Wonderwall von Dorimon (Fortsetzung von Briefe für Ruki) ================================================================================ Kapitel 2: Love me ------------------ „Hey Taka! Ich bin wieder da!“, rief der Gitarrist durch die Wohnung. Takanori stand auf und lief in der Richtung in der er seinen Freund vermutete. Er setzte ein Lächeln auf und begrüßte seinen Schatz mit einem kurzen Kuss. „Hast wohl wieder für die ganze PSC eingekauft?“ „Iiiiich? Niemals! Ich räum das hier weg, brauchst mir nicht helfen“, sagte Kouyou und machte sich sofort an die Arbeit. „Gut … dann … geh ich Baden.“, legte Ruki schnell fest und verschwand in Richtung Schlafzimmer um sich neue Klamotten zu holen. Danach huschte er in das Badezimmer und ließ Wasser in die Wanne laufen. Als dies die richtige Temperatur und Tiefe hatte, zog der Kleine sich aus und stieg schnell hinein. Das warme Wasser umschloss seinen kalten und ausgelaugten Körper. Er schloss die Augen und versuchte an nichts zu denken. Doch immer wieder hatte er das Bild des Traumes vor seinen Augen. Er sah die Briefe vor sich, den Grabstein, die Fan-Dvd, das Bild wie er Uruha fand. Einfach alles. Es waren keine schönen Erinnerungen, am liebsten würde er sie auslöschen, aber dennoch dachte er, dass diese ganzen Sachen ihm etwas sagen wollten. Nur er wusste nicht was. Vielleicht sollte er demnächst auf Kouyou achten, vielleicht gab es ja Anzeichen für einen ähnlichen Vorfall. Im selben Moment hoffte Takanori, dass es nicht so war. Denn er wollte das nicht wirklich durchleben, er wollte den Schmerz nicht spüren, die Verzweiflung, die Dunkelheit, die sich in dem Traum in ihm breit machte. Sein Kinn erreichte die Wasseroberfläche. Schnell schloss er die Augen und sank ganz in das warme Nass ein. Nach kurzer Zeit tauchte er wieder auf und öffnete auch die Augen. Uruha saß plötzlich am Wannenrand und betrachtete den Kleinen. Mit einem Lächeln streichelte der Gitarrist dem Anderen über den Oberschenkel, den Bauch und die Brust. Dann legte sich seine Hand an die Wange des Sängers und verweilte dort. Takanori wusste sofort, worauf der Andere aus war. Aber, warum auch immer, wollte er nicht von Kouyou berührt werden. „Bitte nicht…“, flüsterte er deshalb leise. Natürlich sah er, dass er damit Uruha wehtat, aber dieser wollte sich das nicht anmerken lassen. Somit lächelte er und sprach: „Okay. Ich koch uns was, ja?“ Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und Ruki saß immer noch im Wohnzimmer an seinem Laptop. Unter einem falschen Namen richtete er sich ein Internettagebuch ein und fing nun an, alles von dem Traum dort hinein zu schreiben. Er konnte das nicht für sich behalten, aber keiner sollte wissen, dass es sich um IHN handelte. Er erhoffte sich davon, dass es ihm besser ginge und er ganz normal weiter leben konnte. Nichts wollte er unversucht lassen. „Was suchst du denn noch hier?“, murmelte es auf einmal von der Tür. „Gomen nassai… ich kann aber nicht schlafen… Geh wieder ins Bett und schlaf weiter!“, sagte Ruki ohne seinen Blick von dem Monitor abzuwenden. „Ich würde aber lieber mit dir einschlafen…“, murmelte Kouyou und verschwand wieder Richtung Schlafzimmer. Der Schmerz in seiner Stimme war nicht zu überhören und sofort hatte der Sänger ein schlechtes Gewissen. Doch solange er nicht wusste, was mit ihm los war, wollte er nicht zu nah an Uruha rücken. Doch die Zeit brachte ihm keine Antwort. Stattdessen kapselte er sich immer weiter ab und ließ gar niemanden an sich heran. Mittlerweile hatte es Kouyou aufgegeben, schlau aus ihm zu werden. Auf der einen Seite, war es dem Sänger recht, auf der Anderen wollte er ihn ja nicht verletzen. Takanori steckte in einem Zwiespalt, ein ewiges hin und her. Ruki saß, wie jeden Tag, auf seiner geliebten Fensterbank und hatte seinen Laptop auf dem Schoß. Er redete nicht mehr mit seinem Freund, nein. Er führte die Gespräche, die sie Beide führen müsste, mit seinem Webblog, nur mit dem Unterschied, dass dieser nicht antwortete. Als Quittung für sein Verhalten zog sich aber auch Uruha immer weiter zurück. Dieser wusste auch nicht, warum er dies nicht tun sollte. Denn Taka redete mit ihm ja auch nicht. In diesem Moment schleppte sich der Gitarrist in das Wohnzimmer um sich übermüdet und mit ungesund aussehenden Augenringen auf das Sofa fallen zu lassen. Wenn man ihn fragte, wie lang er nicht mehr geschlafen hatte, wünschte man sich im nächsten Moment man hätte es nie getan. Denn als Antwort wurde am angeschrieen, dass es einem doch nichts anginge und dergleichen. Auch den anderen Bandmembern blieb die Veränderung des Paares nicht unbemerkt. Anfangs fragten sie noch, ob sie sich gestritten hatten oder ob etwas Anderes vorgefallen war, doch keiner gab ihnen eine Antwort. Deshalb hatten sie es auch gelassen, weiter nachzufragen. Natürlich machten sie sich immer noch Sorgen, aber eine Wand antwortete einem ja auch nicht, nicht wahr? Am nächsten Tag ging der Sänger leise summend auf Arbeit, bzw. zur Probe. Nur diesmal war Uruha nicht dabei. Dieser meinte, ihm ginge es nicht gut und da Takanori nicht nachfragte nahm er es so hin. Kaum war er im Proberaum angekommen starrten drei Augenpaare ihn an. „Kouyou meinte ihm ginge es nicht gut … Mehr weiß ich auch nicht!“, sagte Ruki schulterzuckend und ging zu seinem Mikrofon. „Dann müssen wir auch nicht proben …“, versuchte Kai ruhig zu sagen. Doch irgendwie gelang ihm das nicht so gut. „Was ist bei euch los?“, fragte er wieder. Er hatte allen Mut zusammen genommen um diese Frage zu formulieren. „Wie oft, um Himmels willen, willst du mich das noch fragen?“, sprach Ruki wütend, „Es…ist…nichts!“ „Nein, Takanori“, Yutaka versuchte so ruhig wie möglich zu reden, „Das stimmt nicht und lüg dich nicht selbst an. Merkst du nicht, wie sehr ihr euch verändert habt? Früher habt ihr euch geküsst, habt gelacht und wart glücklich. Jetzt … jetzt kommt ihr getrennt zur Probe, oder gegebenen falls gar nicht, redet kein Wort miteinander und seht aus wie der Tod in Person. Vor allem Uruha. Ich glaube manchmal, er fällt um wenn man ihn kurz und vorsichtig antippt. Man könnte auch denken, er wäre Magersüchtig, so wie er im Moment aussieht!“ Bei jedem Wort wurde der Sänger wütender: „Oh Yutaka! Sag mir nicht was wir machen sollen und wie es das Beste für uns ist! Wir sind erwachsen und wissen das selbst! Es geht mir einfach auf die Nerven! Wir dürfen auch mal eine kleine Krise haben und dann muss das nicht gleich heißen, dass die Welt unter geht!“ Akira und Yuu hatten sich zurückgezogen, weil sie dachten, dass der Kleinste mit irgendwas um sich werfen würde. Aber dem war nicht ganz so, worüber Beide froh waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)