Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards von Drako_Draconis (Artemesias Untergang war nur der Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Anfang --------------------------- Ein neuer Anfang Nach dem Ende der Auseinandersetzungen von Galbadia und Esther, die dem Erscheinen Adells und dem Event „Lunas Tear“ folgten, beschlossen die Garden, sich zu spezialisieren. In Galbadia sind es Feuerwaffen, Balamb hat sich auf den Kampf mit konventionellen Nahkampfwaffen konzentriert, im Trabia Garden wird der Umgang mit Sonderwaffen gelehrt und Esther hat sich auf Technik und Wartung spezialisiert. Wohlgemerkt ist der Esther Garden der Neuste, eingerichtet in der nun stehenden „Lunatic Pandora“. „Wie lange sitzen wir schon hier draußen?“, fragte Cifer während er seine Weste bis zur Hälfte aufknöpfte. „Zu lange.“, meinte Squall, der sich verzweifelt versuchte Luft zuzufächern. Wie lange, darüber wollte Squall gar nicht Nachdenken. Heute war die letzte Gruppe neuer Anwärter in Balamb eingetroffen. Meist waren es Waisen, die aus den überfüllten Häusern in die Garden geschickt wurden. Es war leider zu einem Mode-Phänomen geworden, als bekannt wurde, dass die Bezwinger Artemesias auch Waisen waren. „Einige sehen aber viel versprechend aus.“, meinte Squall und versuchte die Aufkommende Stille zwischen ihm und Cifer zu unterbinden. „Kann man sagen, aber viel Hoffnung hab ich für die meisten eh nicht.“, antwortete er in ruhigem Ton. Sogar für ihn war das Wetter zu viel. Aber er musste Squall Recht geben. Einige der Schüler waren Talentiert. Wieder andere schienen gar nicht zu können. Cifers Blick blieb auf einem Jungen von vielleicht 15 oder 16 Jahren hängen. Innerhalb der Trainingszeit, die sie jetzt schon gehabt haben, war er mit allen Waffen kläglich gescheitert. Vom Messer zur Lanze, alles hatte er versucht. „Ich glaub, den müssen wir wieder nach Hause schicken.“, meinte der Blonde SEED und deutete auf den Jungen. „Ja, ich glaub du hast recht. Vielleicht sollten wir ihn nach Trabia oder Esther schicken. Dort haben sie vielleicht was, was ihm liegt.“, schlug Squall vor. Wieder sahen sie den Neuen schweigend zu. Schon jetzt versuchte Squall, als neuer Direktor eine Auswahl zu treffen, welche Schüler er zusammen in eine Klasse stecken konnte, welche Ausbilder er ihnen zuteilen würde. „Warum muss dass alles immer so kompliziert sein?“, fragte er sich laut. „Was meinst du?“, fragte der blonde und sah ihn fragend an. „Diesen ganzen Organisatorischen Mist. Was, wann, wie, wohin, kommt und am besten noch warum. Angefangen von den Kugelschreibern bis hin zu den Finanzen. Ich glaub das wächst mir alles über den Kopf.“, jammerte der SEED. Cifer blickte wieder nach vorn zu den Schülern. Auch er machte sich seine Gedanken dazu. „Danke dass ich wieder hier sein darf.“ Squall sah seinen neuen Freund überrascht an. Er musste sich wirklich noch an diese Seite Cifers gewöhnen. Aber seine Gedanken drifteten auch in die Vergangenheit ab. Es war kurz nachdem die Truppe wieder in ihrer Zeit war. Cifer stand mitten in den Renovierungsarbeiten plötzlich auf der Schwelle des Balamb-Garden, zusammen mit Fu-Jin und Rai-Jin. Er hatte nicht lange gemosert, sondern sich gleich an die Arbeit gemacht. Aber er wurde nicht gerade mit offenen Armen begrüßt. Schon am ersten Tag wurde er mehrfach mit den verschiedensten Dingen beworfen. Pinsel, leere Farbeimer, sogar ein Stein. „Warum wehrst du dich nicht?“, hatte Squall ihn in einer ruhigen Minute gefragt. „Weil sie das Recht zu haben. Ich weis, dass ich Scheiße gebaut habe, aber ich möchte es wieder gut machen.“, hatte er damals gesagt. Wie ein Lauffeuer hatte sich herum erzählt, dass Cifer während der ganzen Zeit unter Artemesias Einfluss gestanden und nicht er selbst gewesen sein soll. Cid Kramer hatte sich höchst persönlich um die Wiederaufnahme seines Ziehsohnes gekümmert. „Dass hast du nicht nur mir zu verdanken.“, sagte Squall der noch die entgeisterten Gesichter der Ausbilder vor sich sehen konnte. „Ja, aber dir hab ich es noch nicht gesagt.“, meinte er und sah auf seine Uhr. Es war schon kurz vor 12 Uhr. Wenn wir nicht bald fertig werden, wird sich die Küche wieder beschweren, dass man nicht mal pünktlich zum Essen kommen kann. „Wir sollten Schluss machen.“, meinte Cifer, „Sonst freut sich Hasenfuß wieder über die übrig gebliebenen Hotdogs.“ Squall sah ihn entgeistert an, dann hellten sich seine Züge auf. „Wenn du wüsstest, was für ein Genie du sein kannst!“ Squall sprang wie vom Blitz getroffen auf und rannte in Richtung des Gardens. „Macht mal ne Pause, ich glaub der Direx Türmt gerade.“, rief Cifer den neuen zu, die die Pause mit Freuden an nahm. Die Pause nutzend legte er sich hin, die Arme unter dem Kopf verschränkt. Seine Gedanken kreisten zurück zu Fu-Jin. „Hexe!“, sagte er gepresst, während er sich aus ihrem Griff befreite. „Hab dich doch nicht so.“, meinte sie mit samt weiche Stimme, während sie sich bei ihm ein harkte. „Ich hab dir doch gesagt, nicht in der Öffentlichkeit. Ich hab noch einen Ruf zu verlieren.“, meinte er und versuchte sich seine Röte nicht anmerken zu lassen. „Ach, dein Ruf ist dir also wichtiger als ich?“ „So hab ich das doch nicht gemeint!“, versuchte er sich zu Verteidigen. „Du warst mir echt lieber, als du noch ein paar Worte gesagt hast.“ Fu-Jin Stellte sich vor ihn, legte ihm die Arme um den Hals und meinte mit leiser Stimme: „Dass kann ich immer noch, dass weist du, oder?“ Fast panisch sah er sich um. Vielleicht hatte ja jemand etwas gehört. Dann spürte er ihre Hand auf seiner Wange, die seinen Kopf wieder nach vorne bewegte. „Ich liebe es, wenn du rot wirst.“, flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann löste sie sich und lief davon. „Hexe!“, sagte Cifer erneut. Er öffnete die Augen und blickt in die Wolken. Er konnte nicht glauben, wie sehr er sie jetzt schon vermisste, dabei war sie doch erst eine Woche weg. „Hey, Flachzange!“, Hörte er eine ihm viel zu bekannte Stimme rufen. Mit einem Ruck saß er und blickte zum Balamb-Garden. Dort kam Squall und ein zu bekanntes Gesicht. „Hey, Hasenfuß, traust dich mal wieder aus deinem Klassenzimmer?“, rief Cifer zurück. Zwischen ihm und Xell hatte sich auch einiges getan. Auch wenn sie sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf werfen, verstanden sie sich doch besser. Jetzt war alles mehr Spaß als Provokation. „Ich hab gehört, Fu hat schon genug von dir und ist abgehauen?“, meinte der blonde Kämpfer neckend. „Meine Hauen wenigstens ab, bei dir trauen sie sich ja noch nicht mal ran.“, erwiderte Cifer und reichte ihm die Hand. „Da kannste mal sehen, wie heiß ich bin, dass die sich nicht mal an mich ran trauen.“, meinte er selbstsicher. Auf ein mal begann Cifer zu lachen, Xell stimmte mit ein und auch die anderen ließen sich schnell anstecken. „Ich störe euch Turteltauben nur ungern, aber wir haben noch was zu tun.“, mischte sich Squall hart ein. „Kein Grund gleich wieder den Direx raus hängen zu lassen.“, sagte Xell und grinste. Dann wandte sich Squall an die neuen Schüler. Unsicherheit war nach diesem harschem Einwurf zu sehen. „So, dann macht mal weiter mit euren Übungen.“, sagte er und wandte sich Xell zu. Er sagte nichts, sondern zeigte nur auf die Schüler die ihm Kopfzerbrechen bereiteten. Xell lies sich nicht anmerken, wie er die Schüler beobachtete. Seine Augen wanderten von einem zum anderen, immer wieder auf andere Kriterien achtend. Dann sah er den Jungen. Den anderen schien ihre Waffe wenigstens etwas zu liegen, aber er konnte gar nichts damit anfangen. „Was ist denn mit dem?“, fragte Xell die beiden SEEDs und deutete mit dem Kopf in seine Richtung. „Alles ausprobiert und immer gescheitert.“, sagte Squall ruhig. Xell beobachtete ihn weiter und begann dann zu Grinsen. „Tust du mir ein Gefallen, Cifer?“ Cifer sah den Kämpfer mit einer Mischung aus Unbehagen und Vorsicht an. „Nimm ihm die Waffe ab und hau ihn um.“, meinte er leise, sodass nur Squall noch mithören konnte. „Bist du verrückt?“, fragte Cifer, der wusste, wie rhetorisch diese Frage war. Xell grinste ihn an und sagte zufrieden: „Vertrau mir.“ Mit einem Seufzer griff sich der blonde SEED seine Trainings-Gunblade und Schritt auf die beiden Kämpfenden zu. „Lass mich mal machen.“, meinte er zu dem anderen Jungen, welcher sich einen Speer ausgesucht hatte. „Wie heißt du, Junge?“, fragte Cifer seinen Gegenüber. „Ash, 15 Jahre, ich komm aus dem Timber-Waisenhaus.“, sagte er verunsichert. Der SEED betrachtete den Jungen. Braune Haare, die zerzaust in seinem Gesicht hingen, rehbraune Augen, die ihn verunsichert ansahen. Er tat ihm Leid und fragte sich was Xell damit bezwecken wollte. „Nimm es nicht persönlich, OK Kleiner?“, fragte Cifer mit trauriger Stimme. „Nein, Sir, keine Angst, Sir.“, erwiderte er und schien auf alles Gefasst zu sein. Dann begann das Schauspiel. Cifer stürmte nach vorne und lies seine Gunblade in der Horizontalen auf das Schwert des Jungen treffen. Schon war das Schwert in der Luft und der Junge ungeschützt. Erschrocken taumelte er ein paar Schritte zurück. Dann schoss die Trainingswaffe erneut auf den Jungen nieder, bereit jederzeit abzubrechen. Der Junge hingegen duckte sich unter dem Angriff weg. Etwas überrascht blieb Cifer einen Moment stehen, bevor er anfing zu lächeln. Wieder griff er den Jungen an und wieder schaffte er es auszuweichen. Das Schauspiel ging noch ein paar Angriffe so weiter, bis Ash nach einem Schritt nach hinten stolperte und stürzte. Kaum war er aufgeschlagen hob er die Arme vor sein Gesicht um sich vor einem neuen Angriff zu schützen. Aber es folgte kein Angriff mehr. Dann hörte er Applaus. Langsam nahm er die Arme runter und sah Die beiden Blonden SEEDs vor sich stehen, welche ihm die Hände reichten. Unsicher griff er zu und im nächsten Moment hatten sie ihn schon auf die Beine gezogen. „Kleiner, du hast Talent.“, meinte der Blonde Mann, mit dem Tribal im Gesicht, lächelnd. „Danke, Sir.“, murmelte er leise, überrascht über die positiven Worte. „Willst du ihn haben? Ich überlasse ihn dir gerne?“, fragte Squall den Kampfsportler. „Klar nehme ich ihn! Wir werden viel Spaß zusammen haben.“, grinste dieser und nahm den Jungen in den Schwitzkasten. „Soll ich ihn beglückwünschen oder bemitleiden?“, fragte Cifer leise. „Letzteres.“, antwortete Squall und bereute es den Kampfsportler geholt zu haben. „Aus dir können wir noch 'nen ganz Großen machen. Die Beinarbeit ist gut, aber du musst noch lernen zuzuschlagen.“, meinte Xell zu dem Jungen. „Willst du die anderen auch?“, fragte Squall um Xell wieder auf den Boden zu holen. Endlich lies er den neuen los und betrachtete die anderen Schüler. Dann zuckte er mit den Schultern. „Warum denn nicht? Ich bring den schon was Ordentliches bei, wenn nicht, reich ich sie weiter.“ Erleichtert seufzte Squall. Endlich waren alle Schüler unter Dach und Fach. Auch wenn er mit seiner Entscheidung nicht vollends zufrieden war, konnte er sich nicht beklagen. Wenn auch Xell bei ihnen aufgab musste er sie versuchen in einem anderen Garden unterzubringen. „Er wird euch im unbewaffneten Nahkampf unterrichten.“, erklärte Squall den Schülern, „Aber ich glaube er wird euch mehr dazu sagen können.“ Xell begann auf und ab zu gehen, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sein Gesicht verriet die wie die Gedanken rasten und versuchten die passenden Worte zu finden. Dann stand er und wandte sich den Schülern zu. „Wie der Direx...“ „Direktor.“, berichtete Squall. „... eben schon gesagt hat, werde ich euch im waffenlosen Kampf unterrichten. Wir werden erst mal mit Athletik und Gymnastik anfangen, um eure Beweglichkeit und Ausdauer zu verbessern. Später werden wir uns dann mal anschauen, was wem liegt und dann darauf trainieren. Hat jemand noch Fragen?“ „Wie meinen sie das, mit dem was wem liegt?“, fragte einer der Mitschüler interessiert. „Ich meine die verschiedenen Arten des waffenlosen Kampfes. Ob ihr nun eher Arme oder Beine benutzt.“, erklärte er ruhig. Dann folgten noch mehr fragen und noch mehr Erklärungen. Später wies Squall die Schüler ein. Es Betraf die Klassenräume, die allgemeine Hausordnung und den Umgang mit Garden-Fremden Personen. Nach seinem Vortrag saß Squall an seinem Schreibtisch im Büro als es klopfte. Cifer trat ein. „Und was glaubst du?“, fragte er ohne ab zu warten. Squall stand auf und ging zum Panoramafenster. „Ich denke, ein neuer Anfang ist Gemacht.“ Squall lies die Tür ins Schloss fallen und bewegte sich langsam ins Wohnzimmer. „Squall?“, Hörte er Rinoas sanfte Stimme aus der Küche. „Ja. Bin wieder da?“, meinte er geschafft. „Ist alles ok?“, hörte er sie besorgt fragen. Er hörte ihre Schritte und spürte förmlich, wie sie näher kam. „Es ist alles OK, der Tag hat mich nur geschafft.“, erklärte er mit einem Lächeln. Langsam ging sie um die Couch herum und setzte sich neben ihn. Sanft griff sie seine Hand und hielt sie einfach fest. Und Squall musste sagen, dass es einfach nur gut tat. „Willst du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte sie liebevoll. Dann begann er zu erzählen. Vom Waffentraining in der Früh, dem einbeziehen Xells und der Aufstellung einer Klasse für ihn. Vom Papierkrieg der noch auf seinem Schreibtisch herrschte und den ganzen Problemen einer Führungsposition. All seine Sorgen und seinen Ärger hörte sie sich an, nickte ab und an und saß einfach nur da. „Ich mach das nur ungern.“, meinte er als er fertig war. „Was meinst du?“, fragte sie überrascht. „Dich mit meinen Problemen belästigen.“, antwortete er ehrlich. Sie nahm seinen Kopf in die Hände und sah ihm in die Augen. „Was wäre ich denn für eine Freundin, wenn ich dir nicht zuhören würde.“, begann sie leise, „Es interessiert mich, was dich beschäftigt, wie du dich fühlst. Was für Probleme du hast.“ Dann lehnte sie sich vorsichtig an ihn. „Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn dich damals dir anderen im Stich gelassen hätten?“, fragte sie ihn. „Ich würde gar nicht hier sitzen.“, erwiderte er. „Wenn du Probleme hast, oder Sorgen, dann komm zu einem von uns, und wir können drüber reden.“, sagte sie freundlich. „Und ich werde dir erstmal dein Essen machen.“ Schnell war sie wieder auf und verschwand in der Küche. Sein Blick wanderte durch das Wohnzimmer und blieb an einem Bild hängen. Auf dem Bild waren er und die anderen abgebildet. Er hatte Rinoa huckepack genommen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Dann hörte er Rinoas Stimme, die ihn zum Essen rief. Noch einmal sah er das Bild an, bevor er sich auf den Weg machte. „Fu?“, fragte Cifer am Telefon. „Cifer? Ungewöhnlich dass du anrufst.“, meinte die Frau am anderen Ende. „Ja, ich weis, aber ich wollte deine Stimme hören.“, erklärte er. „Ist ja süß von dir.“, neckte sie ihn. „Weist du, da gibt’s was, was ich dir noch sagen wollte.“, meinte er. „Was denn?“, fragte Fu-Jin neugierig. Dann kehrte Stille ein. Sie wartete aber er sagte nichts. „Cifer?“, fragte sie, als er nichts sagte. „Ich liebe dich, Fu-Jin.“, sagte er leise. „Ich dich auch.“, stotterte sie als Antwort. „Fu?“, fragte Cifer vorsichtig. „Noch was?“, erkundigte sie sich vorsichtig. „Komm bald wieder.“ Dann verabschiedete er sich. Cifer saß in seinem mehr als Mager eingerichteten Quartier. Nur eine Kerze brannte auf dem Nachtschrank, neben dem Bild der grauhaarigen Frau. „Endlich hab ich es gesagt, auch wenn ich morgen einen tierischen Kater hab.“, sagte Cifer, zerknüllte die Bierdose und warf sie auf den Haufen mit den elf anderen. Selphie war wütend. Erst ruft er mich hierher und dann kommt dieser Typ gar nicht. Es war schon lange Dunkel geworden und die Nächte waren trotz des milden Klimas kühl. Sie begann auf und ab zu gehen, um sich aufzuwärmen. Warum bei allen guten Geistern hat sie sich nicht dicker angezogen? Sie wusste ja noch nicht mal, wer dieser Kerl war. Sie hatte nur eine E-Mail bekommen, in der brisante Informationen versprochen worden. Das sie nebenbei für die „Timber Maniac“ schrieb war sie immer auf der Suche nach neuen Infos, am besten irgendwas skandalöses. „Warum lassen mich immer alle warten“, fluchte sie und schlang die ihre Arme um sich. „Entschuldige das du warten musstest.“, erklang die Stimme am Haupttor des Gardens. Langsam kam Irvine auf sie zu. „Was? Du bist mein Informant?“, wunderte sie sich. „So überrascht? Ich hab doch immer was Interessantes zu erzählen.“, scherzte er. „Was willst du?“, fragte sie harsch. Er ging auf sie zu und als er vor ihr Stand reichte er ihr eine Rose. Verdutzt nahm Selphie sie an und sah den Cowboy fragend an. „Ich kann doch nicht mit Wörtern umgehen.“, entschuldige er sich. Wieder sah Selphie auf die Rose und dann wieder zu dem jungen Mann. Dieser lächelte und zuckte mit den Schultern. „Wenn sie dir nicht gefällt, werf sie weg.“, sagte er als wäre es eine Kleinigkeit und wollte gehen. „Irvine?“, hörte er Selphies Stimme und ihre Näher kommenden Schritte. Langsam drehte er sich um und sah sie an. „Ja?“, fragte er vorsichtig. Unerwartete landete ihre Faust sanft in seinem Bauch. Es tat nicht wirklich weh, aber aus Reflex hatte er sich gekrümmt. „Was sollte das?“, fragte er wütend. „Das war dafür, dass du mich in der Kälte hast stehen lassen.“, antwortete sie im selben Tonfall. Enttäuschung machte sich in dem jungen Mann breit. Gleich wirft sie die Rose weg, dachte er nur. Doch dann küsste sie ihn sanft. „Und das ist für die Rose.“, meine sie mit sanfter Stimme. Ungläubig sah er zu, wie sie zum Haupttor schlenderte. Kurz vor dem Verlassen des Gardens drehte sie sich nochmal um. „Und wenn du dich anstrengst, gibt es irgendwann vielleicht mal mehr.“; sagte sie und streckte ihm die Zunge raus. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich ins Gras fallen lies und die Sterne beobachtet. Ja, er würde sich anstrengen. Der neue Rang des SEED-Ausbilders brachte natürlich auch so einige Privilegien mit sich. Ein Schicker Dienstwagen und den Generalschlüssel für alle öffentlichen Räume. Und von diesem Privileg macht Xell Gebrauch. Das es mitten in der Nacht war störte den jungen Kämpfer nicht, denn hier brannte Tag und Nacht das Licht. Er wusste nicht, wie lange er schon in der Trainingshalle war und übte, aber das brauchte er einfach. Da er nun Ausbilder war konnte er nicht mehr frei durch die Welt reisen und das machte sein Training zunichte. Deshalb nutzte er jede Gelegenheit zum trainieren. Fast hätte er überhört, wie die Automatik-Türen sich öffneten. Interessiert betrachtete er den Neuling. „Ach Xell, du bist das.“, stellte Shou fest. Sie war eine freundliche Person, die er das erste Mal bei seiner Praktischen SEED-Prüfung getroffen hatte. Sie hatte sie in die Mission eingewiesen, später kümmerte sie sich um die Steuerung des mobilen Gardens. „Was machst du hier?“, fragte Xell neugierig. „Ich hab von hier drinnen Licht gesehen und wollte wissen, wer da ist. Normalerweise ist doch zu.“ „Normalerweise schon.“, stimmte er zu und hob den Generalschlüssel. „Da ich weis, dass alles in Ordnung ist, geh ich mal wieder.“, sagte sich und machte sich auf in Richtung Ausgang. Xell widmete sich wieder seinem Training. Plötzlich schrie Shou. Xell fuhr herum und erkannte er ein Raldo. Nach einem kurzen und schmerzlosen Schlagabtausch suchte das Monster das Weite. „Alles ok bei dir?“, fragte er und half der jungen Frau auf. „Ja, alles klar, ich mach mich dann mal.“, sagte sie und verließ hastig die Halle. Plötzlich bemerkte er ein Buch. Muss Shou verloren haben, dachte er sich. Vorsichtig schlug Xell die erste Seite auf, in der Hoffnung auf einen Namen oder ähnliches. Aber als er es aufschlug sprang er sich selbst ins Gesicht. Fotos über Fotos, Zeitungsberichte. Jetzt war er neugierig und er blätterte noch ein paar Seiten weiter. Eines der letzten Fotos lies ihn aber auch rot werden. Es zeigte ihn unter der Dusche. Er würde morgen mit Shou ein dringendes Gespräch über Stalken und Privatsphäre halten müssen, dachte er sich, und verließ die Halle, in Richtung seines Quartiers. Quistis saß gerade in der Bar der Balamb Stadt, genüsslich ein Bier trinkend. Auch wenn sie Ausbilderin war, war sie doch auch nur ein Mensch. Und da Mensch ab und zu ruhe vor ihren Fans brauchten, kam sie auf die Bar. Im Normalfall würde ihr Fan-Club ohne weiteres am Türsteher vorbeikommen, aber da hatte sie wieder Kontakte. Sie tanzte eigentlich nie und versuchte auch niemanden anzusprechen. Wie gesagt, Ruhe brauchte der Mensch. „Wenn das mal nicht Quistis Trepe ist.“, hörte sie eine Männerstimme neben sich. Genervt sah sie zur Seite war aber angenehm überrascht. Neben ihr saß Rai-Jin, ein ehemaliges Mitglied des Balamb-Ordnungsdienstes. „Was macht du hier?“, fragte sie überrascht. „Ich genehmige mir mal was zu trinken.“, antwortete er. Sofort fiel ihr seine Sprechweise wieder ein. Denn in Jeden Satz passte bei ihm ein „mal“. „Wo bist du denn jetzt?“, fragte sie neugierig. Erinnerungen kamen in ihr auf, wo sie sich noch im Kampf die Schädel einschlagen wollte. Das war nur ein paar Monate her. „Bin mal beim Balamb-Sicherheitsdienst, arbeite mal im Hafen. Halt da, wo mal was zu tun ist. Und was machst du mal hier?“ „Mich vor meinen Fans in Sicherheit bringen.“, antwortete sie und nahm noch einen Schluck. „Vermisst du die Zeiten an unserem Garden?“ „Ab und zu vermiss ich mal das Abhängen mit Cifer. Er war eigentlich immer 'nen feiner Kerl, aber er konnte auch mal anders drauf sein, so ein richtiger Stinkstiefel. Was ist eigentlich mit Fu-Jin?“ „Die ist im Moment im Galbadia-Garden. Austauschprojekt. Aber in ein paar Wochen ist sie wieder da.“, erzählte Quistis. „Cool, dann können wir mal wieder zu dritt Angeln gehen.“, sagte er mit grinsen. Rai-Jin war eigentlich ganz in Ordnung. Hatte ein großes Herz und eine gute Portion Sinn für Gerechtigkeit. Irgendwie fehlt er im Garden, dachte sich Quistis. „Soll ich versuchen, dich wieder in den Garden zu bringen?“ „Was? Echt? Das wäre mal cool!“, freute sich Rai-Jin. „Gibt bestimmt keine Probleme, Squall ist doch da nicht so.“ „Wenn du das hinkriegst könnt ich dich mal küssen!“, freute er sich und wollte sie umarmen. Sie allerdings legte ihren Finger auf seinen Mund und lächelte. „Lass mal gut sein, kannst dich ja irgendwann Revanchieren.“ Zusammen leerten sie ihre Gläser und verließen die Bar. Rai-Jin ging in Richtung Hafen, wo er sich eine kleine Wohnung geholt hatte. Und Quistis ging zurück in den Garden. „Die Nächsten Tage würden eh wieder Anstrengend werden.“ „Schatz, was möchtest du für Tee?“, fragte Cid aus der Küche des Waisenhauses. „Was gegen Kopfschmerzen.“, sagte Edea lächelnd. Sie war froh Unterstützung zu haben, wenn auch nur für ein paar Tage. Ihr Mann hatte sich ein paar Tage Auszeit vom Garden-Stress gegönnt und war zu ihr gefahren. Edea hatte sich in der Zwischenzeit um das alte Waisenhaus gekümmert. Auch waren schon wieder einige Kinder hier. „Meinst du, sie retten irgendwann auch die Welt?“, fragte Cid lächelnd, als er eine Teekanne und zwei Tassen auf dem kleinen Tisch abstellte. „Ich hoffe nicht. Ich wünsche den Kindern ein ruhiges Leben.“, antwortete sie ehrlich, während ihr Mann erneut in der Küche verschwand und mit Zucker und Plätzchen zurück kam. So saßen sie schweigend auf dem Balkon, tranken in Ruhe eine Tasse Tee und erfreuten sich an dem Ausblick auf das Blumenmeer. „Wie geht’s unseren Großen?“, erkundigte sich Edea. „Squall kommt mit der neuen Rolle als Direktor noch nicht wirklich zurecht, aber ich helfe ihm, wo ich kann, so wie Rinoa. Xell hat die Ausbilderprüfung zusammen mit Cifer gemacht und bestanden. Unser kleines Energiebündel Selphie kümmert sich um die Informationen und Auftragsbeschaffung, und schreib nebenbei noch für den „Timber Maniac“. Irvine ist größtenteils im Galbadia-Garden und Bildet dort schützen aus. Und Quistis ist jetzt eine aktive SEED. Ihre stelle als Ausbilder wollte sie nicht zurück.“, berichtete er ausführlich. Edea nickte nur und nahm sich ein Plätzchen. „Ist das nicht für Irvine und Selphie hinderlich?“ „Nein, es ist gut so. Wenn die beiden ständig zusammen wären, würden sie sich, glaube ich, nur streiten.“, sagte Cid. „Und Rinoa geht es gut?“ „Ja, bestens.“, freute sich Cid. „Tust du mir den gefallen und Schickst sie zu mir, wenn du wieder da bist? Ich will mit ihr reden und einige Sachen erklären und beibringen.“, erklärte die ehemalige Hexe. „Mach ich, Schatz.“, sagte Cid und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)