Broken World von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Gefühle --------------- Das Monster-Land ist ein Ort jenseits der Menschenwelt, dennoch konnte man dieses Reich niemals dem Himmel oder der Hölle zuordnen. Sagte man, das Reich der Monster wäre ein Teil des Himmels, so protestierten die Engel, diese menschen- fressenden Kreaturen konnten doch niemals zu ihrem Reich gehören. Die Annahme, die Monsterwelt seie ein Teil der Hölle war jedoch genau so falsch. Monster werden allgemein als Wesen beschrieben, die den Menschen schaden wollen... dennoch sahen sich die Teufel nicht mit ihnen verbunden, da Monster im Gegensatz zu Teufeln sehr wohl Emotionen zeigen konnten. Und eigentlich entspricht die Behauptung, Monster seien die Feinde der Menschen auch nicht ganz der Wahrheit. Die Lüge über die menschenfressenden Monster wurde von dem großartigsten Monster, dass es jemals gab, in die Welt gesetzt, um die Menschen vom Reich dieser Kreaturen fernzuhalten. Denn obwohl ihr Reich weit entfernt von der Erde liegt haben es in der Geschichte der Menschheit schon einige geschafft, sich dorthin zu verirren. Nun, es gab eine Zeit, in der Menschen und Monster friedlich zusammenlebten... doch dieser Frieden war nur oberflächlich. Sowohl Menschen als auch Monster hatten Gefühle, sie konnten Liebe und Glück empfinden, jedoch auch Schmerz, Trauer und fatalerweise auch Eifersucht und Rachegelüste. So kam es zu einem Krieg zwischen diesen beiden Rassen, der erst nach jahrelangem sinnlosen Töten sein Ende fand, als die Rasse der Monster fast ausgelöscht wurden war. Das stärkste Monster, auch bekannt als Mr.X, entschied, dass es die beste Lösung wäre, die Existenz der überlebenden Monster geheim zu halten. Da sie den Krieg verloren hatten flohen sie und lebten seit da an in ihrer eigenen Welt weit entfernt von der Erde. Mr.X jedoch hatte ein so großes Herz und unendlich viel Güte, sodass er beschloss eine Organisation zu gründen, die ohne das Wissen der Menschen alles Böse bekämpfen sollte. Diese Organisation nannte er Mix Speaker's,Inc. Die Monster der MSI bekämpfen jahrzehnte lang geheim die Bösen Mächte des Universums - im Reich der Monster als auch in der Menschenwelt. Kapitel 1: Augen ---------------- Kapitel 1 von Broken World geschrieben von Naoh _____________________________ Kapitel 1: Augen Es war ein (im Gegensatz zu den letzten Tagen) recht angenehm warmer Tag im Monster-Land. Solche Tage waren für Leute wie Aya immer etwas Besonderes. Nachdem er alle Akten sortiert und gecheckt hatte, ob alle Aufräge erfolgreich ausgeführt worden waren, setzte er sich nach draußen in die Sonne. Als Sektretär von Mr.X hatte er immer viel zu tun. Die Taube DoDo und die Krähe PaPa halfen ihm zwar oft bei seiner Arbeit, dennoch war Aya das Monster, was am häufigstens bis spät in die Nacht noch an seinem Schreibtisch saß und arbeitete. Er lehnte sich zurück und ließ sich ins Gras fallen. Kurz darauf hörte er hinter sich dumpfe Schritte und dann ein nervöses Atmen. "Miki?", fragte er. "Du bist ein recht merkwürdiger Typ", meinte Miki und näherte sich langsam, "Ich habe keine Ahnung, was du hier machst. Verschwendest du deine Zeit?" Er sah skeptisch zu Aya hinüber. "Es gibt Dinge, die du einfach nicht verstehst", meinte Aya und schloss die Augen, "Ich genieße den Frieden im Monster-Land..." "Also Zeitverschwendung", meinte Miki und drehte sich um, "Sind wir nicht die MSI und sollten uns um wichtigere Dinge kümmern?" Von Aya kam keine Antwort, er lächelte nur und schloss wieder die Augen. Miki sah wütend zu ihm hinüber. "Ich warte auf einen Auftrag." Dann ging er. Dieses Leben war nicht das, was er sich wünschte. Miki seufzte. Am Nachmittag gab es einen Auftrag - Team13, die Widersacher der MSI waren gerade vor ein paar Stunden von Zivilisten gesichtet worden. "Kaum zu glauben, dass die wieder aktiv sind", seufzte Aya, "nachdem wir die damals so fertig- gemacht haben. Naja, was soll's - wir machen uns so schnell es geht auf den Weg. Also los." Die Mix Speaker's,Inc. Mitglieder waren in Teams eingeteilt, die Teams bestanden immer aus zwei Monstern. Diese zwei Monster waren dann mit drei weiteren Zweiergruppen in einem Team - also bestehend aus sechs Monstern. Als Sekretär von Mr.X war Aya Gruppenführer eines solchen Teams, jedoch waren sie auch das einzige Team, was kurzfristig nur aus fünf Mitgliedern bestand. (Also hatte Aya keinen Team-Partner.) Eins dieser Monster war Miki. Als sie sich auf den Weg machten, sah Miki in Ayas vom Sieg überzeugtes Gesicht. "Aya, du hast deine Zeit verschwendet, denn hier gibt es niemals Frieden", dachte er, doch er wagte es nicht, es auszusprechen. Er stand einfach schweigsam da und tat das, was ihm gesagt wurde. Er hatte keine Lust sein Leben mit irgendwelchen seiner Meinung nach dummen Gedanken über Frieden und Hoffnung zu verbringen. Das Leben war grausam also warum sollte er es sich gut reden. "Es ändert nichts, also warum soll ich mich dann anstrengen?" Das Team bestand neben Aya und Miki aus Seek, S und Keiji. Seek und S bildeten ein Zweierteam, also war Keiji das Teammitglied von Miki. Dennoch schienen die beiden keine sonderlich große Bindung zueinander zu haben. Keiji war ein digitaler Vampir und hatte deshalb einige Charaktereigenschaften, die Miki sehr ähnlich waren. Außerdem verbrachte Keiji meistens den ganzen Tag damit, zu schlafen und war nur Abends zu gebrauchen (für Aufträge), wodurch auch Miki meistens tagsüber frei hatte. "Ich mag seine Augen nicht", meinte Keiji zu einem Monster namens Rei, nachdem er Miki das erste Mal getroffen hatte, "Komisch, oder?" Miki hatte es nur zufällig gehört und hatte sich auch keine großen Gedanken darüber gemacht. Er hatte danach auch nicht mit Keiji darüber geredet, denn es war ihm egal, was andere über ihn dachten. "Seine Augen sind unheimlich und blutrot", erklärte S einmal, "Aber das ist ja auch kein Wunder, immerhin ist er ein Teufel. Vielleicht solltest du dich von ihm fern halten." "Wir alle halten uns von ihm fern", meinte Rei, "Er ist ein Ungetüm, schlimmer als wir Monster." So hatte Miki nie eine große Bindung zu einem der vielen Monster der Organisation bekommen - aber es war ihm egal. Nach nur drei Stunden standen die fünf Monster vor einem riesigen Gebäude. Um sie herum lag ein dunkler Wald. "Schon komisch, wer baut hier denn schon sein Haus?", scherzte S. "Dieses Gebäude war früher einmal als 13thClub bekannt", erklärte Aya, "Obwohl die Namen ähnlich sind konnten wir nie eine Verbindung zu Team13 beweisen - bis heute. Angeblich gibt es irgendwo einen geheimen Raum, zudem Team13 in unauffälligen Zeitabständen zurückkehren." "Und wie haben das die Zivilisten gesehen?", fragte S, der jede ernste Situation ruinierte. "Irgendwie haben sie dieses Gebäude wohl für eine Mutprobe benutzt", versuchte der genervte Aya zu erklären, "Dabei sind sie wohl auf Team13 gestoßen und konnten gerade noch fliehen." S war sozusagen Ayas Haustier, weshalb dieser auch immer recht grob mit diesem umging. S hatte eine sehr masochistische Neigung, wodurch es ihn nicht störte, wenn Aya ihn bestrafte oder einfach mal nur aus Spaß verletzte. "Wir gehen jetzt rein." Aya rückte seinen Hut zurecht und zog dann die riesige Tür des 13thClub auf. "Am besten ist, wenn wir uns aufteilen", beschloss Aya, als sie die vielen Gänge und Türen im Inneren des Gebäudes sahen, "Am besten ihr geht in euren Teams. Also: Seek und S gehen ins Obergeschoss, Miki und Keiji in den Keller und ich durchsuche diese Etage hier!" Kurz darauf waren die Monster dabei, unauffällig das Haus zu durchsuchen. "Unser Team besteht aus Neulingen", meinte S, während der riesige Monster-Baum Seek nur hinter ihm her stampfte, "Wenn wir auf Team13 stoßen werden wir sicher verlieren. Wir müssen also nur diesen geheimen Raum finden und herausfinden, was sie dort machen." Seek war nicht sehr gesprächig und sein Wortschatz bestand nur aus ca. fünf Wörtern, deshalb konnte er auch nicht protestieren, als S weiterhin unnötige Informationen vor sich hermurmelte, wie in etwa: "Und wenn in diesem Raum nun Geld ist...!" sodass er sich doch dazu beschloss, dem kleinen Wolf einen kräftigen Hieb mit seinem rankenähnlichen Arm zu verpassen. Keiji und Miki durchsuchten den Keller - oder besser, Keiji suchte und Miki lehnte an einer Wand. "Wäre es nicht besser, herauszufinden, wo sich Team13 gerade herumtreibt und sie sofort festzunehmen?", murmelte er und zündete eine Zigarette an. Keiji sah mit einem Blick, den Miki nicht deuten konnte, zu ihm herüber. Dann meinte er: "Ich würde mich freuen, wenn wir zusammenarbeiten könnten." Miki hob eine Augenbraue: "Was?" Er sah zu Keiji herüber, jedoch veränderte sich sein Gesichts- ausdruck nicht. Keiji sah in seine Augen, für einige Sekunden. "Die anderen haben wohl Angst vor dir", meinte er, "Aber... naja, ich verstehe nicht warum." Miki störte es, dass Keiji ihn nun anlog, doch besonders ärgern tat es ihn nicht. "Halt die Fresse", meinte er bloß und drehte sich um, um zu gehen, "Ich weiß nicht mal, warum ich mir das hier antue." "Ich würde es wirklich gerne mal versuchen mit dir zu arbeiten", sagte Keiji, "Obwohl die anderen mir davon abraten. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Deshalb dachte ich mir, ich sollte mir mein eigenes Bild von dir machen." Miki blieb kurz stehen und antwortete dann: "Das, was die anderen dir erzählen, ist wahr. Du solltest nicht mit zusammenarbeiten. Ich sollte gar nicht hier sein... das ist nicht mein Ding. Aber was bleibt mir sonst übrig? Ich erledige die Arbeit hier, aber auch noch Kontakte zu knüpfen... das geht zu weit. Das brauche ich nicht." "Ist das wirklich wahr?", fragte Keiji und Miki schwieg. Dann hörten sie ein Geräusch. Jemand betrat den Raum. S und Seek durchsuchten die Schränke und Schubladen. "Wo haben die nur ihr Geld versteckt? Verdammtes Team13", fluchte S und bekam eine Kopfnuß. Seek ließ seine Ranke aus Ss Kopf liegen und zeigte damit auf eine verdächtig aussehende Tür. "Das ist es!", rief S voll Freude und raste auf die Tür zu. "Hehe, endlich werde ich für diese anstrengende Arbeit belohnt!" Er lachte als er versuchte die Tür zu öffnen. "Verdammt, die geht nicht auf! Seek, du musst mal helfen!" Als Seek nicht reagierte und bloß die Augen verdrehte (er schien bereits etwas ausgeheckt zu haben) beschloss S, dass es nur eine Möglichkeit gab die Tür zu öffnen: Er musste sie mit seinem Kopf auframmen, also beschloss er Anlauf zu nehmen. Im gleichen Augenblick hörte er einen entsetzlichen Schrei und stolperte. "Was... was war das?", fragte S besorgt. Der immernoch anhalte Schrei schien von weiter unten zu kommen, dann konnte man ein lautes Krachen hören. "Die klauen uns doch nicht gerade unser Geld weg?!", knurrte S wütend und versuchte sich an Seek vorbei zur Treppe zu drängen, das Baummonster war jedoch einfach zu groß und unbeholfen um den Weg freizumachen und wurde nun von S geschoben. Als die beiden die Treppe runterliefen (S lief und Seek wurde gedrängt) kam ihnen Aya entgegen. "Was ist passiert?", fragte dieser und sah die beiden an, "Es geht euch gut, oder? Habt ihr was gefunden?" Seek schüttelte den Kopf. "Wir sollten die beiden anderen suchen", murmelte Aya, "Wenn Team13 wieder hier sind, haben wir ein Problem!" Die drei stiegen unruhig die Treppe zum Keller hinunter und sahen sich um. "Hier sind sie nicht, verdammt", murmelte Aya, "Jedoch trennen wir uns nicht. Alles klar? Wir suchen jetzt zusammen, ihr folgt mir. Wenn die echt hier sind und einen von euch einzeln erwischen, dann seid ihr erledigt." "Angeber", antwortete S und erntete Kopfnüsse von Aya und Seek. Danach beschloss Aya eine Tür zu öffnen, da mit einer vielleicht gefährlichen Situation nicht zu spaßen war. "Ich hoffe nur, den beiden ist nichts passiert", meinte er und zog die Tür auf der linken Seite auf. Als er in den Raum hineinsah, blieb ihm für eine Sekunde der Atem weg. "Oh Scheiße", murmelte er und S versuchte sich an ihm vorbeizuschieben um zu sehen, was Aya so schockierte. "Was ist denn da los?", fragte er etwas gekränkt, als Aya ihn zurück- hielt. "S, du und Seek, ihr geht jetzt sofort zur MSI zurück und holt Hilfe, ok?" S sah besorgt zu Aya rüber, der immer noch in den Raum starrte und einen Schritt zurück ging. "Geht jetzt", zischte er wütend und S lief los, Seek trampelte hinterher. Vor Aya befand sich ein Raum mit Blutflecken und Kratzspuren an den Wänden. In der Mitte des Raumes befand sich ein riesiger Blutfleck der von einem leblosen Körper ausging. Die mysteriöse Person trug einen schwarzen Mantel und war wahrscheinlich ein Mitglied von Team13 oder zumindest ein Komplieze - zumindest war es das, was Aya hoffte. Bei dem Anblick lief ihn ein kalter Schauer über den Rücken, denn es war genau das passiert, was er am meisten befürchtet hatte. "Oh Miki", murmelte er und machte einen Schritt nach vorne in den Raum. Über der Leiche stand Miki mit blutigen Händen und einem leeren Blick. Er bewegte sich nicht sondern stand nur da und schien auch nicht von Aya Notiz zu nehmen, nicht mal, als dieser langsam auf ihn zuging. "Miki", flüsterte Aya noch einmal doch der Teufel reagierte nicht. Aya spürte, dass das Blut zwischen seinen Füßen entlangfloss. "Was hast du nur gemacht, Miki...", fragte er und starrte auf das Blut. Aya war sicherlich stark genug um es mit den stärksten Monstern aufzunehmen, auch mit Teufeln und mit Miki auf jeden Fall. Doch er war sich nicht sicher, wie er nun mit ihm umgehen sollte. Währenddessen rannten S und Seek zur Mix Speaker's,Inc. zurück um Mr.X um Hilfe zu bitten ein weiteres Team als Verstärkung zu schicken. Sie hatten auf dem Hinweg bereits drei Stunden bis zum 13thClub gebraucht, deshalb wusste S nicht, ob sie es rechtzeitig schaffen würden. "Bitte Aya, was auch immer da los ist... halt durch, du schaffst das." Er hatte die Vorahnung, der Vorfall hätte etwas mit Miki zu tun. Aya hatte aufgrunde dessen, dass Miki bei diesem Auftrag beteiligt war schon vorher ein sehr besorgtes Gesicht gemacht. S erinnerte sich daran, wie Aya ihn alles wichtige über Miki erzählt hatte. Er hatte S und Seek zusich gerufen um sie über die Gefahren des neuen Teammitgliedes aufzuklären. "Das ist das erste Mal, dass ein Teufel bei uns aufgenommen wird", hatte er gesagt und dabei ernster geguckt als bei dem Eintritt jedes anderen neuen Mitgliedes, "Ich kann euch nicht erzählen, warum er hier aufgenommen wurde, denn ich denke, dass sollte er selber tun. Jedoch... sind Teufel sehr gefährlich. Mächtige Teufel können jedes Monster sofort umbringen. Nur besonders starke Monster können es mit einem Teufel aufnehmen - deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass Mix Speaker's,Inc. in einem Extremfall mit ihm fertigwerden würde." S hatte geseufzt. "Und warum wird er überhaupt aufgenommen, wenn er so eine Gefahr darstellt?", wollte er sofort wissen. "Nun ja... wie gesagt, ich kann euch über den Grund seines Beitritts nichts erzählen. Aber er ist kein Teufel mit bösen Absichten. Er ist anders, deshalb ist er hier", erklärte Aya und wollte lächeln, doch er war einfach zu besorgt gewesen. Als Sektretär von Mr.X sahen ihn viele Monster als eine Art Stellvertreter und das war er mit der Zeit auch geworden. Seine Verantwortung war groß und deshalb hatte er vor allem bei diesem Fall große Sorge, es könnte etwas schief gehen. Später meinte er einmal: "Für uns war das ein großer Schritt. Der erste Teufel bei MSI... wenn es gut läuft ist das wohl ein Zeichen dafür, dass vielleicht sehr bald die Probleme zwischen den Rassen beseitigt sind." Diesmal hatte er wirklich gelächelt denn er war immer um Frieden bemüht. Sollte ihm sein "Experiment" gelingen, wäre er diesem Ziel ein Schritt näher gewesen. "Wie konnte ich nur so naiv sein?", fragte sich Aya und legte eine Hand auf Mikis Schulter, "Miki! Hörst du mich?" Miki hob seinen Kopf. "Ich...", murmelte er und sah zur Leiche zwischen seinen Füßen hinunter, schien überrascht und sah wieder zu Aya hoch. "Ist schon in Ordnung", log Aya um die Situation erstmal unter Kontrolle zu bringen, oder besser, um Miki unter Kontrolle zu bringen. "Ich habe ihn umgebracht. Er hat versucht uns anzugreifen und ich...", wollte Miki erklären, doch Aya versicherte ihm, er müsse sich nicht rechtfertigen. Miki sah auf seine Hände und betrachtete das frische Blut. Er lachte. "Das weckt Erinnerungen." Aya sah skeptisch zu ihm herunter. "Miki", begann er, "Ist bei dir alles in Ordnung?" Er hätte sich gewünscht, Miki wäre in einem leichter kontrollierbaren Zustand, doch er war bei vollem Bewusstsein und deshalb wusste Aya bei dieser sehr sturen Person nicht, wie er am besten mit ihm reden sollte. Miki schüttelte den Kopf. "Sorry, Aya. Ich kann euren Erwartungen nicht gerecht werden", meinte er, "Ich kann einfach nicht aufhören zu töten, deshalb schäme ich mich gerade etwas. Ich glaube, ich gehe schonmal vor... ich warte draußen." Dann stand er auf und verließ den Raum. Aya sah Miki hinterher und bückte sich dann erstmal zur Leiche herunter. Sie lag auf dem Bauch, deshalb konnte man nicht erkennen um wen es sich handelte. "Wahrscheinlich jemand von Team13", schlussfolgerte Aya, doch dann wollte er es genau wissen und drehte sie um. Überrascht stellte er fest, dass er sich geirrt hatte: er hatte diese Person noch nie zuvor gesehen. Noch überraschter war er, als er bemerkte, dass Miki mit seinen Krallen den Bauch dieser Person aufgeschlitzt und Organe herausgezogen haben musste. Nun war es ihm doch etwas unwohl, dass Miki nun ganz alleine draußen rumstand, doch er wollte erstmal Keiji suchen. Er stand auf und sah sich um und fand Keiji dann auch schon in einer Ecke sitzen. "Alles klar?", fragte Aya doch auch wie Miki reagierte Keiji nicht und starrte nur vor sich hin, deshalb beschloss Aya etwas näher ranzugehen. Doch auch als Aya ihn nochmal direkt ansprach, reagierte er nicht. "Keine Ahnung, was du hier zu sehen gekriegt hast", murmelte Aya und be- trachtete die zahlreichen Blutflecken, die im ganzen Raum verteilt waren, "vor allem weil du wahrscheinlich die stärkste Psyche von uns allen, die heute hier waren, hast. Aber es ist besser, wenn wir hier verschwinden, denn im Moment habe ich die Situation nicht unter Kontrolle und das nervt mich ziemlich." Aya versuchte zu lachen, denn er dachte, das würde Keiji helfen, doch wieder scheiterte er und musste sich eingestehn, dass er auf ganzer Linie versagt hatte. Also versuchte er Keiji irgendwie auf die Beine zu helfen und hier zu verschwinden. Miki stand vor der Tür des 13thClub, sah in den sternenlosen Himmel und zündete sich eine Zigarette an. "Als Teufel hast du es hier sicher schwer", meinte Mr.X als er Miki das erste Mal sah, "Aber wir geben dir hier eine Chance. Du kannst hier bei MSI bleiben." Miki zeigte keine Regung. Er antwortete nur so kühl wie möglich: "Wenn das meine letzte Chance ist, dann muss ich es wohl machen." Mr.X hob eine Augenbraue. "Du nimmst das nicht ernst, was? Mit deinem Eintritt in meine Organisation setze ich meine Mitglieder einer unglaublichen Gefahr aus. Ich kenne euch verdammten Teufel und ich weiß ganz genau, dass ihr blutrünstig seid und euch nicht unter Kontrolle habt. Du solltest mir dafür dankbar sein, dass ich dir eine Chance auf einen Neuanfang gebe. Du wirst hier bei MSI gegen das kämpfen, was du einmal warst und solltest du scheitern oder irgendwem hier etwas antun, kenne ich keine Gnade mehr." Miki hatte genickt und gedacht, er würde das irgendwie hinkriegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst, wie schwer es ist, ohne Töten auszukommen. "Das Leben hat keinen Sinn", dachte er, "Es ist langweilig und albern. Ich töte einfach... das ist normal. Ich weiß nicht, warum die sich alle so anstellen. Verdammte Idioten." Er sah auf den Boden und auf das Blut, was an seinen Schuhen klebte. Er hatte wohl mit jedem Schritt einen Abdruck hinterlassen müssen. Dann überlegte er, was er an diesem Tag am besten zu Abend essen sollte. "Wie spät es wohl ist? Ob die Sonne bald wieder aufgeht?", fragte er sich beiläufig und sah in den Himmel. Dort entdeckte er einen einzelnden Stern, auf den er unbewusste intensiver starrte als auf jeden anderen Stern jemals zuvor. __________________ Am nächsten Morgen war es immer noch ungewöhlich warm, doch Ayas Stimmung hatte sich dramatisch verschlechtert. Kazumi war ein merkwürdiges Monster, dass einem kaum auffiel. Dennoch war es ein Monster, mit dem sich besonders Aya oft und gerne über seine Sorgen unterhielt. Und an diesem Tage war das natürlich das Miki-Problem. Nachdem er die ganze Situation erklärt hatte, versicherte Kazumi, die Aufnahme von Miki bei MSI seie keine gute Idee gewesen. Noch könne man diese Entscheidung rückgängig machen. "Nein", Aya schüttelte den Kopf, "So einfach ist das nicht. Immerhin hat Mr.X höchstpersönlich beschlossen, wir sollen diesen Teufel bei uns arbeiten lassen." Er lehnte sich auf ein Fensterbrett. "So eine absurde Idee", kicherte Kazumi, "Du solltest noch einmal mit ihm reden." "Hm", seufzte Aya, "Natürlich, das kann nicht schaden. Doch Mr.X hat ein viel zu großes Herz. Miki hat niemandem von uns etwas getan und er ist ja schon fast seit über einem Monat hier. Man hat herausgefunden, die Person, die Miki zur Strecke gebracht hat, war tatsächlich ein Komplieze von Satan. Deshalb hat Miki nur seine Arbeit erledigt... nur eben auf seine eigene Art. Solange er keine Gefahr für uns ist, wird Mr.X keinen Grund sehen, ihn rauszuwerfen." Kazumi schloss die Augen und lächelte: "Gut, gut. Wenn du das so siehst. Dann wäre die Sache ja nun geklärt. Aber wenn mir dieser Teufel auch nur zu nahe kommt, dann raste ich aus." Kurz darauf stand Aya allein im Raum, wenn man über den neben dem Tisch schlafenden S hinwegesehen würde. "Hey, S, wach sofort auf", befahl Aya und der Wolf sprang auf. "Ich... ich bin in einer verdammten Zwickmühle. Was würdest du tun, S?" Der Wolf rieb sich die Augen und sah dann zu Aya hoch. "Nun", murmelte er verschlafen, "An deiner Stelle würde ich das tun, womit ich hinterher besser klar komme. Aber natürlich könntest du auch das tun, was im Moment für dich das richtige ist." Aya seufzte. "Darf ich fragen, auf was ich gerade geantwortet habe?", fragte S neugierig. "Nun ja, ich frage mich, ob ich dafür sorgen sollte, dass Miki diesen Ort verlassen muss", erklärte Aya, "Doch man darf nicht vergessen, dass er ein verbannter Teufel ist. Er kann nicht zurück in die Hölle und auch alle anderen Orte sind für ihn Tabu. Sein einziger Ausweg ist das Land der Monster... und selbst hier wird er gefürchtet. Würde er sich zwischen die Monster wagen und versuchen ein normales Leben zu führen, würde ihm das niemals gelingen. Immerhin ist es auch eine Tatsache, dass Teufel sofort zum Tode verurteilt werden müssen." Miki lag auf seinem Bett und sah an die Decke. Man hatte ihn eingeschlossen, er wusste nicht genau, warum. Sicherlich war er stark genug die Tür aufzubrechen, er könnte sogar die Wand durchbrechen... doch er hatte zuviel Respekt vor Mr.X und in dem Augenblick hatte er auch die Furcht, man würde in aus MSI werfen. Vor ungefähr einem Monat war Miki der Organisation beigetreten. Seit diesem Tage war Miki ein Außenseiter. MSI war nicht das richtige für ihn... hier wurde er angestarrt, als hätte er eine Krankheit oder sonstwas, wovor man sich fürchten müsste. Naja, er wurde immerhin auch zum Beitritt gezwungen - freiwillig war er hier jedenfalls nicht. "Ein Teufel wird überall außerhalb der Hölle sofort zum Tode verurteilt", dachte er an die Worte von Mr.X zurück, "Du kannst von Glück reden, dass ich über genug Macht verfüge, um dich hier aufzunehmen und deinen Tod zu verhindern." "Es liegt nicht an mir. Ich habe es versucht", murmelte er vor sich hin. Dann ging die Tür auf und ein Monster kam herein. "Mr.X will dich sprechen", erklärte das Monster, "Und zwar sofort." Nachdem Mr.X Miki eine letzte Chance geben wollte, sich in die Gemeinschaft von MSI einzugliedern, hatte Miki verstanden, dass er hier nicht wirklich erwünscht war und zwar von niemandem. Er beschloss spazieren zu gehen. "Ich fühle mich wie eine Last", seufzte er, "Sie müssen sich nicht um mich kümmern, nur damit ich nicht gehängt werde", wollte er sagen, doch er war innerlich noch nie so stark, wie er immer schien. Und er hatte Angst vor dem Tod. "Selbst vor Aya kann ich meine Gefühle nicht zeigen", fiel ihm auf, als er den in die Sonne starrenden Aya noch aus der Ferne erkennen konnte, "Dabei hat sich Aya eigentlich seit meinem Eintritt immer um mich gekümmert." Natürlich konnte auch Aya nicht zu einem seiner "Freunde" (die nicht vorhanden waren) gezählt werden. Wenn Miki etwas nicht verstand oder Hilfe brauchte, dann war Aya eben da, aber richtig mit ihm reden konnte er nicht. Manchmal gab Aya ihm merkwürdige Ratschläge... Das war aber auch dann schon wieder alles. Miki war inzwischen sehr weit vom Gebäude entfernt und fragte sich, ob er einfach weitergehen sollte. "Das ist doch eh alles egal, wenn man nur lebt, ohne einen Platz zu dem man zurückkehren kann... und ohne eine Person, die an einen denkt..." Für Miki war die Zeit bei MSI eine große Umstellung gewesen. Aber bereits die Ereignisse davor hatten ihn zu einem anderen Menschen gemacht. Vor allem als ihm sein Team-Partner vorgestellt worden war, hatte er gemerkt, wie sehr ihn diese Ereignisse zerstört hatten. "Ich heiße Keiji. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", das war es, was der Fremde gesagt hatte, als er Miki das erste Mal traf. Miki wusste nicht wie er reagieren sollte. Er hatte sich gefreut, dass jemand mit ihm sprach und scheinbar nichts von seiner Vergangenheit wusste. "Hm", meinte er und ging an ihm vorbei. "Ich hätte vielleicht netter sein sollen", dachte er, "Dann wären wir vielleicht Freunde geworden." Er hätte gerne netter sein wollen, doch irgendetwas hatte ihn so kaputt gemacht, dass er nicht wollte, dass irgendwer bemerkte, wer er war. Ob er das tat um nicht verletzt zu werden, wusste er nicht... immerhin wusste er nicht mal wie sich sowas anfühlt. "Warum mache ich das nur immer wieder falsch", ging ihm durch den Kopf, "Aya hat recht. Es gibt Dinge, die verstehe ich einfach nicht... ich verstehe nicht, wie man mit Anderen umgehen soll... Und dort wo ich herkomme war das Töten normal. Wie können sie von mir erwarten es vorzuziehen mich mit Leuten anzufreunden, wenn ich doch den Drang habe, sie zu töten. Wobei..." Ihm fiel auf, dass er im 13thClub doch so gehandelt hatte, weil er versucht hatte, Keiji zu beschützen. "Stimmt! Keiji", fiel ihm auf, "Wo ist der eigentlich hin? Ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen." Inzwischen war Miki schon sehr weit gegangen. Selbst Aya war von hier aus nicht mehr zu sehen. Er war jetzt ganz allein. "Das ist nicht schlimm", dachte er, "Ich fühle mich auch mit Monstern um mich herum leer. Es macht keinen Unterschied..." Er starrte beim Gehen auf den Boden. Da war wirklich kein Unterschied. Erst nach einigen Stunden, als er begann, dunkel zu werden, beschloss Miki zurückzugehen. Er war eben doch zu feige. "Was die wohl sagen werden", fragte er sich, "Irgendwer muss es doch bemerkt haben... dass ich weg war. Und das so lange... ich frage mich, warum das niemanden interessiert." Miki wollte auf keinen Fall als schwächer als die anderen darstehen. Es kränkte ihn, dass er jedoch von allen als unwichtig wahrgenommen wurde. Plötzlich stoppte er. "V...verdammt, was soll das?", Miki starrte geschockt hinter einen der Sträucher in der kahlen Landschaft. Hinter dem Strauch, auf dem harten Boden, sah er eine riesige Bluelache. "Was ist hier passiert?", langsam ging er näher um zu gucken, ob hier ein Kampf stattgefunden hatte. Konnte wohlmöglich das finstere Team13 dahinterstecken? Nein... sie würden nicht einfach wahllos MSI Mitglieder töten - oder doch? "Warum muss ich schon wieder in soetwas verwickelt werden?", fragte er sich, "War gestern nicht schon genug? Ok... ich werde diese Erfahrung benutzten um diesmal das richtige zutun." Miki schluckte. Er wollte nur herausfinden, ob jemand verletzt war oder ob er jemanden retten konnte. Wohlmöglich müsste er es sogar mit einem Attentäter aufnehmen... Doch anstatt eines dunklen Team13 Mitgliedes sah er eine weißgekleidete, blutende Person auf dem Boden liegen. "Verdammt...!", schrie er und raste auf die Person zu um zu überprüfen, ob sie noch lebte. "Lass gut sein", sagte plötzlich eine starke Stimme. Miki drehte sich um - Aya stand hinter ihm, mit S seinem Haustier als Verstärkung. "Ich kümmere mich darum!" Er schubste Miki zur Seite und beugte sich über die myseriöse Person. "Miki, geh", meinte Aya dann beiläufig. "Woher wusstest du...", wollte Miki gerade fragen, doch da unterbrach Aya ihn auch schon: "Wie hätte ich das wissen können? Ich bin hier, weil ich nach dir gesucht habe... ich habe mir Sorgen gemacht, also geh jetzt damit ich wenigstens das Problem los bin." "Im Moment bist du nur im Weg", meinte S und stellte sich neben Miki. Beide sahen zu Aya rüber, der versuchte, die Blutung zu stoppen. "Aya kann diese Person dort retten... Magie kann manchmal sehr nützlich sein. Aber... du hast hier nichts zu suchen." "ok", verstand Miki und drehte sich um, "Ich... gehe." Dann machte er sich auf den Weg zurück zum HQ. Drei Tage später - die Sonne schien immernoch. Miki saß im Garten und füllte die Formulare aus, die PaPa Aya aufgedrängt und Aya anschließend ihm aufgedrängt hatte. Plötzlich kam Besagter um die Ecke. "Bist du noch nicht mit meinem nervigen Kram fertig?", brüllte er während er irgendwas anderes an einer Wand befestigte. "Was machst du da?", fragte Miki und Aya meinte: "Flyer verteilen." "Wozu?" "Mach du erstmal das da fertig. Ich brauch die Listen um 18 Uhr. - Ungewöhnliches Wetter heute, findest du nicht?" Aya schien nervös zu sein. "Eigentlich wollte ich mit dir reden", er begann zu stammeln, "Ehm... ich... ich habe etwas schreckliches überlegt, Miki." Miki sah Aya ernst an. "Was denn?", wollte er wissen. "Naja... noch vor drei Tagen habe ich mich gefragt, ob es die richtige Lösung ist, dass du hier bist. Aber ich habe die Entscheidung getroffen, dass es gut ist." Aya wurde rot und Miki wollte sagen: "Danke, Aya. Endlich verstehe ich, wie es ist, wenn Leute etwas nettes füreinander tun." Soetwas hatte er in seinem Leben noch nie erlebt. Er wollte gerade etwas sagen, da packte Aya seine Flyer wieder ein... Dann war er auch schon verschwunden. "Hm... so schnell weg, dabei wollte ich ihn etwas wichtiges fragen", Miki stand auf. "Aya!", rief Miki. "Ich muss dich etwas wichtiges fragen." Doch von dem war auf einmal keine Spur mehr zu sehen. "Sowas komisches... ich wollte mich doch noch danach erkundigen, ob es der Person von gestern nun gut geht! Verdammt nochmal, Aya, wo steckst du?" Stattdessen lief Miki an Seek vorbei. Miki war nicht sicher, ob er mit ihm reden sollte, immerhin hatte er hier noch nie jemanden von sich aus angesprochen, mit dem er sonst nichts zu tun hatte. Nun, Miki kam zum Entschluss, es dabei zu belassen. "Ich versuche nur mich zu bessern, weil ich Angst vor dem Tod habe", rief er sich wieder ins Gedächnis, "Nur deshalb. Das heißt nicht, dass ich mit Monstern wie Seek reden muss..." Schon bald hatte Miki das ganze Gelände abgesucht. "Na super, ich hätte gleich mal auf die Idee kommen sollen, drin zu gucken... Verdammter Aya, warum bin ich nur auf solche Leute angewiesen?" Miki durchsuchte das ganze Mix Speaker's,Inc., doch von Aya war vorübergehend keine Spur. Miki saß später wieder draußen und seufzte. Es hatte sich nichts verändert und langsam fragte er sich, ob er sich an so ein Leben klammern sollte. Er hatte nun versucht nett zu sein... sich anzupassen, all sowas. Nach den Erfahrungen der letzten Tage musste er zugeben, dass es ihm auch nun viel leichter fiel. Diese Welt war eben einfach ganz anders als die Hölle, das Reich der Teufel. "Alle hier bemühen sich einander zu mögen", bemerkte er, "Das ist so komisch. Mir macht es keinen Spaß, es ist anstrengend und unnötig. Ok, auch wenn ich es schaffe jemanden zu mögen. Was bringt es mir? Ich hatte nie Freunde und bin immer durchgekommen. Ich hatte nur meine Familie und auch die hatte die Verpflichtung und das war schlimm genug!" Plötzlich wurde es windiger, denn immerhin war es schon am späten nachmittag. Miki kauerte sich zusammen weil er so anfing zu frieren. Er war eben aufgrund seiner Herkunft andere Temperaturen gewohnt (oh was für ein Klischée)... Er hatte dieses Leben satt. Aya hatte sich entschieden ihn nicht zu verraten, warum auch immer. "Aya mag mich also... ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, jemanden zu mögen. Aber ich denke, das was Aya getan hat, das ist es, wenn man befreundet ist", stellte er fest, konnte jedoch letztendlich nicht viel damit anfangen. "Als Aya meinte, er würde es gut finden, dass ich hier bin, da habe ich mich komisch gefühlt... ich kann mich an das Gefühl nicht erinnern, aber es war ein neues, gutes Gefühl", stellte Miki fest, "Ob es vielleicht auch das ist, was Keiji versucht? Ich habe ihn ihm 13thClub nicht verstanden... oder habe ich es doch? Es muss doch einen Grund dafür geben, warum ich nicht wollte, dass er stirbt... ob das etwas mit Freundschaft zu tun hat?" Miki war angestrengt - in seinem ganzen Leben hatte er sich nie solche Gedanken gemacht. Aber er beschloss weiter nachzudenken, ansonsten würde ihn schließlich die verdammte Todesstrafe erwarten... Als er langsam den Kopf hob bemerkte er, dass er nicht alleine war. Eine Person war während er nachgedacht hatte zu ihm gekommen. Aus Reflex schrie er sofort los: "Oh verdammt, was willst du hier?" Und schloss die Augen in der Annahme, die Person würde wieder verschwinden. Als Miki jedoch keine Schritte hörte, riss er die Augen auf und schrie: "Hab ich mich nicht deutlich...?!" Dann stoppte er. Die Person, die vor ihm stand hatte er noch nie zuvor gesehen. Er war verwundert. "Dieses Gefühl, was ist das?", fragte er sich und sah in die Augen der Person. Es fühlte sich warm an, aber auch merkwürdig. Ganz anders als das Gefühl was er hatte, als Aya nett zu ihm war. Es war tausendmal schöner und für einen Augenblick hatte Miki all seine Gedanken vergessen. Die Person vor ihm begann zu lächeln. Miki wurde rot, er konnte nichts sagen. Kapitel 2: Schmerz und Heilung ------------------------------ Kapitel 2 von: Broken World geschrieben von Naoh Protagonisten dieses Kapitels: Miki, Yuki, Aya Antagonisten: Satan, Team13 (welche Pairings möchtet ihr?) _______________________________________________ Kapitel 2: Schmerz und Heilung Keiner der Monster aus Mikis Team hatte Zeit, sich über die schon tagelang scheinende Sonne Sorgen zu machen. Obwohl dies ein Ereignis war, dass es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte, gab es in der MSI noch ein viel größeres Ereignis. Und dieses schien, was den Monstern zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, große Probleme mit sich zu bringen. Um 18 Uhr sollten sich alle Monster aus dem Team in Ayas Arbeitszimmer versammeln. "Ich habe eine wichtige Neuigkeit", hatte Aya groß angekündigt, "Und wehe ihr kommt zu spät. Wenn auch nur einer von euch zu spät kommt, ist er dran. Ich kann Verspätungen nicht leiden!", hatte er geschrien und war dann auch schon wieder weg. Die Monster fanden es deshalb ratsam, sich schon fünf Minuten früher in dem Zimmer zu versammeln, doch von Aya war keine Spur. Und auch Miki war noch nicht aufgetaucht. "Warum er uns wohl hergerufen hat", fragte Keiji zu S herüber, "Weißt du etwas davon?" "Aber ja", antwortete S flüsternd aus Reflex , "Es geht sicher um..." In dem Augenblick kam Aya reingerast. "Da seid ihr jaaa!", rief er freudig und zog eine kleine Person hinter sich her. "Das hier", er deutete auf besagte Person, "Ist Yuki." Der Junge lächelte. "Hallo", sagte er schüchtern, "freut mich, euch kennenzulernen." Yuki schien, das war den anderen Monstern auf den ersten Blick klar, ein Engel zu sein. Er war etwas kleiner als die anderen. Im Vergleich zu Seek war er winzig und wirkte sehr kindlich. Seine Kleidung war weiß und er trug eine Art Latzhose und darunter eine Jacke, durch die ein paar Federn zu sehen waren. Im großen und ganzen machte er einen sehr freundlichen und lieben Eindruck auf die Monster. "Wir kennen uns ja schon!!", rief der vorlaute S sofort und bekam eine Kopfnuss. Als er sich vom Schmerz erholt hatte meinte er: "Ich heiße übrigens S... ich konnte mich ja noch nicht vorstellen..." "Achso! Hallo S", Yuki verbeugte sich, "Aber für die anderen stelle ich mich trotzdem nochmal richtig vor. Eh... Aya und S haben mich vor ein paar Tagen gerettet und -" "Nach anstrengendem Überlegen haben wir uns entschieden, dass er ein paar Tage hierbleiben wird", wieder legte Aya eine Hand auf Yukis Schulter, "Also stellt keine Fragen." Er blickte angsteinflößend in die Runde, sodass jedes der drei Monster insgeheim dachte: "Ich frage Yuki später, wenn Aya weg ist..." "Bunga", kam es dann von Seek, der sich irgendwie vesuchte, vorzustellen. "Das ist Seek", half Keiji, der Seeks Unbeholfen- heit nicht ertragen konnte, "Und mein Name ist Keiji." "Ihr scheint sehr nett zu sein", stellte Yuki fest und verbeugte sich, "Ich hoffe, wir werden gute Freunde." Die Monster starrten Yuki etwas irritiert an. "Du bist hier nicht, um Urlaub zu machen", murmelte S und fand sich einige Sekunden unter Aya begraben wieder. "Weiß Yuki denn schon über alles hier bescheid?", fragte Keiji Aya und dieser nickte. "Ja, ich habe ihm schon alles erklärt", meinte er, während er sich erhob, "Aber eigentlich dachte ich, da Yuki eh nicht lange hierbleiben wird - nur bis es ihm wieder richtig besser geht - wird er einfach hier wohnen und euch vielleicht ab und zu mal bei euren Aufträgen helfen." "Das Böse bekämpfen ist nicht so meine Stärke", jammerte Yuki und fasste sich an den Kopf, "Aber ich hoffe, ich mache trotzdem keine Umstände... ich würde wirklich sofort wieder gehen, aber wisst ihr... ich habe..." "Nichts hast du!", mischte sich Aya wieder ein und schob Yuki zur Seite, "Wo ist eigentlich Miki?", stellte er dann fest. "Miki?", fragte Yuki und die anderen sahen sich fragend an. "Den hat doch seit gestern abend eh niemand mehr gesehen", brummte S, "Obwohl er sich mit Keiji ein Zimmer teilt... (Teampartner haben ein Zimmer)" "Woher willst du wissen, dass ich ihn nicht gesehen habe?", fragte Keiji wütend und starrte S an. Dieser starrte zurück und meinte dann provozierend: "Weil du dein Leben verschläfst!" "Miki?", fragte Yuki dann noch einmal. Alle sahen zu ihm herüber. "Ihr meint... diesen jungen, der ungefähr so groß ist, wie ich und ganz schwarz gekleidet?", fragte er dann noch einmal. "Ja genau", meinte Aya verwundert, "Habt ihr euch schon kennengelernt?" Yuki nickte. "Ich erinnere mich an ihn", meinte er, "Als ihr mich gerettet habt, war er auch da... Und gestern Abend, als ich schon mal raus durfte, weil es mir besser ging, da habe ich ihn getroffen und wollte mich bedanken." S sah ihn erstaunt an. "War er nicht ohnmächtig?", flüsterte er zu Aya. "Ja, aber er ist ein Engel, deshalb wundert mich sowas nicht...", flüsterte dieser zurück. Yuki sah zu Boden. "Ich wollte mich bei ihm bedanken, ich habe gefühlt... dass er sich große Sorgen um mich gemacht hat. Aber als ich ihn gestern traf, da hat er mich angesehen und ist dann davongelaufen." "Miki ist davongelaufen?", fragte S nochmal nach, "Das passt gar nicht zu ihm. Eigent- lich ist Miki ein überheblicher Idiot. So wie Keiji." "Was hast du gesagt?!..." "NUN DENN! Ich glaube, ich habe etwas sehr interessantes herausgefunden", kicherte Aya und blickte aus dem Fenster, "Ihr könnt jetzt gehen. Bitte helft Yuki ein bisschen." Die anderen nickten und verlaßen mit Yuki den Raum. "Wie kommt es, dass ein Engel hierher gerät?", fragten S und Keiji dann natürlich sofort, nachdem die Tür hinter ihnen geschlossen war. Auch Seek beugte sich neugierig zu Yuki hinunter und Yuki sah verzweifelt zwischen den Dreien hin und her. "Ehhh...Ehh...", gab er erstmal nur von sich, "Also... ich..." "Lass dir nur Zeit", meinte S dann und Yuki lächelte: "Ok, dann erzähle ich es euch... morgen oder garnicht..." "Nein! Das war nur ein Witz! Wir lassen dir keine Zeit!", fauchte S dann mit Nachdruck und drängte Yuki noch mehr in die Ecke. Dieser gab sich dann geschlagen. "Aya-san hatte versucht mir zu helfen... ich wollte es niemandem erzählen, denn es ist mir sehr peinlich", schluchste er, "Der... der Grund, warum ich hier bin..." Er stoppte und sah zu Boden - er war den Tränen nahe. Die drei Monster waren davon natürlich unberührt und S hackte weiter nach: "Na los, nun sag schon!" Yuki holte einmal tief Luft und begann dann: "Also, ich bin nur hier, weil ich nicht mehr nach Hause kann... das liegt daran, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann..." Keiji sah Yuki unbeeindruckt an, Seek machte gar nichts und S fragte: "Das ist alles?" Yuki nickte bedrückt. "Das ist doch gar kein Problem", stellte Keiji fest, da er mit etwas viel schlimmerem gerechnet hatte, "Und ich dachte schon, er wäre wie Miki..." "Wenn du dein Gedächnis verloren hast", stellte S klug fest, "Dann braucht es sicherlich seine Zeit, aber normalerweise solltest du deine Erinnerungen dann zurückgewinnen." Yuki nickte erleichtert: "Ich möchte wirklich so schnell wie möglich herausfinden, warum ich hier bin! Ich bin doch ein Engel, aber dass ich hier in der Monster-Welt bin verwirrt mich schon", stellte er fest, "Ich möchte nicht zurückkehren, bis ich weiß, was ich hier zu suchen habe." "Hmm... da ich noch nie von einem Engel gehört habe, der diese Welt betreten hat, denke ich, es war eine Art Unfall. In dem Fall solltest du vielleicht so schnell wie möglich zurückkehren", schlug Keiji vor. S nickte. "Im Grunde hast du hier nichts verloren", meinte er, "Und eigentlich wäre es für dich ja so oder so besser, dorthin zurückzukehren." Yuki schüttelte wieder den Kopf. "Nein, ich kann nicht", er wurde rot. "Nicht, bevor ich mich nicht bei diesem Jungen bedankt habe...", murmelte er und lächelte dann S an. An diesem Tage verbrachte Miki seine Zeit an einem recht tristen Ort. Nur wenige Minuten vom HQ entfernt gab es diesen traurigen, farblosen Ort, zudem Miki oft ging, wenn er nachdenken wollte. Dazu setzte er sich auf einen Felsen und starrte in den Himmel, der ihm von Tag zu Tag fabrloser erschien. Er war verwirrt. Gestern Abend hatte er den Jungen wiedergesehen und konnte seine Anwesenheit nicht ertragen. Es war nicht so, dass er angewidert gewesen war, ganz im Gegenteil. Nur war er mit diesem warmen Gefühl überfordert gewesen und noch dazu hatte er das Gefühl, geblendet zu werden. Aus dieser Verzweiflung und vielleicht auch als Kurzschlussreaktion war er einfach aufgesprungen und weggelaufen - wie peinlich ihm das nun war. "Ich habe mir doch geschworen, meine Gefühle nicht nach draußen zu lassen", vergewisserte er sich, "Genau. Ich wollte bloß Gefühle vorspielen, doch sollte niemand jemals wieder meine wahren Gefühle zu Gesicht bekommen..." Er seuftze. Erinnerungen an früher stiegen in ihm auf - Erinnerungen an seine Verbannung. Ein Teufel durfte keine Gefühle haben. Hatte er nun doch welche, so durfte er sie nicht zeigen. Doch Miki hatte es nicht fertiggebracht, seine Gefühle zu verstecken. "Der einzige Teufel mit Gefühlen... verdammt...", murmelte er und ließ sich nach hinten auf den harten Felsen fallen. Miki war verliebt gewesen. Kein anderer Teufel konnte Liebe oder wenigstens Glück oder Freude empfinden. Miki hatte nicht gewusst, was er mit diesen Gefühlen anfangen sollte. Irgendetwas war anders an ihm, aber er hatte nie erfahren, warum er im stande war, solche Gefühle zu empfinden. Das einzige, was ihm im Leben zustand war Töten. Sinnloses Töten... die Teufel konnten während sie jemanden ermordeten nicht einmal Hass oder Trauer empfinden. Doch Miki begann schon bald aus Hass und Leid zu töten. Das war vor seiner Verbannung. Danach tötete er, aus Wut, da er seine Gefühle gezeigt hatte und um diese nun zu verstecken und zu zerstören. "Yuki", S versuchte mit dem Jungen eine Konservation zu führen, während er ihm alles wichtigste zeigte, "Wir sind immer in Teams mit sechs Leuten unterwegs. Außerdem hat jeder einen Teampartner - deiner wäre Aya!" "Die alte Hexe?!", schluchste Yuki und hielt sich kurz darauf den Mund zu, "Ehh.. ich meine... Aya-san?!" S kicherte: "Keine Angst, Miki nennt ihn auch immer so." Yuki errötete etwas und meinte dann: "Es gehört sich nicht für einen Engel, sowas zu sagen." "Du bist hier unter Monstern, uns macht das nichts aus", meinte S beiläufig und führte Yuki dann in ein Zimmer, "'Die alte Hexe' hat mir den Auftrag gegeben, dir zu sagen, 'Yuki, das hier ist ab jetzt dein Zimmer'". "Warum bekomme ich ein Einzelzimmer?", fragte dieser dann ein bisschen beschämt, "Ich will nicht... irgendwie anders behandelt werden." "Keine Angst", versicherte S daraufhin und setzte sich auf das Bett im kleinen Zimmer, "dein Teampartner ist Aya - glaubst du wirklich, der würde sich mit jemandem ein Zimmer teilen?" Yuki schüttelte sofort den Kopf. "Siehst du? Deshalb bekommst du das hier, bis wir eine bessere Lösung haben", S stand auf und rollte aus dem Raum. "V-vielen Dank für's rumführen, S-san!", rief Yuki noch hinterher und schloss dann die Tür. "Hm. Und was mache ich jetzt?", fragte er sich und sah aus dem Fenster, "Wenn die nur herausfinden, warum ich wirklich hier bin..." Währendessen setzten sich Seek, S und Keiji nach draußen in die Sonne und erledigten einen merkwürdigen Auftrag, nämlich Formulare ausfüllen, die Aya an sie abgeschoben hatte. Naja, eigentlich saß S in der Sonne und füllte Formulare aus. Seek versuchte mit seinen Ranken irgendwas zustande zu bringen und Keiji setzte sich in den Schatten und murmelte: "Sonne..." "Keiji, setz dich zu uns", rief S und wedelte mit einer Pfote, "Die Sonne ist wunderschön warm!" Keiji hob eine Augenbraue. "S, ich bin ein Vampir. Die Sonne tötet mich", erklärte er dann, obwohl dem dümmlichen S das doch eigentlich klar sein sollte... "Stell dich nicht so an", brummte S und füllte seine Formulare weiterhin falsch aus. "Ich stell mich nicht an", antwortete Keiji, dem nichts besseres einfiel, da er ebenfalls darin vertieft war, die Formulare falsch auszufüllen, "Ich habe nur keine Ahnung, was passiert, wenn ich in die Sonne gehe." "Zerfällst du dann zu Staub?", fragte S nun schon interessierter. Keiji überlegte. "Ich habe keine Ahnung", meinte er, "Aber das will ich auch nicht ausprobieren." "...weil du ein Feigling bist!", stellte der feige S fest und bekam eine Kopfnuss von Keiji. "Keiji...", murmelte S entsetzt. "Was?", fragte Keiji wütend und starrte S an. "Du schlägst wie ein Mädchen", meinte S dann um ihn zu verärgern und dachte innerlich: "Oh man, viel schlimmer als Ayas Kopfnüsse... aua!" "Aber was viel wichtiger ist", meinte er dann und unterdrückte den Schmerz (der ihm gefiel), "Du bist nicht zu Staub zerfallen." "Uah", machte Keiji erstaunt - um S zu schlagen war er in die Sonne gegangen, "Stimmt. Aber ich denke... ich sollte doch jetzt wieder..." Und er machte einen Schritt Richtung Schatten. Im gleichen Augenblick konnten die drei vom weiten eine Person näher kommen sehen. Es war Miki. "Was tut ihr da?", fragte Miki in einem desinteressierten Tonfall und zog an den Blättern in Ss Hand. "Das ist ja alles falsch", meinte er beiläufig und ging weiter. "Das kann doch gar nicht sein!", hörte man S noch rufen. "Miki", rief ein freudiger Aya und kam Miki mit schnellen Schritten entgegen, "Ich habe einen Auftrag für dich! Nein, es ist kein Auftrag, ich nenn es nur so, damit du mir einen Gefallen tust! Also: du wirst dich für den Rest des Tages um den neuen kümmern! Ich wünsche dir viiiiel Spaß dabei... heehe!" Dann machte er eine 180° Drehung und war verschwunden. "Oh gott... hat er gerade wirklich so viele Sätze in fünf Sekunden gesagt?", fragte er sich, kratze sich am Kopf und hob einen Zettel auf, der in Ayas Staubwolke lag: "Hier eine kleine Wegbeschreibung." Miki schüttelte den Kopf. Yuki musste eingeschlafen sein, denn als er den Kopf hob war er verwirrt und orientierungslos. "Was mach ich nur", fragte er sich und als er sich aufraffen konnte, aufzustehen, beschloss er, so schnell wie möglich abzuhauen, bevor man ihm auf die Schliche käme. "Bis jetzt haben sie meine Lüge geglaubt", dachte er, "Aber wenn sie herausfinden, dass ich aus einem ganz anderen Grund hier bin, habe ich Probleme..." Er rannte zur Tür und wollte so schnell es geht verschwinden! Doch als er sich der Tür näherte, bemerkte er, dass sich auf der anderen Seite eine Person befinden musste. Er drückte ein Ohr an die Tür und hörte ein schweres Atmen. Miki wusste nicht, was er tun sollte. Es war nicht schlimm, einen neuen herumzuführen, ihn irgendwie zu beschäftigen oder was auch immer man von ihm verlangte - aber warum musste es ausgerechnet diese Person sein? Nun stand er vor dieser geschlossenen Tür und wusste sich nicht zu helfen. Er wusste, sobald er in die Augen dieser Person sehen würde... dann... Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. "Miki?", fragte Yuki und sah den Teufel überrascht an. Dann begann er zu lachen. "Ich bin froh, dass ich dich sehe! Ich wollte mich bei dir bedanken!", erklärte er und verbeugte sich, "Sie haben deinen Namen gesagt, als ihr mich gerettet habt deshalb wusste ich... eeeh, geht es dir nicht gut?" Besorgt sah Yuki zu Miki herüber, der langsam zu Zittern begann. Miki konnte nichts sagen und hatte eine Art Blackout. Er sah einfach nur in Yukis Gesicht und wusste nicht, was das für ein Gefühl war, wenn er in seiner Gegenwart war... hachja. "Willst du dich kurz setzen?", fragte Yuki und zog Miki in sein Zimmer. "Oh man, das liegt bestimmt an der Hitze", meinte Yuki und versuchte irgendwas zu sagen, doch Miki saß einfach auf Yukis Bett und war verwirrt und verzweifelt. "Ich bin echt dankbar, dass du mich gefunden hast", meinte Yuki und schloss die Augen, "Wenn du nicht da gewesen wärst, dann wäre ich jetzt tot. Aber zum Glück warst du da... und Aya und S. Aber ich habe gespürt, du hast dir große Sorgen um mich gemacht." Miki blickte hoch: "Das hast... du wirklich gespürt?" Yuki nickte. "Ja", meinte er, "Ich bin doch ein Engel, ich habe Gespür für sowas... Gefühle und so..." "Was?", unterbrach Miki geschockt, "Du... du bist ein Engel?" Entsetzt sprang er auf und stolperte rückwärts Richtung Tür. Yuki war überrascht. Er wusste nicht genau, warum Miki nun so reagierte. "Wusstest du das nicht? Guck doch, ich habe Flügel..." Miki wollte gerade das Zimmer verlassen, da hielt ihn Yuki am Arm fest. "Bitte renn nicht wieder weg!", flehte er ihn an, "Ich weiß... du bist ein Teufel, stimmt's? Ich habe noch nie einen Teufel getroffen, ich kann auch verstehen, dass du verwirrt bist. Aber..." Miki funkelte böse mit den Augen. Dann schubste er Yuki brutal von sich. "Wenn... wenn ich gewusst hätte, dass du ein Engel bist. Jetzt verstehe ich das endlich... ich war von dir geblendet, aber jetzt...", er drehte sich um, "Du bist Abschaum für mich." Yuki erschrak. "Ihr verdammten Engel seid Schuld, dass ich nicht mehr zurück kann", erklärte er vor Zorn, "Wegen euch kann ich nicht zurück in die Hölle, ich wurde verbannt. Und das nur, weil ihr mich blendet und mir vormacht, ich könnte lieben und hätte Gefühle. Aber das stimmt nicht." Dann öffnete er die Tür und drehte sich um: "Ich verachte Engel." Dann trat er aus dem Zimmer und Yuki murmelte: "Und ich verachte gefallene Teufel.." Dann schloss Miki die Tür. Er blieb ein paar Sekunden wie versteinert hinter der Tür stehen. Auch Yuki bewegte sich nicht. Dann stand Yuki auf, ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt. "Miki? Du bist noch da, oder?" Miki schwieg. "Tut mir Leid, was dir passiert ist...", flüsterte er, bekam jedoch keine Antwort. "Naja... hmm... ich muss dir wohl auch ein Geständnis machen", begann Yuki dann, "Meine Flügel sind eigentlich falsch." Er konnte hören, wie Mikis Atem sich veränderte. "Ich bin also gar kein richtiger Engel", erklärte er und versuchte dabei zu lächeln, "Aber... naja... ich bin also sozusagen wie du. Ich bin ein gefallener Engel, deshalb bin ich hier." "Wirklich?", konnte Yuki Miki auf der anderen Seite der Tür leise fragen hören. Yuki nickte zuerst, dann bemerkte er aber, dass Miki es nicht sehen konnte. Er lachte. "Genau. Ich weiß nur nicht was passiert, wenn deine Organisation hier merkt, dass ich kein richtiger Engel bin", erklärte Yuki, "Aber was soll's. Bist du noch da, Miki?" Keine Antwort. "Hey, Miki, bist du noch da?", fragte Yuki nach und versuchte die Tür aufzuziehen, doch eine Hand hielt sie zu. "Was dir passiert ist, tut mir wirklich Leid, Miki. Du weißt ja jetzt, ich habe ähnliches durch- gemacht", meinte Yuki und lehnte sich an die Tür, "Also lass uns nochmal von vorn anfangen - der Start war ja nun etwas holprig! Ich heiße Yuki und du bist..." Yuki wartete auf eine Antwort. "Wie kannst du das alles so wegstecken?", fragte Miki dann. "Der Schmerz... die Erinnerungen. All das frisst mich innerlich auf. Ich glaube nicht, dass wir uns ähnlich sind, denn dann würden wir doch auch das gleiche fühlen, oder?" "Hmm", seufzte Yuki, "Ich kenne dich nicht, Miki. Aber... du bist verärgert über deine Gefühle, aber machst du dir nicht auch sehr viel daraus?" Er versuchte noch einmal die Tür zu öffnen. "Lass das sein", befahl Miki, "Ich will dich nicht ansehen. Es verwirrt mich. Ich will lieber... so..." "Ich will nur was ausprobieren", meinte Yuki und zog die Tür mit aller Kraft auf. Miki hatte die ganze Zeit zusammengekauert vor der Tür gesessen. Langsam und vorsichtig näherte Yuki sich ihm und umarmte ihn von hinten. "Was machst du da?", fragte Miki schockiert und Yuki antwortete ruhig: "Ich heile deine Wunden." Miki wollte etwas sagen, so wie er immer etwas sagen wollte, um nicht schwach oder verletzlich zu wirken, aber er hatte bereits seine Gefühle und seine Sorgen vor Yuki offenbart und deshalb schwieg er einfach. Schon komisch, dass er vor einer völlig fremden Person seine Gefühle so ausprechen konnte, obwohl er sich seit Monaten davor schämte und versuchte, sie zu verstecken. Auf einmal war alles wie vorher... wie an dem Tag, wo er verband wurde. "Ich wurde verbannt", begann Miki, "Weil ich mich in einen Engel verliebt hatte. Deshalb... deshalb verwirrst du mich. Ich sehe diese Person in dir... aber das bist du nicht. Also lass mich in ruhe, ehe ich hier noch sterbe." "Sterben? Warum sterben?", wollte Yuki wissen. "An meinen Gefühlen", meinte Miki und löste Yukis Hände von seinem Körper. Dann ging er und Yuki sagte nichts. ___________________________________________ Kapitel 2 ENDE. Letztendlich ist dieses Kapitel kürzer als erwartet... aber ich bringe es nicht über's Herz dieses Ende zu verlängern. Es wird eine entscheidende Wendung geben. Seid gespannt, ich gebe mir Mühe es schnell fertigzuschreiben. Ich nehme auch alle Story-Wünsche gerne an, sowie Pairing-Wünsche, solange sie nicht die geplante Story durcheinander bringen. Also dann, bis Kapitel 3! Kapitel 3: Abgrund ------------------ Kapitel 3 von: Broken World geschrieben von Naoh Hier kommt das dritte Kapitel ohne Klammer-Kommentare. Ich hoffe ihr habt viel Spaß damit und werdet weiterhin diese FF verfolgen. Das dritte Kapitel ist ein wichtiger Teil der Geschichte. Was ich kurz vorher erwähnen muss und nicht mehr in die Story einbauen kann, ist, dass in meiner Story zur MSI weit über 50 Monster gehören. Es ist eine richtige Organisation. Viele Monster sind durch ihre Aufträge monatelang weg oder arbeiten in der Menschenwelt. Diese Aufträge bekommen vor allem Monster, die ohnehin sehr menschenartig aussehen, wie zum Beispiel Keiji. Deshalb sind zur Zeit dieser Story nur ungefähr 30 Monster überhaupt im Headquarter. Und wie ihr vielleicht schon gemerkt habt sind auch Team13 hier nicht nur zwei Typen sondern auch... mindestens 10. So, ich hoffe, diese Erklärungen werden euch nicht zu viel^^ Nun, viel Spaß mit dem dritten, sehr bedeutenden Kapitel. _________________________________ Kapitel 3: Abgrund Mix Speaker's,Inc. ist der Name einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Böse sowohl in der Welt der Monster als auch in der Welt der Menschen zu bekämpfen. Zuerst fanden sich nur sehr wenige Monster, die überhaupt in der Lage waren, sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen. Eines der Monster, die schon seit mehr als hundert Jahren dieser Organisation angehörte war Kaguya. Es war ein Monster mit rabenschwarzen Haar, ein nachtaktives Wesen, was zu einem Spezial-Team gehörte, das mit der bedeutenden Aufgabe betreut war, das Versteck von Satan ausfindig zu machen. "Satan... das ist so in etwa der Anführer von Team13", war Mr.Xs weise Erklärung, "Er ist stärker und bösartiger als jedes einzelnde Monster. Vielleicht sogar stärker als ich. Wenn er sich euch nähert werdet ihr sofort von seiner negativen Aura in Stücke gerissen." Spät in der Nacht erreichte Kaguyas Team das HQ. "Ka...Kaguya?", Aya war sehr überrascht diesen Kollegen nach einem Jahr wiederzusehen, "Habt ihr..?" Kaguya nickte. "Wir haben das Versteck von diesem Ungetüm ausfindig gemacht", verkündete Moku, ebenfalls ein sehr erfahrendes, mächtiges Monster, dass stark einem Oni ähnelte. Aya lächelte und bat die beiden dann erstmal sich zu setzen und auszuruhen, er wollte die Nachricht sofort Mr.X überbringen. Während Aya verschwunden war um Mr.X aufzusuchen betraten Kaguya und Mokou dessen Arbeitszimmer und setzen sich auf die Couch, auf oder unter der S Tagüber schlief. "Nach all den Jahren haben wir es endlich geschafft", murmelte Moku und legte seine Hand auf die von Kaguya. Dieser sah aus dem Fenster auf den Vollmond. Kurz darauf kam Aya dann mit Mr.X in den Raum. "Ist das wahr, Kaguya?", fragte Mr.X mit einer strengen Stimme und das Monster nickte. "Wir haben Satan ausfindig gemacht", antwortete Kaguya bestimmt, "Bitte geben sie uns nun die Erlaubnis, ihn zu töten. Dann hat der Terror von Team13 endlich ein Ende. Wir müssen sie aufhalten, bevor es eine Organisation wird, größer als MSI." "Nun ja...", murmelte Mr.X, "Soll ich da wirklich euch schicken? Euer Team hat mir schon immer treue Dienste geleistet. Ihr seid ohne Zweifel die stärksten Monster, aber dennoch, Satan würde euch in Stücke reißen." "Und wenn wir es nicht schaffen, wer soll es dann machen?", mischte sich Moku ein. Er war wie immer ein wenig vorlaut, aber dennoch war seine Frage gerechtfertigt. "Ihr habt selbst eben gesagt", ergänzte er, "Wir wären die Stärksten. Und das wissen sie selbst. Es gibt kein Monster was stärker wäre als jedes einzelnde Monster unseres Teams. Und wenn wir zusammen angreifen, können wir Satan sicher zur Strecke bringen." Mr.X schüttelte den Kopf. "Sie wollen also sagen-", schrie Moku, doch Aya unterbrach ihn: "Ruhe! Hast du etwa keinen Respekt? Mr.X ist das älteste noch lebende Monster überhaupt, er hat diese Organisation ins Leben gerufen. Er ist so stark und weise wie kein anderer von uns." "Genau", meinte Mr.X, "Ich bin stärker als ihr alle. Deshalb werde ich gehen." Die drei Monster erstarrten. "Was... sie?", fragte Moku ungläubig, "Sie gehen selbst?" "Satan ist der größte Feind unserer Organisation... nein, sogar der ganzen Welt. Und der Welt der Menschen. Wenn wir ihn nicht irgendwann aufhalten werden wir alle sterben", erklärte Mr.X, "Aus diesem Grund werde ich selbst es mit ihm aufnehmen. Ihr zwei werdet mir sein Versteck zeigen. Ich komme als Gruppenanführer mit." Er wurde ernst. "Sollte ich während dieses Kampfes sterben, werdet ihr es zuende bringen." "Wir sollten ans Meer fahren", schlug S vor, während er draußen auf einer Wiese lag und sich die Sonne auf seinen Pelz scheinen ließ. "Ans Meer?", fragte Yuki und starrte in den Himmel, "Das wäre bestimmt schön. War einer von euch schonmal da?" Bedrückendes Schweigen. "Ach, ich war auch noch nie da", gab Yuki zu, "Im Himmel gibt es sowas nicht." "Und was gibt es dann da so?", wollte Keiji wissen. Er saß hinter Seek, um sich vor der Sonne zu schützen. "Hmm", Yuki überlegte, "Naja, es gibt viele fluffige Wolken." "Du lügst uns doch nicht an!", unterbrach S und rollte ein Stück zur Seite, sodass er Yuki nun ins Gesicht sah, "Das glaube ich dir nicht. Das ist doch bloß ein Klischée! Der Himmel sieht niemals wirklich so aus." "Doch, doch", Yuki war empört, "Du glaubst, ich würde dich anlügen? Naja... hmm... ein bisschen anders sieht es da wohl doch aus, aber dennoch gibt es dort trotzdem fluffige Wolken." "Dann nimm mich doch mal mit hin und zeig es mir", schlug S vor und entspannte sich. "Nun ja...", stotterte Yuki. "Er will sagen, dass das nicht geht, S", half Keiji Yuki. "Dann warte ich eben bis nach meinem Tod", murmelte S und erfreute sich an der Sonne, "Aber wer weiß, wann das so weit ist... immerhin lebe ich nun auch schon ein paar Jährchen." "Aber kommen Monster überhaupt in den Himmel?", fragte Yuki überrascht. "Warum nicht?", motzte S, "Ich habe mein ganzes Leben nur Gutes vollbracht. Nur weil ich ein Monster bin heißt das doch noch längst nicht, dass ich zur Hölle fahre!" "Aber so ganz unrecht hat er da nicht", stellte Keiji fest, "Wir Monster kommen nicht in den Himmel, jedoch auch nicht in die Hölle. Engel werden geboren, das bedeutet, niemand der stirbt wird zu einem Engel." S war überrascht. Er sah zu Yuki hinüber, weil er dachte, er würde das noch irgendwie ergänzen, aber auch Yuki schien darüber sehr überrascht zu sein. "Ist das wahr, Keiji-san?", fragte er verunsichert nach, doch dieser nickte. "Ich kann mich daran gar nicht so erinnern", erklärte Yuki, "Aber eigentlich habe ich nie über sowas nachgedacht. Wisst ihr, ich komme gerade das erste Mal mit sowas in Berührung..." "Wirklich?", S war überrascht, "Können Engel denn sterben?" "Ja, natürlich können sie das!", kam es sofort von Yuki, doch dann erschrak dieser, "Das heißt, das vermute ich! Ich vermute sie sterben, ich weiß es nicht. Ich bin auch noch nicht so alt." Er stand auf. "Ich gehe jetzt wohl", stotterte er, "Ich... äh... naja." Miki verbrachte den Tag in seinem Zimmer. Für ihn war der Gedanke ans Rausgehen so absurd... seit dem Gespräch mit Yuki ging es ihm noch schlechter als zuvor. Er schämte sich und hoffte, in diesem Raum zu sterben, denn er konnte Yuki nicht mehr vor die Augen treten. Er hatte ihm doch tatsächlich all seine Gefühle offenbart, all das, was er so lange in sich trug und Dinge, für die er sich schon beim dran denken schämte. Auf einmal klopfte es an der Tür. "Miki, ich bin's." "So ein Glück... komm rein, Aya", brummte Miki und setzte sich auf. Aya öffnete die Tür und betrachtete Miki. "Was ist los?", fragte dieser irgendwann. "Ach... nichts. Du siehst etwas fertig aus", meinte Aya dann und zog einen Stuhl zu sich, um sich dann darauf zu setzen. "Ich muss dir etwas sagen, was sehr ernst ist", begann er dann und Miki zündete sich eine Zigarette an. "Nur zu, erzähl schon, um was geht es?", murmelte Miki. Aya räusperte sich. "Nun... es geht darum, dass ich eine Zeit weg sein werde." Mikis Augen wurden ganz groß. Er beugte sich zu Aya und flüsterte: "Aya, du weißt doch, wenn du nicht da bist..." "Ja, ich weiß, du könntest durchdrehen oder sonstwas. Aber das, was ich dir jetzt gleich erkläre ist so wichtig, dass ich mich einfach mal darauf verlassen muss, dass du während meiner Abwesenheit weder Keiji noch sonstwen umbringst." Miki seufzte. "Okay. Nachdem wir das geklärt hätten verrate ich dir, was los ist", sagte Aya und wurde unruhig, "Unser sogenanntes Elite-Team hat das Versteck von Satan gefunden. Und das heißt, wir werden diesen Drecksack so schnell es geht zur Strecke bringen." "Und du bist Teil dieses Teams?", fragte Miki nach, da er das ganze nicht wirklich verstanden hatte. "Ich? Nein, ich gehöre doch zu dem gleichen Team wie du, also lass diese dummen Fragen", gab Aya als patzige Antwort, "Jedoch war das Team ein Jahr lang auf der Suche nach dem Versteck, hat viele Kämpfe bestritten... Naja, wenn man so lang unterwegs ist und jeden Tag auf Leben und Tod kämpft, ist die Wahrscheinlich doch sehr groß, dass da ein paar der eigenen Leute sterben." "Du bist der Ersatz?" Aya nickte. "Deshalb bin ich eine Weile weg. Ich denke, ich kann mich auf dich verlassen", Aya sah Miki ernst in die Augen, "Weder ich noch Mr.X sind für die nächste Zeit da. Du kannst also theoretisch töten, wen du willst und niemand kann dich aufhalten." "Gut. Ich merke es mir", meinte Miki und drückte seine Zigarette auf einem Tisch aus, "Jedoch Aya... warum denkst du immer noch ich würde soetwas tun? Willst du mich bloßstellen?" Aya schüttelte den Kopf. "13thClub, Miki. Du hast Keiji wirklich verängstigt. Habt ihr zwei danach eigentlich noch irgendwie miteinander geredet?" Miki wirkte angespannt. "Pff. Wir sind uns zufällig aus dem Weg gegangen." "Man geht sich nicht zufällig eine Woche aus dem Weg", meckerte Aya, "Aber was soll's. Es geht mich nichts an, solange du ihn nicht tötest. Dann werd ich echt wütend. Aber wie gesagt, Miki, ich verlasse mich auf dich." "Jaja", Miki war ein wenig eingeschnappt. Wie konnte Aya nur im Grunde so schlecht über ihn denken? "Verschwinde bloß", befahl Miki und wollte sich wieder in sein Bett legen. "Tja, zu dumm, dass meine Mission erst in drei Tagen beginnt!" Er lächelte und Miki ein bisschen zu necken und verschwand dann jedoch schnell, um nicht irgendwas an den Kopf zu bekommen. Danach machte er sich gleich auf den Weg in sein Arbeitszimmer, wo S und Seek auf ihn warteten. "Ihr seid schon zurück?", fragte Aya verwundert. "Ohne Yuki ist es langweilig...", gab S zu und legte sich auf seine geliebte Couch, "Hmm... irgendwas stimmt nicht. Meine... Couch... fühlt sich irgendwie deformiert an." "Gestern Abend ist unser Elite-Team wiedergekommen. Sie haben Satan ausfindig gemacht", murmelte Aya, während er in einer Schublade irgendwas suchte, was S nicht sehen konnte, "Die Überbleibsel des Teams haben sich auf die Couch gesezt. Deshalb ist sie deformiert." "Verdammt", fluchte S und versuchte irgendwie eine bequeme Position zu finden, "Aber... nebenbei bemerkt, sie haben das Versteck gefunden! Eine großartige Leistung." "Jaja", meinte Aya, "Und das endlich. Nach über hundert, vielleicht sogar Zweihundert Jahren. Ich bin echt froh, dass wir jetzt die Chance haben Satan fertig zu machen. Das ist dann vielleicht das Ende von Mix Speaker's,Inc." S erschrak. "Naja... weißt du, wenn Satan erstmal tot ist... dann kriegen seine hirnlosen Untergebenen doch gar nichts mehr auf die Reihe. Wir müssen sie nur noch finden und töten... die meisten werden nach Satans Tot bestimmt sowieso irgendwie verschwinden." S sah zu Boden. "Aber noch ist das ja nicht sicher, ob ihr ihn echt töten könnt", murmelte S, "Aber mir wäre es auch lieber, diese Organisaton würde nicht verschwinden. Ich lebe hier nun schon immer... was soll ich denn machen, wenn all das verschwindet?" Aya zuckte mit den Schultern. "Viel wichtiger... wo ist Seek hin? Ich wollte ihn gerade darum bitten, mir etwas zu Essen zu holen...", seufzte Aya. Als es bereits begann dunkel zu werden, verließ Miki langsam sein Zimmer. Auf dem Gang sah er sich unruhig um und er versuchte, jedem, der ihm über den Weg laufen könnte aus dem Weg zu gehen. Wie es dann jedoch so kommen musste, stand irgendwann Yuki vor ihm. "Oh, Miki", Yuki strahlte förmlich und lief auf Miki zu, "Ich bin echt froh, dich zu sehen. Wie geht's?" "Was... machst du hier? Lass mich in Ruhe", Miki drückte Yuki weg, als dieser scheinbar versuchte, ihn zu umarmen. "Ich wollte mich diesmal unbedingt bei dir entschuldigen!", kam Yuki gleich mit der Sprache heraus, "Der Start unserer Freundschaft war echt blöd. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das noch irgendwie besser geht." "Oh, bitte nicht", murmelte Miki und versuchte an Yuki vorbeizukommen, "Und was heißt hier Freundschaft? Wir sind keine Freunde... ich finde das schlimm genug, dass du... ach." Dann ging Miki weiter. "Dass ich was?", fragte Yuki interessiert und lief neben ihm her, "Ich habe über all das nachgedacht, was schon zwischen uns vorgefallen ist gestern. Also wie gesagt, lass uns nochmal von vorne anfangen, ok?" "Kein Interesse", war Mikis eindeutige Antwort, "Du verschwindest doch eh in ein paar Tagen. Und außerdem ist es doch egal, was aus mir wird. Also... du solltest dich nicht um mich kümmern und wieder verschwinden. Ich habe keine Zukunft." "Aber ich doch auch nicht", Yuki lächelte. "Du bist irre...", flüsterte Miki vor sich hin und ging etwas schneller, sodass Yuki sich anstrengen musste. "Du weißt doch, dass ich auch keine Zukunft habe!", sagte Yuki in einem für Miki zu freudigen Tonfall, "Wir passen doch ganz gut zusammen. Also, ich bin ein gefallender Engel. Soll ich dir erzählen, warum ich verbannt wurde?" Miki wollte für einen Augenblick fast wirklich stoppen und sagen: "Ja, erzähl.", aber er dachte dann doch irgendwie, dass es besser wäre, nicht weiter auf Yuki einzugehen. Um sich nicht selbst zu verletzen. "Oh, es ist ja nun schon echt dunkel", stellte Yuki fest, "Wie die Zeit vergeht! Vorhin war es noch schön hell und warm. Ist es hier immer so schön?" Miki schüttelte den Kopf und zündete sich eine Zigarette an. "Sag mal Miki... bist du Kettenraucher?" Miki ignorierte die Frage und Yuki redete einfach weiter. "Naja, ich habe mir schon gedacht, dass es hier nicht immer so warm ist. Tja, dann ist es wohl doch so, wie ich dachte... es ist wegen mir so warm." Miki hob eine Augenbraue. "Eingebildet", murmelte er und Yuki machte einen eingeschnappten Eindruck. "Das ist doch gar nicht wahr. Wir Engel haben eben nur so... viel Energie und Wärme. Dein komischer Planet hier erträgt das nicht, deshalb ist es so warm." Miki wurde immer verwunderter. "Das hast du dir doch eben gerade ausgedacht", stellte er fest und wollte zugeben, fast darauf reinfallen zu sein, doch von Yuki kam dann ein ihn doch verunsicherndes: "Ja... vielleicht." Dann setzte er sich auf den Boden. Miki war im Begriff seine Hand zu heben, weil er gerade etwas wütendes sagen und mit einer Geste unterstreichen wollte. Sich bei dieser Kälte auf den Boden zu setzen war einfach dumm, aber er beschloss dann, einfach abzuwarten, wie sich die Situation entwickelte. Doch als sich Yuki dann auch noch hinlegte, wurde es ihm doch zu viel. "Was machst du denn da?", fragte er genervt und Yuki antwortete: "Frieren..." Miki hob eine Augenbraue. "Du musst mich wärmen, Miki!", jammerte Yuki, doch Miki schüttelte nur den Kopf und murmelte irgendwas. "Ach man", Yuki stand schmollend auf, "Irgendwann musst du dich mit mir vertragen..." "Nein", meinte Miki kühl und sah in den Himmel. Yuki beschloss, es ihm gleich zu tun. "Soll ich dir jetzt erzählen, warum ich nicht nach da oben zurückkann?", fragte Yuki nach einiger Zeit doch Miki schüttelte den Kopf. "Ich sag dir das jetzt ganz ehrlich, Yuki", begann Miki, "Nachdem... was du jetzt über mich weißt... müsstest du doch verstehen, dass ich keinen engeren Kontakt zu dir will." Yuki sah in Mikis Gesicht und überlegte. Miki widerrum starrte nur den Himmel und rauchte weiter. "Hmm...", Yuki schien verstanden zu haben, "Also das heißt... du willst dich gar nicht auf mich einlassen... denn du hast Angst, dass ich dir wichtig werde und ich dann gleich wieder verschwinde. Und es würde dir sehr weh tun, wenn ich weg bin." Er sah noch immer mit einem dümmlichen Audruck zu Miki und dieser hatte starke Schwierigkeiten, sich nichts anmerken zu lassen. Yuki hatte das zwar alles sehr kindisch ausgedrückt, aber er hatte doch allgemein mit dem, was er sagte vollkommen recht. Schon jetzt hatte Miki ein komisches Gefühl, wenn er daran dachte, dass Yuki überhaupt irgendwann mal gehen würde. Für ihn war diese Situation sehr merkwürdig, dass er mit seiner jetzigen Einstellung nicht mit ihr fertigwerden konnte. Also versuchte er weiter davon zu laufen oder eben zu leiden, hauptsache er musste nicht über seinen Schatten springen. "Wohin gehst du jetzt?", fragte Yuki als Miki sich aus dem Staub machen wollte. "Irgendwohin... in mein Zimmer wahrscheinlich. Ich leg mich schlafen, es ist spät", stammelte Miki und schien sichtlich durch den Wind zu sein. "Du hast ein Zweierzimmer mit Keiji. Aber ihr redet nicht miteinander...", bemerkte Yuki. "Jetzt fängst du auch schon an", fauchte Miki, der unterbewusst auch glücklich über ein neues Gesprächhema war. "Naja, ich spüre das... da sind so negative Schwingungen", stellte Yuki fest und unterstrich das Ganze mit einer wellenförmigen Armbewegung. "Von wegen negativ. Ich hab nichts gegen ihn... wir hatten nur letztens ein kleines Problem. Aber das ist wirklich alles in Ordnung", erklärte Miki, "Ich werd mich... einfach in nächster Zeit zurückhalten..." "Ich meine ja auch nicht... negative Schwingungen deinerseits", erklärte Yuki, "Aber so wie mir es scheint hasst Keiji dich." Miki machte ein erstauntes Gesicht. "Keiji hasst mich nicht!", meinte er, "Keiji war der einzige, der es immer ganz ehrlich mit mir versucht hat. Also ich meine diese Freund- schaftssache." "Ja und er hasst dich", erklärte Yuki dann noch einmal, "Du bist bestimmt echt manchmal nicht so klug, wenn es um Kontakte zu Monstern geht. Ok, die sind auch komisch... aber trotzdem musst du dir doch keine Feinde machen..." Miki war sichtlich geschockt. Und irgendwie hatte Yuki letztendlich recht. Miki hatte Keiji wirklich tagelang nicht gesehen, der war Abends aufgrund seines Vampir-Daseins wahrscheinlich eh irgendwo, wo Miki nicht genau wusste, wo das war... selbst wenn er sich vielleicht noch irgendwo im Gebäude aufhielt. Und tagsüber konnte er auch überall sein. Miki hatte dann doch so ein komisches Gefühl im Magen und ihm ließ dieses Problem auch keine Ruhe. "Eigentlich interessiert mich sowas nicht... aber irgendwie kränkt mich das doch schon", gab er zu und Yuki versicherte: "Ich bring das in Ordnung. Aber erstmal schlaf ich! Wir sehen uns morgen!" Unterbewusst machte sich Miki auch irgendwie Sorgen. Und so kam es dazu, dass Yuki beschloss, bei seinem morgentlichen Unternehmen mit seinen neuen Freunden S, Keiji und Seek unbedingt genauer mit Keiji zu reden. Am nächsten Morgen war Yuki dann jedoch wegen einer ganz anderen Angelegenheit recht verwundert. "Wo ist Seek?", fragte er in die nun sichtlich kleinere Runde. "Keine Ahnung, der Typ hat sich seit gestern Nachmittag nicht mehr blicken lassen", erklärte S genervt, "Aber so zu dritt was machen... ach, was soll's. Wir müssen die Zeit, die Yuki hier ist und in der wir uns deshalb vor unseren Aufträgen drücken können, irgendwie nutzen!" "Ach und dir kommt das auch gar nicht komisch vor, dass wir schon seit Yuki hier ist überhaupt nichts mehr zu tun haben?", fragte der mistrauische Keiji und S wich ein Stückchen zurück. Er hatte die Sache mit Satan ja nur erfahren, da er das Haustier von Aya war - ob er den anderen eigentlich davon erzählen durfte, war ihm nicht so klar. "Keine Ahnung", log er dann und versuchte irgendwie natürlich zu wirken, "Also... was machen wir heute? Gehen wir doch mal irgendwo was essen!" "Dürfen wir das denn einfach, S-san?", fragte Yuki nochmal nach, da er sich in der Monsterwelt überhaupt nicht auskannte. "S denkt nur ans Essen", erklärte Keiji, "Also gewöhn dich besser daran. Und nein, wir können hier nicht einfach so weg." "Seek ist doch auch weg", brummte S und sah mürrisch zu Keiji, "Also lasst uns auch weg. Glaubt mir... das fällt niemandem auf. Ich habe so im Gefühl, dass es in den nächsten Tagen keine Notfallaufträge geben wird." "Ja... das hast du letzten Monat auch gefühlt", merkte Keiji an, "Und dann... du weißt schon." "Er weiß was?" "Ach... reden wir nie wieder darüber", S wendete seinen Blick beschämt ab. "Also ist es beschlossen; wir gehen was Essen!", rief S freudig und rannte los. Keiji und Yuki sahen ihm verwirrt hinterher. "Los, folgen wir ihm", schlug Keiji vor. "Sag mal, Keiji-san", begann Yuki, während die beiden durch den Korridor gingen, "Warum magst du Miki nicht?" Keiji schien sich in diesem Moment ertappt zu fühlen, denn Yuki hörte, wie sich sein Atem kurz veränderte. "Wie kommst du darauf?", fragte Keiji verwundert, "Ich mag ihn." "Bist du dir da sicher? Ich kann spüren, dass du ihn hasst. Du weißt schon... Engel und so...", erklärte Yuki, "Wir spüren sowas, das ist ganz normal. Deshalb spüre ich auch, dass du ihn hasst. Ich mag Miki sehr... deshalb interessiert es mich." "Naja weißt du...", begann Keiji, "Soll ich dir das wirklich erzählen?" Jetzt wurde Yuki neugierig. "Erzähl es mir!", bat er und zog an Keijis Ärmel, "Ich will unbedingt alles über Miki wissen!" "Bist du ein Stalker?", fragte Keiji entsetzt, doch Yuki schüttelte den Kopf. "Nun... also eigentlich hasse ich ihn nicht", gab Keiji dann zu, "Vielmehr habe ich Angst vor ihm." Yuki blieb stehen. "Du hast Angst vor Miki?", fragte er nach. Keiji wurde rot. "Siehst du; ich hätte es dir nicht sagen sollen", murmelte Keiji und ging weiter, wodurch auch Yuki ihm folgte. "Ach, mit negativen Gefühlen hab ich's nicht so... Angst, Hass, Trauer, ... das kann ich nicht so gut unterscheiden", erklärte Yuki, "Ich konzentriere mich eher auf alles Positive. Sorry, dass ich das falsch interpretiert habe." "Das ist kein Problem", meinte Keiji, "Ich nehm dir das nicht Übel." "Das wär ja noch schöner", merkte Yuki erstaunt an, "Immerhin versuche ich hier gerade zu helfen!" "Helfen? Ich dachte, du wolltest Informationen über deinen Miki sammeln..." "Ja, aber in erster Linie versuche ich dir zu helfen, keine Angst mehr vor Miki zu haben", erklärte Yuki stolz, "Denn wenn man ehrlich ist, dann ist Miki ein echt netter Kerl. Der würde niemanden was antun." "Ja, das dachte ich zuerst auch", meinte Keiji, "Obwohl ich von anfang an wusste, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er ist immerhin ein Teufel, schon alleine deshalb haben alle anderen ihn gemieden. Aber ich dachte mir, ich sollte nett zu ihm sein, immerhin musste es einen Grund für seine Verbannung geben. Ich war sicher, er wäre irgendwie netter, als die anderen Teufel." Yuki nickte. "Stimmt, Miki ist irgendwie viel lieber", merkte er an, "Ich hab' mir Teufel immer so fies und gemein vorgestellt. So... mit Töten und allem." "Naja", murmelte Keiji, "Ich habe Miki ja dann auch Töten sehen." "Ehh?", Yuki war ganz überrascht. "Das war erst kurze Zeit nachdem ich ihn kennengelernt hatte... und auch kurz bevor du hierher kamst", begann Keiji zu erzählen, "Da hat er einen Mann getötet. Und er war ganz anders als vorher... er hat einfach immer weitergemacht... und alles war voller Blut und... Ich konnte es einfach nicht begreifen..." Dann schwieg er und Yuki merkte, dass etwas nicht stimmte. "Keiji... hast du vorher schonmal soetwas gesehen?", fragte Yuki besorgt, doch da kam S angerast. "Wo bleibt ihr denn?! Ich warte auf euch... und warte und warte!" Als es endlich soweit war versammelten sich Mr.X, Aya, Moku, Kaguya und außerdem ein weiteres starkes Monster names Hora vor dem HQ. "Ok... es geht los", begann Aya, "Wir machen uns auf dem Weg zu Satan. Wir werden jetzt endlich die Chance haben, ihn zu töten, aber wir sollten uns auch darauf einstellen, selbst dabei zu sterben." Die anderen nickten. "Es ist das, was wir tun müssen", erklärte Mr.X, "Unsere Aufgabe. Also, machen wir uns auf den Weg. Kaguya und Moku, ihr werdet uns zu dem Versteck führen. Dort werden wir uns eine Strategie überlegen, wie wir Satan zur strecke bringen. Wir werden versuchen, allen unnötigen Kämpfen aus dem Weg zu gehen." Die anderen nickten wieder. "Sollten wir von Satan überrascht werden, werden wir alles geben, was wir haben", erklärte Mr.X, "Hora, du wirst Satan direkt angreifen. Kaguya hat heilende Fähigkeiten, es ist deshalb von äußerster Notwendigkeit, dass er bei mir bleibt, damit er nicht stirbt, bevor er die Verletzen heilen kann." "Was ist mit mir?", fragte Moku nach, "Ich bin genau so stark wie Hora." Mr.X rollte mit den Augen. "Du wirst Hora natürlich helfen. Aya, du wirst dich im Hintergrund halten und Satan analysieren." Aya nickte. "Ok, das ist die simple Notfallstrategie. Wir werden, wenn wir das Gebiet kennen, eine bessere entwickeln." Damit machten sich die Monster auf den Weg. "Was... was habt ihr gemacht?", fragte Miki, als er Yuki, S und Keiji von irgendwoher wieder kommen sah. "Ach... wir sind was essen gegangen", erklärte Yuki, "War ganz lustig. Aber auch eklig. S hat was gegessen, das war haarig... und hat gezuckt." "Ruhe, Yuki", mischte sich S ein, "Ihr seid einfach zu wählerisch." "Nein, S, das war eklig", merkte Keiji an und Miki war verwirrt. "Ihr macht in letzter Zeit viel..." Er versuchte sich anzustrengen, irgendwie ein Gespräch zu führen. Yuki machte viel mit den Jungs, deshalb dachte er sich, es wäre vielleicht richtig, sich auch mal ein bisschen dafür zu interessieren. Auch wenn es ihm schwer viel. "Freundschaften", dachte er bei sich, "sind schwer. Aber Yuki hat mich doch irgendwie dazu gebracht, es mal versuchen zu wollen." "Und was macht ihr nun?", wollte Miki dann wissen, doch die anderen zuckten mit den Schultern. "Aya ist weg", meinte Miki dann, "Deshalb wird es jetzt bestimmt etwas schwerer." "Was?! Aya-san?", rief Yuki geschockt, "S!" S wendete seinen Blick ab. "Verdammt, warum hat uns niemand was gesagt? Um was geht es denn?", fragte sich Yuki und sah Miki erwartungsvoll an. "Aya und Mr.X sind fort. Sie haben Satan ausfindig gemacht und kämpfen jetzt gegen ihn", erklärte Miki, "Solange müssen wir hier alles alleine regeln." Dann sahen Keiji und Yuki wütend zu S, der langsam davonrollte. "Ok... das heißt, wir halten Ausschau nach irgendwelchen ungewöhnlichen Vorkommnissen...", versuchte Keiji irgendiwe zu verstehen, "Oder ist irgendwer jetzt dafür zuständig, Ayas Job zu machen?" Miki zuckte mit den Schultern. Keiji sah ein wenig wütend aus und meinte dann: "Tss... als ob du sowas wüsstest." Miki fühlte sich gekränkt, aber er dachte, er sollte jetzt "normal" reagieren. "Aya hat nur kurz mit mir gesprochen", meinte er dann, "Deshalb finde ich, wir sollten uns solange er weg ist anstrengen so gut es geht." Danach gingen die Monster erstmal schlafen. Mitten in der Nacht schlich sich Yuki in Mikis Zimmer. "Was machst du hier?!", kreischte Miki und schob Yuki sofort zur Tür, "Ah! Lass mich doch!", jammerte Yuki und klammerte sich um Miki. Dieser versuchte ihn abzuschütteln - doch er lies nicht los. Also beschloss Miki Yuki in seinem Zimmer schlafen zu lassen. "Du schläfst da", er zeigte auf Keijis Bett. "Wo ist Keiji?", fragte Yuki verwundert und Miki antwortete nicht, sondern hob nur eine Augenbraue. "Dann... leg ich mich jetzt... da hin...", jammerte Yuki und legte sich dann aber doch sofort in das Bett. "Nervig...", merkte Miki an, als auch er sich wieder hinlegte. "Gute nacht, Yuki." "Was?! Ich dachte, wir könnten uns ein paar Horror-Geschichten erzählen!" "Gute Nacht." "Ignorier mich nicht!" Yuki sprang wütend auf und legte sich zu Miki ins Bett. In weniger als einer Sekunde fand sich Yuki dann auf dem Fußboden wieder. "Uaah...", murmelte er, "Miki ist brutal..." "Ich brauche meine Privatsphäre!", schimpfe Miki und zog sich die Decke über den Kopf. Niedergeschlagen machte sich Yuki wieder auf den Weg in das andere Bett. Ab und zu blieb er stehen und sah zu Miki rüber. "Nein", kam es sofort von diesem. So akzeptierte Yuki dann Mikis Wunsch und legte sich wieder hin. "Miki, in einem Zimmer allein zu schlafen ist langweilig", kam es dann mitten in der Nacht von Yuki. "Hmm...", murmelte Miki und drehte sich um. "Aber hier bei dir ist es echt schön...", gab Yuki zu, "Ich war lange sehr einsam... aber so fühle ich mich viel besser." Am nächsten Morgen wachte Miki mit Yuki in seinem Bett auf. Geschockt sah er zu Yuki, der sich um ihn klammerte und noch schlief. "Wann... wie hat er das?" Dann schubste er in aus dem Bett. Mit einem lauten Knall landete Yuki auf dem Boden und jammerte. "Miki....", murmelte er, "Was ist... los..." Dann schlief er auf dem Boden wieder ein. Miki war irritiert, zog sich dann jedoch um und verließ den Raum. Kurz darauf kam er dann jedoch zurück und legte Yuki in sein Bett. Dabei merkte er etwas komisches: Yuki hatte ein Tattoo an seinem Armgelenk. Er wunderte sich kurz, lies es dann jedoch auf sich beruhen. Dann machte er sich auf den Weg in Ayas Arbeitszimmer, wo er auf S traf. "Ach, du bist schon wach", bemerkte S, "Es ist 6 Uhr... ziemlich früh..." "Teufel sind eigentlich eher nachtaktiv... aber heute dachte ich mir, es ist wichtig. Jetzt wo Aya weg ist." "Ja und es wird noch besser", bemerkte S und zeigte aus dem Fenster. Miki sah hinaus und bemerkte ein rotes Glühen am Himmel. "Was ist das?", fragte er doch S reagierte nicht und meinte nur irgendwann: "Das ist doch echt alles zu blöd..." "Ja", bestätigte Miki und sah immer noch auf den roten Himmel, "Was hat das nur zu bedeuten?" "Ich habe wirklich alle, alle Notizen durchgesehen", erzählte S, "Aber in der ganzen Geschichte unserer Organisation hatten wir es nie mit einem Wesen zutun, dass für einen roten Himmel sorgen konnte. Nicht mal Teufel können das", dabei sah er zu Miki, "Das weißt du ja selbst am besten. Naja... ich habe keine Ahnung. Vielleicht eine Naturkatastrophe?" Miki schüttelte den Kopf. Dann erinnerte er sich an etwas, was Yuki gesagt hatte. "Es ist so warm hier, weil ich hier bin", hatte Yuki gesagt. "Vielleicht kann ein Wesen aus einer anderen Welt unsere Welt beeinflussen", meinte Miki, "Seit Yuki hier war schien die Sonne, da er ein Engel war. Bei welchem Wesen könnte der Himmel rot werden?" "Vielleicht ein Phönix?", schlug S vor, "Na... hoffentlich nicht. Dann sind wir geliefert. Der macht uns platt und zerlegt alle Dörfer in Schutt und Asche. Immerhin sind die Viecher unsterblich..." "Und du meinst echt, das könnte es sein?", fragte Miki, da er das nicht wirklich wahr haben wollte, doch S nickte. "Der Phönix ist eine uralte Kreatur. Fast ein Gott... er soll sogar fast zeitgleich mit den Göttern geboren sein", erklärte S, "Und wenn dieses Teil echt hier ist... naja... wir sind verloren." Miki schüttelte den Kopf. "S, lass uns herrausfinden, ob wir überhaupt Grund zur Panik haben", schlug er vor, "Bevor die anderen Wind davon bekommen machen wir uns auf den Weg dahin, woher das Glühen ausgeht und dann gucken wir erstmal, ob es sich überhaupt um so ein Teil handelt und dann findet wir herraus, ob es überhaupt eine Gefahr ist." S war skeptisch, stimmte dann jedoch zu. "Das ist wohl das beste was wir machen können", murmelte er dann, "Aber du musst wissen - ich bin ein Angsthase. Ich werde auf halben Wege bestimmt..." "Das ist egal", meinte Miki, "Ich zieh das auch alleine durch." Dann setzten sie sich in Bewegung. Nach ungefähr vier Stunden waren sie am besagten Ort angekommen. "Es ist... warm", stellte S fest, "aber es ist keine schöne Wärme." Miki nickte. "Diese Wärme ist kalt", meinte er, "So wie das Feuer der Hölle." Er erinnerte sich zurück. Die Hölle war ein furchtbarer, einsamer Ort gewesen. Und gerade in diesem Augenblick hatte er das Gefühl, als wäre er wieder zurück an diesem Ort. Doch dann entdeckte S etwas. "Miki, schau mal hier", S zeigte auf ein riesiges Symbol, dass in einen Stein gebrannt war. "Was... was zum Teufel ist das?", fragte er dann, als Miki sich das Symbol genauer ansah. Es sah aus wie ein Art Kreuz. "Das habe ich schon einmal gesehen", stellte Miki fest. S war verwundert. "Achja... und wo?" "Ich habe es noch heute gesehen. Yuki hatte dieses Symbol auf... seiner Haut", er sah S ernst an, "Oh Gott.. was hat das zu bedeuten?" Nachdem sie den Ort gründlich untersucht hatten, setzten sie sich vor das Symbol. "S, ich muss dir wohl etwas über Yuki erzählen", begann Miki, "Er ist nicht das für was er sich ausgibt. Der Typ ist kein Engel, sondern ein gefallender Engel." S war überrascht. "Achja?", fragte er, "Ist das tatsächlich so?" Miki nickte. "Ja... und ... langsam wünsche ich mir, ich wäre mehr auf ihn eingegangen", begann Miki, "Er hat zweimal gesagt, es gäbe einen Grund für seine Verbannung... und langsam glaube ich, dass das etwas... wirklich wichtiges war!" Er zeigte auf das Symbol vor ihnen. "Ja... ich habe dieses Teil auf seiner Haut gesehen und nun ist es in einem Stein gebrannt inmitten eines roten Schimmers..." "Dann lass uns sofort zurück und ihn fragen, was es damit auf sich hat", schlug S vor, "Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir weiter kommen können!" "Das schätze ich nicht", ertönte eine Stimmte hinter dem Felsen und die beiden erschraken. S sprang sofort hinter Miki, als eine weitere Person den Schauplatz betrat. Zur gleichen Zeit erreichten Mr.X und die anderen das Versteck von Satan. "Hier... hier ist es!", rief Kaguya und die Gruppe blieb stehen. Nach kurzen Besprechungen schlichen sie sich in das unterirdische Versteck. "Komisch", murmelte Moku, "Irgendwas stimmt nicht." "Und was meinst du?", flüsterte Hora. Moku schüttelte den Kopf. "Ich... kann es nicht sagen, aber irgendwas kommt mir komisch vor..." Im gleichen Augenblick schoss ein flammender Feuerpeil um die Ecke und die beiden gingen in Deckung. Auch Aya, Kaguya und Mr.X trafen schon bei Betreten des Verstecks auf diverse T13 Mitglieder. "Verdammt", murmelte Aya, "Was ist hier los?" Einer der Männer lachte: "Ihr dachtet doch nicht, wir hätten nicht bemerkt, dass ihr dieses Versteck gefunden habt." Kaguya erschrak. "Ihr seid jetzt in unserer Falle", meinte ein weiteres Monster des T13. Bei diesem handelte es sich um ein großes Monster mit einer besonders schwarzen Aura, "Und Satan hat diesen Ort schon längst verlassen." "Verdammt", murmelte Mr.X und die Monster stürzten sich sofort auf sie. "Boss! Was sollen wir tun? Diese Monster sind alle auf unserem Level und uns in der Zahl überlegen!", kreischte Kaguya und wartete auf einen Befehl, während er ein Monster mit einem Speer abwehrte. "Gut", antwortete Mr.X, "Dann werde ich eben selber kämpfen... ich dachte eigentlich, ihr könntet mit diesen Anfängern fertig werden, während ich Satan abschlachte. Aber da dieser das Versteck längst verlassen hat, erledige ich eben diese Würmer hier. Ich zeige euch nun meine wahre Gestalt..." "Du? Was hat das zu bedeuten?", fragte Miki und stand auf, "Seek - was tust du hier?" Seek näherte sich den beiden und sah dann auf den Felsen mit dem Symbol. "Soso... ihr denkt also, ihr könntet uns aufhalten", begann Seek und richtete seinen Blick dann auf Miki, "Aber ich lasse nicht zu, dass ihr den Plan nun zerstört." Miki erschrak. "Was hat das zu bedeuten... du..." "Dies hier ist ein Tor, durch das Satan an jeden Ort gelangen kann", erklärte Seek, "Dieses Tor ist noch aktiv, da er diesen Ort betreten hat und es noch braucht, um ihn wieder zu verlassen. Dieses Tor führt direkt zurück in die Hölle." S sprang auf. "Seek - wir waren immer Partner und jetzt bist du auf Satans Seite? Wie konnte ich nur so blind sein und es nicht merken?!" "Nun ja, ihr habt mich eben unterschätzt", meinte Seek beiläufig, "Aber nun ja, du bist ja auch nicht sehr helle..." S wurde wütend. "Wir waren jahrelang Partner... und jetzt hintergehst du mich", murmelte er, "Das... kannst du ... vergessen!" Sofort stürzte er sich auf Seek, wurde jedoch mit einem Hieb abgewehrt und an einen Fels geschleudert. "S!", schrie Miki und rannte zu ihm, doch S schien ohnmächtig zu sein. "Seek! Was hat das zu bedeuten? Was will Satan hier?", fragte Miki mit Nachdruck, "Sag es mir, sofort!" "Miki, hast du es denn immernoch nicht verstanden? Das, was Satan will, ist Yuki." Miki erschrak. "Was?! Yuki?", schrie er und schüttelte S, "Wach... wach auf S, schnell!" Er geriet völlig in Panik. "Warum... sollte Satan Yuki wollen? Das ist jawohl ein schlechter Scherz", lachte Miki und versuchte Seek bloßzustellen, "Du bist ein Idiot, Seek. Wenn du versuchst, mich hier irgendwie..." "Nein, es ist kein Scherz", kam es von Seek, "Das ist die Wahrheit. Satan will diesen verdammten Jungen haben. Und weißt du auch warum?" Miki schluckte. "Dieser Junge ist schon lange kein Engel mehr, sondern wurde verbannt. Normalerweise wird man nicht so schnell aus dem Himmel verbannt... es sei denn..." "Nein!", Miki war geschockt, "Du kannst nicht sagen... dass..." "Autsch", S schlug die Augen auf, "Was... verdammt..." "S! Du übernimmst das hier!", schrie Miki und rannte los. "Was?! Miki, du kannst mich doch nicht... oh, Scheiße...", seufzte S und sah zu Seek. Dann stand er auf. "Na gut, dann werde ich jetzt eben kämpfen, wie nie zuvor." "Ach komm, S. Wir wissen beide, dass du bloß das Maskottchen bist." S schüttelte den Kopf. "Nein... ich habe... eine Fähigkeit...", er rannte mit hoher Geschwindigkeit auf Seek zu - und wurde ein weiteres Mal von einer Ranken weggeschleudert. S prallte mit voller Wucht gegen einen Felsen - sodass sein Mond zersplitterte. "Das war's auch schon", sagte Seek und drehte sich um, "So ein Versager... nun kümmere ich mich um Miki." S begann zu zucken. "Ha...", kam es von ihm, als er in den Trümmern versuchte, auf die Beine zu kommen, "Das war genau das, was ich brauchte... wunderbar, endlich bin ich frei!" Miki rannte so schnell er konnte zurück zum HQ. Doch als er dort ankam sah er mit Entsetzen, dass das Gebäude in Flammen stand. "Nein! Nein!", kreischte er und rannte näher an das flammende Gebäude ran und versuchte irgendwie hineinzukommen - vergebens. "Das... das ist nicht... wahr... das", er sank auf die Knie, "Verdammt, ich bin zu spät... wie konnte ich nur..." "Du hast ja doch ganz nette Seiten an dir..." Miki erschrak. "Was... wer ist da?", fragte er und blickte umher. Hinter ihm stand Keiji. "Ich hätte nicht gedacht, dass du überhaupt irgendwas empfinden kannst", meinte Keiji mit leerem Blick. Miki stand auf. "Verdammt... Keiji, was ist hier passiert?", fragte Miki und Keiji sah zu Boden. "Ich... kann es dir nicht genau sagen. Das Gebäude war... es begann zu brennen", erzählte er, "und irgendwie war es unmöglich, es zu verlassen. Es war wie mit einem Bann belegt - niemand konnte raus... alle sind gestorben." Als er das gesagt hatte, begannen seine Beine zu zittern. "Und Yuki?!", kreischte Miki und wurde ganz bleich. "Yuki ist in Ordnung", meinte Keiji, "Er... war den ganzen Vormittag gar nicht da. Aber... der Rest... die Anderen sind alle tot... ich konnte überleben, weil ich nicht im Gebäude war. Und Yuki war ja auch weg... jedoch... ich weiß nicht, wer überlebt hat und wer nicht... ich weiß nicht, ob sie alle verbrannt sind... alle unsere..." "Das... das ist furchtbar", merkte Miki an, als er sah, dass Keiji sichtlich mitgenommen aussah. "Ich hasse es, wenn Leute sterben", meinte Keiji und setzte sich auf den Boden und starrte auf die brennenden Ruinen. "Ja... klar das ist furchtbar", stimmte Miki ihm zu und setzte sich neben ihn. "Dass... du das gerade sagst. Du tötest doch auch jeden...", murmelte Keiji und traf damit Mikis wunden Punkt. Miki verstand, dass es nun die Zeit war, mit Keiji ein Gespräch zu führen. "Ich will darüber reden, was passiert ist", schlug Miki vor, "um ein paar Missverständnisse aus dem Weg zu räumen." "Pff... wie soll ich jetzt mit... mit dir reden?", Keiji sah weiterhin auf die brennenden Überreste der Zentrale, "Ist das wirklich dein Ernst?" Miki nickte. "Sie sind tot, da kann man nichts mehr machen... aber, an Dingen, die jetzt in der Zukunft wichtig sind können wir vielleicht noch etwas ändern", sagte er und wurde rot, da es ihm schwer fiel, soetwas auszusprechen, "Aber.. naja... also... wenn wir jetzt reden können wir vielleicht danach als Team zusammenarbeiten und verhindern, dass dieses Chaos so weitergeht!" Keiji schüttelte den Kopf. "Ich arbeitete nicht mit dir zusammen...", er rutschte ein Stück von Miki weg, "Aber dennoch würde ich mich dafür einsetzen, weiteren Schaden zu verhindern." Dann sah er Miki an. "Wenn du weißt, wer das gemacht hat und wo wir ihn finden, dann sag es mir und ich versuche ihn aufzuhalten", sagte Keiji ganz ernst. Miki seufzte. "Keiji, warum hasst du mich?", fragte er. "Das ist doch jetzt egal..." "Nein, es ist mir nicht egal", schrie Miki, "Es.... weißt du was? Es tut mir weh. Dass... du mich hasst obwohl ich diesen Typen platt gemacht habe!" "Ja und ich kann von Glück reden, dass du mich nicht auch getötet hast, oder was?", schrie Keiji zurück und stand auf. "Ich... seit ich hier bin versuche ich mich zu ändern", gab Miki zu, "Es ist für mich schwer, sogar sehr schwer. Ich fühle mich sofort angegriffen und es ist für mich eine Umstellung. Hier ist alles anders. Ich durfte nie Gefühle zeigen und nun werde ich dazu gezwungen. Aber... inzwischen ist es so, dass es das ist, was ich wirklich will. Ich will mich ändern und so sein, wie ihr Monster... Aber es fällt mir wirklich schwer, wenn man mir nicht sagt, was ich falsch mache... und warum mich alle meiden und hassen, obwohl ich so sein will wie ihr und ich deshalb sogar gefoltert und aus meiner Heimat verbannt wurde... Und gerade deshalb wollte ich diese Gefühle, die mich in diesen Abgrund geführt hatten verstecken und ... ich wollte diese Gefühle töten. Aber dann habe ich Yuki getroffen. Es hat sich alles verändert... Yuki hat mich verändert", gab Miki zu, "Und jetzt muss ich Yuki finden, auch wenn es mich mein Leben kostet." Keiji war überrascht. "Weißt du, Miki", begann Keiji, "Langsam habe ich wirklich das Gefühl, dass du anders bist als die anderen Teufel. Und... naja... ich muss dir vielleicht auch etwas erzählen, damit du verstehst, warum ich mich... so dumm verhalten habe." Miki hob eine Augenbraue. "Dumm?" "Naja... ich hätte vielleicht... vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass ich dich gemieden habe... und dass ich mich auch selbst jetzt noch vor dem, was du getan hast, fürchte... aus einem ganz anderen Grund. Etwas... aus meiner Vergangenheit. Aber das erzähle ich dir später, denn jetzt müssen wir Yuki finden", Keiji lächelte, "Ok, Partner?" Miki nickte. "Danke...", flüsterte er dann etwas verlegen, "Okay... lass uns Yuki suchen." Währenddessen standen sich Seek und S gegenüber. "Was ist das?", fragte Seek verwundert und sah auf die Überreste des Mondes, in dem S gesteckt hatte. "Dieses Ding hat mir Aya mal verpasst, weil ich nicht artig war", S grinste, "Doch jetzt wo du es glücklichweise zerstört hast, kann ich wieder meine ganze Kraft einsetzen!" S Augen fingen an in einem lilanen Farbton zu leuchten. "So... hier kommt mein erster Angriff!" Sofort raste S mit einer größeren Geschwindigkeit als zuvor auf Seek zu. "Verdammt... was... was soll das?", Seek versucht S mit seiner Ranke zu erdrücken und schleuderte sie in Richtung des kleinen Wolfes, doch dieser wich ohne Probleme aus und sprang auf Seek und drückte diesen zu Boden. "Uah! Glaub bloß nicht, das war alles!", schrie Seek und aus seinem Körper kamen etliche Ranken, die nach S griffen. Dieser hatte kaum Probleme, den flinken Waffen auszuweichen und zerschnitt sie mit seinen Krallen. Seek hatte nun genug Zeit gehabt um wieder aufzustehen und näherte sich S nun direkt um seine Rankenarme auf S zu schlagen. S wurde direkt getroffen, konnte nun aber genug Widerstand leisten um stehenzubleiben und die Ranke zrückzudrücken. Nun schlug Seek ohne Pause auf den Wolf ein. "Warum? Warum stirbst du nicht?", fragte er wütend und S lachte. "Du hättest mich eben nicht unterschätzen sollen. Er raste auf Seek zu, an den Ranken vorbei und griff ihn mit seinen ausgefahrenen Krallen an. Sofort wurde Seek zu Boden geschleudert und blieb besiegt liegen. Langsam näherte sich S und stellte sich dann auf den Bauch des Baummannes. Er beugte sich hinunter und lächelte. "Seek... ich muss sagen, das war wirklich lustig." Auch Seek lächelte. "Wie in den alten Zeiten, was? Bevor wir MSI beigetreten waren..." "Ja, wer weiß wo wir gelandet wären...", S begann in seinem Anzug zu kramen. "Nun... ja, Seek du weißt schon", er holte ein kleines Paket hervor, "egal wie viel Satan dir gezahlt hat, ich zahle dir mehr." Seek drehte den Kopf zur Seite. "Pff...", er war gekränkt, "S. Du kennst mich besser als jeder andere... du hast die ganze Zeit gemerkt, dass ich für Satan spioniere, oder?" S schüttelte den Kopf. "Ich habe zwar bemerkt, dass du nicht mehr so gesprächig warst", gab S zu, "Aber wenn du allein bei mir warst, warst du immer ganz der Alte. Und ich glaube... dass die Spionage für Satan nur ein halbherziger Nebenjob von dir war." Seek nickte. "Das Geld..." S lächelte. "Stimmt... wer weiß, für eine hohe Summe Geld hätte ich das sicher auch gemacht. Wir sind eben Monster..." S half Seek auf die Beine. "Was soll das? Ich habe euch hintergangen. Ich bin jetzt einer von den "Bösen"." "Das ist mir egal", meinte S, "Was tust du nun? Du willst abhaun oder?" Seek nickte. "Mr.X ist stark. Wenn er davon Wind kriegt, dass ich seine Organisation ausspioniert habe und Geheimnisse an Satan verkauft habe, dann wird er sicherlich nicht zögern und mich sofort umbringen. Deshalb verschwinde ich jetzt, ehe irgendwer davon erfährt..." "Ok", S streckte sich, "Ich komme mit dir!" Seek war erstaunt. "Was sagst du da? Du hast doch keine Probleme..." "Na und?", unterbrach S, "Ein guter alter Freund ist mir eben wichtiger! Aber dafür, dass ich dich nicht verpetze musst du mir vorher noch einen Gefallen tun!" "Wir... wir haben es geschafft...", Kaguya blickte in den blutroten Himmel und drückte seine Hand an seine blutende Schulter. "Es waren viele...", Aya atmete schwer, "Aber letztendlich haben wir einen sehr großen Teil dieser verdammten Idioten fertiggemacht." "Was habt ihr denn erwartet?", Mr.X rückte seinen Mantel zurecht. Er hatte sich wieder in seine gewöhnliche Gestalt zurückverwandelt. "Es war doch klar, dass wir die fertigmachen. Aber mir scheint, als müsse ich den Kampf gegen Satan selbst nun wirklich alleine bestreiten. Ich mache mich auf den Weg... Kaguya... du suchst Moku und Hora und versuchst sie zu retten. Aya, du passt auf Kaguya auf und kommst nach, sobald ihr er fertig ist." "Natürlich, Boss", Aya half Kaguya zurück in die Höhle zu steigen. "Das dauert nicht lange", murmelte Kaguya und spuckte ein wenig Blut, "Das... das schaff ich noch... los, wir müssen sie schnell suchen!" Nachdem die beiden verschwunden waren, rannte Mr.X in einer abnormalen Geschwindigkeit los, sich Satan zu stellen. "Hoffentlich bin ich nicht zu spät... wenn Satan diesen Jungen in die Finger kriegt, dann..." "Miki, das ist ja alles schön und gut, aber wohin gehen wir?", fragte Keiji dann doch, als die beiden schon fast eine halbe Stunde gegangen waren. "Wir gehen dort hin", Miki zeigte auf einen Sonnenaufgang in der Ferne. "Oh... ehm...", Keiji war doch ein wenig fertig, "Miki... ich bin mir nicht sicher, ob Yuki..." Doch Miki nickte. "Ein Sonnenaufgang um diese Uhrzeit? So ein Unsinn. Dieses Licht kommt nicht von der Sonne... es strahlt noch viel heller. Die Sonne erreicht diesen Ort nicht... deshalb ist es hier immer so dunkel. Das dort hinten ist Yukis Licht!" Keiji verstand. "Okay... los, auf geht's!" Dann rannten sie los. ______________________________________________ Kapitel 3: Ende Uaah... es ist endlich fertig. Naja... Aya wurde als reingelegt und die Organisation steht nun einem großen Problem gegenüber. Und was hat es mit Seek auf sich? Und wird auch S die Organisation verraten um ihm beizustehn? Und was hat Satan mit Yuki vor? All das werdet ihr demnächst in den letzten zwei Kapiteln lesen können! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)