Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards von Drako_Draconis (Artemesias Untergang war nur der Anfang) ================================================================================ Kapitel 4: Duell unter BloodyMoon --------------------------------- „Meine Damen und Herren, liebe SEEDs und Anwärter! Meine Verehrten Zuschauer! Hiermit möchte ich sie Beim Finale des Diesjährigen Turniers „King of Balamb-Garden“ begrüßen! Ich freue mich schon auf den bevorstehenden Kampf und bitte Sie es unsere Finalisten mit einem großartigen Applaus zu begrüßen!“, lies Selphies Stimme das Turnier beginnen. Ash saß zusammen mit seinem Kontrahenten im Pavillon. Cifer war so gütig und hatte Xell mitgenommen, da er den beiden noch ein wenig Ruhe gönnen wollte. Der andere saß mit gesenktem Kopf auf der Bank am anderen Ende, in seinen Händen die beiden Gun-Dagger. Schon seit er das Halbfinale Gewonnen hatte, war er Stumm. Ein seltsames Gefühl machte sich in dem jungen Kämpfer breit, dass Gefühl, das mit seinem Gegner definitiv etwas nicht stimmte. „Wie willst du sterben?“, fragte er plötzlich. Ash schrak bei den geflüsterten und unerwarteten Worten auf und fragte: „Was?“ „Willst du Langsam oder Schnell sterben?“, meinte der andere. Noch Sekunden nachdem er es gesagt hatte, halten die Worte in Raum nach. „Normal.“, antwortete Ash und hoffte auf einen schlechten Scherz oder einen Einschüchterungsversuch. „Dann werde ich dich leiden lassen.“ Mit diesen Worten stand er mit einer einzigen Bewegung auf, Kerzengrade, bis auf den gesenkten Kopf. So ging er zum Ausgang, der sie in die Arena führen sollte. Ash war mulmig. Am liebsten hätte er den Kampf abgesagt, aber sein Stolz schien das nicht zuzulassen. „Du wirst dich doch nicht von so einer plumpen Einschüchterung verjagen lassen, oder?“, fragte er sich selbst. Er kam zu der Erkenntnis, dass er liebend gerne weg gerannt wäre. Aber er konnte es nicht tun. Er wäre wieder nur der Verlierer. Und das wollte er Rinoa nicht antun, wo sie sich schon die Mühe gemacht hat, ihn aufzumuntern. Dann ertönte Selphies Ruf nach den Finalisten „Viel Spaß beim Sterben.“, sagte sein gegenüber und bewegte sich mit Fahrigen Bewegungen hinaus auf das Kampffeld. Rinoa zuckte leicht zusammen und zog scharf die Luft ein. „Rinoa, ist alles in Ordnung?“, fragte Squall sofort. Sie sah ihren Verlobten an. So wie er sie ansah musste sie Panisch wirken. „Es ist dieser Kämpfer.“, sagte sie und deutete vorsichtig auf den SEED-Anwärter mit den beiden Gun-Daggern. „Ash wird das schon schaffen. Er hat sich doch gemacht in dem Turnier.“, versuchte Squall sie aufzuheitern und umfasste vorsichtig ihre Hand. „Das mein ich nicht.“, sagte sie und dann wurde ihre Stimme zu einem flüstern, „Ich kann sein Wesen nicht spüren.“ Squall sah sie an und verstand nicht, dass sah sie in seinen Augen. „Normalerweise kann ich bei jedem Menschen sein Wesen spüren, aber bei diesem nicht.“, erklärte sie besorgt. „Was meinst du?“ „Das Wesen ist die Art der Person.“, antwortete Edea, die das Gespräch gehört haben musste, „Darüber kann eine Hexe erkennen, wie man ihr Gesinnt ist und wie sie mit der jeweiligen Person umgehen kann.“ Auf die Erklärung seiner Ziehmutter machte er sich in Gedanken den Vermerk, sich mal ausgiebig mit ihr unterhalten zu müssen. „Das wird schon schiefgehen.“, versuchte Squall sie erneut aufzumuntern. „Davor habe ich ja Angst.“, sagte sie leise und drückte seine Hand fester. „Kannst du nicht Rai-Jin und Cifer fragen, ob sie näher an den Ring gehen können?“, zitterte ihre Stimme. Vorsichtig griff Squall sich an den Knopf in seinem Ohr und gab die Bitte weiter. Eine Antwort bekam er nicht, konnte aber Cifer sehen, der neben dem Pavillon erschien und neugierig ein paar Schritte näher ans Feld ging. „Stimmt etwas nicht?“, machte der galbadianische Abgeordnete leise auf sich aufmerksam. „Nein, es ist alles Ok.“, erwiderte Squall und merkte wieder, warum er Politiker und ihre Marionetten nicht leiden konnte. „Also stimmt wirklich etwas nicht. Sind wir etwa in Gefahr?“, fragte er und blickte sich Panisch um. Mit einem schnellen Handgriff hatte er den Stecker des Mikrophons gezogen. „JA, sie sind in Gefahr! Und zwar in Unmittelbarer.“, sagte Squall fest und bemerkte vergnügt, wie sein Gegenüber langsam im Sitz verschwand. „Warum denn?“, erkundigte er sich erneut. „Weil ich sie, falls sie ihr Maul nicht halten können, mit Freuden und einem abgesegnetem Tritt in ihren kleinen Bürokratenhintern aus dem Garden werfen lasse!“, fauchte Squall den Mann an. „Das können sie nicht tun.“, versuchte sich der Mann vor Squall aufzubauen, was ihm unter dem tödlichen Blick nicht gelang. „Sie Stellen unsere Kompetenz in Frage. Des Weiteren haben sie einen Politischen Gast aus Esthar und auch einen Freund von uns beleidigt, also würde ich sagen, sie halten ihre große Klappe und halten die Füße Still. Ansonsten sehe ich mich gezwungen sie eigenhändig aus dem Garden zu entfernen.“ So wie er das letzte Wort gesagt hatte, klang es in Rinoas Ohren sehr endgültig. Wann war er das letzte Mal so wütend? Es war in Esthar, kurz nachdem Adells Vernichtung bekannt gegeben wurde. Einer der Reporter hatte Rinoa und Ellone als „Böse Hexen“ bezeichnet und mit der bösen Edea und Adell auf eine Stufe gestellt und sie angeprangert eine Bedrohung für den Weltfrieden zu sein. Laguna und Squall waren außer sich und haben den armen Mann so zusammen gestaucht, dass er sich wahrscheinlich noch nicht erholt hatte. Das war jetzt schon zwei Jahre her. „Mein Junge, ich glaube der Mann wird jetzt ruhig sein.“, sagte Edea mit warmen Stimme. „Ich wollte...“, begann er, wurde aber von Edeas „Verhandlungsblick“ auf. „Bin still.“, flüsterte der Abgeordnete und sank weiter in seinen Stuhl. Squall sah erneut zu ihm und konnte in Kiros Gesicht ein Lächeln sehen. „Irgendwas Stimmt mir dem nicht!“, mischte sich Rinoa erneut ein. „Du meinst er ist kein Mensch?“, fragte Squall vorsichtig. „Doch, also bis zu Halbfinale habe ich sein Wesen erkannt. Aber jetzt ist es weg.“, erklärte sie unsicher. „Kann man sowas erlernen?“, fragte Kiros neugierig. „Ja, aber dazu braucht man eine Hexe, die einem sagt, wann man abgeschottet ist.“, erklärte sie nachdenklich. „Oder er hat sein Bewusstsein verändert.“, mischte sich Cid ein. Squall sah auf das Kampffeld herunter. Ash und der andere Standen sich gegenüber, beide zum Kampf bereit. „Er wird es schaffen.“, sagte er zu Rinoa und drückte ihre Hand, „Zur Not brechen wir ab.“ Schon vor einer Minute war der Pfiff ertönt, aber sie starrten sich nur an. Schon mehrere male hatte er seinen Blick zu Rinoa gleiten lassen. Und die Angst die in ihrem Blick lag, steckte ihn an. „Willst du ewig warten?“, fragte sein Gegner plötzlich, die Stimme nur ein Flüstern. „Nur solange bis du angefangen hast.“, entgegnete er und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Gegenüber. Er stand wankend da, die hingen an den schlaffen Armen. Dann war er in Bewegung und kam auf Ash zu. Er hatte die Bewegung nicht einmal gesehen, eher erahnt und wich mit einem Schritt nach hinten zurück. Aber es brachte nichts. Ein Angriff folgte dem nächsten und zwang Ash immer weiter zurück. Dann hatte sein Gegner zu weit ausgeholt und Ash nutze seine Chance. Ein langer Gerade Schlag landete auf dem Brustkorb seines Gegners. Aber der zuckte nicht einmal zusammen. Ein schneller zweiter Angriff folgte auf den Magen, jedoch schien dieser auch wirkungslos. „Zwecklos. Ich bin zu stark für dich.“, flüsterte er. Nochmal schlug holte Ash aus und Zielte auf die Brust seines Gegners. Dieser stand einfach da und breitete sogar die Arme aus, als wolle er ihm noch einen Versuch gönnen. „Wenn du schon so freundlich zu mir bist.“, Meinte Ash trocken. Mit einem gebrüllten „Ki“ traf die Faust die unteren linken Rippen. Deutlich merkte Ash wie die Knochen unter der plötzlichen Wucht brachen und seine Füße sich vom Boden lösten. Nach einem kurzen Flug schlug sein Gegenüber auf und blieb liegen. Ash seufzte, hoffte darauf, dass der Kampf beendet war. Aber da rappelte sich sein Gegner wieder auf, als sein nicht gewesen. „War das alles?“, fragte der Kämpfer und sah Ash an. Seine Pupillen waren stark geweitet und glasig. „Da du schon so freundlich zu mir warst, werde ich auch freundlich zu dir sein und dich schon mal bluten lassen.“, meinte er und seine Lippen weiteten sich zu einem breiten Grinsen. Dann schoss er erneut auf Ash zu. Wider waren es nur Millimeter, die ihn von den Klingen trennten, als er mit einem Satz nach hinten auswich. Dann war die jubelnde Menge still. Hastig sah sich der junge Nahkämpfer um. Alle sahen ihn an. Dann blickte er zu seinem Kontrahenten. Er zeigte mit einer seiner Waffen auf ihn. Ash sah an sich herab. Sein orangefarbenes T-Shirt war vom Schlüsselbein bis fast zu Hüfte sauber zerschnitten. Und darunter bildete sich auf seiner Haut eine feine rote Spur. „Bist du Wahnsinnig?“, rief Ash beinahe Panisch. „Ich hab dich doch gefragt, wie du sterben willst.“, entgegnete der Gun-Dagger-Träger ruhig. „Das Verwenden von scharfen Waffen ist gegen die Regeln!“, hörten sie Selphies Stimme entsetzt über die Lautsprecher hallen. „Hiermit sind sie Disqualifiziert!“ Ash Gegner schnaubte nur. „Ich bin hier, um Blut zu sehen, nicht irgendwelche Regeln zu befolgen!“, rief er und startete erneut einen Angriff. Plötzlich tauchte eine graue Gestalt auf, schwarzer Stahl blitze auf und sein Gegner Fluchte. „Alles Ok?“, hörte er Cifer fragen. Dann war er wieder im Hier und jetzt. „Es brennt, aber ich bin ok.“, meinte er und versuchtet an dem imposanten SEEDs vorbei zusehen. „Ich will dich nicht!“, schrie der Anwärter und griff diesmal Cifer an. Es war ein unglaubliches Bild. Obwohl sein Gegner zwei Waffen benutze hielt Cifer problemlos mit Paraden dagegen. Funken stoben und Metall schrie, aber Cifer bewegte sich kein Stück. Ash sah es zwar, konnte es aber nicht verstehen. Alles schien viel zu schnell zu gehen. „Verschwinde!“, blaffte Cifer den Jungen an. Sein Gegenüber zog die Geschwindigkeit noch ein Stück an. Nun kam auch Cifer ins Schwitzen. „Hau ihn um!“, hörte er plötzlich eine Frauenstimme. Er wandte sich zu den Gästen und konnte Rinoa sehen, wie sie sich auf dem Geländer abstützte und ihn gerufen hatte. „Er hat gegen die Regeln verstoßen. Also ist das Kein Turnierkampf mehr!“, erklärte Squall laut und Stellte sich ebenfalls ans Geländer. Plötzlich schrie Cifer. Er kniete vor seinem Gegner und die Gun-Blade lag neben ihm. Im Gesicht seines Gegners schien Ash der Wahnsinn entgegen. „Er wird sterben.“, sagte Rinoa fassungslos, als sie Cifer vor dem Anwärter knien sah. Er hatte ihm einen leichten Treffer am rechten Arm und am linken Bein verpasst. Dann waren die Gun-Dagger wieder über dem Kopf des Angreifers. „Tut doch was!“, Schrie sie fast panisch. Vom anderen Ende des Feldes Kam Rai-Jin, aber die Distanz war zu groß. Squall hatte bereits ein Bein auf dem Geländer, als er scharf die Luft einsog. Vor dem Wahnsinnigen stand Ash, mehr konnte er leider nicht erkennen. Die Szenerie stand Still. Und Squall musste sich fragen, wann der Junge da hin gekommen ist. „Wie weit darf ich gehen?“, hörten sie Ash Frage. „So weit wie nötig.“, antwortete Squall mit Fester Stimme und war sich der Konsequenz seiner Worte bewusst. „Wenn es sein muss, bis zum Tod.“ Ash nickte nur, bewegte sich aber nicht weiter. Sein Gegner legte den Kopf schief und sah ihn an. Mit einem Ruck hob Ash den Kopf, seine Augen sahen ihn Wütend an. „Kai!“, brüllte er und schon war sein Gegner erneut auf einem Flug in der Horizontalen, jedoch war dieser Angriff weit aus stärker. „Was war das?“, meldete sich der Abgeordnete vorsichtig zu Wort. „Fragen sie mich was leichteres.“, antwortete der Direktor des Balamb-Garden. Ash stand da, die Arme nach vorn ausgestreckt. Von seinen Armschonern waren nur noch Fetzen übrig. Mit einem kräftigen Ruck gaben auch diese Nach. Inzwischen hatte sich sein Gegner entgegen aller Erwartungen erholt. Schwankend stand er da, eine dünne Blutspur zog sich von der Schläfe zum Hals. Ein Arm schien nicht mehr richtig im Gelenk zu sitzen und auch ein Bein hatte einen abstrakten Winkel. Trotzdem Griff er wieder an. Aber er war langsamer. Dem Nächsten Angriff konnte Ash problemlos ausweichen. Wieder traf ein Schlag den Brustkorb seines Gegners. Er taumelte wieder, fing sich dann aber. „Ich bring dich um, koste es was es wolle!“, schrie er mit wahnsinniger Stimme. „Versuch es ruhig.“ Ash Stimme klang kalt in den Ohren der Zuschauer. Nur Rinoa hatte scheinbar das leichte Zittern bemerkt, was in seiner Stimme lag. Er hatte Angst, und das nicht zu wenig. Wenn er es nicht bald schaffen würde, ihn aufzuhalten, müsste einer der beiden sterben. Plötzlich befand sich Ash in Bewegung. Mit schnellen Schritten verkürzte er den Weg. Mit einem kleinen Sprung überbrückte er die letzten Schritte und landete unter dem raunen des Publikums auf der Schulter seines Gegners. Schon im nächsten Moment vollführte er einen Salto und sein Fuß beförderte seinen Gegner in die Luft. Geschickt landete er mit allen Vieren auf dem Boden, während sein Gegenüber unsanft landete. „Warum kämpft er auf einmal so?“, fragte Rinoa unsicher. „Weil wir ihm gesagt haben, dass er so weit wie möglich gehen darf.“, antwortete Squall nicht gerade erfreut. Wieder richtete sich er sich auf. Doch er griff nicht an sondern zeigte nur mit einem der Gun-Dagger auf Ash. „Verschwinde!“, schrie Squall, aber da es schon zu spät. Ash konnte es nicht glauben. Sogar nach dem Salto rappelte sich sein Gegner wieder auf. Aber er blieb kniend vor ihm. Dann hob er einen Gun-Dagger und zeigte auf ihn. Unsicher blieb er stehen, bereit sich gegen einen neuen Angriff zu wehren. Aber sein Kontrahent lächelt nur. Unsicher betrachtete Ash ihn. Die Pupillen waren nicht mehr so schlimm geweitet und auch der Blick war nicht mehr so glasig wie zu Beginn des Kampfes. „Verschwinde!“, hörte er den Ruf seines Direktors. Dann sah er das Grinsen auf dem Gesicht seines Gegenübers und konnte die eindeutige Bewegung erkennen. Schützend hob er die Arme, wissend, dass es nicht reichen würde. Dann ertönte der Knall. Sekunden vergingen, aber er spürte keinen Treffer. Dann sah er an seiner Deckung vorbei und konnte noch den Rest eines Blauen Feldes sehen, dass sich vor ihm auflöste. Sein Blick Fixierte seinen Gegenüber. Rai-Jin kniete auf ihm, die Waffen gut zwei Meter weit entfernt. Dann wanderte sein Blick hoch zur Tribüne. Rinoa stand mit ausgestreckten Armen da und ein leichter Schimmer hatte sie eingehüllt. Sie hatte ihn gerettet. Er lächelte schwach und blickte wieder zu seinem Kontrahenten, in der Stillen Angst, dass er einfach wieder aufstehen würde. Aber seine Angst wurde ihm genommen, als Rai-Jin den scheinbar bewusstlosen Fesseln anlegte und vom Feld brachte, höchstwahrscheinlich in die Krankenstation. „Danke.“, hörte er eine Stimme von hinten. Cifer war zu ihm gekommen. Er zog ein Bein nach und hielt sich seinen Waffenarm. „Alles Ok?“, fragte Ash vorsichtig. Cifer nickte, verzog leicht das Gesicht und erwiderte die Frage. „Könnte sehr viel besser sein.“, antwortete Ash. Langsam begann die Welt um ihn herum sich zu drehen. Er spürt wie er schwankte. Dann fiel er, aber mehr bekam er nicht mit. Langsam öffnete Ash die Augen. Eine Röhrenlampe strahlte schwach auf ihn herab. „Na, wieder unter den Lebenden?“, hörte er Rinoas Stimme neben sich. „Ich glaube schon.“; antwortete er und spürte noch immer einen leichten Schwindel. Er versuchte sich zu bewegen, aber alles ging so schwer. „Was ist los mit mir?“, fragt er und begann die Sterne vor seinen Augen zu zählen. „Du bist Zusammengebrochen. Wir haben dich auf die Krankenstation gebracht und Frau Doktor Kadowaki hat dich durchleuchtet.“, erklärte sie ruhig. „Und was interessantes Gefunden?“, erkundigte er sich und versuchte witzig zu klingen, was seinem Magen aber nicht zu gefallen schien. „Haufenweise Angebrochene Knochen. Deswegen hat sie dich fast Komplett eingegipst.“, scherzte Rinoa und zauberte so Ash ein Lächeln auf die Lippen, „Aber nichts Ernstes.“ „Das ist gut.“, antwortete er und wollte einfach nur wieder schlafen. „Ich hab hier was zu trinken für dich.“ Dann spürte er, wie sich die Liege bewegte. Er hatte das Gefühl herunter zu rutschen, wurde aber zum Glück von einem Gurt festgehalten. Dann setzte sie das Glas an seine Lippen. Das Getränk schmeckte fruchtig, nicht zu süß, hinterließ aber einen Komischen Nachgeschmack. „Was ist das?“ „Kraftgetränk.“, meinte sie lächelnd, „Du warst sehr erschöpft und dein Körper braucht jetzt erst mal Ruhe und Kalorien.“ „Damit ich Fett werde? Ne danke.“, versuchte er zu scherzen. Aber er musste zugeben dass das Getränk geholfen hatte. Langsam verzog sich die Übelkeit und auch die Sterne verschwanden. „Wie geht es dem anderen?“, fragte er vorsichtig. Er konnte sich noch daran erinnern, nicht gerade sanft mit ihm gewesen zu sein. „Er wird’s überleben. Mindestens 3 gebrochene Rippen, mehrfache Frakturen an Armen und Beinen und ein recht „Einfachen“ Schädelbruch, wie der Doktor meinte.“, zählte sie im Plauderton auf. In Ash zog sich alles zusammen. „Du hattest keine Wahl. Hättest du ihn nicht so zugerichtet, wärst du jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit Tot.“, versuchte sie ihn Aufzuheitern. Er sah an die Decke. Trotzdem hatte er das Gefühl zu weit gegangen zu sein. „Mal ne ganz andere Frage.“, begann Rinoa und zog damit Ashs Aufmerksamkeit auf sich, „Hast du irgendwelche Wünsche?“ Im ersten Moment sah er sie nur verwirrt an. Im zweiten wurde es auch nicht besser. „Ich versteh nicht.“, antwortete er ehrlich. „Junge.“, meinte sie lächelnd, „Du hast das Turnier gewonnen.“ Die Information kam an, aber konnte, oder wollte in seinem Kopf nicht verstanden werden. „Er wurde doch schon Disqualifiziert. Des Weiteren hast du ihn im Kampf besiegt. Egal welchen Ausgang man nun als Grundlage nimmt. Du hast das Turnier gewonnen.“ Wieder sah Ash Rinoa an und in seinem Blick lag Unglaube. Er schüttelte nur den Kopf, Worte waren im Moment nicht mehr da. Sie Nickte nur. „Ich hab...“, begann er den Satz leise. „Gewonnen.“, beendete Rinoa als nach einigen Augenblicken nichts mehr folgte. Mit einem Ruck wollte er sich aufsetzen, aber da machten ihm ein paar Sterne und die Übelkeit einen Strich durch die Rechnung und er sank wieder auf die Liege. „Bleib liegen, Du musst dich ausruhen.“, redete Rinoa sanft auf ihn ein. „Da gäbe es wirklich was, was ich gerne hätte.“, meinte er leise. „Komm raus damit.“, meinte Rinoa beschwingt. „Naja, es wäre eine Jacke.“, sagte er und wurde immer kleiner. Sie sah ihn fragend an und er wünschte sich noch kleiner zu werden. „Ich hab die vor dem... Unfall, in einem Geschäft in Timber gesehen. Sie war mir viel zu groß, aber ich wollte sie unbedingt haben.“, erzählte er und musste Lächeln. „Als ich dann meine Eltern soweit hatte, war die Jacke verkauft. Es war ein Unikat, haben sie gesagt.“ „Wie sah sie denn aus?“, erkundigte sich die weiße Hexe neugierig. Ash schloss die Augen und versuchte sich die Jacke vorzustellen. Zuerst sah er nur seine Eltern und musste sich zusammenreißen, keine Träne raus zulassen. „Sie war schwarz, Leder glaub ich. Reißverschluss und einen weißen oder grauen Pelzkragen.“ Rinoa sah ihn nachdenklich an und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Sie können ruhig lachen, wenn sie wollen.“, meinte er und lächelte Schwach. Sie legte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund, beugte sich über ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Damit du schnell gesund wirst.“, meinte sie lächelnd. Ash hatte das Gefühl, als würde er wie eine Tomate aussehen. Dann wandte sie sich zum gehen. „Danke.“, rief Ash ihr hinterher, worauf sie sich umdrehte und ihn neugierig ansah. „Dafür dass sie mich gerettet haben.“, meinte er fröhlich. Sie lächelte ihn freundlich an, nickte und verließ geschwind die Krankenstation. „Setzt dich endlich!“, fuhr der Blonde SEED den Direktor an, der wie ein wildes Tier im Käfig auf und ab lief. „Verdammt Cifer! Du hättest draufgehen können!“, schrie er seinen Freund an. „Weiß man denn noch immer nichts?“ „Rinoa wollte nach dem Jungen sehen und dann die Berichte mitbringen.“, sagte Cifer gelassen. Mit einem tiefen Seufzer ging Squall zu seinem Schreibtisch und lies sich in den Stuhl fallen. Zum Glück war er den Abgeordneten schnell genug losgeworden. „Ich werde ihn mit raus nehmen und mich dann zurück nach Esthar machen. Wenn ihr was raus gefunden habt, sagt Bescheid.“, hatte Kiros gemeint, kurz bevor er abgereist war. Wieder spürte Squall die Ratlosigkeit und wollte wieder aufspringen, als die Automatische Tür des Direktoren-Büros aufging. Rinoa schien in das Zimmer zu schweben. Die Berichte von denen Cifer geredet hatte unter dem Arm. „Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber ich hab noch ein bisschen mit ihm geredet.“, begrüßte sie die Beiden Männer. Wortlos reichte Sie Squall die Akte und setzte sich vorsichtig auf die Tischkante. Seite um Seite las er. Sie brauchte sein Wesen nicht zu spüren, dafür kannte sie ihn einfach gut genug. Etwas schien nicht zu stimmen. „Lies mal die letzten Seiten, den Toxikologischen Bericht.“, meinte Squall und reichte die Akte an Cifer weiter. Ohne um schweife blätterte er durch und las die letzten Seiten sehr aufmerksam. „Das kann nicht sein.“, meinte er leise und sah Squall ratlos an. „Was kann nicht sein?“ „Der Junge hatte BloodyMoon im Blut, und davon gar nicht wenig.“, antwortete Squall. BloodyMoon war eine Neue Droge, deren Herkunft keiner kannte. Die steigerte die Kraft und Ausdauer und leider auch die Aggressivität. „Und wie viel hatte er genommen?“, fragte Rinoa neugierig. „Laut dem Toxikologischen Bericht eine fünfhundertfache Dosis.“, erklärte Squall gedrückt. „Wie ist das möglich?“, fragte die junge Hexe ungläubig. „Normalerweise nimmst du ein Gramm auf einen Liter Wasser. Das heißt, du hast ungefähr einen Milligramm von dem Zeug intus.“, erklärte ihr Cifer, „Wenn er also nur einen Schluck getrunken hat, dann ist es durchaus wahrscheinlich, dass so eine Hohe Dosis entstehen konnte.“ „Ich frage mich nur, wie er das durch den Check-In bekommen hat.“, breitete Rinoa ihre Gedanken vor den anderen aus. „Entweder er hatte es dabei, oder jemand hat es ihm gebracht.“, meinte Squall nachdenklich. Plötzlich sprang Cifer auf, sodass Rinoa und Squall zusammen zuckten. „Was soll der Scheiß?“, fuhr Squall den SEED an. Dieser sah die beiden nur entgeistert an. „Da ist einer im Pavillon herum gegangen und hat gefragt, ob noch jemand was zu trinken haben will.“, erklärte er und sah zwischen den beiden hin und her. „Hast du ihn erkannt?“, fragte Squall angespannt. „Du wirst Lachen, aber ich hab ihn nicht mal angesehen.“, meinte Cifer und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Perfekt!“, fluchte der Direktor und schlug mit den Händen auf den Tisch. „Mach jetzt kein Theater.“, meinte der Blonde trocken und Lächelte schwach. „Ach ja? Und warum um aller Monster Namen?“, fuhr Squall weiter. „Weil der ganze Hof während des Turniers mit Kameras gespickt ist.“, erklärte Cifer und nahm so Squalls Wut den Wind aus den Segeln. „Wir können ihn auf den Videos finden?“, fragte Rinoa erneut. „Cifer.“, meinte Squall und sah seinen Freund an. Dieser hatte sich schon in Richtung Tür gedreht und war schon auf halben Weg aus dem Büro heraus. Mit einem Handzeichen verabschiedete er sich und verließ das Büro. Squall ging langsam wieder zu seinem Schreibtisch, der ihm schon fast wie ein zweites Zu hause erschien. Er hatte es übertrieben, dass wusste er, aber der Zwischenfall lies ihm keine Ruhe. Aber wenn demnächst noch mehr Anwärter mir dem Zeug im Blut auftauchen würden, würde nicht nur der Garden schlecht dastehen. Rinoa umarmte ihn langsam von hinten. „Cifer wird den Typen schon finden und ausquetschen, also mach dir da mal keine Sorgen.“, sagte sie mit sanfter Stimme zu ihrem Verlobten. „Ich weis doch.“, sagte er und legte seine Hand auf ihre. Ihre Gegenwart tat einfach nur Gut. Sie beruhigte ihn, sorgte dafür, dass er nicht zusammenbrach. „Schatz?“, fragte Rinoa vorsichtig. „Sag mal, hast du noch eine Alte Jacke?“ Squall sah sie mit unwissendem Blick an, während sie nur Lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)