Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards von Drako_Draconis (Artemesias Untergang war nur der Anfang) ================================================================================ Kapitel 7: Feste und andere Maßnahmen ------------------------------------- Es war schon morgen, als Ash in seinem Quartier aufwachte. Heute war Sonntag, der Tag des Strandfestes, welches Selphie und ihr Komitee auf die Beine gestellt haben. Ash lag noch ein paar Minuten im Bett und versuchte seine Gedanken zu Ordnen. Nach ein paar ergebnislosen Minuten seufzte er und widmete sich seiner allmorgendlichen Routine. Das Gespräch mit Caro hatte ihm auch in der Nacht keine Ruhe gelassen. Er musste mit dem Ordnungsdienst sprechen. Schnell war er in seinen Kleidern und verließ mit schnellen Schritten sein Quartier. „Morgen.“, hörte er Nikos Stimme neben sich, „Warum hast du es so eilig?“ Erschrocken drehte er sich zu seinem Freund, den er fast über den Haufen gerannt hätte. „Ich such den Ordnungsdienst.“, meinte er kurz und sah seinen Freund fragend an. „Caro hast sich wohl wieder an dich ran gemacht?“, fragte er scherzend und zuckte mit den Schultern. „Geh doch gleich zum Direktor, der hat doch auch immer nen offenes Ohr.“ Schon wollte Ash sich wieder auf den Weg machen, sagte dann aber zu seinem Freund: „Kann sein, dass ich dich und Sam heute Abend auf der Party brauche.“ Eine Antwort wartete er nicht ab, sondern machte sich ohne Umwege auf den Weg in die Haupthalle und von da zum Fahrstuhl. Er wollte gerade die Taste drücken und den Fahrstuhl rufen, hielt aber inne. Irgendwie kam er sich komisch vor, so grundlos beim Direktor rein zu platzen und mit haltlosen Anschuldigungen um sich zu werfen. Ok, er vertraute Caro, aber das hieß nicht, dass sie Glaubwürdig war. „Ich dreh noch durch!“, sagte er laut und raufte sich die Haare. „Warum denn das?“, hörte er eine Mädchenstimme und fuhr erschrocken herum. „Hast du das öfter?“, fragte Jade und beobachtete ihn neugierig. Er setzte gerade zu einer Epischen Erklärung an, beließ es dann aber bei einem „Nein“. „Wenn du zum Direktor möchtest, komm ich mit.“; meinte sie und lächelte. „Muss mich noch vorstellen gehen. Gestern hatte er keine Zeit.“ Erleichtert atmete er aus. Jetzt fühlte er sich wenigstens nicht mehr so komisch, als er die Taste drückte und den Fahrstuhl rief. „Euer Garden ist schön und das Wetter ist herrlich.“; meinte sie als sie auf den Fahrstuhl warteten, „Bei uns ist es immer so kalt.“ „Im Sommer ist es hier herrlich, aber der Winter kann auch böse werden.“, begann er zu erklären, „Letztes Jahr hatten wir Unmengen von Beißkäfern in der Haupthalle, weil die sich vor der Kälte retten wollten.“ „Hattet wenigstens was zu tun.“, meinte Jade fröhlich. Dann machte es „Ping“ und die Fahrstuhltür öffnete sich. „In welcher Etage sitzt den der Direktor?“ „Dritte Etage. Sein Name ist Squall Leonhart.“, erklärte er ihr. „Ja, ich weis.“, sagte sie als sie den Fahrstuhl betraten, „Den kennt so ziemlich die ganze Welt.“ Wie von selbst fand seine Hand den Knopf für die dritte Etage und dann waren sie schon auf dem Weg. „Mit was kämpfst du eigentlich?“, fragte Jade Ash. „Mit gar keinen. Ich benutze meinen Körper.“, meinte er und versuchte sich die passenden Sätze zurecht zu legen. „Oh, ich hab von denen gehört. Auch hab ich gehört, dass einer von euch diesen Wettkampf letzte Woche gewonnen haben soll.“, sagte sie und sah aus dem Fahrstuhl heraus. „Und du?“, fragte Ash neugierig. „Doppelschwert.“ „Kannst uns ja heute Abend mal was zeigen.“, sagte er und sah nach oben. „Auf der Party? Warum nicht, wenn die Ausbilder nichts dagegen haben.“, meinte sie schulterzuckend. Dann machte es „Ping“ und die Türen öffneten sich. Neugierig sah sich Jade um. „Guten Tag, kann ich helfen?“, fragte eine junge Dame an einem zu groß wirkenden Schreibtisch. „Wir möchten gerne den Direktor sprechen. Die junge Dame ist ein Austauschschüler aus Trabia und möchte sich vorstellen.“, erklärte er der Sekretärin. „Und sie?“, fragte sie und musterte Ash. „Eine Beschwerde.“, meinte Ash spontan. Einen Moment sah die Sekretärin beide an, dann beugte sie sich über eine Sprechanlage und kündigte sie an. Einen Moment später kam die Antwort, dass sie eintreten sollten. Sie öffnete die Doppelte Tür und traten in den Raum des Direktors. „Guten Tag, einen Moment bitte.“, meinte Squall, noch über eine Hand voll Papiere gebeugt. Nach ein paar Sekunden zog er einen Schwungvollen strich und seufzte erschöpft. „Immer dieser Papierkram.“, meinte er lächelnd und sah dann seinen Besuch an. „Guten Tag, Herr Direktor Leonhart.“, meldete sich Jade und grüßt mit dem Gardengruß, „Jade Nekoi, Austauschplatinen aus Trabia-Garden, möchte sich hiermit bei ihnen anmelden.“ „Angemeldet. Und Bequem stehen, wir sind nicht in der Öffentlichkeit.“, meinte er und nickte ihr zu. Dann sah er zu Ash und sah ihn fragend an. „Gibt es einen Grund zur Beschwerde?“, fragte er neugierig, setzte dann aber mit einem Lächeln hinzu, „Oder ist dir dein Pokal nicht groß genug?“ Im ersten Moment musste Ash auch grinsen, während er einen Fragenden Blick von Jade bekam. „Nein, es geht um Belästigung innerhalb des Gardens.“, meinte er spontan. „Dann schreib mal den Namen auf und ich lasse sie aufrufen.“, meinte Squall und schob ein Blatt mit Kugelschreiben über den Tisch. „Es wäre mir lieber, wenn sie persönlich mit ihr sprechen würden.“, entgegnete Ash ernst, als er Caro's Namen auf den Zettel schrieb. „Es ist sehr wichtig.“ Squall sah ihn fragend an, stimmte dann aber zu. „Wenn nichts mehr anliegt, möchte ich mich entschuldigen.“, sagte Squall und deutete auf den Papierstapel der noch neben ihm au dem Schreibtisch stand. Beide verabschiedeten sich mit dem Gardengruß und verließen das Büro. Als sich die Tür hinter Ash geschlossen hatte, fragte er sich, ob er das richtige getan hat. Hätte er ihm noch mehr sagen sollen? Würden sie ihr glauben? Ash seufzte schwer als er die Ruftaste des Aufzugs drückte. „Dann hast du also das Turnier gewonnen.“, stellte Jade fest. Ash lächelte sie entschuldigend an. Ihm gingen gerade ganz andere Sachen durch den Kopf. „Geht es dir nicht gut?“, fragte Jade vorsichtig, als sie in den Aufzug gingen. „Ich frage mich nur, ob ich das Richtige getan habe.“, antwortete er ehrlich. „Hat es was mit diesem BloodyMoon zu tun?“, fragte sie neugierig. Ash sah sie an und dachte sich verhört zu haben. „Was weist du darüber?“, fragte er. Seine Stimme schien den Dienst zu versagen. „Nur das, was in eurem Schulnetzwerk stand. Der andere Finalteilnehmer soll BloodyMoon im Blut gehabt haben.“, sagte sie ehrlich. Wieder seufzte Ash, was ihn selber störte. In den letzten Tagen hatte er das zu oft getan. „Hab ich was falsches gesagt?“, fragte das Mädchen neugierig. „Nein, genau das richtige.“, meinte Ash fröhlich und bekam nur einen schiefen Blick von Jade. Dann folgte schon das nächste „Ping“. Sie hatten das Erdgeschoss erreicht und die Türen öffneten sich. „Was hast du heute noch alles vor?“, fragte Jade neugierig. „Vorbereitungen für heute Abend treffen.“, meinte Ash nachdenklich. „Na dann, will ich dich mal in Ruhe lassen.“, sagte sie und wandte sich zum gehen. „Wer reist denn hier schon wieder die Mädchen auf?“, hörte er die tiefe Stimme Sams. Sam und Niko kamen aus Richtung Haupttor und grinsten schelmisch. „Gut, dass ich euch Treffe.“, meinte er und grüßte seine Freunde. „Ich hab was mit euch drein zu besprechen.“, meinte er plötzlich und sah Sam Niko und Jade an. „Und was?“, fragte Niko neugierig. „Nicht hier, in meinem Quartier. Es ist was, was unter uns bleiben muss.“, sagte er ernst. Seine beiden Freunde sahen ihn unsicher an und auch Jade wusste nicht, was sie davon halten sollte. Dennoch machten sie sich auf den Weg. Unterwegs tratschten sie ein wenig und machten scherze, nur Ash kam nicht in die Richtige Stimmung. „Was ist denn los?“, fragte Sam, als Ash die Tür seines Quartiers abgeschlossen hatte. Er lehnte sich gegen seine Zimmertür und suchte die passenden Worte. Er kam sich schon komisch vor, wie einer von diesen Verschwörern. „Jetzt hau endlich raus.“, meinte Niko genervt. Nur Jade sah ihn schweigend an und wartete. „Also gut.“, meinte er und berichtet ihnen von seinem gestrigen Gespräch mit Caro, von den Enthüllungen, die Sie gemacht hatte und über den SEED, der das BloodyMoon vertreibt. „Ich habe vorhin bei Squall eine Beschwerde eingereicht und gemeint, dass sie mit ihr reden sollten.“, beendete er seinen Bericht. Niko und Sam sahen ihn ungläubig an und überdachten das Gerade erfahrene. „Ich kenne sie nicht, aber ich wüsste auch nicht, warum sie lügen sollte.“, meinte Jade nach einer kurzen Pause. „Wenn das Stimmt, wäre das auch ein Grund für ihr Verhalten.“, stellte Niko fest, „Außerdem warum sollte sie Lügen? Aus persönlichen Gründen glaube ich weniger.“ Sam nickte nur und sah Ash dann an. „Was hast du dann vor?“, fragte er leise. „Ich will, dass ihr in ihrer Nähe bleibt. Unsichtbar, versteht sich.“, erklärte er seinen Freunden, „Ich weiß nicht, ob überhaupt was passiert, aber wenn doch, will ich mir nicht die Schuld geben müssen.“ Dann breitete sich eine unangenehme Stille aus. Sekunden schienen zu Minuten zu werden, in denen die restlichen Anwesenden die Folgen abzuschätzen schienen. „Ach was soll's.“, meinte Sam plötzlich und grinste Ash an, „Ich bin dabei!“ „Ich auch.“, sagte Niko mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Wenn du mir schon so sehr vertraust, kann ich dich nicht hängen lassen.“, sagte Jade offen. Wieder tat er es und seufzte erleichtert. Er war wirklich froh, dass sie ihn nicht sitzen ließen. „Na dann, bereiten wir uns auf Heute Abend vor.“, sagte Ash mit einem gemeinen Lächeln auf den Lippen. „Was denkst du?“, fragte Cifer seinen Freund in dessen Büro. „Ein Grashalm.“, meinte Squall nachdenklich, „Aber wenn wir Glück haben, hängt da wirklich eine Wurzel dran.“ „Ich denke, ihr solltet da mal nach schauen.“, sagte Rinoa von ihrem Sessel aus. Squall sah auf die Uhr auf seinem Schreibtisch. Nur noch eine Stunde bis zu der Party. Rinoa hatte Recht, aber er konnte auch nicht den Ordnungsdienst einfach abziehen. Es könnte zu Unruhen kommen, oder einige Schüler nutzen die Abwesenheit aus. „Wir wagen es.“, meinte Squall. „Bist du dir sicher? Wenn hier irgendwas passiert?“, warf sein Freund ein. „Dann passiert es halt. Wenn wir immer nur Vorsichtig gehandelt hätten, immer das Risiko im Blick, wären wir höchst wahrscheinlich nicht hier.“, sagte Squall und warf einen Seitenblick zu Rinoa. „Wenn es dir lieber ist, Cifer, kommen Squall und ich auch mit.“, sagte sie mit einem Lächeln. Squall sah sie überrascht und überrumpelt an, worauf sie nur mit den Schultern zuckte. „Man erwartet halt öffentliches Auftreten von dir.“, meinte sie. „Nimm nur Rai-Jin und Fu-Jin mit. Den Rest lässt du hier, damit uns die Schüler nicht ganz auf dem Kopf herum tanzen.“, wies der Direktor an. Dann war Cifer auch schon schnellen Schrittes Unterwegs. Rinoa hatte sich aus dem Sessel erhoben und ging zum Fenster. „Ash und seine Freunde sind auch schon auf dem Weg.“, meinte sie und beobachtete die vier Personen. „War auch nicht anders zu erwarten.“, sagte Squall nachdenklich. Die ganze Sache war ihm nicht geheuer. Im Normalfall würde er es bei den Vieren belassen, aber was das Mädchen gesagt hatte, lies ihn nicht in Ruhe. „Was hast du?“, fragte Rinoa ohne ihn anzusehen. „Wenn der Wirklich so schlimm ist, wie dieses Mädchen gesagt hat, hat der Garantiert noch Begleitschutz. Und wenn die auch was von diesem Mist Intus haben, dann kriegen die Vier auch ganz schön Ärger.“, erläuterte er seine Gedanken. „Deswegen kommen wir ja auch mit.“, sagte sie und begann zu grinsen. „Sag mal, hast du noch die Strandsachen, die dir Selphie geschenkt hatte?“ Squall sah sie an und erinnerte sich mit Schrecken daran. Aber als er seiner Verlobten in die Augen sah, wusste er, dass Gegenwehr sinnlos war. Zusammen gingen die Vier durch das Haupttor und machten sich auf dem Weg zu Strand. Sie hatten zwar Pläne geschmiedet, sie aber meistens wieder verworfen, da sie eigentlich nichts wussten, weder was der Typ konnte, noch wie viele seiner Leute dabei waren. „Improvisieren ist alles.“, meinte Niko abschließend und die anderen drei konnten nur Zustimmen. Sie waren im Endeffekt nur auf einen festen Punkt gekommen. Wenn es wirklich ausarten sollte, würde Jade Caro decken. Sie wussten nicht, wie gut die Austauschschülerin im Kampf war, aber sie vertrauten ihren Fähigkeiten und ihrem Waffenvorteil, da noch keiner sie in Aktion gesehen hatte. Sie schwiegen, bis sie den Strand erreichten. Kohlebecken waren aufgestellt und kleine Feuer prasselten Darin. Verteilt waren auf dem Sand Decken zu sehen, sowie Liegestühle, kleine Tische und auch eine Improvisierte Strandbar. Alles in allem war es sehr übersichtlich gehalten. „Morgen die Herrschaften.“, meinte plötzlich der Barkeeper. Komischer Vogel, dachte Ash, als er den sportlich gebauten Mann ansah. Der Oberkörper wurde von einem Engen weißen Hemd bedeckt, unter dem sich die Muskeln abzeichneten, eine hellbraune Badehose und Sandalen rundeten das Bild ab. Aber das Was Ash so störte war der Cowboy-Hut, den er trug. „Kann ich euch oder der Dame was zu trinken anbieten, alles umsonst.“, meinte er vergnügt. „Noch nicht, später dann.“, antwortete Sam freundlich. „Hidiho, Schöne Dame, kann ich ihnen was spendieren!“, rief er plötzlich, sodass die Gruppe sich umdrehte. „Nein, danke.“, sagte Caro, die sich auf die Vier zu bewegte. Der Wind spielte mit ihrer Offenen Haaren, als sie Näher kam. Sie trug einen Dunkelblauen Badeanzug, der wie ihre Gestrige Kleidung angenehm geschnitten war. „Wow.“, meinte Sam als er die Rothaarige ansah. „Kinnlade hoch, sonst verschluckst du noch nen Focarol.“, stänkerte Niko. „Klein oder groß?“, mischte sich Jade lachend ein. Caro lächelte nur verlegen. „Abend.“, meinte Ash grinsend, „Hat er sich schon gemeldet?“ Caros Stimmung schlug um und sie nickte mit zusammengepressten Lippen. „Er hat mir mal wieder was zum anziehen zukommen lassen.“, meinte sie und sah wütend zu Boden. „Beruhige dich.“, meinte Ash ruhig, „Wenn was passiert, wir sind da.“ Caro sah ihn an und er deutet auf die kleine Gruppe. „Sie wissen Bescheid und werden helfen, wenn Hilfe gebraucht wird.“, erklärte er ihr, „Wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass wir Gewalt brauchen, wird sich Jade um dich kümmern.“ Er deutete Auf die Austauschschülerin, welche nur freundlich nickte. „Den Rest kannst du uns überlassen.“, warf Niko selbstsicher ein. „Wenn ich helfen kann, einfach melden.“, meinte der Barkeeper fröhlich, kassierte aber nur einen fragenden Blick von der Gruppe. „Ich kann doch nicht zulassen, dass man eine Dame verletzt.“, meinte er theatralisch Dann verabschiedete sich Caro. Ash war dabei gar nicht wohl. Auch dass der Mann hinter der Bar gelauscht hatte, beunruhigte ihn. Auch er suchte sich einen Platz, möglichst nahe bei der Rothaarigen. Dann sah er Jade an. Sie hatte sich einen guten Platz Organisiert und packte nun ein Achtzig Zentimeter langes, schmales Bündel aus. Vorsichtig zog sie zwei Schwerter mit feiner Klinge heraus. Sie durften knapp fünfundfünfzig Zentimeter Klinge haben, der Rest war Griff. Er wusste, dass es nur Trainingswaffen waren, aber sie wirkten trotzdem sehr echt. Dann begann sie ihre Vorführung. Sie schwang die Schwerter als wären sie federleicht. Geschmeidig führte sie die Klingen, sodass es aussah, als würde sie Tanzen. Dann begann sie mit den Schwertern Achten zu ziehen, bis sie vollkommen Synchron waren. Plötzlich lies sie mit einer Hand los. Anders als er erwartete hatte, wirbelte das Schwert nicht unkontrolliert davon, sondern war mit dem Griff des anderen Verbunden. Erstaunt betrachtete Ash ihren Tanz, denn anders konnte man die fließenden Bewegungen nicht nennen. „Warum hast du es nicht an?“, hörte er plötzlich eine Männerstimme fragen und alle Alarmglocken in ihm Schlugen an. Er kannte diese Stimme. Es war die Selbe, die ihm ein Getränk während des Turniers angeboten hatte. „Ich möchte es aber nicht anziehen.“, entgegnete Caro leise. „Willst du dich mir etwas widersetzen? Du weist doch, dass dir das nicht bekommen würde, oder?“ Langsam begann es in Ash zu kribbeln. Aus irgendeinem Grund wollte er diesen Typen ungespitzt in den Boden rammen. „Ich gehöre nicht dir! Ich bin nicht dein Eigentum!“, wehrte sie sich jetzt lauter. „Du weist, dass ich dir sehr viel Ärger machen kann.“, drohte er ihr. „Und sie haben sie bedroht.“, meinte Ash trocken. Einen Moment herrschte Stille. „Ja, und? Hast du was dagegen?“, meinte er in einem Überheblichen Tonfall. Noch einmal Abzug bei der Sympathie. „Ja.“, sagte er kurzerhand und verkniff sich eine Verbale Ohrfeige. „Du bist ein Anwärter, oder? Du solltest dich nicht in die Angelegenheiten der Erwachsenen einmischen.“, sagte er herablassend. Langsam platze Ash der Kragen. „Und du solltest Lernen, andere in Ruhe zu lassen.“, sagte er und drehte sich zu dem SEED. Er kannte ihn. Viele der Mädchen im Garden schwärmten von ihm. Irgendwie taten sie ihm Leid, denn wenn der Typ so weitermachen würde, würde er sich nicht mehr zurückhalten. „Du hast gerade eine Gardenfremde Person bedroht. Was glaubst du eigentlich, was der Direktor davon halten wird?“, fragte Ash offen und machte aus seiner Wut keinen Hehl. „Wagst du es mir zu drohen?“, fragte der SEED aufgebracht. Ash schüttelte den Kopf und grinste ihn schief an. „Ich drohe nicht. Es war ein Versprechen.“, sagte er ernst, „Und ich verspreche dir noch etwas. Wenn du sie nicht in Ruhe lässt, wird der Abend für dich sehr ungemütlich.“ Der Mann begann zu lachen und ein Dutzend Männer stimmte mit ein. „Wenn du glaubst, dass ich vor dir Angst habe, hast du dich geschnitten.“ Dann hob er die linke Hand und schnippte. Schon bewegten sich drei Männer auf ihn zu. Es waren, so wie Ash selbst, Anwärter. Und sie sahen nicht gerade freundlich aus. „Du hast nicht zufällig bei der „Verbale Problemlösung“ im Unterricht gefehlt, oder?“, sagte Ash sicher. „Warum? Weil du doch nur reden wolltest?“ „Nein, weil du dann wissen würdest, dass ich die drei in die Tonne hauen werde.“, entgegnete Ash ruhig. Dann griffen die drei an. Ash machte es kurz und Schmerzlos, nutzte Jede löse, die sie sich gaben gnadenlos aus. Dann lagen sie schon am Boden. Der SEED sah ihn ungläubig an. „Wer bist du?“, fragte er mit Neugierde in der Stimme. „Der King of Balamb-Garden“, meinte Ash und versuchte Dreckig zu Grinsen. Die restlichen Neun, die er im Schlepptau hatte, schienen plötzlich nicht mehr so sicher. Auch ihr Anführer schien überrascht zu sein. „Wenn du willst, kannst du die Kleine haben.“, bot er ihm plötzlich an. Ash erwiderte nichts, sondern sah ihn nur an. Langsam hob er seine Hand und hielt sie Caro hin, welche den Wink auch verstand und vorsichtig zu ihm ging. „Da das ja jetzt geklärt ist, können wir ja wieder getrennte Wege gehen.“, meinte der SEED zuversichtlich. „Glaube ich nicht.“, entgegnete Ash, „Ich will wissen, warum du dem Kerl das BloodyMoon gegeben hast.“ Entsetzen machte sich auf dem Gesicht des Mannes breit. Dann sah er an Ash vorbei und die Rothaarige hinter ihm an. „Was hast du Gesagt?“, fragte er wutentbrannt. „Alles.“, meinte Caro leise, „Ich habe dem Direktor schon alles berichtet.“ Dann begann der SEED zu hysterisch zu lachen. „Aber einem kleinen Flittchen wie dir wird er doch nicht glauben.“, meinte er und sah die beiden von oben herab an, „Aber ich werde schon dafür sorgen, dass ihr nicht mehr sagen könnt.“ Wieder hob er den Arm und schnippte. Seine Handlanger setzten sich in Bewegung, wurden aber gleich darauf von Sam und Niko gestoppt. Von einem Moment zu anderen wurde es von einem scheinbar Kontrollierten Kampf zu einer handfesten Schlägerei. Schnell war Jade bei Caro gewesen und hatte sie ein Stück von dem Knäuel aus Fliegenden Fäusten und Füßen entfernt. Ash vertraute einfach nur seiner Reaktion, wehrte ab, schlug zu, wich aus. Er dachte nicht nach, sondern handelte nur. Er spürte wie seine Fäuste und Füße trafen, spürte sogar den einen oder anderen Treffer, aber das Adrenalin hatte den Kampf gewonnen. Plötzlich ertönte hinter ihm ein Schrei. In einer Bewegung schlug er seinen Gegner nieder und Fuhr herum. Schon im Nächsten Moment sah er Caro, gepackt von einem Mann. Dann klirrte es, der Mann ging zu Boden und hinter ihm stand der Barkeeper, den Flaschenhals noch in der Hand, mit einem grinsen auf den Lippen. Dann wanderte sein Blick zu Jade, die sich mit der Doppelklinge wehrte. Ihr Gegner Stach mit einem Messer zu. Sie wich tänzelnd aus und riss an ihrem Doppelschwert. Die Griffe trennten sich, aber dazwischen war ein Band, oder Draht, zu sehen. Mit einer Flüssigen Bewegung hatte sie die Hand des Angreifers in einer Schlaufe gefangen, da raste schon das erste Schwert auf den Magen und das Zweite in den Nacken. Sonderanfertigung, hallte es in Ash Kopf, der erste Gedanke, seit dem es angefangen hatte. „Sieht so aus, als wäre ich an der Reihe.“, hörte er die Stimme des SEEDs hinter sich. Hastig fuhr er herum. Ein Messer in der Hand haltend kam er auf Ash zu. Der Anwärter hatte zwar gehofft, dass es so kommen würde, aber irgendwie verfluchte er sich jetzt. „Wollen wir tanzen?“, fragte er und spielte mit seinem Messer. Auch Ash begab sich in Position. Doch sein Gegenüber bewegte sich nicht, sondern sah sich nur mit aufgerissenen Augen um. „Verdammt, was ist hier los?“, fluchte er laut. „Ich bin hier los.“, erklang Rinoas Stimme. Als Ash sich umdrehte ging sie an der Bar vorbei, einen Cocktail in der Hand und der Direktor neben ihr. „Ich hab mir das jetzt lange genug angesehen.“, meinte sie wütend, „Wie kann es ein SEED nur wagen, sich so zu verhalten. Das ist echt unter aller Würde.“ Sie ging an Ash vorbei direkt auf den SEED zu, der noch immer wie versteinert da stand. „Hiermit wird dir und allen, die heute unter deinem Kommando standen der Rang eines SEED Aberkannt.“, sagte sie ernst und wandte sich ihrem Verlobten zu. „Ruf den Ordnungsdienst und lass sie einsperren.“, sagte sie mit Fester Stimme zu Squall. „Warum? Das können sie nicht machen!“, schrie der SEED fast empört. Nun bewegte sich auch Squall auf ihn zu. „Der Ordnungsdienst ist verständigt. Hiermit lasse ich sie und ihre Kumpane wegen Angriffs auf die Mitglieder des Balamb-Garden verhaften.“, sagt er kalt. Dann herrschte eine eisige Stille. Viele der SEEDs konnten es nicht glauben. Vom Elite-Söldner zum Verbrecher geworden begannen sie zu jammern und zu bereuen. Aber der Direktor und die Hexe blieben hart. Es dauerte nicht lange, bis der Ordnungsdienst die Gefangenen abgeführt hatte. Dann wurden die Schäden begutachtet. Einige Falschen, Tische und Stühle waren zu Bruch gegangen. Sie waren nochmal mit heiler Haut davon gekommen. Nur Sam hatte es erwischt und das war auch nur ein Kratzer. „Ihr habt euch gut geschlagen.“, meinte Rinoa fröhlich, als sie sich an die Bar gesetzt hatte. „Das war ziemlich Riskant.“, sagte Squall und bestellte sich ein Glas Wasser. „Ohne Risiko kein Spaß.“, meinte Sam grinsend und fuhr sich mit dem Finger erneut über den Kratzer an der Brust. „Wenn du so weitermachst heilt das nie.“, sagte Squall mit einem Lächeln. „Das sagt der Richtige.“, protestierte Rinoa. „Deswegen hab ich auch das Recht sowas zu sagen.“ Irgendwann, dachte sich Ash, wird er sich schon daran gewöhnen. Dann wandte sich der Direktor dem Barkeeper zu. „Sag mal, seit wann bist du Hier, Irvine? Und was machst du hier überhaupt?“, erkundigte er sich neugierig. „In Galbadia wurde es langweilig, da hab ich gedacht ich besuche meine Süße mal wieder.“, antwortete er grinsend. Verwirrt sahen die jungen Leute zwischen den beiden Männern hin und her. „Irvine Kinneas? Der Scharfschütze aus dem Galbadia-Garden, der half die Hexe Artemesia aufzuhalten?“, fragte Niko neugierig. „Und wieder ein Punkt für unser Lexikon.“, meinte Sam und lachte, kassierte dafür aber einen Stoß in die Rippen. „Irvine!“, erklang plötzlich die Stimme der Komitee-Leiterin. Schon im nächsten Moment war Irvine über den Tresen gesprungen und rannte auf die aufgeweckte, junge Dame zu. Kaum hatten sie sich erreicht, lagen sie sich in den Armen. „Fernbeziehung?“, fragte Ash nebensächlich und widmete sich seinem Getränk. „Auf Dauer hält die beiden keiner aus, da mussten wir doch was unternehmen.“, scherzte Squall offen. „Herr Direktor, darf ich was sagen?“, erkundigte sich Ash vorsichtig. Squall nickte nur zur Bestätigung. „Gelb steht ihnen echt nicht.“, meinte er und deutete dezent auf die grelle, gelbe Badehose. Squall begann zu lachen und meinte: „Kannst dir ja vorstellen von wem die ist.“ Oh ja, das konnte Ash gut. „Ich denke, die Party ist trotzdem noch was geworden.“, meinte Rinoa, als sie Hand in Hand mit ihrem Verlobten am Strand entlang lief. „Ja, es ist doch noch schön geworden, auch wenn der Anfang etwas Chaotisch war.“, sagte er lächelnd und sah dann seine Verlobte an, „Aber einen Wunsch hab ich.“ Rinoa blieb stehen und sah ihn erwartungsvoll an. „Die Klamotten müssen weg.“, meinte er und zeigte auf das bunte Hawaii-Hemd und die gelbe Badehose. Rinoa begann verschmilzt zu Grinsen. „Jetzt oder später?“ Squall, von der Frage vollkommen überrascht, begann rot anzulaufen. „Ich hatte gedacht, wenn wir wieder zu Hause sind.“, meinte er grinsend, als er sich wieder gefangen hatte, „Aber ich richte mich ganz nach dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)