Rise of Blood von Pan_ ================================================================================ Kapitel 2: Herzlichst eingeladen -------------------------------- Schrill lachend rannte der Rektor an Yuki vorbei, kochte Tee, schüttete Plätzchen in eine Glasschale und stellte sie auf den Tisch. „Oh Yuki.“ Gerührt wischte er sich eine Träne von seiner Wange. “Das ich meine Tochter noch einmal zu Gesicht bekomme...Gib es doch zu Yuki. Du hast deinen Papa vermisst!“ Gerade als der Rektor seine geliebte Yuki in den Arm nehmen wollte, stand Yuki auf und ging zu Zero, der in der hintersten Ecke des Raumes stand. Ein lautes Scheppern und der Rektor krachte auf das Sofa, das unter der Last seines Gewichtes umfiel. „Zero…“ begann Yuki doch sie stockte. Sein kalter distanzierter Blick durchbohrte ihr Herz mit tausenden von Nadeln. Er sagte nichts. Nur das Ticken der Standuhr war zu vernehmen. Nicht einmal der K.O gegangene Rektor gab seinen Senf dazu, was vielleicht daran legen konnte, dass er K.O gegangen war. „Es tut…“ „Sag jetzt nicht es tut dir Leid!“, schnaubte Zero „Wehe du sagst es tut dir leit, dann schieß ich dir den Kopf weg.“ Erschrocken wich Yuki zurück und stieß dabei die Kaffeekanne um. „Z, zero.“ „Warum bist du zurückgekommen Yuki?“ „Ich wollte … dich wieder sehen.“ Beim letzten Wort brach ihre Stimme, doch sie weinte nicht. „Weihnachten. Wie früher. Weißt du noch Zero?“ Seine Hand berührte die Bloody Rose. „Du kannst heute nicht mit Früher vergleichen.“ „Warum?“ Zero drückte Yuki gegen die Wand. „Kapierst du es nicht? Die Dinge haben sich nun Mal geändert!“ Das Einzige, was sich verändert hatte war, dass Yuki nun ein Vampir war. Aber sie war doch immer noch sie selbst, oder? Hatte sie sich so sehr verändert. „Du bist nicht mehr die, die ich kannte. Nein… Wein nicht. Hör auf. Hör auf zu weinen. Yuki.“ Zero ging einige Schritte zurück. Seufzend setzte er sich auf das Sofa, neben der umgestürzten Couch. „Setz dich Yuki.“ Sie erstarrte. Diese Szene erinnerte sie doch an etwas. Ja. … An Ichijos Geburtstag war es so ähnlich gewesen. Nur das diesmal Zero statt Kaname, ihr einen Platz neben sich anbot. „Yuki.“, forderte er mit härterem Nachdruck in der Stimme. Doch statt Yuki setzte sich der Rektor neben Zero, legte seinen Arm um dessen Schulter und strahlte Yuki an. „Na komm Yuki. Komm her mein Mäuschen. Wie früher.“ Zuerst zögerte Yuki, dann jedoch gesellte sie sich zu ihnen, trank eine dampfende Tasse Tee und lies sich vom Rektor zureden. Zero machte wie immer ein grimmiges Gesicht. „Kaname! Warte!“ Ichijo rannte Hausvorstand Kuran, mit Shiki im Schlepptau, keuchend durch die Winterlandschaft, hinterher. „Sollten wir nicht die Anderen…?“ „Es genügt wenn ihr beide mich begleitet!“ „Aber Kiryu…!“ „Wird uns keine Schwierigkeiten bereiten.“ Shiki zog rasch seinen Wintermantel an. Vielleicht hätte er einfach zur Abwechslung einmal seinen Mund aufmachen sollen. Hätte er den Anderen eher bescheid gegeben, wäre ihnen das womöglich erspart geblieben. Kaname war stocksauer. So hatten die Beiden ihn noch nie erlebt. Yuki betrachtete mit betrübter Stimmung den hellen Weihnachtsbaum. Sie hätte nicht hierher kommen sollen. Wie dumm sie doch war… „So und jetzt stimmen wir alle -Stille Nacht und Heilige Nacht- an“ Zero knallte den Kuchenteller auf den Tisch und rauschte aus dem Zimmer. Verdattert starrte der Rektor ihm nach, wobei er Yukis Schulter tätschelte. „Hab ich was Falsches gemacht?“ Der Rektor hatte nichts Falsches gemacht. Die Einzige hier, die etwas Falsches gemacht hat, war doch Yuki. „Wir sind bald da.“, rief Kaname den anderen zu, die noch einige Meter hinter ihm waren. Was hatte sich Yuki nur dabei gedacht, einfach ohne ein Wort zu verschwinden? Wieso tat sie ihm das an? Wenn ihr was passiert war…Kaname seufzte tief durch, um sich zu beruhigen. Daran durfte er jetzt auf keinen Fall denken. Yuki war in Ordnung. „Wir haben nur noch ein paar Meilen!“ Noch immer verschleierten Tränen den Blick Yukis. Zögerlich verharrte sie vor Zeros Zimmer, welches abgeschlossen war. „Zero…ich.“ „Spar dir die Erklärungen!“ Seine Stimme klang nur gedämpft durch die Türe, jedoch keine Spur freundlich. Eine warme Hand drückte Yukis Schultern etwas nieder. „Keine Sorge Yuki.“, beruhigte sie der Rektor. „Gib ihm etwas Zeit. Es kommt ein wenig plötzlich für ihn.“ „Warum hasst er mich so?!“, schluchzte Yuki verzweifelt. „Was habe ich ihm den getan?“ Zero starrte nun schon seit einer Stunde die Wand an und es wurde nicht langweilig. „Wie konnte sie nur…“, fluchte er. „Yuki.“ Nie hätte er gedacht sie so plötzlich wieder zu sehen. Zero wusste einfach nicht wie er auf ihren Besuch reagieren sollte. Vor allem, da ihm jedes Mal, wenn er das Gesicht der Vampiryuki vor sich sah, bewusst wurde, welch schmerzlichen Verlust er erlitten hatte. Und wo Yuki war, durfte Kaname nicht weit sein. Herrliches Weihnachten! Seitdem die Vampire weg waren, kam er mit Ichiru auch besser aus. Dieses vertraute Glück wollte er auf keinen Fall verlieren. Wenn er schon nicht Yuki haben konnte…Was dachte er sich auch dabei? Yuki war ein Vampir. Sie war nicht mehr Yuki. Die Bloody Rose lag wie immer an ihrem Platz, unter dem Kopfkissen. Ihre Präsenz war Zero nur zu deutlich bewusst. Das was er vorhin zu Yuki gesagt hatte, bereute er zutiefst. Genau. Als wäre es Zero Möglich ihr das Hirn wegzublasen, geschweige denn ihr etwas anzutun. Sie sollte ihn fürchten, sollte Angst vor ihm haben und durch diese Angst so schnell wie möglich wieder von ihr verschwinden. Zero erhob sich von dem harten Boden, auf dem er gesessen hatte und ging zum Fenster, um einen Blick in die Schneelandschaft zu werfen. Was er dann sah, schnürte ihm die Luft ab. Kuran und zwei seiner Vampire, wie sie sich über das Schulgelände zu den Thoren bewegten. Allamiert packte Zero das Kissen, unter dem die Bloody Rose lag, schmiss es zu Boden und schob eben jene Waffe in seine Jackentasche. Auf den einsamen Gängen, hallten seine Schritte verräterisch laut wieder. Sie waren hergekommen um Yuki abzuholen. Schön und gut. Aber einen Fuß in diese Akademie werden diese elenden Blutsauger nicht setzen. Das würde Zero verhindern. Die Thore öffneten sich. Er hasste den Anblick Kurans und all dieser adeligen Kotzbrocken. Selbst mit nassen Haaren und durchgefrorenem Gesicht, sahen sie noch unverschämt gut aus. „Was wollt ihr?“ Die Frage war knapp und drückte vor allem Zeros Abneigung gegen diese Gestalten aus. Kurans Augen leuchteten in einem bedrohlichen rot. „Yuki.“, sagte er nur, ging einige Schritte auf Zero zu, der instinktiv seine Bloody Rose aus seinen Taschen zog. „Einen Schritt noch Kuran…“ Die schmalen Finger des Reinblüters griffen nach der Vampirwaffe, auf deren Oberfläche sich das amüsierte Lächeln Kanames spiegelte. „Als könnte mir dein Spielzeug etwas anhaben Kiryu.“ „Hört auf!“, ertönte Yukis Stimme hinter Zero. Schuldbewusst trat sie vor Kaname, sah ihn mit großen entschuldigenden Augen an, während Zero seinen Blick permanent woanders hinrichtete. Kurans Begleiter. Zwischen Rothaarige, der desinteressiert mit seinem Reißverschluss spielte, sowie Blondschopf, sagten kein Wort. Zwischen den Vampiren und Kuran herrschte eine seltsame Distanz. „Kaname. Es tut mir…“ Doch Yuki konnte nicht weiter sprechen, da Kaname sie in seiner festen Umarmung gefangen hielt. Shiki räusperte sich, nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. „Wir kommen nicht rechtzeitig zur Bescherung zurück.“ Diese unheimlich blauen Augen des Rothaarigen hielten Zero fest. Wo sich zuvor noch langweile in diesen Saphiren des Rothaarigen spiegelten, wuchs nun Interesse darin. „Ihr solltet jetzt vielleicht wirklich gehen.“, sagte Zero. „Jetzt wo ihr euer Schmuckstück wieder habt.“ Plötzlich wurde Zero umgenietet. Rektor Kurosu kam mit einer Dose gebackener Plätzchen zu der Gruppe herangestürmt, bot jedem ein Stückchen an. „Aber nicht doch aber nicht doch. Feiert Weihnachten doch bei uns! Ihr werdet sowieso nicht mehr rechtzeitig zurückkommen und du Zero benimmt dich gefälligst, gegenüber von unseren Gästen!“, mahnte der Rektor Zero, der sich brummend wieder aufrichtete. Zero entfernte sich fluchend von der Gruppe. Nun war Weihnachten völlig dem Bach hinunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)