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Two Sides

...everything is going to change.
von

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Prolog

Colorado, nahe Glenwood Springs, Route 70
 

Es war Winter und der Schnee begann langsam vom Himmel zu rieseln. Dies war die Zeit in der die Menschen aus der näheren Umgebung die Seitenstraßen der Route 70 mieden. Mehr als nur einmal waren Menschen in den verschneiten Straßen verschwunden, doch dies wurde unter den Bewohnern totgeschwiegen.
 

Glenwood Springs lebte von den Touristen, welche in die anliegenden Skigebiete fuhren und oftmals auch eine Nacht in einer der kleinen gemütlichen Pensionen blieben. Es war ein freundliches Städtchen, in dem man zur Winterzeit gut bewirtet und beherbergt wurde. Die älteren Bürger wandten sich hin und wieder an die Touristen und baten sie nicht die Route 70 mit dem Wagen zu verlassen. Wilde Tiere hätten schon öfters Touristen angefallen, die sich nicht an den Rat gehalten hätte. Die Menschen glaubten diese Geschichten und hielten sich von den Nebenstraßen fern, fuhren in ihr Skihotel und erlebten wunderbare Urlaube. Nicht alle Touristen machten Halt in dem Ort und so passierte es doch hin und wieder, dass sich Menschen von den romantisch verschneiten Nebenstraßen angezogen fühlten…

- 1 -

Tylor schaute konzentriert auf die Straße und versuchte die Sticheleien seiner beiden Freundinnen zu ignorieren. Schon seit guten 20 Minuten fluchten und meckerten sie ihn an, weil er sich verfahren hatte.

„Tylor, ich denke wir hätte in dem Ort vorhin anhalten und nach dem richtigen Weg fragen sollen.“, sagte Angel Jane und schaute ihn vom Beifahrersitz her mahnend an.

„Nein, noch besser… er hätte eine von uns fahren lassen sollen.“, mischte sich Emilia von hinten ein und seufzte danach. „Auf dieser beschissen engen Straße können wir nicht mal drehen, dank der Schneeverwehungen am Rand.“, murmelte sie und blickte genervt aus dem Fenster.

„Ist gut! Wir fahren so weit, bis ich umdrehen kann und dann halten wir in dem Ort an und erkundigen uns…“, wollte er sagen, doch Emilia schnitt ihm mitten im Satz das Wort ab.

„Du wirst nichts mehr… ich fahre danach weiter.“, sagte sie aufgebracht und trat Tylor gegen den Fahrersitz. Tylor warf ihr über den Rückspiegel einen finsteren Blick zu und achtete dann wieder auf die Straße.

„Wärst du einfach nur auf der Route 70 geblieben und hättest nicht diese angebliche Abkürzung eingeschlagen, dann wären wir vermutlich schon im Skihotel angekommen.“, rügte Angel Jane ihn und warf einen Blick nach hinten, wo ihr Husky in der Transportbox anfing zu winseln. „Jace… ist okay, wir halten gleich und ich lass dich raus.“

„Mir gefällt das alles gar nicht.“, meldete sich Emilia wieder zu Wort und verschränkte die Arme vor der Brust. Seit einigen Minuten malte sie sich aus was wohl passieren würde, wenn sie hier liegen bleiben würden. Es lag überall Schnee und vom Himmel fielen immer mehr weiße Flocken hinab. Draußen herrschten eisige Minustemperaturen und der Wald links und rechts von der Straße war so dicht bewachsen, dass man nichts erkennen konnte. Zu allem Übel dämmerte es bereits und aus dem Schnee wurde ein leichter Schneesturm.

„Wenn wir hier liegen bleiben, dann bringe ich dich um Tylor.“, fluchte Emilia.

„Keine Sorge, wir haben noch genug Benzin.“, stöhnte Tylor und schaute kurz zu Emilia. „Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du endlich mal die Klappe halten würdest!“, zischte er. Eigentlich mochte er Emilia sehr gerne. Schon seit langem war er heimlich in sie verliebt gewesen und er hatte alles daran gesetzt zusammen mit Angel Jane und ihr in den Urlaub fahren zu können. Immer wieder hatte er Angel angerufen, E-Mails geschrieben und sie letztendlich sogar bestochen, dass er mitfahren durfte. Angel Janes und Emilias Autos waren nicht gerade für Schnee und Glätte geeignet, also bot er ihnen letztendlich an mit dem Geländewagen seines Vaters den Chauffeur zu spielen. Auf dieses Angebot ließen sich die beiden dann letztendlich ein, obwohl Emilia es bereits schon bereute.
 

Eine weitere halbe Stunde war vergangen in der die drei stillschweigend im Auto gesessen hatten. Es war nun dunkel und eine Wendemöglichkeit oder gar das Ende der Straße noch immer nicht in Sicht.

„Tylor, ich glaube nicht, dass man hier irgendwo noch wenden kann.“, bemerkte Angel Jane und brach damit die unangenehme Stille, welche im Auto herrschte. „Ich habe sogar das Gefühl, dass die Straße auf den letzten Kilometern immer schmaler geworden ist.“, fügte sie hinzu. Tylor schaute zu ihr rüber, er sah mehr als nur gequält aus.

„Das sehe ich selber…“, murmelte er und seufzte dann.

„Hier scheint schon länger kein Auto mehr entlanggefahren zu sein, vor uns sind keine Spuren im Schnee.“, bemerkte Angel Jane und sank etwas tiefer in den Beifahrersitz, zog sich den Kragen ihres schwarzen Rollkragenpullovers über das Kinn, linste zu Tylor rüber.

„Na super… keine Menschenseele weit und breit.“, nuschelte Emilia von hinten. Sie zog ihr Handy und wollte das Hotel anrufen, doch sie hatte keinen Empfang. „Ganz toll! Kein Handynetz! Wir sind hier in der tiefsten Einöde Colorados gelandet, ohne Handy und ohne die Aussicht bald wieder unter Menschen zu landen.“, sagte sie, schaute hinaus in die Finsternis.

Angel Jane zog ihr iPhone aus der Jackentasche und warf einen kurzen Blick darauf, auch sie hatte keinen Empfang. Unruhig blickte sie aus dem Fenster. Alles sah hier gleich aus, jeder Baum, jeder Zweig und jede Tannennadel, es kam ihr vor als fuhren sie im Kreis, doch die Straße vor ihnen war gerade.

„Tylor, zeig mal dein Handy, vielleicht hast du ja Empfang.“, sagte sie und schaute zu ihrem langjährigen guten Freund rüber. Tylor nahm eine Hand vom Lenkrad und versuchte sich das Handy aus der Hosentasche zu ziehen, als die drei plötzlich von vorne geblendet wurden.

Wie aus dem Nichts waren Scheinwerfer vor ihnen aufgetaucht die direkt auf sie zu hielten.

„Tylor! Da ist ein Auto!“, schrie Angel Jane warnend, hielt sich krampfhaft an ihrem Sitz fest und schloss die Augen, zog den Kopf ein.

„Scheiße…“, fluchte Tylor, griff hektisch wieder mit der Hand ans Lenkrad und versuchte dem anderen Fahrzeug auszuweichen. Er schaffte es dank seiner schnellen Reaktion dem anderen Wagen auszuweichen, doch der Geländewagen geriet ins Schleudern.

Emilia verkrampfte sich und hielt sich an ihrem Gurt fest, als der Wagen sich überschlug und hart mit der Beifahrerseite gegen eine der eineinhalb Meter hohen Schneeverwehungen prallte.
 

Die Scheinwerfer von Tylors Auto leuchteten in den dunklen Wald hinein und das hektische Blinken der Warnblinkanlage spiegelte sich in den glitzernden Kristallen des Schnees.

Tylor lag bewusstlos über dem Lenkrad, Emilia hing in ihrem Gurt und Angel Jane saß schlaff auf dem Beifahrersitz, den Kopf an der Betasäule und Scheibe angelehnt… alles um sie herum war still.

- 2 -

„Angel… Tylor…“, krächzte Emilia von der Rückbank. Sie tat sich schwer damit sich aufzurichten. Ihr Brustkorb schmerzte und sie hatte eine dicke Beule von der Kopfstütze des Beifahrersitzes an der Stirn.

„Angel..“, flüsterte sie und rüttelte leicht den Sitz ihrer besten Freundin, tätschelte deren Schulter. Sie war besorgt.

Emilia bekam ein gequältes und leises Stöhnen als Antwort. Angel Jane kam wieder zu sich und fasste sich an die rechte Schläfe, da sie von dort einen stechenden Schmerz vernahm. Ihre Finger tasteten vorsichtig darüber… ihr blondes Haar war an jener Stelle verklebt und an ihren Fingern haftete dickflüssiges gerinnendes Blut.

„Ich glaub ich hab ne Platzwunde oder so was.“, murmelte sie und schob den schlaffen Airbag von ihrem Schoß, schnallte sich ab und drehte sich zu ihrer Freundin. „Sieht das Schlimm aus?“, fragte sie und deutete auf die Verletzung.

„Du siehst ziemlich scheiße aus.“, meinte Emilia sarkastisch. Ihre sonst so hübsche Freundin sah aus wie der Tod in Raten. Angel Jane hatte unter dem rechten Auge einen dicken Bluterguss und darüber an der Schläfe eine Platzwunde. Die Verletzung war verklebt mit ein paar Haarsträhnen und hatte eine lange Blutspur auf Angels rechter Gesichtshälfte hinterlassen, welche sich bis zum Nacken hinzog.

„Danke… aber du schaust auch ein wenig dämlich aus.“, brummte Angel und wand sich dann an Tylor, der noch immer leblos auf dem Lenkrad hing.

„Tylor… wach auf.“, sagte sie und rüttelte seine Schulter. Tylor reagierte nicht, woraufhin Emilia ein wenig hysterisch zischte und Tränen in den Augen bekam.

„Lebt er noch?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

„Ja, sein Brustkorb hebt und senkt sich.“, antwortete Angel und schüttelte ihren Freund etwas ruppiger. „Nun mach schon die Augen auf!“, fauchte sie. Tylor jagte mit einem tierischen Schreck hoch, stieß sich dabei den Kopf am Autodach und schrie kurz auf.

„Aua! Ah…scheiße.“, kam es über seine Lippen. Er schaute Angel Jane mit großen Augen an. Er war geschockt von ihrem Anblick, denn sonst sah er so zugerichtete Menschen nur in Horrorfilmen.

Draußen war es finster, erkennen konnte man nur die nahe Umgebung die von den Scheinwerfern angestrahlt wurde. Angel Janes Atmung beschleunigte sich, denn der Wagen steckte mit ihrer Seite im hohen Schnee, womit sie eingesperrt war.

„Lass uns nach dem anderen Auto sehen!“, sagte sie hektisch und war bereits dabei über die Mittelkonsole des Wagens auf Tylors Seite zu klettern. „Nun mach schon, steig aus… ich… ich will aus dem Wagen.“, meinte sie, drängte ihn immer weiter an die Fahrertür, so dass er diese letztendlich öffnete und ausstieg. Angel Jane folgte ihm schnell und atmete erst einmal tief ein und aus.

„Geht’s dir gut?“, fragte Emilia, welche den beiden hinaus gefolgt war. Ihr Atem bildete kleine Wölkchen in der Luft… es war unbeschreiblich kalt.

„Ja… es geht schon!“, reagierte Angel Jane ein wenig gereizt. Sie hockte sich in den Schnee und versuchte sich das Blut mit dem Schnee von Gesicht zu waschen.

Tylor hatte sich ein wenig vom Auto entfernt und sich die 100 Meter zur Unfallstelle bewegt, doch hier war kein zweiter Wagen.

„Dieses Arsch ist einfach weiter gefahren!“, beschwerte er sich und schaute zu den Mädchen rüber. Emilia kam auf ihn zu und rieb sich die Oberarme, zitterte ein wenig.

„Was? Was ist das für ein feiges Arsch, begeht einfach Fahrerflucht!“, zischte sie und schaute Tylor an. „Was machen wir jetzt… ich glaube kaum, dass sich jemand von euch beiden das Nummernschild gemerkt hat.“, meinte sie.

„Nee man konnte nichts erkennen. Die Scheinwerfer haben so geblendet, der hatte sicher das Fernlicht an.“, grübelte Tylor und schaute zum Wagen, welcher einen guten halben Meter mit der Beifahrerseite in der Schneeverwehung steckte. „Den Wagen bekommen wir da ohne Hilfe nie alleine raus.“, murmelte er und fasste sich an den Kopf. „Mein Schädel dröhnt als wenn da Elefanten drauf Samba tanzen:“

Emilia musste bei seiner Wortwahl leicht kichern, wurde aber auf Grund der verzwickten Lage schnell wieder ernst. „Zeig mal her.“, sagte sie und reckte sich ein wenig, um Tylors Kopf nach einer Verletzung abzusuchen. Bis auf eine kleine Beule am Hinterkopf konnte sie jedoch nichts finden.

„Und?“, fragte Tylor.

„Nichts zu sehen… nur ne winzig kleine Beule, nichts im Vergleich zu meinem Horn.“, beantwortete sie seine Frage. Emilia drehte sich um und warf einen Blick zu Angel Jane, welche sich bereits einigermaßen das Blut aus dem Gesicht entfernt hatte und nun ihren Husky aus der Transportbox im Kofferraum befreite.

„Eigentlich sollte ich dich nun schlagen, erwürgen oder umbringen..:“, sagte Emilia dann und warf Tylor einen besserwisserischen Blick zu. „Ich habe geahnt, dass so was passiert.“

Tylor verdrehte die Augen. „Ja ist gut, ihr hattet recht, ich bin der Idiot. Ihr habt mich schon auf der Fahrt genug gereizt… jetzt lass uns nicht streiten, wir sollten einen kühlen Kopf bewahren.“, meinte er und versuchte zu schlichten.

„Kühlen Kopf bewahren wird wohl leicht sein bei den Temperaturen.“, zickte sie.

Tylor wollte erst etwas erwidern, hielt dann aber den Mund.

Angel Jane kam zusammen mit Jace an der Leine auf die beiden zu und warf einen flüchtigen Blick auf die Unfallstelle.

„Fahrerflucht…“, murmelte Tylor, welcher ihren Blick bemerkt hatte. „Unverantwortlich so was…“, schnaubte er verächtlich.

„Glaubst du wirklich?“, fragte sie und schaute in den Schnee. Sie sah die Reifenspuren des Geländewagens. Man konnte deutlich sehen, wo er ins Schleudern geraten war, mit dem Dach aufgeschlagen und dann seitlich in die Schneedüne gerutscht war. Ihr Blick glitt weiter die Straße entlang. Der Schnee in Fahrtrichtung war unberührt, nicht eine Reifenspur war dort zu erkennen, nicht einmal Fußabdrücke.

„Wieso fragst du?“, entgegnete Tylor verwirrt.

„Nun ja… es kann ja sein, dass ich mir ziemlich übel den Kopf gestoßen habe, aber ich glaube unsere Wagenspuren sind die einzigen… schau doch, nur unsere.“, sagte sie tonlos. Sie wollte Tylor und Emilia keine Angst einjagen, doch die Tatsache, dass sie das einzige Auto waren das hier entlanggefahren ist ließ sich auf Grund der Beweise im Schnee nicht verleugnen.

„Ach du scheiße… aber das geht doch nicht! Wir haben doch alle drei ein Auto gesehen!“, meinte Emilia ein wenig unsicher, spähte zusammen mit Tylor auf die Straße, doch auch sie konnten keine weiteren Abdrücke von Reifen entdecken.

„Aber da war doch ein Auto!“, rief Tylor und drehte sich um, schaute in die Ferne, doch auch dort war nichts zu erkennen. „Das ist ein echt übler Scherz.“

Ein Scherz ist das bei weitem nicht, dachte Angel Jane und fasste sich kurz an den schmerzenden Kopf.

„Du hast das Auto doch auch gesehen?!“, fragte Emilia leicht hysterisch und stupste Angel Jane am Oberarm an. „Jetzt sag doch!“

„Ich habe auch die Scheinwerfer gesehen ja…“, bestätigte Angel Jane, doch das hieß nichts. Sie hatte bereits eine vage Ahnung was hier vor sich ging und das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte einfach nur in den Urlaub fahren und nun hatten sie die Probleme auch hier eingeholt.
 

„Rocking around the Christmas Tree at the Christmas party hop, Mistletoe hung where you can see, Every couple tries to stop…”, dröhnte es aus dem Autoradio.

“Grausam!”, beschwerte sich Dean und schob schnell eine seiner alten Kassetten rein. Rock drang aus den Lautsprechern und war wie eine göttliche Erlösung für seine Ohren. „Schon viel besser.“, sagte er zufrieden und grinste in sich hinein.

„Mit dir kommt auch kein Funke weihnachtlicher Stimmung auf Dean.“, meinte Sam kopfschüttelnd und schaute aus dem Fenster. „Wie weit ist es eigentlich noch?“, fragte er dann seinen älteren Bruder, linste zu ihm rüber.

„Nicht mehr weit, hier vorne müsste gleich die erste Straße abgehen…“, murmelte er und schaute auf die Straße, welche schlecht zu erkennen war, denn es schneite sehr stark und die Flocken waren so dicht, dass man fast blind durch die Nacht fuhr.

„Sam… warte mal, siehst du was ich sehe…“, sagte Dean. Er wurde immer langsamer und blieb letztendlich an einer Abzweigung stehen. Ganz schwach konnte man noch erkennen, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Auto diese Seitenstraße eingeschlagen haben musste.

„Da ist wer lang gefahren.“, fügte er hinzu.

„Ja… stimmt, man erkennt es nur noch schlecht, aber hier scheint wirklich wer eine Abkürzung gesucht zu haben. Jetzt sag nicht, dass das die Straße ist weswegen wir hier sind.“, murmelte Sam, holte eine Landkarte hervor und schaute dort hinein.

„Ja genau die ist es… zeig mal her.“, meinte er und riss Sam die Karte aus der Hand deutete auf eine Straße die die beiden erst vor kurzen markiert hatten. „Passt genau… ist die vierte Abzweigung.“, bestätigte er.

„Worauf wartest du dann noch…“, meinte Sam und schaute Dean mit großen Augen an. „Lass uns den Gerüchten mal auf den Grund gehen.“

Dean drückte Sam die Karte wieder in die Hand und steuerte seinen Impala auf die Seitenstraße der Route 70. Die Straße war so zugeschneit, dass der Wagen leicht rutschte, doch Dean hielt ihn sicher in der Spur.

„Ich wäre nicht freiwillig hier rein gefahren, aber die Leute scheinen es wohl nicht besser zu wissen.“, meinte Sam, während er durch das Seitenfenster in den dunklen Wald schaute. Baum reihte sich an Baum, Tanne an Tanne. Die Äste hingen aufgrund des ganzen darauf lastenden Schnees durch. Eigentlich sah es hier aus wie in einer Wintertraumlandschaft, doch Dean und Sam waren nicht hier um die Aussicht zu genießen… sie waren beruflich unterwegs.

„Was genau ist hier eigentlich alles nochmal passiert?“, fragte Dean dann, schaute kurz zu Sam rüber und blickte dann wieder hinaus auf den Weg.

„Nun ja… seit über 40 Jahren verschwinden hier Leute spurlos. Es herrschen Gerüchte von Geistern, Dämonen, sogar Werwölfe und Kannibale werden erwähnt. So ziemlich jegliches Phänomen steht in den Berichten aus den Jahren beschrieben. Die Überlebenden haben stets andere Geschichten erzählt, am häufigsten kamen aber Geistererscheinungen darin vor.“, meinte Sam und kramte in seiner Tasche nach dem Notizblock in dem sie einige Artikel gesammelt hatten. „Hier… oftmals wurden nach der Wintersaison leer stehende Autos auf der Straße gefunden. Keine Spur von den Insassen.“, fügte er hinzu.

Dean murmelte etwas in sich hinein und schaute dann erneut zu Sam. „Was war mit diesem einen Artikel… der mit dem 14-jährigen Mädchen, das sie verirrt im Wald gefunden hatten?“, fragte er, da er sich nicht mehr genau daran erinnern konnte. Recherchieren war noch nie seine liebste Beschäftigung gewesen.

„Hier steht, dass 1976 ein Mädchen im Wald gefunden wurde. Sie hat bei der Polizei ausgesagt, dass sie einen Unfall gehabt hätten.“, überflog Sam den Artikel.

„Und weiter?“, drängte Dean.

„Ich les ja schon!“, zischte Sam und flunkerte Dean kurz finster an. „Also… sie meinte im Wald währen stille Beobachter gewesen. Niemand half ihnen, aber immer wieder sah man weiße Gestalten zwischen den Bäumen die einen aus leeren Augen anstarrten.“, sagte Sam und warf einen Blick aus dem Fenster. Er selbst konnte diese Beobachtung nicht bestätigen, doch ihnen war bisher auch noch nichts auf der Straße passiert.

„Und der alte Mann von 1980?“, fragte Dean dann, woraufhin Sam in dem Notizbuch ein paar Seiten weiter blätterte und dann aus dem Artikel rezitierte.

„Auch er hatte angeblich einen Autounfall, jedoch konnte er kurz danach nur die eigenen Wagenspuren im Schnee sehen. Er berichtete etwas von einem immer wiederkehrenden Lied im Radio, das sogar spielte, wenn das Auto aus war. Jedes Mal wenn das Lied los ging, sagte er, wären Menschen erschienen… grauenvolle Erscheinungen.“, sagte Sam und packte das Notizbuch weg. „Wenn man nun noch allen Geschichten der Bewohner glaubt muss das hier ein übles Höllenloch sein.“ Sam runzelte die Stirn und lehnte sich ein wenig im Sitz zurück.

„Jap.“, meinte Dean und wurde etwas langsamer, da sich Nebel bildete und die Sicht schlechter wurde. „Vermutlich sind durch die ganzen Verschwundenen immer mehr Geistergeschichten hinzugekommen. Sind sie alle gewaltsam gestorben, sind ihre Geister bestimmt zusätzlich auch noch hier gefangen und davon werden vermutlich nicht alle freundlich sein.“, grübelte er und musste kurz blinzeln, da er glaubte etwas auf der Straße gesehen zu haben. Er kniff die Augen zusammen, fuhr langsam weiter… nichts. Er schüttelte den Kopf und beschleunigte wieder.

- 3 -

Dean und Sam waren bereits Knappe 40 Minuten unterwegs, als sich plötzlich schlagartig der Nebel auflöste.

„Dean pass auf!“, schrie Sam und trat mit seinem Fuß auf eine imaginäre Bremse, als auf einmal Personen auf der Fahrbahn im Schnee standen.

Dean schreckte auf, reagierte aber sofort und brachte seinen Chevrolet Impala kurz vor den hektisch zur Seite springenden Leuten schlitternd zum stehen.

„Ach du scheiße…“, zischte er und schaute zu dem jungen Mann und den beiden Frauen. Ihm fiel sofort der Unfallwagen seitlich der Straße auf. Auch bemerkte er mit einem Blick in den Schnee, dass keine dritten Reifenspuren zu sehen waren. „Sam… ich glaub wie sollten mal aussteigen und die drei dort befragen was passiert ist, vielleicht hat das ja schon was mit den übernatürlichen Krams hier zu tun.“, sagte er, kramte in seinem Handschuhfach nach gefälschten Ausweisen.

„Was machst du da? Wir können uns doch einfach als hilfreiche Touristen ausgeben.“, meinte Sam und zog kurz die Stirn kraus.

„Mit Ausweis erzählen die Leute aber mehr.“, meinte Dean, grinste kurz und steckte sich einen gefälschten Rangerausweis in das Portemonnaie.

„Oh ja, weil wir ja auch aussehen wie zwei Ranger.“, stöhnte Sam ein wenig genervt. Zusammen stiegen die beiden aus. Dean ging sofort auf Befragungskurs, wohingegen Sam sich in der näheren Umgebung umschaute. Er fragte sich warum sie auf der geraden Strecke so vom Weg abkommen konnte. Im Wald war es verdächtig still.

„Hallo, wir sind Ranger aus Glenwod Springs. Wir haben ihre Spuren gesehen und wollten mal nachschauen wer sich bei solch einem Wetter auf den Nebenstraßen verirrt.“, meinte er und hielt ihnen kurz seinen Ausweis vor die Nase, ehe er ihn wieder wegsteckte. Sam näherte sich auch.

„Ähm hi, ich bin Tylor Gage.“, stellte sich Tylor kurz vor. „Emilia, Angel Jane und ich wollten eigentlich nur in den Skiurlaub fahren… ich dachte das wäre eine Abkürzung, nun ja… es kann uns ein Auto aus dem Nichts entgegen und drängte uns von der Straße.“, erklärte er.

„Sind Sie sich sicher, ich sehe nur ihre und meine Reifenspuren.“, kommentierte Dean, welcher sich ein wenig genauer den Unfallort anschaute. Er warf Sam einen kurzen alles sagenden Blick zu. Hier waren sie genau richtig.

„Ja das ist uns auch schon aufgefallen…“, murmelte Angel Jane. Sie fasste sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht an die Schläfe und torkelte zum Wagen zurück, setzte sich auf den Beifahrersitz.

„Geht’s ihr nicht gut?“, fragte Sam an Emilia gerichtet.

„Nun ja, wir hatten einen Unfall und sie hat sich übel den Kopf gestoßen.“, meinte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Es war unglaublich kalt und sie fror immer mehr.

„Dean… kümmer du dich um den Unfallort, ich schaue nach der Verletzten.“, rief er seinem Bruder zu. Er ging an den Kofferraum von Deans Wagen, griff nach dem Verbandskasten und schlenderte damit durch den Schnee zu dem Geländewagen.

„Hi, ich bin Sam.“, sagte er und lächelte aufmunternd.

„Hi…“, erwiderte Angel Jane und schaute ihn von der Seite her an. „Sie könnten mich unglaublich beruhigen wenn Sie mir sagen, dass Sie wenigstens Handynetz haben oder ein Funkgerät im Wagen.“, meinte sie und beäugte ihn misstrauisch. Ranger fuhren nicht in Chevrolet Impalas aus dem Jahre 1976 durch die Gegend, sie bevorzugten Geländewagen oder bei solchem Wetter Schneeraupen.

„Ich wollte mir Ihre Verletzung anschauen.“, sagte Sam und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. „Oh, das sieht schmerzhaft aus.“

„Ist es auch.“ Angel Jane schaute ihn eindringlich an. „Ihr seid keine Ranger, das weiß ich so gut wie auch ihr.“, sagte sie. „Aber sei es drum, ich hoffe ihr könnt uns helfen.“

„Ja ich denke das können wir.“, meinte Sam und suchte in dem Koffer nach desinfizierender Lösung. Er fand welche und öffnete das Fläschchen, tränkte etwas Mull damit und näherte sich der Platzwunde an Angel Janes Kopf.

„Das wird nun ein wenig brennen…“, warnte er, als er vorsichtig ihre Schläfe abtupfte. „Was genau ist wirklich passiert?“, fragte er dann leise. Angel Jane schaute ihn an, zögerte kurz.

„Nun ja, wie mein Freund bereits sagte, zumindest haben wir das mit unseren Augen gesehen. Jedoch glaube ich, dass es irgendetwas anderes war. Klar uns hat was geblendet, aber es sind keine Spuren im Schnee zu sehen, was immer es war, es wollte, dass wir einen Unfall bauen und unser Wagen dabei fahruntüchtig wird.“, meinte sie und schaute Sam ernst an. „Wenn ich Ihnen nun sage, dass ich glaube, dass es etwas Übernatürliches war halten Sie mich vermutlich für komplett verrückt.“, scherzte sie um seine Reaktion zu testen. Sam blieb ruhig, schmunzelte nicht und wirkte sehr ernst.

„Nun ja… ich halte Sie nicht für verrückt, es ist das Selbe was ich vermute.“, meinte er ehrlich. Angel Jane schaute ihn verblüfft an.

„Das hätte ich jetzt nicht von Ihnen gedacht.“, meinte sie.

Sam schmunzelte kurz, suchte nach einem Heftpflaster und versorgte damit notdürftig die Wunde an ihrem Kopf.

„Das sollte vorerst helfen, aber lassen Sie das lieber nochmal in einem Krankenhaus nachschauen.“, meinte er und strich das Heftpflaster auf ihrer Stirn fest.

„Wenn wir hier wieder raus kommen.“, sagte Angel Jane, seufzte leise und blickte dann in Sams wachsame Augen. „Ich studiere Parapsychologie und kenne mich auch privat mit solchen Sachen aus… das kann böse enden.“

Sam musterte sie und schwor sich auf die junge Frau weiterhin ein Auge zu werfen. Sie könnte vielleicht noch nützlich in diesem Fall werden, da sie mehr zu wissen schien, als sie es vorgab. Eigentlich zog er nur ungern Fremde mit in ihre Angelegenheiten, doch diesmal schien ihm nichts anderes über zu bleiben.
 

„Sie sind sich wirklich sicher, dass es ein anderes Fahrzeug war?“, fragte Dean an Tylor und Emilia gewandt.

„Wir haben Scheinwerfer gesehen die uns geblendet haben… nun ja, so langsam zweifle ich aber daran.“, meinte Tylor und deutete während er sprach auf die Spuren im Schnee. „Das ist echt unheimlich… was fällt dir ein Emilia, du bist doch die Parapsychotante von uns beiden.“, sagte er, schaute Emilia fragend an.

„Ich hab keine Erklärung, wie du weist glaube ich, dass sich hinter jedem ungeklärten Ereignis was Sachliches verbirgt… frag lieber Angel Jane, die glaubt schon eher an Übernatürliches.“, meinte sie und warf einen kurzen Blick zum Geländewagen rüber. Dort sah sie wie dieser Sam ihre Freundin verarztete.

„Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?“, wollte Dean wissen. Er hoffte, dass einer der beiden irgendetwas Weiteres bemerkt hatte das ihnen bei ihrer Arbeit weiterhelfen konnte.

„Nun ja… eigentlich ist uns nichts aufgefallen oder?“, meinte Emilia und schaute Tylor an.

„Nein… nichts Außergewöhnliches, es ist nur sehr still.“, sagte Tylor schulterzuckend. Genau in jenem Moment erloschen die Scheinwerfer von Deans Wagen. Emilia erschreckte sich und drückte sich an Tylor, hielt seine Hand fest.

„Sam!“, rief Dean seinem Bruder zu.

„Was ist?“, fragte dieser, als er herbeigeeilt kam. Angel Jane saß weiterhin im Wagen. „Ist etwas passiert?“, fragte er etwas gedämpfter und lehnte sich zu Dean.

„Was immer hier sein Unwesen treibt es hat eben die Scheinwerfer meines Wagens erlischen lassen.“, meinte Dean. Er nickte Sam kurz zu, ehe er an seinen Wagen ging und den Schlüssel ins Zündloch steckte. „Lass mich nicht hängen…“, flüsterte er seinem Auto zu, als er die Kupplung durchtrat und versuchte den Wagen zu starten, doch nichts rührte sich. Sein Impala gab lediglich ein leises Wubbern von sich. Fluchend stieg Dean aus und zückte sein Handy.

„Das wird nicht funktionieren, kein Netz.“, meinte Sam.

„Na super!“, fluchte Dean. „Was immer hier spukt, es hat nicht vor uns gehen zu lassen.“, flüsterte er dann leise, so dass es die anderen nicht hören konnten.

„Wem erzählst du das.“, meinte Sam sarkastisch. „Hier ist aber auch der perfekte Ort für so was. Allein die Umgebung sieht schon unheimlich aus.“, murmelte er.

„Was ist?“, fragte Tylor dann und näherte sich den Winchester Brüdern.

„Mein Wagen springt nicht mehr an.“, sagte Dean mit einem ironisch geladenen Lächeln auf den Lippen. „Was immer das mit euch gemacht hat, meinte nun meinen Wagen außer Gefecht zu setzten.“ Dean war gereizt, denn alles was seinen geliebten Impala betraf machte ihn fuchsig.

„Was immer… ist bitte was?“, fragte Tylor und schaute Dean an als hätte er irgendetwas genommen.

„Dämonen, böse Geister… was auch immer.“, fluchte er. „Wir wissen es selber nicht genau.“, Tylor schaute Dean mit großen Augen und machte ein paar Schritte zurück, hielt abwehrend die Hände hoch.

„Das sind keine Ranger… die sind Geisteskrank!“, sagte er zu Emilia gewandt, die mit leicht geöffnetem Mund da stand und Dean und Sam anstarrte.

„Ihr wollt also sagen, dass hier wirklich irgendwelche unerklärlichen Übernatürlichen verrückten Dinge passieren?!“, meinte sie ein wenig ungläubig, aber mit einem leicht hysterischen Unterton. Erst der Unfall, nun so was… das war alles zu viel für sie.

„Ja so was in der Art.“, sagte Sam. „Sie brauchen aber keine Angst haben. Wir kennen uns mit so was aus.“, versuchte Sam die junge Frau ein wenig zu beruhigen.

„Ach ja… Sie sind wirklich verrückt!“, meinte Emilia und machte einen Schritt von den „Verrückten“ weg in Richtung des Geländewagens.

Angel Jane kam leicht schwankend und sich an die Schläfe fassend zu der Gruppe getapert. Sie stolperte kurz, fing sich aber wieder. Als sie bei ihren beiden Freunden ankam, legte sie beiden eine behandschuhte Hand auf die Schulter.

„Sie sind nicht verrückt… sie haben recht und ehrlich gesagt, ich bin froh, dass sie da sind, denn wahrscheinlich haben sie einen Haufen Dinge in ihrem Auto versteckt die uns helfen können.“, sagte sie recht trocken und ruhig.

„Bitte was?!“, meinten Tylor und Emilia im Chor. Sie machten einen Schritt von ihrer Freundin zur Seite um ihr besser ins Gesicht schauen zu können, sie glaubten sie scherzte, doch das tat sie nicht. Genau so ernst wie Angel Jane dreinschaute, so standen auch Dean und Sam ein wenig abseits.

„Eure Freundin und wir haben recht.“, meinte Dean. „Glaubt lieber dran, dann kommt der Schlag nicht so übermäßig plötzlich, wenn es live vor euren Augen spukt.“, fügte er hinzu und musterte die beiden Neulinge im Bereich der lebenden Toten.
 

Nachdem Dean und Sam versucht hatten zu erklären was hier vor sich ging, schauten Tylor und Emilia ziemlich verstört drein. Noch immer konnten sie das nicht genau fassen, geschweige denn glauben, doch es blieb ihnen nichts anderes übrig. Die Beweise für die Existenz Übernatürlichem waren erdrückend. Lediglich Dean, Sam und Angel Jane schienen die Sache einigermaßen gelassen aufzufassen. Dean zog die blonde Frau an die Seite und musterte sie eindringlich.

„Du bist eine Jägerin oder?“, fragte er dann.

„Ja… aber ich werde nicht sehr hilfreich sein, ich glaub ich hab eine Gehirnerschütterung.“, meinte sie und kniff kurz vor Kopfschmerzen und Übelkeit die Augen zusammen. Sie musste einen klaren Kopf bewahren, doch wirklich einfach fiel ihr das nicht unter diesen Umständen.

„Deine Freunde wussten gar nichts…“, sagte Dean. „… das du bei diesem Job überhaupt Freunde hast ist erstaunlich:“, fügte er mit einem seichtem grinsen hinzu. Von Ange Jane erntete er einen argwöhnischen Blick.

„Nun ja, ich versuche halt nebenher ein normales Leben zu leben.“, sagte sie leise. „Bitte sagt meinen Freunden nichts, schlimm genug, dass sie nun überhaupt wissen, dass es so was gibt.“ Sie schaute Dean bittend. Er nickte.

„Eine Frage habe ich aber noch… wenn du doch eine Jägerin bist warum hast du dich dann ohne Ausrüstung und mit Newbies hier raus gewagt?“, wollte Dean wissen. Er stütze sie, da er glaubte, dass sie jeden Moment zusammensacken könnte.

„Ich kümmer mich hauptsächlich um Californien und Umgebung… ich hatte keine Ahnung, dass hier so was vor sich geht.“, antwortete sie ehrlich und atmete tief ein und aus. „Ich hätte die beiden nie wissentlich in irgendeinen Spukwahnsinn getrieben.“

Dean legte ihr freundschaftlich eine Hand auf die Schulter und schaute sie ernst an. „Wenn es dir schlecht geht und du nicht mehr kannst, dann sag bescheid!“, sagte er.
 

Sam war bereits dabei paranormale Aktivitäten zu messen. Der umgebaute Walkman lief auf Hochtouren. Die roten Lämpchen leuchteten, überhitzten und brannten durch. Vor Schreck ließ Sam das Gerät fallen.

„Dean, das ist überhaupt nicht gut!“, rief er seinem Bruder zu. Er ging in die Knie um das Gerät wieder aufzuheben. So etwas war ihnen noch nie passiert. Die Aktivitäten schienen hier so stark zu sein, dass sie jegliche Technik an den Rand ihrer Leistung trieben und zerstörten. Erst Deans Scheinwerfer, nun die kleinen Glühbirnen. Verwundert drehte er sich zu dem Geländewagen der Studenten um. Warum brannten dort noch die Lichter?

„Hey was machst du meine Sachen kaputt.“; bescherte sich Dean der Sam erreicht hatte. Sein Blick fiel auf die kaputten Signallämpchen. „Was hast du gemacht?“

„ich gar nichts.“, gab Sam von sich. „Hier scheint ziemlich viel zusammen zu kommen. Wir sollten extrem vorsichtig sein.“, sagte Sam.

Dean nickte zustimmend. „Wir sollten einander nicht aus den Augen verlieren und nah beieinander bleiben.“, fügte er Sams Aussage hinzu.

„Können wir euch irgendwie helfen?“, meldete sich Tylor zu Wort.

Dean lachte verächtlich und warf Tylor einen amüsierten Blick zu. „Ihr helft uns indem ihr einfach nur gut acht auf euch gebt.“, meinte er und schüttelte leicht den Kopf. Er ging zu seinem Wagen, öffnete den Kofferraum und suchte nach Salz, Silber und anderen Utensilien. Während Dean an seinem Auto herum werkelte und Gegenstände in einen Rucksack packte, gingen Tylor und Emilia zu dem Geländewagen. Sie wollte im Gepäck nach ihren Ersatzwinterjacken suchen, um sie den beiden anderen Männern anzubieten, denn Deans und Sams Kleidung war nicht gerade wintertauglich.

„Ich glaub die sind in Angels Koffer.“, meinte Emilia, als sie versuchte über den Rücksitz an die Koffer zu kommen.

„Kommst du überhaupt dran?“, fragte Tylor. Emilia nickte auf seine Frage.

Angel Jane lehnte an einem Baum, während ihr Hund sich zu ihren Füßen in den Schnee gelegt hatte.

„Ist dir schwindlig?“, fragte Sam.

„Ja… ich habe das Gefühl, dass sich alles dreht.“, meinte Angel Jane und schaute Sam mit einem gequälten Lächeln an.

Plötzlich spitze Jace die Ohren, sprang auf und bellte. Das Bellen wurde immer aggressiver und endete in einem grauenvollen Knurren.

„Hey… aus! Was hast du?“, fragte Angel Jane und schaute sich um. „Was ist das?“, fragte sie dann und fasste nach Sams Arm, welcher sich daraufhin auch umdrehte und scharf die Luft einsog. Vor ihnen breitete sich blitzartig ein dichter Nebelteppich aus, welcher Dean und den Impala umschloss, dann auch den Geländewagen verschluckte und letztendlich Angel Jane und Sam umschloss.



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