den letzten Satz flüsterte er fast. Der Drummer hatte es aber dennoch verstanden und sah Uruha an. “Du machst dir immer noch Gedanken darüber, wie Aoi reagieren wird, wenn er wach ist?” “Hai … Kai, was ist, wenn er mich nicht sehen will? Wenn die Freundschaft wegen dem, was passiert ist, kaputt geht?”, fragte er und seine Augen wurden glasig. “Hey … Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand. Klar kann ich mir vorstellen, dass er dir nicht gleich um den Hals fallen wird, aber lass ihm Zeit. Das wichtigste ist, dass er wieder vollkommen gesund wird. Er wird die Freundschaft zu dir nicht aufgeben, dafür bist du ihm Erstens zu wichtig und Zweitens, nicht wegen dem! Dafür kenne ich Aoi zu gut … Lasst erst einmal Gras über die Sache wachsen und dann sehen wir weiter”, beruhigte Kai seinen Bandkollegen. “Ich hoffe es! … War Reita gestern noch ziemlich wütend auf mich?” “Nein, auf dich nicht. Eher auf Tomoka. Aber der hat sich dann schon wieder beruhigt.” Die Beiden saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander, als Uruha schließlich aufstand. “Okay, ich wird dann wieder gehen. Ich lass mich zwischendurch des öfteren mal blicken. Und sag Reita, dass ich ihn lieb hab, okay?” “Hai, werd ich machen. Bis dann”, und auch Kai stand auf, um ins Zimmer zurück zugehen. Bevor Uruha jedoch zu Aoi zurück ging, ging er auf die Toilette.
 

Dann betrat er wieder den Raum und nahm das Tuch von Aoi´s Stirn, um es erneut feucht zu machen. Dieses legte er ihm wieder drauf und trat an das Fenster. Der Gitarrist ließ den Blick über den Krankenhauspark schweifen und befasste sich wieder mit seinen eigenen Gedanken. //Aoi ist das kleinere Problem! Wie bring ich das alles am Besten Reita bei? Ich will ihn auf der einen Seite nicht verlieren und auf der anderen Seite will ich in Aoi´s Nähe sein! Ich muss mir unbedingt was gutes einfallen lassen, denn sonst …//, mittendrin brach er ab, da die Türe aufging und ein gut gelaunter Dr. Hatake eintrat. “O-haiyô Takashima-san. Ich habe gute Nachrichten für Sie”, fing er auch sofort an, als er das Krankenblatt von der Pinnwand nahm und sich dann umdrehte. ”O-haiyô … und … was sind das für Neuigkeiten?”, fragte Uruha zögernd. “Ihr Freund erholt sich wieder. Er nimmt langsam aber sicher die Medikamente auf, die sein Körper braucht und das Fieber geht auch zurück. So wie es aussieht, tat ihm Ihre Anwesenheit gut”, erklärte der junge Arzt und kontrollierte die Geräte, an denen der Schwarzhaarige immer noch angeschlossen war. “Aber ich habe doch gar nichts getan!”, sagte Uruha leise und sah auf den Boden. “Natürlich haben Sie etwas getan. Sie saßen die ganze Nacht an seinem Bett, habe ihn bewacht und dazu beigetragen, dass sich das Fieber senkt. Ich weiß zwar nicht, was genau zwischen Ihnen und Shiroyama-san vorgefallen ist, doch seien Sie froh, dass es ihm wieder besser geht”, kam es in ruhigem Ton von Tomoka und er lächelte Uruha freundlich zu. “Arigatô gozaimasu. Ich hoffe er sieht das genauso.” “Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, sonst sind Sie der nächste, der hier liegt!” Mit diesen Worten verließ Dr. Hatake die Intensivstation wieder und ließ den Lead-Gitarristen mit seinen Sorgen allein im Zimmer zurück.
 

Er trat an Aoi´s Bett und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. “Bitte verzeih mir Aoi! .. Ich weiß, dass ich einen großen Fehler getan habe, doch …”, fing er leise an und strich dem Älteren einige schwarze Strähnen aus der Stirn. “… doch du sollst wissen, dass das, was Sonntagabend zwischen uns passiert ist, rein gar nichts mit Reita zu tun hatte … Das war meine Entscheidung, denn i-ich wollte das so! … Und ich bereue es auch nicht im geringsten.” Die Stimme des Größeren fing immer mehr zu zittern an und er griff nach der Hand von Aoi, welche er sanft drückte. “Ich kann es verstehen, wenn du mich nicht mehr sehen willst … aber ich-ich … Ich liebe dich Aoi … und ich will dich als Freund nicht verlieren!”, und so gab er ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Er ließ die Hand von Aoi los und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, als er aufstand. //Na großartig, Uruha! Du hast soeben deinem besten Freund deine Liebe gestanden …//, schimpfte er sich selbst in Gedanken, bevor er zum Waschbecken trat und sich das Gesicht nass machte.
 

Was Uruha nicht bemerkte, war dass der schwarzhaarige Gitarrist die ganze Zeit über wach gewesen war. Ihm liefen vereinzelte Tränen über die Wangen, doch er wagte es nicht, sich zu bewegen. Hatte er da soeben richtig gehört? Uruha liebte ihn? Aoi konnte das nicht ganz glauben. Wenn es wirklich der Fall wäre, dann würde Uruha es wiederholen und ihm dabei ins Gesicht blicken. So blieb er weiterhin reglos liegen und hielt die Augen weiterhin geschlossen. //Warum sagt er so was? Er meint es doch bestimmt nicht ernst! Uruha ist doch mit Reita zusammen. Macht es ihm denn Spaß, mir ständig weh zu tun? Lass mich doch einfach in Ruhe …!!//
 

Uruha trocknete sich das Gesicht ab und sah in den Spiegel. “Oh Kami seh ich schlimm aus!”, entkam es ihm mit brüchiger Stimme. Er ging wieder zu Aoi´s Bett und ließ sich auf seinen Stuhl nieder. Als er den Rhythem-Gitarristen betrachtete, fiel ihm die glänzende Flüssigkeit auf dessen Wangen auf. //Er weint!// “Aoi? … Kannst du-du mich hören?”, fragte er dann und wartete ab. Seine Hände fingen augenblicklich an zu zittern, da er mehr als nur nervös war.

Zunächst geschah nichts, denn Aoi machte keine Anstalten sich zu bewegen. Er war immer noch schrecklich müde von den Schmerzmitteln und es kostete ihm einige Anstrengung die Augen zu öffnen. Dann blickte er in das sonst so schöne Gesicht von Uruha, welches momentan ziemlich übermüdet, besorgt und traurig wirkte. “Aoi … Du-du bist endlich wach!”, sagte der dunkelblonde Gitarrist und seine Augen wurden glasig. Aoi versuchte etwas zu sagen, doch kein Laut verließ seine Lippen. //Was ist denn jetzt los Ö.Ö? Warum kann ich nichts sagen?//, überlegte er und fing an in Panik zu geraten, woraufhin er heftig nach Luft schnappte. “Beruhige dich … ich ruf den Arzt!”, und so drückte Uruha auf einen roten Kopf neben Aoi´s Bett. Der Schwarzhaarige versuchte sich wieder zu beruhigen, da das heftige und tiefe Einatmen in der Brust schmerzte. Er hatte den Blick abgewandt und sah Uruha nicht an. Kurz darauf ging die Türe auf und Dr. Hatake kam gefolgt von zwei Pflegern in den Raum. “Was ist hier los?”, fragte er auch sogleich und sah Uruha ernst an. “Aoi ist wach und wollte etwas sagen, doch er konnte nicht. Er fing wieder aufgebracht an zu Atmen und er hat Schmerzen! Bitte … helfen Sie ihm …”, erklärte der Jüngere und biss sich auf die Unterlippe. “Ich werde mir das Ganze genauer ansehen. Wenn Sie bitte so freundlich wären und draußen warten würden!”, bat ihn Tomoka und so machte er sich widerwillig auf den Weg nach draußen.
 

Auf dem Gang kamen Reita und Ruki, Richtung Intensivstation entlang geschlendert und unterhielten sich angeregt über irgendein Thema. Der blonde Bassist war der Erste der Uruha sah. “Uruha^^”, kam es gut gelaunt von ihm und er ging auf seinen Koi zu, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. “O-haiyô ihr Beiden … Wie geht´s euch?”, fragte Uruha und sah sie an. “Mit geht´s gut. Nur hab ich mächtig Hunger =)”, sagte Ruki und lächelte. “War ja nicht anders zu erwarten xD”, kam es lachend von dem Älteren und er knuffte Ruki auf den Arm. “Da muss ich Reita zustimmen^^ Und wie geht´s dir?” “Eigentlich auch ganz gut, nur hast du mir die Nacht gefehlt”, antwortete Reita und ließ sich neben seinem Freund auf den Stuhl nieder. “So hab ich das?”, und Uruha gähnte. “Hai, aber du siehst aus, als ob du nicht geschlafen hattest! Wie geht´s ihm?” Der dunkelblonde Gitarrist legte seinen Kopf auf Reita´s Schulter und fing an zu erzählen. “Es geht ihm gut und er ist auch wach, aber erst seit ein paar Minuten. Deshalb bin ich auch hier draußen, da Tomoka-san bei ihm ist. Die letzte Nacht war schlimm. Aoi schlief total unruhig und er hatte ziemlich hohes Fieber, was aber Gott sei Dank gesunken ist. Ich bin dann im Stuhl eingeschlafen und mir tut jetzt deswegen auch alles weh! Wo habt ihr eigentlich Kai gelassen?” “Der müsste eigentlich gleich hier sein. Er wollte Kaffee holen gehen”, beantwortete Ruki die Frage des Größeren und er lehnte sich an die Wand. “Da kommt er ja schon^^!, sagte Reita, als er Kai erblickte, der den Gang mit vier Kaffeebechern entlang kam. “O-haiyô Uruha =) Na, noch alles in Ordnung, oder gibt es seit vorhin etwas Neues?”, begrüßte ihn der freundliche Drummer und hielt ihm auch sogleich einen Becher Kaffee hin. Dieser nahm diesen dankend an und sah dann auf den Boden. “Aoi ist wach, aber …”, fing er an. “Was ‘aber’? Uruha was ist los?”, hakte Kai nach und er merkte, dass den Größeren etwas bedrückte. “Er wollte etwas sagen, doch … doch er konnte nicht! Er konnte mir noch nicht einmal ins Gesicht sehen …! Aoi wird mir nie verzeihen!”, sprach er weiter und einzelne Tränen kullerten seine Wangen hinab. Der blonde Bassist legte ihm einen Arm um die Schulter und zog ihn zu sich. “Hey, das wird schon wieder. Aoi ist doch erst jetzt wach geworden. Kann auch sein, dass er noch einen Schock oder so hat”, versuchte er seinen Freund zu beruhigen. “Reita hat Recht! Das muss noch gar nichts bedeuten. Wir müssen ihn jetzt erst in aller Ruhe zu Kräften kommen lassen. Und glaub mir …”, sagte Kai und ging vor Uruha in die Hocke. “ … Er wird dir verzeihen! Da bin ich mir sicher … Lass ihm nur noch etwas Zeit.” Der dunkelblonde Gitarrist nickte und Reita wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.
 

Kurz darauf kam Dr. Hatake aus der Intensivstation und sah die vier der Reihe nach an. “Ich wünsche Ihnen einen schönen guten Morgen^^ Also, Shiroyama-san ist wach, doch er hat einen Schock davon getragen, der sich auf sein Sprachzentrum ausgewirkt hat … Kein Sorge, dass wird sich in den nächsten Tagen legen”, fügte er noch hinzu, als er die entsetzten Gesichter der Anderen sah. “Es geht ihm soweit gut. Sein Körper nimmt die Medikamente an und das Fieber geht langsam zurück. Das schlimmste ist überstanden.” “Können wir zu ihm?”, fragte Ruki und er hielt seinen Kaffeebecher fest umklammert. “Hai, doch ich muss darauf bestehen, dass Sie ihn nicht unnötig in Aufregung versetzen. Denn sollte das der Fall sein, bekommt er nur noch mehr Schmerzen, da er noch nicht richtig tief einatmen kann, aufgrund der Rippenbrüche! Sein Körper ist noch sehr schwach, doch wir hoffen alle, dass Shiroyama-san sich schnell erholt”, erklärte er und die vier GazettE-Members nickten. “Dann wäre alles geklärt =) Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.” “Arigatô gozaimasu, dass wünschen wir Ihnen auch.” So verabschiedeten sie sich von dem Arzt und sahen sich dann Gegenseitig an. “Okay, dann lasst uns das Beste aus der Situation machen”, sagte Kai und er trank seinen Kaffee aus. “Hai … Kommt ihr?”, fragte Ruki an Uruha und Reita gewandt, da Beide keine Anstalten machten sich zu bewegen. “Wir kommen gleich nach. Ich muss nur kurz mit Uruha sprechen”, gab der Bassist als Antwort und wartete ab. Kai und Ruki nickten und gingen dann schließlich zu Aoi in den Raum.
 

Reita hatte Uruha mittlerweile losgelassen und sah seinen Freund von der Seite her an. “Uruha …”, fing er leise an und überlegte. “… Ich wollte mich noch mal bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so komisch war und auch, dass ich dich rausgeschmissen hab …Ich habe überreagiert, denn ich hätte dich nicht so anschreien dürfen!” “Schon in Ordnung. Es-es ist auch teils meine Schuld! Ich hätte dir nicht unterstellen dürfen, dass du fremdgehst … Tut mir leid!”, antwortete Uruha und sah weiterhin auf den Boden. “Du machst dir um Aoi Sorgen, hab ich Recht?”, bemerkte der Ältere. “Ist das so offensichtlich?” “Hai. Uruha, ich kenne dich jetzt schon ziemlich lange .. Und du sollst wissen, dass ich immer für dich da bin!” “Arigatô”, kam es leise von dem Dunkelblonden und er sah Reita schließlich an. “Wollen wir auch langsam rein? Ich will mich selbst davon überzeugen, wie es ihm geht!”, und so nahm Reita den Größeren an der Hand und zog ihn hinter sich mit auf die Intensivstation.
 

Aoi war immer noch wach und als er Uruha und Reita eintreten sah, wandte er den Blick an. //Ich wusste es, dass er es nicht Ernst meint =(//, waren seine Gedanken, denn er bemerkte, dass sie Händchen haltend in den Raum kamen. “Hey Aoi. Schön das es dir wieder besser geht^^”, sagte Reita, der nun neben ihm stand und ihn ansah. Aoi hingegen nickte so gut er konnte und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. “Lass den Kopf nicht hängen. Das mit deiner Stimme wird wieder und wir nehmen dich auch wieder komplett gesund mit nach Hause”, versicherte ihm Kai, der neben ihm auf der Bettkante saß. “Genau! Und wenn es das Wetter noch einmal zulässt, grillen wir bei uns. Denn der Sommer hält sich nicht mehr lange”, sagte der kleine Vocal freundlich und schenkte dem Älteren ein Lächeln. //Das hört sich alles ganz toll an, aber ich glaube dazu wird es nicht kommen … Es ist besser so, wenn ich die Band verlasse!//, dachte Aoi und sein Blick wurde traurig.
 

“Können wir noch etwas für dich tun?”, fragte Kai und sah Aoi an. Dieser machte eine Geste, die ihnen andeutete, dass er etwas zu schreiben brauchte. “Liegt hier irgendwo etwas zu schreiben rum?”, kam es von Ruki und sie blickten sich um. “Hier …”, und Uruha hielt Aoi einen Stift und einen kleinen Notizblock hin. “Wo hast du den denn jetzt her ôÔ?”, fragte der blonde Bassist verwirrt und sah seinen Freund an. “Den hatte ich in meiner Hosentasche. Ich hab immer etwas zu schreiben dabei. Man kann ja nie wissen =) “, antwortete er und entfernte sich wieder vom Bett, nachdem Aoi die beiden Sachen angenommen hatte. Auf den Zettel schrieb er ‘Wasser’ und hielt ihn dann Kai hin. Dieser nickte und verließ das Zimmer. Uruha sagte kein Wort. Er saß auf einem Stuhl und sah den Schwarzhaarigen einfach nur an, während Ruki und Reita sich wieder unterhielten. Aoi hielt die Augen geschlossen, da er ziemlich müde war.
 

Als Kai mit dem Wasser zurückkam, goss er etwas in ein Glas und gab es Aoi. Der Drummer half ihm vorsichtig etwas auf, damit er trinken konnte und danach legte er sich wieder hin. Es dauerte nicht lange und sie hörten das regelmäßige Atmen von Aoi, welcher wieder eingeschlafen war. “Wie sieht´s aus Jungs, wollen wir langsam was Essen gehen? Ich bekomm nämlich auch Hunger und Aoi schläft”, fragte Reita seine Bandkollegen. “Ich komm nicht mit! Ich will hier bleiben”, sagte Uruha und schüttelte vehement den Kopf. “Du musst aber was essen! Du hast gestern schon kaum was zu dir genommen … Bitte Uruha!”, bat ihn sein Freund, welcher vor ihm in die Hocke ging. “Da muss ich Reita zustimmen. Es ist nicht gut, wenn du nichts isst und dir ständig Gedanken machst. Es geht ihm gut. Zwar hat er noch leichtes Fieber, aber Aoi ist hier in guten Händen. Sonst liegst du auch bald hier im Krankenhaus! Oder willst du das etwa?”, erklärte Kai und sah Uruha mit fragendem Blick an. “Nein, aber …” “Nichts ’aber’! Du kommst jetzt mit … Und keine Widerrede!”, unterbrach ihn Ruki, schnappte nach Uruha´s Hand und zog ihn hinter sich her.
 

Die Vier gingen in ein nahe gelegenes Restaurant und bestellten sich ihr Frühstück. “Wie soll es jetzt weitergehen?”, fragte Reita nach einer Weile. “Wie meinst du das?”, kam die Gegenfrage von ihrem Leader. “Na das mit Aoi? Als ich bei ihm war, sagte er, dass er die Band verlassen will! … Das wird er doch wohl nicht ernst gemeint haben!”, antwortete der Blonde und er sah auf sein Stück Kuchen. “Ich hoffe es nicht … Wir müssen abwarten und uns dann alle zusammen setzten. Wie gut, dass in der nächsten Zeit keine Tour oder Auftritte anstehen. Mit unserem Manager habe ich auch schon gesprochen, da er wissen wollte was los ist. Minamoto-san meinte, dass er sich um die ganzen Termine und so kümmert. Wir sollten uns um Aoi kümmern, und versuchen, dass er bald wieder auf den Beinen ist”, gab Kai als Antwort und nahm einen Schluck von seinem Apfelsaft. “Okay, ich glaube das dürften wir schaffen. Was sagst du dazu, Uruha?”, fragte Ruki und stupste den Lead-Gitarristen an. Dieser stocherte in seinem Essen rum und hörte gar nicht zu. “Wie bitte? Ich hab grad nicht aufgepasst. Gomen ne!”, entschuldigte er sich. “Du hast die ganze Zeit nicht aufgepasst! Lass doch endlich das Grübeln sein … In ein paar Wochen denken wir schon gar nicht mehr an das alles. Aoi wird mit dir schon wieder reden, wart ab^^”, versuchte ihn Reita aufzumuntern. “Ich hoffe es …” “Bestimmt. Aber jetzt iss erstmal … Das kann man ja nicht mit ansehen. Das arme Essen x)”, und auch Ruki musste anfangen zu lachen, als er sah, was der Größere dort mit seinem Essen veranstaltete. Letztendlich gelang es ihnen, und Uruha aß sein Frühstück auf. Sie blieben noch eine ganze Weile in dem Restaurant, bevor sie zurück ins Krankenhaus gingen.
 

Die nächsten zwei Tage musste Aoi noch auf der Intensivstation bleiben, bevor er endlich in ein normales Zimmer kam. Aoi sah Uruha nur an, wenn es unbedingt sein musste. Ansonsten mied er den Blickkontakt zu dem anderen Gitarristen. Mehrmals am Tag, sah Dr. Hatake nach ihm und wechselte eigenhändig den Bandageverband für die Rippen. Ebenso machte er mit Aoi die täglichen Atemübungen, damit der Rhythem-Gitarrist wieder vollständig und ohne Schmerzen tief einatmen konnte. Im Großen und Ganzen war der Arzt mit Aoi´s Verfassung zufrieden, doch die Sprachblockade bereitete ihm Sorgen. “Dr. Hatake? Kann ich Sie kurz sprechen?”, fragte Kai an den Arzt gewandt. “Aber natürlich. Lassen Sie uns doch rausgehen”, antwortete er und verließ mit dem Drummer das Zimmer. “Was will Kai denn mit Tomoka besprechen?”, fragte Uruha und sah den Beiden hinterher. “Keine Ahnung. Ich bin auch nicht allwissend”, sagte Ruki und zuckte mit den Schultern.
 

Draußen auf dem Gang lehnte sich der große Arzt an einen nahe gelegenen Getränkeautomaten und blickte den Kleineren fragend an. “Was liegt Ihnen denn auf dem Herzen?” “Es geht um Aoi! Mir macht es Angst, dass er immer noch nicht spricht. Können Sie nichts dagegen tun?”, erklärte Kai und ihm waren die Sorgen ins Gesicht geschrieben. “So leid es mir tut, nein! Es ist von Patient zu Patient verschieden. Solche Schocks verhalten sich immer Unterschiedlich. Doch irgendetwas scheint Shiroyama-san zu bedrücken! Wissen Sie vielleicht den Grund?” “Ich habe eine Vermutung, aber sicher bin ich mir nicht. Es gab vor dem Unfall eine Auseinandersetzung mit seinem besten Freund!”, sagte Kai und sah traurig aus. “Das ist der Herr, der ständig bei ihm war, richtig? Anscheinend bereut er es aber, denn ich habe in meiner ganzen Laufbahn noch niemanden kennen gelernt, der alles für einen Patienten tun würde. Versuchen Sie dieses Problem zu lösen, vielleicht ergibt sich dann alles von ganz alleine?”, und Tomoka-san legte eine Hand auf Kai´s Schulter. “Ich werde es versuchen.” Der Schwarzhaarige wollte sich soeben von dem Älteren verabschieden, als die Türe zu Aoi´s Zimmer aufging und Reita raus gerannt kam. “Dr. Hatake! Können Sie Aoi etwas gegen die Schmerzen geben? Ihm tut beim Atmen alles weh!”, fragte Reita. “Ich bin gleich bei ihm. Ich muss nur eben das Medikament besorgen”, und so ging Dr. Hatake Richtung Medikamentenausgabe davon. Kai und Reita gingen zurück ins Zimmer und sahen es Aoi an, dass dieser ziemliche Schmerzen hatte. Tomoka kehrte zurück und spritze dem Gitarristen ein schmerzlinderndes Medikament. Nach ein paar Minuten entspannten sie Aoi´s Gesichtszüge und er schlief wieder ein.
 

Obwohl es Aoi bereits besser ging und er sich immer mehr erholte, blieben seine Freunde dennoch die ganze Zeit im Krankenhaus. Sie wollten ihn jetzt nicht alleine lassen, sondern in seiner Nähe bleiben. Samstagabend saßen sie bei Aoi im Zimmer und sahen gemeinsam fern. Ruki rätselte mit, da sie eine Quiz-Show ansahen und er hatte auch bis jetzt immer die richtige Antwort. Uruha saß auf der Fensterbank und schwieg, während Kai und Reita wetteten, dass ihr quirliger Vocal nicht bis zum Ende mithalten könnte. Aoi verfolgte das Geschehen und sah hin und wieder zu Uruha. // Seit er hier ist, hat er kaum etwas gesagt! Ob ich daran Schuld bin? Nein, warum auch? Wie ich die Jungs vermissen werde … Aber es hat keinen Sinn in der Band zu bleiben, denn das macht die Situation nicht besser =( // Er grübelte, bis er einen Freudenruf von Ruki vernahm. “Ich sagte doch, dass ‘C’ richtig ist. So ein Blödmann x)”, freute er sich. “Du hattest doch nur Glück^^ Oder glaubst du etwa, dass du bis zum Schluss gekommen wärst?”, fragte Reita neckend. “Natürlich … Soll das heißen, dass du mir etwa meine Intelligenz untergräbst -.-’?”, fragte Ruki und sah den Bassisten mit einem Schmollmund an. “Ich? Oo Nein, niemals xD”, doch schon flog das Kissen aus dem Nachbarsbett gegen Reita. Sie mussten alle anfangen zu lachen und auch auf Aoi´s Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab.
 

Der Rhythem-Gitarrist drehte den Kopf nach rechts und sah an Uruha vorbei aus dem Fenster. “Ich geh mal eben eine rauchen. Wer kommt mit?”, fragte der blonde Vocal und stand auf. “Ich”, kam es gleichzeitig von Kai und Reita und sie mussten erneut lachen. “Was ist mit dir Uruha?” “Ich war doch erst =) Das hast du gar nicht mitbekommen, da du so vertieft warst”, gab der Gitarrist von sich. “Geht ihr nur. Ich halte hier die Stellung^^”, und so verließen die drei das Zimmer. Der Größere stand auf und stellte den Fernseher auf stumm. Als er wieder auf der Fensterbank saß und hinaussah, ergriff er das Wort. “So klar wie heute war der Himmel schon lange nicht mehr. Weißt du noch, als wir vor ein paar Jahren auf dieser Sternwarte waren? Ich glaube, heute ist die Sicht sogar noch besser”, und er sah den Anderen schließlich an. Aoi erinnerte sich an den Tag und nickte langsam, als er den Größeren ansah und ihm ein kurzes freundliches Lächeln schenkte. Man konnte Uruha ansehen, dass ihm eine Last von den Schultern genommen wurde, denn zum ersten Mal seit Tagen, sah Aoi das schöne und zufriedene Gesicht seines besten Freundes wieder, welches er wirklich vermisst hatte. “Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen!”, erklang die sanfte und leise Stimme Uruha´s, bevor dieser wieder den Blick nach draußen wandte. //Irgendwann, hai!//, waren Aoi´s Gedanken und er schloss die Augen.
 

Sonntagmorgen war nur Kai bei ihm im Zimmer, als er aufwachte, da die Anderen kurz nach Hause gefahren waren, um sich zu duschen. “O-haiyô Aoi =)”, kam es gut gelaunt von Kai, als er sah, dass sein Freund wach geworden war. “Wie geht´s dir? Alles in Ordnung?” Der Gitarrist versuchte es nun erneut, etwas zu sagen und dieses Mal klappte es. “Es … geht mir gut … Kai.” Seine Stimme klang heiser und abgehackt, aber das war ihm egal. Dem Drummer stiegen Tränen in die Augen, als er hörte, dass Aoi eben geantwortet hatte. “Na endlich^^ Ich dachte schon, wir hören deine Stimme gar nicht mehr. Du hast uns allen ziemliche Angst gemacht!” “Gomen … War nicht meine Absicht! Kannst du-du mir bitte ein Glas Wasser geben?”, fragte Aoi und er sah den Anderen bittend an. “Klar doch.” Er stand auf und schenkte ihm ein Glas Wasser ein, dass er ihm dann auch sofort gab. “Arigatô.” “Na da werden sich die Anderen aber freuen =) …” “Nein!! Bitte sag es niemandem … Ich will mit keinem reden. Schon gar nicht mit Uruha!”, fiel der Gitarrist dem Jüngeren ins Wort. “Aber Aoi! … Du quälst ihn damit am Meisten! Ruki und ich wissen, was zwischen euch passiert ist! Uruha hat es uns erzählt, da er nicht mehr klar kam. Er macht sich schreckliche Vorwürfe, weil er daran Schuld ist, dass du hier liegst! Seit du hier bist, wich Uruha nicht von deiner Seite, er blieb die ganze Zeit über in deiner Nähe. Du bist ihm sehr wichtig, Aoi! Tu’ ihm das nicht an …”, erklärte Kai und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. “Warum sollte ich nicht? Er hat mir schließlich genügend Schmerzen zugefügt! … Außerdem werde ich die Band verlassen!”, sagte Aoi und er schloss die Augen, da ihm die Tränen kamen. “Das …das ist doch nicht dein Ernst?! Sag mir warum, Aoi?” “Es bringt nichts … Du siehst doch wozu es geführt hat!”, und er fing an nach immer mehr Luft zu schnappen, was ihn aber die Zähne zusammen beißen ließ. “Hör auf dich so aufzuregen! Lass uns das ein Andermal klären”, und er versuchte den Älteren zu beruhigen. “Ich … will nach Hause!!”, sagte Aoi und griff nach Kai´s Hand. “Ich werde Tomoka-san fragen, okay?” Der Rhythem-Gitarrist nickte und Kai verließ das Zimmer. //Die sollen mich doch einfach nur in Ruhe lassen. Ist das denn so schwer zu verstehen? Ich brauch keinen, der auf mich aufpasst!//, er machte die Augen wieder zu und versuchte noch mal zu schlafen, da er von den Schmerzmitteln noch total müde war!
 

Bevor Aoi wieder einschlafen konnte, kam Kai wieder ins Zimmer zurück. “Aoi? Bist du noch wach?”, fragte er und wartete ab. Der Schwarzhaarige öffnete träge seine Augen und sah Kai an. “Tomoka meinte, er kann dich erst morgen Mittag oder so entlassen! Ich hab ihm übrigens erzählt, dass du wieder sprichst, sonst hätte er dich nicht gehen lassen”, erklärte der Jüngere. “Und er lässt mich … einfach so gehen?”, fragte Aoi und ihm fiel das Sprechen immer noch schwer. “Ich hab ihm erklärt, dass du hier raus willst und ihm versichert, dass du zu Hause in guten Händen bist. Er möchte dich dennoch noch einmal untersuchen, um ganz sicher zu gehen.” “Arigatô, Kai … Ähm, könntest du mich dann morgen abholen? Zu Hause komm ich dann schon alleine klar.” “Natürlich hol ich dich morgen ab oder meinst du, ich lass dich mit dem Taxi nach Hause fahren -.-?”, antwortete der Drummer und er setzte sich zu Aoi auf´s Bett. Dieser zuckte mit den Schultern und starrte an die Decke. “Und von wegen, du kommst zu Hause alleine klar … Das kommt gar nicht in Frage … Es wird jemand bei dir bleiben, egal wer! Wir werden uns abwechseln, damit …”, doch Kai wurde von dem Gitarristen unterbrochen, der ihn mit Tränen in den Augen ansah. “ICH BRAUCHE KEINE HILFE …!!! Ihr behandelt mich alle so, als wäre ich ein Pflegefall … Ich kann auf mich selbst aufpassen … Ich brauche nicht ständig jemanden um mich herum … Lasst-lasst mich … doch einfach nur in Ruhe!” Aoi wandte den Blick ab, da er nicht verhindern konnte, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen und er ballte seine heile Hand zur Faust. Der Andere sah ihn mit großen Augen an und war sprachlos. “Tut mir leid, Kai … Ich wollte dich nicht so anfahren =(“, entschuldigte er sich dann, doch er sah den Drummer nicht an. “Schon … Schon in Ordnung. Ich wollte dir nur helfen. Wir machen uns alle Sorgen um dich, doch am meisten trifft deine Ablehnung Uruha! Sprich doch wenigstens mit ihm …”, sagte Kai ruhig und sah den Älteren weiterhin an. “Lasst mich doch alle mit Uruha in Frieden … Ich will ihn nicht sehen und mit ihm sprechen will ich auch nicht!”, antwortete Aoi leise und man konnte ihm ansehen, dass ihm die Situation mit ihrem Lead-Gitarristen nicht kalt ließ. “Ich will jetzt schlafen … denn ich hab ziemliche Kopfschmerzen und bin tot müde.” Er schloss die Augen und wenig später fiel er in einen unruhigen Schlaf. Der restliche Tag zog sich in die Länge. Die Anderen drei waren in der Zwischenzeit auch wieder aufgetaucht und Kai erzählte ihnen, dass Aoi Morgen nach Hause konnte. Somit packten sie ihre Sachen zusammen, die sie mitgebracht hatte und schliefen auch wieder zu Hause.
 

Am nächsten Morgen kam Dr. Hatake zu Aoi ins Zimmer und er wechselte diesem seinen Verband. “Und ich kann sicher gehen, dass ich Sie entlassen kann? Denn Sie sind immer noch nicht ganz gesund!”, erklärte er Aoi, als er ihm den neuen Bandageverband angelegt hatte. “Hai, ich komme zu Hause schon klar … Sie haben schon genug für mich getan … Arigatô gozaimasu!”, antwortete der Piercingträger und nickte kurz. “Sie müssen sich nicht bedanken^^. Das ist mein Job, Menschen zu Helfen und Ihre Freunde hätten alles getan, um Ihnen zu helfen. Vor allem aber Takashima-san!! … Entschuldigen Sie, wenn ich unhöflich erscheinen sollte, aber Ihr Freund saß die ganze Zeit über bei Ihnen am Bett und machte sich große Sorgen um Sie! Man konnte ihn noch nicht einmal davon abbringen, das Zimmer zu verlassen. Er blieb bei Ihnen und half sogar, dass ihr Fieber sank”, erzählte Tomoka und er betrachtete den Schwarzhaarigen, der vor ihm auf dem Bett saß und den Blick gesenkt hielt. “Das … das hat er getan?”, fragte Aoi dann und sah den Arzt an. “In der Tat … Sie müssen ihm sehr viel bedeuten und Sie können stolz sein, so einen Freund zu haben. Machen Sie das Beste aus der Situation.” “Vielen Dank, Dr. Hatake. Doch ich muss mir erst über ein paar Dinge, Gedanken machen bevor ich eine Entscheidung treffen kann.” “Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle viel Glück und gute Besserung^^ Eine Bitte hätte ich jedoch noch! Ich möchte Sie alle zwei Tage hier im Krankenhaus zur Untersuchung sehen, damit ich sicher sein kann, dass Sie sich auch gut erholen”, sagte der junge Arzt und sah Aoi freundlich an. Dieser nickte und gab seinem Gegenüber die Hand. “Das werde ich machen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag =)” “Arigatô. Das wünsche ich Ihnen ebenfalls”, und mit diesen Worten verließ Dr. Hatake das Zimmer. Aoi ging in das kleine Badezimmer, dass sich mit im Raum befand und machte sich das Gesicht nass, da ihm schrecklich heiß war. Nachdem er sich das Gesicht abgetrocknet hatte, sah er sich im Spiegel an. Sein blaues Auge war verschwunden und außer der Wunde am Kopf, die mit einem Pflaster bedeckt war, hatte er nur noch ein paar Schrammen im Gesicht. //Ich muss das mit Uruha irgendwie klären, doch wie weiß ich nicht! Und dann ist da noch der Ausstieg aus der Band!//, er grübelte noch eine Weile vor sich hin und kehrte zum Bett zurück, um sich darauf zu setzen und auf Kai zu warten. //Wo bleibt Kai denn? Er wollte doch schon lägst hier sein!//
 

Nach weiteren fünf Minuten klopfte es an die Türe und Uruha trat ins Zimmer. //Uruha? Oô Was will der denn jetzt hier?//, fragte sich Aoi in Gedanken und sah den Anderen an. “Ich weiß, du hast Kai erwartet, aber dem kam etwas dringendes mit unserem Manager dazwischen und so hat er mich gebeten, dich abzuholen”, erklärte der dunkelblonde Gitarrist, als er Aoi´s Blick sah. //Na großartig -.- Musste das ausgerechnet Uruha sein? Ruki hätte mich doch auch holen können … //, er nickte kurz und wandte dann den Blick ab. “Bist du soweit? Können wir los?”, fragte Uruha und wartete ab. Aoi stand auf und nahm seine Jacke in die Hand, um diese anzuziehen, doch das wollte ihm nicht so ganz gelingen, da ihm immer noch alle Rippen schmerzten. “Warte … ich helfe dir!”, sagte Uruha ruhig und er half dem Älteren in die Jacke. “Okay, dann lass uns gehen”, und der Lead-Gitarrist nahm die Tasche von Aoi in die Hand, die Kai vorbei gebracht hatte und er verließ mit Aoi das Zimmer. Unten an der Rezeption meldete er den Schwarzhaarigen ab und nahm die Rezeptzettel entgegen, die ihm die ältere Dame reichte. Draußen legte Uruha die Tasche in den Kofferraum, seines Mercedes (SLK 500/ Silber) und stieg dann ins Auto. Aoi stieg auch ein, schnallte sich an und sah aus dem Fenster. “Wir müssen vorher noch zur Apotheke und zur Tankstelle, wenn es in Ordnung geht?”, sagte der Jüngere und startete den Motor. Der Rhythem-Gitarrist nickte nur und zog seinen schwarzen Mantel näher an sich. Uruha bemerkte diese Geste und stellte die Heizung an, damit es wärmer wird.
 

Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und sie kamen nur langsam voran, da die meisten Leute mit dem Auto unterwegs waren. Aoi hatte den Kopf so gut es ging zur Seite gedreht und sah immer noch schweigend aus dem Fenster. Auch Uruha schwieg und konzentrierte sich auf den Verkehr. Knapp zehn Minuten später bog Uruha auf den Parkplatz der Apotheke und wandte sich an Aoi. “Ich bin gleich wieder zurück. Ich hol nur schnell deine Medikamente.” Der Schwarzhaarige sah ihn kurz an und nickte erneut. //Warum macht er das? Er weiß doch, dass ich ihn nicht sehen will! Du tust dir damit keinen Gefallen, wenn du dich um mich kümmerst …//, dachte er, als er dem Anderen hinterher sah, wie er in die Apotheke lief. “Man ist das kalt … und nass! Das war´s dann wohl mit dem Sommer”, sagte der Lead-Gitarrist, als er zurückkam und die kleine Tüte mit den Medikamenten auf den Rücksitz legte. Aoi hingegen hatte den Blick wieder abgewandt und lehnte seinen Kopf an die Kopflehne des Sitzes. “So und jetzt nur noch schnell tanken und dann können wir endgültig nach Hause fahren =)”, kam es freundlich von dem Dunkelblonden und er fuhr wieder los.
 

Auf der Hälfte der Strecke schlief Aoi ein, da die Schmerzmittel immer noch wirkten, die er am Morgen bekommen hatte. Uruha bemerkte es zunächst nicht, doch als er sich an der Tankstelle zu ihm rüberbeugte musste er unwillkürlich lächeln. //Schlaf noch ‘ne Weile, bis wir zu Hause sind//, dachte er, nahm seine Brille ab und stieg dann schließlich aus. Er tankte den Wagen voll, holte sich noch zwei Schachteln Zigaretten und zahlte an der Kasse. Die restliche Autofahrt über hörte Uruha leise Radio und hing seinen Gedanken nach. Eine viertel Stunde später parkte der Jüngere das Auto in der Tiefgarage des Gebäudes und stellte den Motor ab. “Aoi? Wir sind da …”, sagte er leise und rüttelte den Anderen sanft wach. Aoi öffnete müde die Augen und drehte sich dann zu Uruha. “Komm … Du kannst oben gleich weiter schlafen.” Der Größere stieg aus, nahm die Tüte mit den Medikamenten vom Rücksitz und die Tasche aus dem Kofferraum, in die Hand und wartete, bis Aoi ausgestiegen war, damit er den Wagen abschließen konnte. Gemeinsam fuhren sie nach oben zu Aoi´s Wohnung und Uruha sperrte auf, da ihm Kai die Ersatzschlüssel gegeben hatte. Beide betraten die Wohnung mit gemischten Gefühlen und zogen dann Schuhe & Jacke aus. Aoi ging geradewegs ins Schlafzimmer und bemerkte, dass sein Bett frisch bezogen war und sich auch die restliche Wohnung in sauberem Zustand befand. “Kai war hier und hat zusammen mit Ruki aufgeräumt! Sie waren auch einkaufen”, sagte Uruha, der dem Schwarzhaarigen gefolgt war und dessen Blick sah. Aoi nickte nur und ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Er wollte gerade wieder ins Zimmer gehen, da er todmüde war, aber Uruha stellte sich ihm in den Weg. “Moment … Du-du musst die Medikamente noch nehmen … Ich weiß, dass du dich nicht bemuttern lassen willst, a-aber ich … will, dass es dir wieder gu-gut geht!”, und er ging an Aoi vorbei in die Küche. Mit zitternden Händen nahm er die zwei Schachteln aus der Tüte und gab sie Aoi. Dieser nahm diese entgegen, setzte sich auf den Stuhl und nahm die Packungsbeilage heraus, um sich diese durchzulesen. Uruha lehnte an der Anrichte und beobachtete seinen besten Freund. //Was hab ich nur getan? Bitte … Ich hoffe so sehr, dass du mir verzeihst und wieder mit mir sprichst// Als Aoi die Packungsbeilage gelesen hatte, drückte er eine Tablette aus der Schablone und sah diese an. “Na los … runter damit. Du willst doch auch wieder gesund werden^^”, sagte der dunkelblonde Gitarrist und füllte das Glas von Aoi wieder mit Wasser auf. Aoi nahm die Tablette widerwillig in den Mund und schluckte sie mit dem Wasser hinunter. Er stand auf, sah den Größeren an und nickte dann dankend. Der Rhythem-Gitarrist verließ die Küche und ging ins Schlafzimmer. Er schloss hinter sich die Türe und legte sich ins Bett. //Irgendwie tut er mir leid. Ob ich doch zu weit gehe?//, dachte er und sah an die Decke, da er auf dem Rücken lag.
 

Nachdem Aoi die Küche verlassen hatte und in sein Zimmer ging, ließ sich Uruha auf einen der Stühle nieder und zündete sich eine Zigarette an. Diese rauchte er still zu Ende und stützte dann die Ellenbogen auf dem Tisch ab, um das Gesicht in den Händen zu vergraben. //Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte doch gar nicht hier sein. Er spricht ohnehin nicht … und er kann mir noch nicht einmal richtig in die Augen sehen!// Der Lead-Gitarrist fing zu weinen an und bemerkte gar nicht, dass Aoi vor der Küche stand und ihn beobachtete. //Kai hatte Recht! Er … er quält sich wirklich … Das wollte ich doch gar nicht …//, und er versuchte mit aller Kraft seine Tränen zu unterdrücken. Schließlich rang sich Aoi dazu durch, zu Uruha in die Küche zu gehen. Er legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter und wartete auf seine Reaktion ab. Der Dunkelblonde zuckte bei dieser unerwarteten Berührung zusammen und sah in das besorgte Gesicht von Aoi. “A-Aoi! Was …? Tut mir leid … Es-es ist alles in Ordnung!”, versuchte er stotternd zu erklären, doch der Ältere schüttelte, so weit es mit der Halskrause möglich war, den Kopf und blickte ihn müde an. //Hoffentlich mache ich jetzt nichts falsches…!//, überlegte der Schwarzhaarige, wischte kurzerhand ein paar Tränen von Uruha´s Gesicht und nahm dann seine Hand. Der Andere wusste nicht was jetzt vor sich ging und musterte Aoi. “Was … was machst du?”, fragte er, doch Aoi zog ihn auf die Beine und deutete an, ihm zu folgen. Uruha folgte ihm ins Schlafzimmer und blieb dann stehen. Der Kleinere legte sich wieder ins Bett und zog die Decke zur Seite. “Aoi … was willst du mir damit sagen? … Soll … Soll ich mich etwa zu dir legen?”, fragte Uruha verwirrt und er wusste nicht ganz, was er von der jetzigen Situation halten sollte. Aoi jedoch nickte nur und sah ihm das erste Mal seit einer Woche direkt in die Augen. Der Jüngere zögerte zunächst, doch dann ging er zum Bett und legte sich neben Aoi. Uruha deckte sie Beide zu und drehte sich auf die Seite, um den Anderen anzusehen. Aoi lag auf dem Rücken, da er noch nicht auf der Seite liegen konnte und er versuchte die Halskrause zu öffnen. “Was machst du? Du solltest die am Besten dran lassen … aber so wie es aussieht, juckt es dich!” Der Rhythem-Gitarrist nickte nur und legte das störende Material neben sich auf den Nachttisch. Dann machte er es sich, so gut es ging gemütlich und schloss die Augen. “Schlaf gut, Aoi …”, sagte Uruha leise und er warf noch einmal einen kurzen Blick auf die Uhr. //Erst kurz vor sechs Uhr! So früh bin ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr zu Bett gegangen oO// Er betrachtete Aoi noch eine Weile und legte dann vorsichtig einen Arm um ihn, ehe er selbst einschlief.
 

Gegen elf Uhr wurde Uruha wach und er nahm den Arm von Aoi. Er stand vorsichtig auf und verließ leise das Zimmer, um den Anderen nicht zu wecken. Er ging in die Küche und nahm sein Handy zur Hand, dass er auf dem Küchentisch liegen gelassen hatte. //Reita hatte angerufen … Hoffentlich ist er noch wach//, dachte er und wählte die Nummer von Reita. “Hai?”, kam es müde von dem Bassisten. “Hey^^ Ich bin´s. Hab ich dich geweckt?”, fragte Uruha. “Nee, ich lieg grad auf der Couch und langweile mich. Wo warst du vorhin? Du bist nicht an dein Handy gegangen.” “Gomen ne! Ich hatte mich auf die Couch gelegt, als Aoi ins Bett ging und bin dann selbst eingeschlafen”, log der Lead-Gitarrist. “Achso, ist ja nicht schlimm^^ Wie geht´s ihm denn? Spricht er denn schon?”, wollte Reita wissen und gähnte kurz. “Schön wär´s, aber leider ist es nicht so =( Er sagt kein Wort … Im Auto ist er eingeschlafen, da ihn die Schmerzmittel ziemlich platt machen und jetzt schläft er seit sechs Uhr … Reita, ich hab solche Angst, dass er gar nicht mehr spricht!” “Uruha … hör auf damit. Er wird sich wieder völlig erholen. Lass ihm einfach Zeit und mach dir nicht immer so einen Kopf. Du bist ja fast schon schlimmer als Kai xD”, und der Blonde fing am anderen Ende an zu lachen. “Willst du mich hier etwa ärgern? Und was ist mit dir =) Du bist ab und an auch nicht besser xD” Dann musste sogar Uruha lachen und er ging zum Kühlschrank. Er nahm sich eine Flasche Wasser heraus und unterhielt sich weiterhin mit Reita. “Was machst du jetzt noch?”, fragte der Jüngere und trank einen Schluck aus der kleinen Flasche. “Ich werde jetzt dann ins Bett gehen, denn im Fernsehen kommt auch nichts richtiges. Und du?”, antwortete Reita. “Ich werd noch mal nach Aoi sehen und dann wahrscheinlich auch schlafen gehen. Sehen wir uns Morgen?” “Klar. Kai wollte dich doch Nachmittags oder so ablösen, nachdem er bei Minamoto war. Der wollte nämlich irgendetwas mit ihm klären.” “Okay, aber ich hoffe, dass es nicht irgendwie Stress gibt?”, kam es in besorgtem Ton von Uruha und er zündete sich eine Zigarette an. “Kann ich mir nicht vorstellen. Warum auch?” “Wer weiß! Du kennst sie ja. Denen fällt doch immer was Neues ein … Na gut, ich werd dann mal nach Aoi sehen. Schlaf gut, mein Schatz. Ich hab dich lieb!”, sagte der Dunkelblonde und nahm noch mal einen Schluck von dem Wasser. “Okay, schlaf du auch gut. Ich lieb dich auch, Uruha. Meld dich dann Morgen einfach kurz. In Ordnung?” “Hai, mach ich. O-yasumi nasai.”, und so legte Uruha auf und ließ das Handy auf dem Tisch liegen. Er stand auf, stellte die Wasserflasche wieder in den Kühlschrank, drückte die Zigarette aus und ging anschließend ins Badezimmer. Uruha wusch sich das Gesicht und sah sich dann in dem kaputten Spiegel an. //Warum hast du uns nicht schon viel früher gesagt, was los ist? Dann wäre alles nicht so außer Kontrolle geraten!// Kurz darauf vernahm er ein leises Wimmern und er sah sich im Raum um. “Was ist denn jetzt los? Jetzt hör ich schon Gespenster.” Dann hörte er das selbe Geräusch noch einmal und da fiel ihm Aoi ein. Er lief aus dem Bad und sofort zu dem Rhythem-Gitarristen ins Schlafzimmer.
 

Aoi schlief, jedoch hatte er allen Anschein nach, einen Alptraum, aus dem er nicht alleine wach wurde. “Aoi!”, rief Uruha und versuchte den Älteren an den Schultern wachzurütteln, doch es gelang ihm nicht. Dem Schwarzhaarigen liefen Tränen über das Gesicht und er schwitzte ziemlich. “Komm schon … Wach auf!”, sagte er mit ängstlicher Stimme und endlich wurde der Andere wach und sah ihn verwirrt und nach Atem ringend an. “Was ist los? Sag was Aoi, bitte!”, flehte der Lead-Gitarrist und er setzte sich vor Aoi auf das Bett. Dieser schüttelte nur den Kopf und versuchte sich zu beruhigen, da es ihm bei tiefen Einatmen immer noch weh tat. Uruha nahm ihn einfach kurzerhand in die Arme und hielt ihn fest. Aoi wehrte sich zuerst gegen diese Berührung, doch dann gab er nach und ihm liefen neue Tränen über die Wangen. Sie blieben eine ganze Weile so sitzen, bevor der Jüngere die Umarmung löste und Aoi aus traurigen Augen heraus ansah. “Es tut mir leid Aoi, wie ich dich behandelt habe. Ich wollte dich in kleinster Weise verletzen oder dir Schaden zufügen … Das musst du … du mir glauben! … Mir ist viel zu spät klar geworden, was ich mit meinem Ver-Verhalten angerichtet hab! … Du bedeutest mir sehr viel, Aoi. Und ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als das du wieder gesund wirst und-und dass du mir verzeihen kannst”, sagte er, stand auf und verließ mit glasigen Augen das Schlafzimmer.
 

Nachdem Uruha den Raum verlassen hatte, saß Aoi wie versteinert im Bett und starrte auf die geschlossene Türe. “Was …?”, sagte er leise und wusste momentan überhaupt nicht, was er machen sollte. //Ich bin zu weit gegangen!!//, dachte er und legte sich wieder hin. Aoi wischte sich mit den Händen über sein Gesicht und schloss dann die Augen. //Ich muss mit ihm sprechen. Nur … was sage ich ihm am Besten?// Er machte es sich wieder, so gut es ging, gemütlich und versuchte einzuschlafen. Nach gut einer halben Stunde merkte er, wie die Türe aufging, doch er hielt die Augen geschlossen. Der dunkelblonde Gitarrist wusste nicht, ob er sich zu ihm ins Bett legen sollte oder ob er doch lieber auf der Couch blieb. Dann gab er sich einen Ruck und legte sich zu seinem besten Freund mit ins Bett. Aoi spürte Uruha´s Wärme förmlich und nahm auch dessen Parfüm wahr, doch er blieb weiter reglos liegen. Der Größere deckte ihn noch etwas mehr zu und legte dann erneut einen Arm vorsichtig um den Anderen. Irgendwie freute sich Aoi über diese Geste und drehte sich mit dem Körper etwas auf die Seite, um Uruha die Möglichkeit zu geben ihn noch fester zu halten. Das geschah auch sofort. Uruha kuschelte sich näher an Aoi und hielt ihn noch etwas fester. So schliefen Beide wenige Minuten später ein.
 

Als Aoi am nächsten Morgen wach wurde, lag er immer noch in Uruha´s Armen. Der Größere lag mit dem Gesicht auf Aoi´s Schulter und schlief friedlich vor sich hin. Der Rhythem-Gitarrist sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon ziemlich spät für seine Verhältnisse war. //Oh Kami-sama! Schon halb elf vorbei ö.ö// Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung, um den Anderen nicht wach zu machen und stand auf. //Ich glaube, ich mache Frühstück und werde dann mit ihm sprechen!//, entschied er und verließ leise das Schlafzimmer. Bevor Aoi in die Küche marschierte, ging er kurz auf die Toilette, und machte sich kurz frisch. Danach setzte er Kaffee auf und stellte das Radio an. Das Wetter hatte sich etwas gebessert, jedoch war es immer noch kalt draußen. //Was mache ich denn jetzt mit Uruha? Ich möchte die Freundschaft nicht aufgeben, doch es kann so nicht weitergehen und ich kann so nicht weitermachen. Denn wenn ich weiterhin in der Band bleibe und Uruha jeden Tag sehen muss … Das schaff’ ich auf Dauer nicht!!//
 

Während er so vor sich hingrübelte, holte er einige Sachen aus dem Kühlschrank und stellte sie zusammen mit zwei Tassen auf den Tisch. Dann fiel sein Blick auf eine leere Flasche Rotwein, die auf der Anrichte stand und er schluckte schwer. “Ich muss damit aufhören. Das löst meine Probleme auch nicht und verbessern tut es die jetzige Situation ebenfalls nicht!”, sagte er leise und nahm sich eine Zigarette aus Uruha´s Schachtel, die auf dem Tisch lag und zündete sie sich an. Er biss die Zähne zusammen, da das tiefe Einatmen schmerzte, doch es klappte und er ließ sich auf dem Stuhl nieder. //Wie hab ich die vermisst^^ Endlich wieder rauchen// Der dunkelblonde Gitarrist wurde nun auch wach und musste sich zu allererst einmal orientieren, wo er war. Dann bemerkte er, dass Aoi nicht mehr neben ihm lag und er stand auf. Er öffnete die Vorhänge und verließ dann das Zimmer. Auch Uruha ging ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht, bevor er nach Aoi rief. Doch er bekam keine Antwort und stand nun im Wohnzimmer. //Zumindest ist er hier, da die Musik läuft. Also ist er nicht abgehauen^^//, dachte er und ihm stieg ein frischer Kaffeegeruch in die Nase, welchem er in die Küche folgte. Dort saß der Schwarzhaarige und drückte gerade seine Zigarette im Aschenbecher aus. “O-hayô Aoi^^”, sagte Uruha und er setzte sich gegenüber seines Bandkollegen auf den Stuhl. Aoi nickte nur kurze und stand auf. //Was mach ich hier eigentlich? Ich wollte doch mit ihm reden!//, waren seine Gedanken und er nahm die Kaffeekanne in die Hand, um Uruha und sich selbst Kaffee einzuschenken. “Arigatô. Wie geht´s dir heute? Hast du deine Medizin schon genommen?”, fragte der Lead-Gitarrist und sah den Anderen an. Dieser schüttelte den Kopf und nahm die zweite Packung in die Hand, die Uruha in der Apotheke gekauft hatte. Er setzte sich wieder hin und laß die Packungsbeilage durch, bevor er zwei kleine Tabletten aus der Schablone drückte und schluckte sie mit einem Glas Wasser hinunter, dass er sich vorhin eingeschenkt hatte. Uruha lächelte und war froh darüber, dass sein bester Freund die Medizin nahm. Dann stand Aoi auf und deutete an, dass er kurz nach unten fährt, um die Zeitung zu holen. “Okay, mach das =)”, sagte der Jüngere und goss sich etwas Milch in seinen Kaffee, während Aoi sich seinen Schlüsselbund schnappte und die Wohnung verließ. “Aaah … -.- Ich bekomm noch die Krise! Wie soll ich denn mit ihm sprechen? Ich kann doch nicht einfach mir nichts, dir nichts anfangen zu reden … Aber irgendwie muss ich es schaffen, sonst wird alles nur noch schlimmer”, sprach er mit sich selbst, als er mit dem Fahrstuhl nach unten in die Lobby fuhr und dann schließlich zu seinem Briefkasten ging, um die Post zu entnehmen. //Wie immer. Nichts besonderes, außer Rechnungen und Werbung -.-//. Mit der Post in der Hand fuhr er wieder nach oben und betrat die Küche.
 

Er legte seine Post auf der Anrichte ab und fing an diese zu sortieren. “Kannst du mir die Zeitung bitte geben?”, fragte Uruha freundlich und bekam von Aoi diese dann auch gereicht. Der Ältere hingegen ordnete weiterhin seine Post und warf den unwichtigen Teil in den Mülleimer. Er setzte sich wieder hin, nahm seine Kaffeetasse in die Hand und sah Uruha beim Lesen zu. //Okay, jetzt oder nie … Noch mehr zu verlieren hab ich nicht!//, überlegte er, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sprach den Anderen schließlich an. “Und? Steht was interessantes drin?” “Eigentlich nicht. Das übliche wie immer. Außer, dass …”, antwortete Uruha, doch dann brach er mitten im Satz ab, als er realisiert hatte, dass die Frage soeben von Aoi kam. Er legte die Zeitung beiseite und sah den Kleineren mit großen Augen an. “Aoi … du-du … kannst wieder sprechen?”, fragte er dann stotternd. “Hai … sieht wohl so aus!”, kam es von dem Schwarzhaarigen und er starrte in seine Tasse. Erst als er ein kaum hörbares Schluchzen vernahm, sah er auf und direkt in Uruha´s Gesicht, dem stumme Tränen über die Wangen liefen. “Uruha, was … was hast du?”, fragte der Rhythem-Gitarrist und er biss sich auf die Unterlippe. “Ich … ich dachte schon … wir hören deine Stimme gar nicht mehr. Das … das hätte ich mir nie verzeihen können!”, antwortete der Dunkelblonde, stand kurzerhand auf und ging auf die Anrichte zu, wo er mit dem Rücken zu Aoi gewandt stehen blieb. “Schon … schon gut, Uruha!”, sagte Aoi, doch der Größere schüttelte den Kopf und fuhr fort. “Nein, ist es nicht! … Wie-wie soll ich erklären? Als ich dich im Krankenhaus so liegen sah, hatte ich schreckliche Angst um dich … auch wenn-wenn du mir das nicht glaubst. Mir ist in der Zeit einiges klar geworden. Ich-ich möchte, dass du weißt, dass das was zwischen uns passiert ist, rein gar nichts mit-mit Reita zu tun hatte. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, doch ich bereue es nicht … im geringsten, dass ich-ich mit dir welcher ihm nun direkt in die Augen sah. “Denn … ich hatte schon lange auf diesen Moment gewartet …! Aoi …, du bist mehr als nur ein guter Freund für mi-mich …”, fuhr er fort und man konnte ihm ansehen, dass es ihm schwer fiel, die richtigen Wörter zu finden. //Jetzt reiß dich zusammen! Ich werd es doch wohl schaffen, Aoi die Wahrheit zu sagen!//, schimpfte der Lead-Gitarrist sich selbst in Gedanken und atmete einmal tief ein, bevor er wieder das Wort ergriff. “Aoi, ich … ich liebe dich! … Und das schon seit fast zwei Jahren, doch … ich hab die Gefühle verdrängt, da ich dachte, dass es von deiner Seite her nicht so ist! Ich hatte es geschafft und hab mich dann auf Reita konzentriert, was auch geklappt hatte … Doch als du mir dann vor gut einer Woche gesagt hast, dass du mich liebst, da … da kam alles wieder hoch! Und als mich Reita rausgeworfen hatte und ich zu dir kam, da … hatte ich mich wohlgefühlt. Als du dann hier in der Küche standest, da konnte ich nicht anders … Bitte verzeih mir Aoi! … Ich wollte dir nie wehtun, dass musst du mir glau-glauben …”, sagte Uruha und er ließ seinen Tränen freien Lauf.
 

Der schwarzhaarige Gitarrist hatte ihm schweigend zugehört und er bekam zunehmend einen dicken Kloß im Hals. Schließlich stellte er seinen Kaffeebecher auf den Tisch, stand auf und nahm den Größeren vorsichtig in die Arme. “Hör … hör auf zu weinen, bitte Uruha!”, sagte Aoi leise und er hielt den Anderen einfach nur fest. //Was mach ich denn jetzt am Besten? Wir müssen eine Lösung finden//, dachte Aoi, ließ dann Uruha los und holte eine Packung Taschentücher aus einer der Schubladen und reichte sie ihm dann. “Aber … was ist mit Reita? Liebst du ihn denn nicht?” “Doch, nur … Es ist irgendetwas anders. Er ist am Monatsende immer für zwei oder drei Tage nicht da und wenn er wieder nach Hause kommt, dann darf ich ihn sogar ab und an nicht einmal mehr anfassen! Auch der Sex hat sich in den letzten Monaten kräftig verändert … Ich-ich habe ab und zu sogar Angst davor mit ihm zu schlafen!”, kam es stotternd von dem Dunkelblonden und er setzte sich wieder auf seinen Stuhl. “Hast du ihn denn schon mal darauf angesprochen? Was er macht?” “Hai, aber er sagte, dass er mir das nicht sagen kann und ich mich gedulden und ihm vertrauen soll. Und als ich ihn das letzte Mal gefragt hatte, da schmiss er mich aus der Wohnung.” Aoi ging vor dem Größeren in die Hocke und nahm dessen Hände in die Seinen. “Geh nach Hause Uruha. Rede mit Reita und sag ihm, was zwischen uns war. Er hat ein Recht darauf es zu wissen. Reita liebt dich sehr, dass sieht man daran, wie er dich ansieht. Er hat bestimmt eine gute Begründung, warum er nicht zu Hause ist!”, sagte Aoi und stand wieder auf. “Aber … ich weiß nicht wie ich das Reita beibringen soll. Ich will ihm nicht wehtun!” “Aber du musst es ihm sagen. Ich kann Reita vorher nicht unter die Augen treten … und ich werde es auch nicht mehr tun!” Der Schwarzhaarige wurde immer leiser und nahm seine Kaffeetasse wieder in die Hand. “Wie meinst du das? Was hast du vor Ô.Ô?”, fragte der Größere und musterte den Anderen. “Ich … werde die Band verlassen! Kai weiß bereits Bescheid…”, sagte Aoi und er wandte seinem besten Freund den Rücken zu und sah aus dem Fenster. “Warum Aoi? … Gibt es denn einen bestimmten Grund dafür?” Uruha stand ebenfalls auf und sah, dass Aoi nickte, aber nichts darauf antwortete. “Lass mich raten. Es ist meinetwegen, hab ich Recht?” “Hai …”, fing der Rhythem-Gitarrist zögernd an. “Aber du musst mich verstehen, Uruha! Ich kann nicht so weitermachen, als wenn nichts passiert wäre! Das geht nicht … Ich kann Reita nicht mehr in die Augen sehen … und ich kann nicht in deiner Nähe bleiben! … Ich schaff das nicht … versteh das doch … Bitte, Uruha!”, antwortete er und wurde immer leiser. “Aoi … Wir finden einen Weg, aber … bitte bleib hier …”, kam es von dem Jüngeren mit unsicherer Stimme. “Hör auf, Uruha. Es gibt keine Lösung … Mach es mir doch nicht … noch schwerer. Du weißt, wie viel du mir bedeutest, aber ich kann die Kraft nicht dazu aufbringen, Reita und dich zu ignorieren! … Warum verstehst du das denn nicht?”, und Aoi musste sich zusammenreißen, um seine Stimme normal klingen zu lassen. “Hai, ich weiß, was du für mich empfindest und das Gleiche weißt du auch von mir. Ich will dich nicht so einfach gehen lassen! Und das mit Reita, werde ich schon klären und …” Mitten im Satz wurde der dunkelblonde Gitarrist unterbrochen und sah in die tränengefüllten Augen des Älteren. “Nein! … Bleib bei Reita … Er liebt dich wirklich sehr … und du gibst ihm Halt. Ich will nicht Schuld daran haben, wenn ihr auseinander geht! Bleibe bei ihm … Ich werde wie gesagt … die Band verlassen und mir was Anderes suchen! Es-es tut mir leid, Uruha.” Mit diesen Worten stellte Aoi die Tasse auf die Anrichte und wollte aus der Küche rennen, doch er wurde von Uruha am Handgelenk festgehalten und dann in dessen Arme gezogen. “Du wirst nirgends hingehen. Du bleibst hier und es wird sich eine Lösung finden …Doch du darfst mich nicht alleine lassen, ver-verstanden?”, kam es in ruhigem Ton von dem Größeren und vereinzelte Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten. Aoi wehrte sich nicht, er ließ sich von dem Anderen festhalten und genoss seine Nähe. “Jetzt lass uns frühstücken, okay?”, sagte er dann und ließ den Kleineren los. “Hai …”, gab dieser als Antwort und so setzten sie sich wieder an den Tisch und fingen an zu frühstücken. Die Stimmung blieb noch etwas angespannt, aber nach einiger Zeit lockerte sie sich und sie unterhielten sich.
 

Aoi wollte gerade den Tisch abräumen, doch Uruha wollte das selbst erledigen. So verließ der Schwarzhaarige die Küche, ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf der

Couch nieder.//Ich möchte wissen, wie lange diese Rippen noch schmerzen >.>‘?//, dachte er, als er sich hinlegte und sich an die schmerzende Stelle fasste. Es dauerte nicht lange und er schlief ein. “Aoi, ich …”, fing Uruha an, doch er brach ab, als er den Rhythem-Gitarristen auf der Couch schlafen sah. Er nahm die Decke vom Sessel und deckte ihn dann damit zu. Uruha bleib noch ein paar Augenblicke vor ihm stehen, als er dann in die Küche zurückging, da sein Handy klingelte. “Hai?”, fragte er, als er den Anruf entgegennahm. “Hey Uruha^^ Ich bin´s Kai.” “Hallo Kai. Sag mal von wo aus rufst du denn an? Ô.ô Diese Nummer kommt mir gar nicht bekannt vor!”, fragte Uruha, zog eine Zigarette aus der Schachtel und zündete diese dann an. “Ich bin noch in der PS Company. Das Gespräch mit Minamoto-san dauerte doch länger. Bei euch Beiden alles in Ordnung? Und außerdem … Warum hast du diese Nummer nicht gespeichert o.Ô?”, erklärte und fragte Kai am anderen Ende der Leitung. “Hai^^, keine Ahnung. Die muss mir dann wohl entgangen sein, einzuspeichern xD. Hier ist alles in Ordnung und Aoi spricht wieder =)” “Na dann speichere die mal ab. Wirklich? Das ist ja großartig. Ich hab dir doch gesagt, dass er wieder gesund wird.” “Hai, das hast du. Ach, und Kai? Aoi sagte, dass er … die Band verlassen will! Ist das wahr?”, fragte der Dunkelblonde und man konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören. “Mhm … ist es, aber ich komme später bei euch vorbei und dann spreche ich mit ihm. Was macht er überhaupt?” “Er liegt im Wohnzimmer auf der Couch und schläft. Die Medikamente machen ihn ziemlich fertig. Aber so geht es ihm gut”, antwortete Uruha und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. “Wenigstens etwas … Ich werd in knapp einer Stunde bei euch sein, okay?” “Klar, kein Problem. Dann kann ich Reita Bescheid sagen, dass ich danach zu ihm komm.” “Okay, dann bis später^^”, verabschiedete sich der Drummer und legte, nachdem Uruha sich ebenfalls verabschiedet hatte, auf.
 

Der Gitarrist wählte dann die Nummer von Reita und wartete ab. Nach dem dritten Klingeln nahm der Bassist ab. “Moshi-moshi?” “Hey^^ Na, stör ich dich grad?” “Hi =) Nee, du störst mich nie. Wie geht´s dir?”, fragte Reita und man konnte das Plätschern von Wasser hören. “Gut und dir? Was machst du, flutest du die Wohnung?” “Ha ha -.- Nee, ich lieg in der Badewanne und es geht mir gut”, antwortete der Blonde und lachte. “So, du gehst ohne mich baden? Das ist aber nicht nett xD” “Du bist ja nicht hier =) Wie geht´s Aoi?”, fragte Reita. “Er schläft gerade, aber es geht ihm gut und er spricht wieder =)” “Echt? Na das sind endlich mal großartige Neuigkeiten. Das freut mich. Bis wann wolltest du vorbei kommen?” “Ich warte noch, bis Kai kommt und dann mach ich mich auf den Weg zu dir”, sagte Uruha und er nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. “Okay^^ Und bis wann wollte Kai zu euch kommen” “Er sagte, dass er in knapp einer Stunde da ist, da die Besprechung mit Minamoto doch etwas länger dauert.” “In Ordnung. Ich freue mich dich zu sehen, Uruha”, sagte der Ältere und man konnte die Ehrlichkeit der Worte, in seiner Stimme hören. “Ich mich auch. Dann bade du mal schön zu Ende und wir sehen uns dann später. Ich hab dich lieb, Reita.” “Werde ich machen =) Ich dich auch. Bis dann”, und Beide legten auf. Der Lead-Gitarrist wusch das restliche Geschirr und ging dann mit der Wasserflasche ins Wohnzimmer. Er ließ sich auf den bequemen Sessel nieder, trank einen Schluck und blätterte in einer Zeitung rum.
 

Nach einer halben Stunde klingelte es an der Wohnungstüre und Uruha stand auf, um diese zu öffnen. “Kai! Ich dachte du kommst erst später^^”, sagte der Dunkelblonde und ließ Kai eintreten. “Ging doch schneller. Du kennst doch Minamoto-san xD Schläft Aoi noch?” “Hai. Du ich muss auch gleich los. Ich bin mit Reita verabredet =) Seine Medikamente liegen in der Küche. Die für heute Morgen, hat er bereits genommen. Er muss nur noch die für Abends nehmen”, erklärte der Größere und ging kurz in die Küche, um sein Handy und seine Zigaretten zu holen. “Okay, ich werde aufpassen, dass er sie nimmt. Richte Reita doch bitte schöne Grüße von mir aus, hai?”, sagte Kai und gab Uruha dann seine Jacke. “Hai, wird ich machen. Ich wünsch euch noch ‘nen schönen Tag =)” “Arigatô, das wünsch ich euch auch. Ich werde mich noch an den ganzen Papierkram setzten, den mir Minamoto aufgebrummt hat und Ruki kommt zum Abendessen vorbei.” “Okay, also man sieht sich”, kam es von Uruha. Er zog die Jacke und seine Schuhe an und verließ dann die Wohnung.
 

~ bei Reita zu Hause~
 

Nach dem Gespräch mit Uruha, blieb Reita noch gut eine halbe Stunde in der Badewanne liegen, bevor er sich wusch. Er zog sich gerade ein Shirt über, als er seinen Namen rufen hörte. //Ist Uruha etwa schon hier?//, fragte er sich in Gedanken und zog sich schnell die Bänder um die Handgelenke und band sich ein Tuch um den Hals, bevor er dann das Badezimmer verließ. “Ach hier bist du^^”, kam es von dem dunkelblonden Gitarristen, welcher ihm entgegen kam. “Hey^^, ich dachte du kommst erst später?”, sagte Reita und gab seinem Freund einen liebevollen Kuss. //Wie hab ich diese Lippen vermisst, doch irgendetwas ist anders//, kam dem Kleineren der Gedanke. “Kai war schon früher da und ich hab mich dann auch gleich auf den Weg zu dir gemacht. Wie ich sehe, bist du noch gar nicht so lange aus der Wanne xD” “Da liegst du richtig =) Komm lass uns ins Wohnzimmer gehen oder willst du hier im Gang rum stehen?”, fragte Reita und ging an Uruha vorbei ins Wohnzimmer. Dieser folgte ihm und ließ sich auf die bequeme Couch nieder. “Möchtest du was zu trinken?”, hörte er den Älteren fragen. “Hai, gerne.”
 

Während Reita in der Küche hantierte, schlug Uruha sich mit seinen Gedanken rum. //Ich muss es ihm sagen. Aoi hat Recht. Aber ich will ihn auf der einen Seite nicht verlieren und ihm nicht wehtun! …// Er war so in Gedanken versunken, dass er Reita gar nicht bemerkte, der ihm ein Glas Limonade hinhielt und mit ihm sprach. “Uruha! Hey!” “Nani? Gomen, ich hatte gerade nicht aufgepasst”, entschuldigte sich der Dunkelblonde und nahm das Glas in die Hand. “Das ist mir auch aufgefallen. An was hast du denn gerade gedacht?”, fragte Reita und setzte sich neben ihn auf die Couch. “Ähm … wie soll ich sagen? Ich muss mit dir reden, Reita! Nur weiß ich nicht, wie ich es in Worte fassen soll oder wie ich am Besten anfange?” Der Bassist sah seinen Freund von der Seite an und bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. “Das … hört sich Ernst an! Hat es etwas mit … Aoi zu tun?”, fragte er und wartete auf eine Antwort. “Hai … zum Teil, aber es hat auch was mit mir zu tun …”, antwortete Uruha. “Warte … bevor du was sagst, muss ich dir auch etwas sagen. Ich hätte es schon viel früher machen sollen, doch ich hatte Angst davor! Versprich mir, dass du mich ausreden lässt …” “O-Okay ô.Ô”, sagte der Jüngere und man konnte ihm die Angst ansehen, die er hatte, vor dem, was er gleich zu hören bekommen würde.
 

Der Bassist holte einmal tief Luft und hielt den Blick gesenkt, bevor er anfing zu erzählen. “Also gut. Ich hatte dir erzählt, dass ich einem Freund einen Gefallen schulde und ihm in seiner Computerfirma aushelfe. Deshalb bin ich auch übers Wochenende am Ende des Monats in Yokohama. Doch das stimmt nicht … Ich bin zwar in Yokohama, aber ich arbeite in keiner Computerfirma, da würde ich mich eh nicht auskennen. … Jedenfalls hat es etwas mit dem Vater meiner Ex-Freundin zu tun. Du kennst doch Hana noch?”, fragte er an Uruha gewandt und dieser nickte. “Hana wollte mir nicht glauben, dass ich sie nicht mehr liebe und hatte mich über ihren Vater beschatten lassen. Nach unserer Trennung hatte ich einige One-Night-Stands mit Männern und mir wurde von Tanaka-san eine Falle gestellt … Um es wieder gut zu machen und nicht in die Schlagzeilen zu kommen, bin ich auf ein Geschäft mit ihm eingegangen. Was sich aber als ein Fehler rausgestellt hatte …!!” Reita verstummte und stand auf, um seinem Freund den Rücken zu kehren. Er hatte einen Kloß im Hals und in seinen Augenwinkeln bildeten sich Tränen. “Reita?? … Was-Was war das für ein Geschäft?”, kam die Frage mit zitternder Stimme von dem Gitarristen. Der Blonde räusperte sich und sah aus dem Fenster, bevor er mit brüchiger Stimme weitersprach. “Tanaka-san besitzt ein … Bordell und … ich musste mit anderen Männern schlafen!! Anfangs hatte ich kein Problem damit, da es leicht verdientes Geld war und ich hatte auch keinen Partner … Doch es wurde von mal zu mal schlimmer … Man durfte mit mir machen was … was man wollte! Ich wollte aussteigen, doch … Tanaka drohte damit meiner Mum & meiner Grandma weh zu tun … und so ließ ich alles mit mir machen!” Dem Bassisten liefen die Tränen über die Wangen und er ballte die Hände zu Fäusten. Uruha saß auf der Couch und starrte Reita mit glasigen Augen an, da er nicht fassen konnte, was er da soeben gehört hatte. “A-Aber warum hast du uns denn nie etwas gesagt?”, fragte er ihn dann. “Ich konnte nicht … Mir war das unangenehm! Was hättet ihr denn von mir gedacht? … Doch ich muss wieder zurück und tun, was von mir verlangt wird … Sonst passiert auch dir etwas!”, antwortete er. “Warum mir oÔ? Was hab ich denn damit zu tun?” “Ich wollte dich nie damit hineinziehen, keinen von euch, aber Tanaka hatte irgendwie erfahren, dass ich mit dir zusammen bin und … und hat mir damit gedroht! … Es tut mir leid, Uruha!! Ich hätte es dir schon viel früher sagen sollen, … doch i-ich hatte Angst davor!” Reita drehte sich zu dem Größeren um und sah ihn mit roten Augen an. “Warum? … Vertraust du mir etwa nicht?” “Doch, natürlich … Nur ich wollte nicht daran denken was passiert, wenn es wieder soweit ist. Ich war froh, in deiner Nähe zu sein und zu wissen, dass mich jemand liebt … und der nicht nur des Spaßes wegen mit mir ins Bett geht!” Der Ältere sah Uruha nicht an, sondern hielt den Blick gesenkt und sah auf seine Hand. “Dann … dann stammt also die Verletzung an deinem Handgelenk auch davon?”, fragte ihn der Dunkelblonde und wartete auf eine Antwort. Reita sagte nichts, sondern zog die Armbänder von den Handgelenken, nahm das Tuch von seinem Hals und sah seinem Freund in die Augen. Dieser stand nur da, schlug die Hände vor´s Gesicht und schüttelte langsam den Kopf. Dem Kleineren liefen immer noch Tränen über die Wangen und Uruha fiel es schwer nicht selbst loszuweinen. Stattdessen nahm er Reita in die Arme und drückte ihn fest an sich . “Hör auf zu weinen, Reita! … Wir werden einen Weg finden, dich da rauszuholen. Das verspreche ich dir!”, sagte Uruha, nachdem er seinen Freund losgelassen hatte und ihn mit auf die Couch zog. “Ihr könnt mir da nicht helfen … Da muss ich alleine durch!” “Reita!! Die bringen dich da drinnen noch um! … Sieh dich doch an … oder macht es dir etwa auch noch Spaß!?”, rief Uruha aufgebracht und sah den Andern fassungslos an. “NEIN!! Es macht mir keinen Spaß … Im Gegenteil … Doch ich will nicht zulassen, dass man dir oder meiner Familie weh tut! Versteh das doch bitte”, antwortete Reita und zog sich die Bänder wieder über die Gelenke und band das Tuch wieder um den Hals. “Ich versteh dich, Reita! Doch du tust dir damit keinen Gefallen … Du tust dir nur selbst weh. Ist das auch der Grund, warum du immer abweisender zu mir wirst?” “Das ist nicht meine Absicht, Uruha. Als wir letztens miteinander geschlafen hatten und du dann zitternd im Bett lagst, da bekam ich Angst … Ich wollte nicht so werden wie die Anderen … Doch genau das ist passiert! … Ich werde dich unbewusst immer mehr mit-mit meiner Art verletzen. Und das will ich nicht … Du hast ein Recht darauf, mit jemanden zusammen zu sein, der dir nicht wehtut!”, erklärte der Kleinere und wandte den Blick ab, da er Uruha nicht in die Augen sehen konnte. “Was … willst du mir damit sagen, Reita O.O? … Das du nicht mit mir zusammen sein kannst, weil du Angst hast, mich zu verletzen?”, fragte Uruha und nahm Reita´s Hände in die seinen. “Hai … das will ich damit sagen … Uruha, du musst wissen, dass ich dich nie betrogen habe und das ich froh bin, einen Freund wie dich zu haben, aber ich kann so nicht weitermachen!”, sagte der Blonde und sah seinen Freund nun wieder an.
 

Der Lead-Gitarrist wusste nicht, was er darauf antworten sollte und schwieg deshalb. //Was mache ich denn jetzt? Ich kann ihm doch unmöglich sagen, dass ich mit Aoi geschlafen habe und er deswegen im Krankenhaus lag. Ganz zu Schweigen, was ich für Aoi empfinde!! Ich will keinen von Beiden verletzen …//, dachte er und sah Reita an, welcher sich zurückgelehnt hatte und die Augen geschlossen hielt. “Reita? Ich muss dir etwas sagen!”, fing er leise an und der Kleinere sah seinen Koi an. “Okay, dann erzähl. Schlimmer als meine Beichte kann es nicht werden!”, antwortete er. “Da wäre ich mir nicht so sicher, Reita … Okay, also … Nachdem du mich aus der Wohnung geworfen hattest, bin ich doch zu Aoi gegangen, da ich jemanden zum Reden brauchte und er ist mein bester Freund. Ich blieb bei ihm und wir machten uns einen gemütlichen Abend, beim DVD schauen. Ich hatte euch im Krankenhaus doch erzählt, dass er mittendrin aufgestanden ist und in die Küche ging.” “Hai, und ich glaube er hatte geweint. Aber weiter hab ich es nicht mitbekommen, da mein Handy geklingelt hatte”, sagte der blonde Bassist. “Okay … Ähm … .”Uruha verstummte kurz, da er überlegte, was er nun am Besten sagen sollte. “Und … was passierte dann? Du hattest im Krankenhaus erwähnt, dass ihr euch gestritten hattet”, fragte Reita nach und sah den Lead-Gitarristen weiterhin an. Dieser nickte und fing wieder an, weiter zu erzählen. “Aoi stand in der Küche und hatte mich nicht kommen gehört. … Ich drehte ihn zu mir um und sah, dass er weinte. Ich fragte ihn, was los ist und warum er hier in der dunklen Küche stehe. Er sagte, dass er sich nur die Beine vertreten wollte, doch das glaubte ich ihm nicht. Denn wenn man sich die Beine vertreten will, weint man doch nicht, oder? … Ich fragte ihn also erneut, was los sei und er meinte nur, dass ich es genau wisse, und es ihm nicht noch schwerer machen solle …” “Was meinte er damit? Etwa das, was er für dich empfindet?”, fiel ihm der Bassist ins Wort. “Hai … das hatte er damit gemeint. Er wollte noch etwas sagen, doch da überkam es mich … und ich hab ihn geküsst!”, sagte er und biss sich auf die Lippe. Reita schluckte kurz und ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihm breit. “Aoi war ziemlich überrascht und verstand in dem Moment gar nichts mehr. Ich wollte ihm damit danken, dass er immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche und auch für diesen Abend. Aoi wollte darauf etwas sagen, doch … ich bekam nicht genug von ihm … und … so habe ich ihn erneut geküsst!” Uruha verstummte wieder und wandte den Blick zu Reita, welcher ihn nicht mehr ansah, sondern vor sich hinstarrte. Er bemerkte die glänzende Flüssigkeit in den Augenwinkeln und ihm tat der Anblick in der Seele weh. “Reita … bitte, dass hatte nichts mit dir zu tun … das musst du mir glauben!”, bat er den Blonden und er legte ihm eine Hand auf den Arm. “Erzähl … weiter Uruha!”, kam es von Reita, doch er sah seinen Freund immer noch nicht in die Augen. “Aoi sagte, dass wir das nicht tun dürfen, da ich mit dir zusammen bin, doch ich wollte in diesem Moment nichts davon wissen! … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber … bevor wir Beide uns näher kamen, war ich in Aoi … verliebt … und das schon seit fast zwei Jahren. Als ich damals merkte, dass er nicht das Gleiche wie ich empfindet, versuchte ich mich abzulenken, was auch geklappt hatte. Als ich dann mit dir immer mehr unternommen hatte, habe ich auch Gefühle für dich entwickelt … und ich war froh, von Aoi losgekommen zu sein …” “Also war ich nur ein Vorwand? Du bist mit mir nur zusammen, weil du von Aoi loskommen wolltest >.<!”, fuhr ihn Reita wütend an. “Nein …! Reita, so hab ich das nicht gemeint! Ich liebe dich … aber …”, begann Uruha zu erklären, doch er wurde wieder von dem blonden Bassisten unterbrochen. “Und das soll ich dir glauben? … Du verlangst von mir, das einfach so hinzunehmen, dass du Aoi schon seit zwei Jahren liebst und mit mir nicht wegen ihm zusammen bist? … Fehlt nur noch, dass du mir sagst, dass ihr Beide miteinander geschlafen habt?” Nach diesem Satz, stand der Dunkelblonde auf und schwieg. “Nein! … Sag … sag, dass das nicht dein Ernst ist, Uruha! O.o … Du hast nicht … mit Aoi geschlafen!?”, sagte Reita mit zitternder Stimme und war ebenfalls aufgestanden. “Doch …”, kam es leise von dem Größeren. “Sieh mir gefälligst in die Augen, wenn du mir etwas zu sagen hast!!”, schrie ihn Reita an, packte ihn an den Schultern und drehte ihn zu sich um, da er nun mehr als nur wütend war. “HAI, ES STIMMT … Wir haben miteinander geschlafen …”, schrie Uruha zurück und er löste sich aus Reita´s Griff. “Ich war wütend auf dich, aber auch verletzt. Ich dachte, du hast einen Anderen, da du mir nie etwas erzählt hattest, was du in Yokohama machst … Doch als ich bei Aoi war und ihn geküsst hatte, da konnte ich nicht anders … Als er mir im Park gestanden hatte, was er für mich empfindet, da … da kam alles wieder hoch!”, und nun bahnten sich auch Uruha´s Tränen über seine Wangen den Weg nach unten. “Und … deshalb steigst du gleich mit ihm ins Bett?”, fragte der Blonde und hatte sich von Uruha abgewandt. “Reita … Du weißt, dass ich dich liebe und dass ich froh bin, einen Freund wie dich zu haben. Alles, was ich dir jemals gesagt hatte, war ehrlich gemeint. Und ich weiß, dass ich dir und auch Aoi mit dieser Aktion mehr als nur wehgetan habe!”, erklärte der Größere und er ging um Reita herum, um diesem in die Augen sehen zu können. “Und ich Idiot, zermatere mir den Kopf darüber, wie ich dir das am Besten beibringen soll, dass du mir glaubst und vertraust … aber ich habe mich in dir getäuscht, Uruha! … Du wart damals in Aoi verliebt und du liebst ihn auch heute noch! Ich war nur ein Zeitvertreib und Lückenfüller für dich, hab ich Recht?”, kam es mit trauriger und zugleich enttäuschter Stimme von Reita. “Nein! Das ist nicht wahr! Du warst kein Zeitvertreib und auch kein Lückenfüller für mich. Ich liebe euch Beide, sowohl dich, als auch Aoi. Ich mache mir schon genügend Vorwürfe, dass Aoi wegen mir im Krankenhaus lag und jetzt diese Schmerzen hat. Hätte ich im Bett nicht deinen Namen gesagt, dann hätte er sich nicht so aufgeregt und die falschen Tabletten genommen! Somit wäre er nicht aus der Wohnung gerannt, ins Auto gestiegen und er hätte dann auch nicht diesen Unfall gebaut!”
 

Der Dunkelblonde ließ sich auf der Couch nieder und vergrub das Gesicht in seinen Händen. “Wenn du mich nicht rausgeworfen hättest, dann wäre das alles gar nicht so weit gekommen!” “Ach! Willst du mir jetzt etwa die Schuld in die Schuhe schieben >.<? Du hättest ja nicht zu ihm gehen müssen, geschweige denn, gleich mit ihm in die Kiste zu hüpfen!”, erwiderte Reita und wurde wieder lauter. “Nein, aber …” “Was ‘aber’, Uruha? Du suchst die Schuld immer bei Anderen, nur nicht bei dir Selbst. Du hättest nicht mit Aoi schlafen müssen! Du wolltest die Gelegenheit ausnützen, da du wusstest, was Aoi für dich empfindet!”, unterbrach der Ältere Uruha und sah ihn an. “Das ist nicht wahr! … Ich wollte weder dich, noch wollte ich Aoi verletzen … Die ganze Situation läuft aus dem Ruder … Wir Beide streiten in letzter Zeit nur noch und Aoi hat ein Alkoholproblem und will die Band verlassen!”, erwiderte der Lead-Gitarrist und sah Reita jedoch nicht an. “Ich will mich doch gar nicht mit dir streiten! Meinst du mir macht das Spaß, ständig mit diesem Geheimnis rum zulaufen und dich und die Andern immerzu anlügen zu müssen? … Es-es ist glaube ich besser wenn du jetzt gehst, Uruha!” “Aber Reita … lass-lass uns das doch klären …” “Hier gibt es nichts mehr zu klären. Du hast mir mit deiner Geste sehr wehgetan und ich muss mir über einige Dinge klar werden!”, sagte Reita und drehte dem Jüngeren den Rücken zu. Uruha stand ohne ein Wort auf und verließ das Wohnzimmer, um sich seine Schuhe und seine Jacke anzuziehen. Der Bassist hörte nur noch ein leises “Es tut mir leid”, bevor die Türe hinter Uruha ins Schloss fiel. “FUCK!!”, schrie er und warf kurzerhand das Glas, welches auf dem Tisch stand, gegen die Wand. //Warum Uruha?//, dachte er, als er sich auf den Sessel setzte und von diesem langsam zu Boden rutschte. Er schlang die Arme um seine Beine und bettete den Kopf auf seine Knie. //Ich hab alles kaputt gemacht … Er ist nur zu Aoi, weil … weil er sich missverstanden und alleine fühlte? Ich hätte ihm damals gleich die Wahrheit erzählen sollen, dann wäre es gar nicht so weit gekommen!// Reita grübelte weiter vor sich hin und erneut fing er zu weinen an.
 

Nachdem Uruha die Wohnung verlassen hatte, fuhr er zu sich nach Hause. //Ich habe alles kaputt gemacht!//, dachte er, als er das Photo von sich und Reita sah, dass im Wohnzimmer auf der Vitrine stand. Er drehte das Photo um und ließ sich auf der Couch nieder. //Warum muss nur alles so kompliziert sein? Ich will Beide nicht verlieren … Weder Reita, noch Aoi! Aber ich muss eine Entscheidung treffen und zwar möglichst schnell … // Der Gitarrist schloss die Augen und legte sich hin. In seinen Augenwinkeln waren die verräterischen Tränen zu erkennen, doch er ließ ihnen freien Lauf. So lag Uruha weinend auf seiner Couch, Reita saß weinend bei sich im Wohnzimmer und Aoi lag zu Hause im Bett und sah aus dem großen Fenster in den verregneten Dienstagabend hinaus.

In den nächsten zwei Tagen hörte man weder von Reita etwas, noch von Uruha. Der schwarzhaarige Drummer machte sich allmählich immer größere Sorgen, wie sich das alles auf die Band auswirken wird. Aoi ging es zwar immer besser, jedoch wurde er sehr schweigsam. Der Lead-Gitarrist und der Bassist gingen weder ans Handy, noch ans Telefon und somit wusste keiner was los war. “Sag mal Aoi … hat sich einer der Beiden bei dir gemeldet?”, fragte Kai den Älteren, der wie auch schon in den letzten Tagen auf der Couch lag und vor sich hin schwieg. Es sei denn, er wurde angesprochen! Dieser schüttelte nur den Kopf und sah auf die Uhr. “Das letzte Mal hab ich mit ihm am Dienstag gesprochen, seitdem nicht mehr”, antwortete Aoi müde. “Das sieht ihm gar nicht ähnlich … Im Krankenhaus ist er dir nicht von der Seite gewichen und jetzt ruft er noch nicht einmal mehr an ô.Ô! Das muss man aber nicht verstehen oder?” Kai sah Aoi fragend an und wartete auf eine Antwort. “Woher soll ich das denn wissen? Ich bin nicht Allmächtig, geschweige denn Uruha´s Notizbuch -.-. Vielleicht hat er Reita die Wahrheit erzählt, was passiert ist und sie müssen sich über einiges klar werden!” //Oder er hat sich bereits entschieden und tut das Richtige//, fügte er noch in Gedanken hinzu und schloss die Augen. “So hab ich das nicht gemeint, Aoi! Aber du bist sein bester Freund und er vertraut dir am meisten. Und was die Sache angeht, was zwischen dir und ihm passiert ist, wäre es gut wenn er Reita davon erzählt. Denn wenn ‘er’ es nicht macht, dann mache ich das! >.<“, sagte der Jüngere mit entschlossener Stimme. “Das kannst du nicht machen, Kai! Ö.ö Damit gefährdest du die Band genauso … Ich hatte euch ja gesagt, dass ich mich nach etwas Anderem umsehen werde, damit die Band nicht ganz auseinander bricht … Ich … Ich kann Reita nicht so ohne weiteres unter die Augen treten. So ist es besser, wenn ich gehe!”
 

Der Rhythem-Gitarrist hatte sich aufgesetzt und sah den Anderen nun an. “Dir ist es also wirklich ernst? Was wird aus unserer Freundschaft, wenn du eine andere Band gefunden hast?” “Wir bleiben hoffentlich auch weiterhin Freunde … Daran soll sich nichts ändern, doch ich schaff das nicht, täglich Uruha und Reita zu sehen. Nicht nachdem, was alles passiert ist!”, erklärte Aoi und stand auf, um in die Küche zu gehen. Der Drummer folgte ihm und blieb im Türrahmen stehen. “Bitte, Aoi. Überleg dir das alles noch mal. Du kannst auch gerne eine Auszeit haben, aber verlass die Band nicht”, flehte ihn Kai an und man konnte in dessen Gesichtsausdruck erkennen, dass er seine Bitte ernst meinte. Das sonst so fröhliche Gesicht von dem dunkelhaarigen Drummer, war nun mit Sorgenfalten und Ratlosigkeit gekennzeichnet. Er wandte sich ab und ließ Aoi alleine in der Küche zurück. Dieser bekam ein sehr schlechtes Gewissen, denn es war nicht seine Absicht, ihren Bandleader traurig zu stimmen. Er nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und kehrte damit zurück ins Wohnzimmer. “Gomen nasai, Kai! Ich wollte dich nicht kränken … Ich werde darüber nachdenken, was ich machen werde”, sagte Aoi, ließ sich auf der Couch nieder und nahm einen Schluck von seinem Wasser. Kai blickte kurz von seinem Blätterchaos auf, die auf dem ganzen Tisch verstreut rum lagen und nickte. Der schwarzhaarige Gitarrist stellte die Flasche weg, legte sich hin und sah Kai bei seiner Arbeit zu. Wenige Minuten später, war er auch schon wieder eingeschlafen. Der Drummer stand auf und nahm die dünne Decke vom anderen Sessel und deckte Aoi damit zu. //Ich hoffe du entscheidest dich für die Band … und das du wieder ganz gesund wirst!//, dachte er, als er seinen Freund betrachtete und setzte sich anschließend wieder an den Papierberg, den er zu ordnen versuchte.
 

Nach etwa einer Stunde ließ sich Kai sichtlich zufrieden im Sessel zurückfallen und gähnte ausgiebig. //Endlich geschafft … Das hätte ich schon vor Wochen erledigen sollen, aber durch die ganze Aufregung hier, kam ich gar nicht dazu// Er sah kurz auf die große Standuhr und stellte fest, dass es bereits schon wieder fünf Uhr war. “Ich glaube, ich fang mal mit kochen an”, sagte er leise und stand auf. //Das Aoi so viel schläft, macht mir zu Denken! Ob das wirklich von den Medikamenten kommt? Das hatte ich heute ganz vergessen zu fragen//, dachte er und marschierte in die Küche, um die Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu räumen, die er brauchte, um das Abendessen vorzubereiten. Dann läutete es an der Wohnungstüre und Kai überlegte, wer das wohl sein könnte. “Ruki^^. Schön das du da bist. Ich hatte mit dir noch gar nicht gerechnet =)”, begrüßte der Drummer seinen Freund und gab ihm einen Kuss. “Bin doch früher fertig geworden, als ich dachte. Und Minamoto-san war auch zufrieden =)”, antwortete Ruki gut gelaunt und trat in die Wohnung. “Na das sind doch mal gute Nachrichten. Ich hab die ganzen Papiere auch schon geordnet, die muss ich ihm nur noch geben. Du kommst gerade richtig, denn du kannst mir beim Kochen helfen^^”. Kai ging wieder in die Küche zurück, während Ruki sich seine Schuhe und seine Jacke auszog. “Kai? Sag mal ist das normal, dass Aoi so viel schläft?”, fragte der Blonde an Kai gewandt. “Ich weiß es nicht, Ruki. Aber mir macht das auch Sorgen. Ich hatte heute ganz vergessen Dr. Hatake zu fragen, als wir im Krankenhaus waren!”, antwortete er und stellte Wasser für die Nudeln auf. “Hm … Kann das vielleicht mit den Medikamenten zusammenhängen, die er bekommen hatte?”, fragte Ruki und ließ sich auf dem Stuhl nieder. “Hai, wahrscheinlich. Zumindest ist Tomoka-san mit seiner gesundheitlichen Verfassung zufrieden. Aber auf der einen Seite ist es gut, wenn er schläft, denn dann denkt er nicht ständig über Uruha nach!” Kai holte zwei Gläser aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. “Schon, aber … es ist trotzdem merkwürdig. In der PSC haben sie auch schon gefragt was los ist. Es hat sich rum gesprochen, dass unsere Konzerte bis auf weiteres, gecancelt wurden und das Aoi im Krankenhaus lag!”, erwiderte Ruki und goss sich und Kai, Orangensaft ein, der auf dem Tisch stand. “Wie kann das sein? Es hat doch von uns niemand etwas erzählt, oder etwa doch?” “Ich habe jedenfalls nichts gesagt. Wahrscheinlich hat das Management Wind davon bekommen! Denn als ich Shou und Miyavi vorhin in der Lobby begegnet bin, hatten sie nach Aoi gefragt, wie es ihm ging. Wir müssen jetzt einfach das Beste daraus machen.” “Hm … es bleibt uns auch gar nichts anders übrig!”, sagte Kai und er wandte sich wieder dem Herd zu.
 

“Ruki, kannst du den Tisch schon mal bitte decken?”, fragte der Drummer eine halbe Stunde später an seinen Koi gewandt. “Hai, klar =) Willst du Aoi schlafen lassen oder sollen wir ihn wecken?” “Ich werde ihn gleich wecken, denn er muss seine Medizin noch nehmen und gegessen hat er heute auch kaum was”, antwortete er und verließ auch sogleich die Küche. “Hey … Aoi.” “Hm?”, kam es verschlafen von dem Gitarristen. “Komm steh auf. Das Essen ist gleich fertig und du musst deine Medizin noch nehmen!”, sagte Kai und stand auf, da er vor Aoi in die Hocke gegangen ist. Dieser streckte sich kurz und stand dann ebenfalls auf. “Oh. Hallo Ruki. Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist!”, sagte Aoi, als er die Küche betreten und den blonden Vocal erblickt hatte. “Hey^^ Hai, aber ich bin auch noch nicht so lange hier. Wie geht´s dir?” “Ähm, gut … Danke der Nachfrage^^”, log der Rhythem-Gitarrist. Denn in Wahrheit hatte er ziemliche Kopfschmerzen. “Das riecht köstlich … Ich glaube an das könnte ich mich gewöhnen, Kai xD”, sagte er, um ein anderes Thema anzuschlagen. “Arigatô =) Aber ich glaube, da wird dir Ruki einen Strich durch die Rechnung machen”, bedankte sich Kai und fing zu lachen an, da der kleine Vocal, Aoi mit einem bösen Blick strafte. “Hai, allerdings -.- Ich bin schon halb verhungert, da Kai kaum noch für mich kocht >.<‘”, kam es von Ruki und er schmollte vor sich hin. “Na, na mein Lieber … bis jetzt hab ich dich ja noch nicht verhungern lassen! Aber es ehrt mich, wenn ihr euch um mein Essen streitet xD”, und so fielen auch Aoi und Ruki in das Lachen mit ein. Das Abendessen verlief entspannt und sie plauderten fröhlich miteinander. “Das war wirklich lecker, Kai =) Arigatô”, bedankte sich der Ältere und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Freut mich zu hören^^ So weiß ich wenigstens, dass es geschmeckt hat.” “Hai, das hat es. Ich bin papp satt xD”, kam es von Ruki und er schob seine Schüssel in die Mitte des Tisches. “Ach Aoi … Bevor ich es vergesse. Ich soll dir von Miyavi & Shou schöne Grüße ausrichten!”, fügte er noch hinzu. “Ô.ô Warum das denn?”, erkundigte sich Aoi und sah den Kleineren skeptisch an. “Ich … Ähm, hab sie in der PSC vorhin getroffen und sie hatten sich nach dir erkundigt! … Das Management muss anscheinend Wind davon bekommen haben, was passiert ist …Gomen nasai!”, erklärte Ruki und sah Aoi nicht an. “Na großartig -.-’ Das fehlte mir gerade noch in meiner Sammlung. Noch ein Grund mehr, dass ich die Band verlasse und mir was anderes suche!”, kam es von dem Gitarristen und er stand kurzerhand auf. “Aoi, bitte. Sie machen sich doch nur Sorgen um dich … Deswegen musst du doch nicht gleich die Band verlassen >.<! Kai, sag doch auch mal was.” “Nein Ruki … Ich bin es leid, die ganze Zeit Argumente zu finden, dass er hier bleibt. Wenn er es sich in den Kopf gesetzt hat, die Band im Stich zu lassen und dann zu denken, dass danach alles besser wird, dann lass ihn gehen! Ich werde mich da nicht mehr einmischen”, sagte Kai mit ruhiger Stimme, stand auf und fing an, den Tisch abzuräumen. “Aber Kai …”, fing Ruki an, doch er wurde von Aoi unterbrochen. “RUKI, ES REICHT!”, schrie er den Jüngeren an. “Lasst mich doch alle einfach in Ruhe … Ich habe von keinem verlangt, dass er auf mich aufpassen muss … Und es ist meine Entscheidung, was ich aus meinem Leben mache! Für meine Gefühle kann ich nichts und ich kann sie auch nicht einfach so abstellen, dass geht nicht … Am Besten, ihr … sucht euch einen neuen Gitarristen!” Aoi wurde immer leiser, bis er schließlich ganz verstummte und aus der Küche lief.
 

Kai und Ruki saßen wie vom Donner gerührt da und sahen auf den Platz, wo vor einigen Augenblicken noch Aoi gestanden hatte. Kurz darauf hörten sie, wie die Wohnungstüre mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Der Drummer hatte als Erstes die Fassung zurück erlangt und räumte nun weiter den Tisch ab. Ruki hingegen kam auf den Wutausbruch des Gitarristen gar nicht klar und er schüttelte langsam den Kopf. “Kai … ich … wollte nicht, dass er so ausflippt … ich wusste nicht, dass …”, sagte er stotternd doch Kai fiel ihm ins Wort. “Lass gut sein, Ruki! Du kannst nichts dafür. Er muss selbst wissen, was er macht.” “Aber du kannst ihn doch nicht einfach so gehen lassen ö.ö!” “Doch! Das kann ich, denn ich habe die Nase voll von dem ganzen Mist hier. Jetzt hilf mir bitte, hier noch aufzuräumen, denn ich will nach Hause”, kam es in monotonem Laut von Kai und ohne ein weiteres Wort von Ruki, half dieser ihm aufzuräumen.
 

~ bei Reita zu Hause ~
 

In den letzten Tagen hatte Reita seine Wohnung nicht ein einziges Mal verlassen. Er hatte viel über Uruha nachgedacht und war zu einem Schluss gekommen. Am späten Nachmittag saß er in seiner Küche und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Ihm dröhnte der Kopf, vom vielen weinen und grübeln. Sein Telefon lag vor ihm und er zögerte Uruha anzurufen. Die vielen Nachrichten, die Kai und Ruki auf seinen Anrufbeantworter gequatscht hatten, löschte er, ohne sie sich anzuhören. Auch sein Handy hatte ständig gepiepst und somit hatte er es kurzerhand einfach abgeschaltet. “Was sag ich ihm denn nun am Telefon? Treffen will ich mich nicht mit ihm, dass macht die ganze Situation sonst nur noch schwieriger für mich!” Er rauchte seine Zigarette aus und holte einmal tief Luft. “Jetzt oder nie … sonst schaff ich es nicht mehr”, sprach er mit sich selbst und nahm schließlich das Telefon in die Hand, wählte Uruha´s Nummer und wartete ab. Nach ewigem Klingeln, wollte Reita schon auflegen, als plötzlich die Stimme des Gitarristen erklang. “Hai?” “Hallo Uruha … ich bin´s”, fing er zögernd an. “Reita … Geht´s dir gut? Du hast dich die ganze Zeit über nicht einmal gemeldet!”, kam es in besorgtem Ton vom Anderen. “Hai … es geht mir gut, glaube ich. Uruha, … warum ich eigentlich anrufe ist, … ich habe eine Entscheidung getroffen!” Reita hatte sehr mit sich zu kämpfen, doch er musste es ihm sagen. Am anderen Ende der Leitung blieb es still, man konnte lediglich Uruha´s Atem leise hören. “Es … es ist wohl besser, wenn … wenn wir nicht mehr zusammen sind … Aber ich wünsche mir, dass wir-wir Freunde bleiben auch der Band zuliebe … Bitte!” Der Dunkelblonde schwieg immer noch und er versuchte seine Tränen zurück zuhalten. “Uruha, bist du noch da?”, fragte der Bassist und ihm stiegen die Tränen in die Augen. “H-Hai … ich bin noch da. … Ist das deine endgültige Entscheidung? Können wir nicht noch mal in Ruhe über alles reden?”, kam es in leiser und ruhig klingender Stimme von Uruha. “Hai. Das ist meine endgültige Antwort … Verzeih mir Uruha! Bleiben wir denn weiterhin befreundet?” Man konnte in Reita´s Stimme das Flehen hören und wie wichtig es für ihn wäre. “Ich … Reita ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren! Geschweige denn die Freundschaft zu dir verlieren …” “… Aber das funktioniert nicht Uruha … Du kannst nicht uns Beide lieben! Einem wirst du das Herz brechen, doch so weit wird es nicht kommen, denn ich habe dir soeben meine Entscheidung mitgeteilt. Ich habe mit dir Schluss gemacht und somit brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich möchte mit dir befreundet bleiben und versuchen das Beste aus dieser Situation zu machen, denn du bist mir immer noch verdammt wichtig und die Band soll nicht darunter leiden. Ich will, dass du glücklich bist, denn dann bin ich das auch”, erklärte der Ältere und schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals bildete, einfach hinunter. “Ich hab dich lieb!”, sagte Uruha und ohne ein weiteres Wort, legte er auf. Nun konnte auch Reita sich nicht mehr zusammenreißen. Er legte das Telefon auf den Tisch und vergrub sein Gesicht in den Händen, woraufhin er zu weinen anfing. //Jetzt ist es also aus!//, dachte er, stand auf und ging ins Wohnzimmer. Dort legte er sich auf die Couch, schloss die Augen und schlief ein.
 

~ nach dem Gespräch bei Aoi ~
 

Nachdem Aoi seine Wohnung verlassen hatte, holte er im Fahrstuhl erst einmal tief Luft, bevor er den Knopf für die Lobby drückte. //Ob ich wohl zu weit gegangen bin, mit dem was ich gesagt habe? Aber ich kann so nicht weitermachen …//, grübelte er vor sich hin. Als er dann in den kühlen Abend hinaus trat, überlegte er, wohin er zuerst gehen sollte? Denn er musste Klarheit schaffen, sowohl mit Uruha, als auch mit Reita. Er entschloss sich für den linken Weg und somit für Reita. Nach gut fünfzehn Minuten Fußmarsch, betrat er den Flur im 7. Stock des Hochhauses und ging zu Reita´s Wohnungstüre. In großen Lettern prangte der Name “Suzuki Akira” oberhalb des Klingelknopfes. “Okay, also los. Dann hab ich´s hinter mir”, sprach Aoi sich Mut zu und drückte dann endlich auf den Knopf. Er wartete ab, dass der Bassist ihm die Türe öffnete, doch das geschah nicht. Der schwarzhaarige Gitarrist drückte erneut auf den Knopf und horchte, ob es vielleicht Geräusche gab, die darauf schlossen, dass jemand zu Hause war. //Anscheinend ist er gar nicht da. Okay, war auch ‘ne blöde Idee, hierher zu kommen//, schlussfolgerte er in Gedanken und wandte sich zum Gehen, als die Türe geöffnet wurde. “Aoi?”, vernahm er die Stimme des Anderen und er drehte sich um. Aoi erschrak vor dem Anblick, der sich ihm bot, da er den Blonden so noch nie gesehen hatte. Reita war mehr als nur blass, hatte tiefe Augenringe und gerötete Augen. Der Gitarrist ging davon aus, dass sein Bandkollege bis vor kurzem noch geweint hatte. “Kann … Kann ich reinkommen? Ich möchte mit dir reden, Reita!”, fragte Aoi und sah seinen Gegenüber an. Dieser zögerte einen Moment, da er nicht wusste, was er von dem plötzlichen Besuch halten sollte, nickte aber dennoch und trat einen Schritt zur Seite, um Aoi in die Wohnung zu lassen.
 

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, betrat Aoi die Wohnung und zog sich seine Schuhe aus. //Was will Aoi denn hier? Mit ihm hab ich jetzt gar nicht gerechnet ô.ô//, dachte Reita, schloss die Türe und ging an Aoi vorbei ins Wohnzimmer. Er ließ sich wieder auf der Couch nieder und blickte dann den Gitarristen fragend an, der ihm gefolgt war. “Du wolltest mit mir reden?” “Hai … Nur weiß ich nicht, wie ich anfangen soll!”, kam es von Aoi. “Es geht um Uruha, hab ich Recht? Aoi, ich weiß Bescheid, dass ihr miteinander geschlafen habt”, sagte Reita mit ruhiger Stimme. Der Rhythem-Gitarrist wandte den Blick ab und sah auf den Boden. “Gomen nasai! Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist? Ich hätte das nicht tun dürfen, alleine schon, weil du mit ihm zusammen bist … Das war ein Fehler!”, erklärte er und er musste sich zusammenreißen, um seine Stimme normal klingen zu lassen. “Hör-hör auf, Aoi! Ich weiß, dass du ihn liebst und mir ist das erst ziemlich spät aufgefallen. Uruha hatte mir alles erzählt, dass er dich schon seit gut 2 Jahren liebt, von deinem Geständnis im Park … und das ihr … zusammen im Bett gelandet seid!” Reita konnte seine Tränen nun endgültig nicht mehr zurückhalten und sie liefen ihm über die Wangen. “Ich habe mein Bestes versucht, ein guter Partner für ihn zu sein, doch das ist mir nicht gelungen … Ich habe ihn nicht so behandelt, wie man seinen Freund behandeln sollte, den man liebt! …” “Nein Reita! Das stimmt nicht … Du bist ein toller Freund. Uruha kann sich glücklich mit dir schätzen. Er ist glücklich, wenn er in deiner Nähe ist und du bist ihm wirklich sehr wichtig!”, fiel ihm Aoi ins Wort, setzte sich neben den Bassisten auf die Couch und legte ihm einen Arm um die Schulter. “Das … das dachte ich auch, doch warum erzählt er mir dann, dass er dich schon … so lange liebt und sich ablenken wollte, als … als du ihn nicht beachtet hattest? … Er hat sich dann auf mich konzentriert und-und wir kamen auch zusammen … Ich-ich war für Uruha nur ein Zeitvertreib und Lückenfüller! Warum? … Warum macht er so etwas?”, schluchzte der Jüngere und wischte sich mit den Händen über das Gesicht. “Das glaube ich nicht, Reita! Du warst kein Zeitvertreib und schon gar kein Lückenfüller für ihn. Er liebt dich wirklich und er wollte dir in keinster Weise wehtun … Ich kann für meine Gefühle zu Uruha nichts … doch ich werde das Chaos, dass ich hier angerichtet habe, wieder gut machen. Ich will nicht, dass die Band darunter leidet, aber du und Uruha sollt glücklich sein!”, erklärte Aoi und brach kurz ab um den Kloß in seinem Hals hinunter zu schlucken, bevor er fortfuhr. “Ich kann so nicht weitermachen und ich kann auch nicht so tun, als ob nicht gewesen wäre. Du und Uruha, ihr seid meine besten Freunde und die Band ist wie eine Familie für mich, doch ich habe einen Entschluss gefasst, damit alles wieder in richtige Bahnen läuft … So schwer es mir fällt … ich werde die Band verlassen und mir was Neues suchen! … Doch ich-ich möchte weiterhin mit euch befreundet bleiben.” In Aoi´s Augen sammelten sich die verräterischen Tränen und er musste sichtlich mit seiner Fassung ringen. Reita hatte ihm schweigend zugehört und schüttelte langsam den Kopf, da er nicht fassen konnte, was er soeben gehört hatte. “Aber … Aber das kannst du doch nicht machen … Das kann nicht dein Ernst sein, Aoi!?”, fragte er und sah ihm nun das erste Mal seit dem Krankenhaus, richtig in die Augen. “Doch Reita, dass ist mein Ernst! Ich wollte mich nie in die Beziehung von euch einmischen. Das war nicht meine Absicht und ich glaube, es … es ist besser, wenn ich die Stadt verlasse. Es tut mir leid!” Der Rhythem-Gitarrist strich Reita eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und stand dann schließlich auf. “Aoi! … Was soll aus der Band werden? Du kannst uns doch nicht einfach im Stich lassen?”, fragte Reita und wartete eine Antwort ab. “Es ist die einzige Lösung, Reita. Ich schaff das anders nicht mehr. Sucht euch einen anderen Gitarristen und macht weiter, bitte!” Aoi verließ das Wohnzimmer und ging in den Flur. “Aber … die Band braucht dich … Uruha braucht dich!”, rief ihm der Blonde hinterher, bevor er selbst aufstand und ihm folgte. “Wir sind nicht mehr zusammen. Ich habe vorhin mit ihm Schluss gemacht, damit … damit er mit dir zusammen sein kann! … Aoi, wir wollen Beide, dass er glücklich ist, als geh zu ihm”, fügte er noch hinzu, als er Aoi zusah, wie dieser sich seine Schuhe anzog. “Ruf ihn an und kläre das mit ihm, dass es ein Fehler und Irrtum war, mit ihm Schluss zu machen … Versprich mir, dass du auf ihn aufpasst, Reita! Und pass auch auf dich auf. Halte die Band aufrecht”, kam es von Aoi und ohne ein weiteres Wort, verließ er die Wohnung des Bassisten.
 

“Aoi … aber?” Reita wollte ihm hinterher, doch er ließ es dann doch sein und lehnte sich an den Türrahmen. //Warum Aoi? Warum machst du das? Er kann die Band doch nicht einfach so verlassen!//, dachte er nach und ließ sich langsam zu Boden sinken, wo er auch sitzen blieb. Es bahnte sich erneut Tränen über seinen Wangen nach unten uns meldeten sich auch Kopfschmerzen an. Doch das war ihm egal, denn er wollte am liebsten die letzten Wochen einfach vergessen. Nur mühsam hievte er sich auf, schleppte sich ins Schlafzimmer und legte sich mitsamt der Klamotten ins Bett. Es dauerte auch nicht lange und der Blonde fiel in einen unruhigen Schlaf.
 

Nachdem Uruha das Gespräch mit Reita beendet hatte, wusste er nicht, was er nun machen sollte. //Warum ausgerechnet Reita? Warum ausgerechnet Aoi? Kann denn nicht alles wieder so sein wie früher?// Ihm schwirrte der ganze Kopf mit sämtlichen Fragen und das hatte zur Folge, dass er Kopfschmerzen bekam. “Ich muss hier raus! Sonst fällt mir noch die Decke auf den Kopf”, sagte er zu sich selbst, verließ die Küche um sich einen Pullover überzuziehen und ging dann in den Flur. Dort zog er sich Schuhe und Jacke an und verließ dann seine Wohnung. Er brauchte jetzt unbedingt frische Luft, um wieder einen klaren Gedanken zu bekommen und trat in die kühle Abendluft hinaus. Ohne ein bestimmtes Ziel im Kopf zu haben, ging er einfach los.
 

Aoi stand im Fahrstuhl und wischte sich mit dem Jackenärmel über das Gesicht, da er seine Tränen nicht mehr aufhalten konnte. //Jetzt ist es nun soweit … Zeit von hier Abschied zu nehmen!// Er fuhr nach unten und trat wieder in den kühlen Abend hinaus. Aoi ging einfach darauf los, ohne genau zu wissen wohin. Er dachte an Reita, wie er ihn angesehen hatte, als er sagte, dass er die Band verlassen wird. Er hatte den blonden Bassisten noch nie so gesehen, denn in dessen Augen stand Traurigkeit geschrieben. Er dachte an Uruha, an ihre gemeinsame Zeit, als sie noch zusammen gelacht hatten und um die Häuser gezogen waren. Da hatten sie noch nicht im geringsten daran gedacht, was noch alles passieren würde. Und er musste an Kai und Ruki denken, die in den letzten Wochen sehr oft für ihn da waren und wie er sich ihnen gegenüber verhalten hatte. //Es ist für alle das Beste, wenn ich von hier verschwinde! Auch wenn es schmerzt, hier alles zurück zulassen …//, dachte er und blieb schließlich stehen. Erst jetzt fiel ihm auf, wohin er gegangen war und er musste unwillkürlich lächeln. Der Gitarrist ging den planierten Sandweg weiter entlang und blieb dann plötzlich abrupt stehen. Der Anblick, der sich ihm bot, schmerzte ihm mehr denn je im Herz. Vorsichtig ging er auf die Person zu und versuchte ruhig zu bleiben. Denn hiermit hatte er am allerwenigsten gerechnet …!
 

~Fortsetzung folgt~

Abschied oder Happy End?!

Aoi wusste nun nicht so richtig, was er machen sollte. Sollte er zu ihm hingehen oder umkehren und später wiederkommen? Er blieb noch eine Weile hinter einem Baum stehen und betrachtete die Person die dort auf der Bank saß. Dann gab er sich einen Ruck und entschied sich, zu ihm zu gehen.
 

Mit einem sehr flauen Gefühl im Magen setzte er sich kurzerhand neben den Größeren und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Uruha?”, sprach er ihn vorsichtig an und der Dunkelblonde sah auf. “A-Aoi” Was … machst du denn hier?”, kam es verwirrt von Uruha. “Ich weiß es ehrlich gesagt nicht^^ Ich bin einfach losgegangen und kam hierher. Aber was ist mit dir? Uruha, was ist passiert?” Aoi wusste nicht so recht, was er machen sollte, da ihm die jetzige Situation unangenehm war. Er hatte eigentlich vorgehabt, sich von allen zu verabschieden, doch das konnte er seinem besten Freund jetzt nicht antun.
 

Der Rhythem-Gitarrist wusste, warum Uruha so am Boden war und es tat ihm im Herzen weh zu wissen, dass er sich doch für Reita entschieden hatte. “Reita und Ich … Er hat … Wir sind … nicht mehr zusammen!”, schluchzte der Jüngere, zog seine Beine mit auf die Bank und mied den Blick zu Aoi. Dieser holte einmal tief Luft und nahm Uruha in die Arme. “Beruhige dich Uruha. Reita hatte das alles nicht so gemeint. Er ist durcheinander wegen der ganzen Geheimnisse, die jetzt alle nach und nach ans Tageslicht kommen … aber er liebt und braucht dich Uruha, genauso wie du ihn brauchst!”, sagte Aoi in sanften Ton und strich Uruha immer wieder über den Rücken. “Aber … Ich liebe euch Beide, ich will keinen von euch verlieren…”, fing der Lead-Gitarrist an, doch er wurde von dem Älteren unterbrochen. “Aber das geht nicht, Uruha! Du musst dich für einen entscheiden und egal wer das ist, einem wirst du wehtun! Doch bevor es soweit kommt, gehe ich … Du gehörst zu Reita, nicht zu mir. Er braucht dich, Uruha!”
 

Aoi ließ den Größeren los und wandte den Blick ab. “Ich war vorhin bei Reita … Du bedeutest ihm wirklich sehr viel und es macht ihm ziemlich zu schaffen, was momentan alles passiert. Es war nie meine Absicht, mich zwischen euch zu drängen!” “Aber Aoi, ich …”, kam es von Uruha, doch er wurde erneut unterbrochen. “Lass mich bitte ausreden. Hätte ich dir im Park nicht meine Liebe zu dir gestanden, dann wäre alles gar nicht soweit gekommen. Jedoch bereue ich die Nacht mit dir zusammen nicht im Geringsten. Ich werde diese Nacht immer in meinen Erinnerungen behalten, denn ich wollte dir auch einmal so nahe sein, wie Reita es darf und das war ich da auch …” Immer mehr Tränen sammelten sich in den Augen von Aoi und es fiel ihm schwer, den Dunkelblonden in die Augen zu sehen. “Ich liebe dich Uruha und du wirst immer in meinem Herzen bleiben, aber dein Platz ist nicht an meiner Seite! Du gehörst zu Reita und da sollst du auch bleiben.”
 

Uruha sah seinem besten Freund in die Augen und konnte dessen Traurigkeit nur allzu gut wahrnehmen. “Bitte Aoi, … sag das nicht. Ich brauch dich, denn ich lieb dich schon viel zu lange, auch wenn ich mit Reita zusammen war. Lass mich jetzt nicht alleine!”, sagte er ruhig und nahm Aoi´s Hände in die seinen. “Uruha … versteh mich doch bitte. Du kannst Reita nicht so einfach fallen lassen, schließlich liebst du ihn doch und er braucht jetzt deine Hilfe!”, sagte der Schwarzhaarige, stand auf und sah seinen Gegenüber ernst an. “Geh zu ihm zurück, bitte … Ich will, dass es euch Beiden gut geht. Ich werde mich damit abfinden müssen und ich komme schon klar damit!”, fügte er noch hinzu.
 

Der Lead-Gitarrist war ebenfalls aufgestanden und nahm Aoi kurzerhand in den Arm und drückte ihn fest an sich. Er spürte das Zittern, dass durch den anderen Körper ging und fing dann leise zu reden an. “Ich weiß deine Freundschaft zu schätzen, Aoi. Und ich bin dir von ganzen Herzen dankbar, dass du immer für mich da warst, als ich dich brauchte. Lass uns bitte einen Weg finden, mit dem wir alle zufrieden sind …” Dem Kleineren liefen nun still die Tränen über die Wangen und er vergrub sein Gesicht in Uruha´s Halsbeuge. Als Antwort gab er nur ein zögerliches Nicken von sich und so bleiben sie eine Weile einfach nur in der Umarmung stehen. “Geh zu ihm … Und klärt das miteinander, hai?”, sagte Aoi und löste sich von dem Dunkelblonden. Zögernd nickte Uruha und wischte dem Gitarristen ein paar Tränen von den Wangen. “Okay, dann geh … Ich werde noch ‘ne Weile hier bleiben.” “Ich … melde mich dann bei dir, in Ordnung?”, fragte Uruha nach und sah den Älteren an. Dieser nickte nur und wandte ihm den Rücken zu. “Nun geh schon!”, sagte er mit Nachdruck in der Stimme, als der Andere noch immer keine Anstalten gemacht hatte zu gehen. Nur widerwillig ließ er Aoi zurück und machte sich auf den Weg zu Reita.
 

Als er nun endlich alleine war, ließ er sich auf der Bank nieder und seinen Tränen freien Lauf. //So ist es für alle das Beste … auch wenn es noch so weh tut. Ich muss damit klarkommen// Aoi blieb noch eine ganze Weile im Park sitzen und rief sich die schönen Erinnerungen ins Gedächtnis zurück, die er mit Uruha all die Jahre über gesammelt hatte.
 

Nachdem er wieder zu Hause ankam, fand er wie erwartet, weder Kai noch Ruki vor. “Das war wohl doch zu viel … Naja, umso leichter wird mir der Abschied fallen!”, sagte er zu sich selbst und nahm seine Medizin. Aoi hatte ziemliche Kopfschmerzen und ging daraufhin auch gleich ins Bett. Es war zwar erst nach neun Uhr, doch das war ihm egal. Er wollte nur noch schlafen und den Tag vergessen.
 

Die Tage vergingen, ohne das Aoi es geschafft hatte den Anderen seinen endgültigen Entschluss mitzuteilen. Auch die Spannungen zwischen ihm und Kai blieben bestehen. Von Reita und Uruha hatte er nichts gehört, obwohl dieser selbst gesagt hatte, dass er sich bei ihm melden würde. So ging er davon aus, dass sie sich geeinigt hatten.
 

Als Aoi Dienstagnachmittag vom Einkaufen nach Hause kam, blinkte sein Anrufbeantworter. //Wer ruft mich denn an? Ô.ô//, fragte er sich, zog sich seine Schuhe aus und drückte auf den roten Knopf. “Hey Aoi. Ich bin´s Kai. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass für morgen Früh eine Probe angesetzt wurde. Überleg dir ob du kommst … Mata ne”, erklang die Stimme des Drummers aus dem Kasten. Der Schwarzhaarige wusste nicht so recht, was er machen sollte. Sollte er hingehen oder doch besser zu Hause bleiben? “Ich werde hingehen, dann kann ich das ein für alle Mal klären”, beschloss er und löschte die Nachricht.
 

Am nächsten Morgen kam der Rhythem-Gitarrist schwer aus dem Bett. Er hatte am Abend zuvor noch eine Flasche Wein und ein paar Bier gekippt und das machte sich in seinem Kopf auch bemerkbar. //Oh, hab ich ‘nen Schäden >.< na klasse//, grummelte er und tapste leicht schwankend ins Badezimmer. Er nahm eine kalte Dusche um wach zu werden, was auch klappte, doch seine Kopfschmerzen waren noch immer vorhanden.
 

Nachdem er sich fertig angezogen hatte, ging er in die Küche, kramte nach einer Kopfschmerztablette und spülte diese dann mit einem Glas Wasser hinunter. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch Zeit für eine Tasse Kaffe hatte. In Gedanken ging er die Worte noch einmal durch, was er Kai und den Anderen sagen wollte, doch die wirklich richtigen fand er nicht. Dann war es Zeit loszugehen, damit er auch pünktlich kam.
 

Aoi stand mit gemischten Gefühlen vor dem PS Company Gebäude und er hoffte, dass er keinem der anderen Mitglieder über den Weg laufen würde. Als er dann endlich vor der Türe zu ihrem Proberaum stand, holte er noch einmal tief Luft und er trat ein. Wie erwartet waren Kai und Ruki bereits anwesend und drehten sich zu ihm um, als er den Raum betrat. “Aoi!”, kam es überrascht von Ruki. “Schön das du gekommen bist”, sagte auch Kai. “O-hayô”, kam es leise von ihm und er ging auf direktem Wege zu den Gitarren, um sich seine zu holen und diese zu stimmen. Kai und Ruki sahen Aoi dabei zu, jedoch sagten sie nichts, denn Beiden waren froh, dass er überhaupt gekommen war.
 

Zehn Minuten später kamen auch Reita & Uruha in den Proberaum und entschuldigten sich. Den Rhythem-Gitarristen hatten sie gar nicht bemerkt, erst als dieser zu spielen begann, drehten sie sich um. “Aoi”, kam es von Beiden und dieser nickte nur. Aoi tat es weh, die Beiden in einem Raum zu sehen, doch er ließ sich nichts anmerken.
 

Die Probe verlief mittelmäßig und nach fünf Stunden stellten sie alle ihre Instrumente weg. Der Ältere hatte die ganze Probe über gegrübelt, wie er es den Anderen nun sagen sollte. //Verdammt … Ich muss es ihnen sagen, dass kann so nicht weitergehen//. Er entschloss sich dafür, es morgen zu erwähnen, so hatte er noch einen Tag Zeit, um sich die passenden Worte zusammen zusuchen. Er zog sich seine Jacke an und wollte gerade den Raum verlassen, als Kai sich an ihn wandte. “Aoi? Hast du Lust mit Essen zu gehen und danach noch auf ‘nen Absacker in unsere Stammkneipe?” “Nein, danke Kai. Ich … ich geh lieber nach Hause. Macht´s gut”, antwortete er und verließ den Raum.
 

Noch ehe einer von den übrigen Members im Raum, Uruha aufhalten konnten, rannte dieser seinem besten Freund hinterher. “Aoi, warte!”, rief er, doch die Türe zum Fahrstuhl hatte sich bereits geschlossen. Der Dunkelblonde sprintete die Treppen hinunter und Aoi wollte gerade das Gebäude verlassen, als er ihn am Handgelenk festhielt. “So warte doch mal … bitte!” “Warum sollte ich warten? Was willst du Uruha?”, fragte Aoi in ruhigem Ton nach und drehte sich zu dem Größeren um. “Warum kommst du nicht mit?”, fragte er und versuchte wieder zu Atem zu kommen. “Warum sollte ich? Ich hab keine Lust als fünftes Rad am Wagen daneben zu sitzen. Es ist so schon schwer genug für mich, Uruha”, war die Antwort und er sah dem Lead-Gitarristen in die Augen. “Was heißt hier ‘fünftes Rad am Wagen’? Das stimmt doch gar nicht und wenn du auf Reita anspielst, da wird nichts sein … Wir haben uns ausgesprochen und gehen vorerst eigene Wege. Wir müssen uns über einiges klar werden.” Uruha sah den Schwarzhaarigen mit einem bittenden Blick an. “Komm mit Aoi, bitte!” Doch Aoi schüttelte den Kopf und wandte sich ab. “Nein, tut mir leid Uruha”, und so rannte er davon, in der Hoffnung endlich von dort wegzukommen.
 

Der Dunkelblonde stand immer noch unbewegt da und sah seinem besten Freund hinterher. “Wie soll das denn nur weitergehen?”, fragte er sich selbst und fuhr dann mit dem Aufzug nach oben, um in den Proberaum zurück zukehren.

So ging es die nächsten zwei Wochen weiter. Aoi erschien nur ab und zu, zu den Proben und wollte ihnen eigentlich seine Entscheidung mitteilen, doch er brachte es nicht zustande. Zu Hause ertränkte er seine Sorgen und seinen Kummer im Alkohol, weswegen er nicht immer zur Probe erschien.
 

Die Anderen machten sich nach wie vor Sorgen um ihren Rhythem-Gitarristen, doch Aoi ging weder ans Telefon, noch an sein Handy. Kai war mit seinem Latein am Ende, denn er wusste nicht mehr, was er noch machen konnte und sollte.

In der PS Company hatte man Wind davon bekommen, dass bei “the GazettE” etwas nicht in Ordnung war und es sich um Aoi handelte. Doch sie wurden nicht darauf angesprochen und das war den Jungs nur Recht. Auch Ruki ließ sich hängen, denn die derzeitige Situation ging auch an ihm nicht spurlos vorbei.
 

Es war bereits Ende Oktober und Aoi hatte es immer noch nicht geschafft, einen Schlussstrich unter allem zu ziehen. Er saß in seiner Wohnung auf dem Boden und blickte durch die großen Fenster nach draußen in den wolkenverhangenen Himmel und weinte. Er wusste einfach nicht mehr weiter und auch nicht wie er es seinen Bandkollegen sagen sollte, dass er aussteigen würde. Es tat ihm in der Seele weh, die Band zu verlassen, da das eigentlich sein Leben und seine Familie war! Doch er wollte so nicht weitermachen, da er es nicht aushielt ständig in Uruha´s Nähe zu sein. “Ich muss morgen mit Minamoto sprechen, sonst wird alles nur noch schlimmer und komplizierter”, sprach er mit sich selbst und wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Er musste es endlich hinter sich bringen, ob er wollte oder nicht.
 

Der Rhythem-Gitarrist stand auf und ging ins Badezimmer, um sich die Badewanne volllaufen zu lassen. Er wollte sich jetzt einfach mal entspannen. Aus der Küche holte er sich noch eine Flasche Wasser und nahm sein Handy mit. Das warme Wasser war eine Wohltat für seine verspannten Knochen und Muskeln.
 

Nach gut einer halben Stunde klingelte sein Handy und er hatte schon eine Vermutung, wer anrufen könnte. Entweder würde es Kai oder Uruha sein, doch als er dann auf das Display sah, stutzte er. Mit diesem Namen hatte er gar nicht gerechnet und so nahm er das Gespräch entgegen. “Hallo Tora!” “Hey Aoi^^ Stör ich dich gerade?”, fragte der Gitarrist von alice nine. “Iie, natürlich nicht. Ich bin nur etwas überrascht, dass du anrufst. Ist etwas passiert?”, fragte Aoi und nahm einen Schluck von seinem Wasser. “Nee, nee. Es ist nichts passiert^^ Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht, da man kaum noch was von dir sieht und es wird gemunkelt, dass es bei euch in der Band auch nicht gerade rosig aussieht!”, erklärte Tora. “Jetzt fängst du auch noch an >.<“, sagte er mit gereizter Stimme. “Warum könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ist das zu viel verlangt?” “Halt Aoi! … Ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber wir kennen uns von klein auf und du kannst mir nichts vormachen! Nun spuck schon aus, was ist los? Vorher geb ich nicht auf und du kennst mich Aoi”, sprach Tora weiter auf den Rhythem-Gitarristen ein.
 

Aoi überlegte, was er nun sagen sollte, denn vormachen konnte er Tora nichts, dafür kannten sie sich schon zu lange. “Hm … Ich kann dir ja noch nichts vormachen”, fing er an und holte einmal tief Luft, was jedoch immer noch schmerzte. “Das mit der Band stimmt … Doch bin ich das Problem!” “Wie meinst du das?”, fragte Tora nach und man konnte aus seiner Stimme heraus hören, dass er verwirrt war. “Wie soll ich sagen? Ich fass mich kurz. Ich hab mich in Uruha verliebt und … auch mit ihm geschlafen, doch das war falsch, da er ja mit Reita zusammen ist oder war … keine Ahnung. Ich hatte doch daraufhin den Autounfall, von dem du bestimmt weißt?”, fuhr er an Tora gewandt fort. “Hai, davon hatte ich gehört, doch wir durften vom Management aus nicht nachfragen was passiert ist. Geht es dir denn wieder besser?”, kam es von dem anderen Gitarristen. “Hai, es geht mir soweit gut. Jedenfalls weiß sowohl Uruha, als auch Reita von meinen Gefühlen zu ihm … Doch ich kann nicht mit Uruha zusammen sein … er-er gehört zu Reita! Reita braucht ihn … Nun ja, die Situation in der Band ist ziemlich angespannt und ich … werde aussteigen!”, beendete er den Satz mit brüchiger Stimme. “Nani!! Warum Aoi? Das kannst du doch nicht machen!”, kam es entsetzt von Tor, doch Aoi war sich in seinem Entschluss sicher. “Doch Tora, dass ist mein Ernst, nur weiß ich nicht, wie ich es den Anderen sagen soll! Ich schaff das nicht, täglich Uruha und Reita zusammen zu sehen … Mir wird das zu viel … Ich hatte Kai vor über einem Monat schon gesagt, dass ich die Band verlassen will, doch ich sollte es mir überlegen. Ich kämpf seit Wochen damit, dass ich es auf die Reihe bring es ihnen zu sagen.” Aoi´s Stimme fing immer mehr zu zittern an und es sammelten sich auch wieder Tränen in den Augenwinkeln. “Dann lass es Aoi! Die Band ist wie deine Familie für dich, willst du das einfach so aufgeben?”, fragte Tora in ruhigem Ton nach. “Ich … ich weiß, dass die Band wie meine Familie ist, doch ich mach das nicht mehr mit … Ich schaff das nicht Tora! So schwer es mir auch fällt, ich habe eine Entscheidung getroffen und werde sie morgen unserem Manager mitteilen”, sagte der Ältere und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. “Und wo willst du hin oder was willst du machen?” “Hm … keine Ahnung. Ich werd die Stadt verlassen und mir was neues suchen!” “Du kannst doch nicht einfach abhauen Aoi.. Das geht nicht! Was ist mit deinen Freunden?”, entgegnete Tora geschockt und konnte nicht fassen, was er da soeben gehört hatte. “ Wo willst du denn überhaupt hin?” “Ich weiß, dass ich hier Freunde habe, aber ich brauche eine Auszeit, um über das alles nachzudenken. Und wohin ich gehe, dass weiß ich nicht”,
 

erklärte er. “Aoi hör zu. Bist du dir sicher, dass das der richtige Weg sein wird? Du kannst nicht einfach alles stehen und liegen lassen und dich aus dem Staub machen. Das ist keine Lösung”, gab Tora zu verstehen und er versuchte den Schwarzhaarigen zur Vernunft zu bringen. “Was soll ich denn dann deiner Meinung nach tun?”, wurde Aoi wieder lauter und setzte sich in der Badewanne auf. Soll ich so tun, als ob nichts wäre? Soll ich Uruha und Reita immerzu in meiner Nähe haben? Nein, Tora … So tu ich der Band und auch mir ‘nen Gefallen, wenn ich gehe. Ich werde schon zurecht kommen.” “Ich bin ganz und gar nicht begeistert mit dem, was du vorhast … aber du musst wissen, was für dich am Besten ist”, war Tora´s Antwort und er räusperte sich. “Aber ich habe eine Bitte an dich!” “Und die da wäre?” “Komm für ‘ne Weile zu mir. Meine Wohnung ist groß genug. Und ich werde niemandem sagen, wo du bist … einverstanden?”, lautete das Angebot des Jüngeren.
 

Der Rhythem-Gitarrist überlegte, ob er es machen sollte, denn eigentlich war es nichts anderes als jetzt. Nur mit dem Unterschied, dass er dann bei Tora wohnen würde. “Tora, das ist alles lieb gemeint, doch es bringt im Endeffekt nichts. Ich bin immer noch hier in der Stadt!”, erklärte er ihm. “Das weiß ich, aber du kommst aus deiner Wohnung raus, denn dort erinnert dich doch ständig etwas an Uruha. Auch wenn es nur für zwei, drei Wochen oder so ist … Bitte, Aoi!” Aoi wusste nicht so Recht, was er machen sollte, doch Tora hatte auf der einen Seite Recht. Hier erinnerte ihn wirklich vieles an Uruha. “Okay, einverstanden. Aber ich werd die Band dennoch verlassen und den Entschluss werde ich morgen Minamoto sagen”, war Aoi´s Antwort. “In Ordnung. Ruf mich vorher aber an, bevor du bei mir auftauchst, nicht das einer der Jungs gerade da ist, hai?”, “Hai … mach ich. Arigatô Tora.”, bedankte sich der Ältere und er nahm noch einen Schluck aus der Flasche. “Nicht dafür, Aoi. Für was sind Freunde da^^ Ich wünsch dir noch ‘nen schönen Abend.” “Das wünsch ich dir auch … Bis morgen dann”, und so legte er auf.
 

Er ließ sich ins Wasser zurücksinken und schloss für einen Moment die Augen. //Ob es richtig war zu zusagen? Aber jetzt gibt es kein zurück mehr//, ging es ihm durch den Kopf und er legte sich nun die passenden Worte zurecht.

Nach einer weiteren halben Stunde stieg Aoi aus der Wanne, trocknete sich ab, zog sich bequeme Klamotten an und setzte sich an den Küchentisch. Er zog das Blatt Papier hervor, dass auf dem Tisch lag und überlegte, wie er am Besten anfangen sollte, denn er war sich sicher, dass er keinem seiner Band-Members ins Gesicht sehen wollte, wenn er ging.
 

Es dauerte fast drei Stunden, bis er zwei vernünftig klingende Briefe zusammen gebracht hatte. Diese faltete er und steckte sie in Kuvere, auf welche er einmal Uruha´s Namen und einmal den der Band schrieb. “So, dass wäre schon mal geschafft. Jetzt geht´s ans packen”, sagte er zu sich selbst und stand auf, um seine große Reisetasche mit dem nötigsten zu packen. Er wollte eigentlich keine Andenken oder dergleichen mitnehmen, doch er steckte das Photo von Uruha und sich und das der Band mit ein.
 

Nachdem die Tasche gepackt war, holte Aoi die großen Abdeckfolien aus dem Schrank im Flur hervor, die er im Laufe der letzten Wochen gekauft hatte. Schweren Herzens deckte er seine Möbel im Wohnzimmer ab, auch in der Küche fing er an, jedoch ließ er den Tisch und das Spülbecken noch frei. Den Kühlschrank räumte er aus und entsorgte die wenigen Lebensmittel, die sich darin befanden.

Es war bereits weit nach zwei Uhr morgens, als sich Aoi todmüde in sein Bett fallen ließ und nur wenige Minuten später einschlief. Er schlief ziemlich unruhig und träumte vom morgigen Tag, wie er die Band verlassen wird. Gegen acht Uhr klingelte sein Wecker und er kam nur schwer aus dem Bett. “Ich glaub ‘ne kalte Dusche wird mich wach machen”, meinte er zu sich selbst und trottete verschlafen ins Badezimmer.
 

Nachdem Aoi frisch geduscht und auch halbwegs wach war, räumte er noch alles fein säuberlich auf und deckte auch dort alles mit Folie ab, damit es in seiner Abwesenheit nicht ganz verstaubte. In der Küche machte er sich noch schnell ‘ne Tasse Kaffee, ehe er sich dann fertig machte, um in die PSC zu kommen.

Auf dem Weg dorthin, machte er noch einen Abstecher in sein Stammmusikgeschäft. “O-hayô, Aoi-san. Schön Sie mal wieder hier zu sehen”, wurde er auch gleich begrüßt. “Hai, ich suche ein passendes Geschenk für Kai. Der hat heute Geburtstag, wissen Sie^^” “Ah, na dann. An was haben Sie denn gedacht? An was spezielles?”, fragte der dickliche Mann nach. Der Schwarzhaarige nickte und ging geradewegs auf das Schlagzeugzubehör zu. “Ich dachte da an ein paar Drumsticks aus Eichenholz und dazu noch neue Handschuhe mit denen man guten Griff hat”, erklärte er seinen Wunsch und Nakashima-san machte sich auch sogleich daran, die gewünschten Materialien zusammen zusuchen. Knapp fünf Minuten später kam der ältere Mann aus dem Lager zurück und hielt die verlangten Sachen in den Händen. “So^^ Hier hätten wir einmal drei verschiedene Drumsticks, aber alle aus Eichenholz. Und hier verschiedene Handschuhe”, sagte der Größere und Aoi besah sich das Sortiment. //Hm … was nehme ich nur für welche?//, grübelte er nach und hatte sich kurz darauf für Halbfinger Handschuhe aus Leder entschieden. Bei den Drumsticks war er sich schnell einig. “Okay, dann hätte ich das auch, aber ich hätte noch eine Bitte an Sie”, sagte der Rhythem-Gitarrist und wurde verlegen. “Und der wäre?” “Können Sie das Ganze für mich einpacken xD?” “Aber natürlich^^ Kein Problem”, antwortete der Besitzer lachend und verpackte die beiden Sachen. “So das hätten wir^^” “Vielen Dank, Nakashima-san”, bedankte sich Aoi und bezahlte. Mit dem Geschenk von Kai in der Tüte, machte er sich nun endgültig auf den Weg zur PS Company.
 

Dort angekommen, ging er zu ihrem Proberaum und fand diesen abgeschlossen vor. //Bin ich zu früh dran? Oder wo sind alle?//, fragte er sich und sah auf seine Uhr. //Tatsächlich ôÔ Ich bin zu früh. Wie gut, dass ich immernoch den Schlüssel hab//, und so sperrte er den Raum auf. Er stellte die Tüte auf dem Sofa ab und legte seinen Mantel darauf. “Na dann werd ich mal Minamoto aufsuchen”, beschloss er und nahm noch schnell die beiden Briefe aus seiner Manteltasche.

Nach einigem Suchen, fand er ihren Manager dann endlich auch. “O-hayô Minamoto-san”, sprach er den schwarzen Mann an. Dieser drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. “O-hayô Aoi. Schön dich zu sehen^^ Wie geht´s dir?”, fragte er ihn auch gleich. “Es geht mir gut, danke. Sakai? Könnte ich mit dir unter vier Augen sprechen? Es ist wichtig”, rückte er mit der Sprache raus und ihm wurde immer mulmiger zu Mute. Jetzt konnte er nicht mehr aus, er musste das nun hinter sich bringen. “Das klingt ernst … Komm mit in mein Büro”, antwortete der Manager und Aoi folgte ihm die Stufen in den dritten Stock hinauf.
 

Im Büro angekommen wurde er gebeten, Platz zu nehmen, was er auch sofort tat. “Okay, um was geht´s? Das klingt nicht gerade toll, nach deiner Stimme zu urteilen”, fing der Ältere auch gleich an. Aoi saß auf dem Stuhl vor dem großen Schreibtisch und biss sich auf die Unterlippe. “Ich … weiß nicht, wie ich anfangen soll. Es geht um die Band”, sagte Aoi zögernd und er musste sich zusammenreißen, um nicht doch einen Rückzieher zu machen. “Was ist mit der Band? Gibt es Probleme?”, hakte Minamoto-san nach. “Ja und Nein! … Es … es geht um mich. Denn … ich schaffe das Ganze nicht mehr!” “Was soll das heißen, Aoi ôÔ? Hat es etwas mit deinem Unfall zu tun? Ich dachte du hast dich gut erholt und bist wieder fit? Wenn es das ist, dann kannst du gerne eine Pause machen”, kam es von dem Größeren. “Iie!! Das ist es nicht … Ich habe mich größtenteils wieder erholt, doch es gibt größere Differenzen in der Band zwischen Uruha und mir! Um … um es kurz zu sagen … Ich werde ‘the GazettE’ verlassen, auch … auch wenn es kein leichter Entschluss war. Doch ich halte das auf Dauer nicht aus und es belastet auch den Rest der Band!”, erklärte der Schwarzhaarige und es hatten sich bereits einige Tränen in seinen Augen gebildet.
 

Der Manager saß wie versteinert in seinem Stuhl und musste zu allererst einmal realisieren, was er da soeben gehört hatte. “Aoi … Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist, was du da eben gesagt hast! Das glaub ich dir nicht”, kam es mit trockener Stimme von ihm. “Doch … so leid es mir tut, aber es ist für die Band und auch für mich das Beste. Ich …”, doch weiter kam er nicht, denn er wurde von Minamoto-san unterbrochen. “Das kannst du der Band nicht antun, Aoi! Hast du mit ihnen schon mal darüber gesprochen? Und was willst du dann machen? Du kannst nicht einfach gehen, nur weil du mit Uruha ein paar Differenzen hast!” “Hai … ich habe mit Kai vor meinem Unfall darüber gesprochen und auch bei Uruha hatte ich es verlauten lassen … So gesehen wissen alle davon, dass ich vorhatte, die Band zu verlassen, doch es … hat keinen Sinn mehr. Es funktioniert nicht mehr … und ich werde vorerst die Stadt verlassen … Ich muss hier einfach weg! Einen Neuanfang versuchen … auch wenn die Band und die Leute hier wie meine Familie sind”, erklärte er und nun lief ihm eine Träne über die Wange, welche er schnell wegwischte. “Dir ist das also alles ziemlich Ernst! … Und wenn du nur pausierst und dich erholst und noch mal über alles in Ruhe nachdenkst?” “Iie! Ich habe schon zu lange damit gewartet und es wird immer schwerer für mich. Das ist mein endgültiger Entschluss … die Jungs sind ohne mich besser dran.” “Und was soll ich der Band sagen? Geschweige denn, dem Management?” Aoi holte tief Luft und hielt dem Schwarzen die zwei Briefe entgegen. “Die sind an die Band bzw. einer davon. Der Andere ist für Uruha. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du ihnen die Briefe gibst, aber erst heute Abend, wenn die Probe vorbei ist. Ich will da nicht mehr dabei sein, wenn sie ihn lesen, bitte!”, flehte er schon fast und sah ihn bittend an. Minamoto seufzte, doch er sah in Aoi´s Augen, dass es diesem wirklich ernst war. “In Ordnung, ich werde das für dich erledigen, unter einer Vorraussetzung!” “Und die wäre? oÔ?”, fragte Aoi skeptisch nach und sah den Manager an. “Du wirst dich bei mir melden, wenn du Hilfe brauchst oder du es dir vielleicht doch noch anders überlegen solltest!” “Hai, dass werde ich … Arigatô gozaimasu, Minamoto-san”, bedankte sich der Jüngere, stand auf und verbeugte sich. Auch der Andere stand auf, doch verbeugte er sich nicht, sondern zog Aoi in seine Arme und umarmte ihn herzlich. “Pass gut auf dich auf, Aoi. Und melde dich, so wie du es versprochen hast”, sagte Minamoto und auch diesem fiel es schwer, den Rhythem-Gitarristen gehen zu lassen. “Hai, ich werde auf mich aufpassen und mich auch melden”, kam es leise von Aoi und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. “Und nun geh zu den Anderen und genieß die letzten Stunden mit ihnen.”
 

Der Schwarzhaarige verabschiedete sich von dem Größeren und machte sich dann auf den Weg, zurück in den Proberaum. Davor blieb er stehen, wischte sich die Spuren der Tränen aus dem Gesicht, holte tief Luft und drückte dann die Klinke hinunter. Zu seiner Überraschung fand er nur Reita vor. O-hayô Aoi^^”, wurde er auch sogleich begrüßt. O-hayô. Wo sind denn die Anderen?”, fragte er an den blonden Bassisten gewandt. “Ich weiß es selbst nicht >.> Ich wart hier schon seit gut zwanzig Minuten und du bist der Erste, der hier auftaucht”, erklärte dieser. “Komisch, sonst bist du doch immer der Letzte xD”, neckte er ihn und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. “Ha ha … sehr witzig -,- Das kam schon lange nicht mehr vor”, schmollte dieser nun vor sich hin, doch das hielt nicht lange an, denn Reita freute sich, dass Aoi wieder besserer Laune war. Während sie auf den Rest der Band warteten, fingen sie schon mal an, ihre Instrumente zu stimmen und unterhielten sich miteinander.
 

Nach weiteren fünfzehn Minuten des Wartens, ging endlich die Türe auf und auch die restlichen drei GazettE-Members traten ein. “Na das wird aber auch Zeit -.- Mir wird immer ‘ne Moralpredigt gehalten, wenn ich zu spät komm und ihr kommt gleich ‘ne ganze Stunde zu spät!”, fing Reita auch gleich an, noch ehe die drei etwas sagen konnten. “Wie ‘ne Stunde zu spät oO”, fragte Ruki und sah von Reita zu Kai. “Wieso? Wir haben es kurz nach elf … Die Probe wurde für elf Uhr angesetzt … Also was regst du dich auf?”, kam es auch von ihrem Drummer fragend. “Um elf? … Ich dachte um zehn ist Beginn … Aoi war der gleichen Meinung wie ich. Der ist auch schon so lange hier”, erklärte der Bassist und Aoi nickte zustimmend. “Okay Ôô … Komisch, aber egal. Jetzt sind wir ja alle da”, schaltete sich nun auch Uruha mit ein. “Hai genau. Uruha hat Recht, jetzt sind wir ja vollzählig”, stimmte ihm der Kleinste zu.
 

Der Rhythem-Gitarrist stellte seine Gitarre weg und ging zur Couch, um die Tüte unter seinem Mantel hervorzuholen. “Kai … warte mal”, sagte er und ging auf den Leader zu. “Happy Birthday^^”, fügte er hinzu, umarmte ihn kurz und hielt ihm dann die Tüte hin. “Arigatô Aoi =) Schön, dass du an mich gedacht hast”, freute sich Kai und nahm die Tüte entgegen. Er holte den Inhalt heraus und sah dann den Älteren an. “Das hast aber nicht du eingepackt, oder?”, fragte er ihn. “Ähm … nee, gomen. Du weißt doch, dass ich das nicht kann”, entgegnete er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Hai, das weiß ich^^ Na da bin ich aber gespannt, was das ist”, und so machte er sich daran, das Geschenk auszupacken.
 

“Aoi^^ Das … das ist nicht dein Ernst. Woher wusstest du …”, fing Kai an und konnte es nicht fassen, dass er Drumsticks aus Eichenholz in den Händen hielt. “Tja, so alt bin ich nun auch wieder nicht, dass ich nicht mitbekommen habe, dass du die die schon lange gewünscht hast^^”, antwortete Aoi und er freute sich, dass Kai sein Geschenk gefiel. “Du bist verrückt, weißt du das?” Denn Kai hatte soeben die Handschuhe ausgepackt und er ging auf den Schwarzhaarigen zu, um ihn in die Arme zu schließen. “Freut mich, dass es dir gefällt”, sagte er nur und setzte sich dann auf die Couch. “Okay, dann mach ich mal weiter im Programm”, sagte Reita und hielt dem Drummer einen Umschlag entgegen. “Da ich genauso wenig wie Aoi, Geschenke verpacken kann, hab ich es gleich gelassen. Happy Birthday, Kumpel^^”, und auch er umarmte das Geburtstagskind. Uruha tat es ihm gleich und Kai strahlte über´s ganze Gesicht. Von Reita hatte er ein neues Portemonnaie und einen Einkaufsgutschein bekommen. Das Geschenk von Uruha war in einer kleinen Schachtel verpackt. “Was ist da drin?”, fragte Kai und sah den Lead-Gitarristen fragend an. “Na wenn du es nicht aufmachst, dann wirst du es nie erfahren xD Keine Angst, es ist kein Heiratsantrag =D”, antwortete Uruha und fing wie auch der Rest zu lachen an. Kai öffnete die Schachtel und war sprachlos. Dort auf einem kleinen Samtkissen lag eine ziemlich teuer aussehende Uhr. “Das … Uruha, dass kann ich nicht annehmen! Die war doch viel zu teuer.” “Keine Widerrede^^ Das ist ein Geburtstagsgeschenk und du bist schließlich unser Leader. Du musst am meisten mit uns mitmachen. Also, sie gehört dir”, kam es immer noch grinsend von Uruha und er freute sich, dass er mit seinem Geschenk richtig lag.
 

“Und was ist mit deinem Geschenk, Ruki?”, fragte Reita und ließ sich neben Aoi auf der Couch nieder. “Stimmt … das hätte ich beinahe vergessen!”, kam es von Ruki. Er verschwand aus dem Raum und kam fünf Minuten später auch schon wieder zurück. In den Händen hielt er einen Teller mit einem Erdbeer-Sahne-Kuchen darauf und unter dem Arm einen Umschlag. “Happy Birthday to you. Happy Birthday to youuu. Happy Birthday dear Kaaaaaiii… Haaappy Biiiiirthday tooo youuu ^^”, sang der blonde Vocal, drückte Kai den Kuchen in die Hand und einen dicken Kuss auf die Wange. “Und das ist auch noch für dich. Alles gute mein Schatz”, und er hielt ihm den Umschlag entgegen.
 

Der Drummer blies zuerst die Kerzen aus, stellte den Kuchen dann auf den Tisch und nahm dann den Umschlag entgegen. Diesen öffnete er und nahm die Karte heraus, die sich darin befand. Gebannt sahen ihn alle im Raum an und wollten wissen, was darin stand. “Nun sag schon Kai^^ Was steht drin?”, wollte Uruha ungeduldig wissen und ließ sich auf den bequemen Sessel fallen, der neben der Couch stand. Doch Kai sagte nichts, sondern seine Augen füllten sich mit Tränen. Er ging auf den blonden Vocal zu und zog ihn in seine Arme. “Arigatô gozaimasu, Ruki-chan^^”, flüsterte er. Er löste sich von ihm und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. “Da muss ja was besonderes drin stehen, wenn Kai sich gleich so bedankt und zu Tränen gerührt ist”, gab der Bassist breit grinsend von sich. “Hai, steht es auch^^ Und es ist auch ein schönes Geschenk. Ruki hat mich zum Essen eingeladen und danach noch ein Wellness-Wochenende versprochen. Ruki du bist der Größte. Arigatô”, erklärte er den Jungs und der blonde Vocal wurde leicht rot um die Nasenspitze. “Kai, du machst mich ganz verlegen. So toll bin ich nun auch wieder nicht. Ich wollte dir nur zeigen, wie viel du mir bedeutest”, sagte er verlegen und sah den Größeren an. “Ich danke euch, für die tollen Geschenke. Ich hab mich wirklich darüber gefreut. Und es ist schön zu sehen, dass wir alle wieder zusammen sind und lachen. Vor allem freu ich mich, dass Aoi da ist und es ihm wieder besser geht^^”, sagte Kai und sah den Schwarzhaarigen dankbar an.
 

Aoi war diese Situation mehr als nur unangenehm, denn es waren seine letzten gemeinsamen Stunden mit der Band. “Arigatô Kai, aber jetzt lasst uns noch ‘ne Runde spielen^^”, sagte er und drängte seine Gedanken beiseite. “Was haltet ihr davon, wenn wir nicht die zu spielenden Songs proben, sondern einfach alles mögliche spielen?”, schlug Ruki vor und sah alle der Reihe nach an. “Hai, das klingt gut^^ Super Idee … einfach alles aus unserer bisherigen Laufzeit durchspielen”, war auch Uruha mit von der Partie. Reita, Aoi und Kai stimmten ebenfalls zu und so begannen sie zu spielen.
 

Nach knapp fünf Stunden, legte sie ihre Instrumente beiseite und ließen sich gut gelaunt auf dem Sofa und den Sesseln nieder. “Das hat richtig Spaß gemacht, findet ihr nicht auch?”, fragte Uruha und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche. “Hai, das hat es. So was hätten wir schon viel öfters machen sollen^^”, stimmte ihm der blonde Bassist bei.
 

Aoi sah auf die Uhr und es wurde langsam Zeit, für ihn aufzubrechen. So stand er auf und verstaute seine Gitarre im Gitarrenkoffer, denn diese wollte er auf alle Fälle mitnehmen. Die E-Gitarre würde er sich ein anderes Mal holen oder einfach Tora Bescheid geben. “Aoi? Was machst du da? Musst du noch weg?”, kam die Frage von Kai und er sah den Rhythem-Gitarristen fragend an. “Hai. Tut mir leid, Kai … Ich muss noch was erledigen und das kann ich nicht verschieben”, log er und zog sich dann auch schon den Mantel an. “Achso, schade. Ich hatte gehofft, du würdest noch mit in unsere Stammkneipe gehen und etwas mitfeiern.” “Gomen ne. Ich wünsch euch noch einen schönen Abend und feiert schön.” Mit diesen Worten, nahm er seine Gitarre in die Hand und verließ den Proberaum. “Lebt wohl, Leute!”, murmelte er leise, nachdem er die Türe geschlossen hatte.
 

Auf dem Weg nach Hause rief er Tora an und teilte ihm mit, dass er in etwa einer Stunde bei ihm sein würde. Zu Hause angekommen, kontrollierte er noch einmal alles und tat auch sämtliche Stecker aus den Steckdosen. //Ob ich wieder hierher kommen werde um zu wohnen oder werde ich meine Sachen packen? Mal sehen was passieren wird//, dachte er und nahm sein Handy aus der Manteltasche. Dieses legte er auf das Schränkchen im Flur und nahm seine große Reisetasche in die Hand. “Das war´s dann wohl …!”, und so verließ Aoi seine Wohnung, um sich auf den Weg zu Tora nach Hause zu machen.
 

~bei den Anderen im Proberaum~
 

Die Jungs saßen immer noch schweigend da und sahen auf die geschlossene Türe. “Was hat Aoi denn am späten Nachmittag noch zu erledigen?”, brach Ruki die Stille. “Hm, ich weiß es nicht Ruki, aber ich hatte gehofft, dass er mitkommen würde. Es läuft doch langsam wieder ganz gut mit ihm. Habt ihr euch denn endlich zusammengerauft?”, fragte Kai an den Größeren gewandt, der genauso ratlos wie die Anderen, auf der Couch saß. “Iie … haben wir nicht. Er lässt ja keinen an sich ran. Wenn ich mit ihm reden will, dann blockt er ab. Und du siehst ja selbst, dass er kaum noch was mit uns unternimmt”, sagte der Lead-Gitarrist und sah auf den Boden. “Leute … Mir kommt das alles ziemlich merkwürdig vor!” “Wie meinst du das Reita ôÔ?”, kam es fragend von Ruki und auch Kai und Uruha wussten nicht, auf was ihr Bassist anspielte. “Na ich mein … er war heute so anders als sonst. Aoi hatte schon lange nicht mehr gelacht und er hatte mit mir ganz normal gesprochen, was seit dem Vorfall mit Uruha nicht mehr der Fall war! Da stimmt was ganz und gar nicht.” Er sah alle der Reihe nach an und man konnte ihm seine Skepsis ansehen. “Du hast schon recht, aber was soll jetzt großartig passieren? Solang es so läuft wie heute ist es doch in Ordnung. Er braucht einfach seine Zeit, bis er sich wieder erholt und sich das hier alles eingerenkt hat”, sagte der Drummer und packte seine Geschenke ein. “Aber darüber können wir uns immer noch Gedanken machen. Jetzt lasst uns feiern^^”, und so räumten auch die Anderen ihre Sachen zusammen. Sie wollten gerade den Raum verlassen, als ihr Manager ihm Rahmen stand. “Oh … Minamoto-san. Wollten Sie zu uns?”, fragte Kai höflich und ging beiseite, als der Mann nickte.
 

Dem Manager von GazettE lag diese Aufgabe schwer im Magen, doch er hatte es Aoi versprochen. “In der Tat. Ich wollte zu euch, aber zuerst … Happy Birthday Kai^^, fing er an und schüttelte dem Drummer die Hand. “Arigatô, Minamoto-san^^”, bedankte sich dieser. “Okay, nun zum unangenehmen Teil. Ich hab hier etwas für euch”, sprach er weiter und zog die beiden Briefe, die er von Aoi bekommen hatte, aus seiner Jackentasche. Er übergab sie Kai und sah dann alle der Reihe nach an. “Es tut mir leid und ich wünsche euch noch einen schönen Abend!” Mit diesen Worten verschwand er und ließ vier fragende GazettE-Members zurück.
 

“Was ist denn mit Minamoto los ôÔ? Sind denn heute alle konfus?” Reita war der Erste, der seine Sprache wieder gefunden hatte und sah seinen Leader an. “Kann mir mal einer verraten was hier los ist? Was sind das für Briefe, Kai?”, fragte Ruki nach und trat neben Kai. “Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist einer an uns alle und einer an Uruha gerichtet!”, erklärte Kai und hielt dem Dunkelblonden den Brief hin. “An mich oÔ? Von wem?”, wollte er wissen, doch als er die Schrift sah, hatte sich alles geklärt.
 

Er nahm den Brief an und setzte sich auf die Couch zurück. Uruha sah den Umschlag nur an, öffnete ihn aber nicht. “Warum machst du ihn nicht auf?”, fragte der blonde Bassist und ließ sich neben Uruha nieder. “Die Briefe sind von Aoi … Warum lässt er sie uns über Minamoto bringen?” “Von Aoi?”, kam es zweifelnd von Kai, doch auch er hatte seinen Brief noch nicht geöffnet. “Hai, ich kenne Aoi´s Handschrift. Was hat das zu bedeuten?” “Mach den Brief auf Kai … Er ist ja an uns alle adressiert”, meinte Reita und der Schwarzhaarige nickte. Er holte den Brief aus dem Umschlag und fing an, vorzulesen.
 

“Hey Leute,

ihr fragt euch bestimmt warum ihr einen Brief bekommt. Nun ja, es tut mir leid, dass ich ihn euch nicht persönlich gegeben hatte, sondern dieses Minamoto zu Teil wurde. Ich will nicht lange um den heißen Brei reden und ehrlich mit euch sein.

Mit Kai hatte ich bereits darüber gesprochen und ich bin zu dem Schluss gekommen, die Band zu verlassen!”
 

Kai brach ab, denn es hatte sich ein dicker Kloß in seinem Hals breit gemacht, der ihn am weiter sprechen hinderte. “Das meint er doch nicht ernst Ö.Ö! … Kai, sag … sag das das nicht wahr ist?”, kam es kleinlaut von ihrem Bassisten. Der Drummer jedoch antwortete nicht darauf, sondern räusperte sich um weiterzulesen.
 

“Ich weiß, dass es feige ist, es euch nicht ins Gesicht zu sagen, doch dann hätte ich es nicht geschafft. Es ist besser so für euch alle, wenn ich nicht mehr dabei bin … Ich bin mir sicher, dass ihr guten Ersatz für mich finden werdet und weiterhin erfolgreich bleibt.

Bleibt zusammen und verwirklicht unseren Traum, ich werde eure Erfolge weiterhin verfolgen und passt auf einander auf. Ich werde euch vermissen …

Aoi

PS: Sucht nicht nach mir! Ihr werdet mich nicht finden. Mata ne…”
 

Kai ließ den Brief in seiner Hand sinken und lehnte sich an die Wand hinter ihm an. Keiner im Raum sagte etwas. Es herrschte nur betretenes Schweigen. Doch es dauerte nicht lange und Uruha stand auf, schnappte sich seine Jacke und lief mit dem Brief in der Hand aus dem Proberaum.
 

Reita wollte ihm hinterher doch ergriff Ruki das Wort. “Nicht! Bleib hier und lass ihn … Es will jetzt bestimmt keinen sehen. Und so wie ich Uruha kenne, ist er auf dem Weg zu Aoi!” “Aber … Was denkt sich Aoi dabei? Er kann uns doch nicht einfach alleine lassen. Ich dachte es wäre alles wieder in Ordnung?! Er hat heute das erste Mal wieder gelacht und auch mit mir wieder ganz normal gesprochen.” Man konnte die Traurigkeit in Reita´s Augen sehen und es ging ihm wirklich nahe. “Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll … aber so wie es im Brief stand, meint Aoi es ernst =( “, pflichtete ihm der Kleinere bei. Von Kai hörte man immer noch nichts. Er stand an der Wand gelehnt, mit dem Brief in der Hand da und hielt den Blick gesenkt. “Kai? …”, fing Ruki vorsichtig an und ihm wurde unwohl in seiner Haut. “Ruki … sag mir, dass … dass der Brief … eine Fälschung ist. Aoi … er ist nicht gegangen…!”, kam es stotternd von Kai und er sah seinen Freund mit glasigen Augen an. “Ich fürchte nicht, aber wir dürfen nicht einfach so nachgeben, okay? Lasst uns ‘ne Pause machen. Wir legen die Band für eine gewisse Zeit still. Er kann nicht einfach so gehen.” “Ruki hat Recht. Wir sind doch wie eine Familie. Aoi braucht uns und wir brauchen ihn. Doch es gibt ein Problem! Wir müssen mit dem Management reden und denen erklären, warum wir die Band auf Eis legen wollen”, sagte Reita und er ließ sich wieder auf dem Sofa nieder. “Hai, da lassen wir uns was einfallen. Ich bring zuerst Kai nach Hause … Ich melde mich später bei dir.” Ruki stupste den Drummer an, der nicht wirklich anwesend zu sein schien und verabschiedete sich von Reita, ehe sie den Raum verließen.
 

Reita konnte es immer noch nicht glauben, was soeben geschehen war und schüttelte den Kopf. //Was denkt sich Aoi nur dabei? Er kann nicht einfach gehen … Wie soll das denn noch alles weitergehen?//, fragte er sich und blieb noch eine Zeit lang sitzen, bevor er aufstand, das Licht ausschaltete und den Raum absperrte. Er würde sich zuerst auf die Suche nach Uruha machen, bevor er selbst nach Hause gehen würde. Und das tat er dann auch …!
 

~bei Uruha~
 

Nachdem der Lead-Gitarrist wie von der Tarantel gestochen den Proberaum verlassen hatte, lief er die Treppen hinunter und wäre beinahe mit Miyavi zusammen gerannt. “Hey, Uruha^^ Aufpassen xD Wohin denn so schnell?”, fragte der Vocal gut gelaunt, doch Uruha rief ihm nur ein “Erklär ich dir später”, zu, als er auch schon zur Türe raus gerannt war und zu Aoi nach Hause lief.

Ihm ging auf dem ganzen Weg zu Aoi´s Wohnung die Worte des Gitarristen nicht aus dem Kopf, die in dem Brief standen. //Warum schreibt er so was? Er kann uns nicht einfach so hängen lassen!// Völlig außer Atem stieg er in den Fahrstuhl und fuhr nach oben in das Stockwerk in dem Aoi wohnte.
 

Dort rannte er zur Türe und klingelte Sturm. Doch es gab nicht die geringste Reaktion von drinnen. “AOI! Mach die verdammte Türe auf! Bitte!”, rief er und fing an, an dieser dagegen zu hämmern. Mit einem Mal fiel ihm ein, dass er noch den Zweitschlüssel von der Wohnung besaß und er kramte in seiner Jackentasche nach seinem Schlüsselbund. Er fand den Schlüssel, sperrte auf und betrat die Wohnung. “Aoi? Wo bist du? Ich ..”, sprach er in die Wohnung und brach mitten im Satz ab. Er stand im Wohnzimmer und ihm stockte der Atem, denn die Schränke, Regale und auch die Couch waren mit einer Folie abgedeckt und es standen Kisten rum. “Was soll das bedeuten?”, fragte er sich und sah in die Küche. Auch hier standen Kisten und es war eine Folie über die Schränke gelegt, damit es nicht verstauben konnte. Das Gleiche bekam er auch im Badezimmer und im Schlafzimmer zusehen.
 

Uruha ließ sich vor dem Bett auf dem Boden nieder und zog den Brief aus der Tasche, den er von ihrem Manager bekommen hatte. Diesen öffnete er, holte einmal tief Luft und fing an zu lesen.
 

Lieber Uruha,

es tut mir Leid, dass du diese Worte nur lesen kannst und sie nicht persönlich von mir zu hören bekommst, doch ich weiß, dass ich es dann nicht schaffe, dir die Wahrheit zu sagen. Denn du hast ein Recht darauf diese zu erfahren. Ich kenne dich nun schon viele Jahre und ich bin stolz darauf, dich ‘Freund’ nennen zu können. Wir Beide hatten eine menge Spaß zusammen, ob gemeinsam oder mit der Band oder alleine. Doch allein deine Freundschaft zu haben, genügte mir nicht mehr!

Als ich gemerkt hatte, dass ich mehr als nur Freundschaft für dich empfand, hatte ich mich zurückgezogen, denn ich kam zu anfangs selbst nicht damit klar. Ich hatte also meine Gefühle verdrängt und so getan, als wäre alles in Ordnung.

Du warst immer für mich da, als ich dich gebraucht hatte und hast mir geholfen, wo du konntest. Das schätze ich sehr an dir, Uruha. Doch als du dann mit Reita zusammen kamst, wusste ich, dass ich nie eine Chance bei dir gehabt hatte. Reita ist vom Wesen her ein ganz anderer Mensch als ich und es ging ihm gut bei dir. Auch du warst glücklich und das wollte ich nicht kaputt machen.

Deshalb hab ich über meine Gefühle zu dir weiter geschwiegen und sie für mich behalten, bis es nicht mehr ging! Es war nie meine Absicht, dich und Reita auseinander zu bringen oder mich zwischen euch zu drängen, weil ihr meine besten Freunde seid und ich euch nicht verlieren wollte.

Als du dann damals bei mir warst und mich geküsst hattest, da konnte ich nicht mehr anders… Es war schön, in deiner Nähe zu sein und von dir berührt zu werden. Ich war an diesem Abend der glücklichste Mensch, auch wenn es mir das Herz zerrissen hatte, als du Reita´s Namen erwähnt hattest. Ich werde diese Augenblicke nicht vergessen, doch werde ich ‘Leb wohl’ sagen müssen! Ich werde es auf Dauer nicht schaffen, meine Gefühle für dich zurück halten zu können und Reita und dich jeden Tag zusehen! Das schafft mein Herz und meine Seele nicht, deshalb werde ich mich zurück ziehen und gehen!

Mein größter Wunsch ist, dass du glücklich wirst und mit der Band weitermachst. Bleibt zusammen und verwirklicht unseren Traum.

Pass auf dich auf Uruha und viel Glück.

In Liebe

葵 Aoi

PS: Ruf mich nicht an oder versuche mich zu finden, denn das wird dir nicht gelingen. Verzeih mir, dass ich dir damit so weh tu’ … Aishiteru!
 

Als Uruha zu Ende gelesen hatte, tropfte eine Träne auf den Brief und ließ die Schrift etwas verwischen. Ihm liefen zahlreiche Tränen über die Wangen und er ließ die Hand mit dem Brief sinken.
 

Die Worte, die er soeben gelesen hatte, taten ihm in der Seele weh und er könnte sich für seine Blindheit ohrfeigen. //Was bin ich für ein schlechter Freund, wenn ich noch nicht einmal bemerkt habe, wie es ihm wirklich ging??// Er zog die Beine an, schlang seine Arme darum und legte die Stirn auf die Knie. “Komm zurück, Aoi!”, schluchzte er und bemerkte noch nicht einmal wie jemand nach ihm rief.
 

~bei Reita~
 

Der Bassist hatte sich also auf den Weg zu Aoi´s Wohnblock gemacht und stand im Fahrstuhl, um nun in den 15. Stock zu fahren. Dort ging er zur Türe und bemerkte, dass diese nur angelehnt war. Er lauschte, ob er eventuell Stimmen hören konnte, doch das blieb aus. So betrat er die Wohnung und blieb wie angewurzelt stehen. Auch Reita hatte die ganzen Kartons und abgedeckten Möbel bemerkt. //Er meint es wirklich ernst =(//, dachte er und rief dann nach Uruha. In der Küche war er nicht, also suchte er weiter und blieb schließlich im Türrahmen zum Schlafzimmer stehen.
 

Vor dem großen Bett saß ein zusammen gekauerter Uruha und weinte. “Uruha?”, fing Reita vorsichtig an und ging auf den Dunkelblonden zu. Er setzte sich neben ihn auf den Boden und zog ihn in seine Arme. “Rei-Reita … er… ist ein-einfach gegangen! Aoi er-er ist … weg”, stotterte er und die Tränen liefen ihm immer noch über die Wangen. “Schttt, beruhige dich Uruha”, kam es von dem Älteren und er strich ihm tröstend über den Arm. “Er wird wieder zurück kommen, dass weiß ich! …Wir müssen ihn einfach eine zeitlang in Ruhe lassen, damit er nachdenken kann. Du weißt, dass er uns braucht. Wir sind eine Familie, er wird nicht so einfach gehen”, versuchte er weiterhin den Lead-Gitarristen zu beruhigen. “Aber … ich hätte es sehen mü-müssen wie es ihm ging … er-er ist mein bester Freund, do-doch ich hab nicht ge-genug auf ihn aufgepasst!” Uruha löste sich aus der Umarmung und sah den Bassisten aus roten und verweinten Augen heraus an. “Das ist nicht wahr, Uruha. Du hast auf ihn aufgepasst, als er im Krankenhaus lag. Dort bist du ihm nicht von der Seite gewichen. Und zumal wir alle gemeinsam besser Acht geben hätten müssen. Red dir bloß nicht solche Schuldgefühle ein!”
 

Der Blonde stand auf und half Uruha hoch. “Aber wenn ich auf ihn aufgepasst hätte, dann wäre er jetzt nicht weg”, sagte Uruha leise und hielt den Blick gesenkt. “Lass uns abwarten, was passiert, okay? Aoi hat in der letzten Zeit eine Menge durchgemacht. Da ist es verständlich, dass er seine Ruhe haben will. Und das mit der Band bekommen wir schon hin. Kai wird nicht ohne Aoi weitermachen, als ob nichts passiert wäre. Ihm ging das auch gewaltig nahe, was Aoi geschrieben hatte, denn Ruki hat ihn nach Hause gebracht, da er total durch den Wind war”, erklärte Reita und zog den Jüngeren in seine Arme. “Wir dürfen die Hoffnung nicht einfach aufgeben”, fügte er noch flüsternd hinzu, denn er war selbst den Tränen nahe. “Er … er wird zurückkommen, hai?! Aoi wird wieder mit … mit uns gemeinsam spielen”, stotterte Uruha vor sich hin und hielt den Bassisten fest an sich gedrückt. “Ich hoffe es Uruha. Es liegt bei Aoi, was er für richtig hält”, murmelte er noch und löste sich dann aus der Umarmung. “Lass uns nach Hause gehen. Hier können wir nichts mehr tun. Du bleibst die Nacht bei mir, da ich dich, so wie deine Verfassung gerade ist, nicht alleine lassen möchte”, meinte Reita und Uruha nickte nur. Gemeinsam verließen sie das Schlafzimmer und betraten den Flur. “Hast du denn schon Mal versucht ihn anzurufen?”, fragte der Ältere an Uruha gewandt. “Nein, da er geschrieben hatte, dass es sinnlos wäre ihn anzurufen oder zu suchen”, erklärte dieser dann, doch Reita zog sein Handy aus seiner Tasche und wählte dann Aoi´s Nummer. Plötzlich fing es im Flur zu klingeln an und die Beiden zuckten zusammen. Sie erblickten das kleine Handy und der Lead-Gitarrist nahm es in die Hand. “Ich sagte doch, es bringt nichts … Er will wirklich nicht gefunden werden”, sagte er traurig und das Klingeln verstummte wieder. “Lass ihm Zeit und jetzt lass uns gehen”, kam es von Reita und er wartete auf den Dunkelblonden. Dieser hielt das Handy des Rhythem-Gitarristen in der Hand und anstatt es wieder hinzulegen, steckte er es ein und verließ dann ebenfalls die Wohnung, um mit Reita nach Hause zu fahren.
 

~bei Ruki & Kai~
 

Nachdem die Beiden den Proberaum verlassen hatten, fuhren sie nach Hause.

Kai sprach auf der ganzen Fahrt kein Wort und sah einfach nur aus dem Fenster. Zu Hause angekommen ließ sich Kai auf der Couch nieder und fing zu weinen an. “Kai ÔÔ … Was ist denn los? Sag was”, kam es besorgt von dem blonden Vocal und er setzte sich neben ihn auf die Couch und zog ihn zu sich in die Arme. “Ru-Ruki … Sag mir wa-was ich falsch gemacht hab? A-Aoi ist einfach ge-gegangen”, schluchzte der Schwarzhaarige und hielt sich an seinem Freund fest. “Du hast nichts falsch gemacht Kai … Denk doch nicht so was! Aoi wird wieder kommen, da er uns nicht so einfach im Stich lässt”, sagte Ruki ruhig und versuchte den weinenden Drummer zu beruhigen, doch er glaubte selbst nicht so recht daran, da der Brief eindeutig war. “Aber … wa-warum steigt er da-dann einfach aus? Er-er hätte do-doch nur eine Pau-Pause beantragen brau-brauchen. Ruki die Band so-soll nicht ka-kaputt gehen!” Kai ging die ganze Situation ziemlich nahe und schien sich gar nicht zu beruhigen. “Kai, hör bitte auf zu weinen. Lass uns das Morgen oder so regeln … Heute ist dein Geburtstag und du solltest eigentlich mit einem Lächeln hier sitzen”, meinte Ruki und er wischte dem Älteren die Tränen aus dem Gesicht. “Mir … ist die Lust … am feiern vergangen …”, kam es leise von dem Drummer und sah seinem Gegenüber in die Augen. “Ich hab auch nicht gesagt, dass wir feiern werden. Du legst dich am Besten hin und ich mach dir einen Tee.” Mit diesen Worten stand Ruki auf und ging in die Küche, wo er Wasser in den Wasserkocher gab und diesen anstellte.
 

Er kramte sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer seines Bassisten.

“Moshi-moshi”, erklang dann die Stimme von ihm. “Hey Reita. Ich bin´s Ruki. Ich wollte nachfragen ob du Uruha gefunden hast?” “Hey Ruki … Hai, ich hab ihn gefunden, aber frag nicht wie es ihm geht, dass kannst du dir bestimmt denken”, kam es von Reita und dieser seufzte. “So schlimm? Habt ihr Aoi denn gefunden?”, fragte der blonde Vocal nach und holte schon mal eine Tasse aus dem Geschirrschrank. “Nein, aber er muss ihm einen langen Brief geschrieben haben, denn Uruha macht sich Vorwürfe, dass er als Freund versagt hätte. Er hätte es sehen müssen, wie es ihm ging und das er nicht auf ihn aufgepasst hätte! Ich hab ihn mit zu mir genommen, da ich ihn nicht alleine lassen wollte. Jetzt liegt er im Bett und schläft… Wie geht´s Kai? Der hatte mir vorhin gar nicht mehr gefallen!”, antwortete der Bassist und fragte dann nach. “Gut das du ihn mit zu dir genommen hast. Es wäre nicht gut, wenn er jetzt alleine wäre. Hm~ … und Kai, naja … Er hatte auf der ganzen Autofahrt kein Wort gesagt und als wir dann zu Hause ankamen hat er zu weinen angefangen. Er fragt sich ständig, was er falsch gemacht hatte, dass Aoi einfach so gegangen ist und warum er nicht gesagt hatte, dass er eine Pause braucht.”
 

Während Ruki mit Reita sprach, goss er das heiße Wasser in die Tasse und hängte einen Beutel mit Beruhigungstee in diese. “Reita, ich mach mir Sorgen was die Band betrifft … und auch um Kai und Uruha!” “Da bist du nicht der Einzige, Ruki. Wir müssen die Band aufrecht halten oder wir legen wohl oder übel eine Pause ein, um wieder alles etwas ruhen zu lassen. Aoi kann uns nicht einfach alleine lassen und das weiß er genauso gut, wie wir auch. Wir sind doch wie eine Familie … wir müssen zusammen halten”, sagte Reita und man konnte dessen Verzweiflung in der Stimme nicht überhören. “Hai, du hast recht .. Am Besten, wir treffen uns Morgen im Proberaum und überlegen gemeinsam, was wir machen, denn ich brauch die Band und euch auch”, meinte Ruki und hob und senkte immer wieder den Teebeutel, damit das Aroma besser freigesetzt wurde. “Okay, so machen wir´s. So gegen zwölf? Denn ich weiß nicht, wie lange Uruha schlafen wird. Ich will ihn nicht unbedingt wecken.” “In Ordnung. Sag Uruha er soll sich nicht so viele Vorwürfe machen. Wir bekommen das schon alles wieder hin und du ruhst dich am Besten auch aus”, sagte Ruki und nahm nun den Beutel aus der Tasse. “Hai, das kann ich nur zurück geben. Es tut mir leid um Kai´s Geburtstag, aber das holen wir nach und zwar mit Aoi. Mach´s gut Ruki und wir sehen uns dann morgen im Proberaum”, und so verabschiedeten sie sich voneinander.
 

Ruki legte auf, dann das Handy auf den Küchentisch und ging dann mit der Tasse in der Hand zu Kai ins Wohnzimmer. Dieser lag unverändert auf der Couch und starrte an die Wand. “Kai?”, fing der Blonde leise an und ging vor ihm in die Hocke. Der Drummer wandte den Kopf zu Ruki und sah in an. “Mit wem hast du telefoniert?”, fragte er leise nach. “Mit Reita. Ich wollte wissen, ob er Uruha gefunden hatte und wie es ihm ging. Ich hab hier einen Tee für dich”, antwortete er und hielt seinem Freund die Tasse hin. “Und hat er ihn gefunden?”, er setzte sich auf und nahm dankend die Tasse entgegen. “Hai, er hat ihn gefunden und zu sich mit nach Hause genommen. Es geht ihm nicht besonders, aber Reita kümmert sich um ihn und ich mich um dich.” Ruki gab Kai einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. “Ich mach schon mal das Bett fertig. Ich glaub wir gehen Beide schlafen”, fügte er noch hinzu und verschwand dann nach oben ins Schlafzimmer.
 

Nachdem Kai den Tee ausgetrunken hatte, machte er unten alle Lichter aus und ging dann ebenfalls nach oben zu Ruki ins Schlafzimmer. Es war angenehm warm im Zimmer, da die Heizung lief und er zog sich bis auf die Unterwäsche aus, um sich anschließend zu Ruki ins Bett zu legen. “Mach dir nicht so viele Gedanken, hai? Wir schaffen das schon, dass wir die Band zusammenhalten und Aoi wieder zurückholen können!”, sagte Ruki und kuschelte sich an den Älteren. “Hai … Ich hoffe du hast Recht”, murmelte Kai und schaltete dann das Licht aus. “Schlaf gut, Ruki.” “Du auch Kai” Es dauerte nicht lange und Beide waren eingeschlafen, auch wenn der Drummer ziemlich unruhig schlief.
 

~bei Tora zu Hause~
 

Nachdem Aoi seine Wohnung verlassen hatte, machte er sich auf den Weg zu Tora. Eigentlich hatte er nicht vor bei jemandem zu bleiben, doch da der andere Gitarrist nicht locker gelassen und darauf bestanden hatte, bei ihm vorübergehend zu wohnen, gab er sich geschlagen.
 

Nach gut einer halben Stunde Fußmarsch, betrat er den Wohnblock, in dem Tora wohnte und fuhr in den vierten Stock hinauf. Dort drückte er auf den Klingelknopf auf dem “Shinji Amano” stand. Kurz darauf wurde ihm die Türe geöffnet und er wurde auch sogleich in die Arme des Größeren gezogen. “Da bist du ja endlich … Schön dich zu sehen Aoi”, begrüßt er ihn und ließ ihn dann in die gemütliche Wohnung treten. “Hat doch etwas länger gedauert, aber freut mich ebenfalls dich zu sehen”, sagte Aoi und stellte die große Reisetasche ab. “Alles erledigt? Oder hast du es dir noch mal überlegt?”, fragte ihn Tora, während er sich Jacke und Schuhe auszog. “Nein, ich hab es mir nicht anders überlegt und ich hab die Briefe Minamoto-san gegeben. Ich konnte ihnen die nicht selbst geben … Es ist besser so und ich hatte noch eine schöne letzte Bandprobe und Zeit mit den Jungs. Das war´s nun … Ich schaff das anders sonst nicht.” In Aoi´s Blick konnte man erkennen, dass es ihm wirklich schwer gefallen war, das zu tun. “Wie du meinst, ich werde mich da nicht einmischen, doch ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Darum hab ich dich auch zu mir geholt, denn da bist du nicht ganz allein und ich freu mich über Gesellschaft. Aber jetzt komm mit in die Küche … ich hab noch was vom Essen übrig^^”, meinte Tora und ging mit dem Schwarzhaarigen in die Küche. //Vielleicht hat Tora ja Recht und ich komm hier irgendwie auf andere Gedanken … auch wenn ich das bezweifle, da die Jungs wie meine Familie sind//, grübelte er nach, als er auf dem Stuhl in Tora´s Küche Platz nahm. “Aoi! Ich red mit dir!”, drangen nun auch die Worte des Jüngeren zu ihm durch. “Nani? Gomen ich hab gerade nicht aufgepasst”, entschuldigte sich Aoi und sah ihn an. “Das hab ich mitbekommen. Mach dir nicht so einen Kopf, Aoi! Das bekommen wir schon hin, denn ich werde dir dabei helfen, so gut ich kann. Doch deine Gesundheit geht vor!”, sagte der Gitarrist von ‘alice nine.’. “Wieso meine Gesundheit oO? Wie kommst du denn jetzt da drauf?”

Die Verwirrung war dem Kleineren ins Gesicht geschrieben. “Aoi, ich weiß, dass es dir immer noch nicht vollkommen gut geht, zumal man es dir auch ansieht. Du siehst schlecht aus und seit deinem Autounfall mach ich mir Sorgen um dich”, erklärte Tora und setzte sich auf den anderen Stuhl. “Es geht mir gut Tora. Mir wurde nur der ganze Stress mit Uruha und Reita zu viel! Ich würde es in der Band nicht aushalten, die Beiden ständig zu sehen und damit würde ich die Band nur belasten. Und bevor es soweit kommt, habe ich die Entscheidung getroffen zu gehen, auch wenn es mir schwer gefallen ist. Ich … hab gesehen, wie auch Kai unter all dem gelitten hat und ihm … möchte ich am aller wenigsten damit auf die Nerven gehen. Sie sollen so weitermachen, wie wir es vorhatten und sich einen Ersatz für mich suchen … Sie haben einen Traum und den sollen sie auch verwirklichen”, erklärte der Schwarzhaarige und biss sich auf die Lippe. “Aber Aoi! Du gehörst da mit dazu … Es ist auch dein Traum und sie brauchen dich genauso, wie du sie brauchst. Aber lass erst einmal Gras über die Sache wachsen, vielleicht klärt sich alles ganz von selbst”, versuchte Tora ihn aufzubauen und stand wieder auf. “Hai, vielleicht … doch ich bin heute gegangen … an Kai´s Geburtstag! Ich wollte ihm den nicht kaputt machen, Tora.” Der Gitarrist sah Tora an und man sah, dass Aoi sich Vorwürfe machte. “Aoi … das hat damit nichts zu tun. Du hast selbst gesagt, dass es nichts bringt es weiter hinaus zu schieben. Kai wird dir verzeihen … Und keine Angst … das was hier gesagt wird, bleibt auch hier. Ebenso wie niemand erfahren wird, dass du hier bist. Und jetzt isst du erst mal was und wir wechseln das Thema =)”
 

Aoi nickte und war dem Jüngeren dankbar, dass er es so gut mit ihm meinte. Er aß in aller Ruhe seinen Curryreis mit Hähnchen und ging dann mit Tora in das Gästezimmer. Dort quartierte er sich also für die nächsten Wochen ein, bis er was neues gefunden hatte.
 

~am nächsten Tag im Proberaum~
 

Am nächsten Tag war die Stimmung ziemlich gedrückt, als Ruki und Kai den Proberaum betraten. Die zwei Anderen waren bereits da und saßen auf dem Sofa. “Hey ihr zwei”, begrüßte sie Ruki und dieser ließ sich ebenfalls auf dem Sofa nieder. Man sah Uruha an, dass es diesem nicht sonderlich gut ging und er schien auch nicht gut geschlafen zu haben. “Wie geht´s dir Kai? Ruki hatte mir gestern erzählt, dass du dir Vorwürfe machst … aber das brauchst du nicht! Genauso wenig wie sich Uruha Vorwürfe machen sollte. Ihr habt nichts falsches getan. Wir haben einfach nicht gut genug auf die Anzeichen geachtete!”, fing der blonde Bassist zu reden an. “Da hörst du´s … Du bist nicht daran Schuld Kai, dass er gegangen ist”, pflichtete ihm Ruki bei.
 

“Aber dann wäre er noch hier! Ich bin sein bester Freund und habe rein gar nichts davon bemerkt, wie es ihm geht … Weder von seinen Gefühlen zu mir noch sein Alkoholproblem …Was bi-bin ich da für ein Freund?”, kam es von Uruha und ihm kamen erneut die Tränen. “Uruha, hör auf damit … Es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig Vorwürfe machen … Wir werden einen Weg finden, wie wir das alles lösen!”, meldete sich nun auch Kai zu Wort. Die Anderen nickten, dennoch wussten sie noch nicht genau, wie sie das anstellen würden. “Und wie wollen wir das machen? So schnell bekommen wir keinen Support-Gitarristen her, denn wir haben vor Weihnachten noch einige Konzerte”, sagte Reita und der blonde Vocal schlug die Hände über dem Kopf zusammen. “Daran hab ich gar nicht mehr gedacht. Für ‘nen neuen Gitarristen ist die Zeit zu knapp, um ihm die Songs beizubringen.” “Dann müssen wir die Konzerte eben absagen!”, sagte Uruha kleinlaut und sah alle der Reihe nach an. “Uruha! Das geht nicht … Was wird das Management davon halten, geschweige denn unsere Fans? Die meisten Tickets sind bereits ausverkauft”, kam es entsetzt von Kai und langsam schien der alte Drummer wieder zurückzukehren. “Kai … es bleibt uns aber nichts anderes übrig oder fällt euch sonst noch ‘ne Lösung ein?” Uruha sah abwartend von Einem zum Anderen und wartete ab. “Mir fällt nur eins ein, aber …” “Was ‘aber’? Spucks aus Reita!”, drängte Ruki den Bassisten und ihm schwahnte nichts gutes.
 

Auch Kai und Uruha wurden nervös, da ihr Bassist ein ziemlich ernstes Gesicht machte. “Das wäre zumindest der einzige Ausweg der uns bleibt … wir müssen die Band auf Eis legen!”, sagte Reita und danach herrschte Stille im Raum. //Die Band auf Eis legen? Aber … das kann nicht sein Ernst sein ô.ô!//, schoss es dem Jüngsten durch den Kopf. Zwar hatten sie sich gestern schon darüber unterhalten, doch hatte Ruki nicht daran geglaubt, dass es wirklich so sein könnte. “Reita … hat Recht, Leute! Wir wollen doch alle, dass Aoi wieder zurückkommt … und bevor wir nach einem Gitarristen suchen, dem wir die Songs einprügeln müssen … ist es so das Beste. Ich will keinen anderen Gitarristen in der Band haben. Wir haben einen Traum und wir haben uns geschworen, diesen Traum gemeinsam zu verwirklichen und nicht getrennt!”, brach Kai das Schweigen und griff nach Ruki´s Hand. “Ruki … es heißt nicht, dass wenn wir die Band auf Eis legen, dass wir uns aus den Augen verlieren und getrennte Wege gehen. Wir werden in der Zeit gemeinsam nach Aoi suchen und ihn mit all unseren Kräften in die Band zurückholen.” “Aber wie wollen wir das Minamoto beibringen? Und was sagen wir den anderen Band´s?”, sagte der Lead-Gitarrist und lehnte sich nach hinten an das Sofa an. “Hm … wir müssen uns was einfallen lassen … Wenn wir es so erklären, dass Aoi aus gesundheitlichen Gründen eine Pause braucht um sich zu regenerieren? Denn ganz gelogen ist es ja nicht”, schlug Reita vor. “Hai, das wäre eine gute Idee. Nur ob das Management darüber begeistert ist, wage ich zu bezweifeln. Minamoto wird zu uns halten, ihm liegt die Band genauso am Herzen und man sah gestern, dass es ihm nicht leicht gefallen war, uns die Briefe zu geben”, meinte Kai und von seiner gestrigen Verfassung war nichts mehr zu sehen. Er war wieder der Alte und versuchte wie immer alles unter Kontrolle zu halten. “Dann müssen wir zuerst mit Minamoto reden, ihm das erklären, damit er dann dem Management alles mitteilen kann. Und den anderen Bands sagen wir vorerst nichts … Wir können ja trotzdem zusammen spielen”, kam es nun von Uruha.
 

Von Ruki hatte man seit dem Vorschlag mit der Bandstilllegung kein Wort mehr gehört. “Dann machen wir das so. Seid ihr einverstanden?”, fragte der Drummer und Reita, als auch Uruha nickten, doch von ihrem Vocal kam keine Regung. “Ruki? Hey …”, sagte Reita leise und stupste den Jüngeren am Knie an. “Nani?” “Bist du auch damit einverstanden, dass wir es so machen? Wir legen ‘the GazettE’ vorzeitig auf Eis, bis sich die Wogen geglättet und wir Aoi gefunden haben!”, sagte Uruha und schließlich nickte Ruki langsam.
 

Gesagt, getan! Kai rief ihren Manager an und bat ihn, in den Proberaum zu kommen. Dieser kam knapp zehn Minuten später und setzte sich mit ernstem Gesicht zu den Jungs. “Lasst mich raten, es geht um Aoi, richtig?”, kam auch sogleich die Frage von dem Schwarzen. “Hai, es geht um Aoi. Du weißt ja, dass er gegangen ist, aber wir werden nicht so einfach nachgeben. Es stehen noch einige Konzerte vor Weihnachten an und für einen Support-Gitarristen ist es zu spät, um diesem die Songs beizubringen”, erklärte Kai. “Worauf willst du hinaus Kai” Minamoto sah man die Skepsis an, denn er konnte erahnen, worauf der Drummer hinaus wollte. “Nun ja … wir sind uns einig und zu dem Schluss gekommen, dass wir die Band bis auf weiteres stilllegen, damit wir uns auf die Suche nach Aoi machen können!” “Das … könnt ihr nicht machen!! Die meisten Konzerte sind bereits ausverkauft … Was soll ich dm Management sagen? Und wie soll das mit den Fans geklärt werden?”, fragte der Ältere ruhig und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. “Wir hatten gedacht, dass wir als Begründung angeben, dass es aus gesundheitlichen Gründen momentan unmöglich ist, die Konzerte zu geben. Wir wollen keinen anderen Gitarristen als Ersatz haben!”, erklärte Reita und der Rest nickte. “Das klingt einleuchtend und ganz gelogen ist es ja auch nicht, da Aoi noch nicht ganz auf den Beinen ist. Habt ihr euch
 

das auch gut überlegt? Die Presse wird euch durch den Fleischwolf drehen und sämtliche Gerüchte verbreiten! Ihr müsst euch über die Konsequenzen also im Klaren sein”, sagte ihr Manager mit Nachdruck. “Hai, das sind wir … Es muss ja nicht so schlimm werden. Man kann schließlich nichts dafür, wenn es einem gesundheitlich nicht gut geht …Und die Band will ich nicht aufgeben. Da spreche ich auch für die Anderen, oder Jungs?”, fragte Kai nach und zur Bestätigung nickten sie alle. “In Ordnung. Dann werde ich das mit dem Management abklären. Ich beneide eure Beharrlichkeit … und ich bin mir sicher, dass Aoi zurückkommen wird. Das zeigt, das euch der Zusammenhalt und auch die Band am Herzen liegt. Ich werde auf alle Fälle hinter euch stehen und euch helfen, so gut ich kann.” Mit diesen Worten stand Minamoto auf, verabschiedete sich von den Jungs und machte sich auf den Weg in die Höhle des Löwen - seinen Vorgesetzten der PS Company!
 

Während der Manager von GazettE die Angelegenheiten klärte, saßen die übrigen Members im Proberaum und waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Nach knapp einer Stunde klingelte das Handy von Kai und er hob ab. “Hai?”, sagte Kai und lauschte dem Gesprächspartner.
 

Als er wieder aufgelegt hatte, wurde er fragend angesehen. “Und? Was hat er gesagt?”, fragte Reita, da er wusste, dass ihr Manager angerufen hatte, um ihnen die Antwort mitzuteilen. “Er hatte lange diskutieren müssen, doch es gab Zustimmung. Die Band wird vorerst auf Eis gelegt und um die PR und Konzerte, kümmern sich die da oben. Wir bekommen bis Neujahr Zeit, alles zu klären … andernfalls wird ein Neuer Aoi´s Platz einnehmen oder die Band wird nicht überleben!”, wiederholte der Drummer das Gespräch mit Minamoto und seufzte. “Wir haben also alle Hände voll zu tun … Und was ist, wenn wir Aoi nicht finden oder ihn dazu bringen, wieder zurückzukommen? Was dann!? Ich will die Band nicht aufgeben!”, fragte Uruha und schüttelte den Kopf. “Wir dürfen es nicht soweit kommen lassen … Ich brauch die Band genauso wie du Uruha! Das ist mein Leben hier ..”, kam es leise von dem blonden Vocal und er hielt den Blick gesenkt. “Ruki! Das bekommen wir schon hin, glaub mir. Wir dürfen uns nur nicht hängen lassen und aufgeben!” Kai nahm seinen Freund in die Arme und hielt ihn fest. Reita hatte die Hand des Dunkelblonden ergriffen und hielt diese ebenfalls fest. “Kai hat Recht … Solange wir an uns glauben, werden wir das auch schaffen.”

So stand es also fest. Die Band wird vorläufig auf Eis gelegt, um die Wogen zu glätten und ihren Rhythem-Gitarristen wieder zu holen.
 

Am nächsten Tag wurde verkündet, dass ‘the GazettE’ bis auf weiteres eine Pause einlegen werden, da es Bandinterne und gesundheitliche Probleme gibt. Die angesetzten Konzerte wurden abgesagt und die Fans bekamen eine Entschädigung für ihr Geld.
 

In der PS Company war das Getuschel um die fünf Jungs groß, da man nie etwas bemerkt hatte, doch die übrigen Bands wurden gewarnt, keine Gerüchte zu verbreiten oder die Jungs mit Fragen zu belagern.

Es war ein komisches Gefühl, die PSC zu betreten und von vielen angestarrt zu werden. Die einzige Band, die am engsten mit GazettE zusammen war und auch am meisten wusste, war alice nine. Die Jungs halfen ihnen so gut es ging.
 

Reita saß ein paar Tage später zusammen mit Tora und Saga im Proberaum von GazettE und unterhielt sich. “Mach dich nicht verrückt, Reita! Lass die anderen doch reden was sie wollen. Ihr wisst es besser was Sache ist”, sagte der jüngere Bassist und sah ihn an. “Saga hat Recht. Ihr wisst doch am Besten, was passiert ist und Minamoto-san hatte euch ja gesagt, was auf euch zukommt”, pflichtete ihm Tora bei. “Hai scho, aber …”, fing Reita an und brach ab, da die Türe aufging und Kai eintrat. “… ich mach mir um Uruha sorgen. Hi Kai”, beendete er den Satz und begrüßte den Drummer. “Hey Leute … Ich dreh noch durch -.- Das hält das dümmste Kamel nicht aus!”, sagte Kai genervt und ließ sich neben Tora auf das Sofa fallen. “Was ist denn los ôÔ?”, fragte Saga nach und sah Kai an. “Ach … da kann man nicht mal den Fernseher anschalten oder auf die Straße gehen, ohne angequatscht zu werden oder irgendeine Lüge zu hören!”, murrte dieser und rieb sich die Schläfen. “Lass die doch alle reden. Das Gleiche hab ich zu Reita auch gerade gesagt. Ihr wisst es am Besten, was die Wahrheit ist”, fügte Saga hinzu. “Hai ich weiß. Und ich bin froh, dass ihr zu uns haltet”, meinte der Drummer noch und sah dann seinen Bassisten an. “Und was ist mit Uruha? Warum machst du dir um ihn Sorgen?” “Uruha ist zu sich nach Hause gegangen, weil er seine Ruhe wollte. Er hat in den letzten Tagen kaum was gegessen oder gesagt. Ich hab Angst, dass er sich ganz zurückzieht und keinen mehr an sich ranlässt!”, erklärte Reita und man sah ihm an, dass er sich Sorgen machte. “Dann geht´s dir nicht besser als mir =( Ruki spricht kaum ein Wort. Er liegt den ganzen Tag auf der Couch oder im Bett. Wenn ich was frag oder ihn anseh, dann bekomm ich meist keine Antwort oder er sieht durch mich hindurch. Ich weiß nicht was ich machen soll oder wo ich mit der Suche nach Aoi beginnen soll.” Kai stützte die Arme auf seinen Knien ab und legte seinen Kopf in die Handflächen. “Ist es so schlimm mit Ruki?”, fragte Saga nach und er sah den Älteren an. “Hai … und ich weiß noch nicht mal, wie es Aoi geht. Sein Handy hat Uruha, da ich versucht hatte bei ihm anzurufen und dann hatte ich Uruha am anderen Ende.” “Aoi geht es bestimmt gut, da bin ich mir ganz sicher”, sagte Tora und streichelte dem Drummer über den Rücken. “Ich hoffe du hast Recht! Oder weißt du etwa mehr darüber?” Kai sah den Größeren an, doch dieser verneinte und schüttelte den Kopf.
 

So blieben sie noch eine Weile zusammen sitzen und man merkte Tora kein Stück an, dass er wusste wie es dem Gitarristen ging, doch er hatte ein schlechtes Gewissen und ihm taten die Beiden leid.
 

In den nächsten Wochen verschlechterte sich der Zustand von Ruki & Uruha immer mehr und auch Reita litt unter seiner Hilflosigkeit. Er hatte nicht nur Sorgen mit seinem Bandkollegen, sondern auch Probleme mit Tanaka, denn die Wochenenden in Yokohama wurden noch viel schlimmer.
 

Kai hatte alle Hände voll zu tun, um Ruki in der Realität zu behalten und ihn nicht zu verlieren. Nebenbei versuchte er einen Hinweis auf Aoi´s Aufenthaltsort zu erfahren.
 

Uruha hatte sich in seiner Wohnung verschanzt und sich immer mehr zurückgezogen. Man sah ihn immer seltener und das bereitete vielen Kopfzerbrechen.
 

Und Aoi saß bei Tora zu Hause in seinem Zimmer und musste mit seiner Entscheidung klarkommen. Er hatte durch den Jüngeren von der Bandpause der Jungs erfahren und auch wie sie darunter litten - vor allem Ruki & Uruha. Das machte ihm das Herz schwer, tat ihm in der Seele weh und so lag er meistens auf dem Bett und weinte oder verlor sich im Alkohol, um einfach alles zu vergessen!
 

Ob die Jungs wieder zueinander finden?
 

Werden ‘the GazettE’ mit Aoi wieder auf der Bühne stehen oder geht alles auseinander?
 

Und werden die Jungs von ‘alice nine.’ dabei helfen können, ihren Freunden wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern?
 

Das steht alles in den Sternen geschrieben und wird vom Schicksal begleitet … !!!
 

> ENDE <
 

________
 

So Leute^^

Ich hoffe euch hat die FF gefallen und wenn ich wieder dazu in der Lage bin, dann geht´s bald mit dem 2. Teil der ganzen Story weiter..

Diesesmal mit Alice Nine ^^

Also macht euch auf ein Schneechaos gefasst xD
 

*an alle Kekse verteil*



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YutakaXNaoyukis_Mika
2010-04-16T13:39:35+00:00 16.04.2010 15:39
TT_TT
Wieso mussu da aufhören?
*sniff*
*heul*
*flenn*
Der Arme Uruha, der arme Aoi, der arme Ruki...
*in Taschentuch schnäuz*
Was tust du den Jungs nur an? Dabei sind die doch sooooo lieb >_<

Okay, jetzt mal was Konstruktives <_<
Also ich find die Story toll und ich find es auch sehr realistisch, dass Aoi sich nicht plötzlich umentscheidet. Er weiß, dass er nur so darüber hinweg kommen kann und zieht das auch durch. Leider müssen dafür die anderen leiden. Trotzdem...
Die Story is toll.
Ano...
Aber mal was Negatives, auch wenn es wirklich nicht böse gemeint ist... m(_ _)m
Deine Rechtschreibung und Kommasetzung ist manchmal sehr verwirrend, aber irgendwann hat man den Dreh raus ^^

Alles in allem eine schöne FF und ich bitte wirklich sehr um eine Fortsetzung.
Von:  Evallina
2010-02-20T18:02:23+00:00 20.02.2010 19:02
wui +___+
ich muss sagen das kapi hat mir richtig gut gefallen und ich hoffe Aoi wird die Band nich verlassen Ö__ö~
ich bin soooh gespannt wies weitergeht q____q~
*hibbelz*
Von:  ManaHime
2010-02-20T16:39:39+00:00 20.02.2010 17:39
gemein von dir ausgerechnet jetzt aufzuhören
T.T
aber wehe das dauert jetzt wieder so lange
ich will das es weitergeht!
^^
Von:  Blue_XD
2009-08-10T17:06:09+00:00 10.08.2009 19:06
Du lässt Aoi ganz schön leiden oO"
Kenn ich' i-woher ^^" mach ich bei einer FF auch +hust+
Aber trotzdem, du kannst ihm ruhig mal etwas Glück schenken ;)
Also super gemacht bisher. Schön spannend ^^ Und schreib bitte schnell weiter ^^
+Motivationskeks schenk+
Und noch ein Tipp: Dir selbst ein Kommi als Antwort auf ein anderes Kommi zu schreiben, was eh nicht gelesen wird, ist verboten.

Okay, dann schöne Woche noch ^^
lg
Von:  Reika-Atore
2009-08-03T19:09:52+00:00 03.08.2009 21:09
Also ich bin absolut begeistert!
Ich hab gar nicht mehr aufhören können mit dem lesen!
Ich hab nur eine klitzekleine Stelle zu verbessern: Und zwar in dem 3. Kapitel bei dem Lemon zwischen Uru und Reirei, da ist der eine Absatz doppelt drin und dafür fehlt wohl ein Tel des eigentlichen Textes. Ich hab aber die Zeile jetzt auf die schnelle nicht gefunden. Aber das ist ja jetzt weniger schlimm.
Alles in Allem ist die Fanfiktion einfach super geschrieben und fesselt einen richtig. Ich freu mich schon wenns weiter geht und bin sehr gespannt!
Ganz Liebe Grüße
Reika-Atore
Von:  Psychic_Suicide
2009-07-30T21:25:59+00:00 30.07.2009 23:25
Dankeschön...
Ja ich weiß auch nicht, warum ich das mit Aoi mach..
sagen wir mal so.. mir kommt die Situation, in der er sich befindet sehr bekannt vor..
Aoi is mein Liebling.. und mein ein und alles..
Ich hoffe, dass ich bald mal wieder dazu komm weiterzuschreiben
*schreibblockade hab*
Von: Aoifreak
2009-07-29T20:34:24+00:00 29.07.2009 22:34
Also, hab jetzt grad alles am Stück gelesen...du bringst mich ja von einem Herzkasper zum Nächsten(ein Arzt bitte, ist hier irgendwer Arzt?)^^ Was quälst du meinen Schatz bloß so?? Macht dir das Spaß?
Nun mal zum Thema: Ich finde die Story sehr gut, zwar ein paar Rechtschreibfehler*ignorier*, aber spannend ist es auf jeden Fall und es liest sich auch sehr fliessend. Vielleicht ist es an manchen Stellen auch etwas zu dramatisch(grad bei Aoi und Reita), aber das stört mich persönlich nicht wirklich..Alles in allem wirklich ne Runde und gute Sache...Und jetzt stell bitte sofort das nächste Kapitel on,hai???
Viele liebe Grüße das Aoifreak
*Kekse hinstell* m_ _m




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