Vampire von abgemeldet (sie sind unter uns) ================================================================================ Kapitel 3: Krankenhaus ---------------------- Als Martin erwachte, war es hell. Er lag in einem Bett, genauer gesagt in einem Krankenhausbett. Zwei weitere leere Betten standen noch im Raum. Durch das Fenster fielen wärmende Sonnenstrahlen auf die weiße Bettdecke. Er machte eine Bewegung, wollte aufstehen, aber seine gesamte Brust fühlte sich an wie ein Brocken aus zerquetschen Fleisch und gebrochenen Knochen. Martin sog scharf den Atem ein, und eine Welle aus Schmerz überrollte ihn. Auf dem Monitor neben seinem Bett konnte er seinen Herzrhythmus verfolgen. Er hob langsam die rechte Hand und zog das grobe, blaue Krankenhaushemd auseinander. Unter einem durchsichtigen Folienpflaster verschwand ein kleiner Schlauch in seiner Brust, teilweise verborgen von einer Mullkompresse. Die Tür ging auf und eine junge Schwester kam ins Zimmer. Sie lächelte ihn mitfühlend an. „Schön, dass sie war sind, Herr Gerber.“ Er nickte mit trockenem Mund. „Welchen Tag haben wir heute? Wie lange bin ich schon hier?“ Seine Stimme war brüchig. „Heute ist Donnerstag. Sie wurde gestern eingeliefert“, antwortete sie während sie erst den Monitor und dann den aus seinem Körper austretenden Schlauch inspizierte. „Sie sind ein echter Glückspilz! Sie haben sich zwar einige Rippen und die Nase gebrochen, aber sowohl die Lunge als auch der Kopf sind fast unverletzt.“ Sie besah das breite Pflaster auf seinem Nasenbein. „Diesen Bruch haben wir operativ gerichtet. Aber die Rippen müssen alleine zusammenwachsen.“ Sie kritzelte einige Notizen in die braune Akte, die auf dem kleinen Nachtschrank lag und schob ihm anschließend ein Thermometer in den Mund. „Wollen sie schon etwas essen?“ Martin schüttelte den Kopf. Er zog sich das Thermometer aus dem Mund. „Was ist mit meinem Kollegen? Er müsste mit mir eingeliefert worden sein.“ Ihr Gesicht verdüsterte sich. „Ich werde ihnen den Doktor rufen.“ „Nein, warten sie.“ Martin griff nach ihrem Arm. „Bitte sagen sie es mir.“ Sie zögerte. „Der Mann der mit ihnen eingeliefert worden ist wurde sofort notoperiert und dann auf die Intensivstation verlegt.“ Sie hielt kurz inne. „Sein Zustand war sehr kritisch. Er hat die Nacht nicht überlebt.“ Martin´s Kopf sank auf das Kissen zurück. „Und meine Kollegin? Karen Becker. Hat man sie gefunden?“ Die Schwester blickte ihn traurig an. Sie schüttelte den Kopf. „Sie ist verschwunden. In der Zeitung stand heutemorgen das sie von einem unbekannten Mann entführt wurde.“ Keinem Mann, einer Bestie, korrigierte Martin sie in Gedanken. Der professionelle Ausdruck kehrte auf das Gesicht der Schwester zurück. „So nun werde ich ihnen aber mal den Doktor rufen.“ Sie wandte sich zum gehen und er schloss die Augen. Robert war tot und Karen verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)