Glück im Unglück von Luftschloss ================================================================================ Kapitel 11: Dienstag -------------------- Ich wache von den Tränen auf, die in meinen Augen brennen. Melissa sieht mich sorgenvoll an. „Hey.“ Ihre sanfte Stimme beruhigt mich ein wenig. Sie hebt die Hand und wischt die Tränen weg. „Geht’s wieder?“ Ich nicke langsam. „Willst du mir sagen was passiert ist?“ Ich schüttle den Kopf, lieber nicht. „Warum?“ Sie fährt mir zärtlich durch die Haare. „Ich mach mir Sorgen.“ Ich vergrab mein Gesicht in ihrer Schulter. „Jasmin.“ Ich fang wieder an zu schluchzen. „Hätte ich doch still gehalten, wieso hab ich es dann selbst gemacht.“ Melissa versteht gar nichts. „Würdest du mir genau sagen was passiert ist? Bitte?“ Sie gibt sich zwar ruhig, aber sie ist richtig wütend, das merke ich. „Jasmin hat mich geschnitten, sie… „ Ich mache eine kleine Pause. „Sie hat mich nur oberflächlich verletzt, aber … plötzlich kam alles wieder hoch…“ Ich schniefe. „Die ganzen verdammten Bilder. Dann hab ich ihr das Messer weggenommen… und… und mich selbst verletzt.“ Ich drücke Melissa fester. „Ich wollte das nicht. … Ich konnte nicht anders.“ Sie zieht mich noch näher an sich. „Ich wollte das nicht mehr tun. Nie mehr.“ „Schon gut.“ Ich fange wieder an zu zittern. „Ich bin ja da.“ Ich bleib den ganzen Tag im Bett, esse nicht und schlafe hauptsächlich, nicht gut, aber ich schlafe. Melissa lässt mich soweit in Ruhe, macht sich aber sichtlich Sorgen. „Mir geht’s schon besser. Wirklich.“ Diese Worte gerade aus meinem Mund zu hören, beruhigt sie nicht sonderlich. Gegen Abend ruft sie Fabien und die Anderen an. Als die drei dann da sind, beordert sie Fabien hier zu bleiben und auf mich aufzupassen, während sie mit den Anderen verschwindet. Ich hab da so ein verdacht was sie vorhaben, doch ich vertreibe die Gedanken daran. „Wie geht’s dir?“ Ich verdrehe die Augen. „Schon gut. Wollen wir fernsehen?“ „Klar.“ Ich, immer noch im T-Shirt, gehe mit ihr ins Wohnzimmer, wo schon eine Komödie läuft. Fabien betrachtet den Verband und wandert mit ihren Blicken über meinen Körper, bis sie an einer riesigen Narbe auf meinem Oberschenkel hängen bleibt. „Krank, oder?“ Ich berühre leicht den weißen Striemen. Sie schüttelt hastig den Kopf. „Du weißt dir eben nicht anders zu helfen. Ich find es gar nicht krank.“ Sie lächelt mich an. „So bist du nun mal.“ Ich sie nimmt mich in den Arm und wir schauen zusammengekuschelt den Film an. Ein paar Stunden später stolpert Melissa laut lachend in die Wohnung, gefolgt von einem grinsenden Mark und vor lachen gebogenen Joshua. Fabien und ich, schauen erschrocken zur Tür. „Ihr Gesicht.“ In Joshuas Augenwinkeln glänzen Tränen. „Selten so… gelacht.“ „Wir hätten ein Foto mitnehmen müssen.“ Mark setzt sich auf den Sessel. „Hey Alex.“ „Hallo.“ Ich bin verwirrt. „Ihr habt nicht wirklich…?“ Fabien starrt Melissa an. „Und ob wir haben. Aber keine sorge, ich hab nur einmal zugeschlagen und das auch nur ganz leicht.“ Wieder fängt sie an zu lachen. Ich verstehe kein Wort. „Könnt mir mal einer erklären was hier läuft.“ Irgendwie war ich wütend. „Klar.“ Josh erweist sich als so gnädig. „Melissa war völlig außer sich was diese Jasmin…“ Er knurrt leise bei dem Namen. „… mit dir angestellt hat und wollte es ihr heimzahlen. Wir mussten sie erst zurückhalten das sie sie nicht zu Tode prügelt aber ein Schlag hat sie doch abbekommen. Ja, es sah zum totlachen aus.“ Er grinst. „ Dann meinte Melissa nur noch, wer noch einmal Hand an dich legt, ist tot. Das war es eigentlich auch schon. Uns hat sie nur mitgenommen um sie nicht umzubringen.“ Ich schaue schockiert zu Melissa, die zieht die Schultern hoch. „Sorry, aber ich konnte nicht anders. Ich wäre gestern Abend fast gestorben vor Sorge.“ Sie beugt sich zu mir herunter. „Ich brauch dich doch.“ Sie drückt ihre Lippen auf meine und ohne es zu wollen, rollen Tränen mein Gesicht hinab. „Hey, nicht wieder weinen“ Sie wischt die Tropfen auf meiner Wange weg. „Es tut mir so Leid.“ Ich knie mich aufs Sofa, um Melissa zu umarmen. „Tut mir Leid. Ich hätte mich von Mark fahren lassen sollen.“ „Ganz ruhig, Süße. Es ist vorbei und du lebst ja noch, also ist alles in Ordnung.“ Sie streicht mir über die Haare. „So. Dann können wir uns ja wieder von den Socken machen.“ Mark steht auf. „Danke Leute.“ Noch immer umklammere ich Melissa. „Schon gut, wenn wir helfen können, immer wieder gen.“ Fabien streicht mir sanft über den Rücken. „Bis dann.“ Und schon lassen sie uns allein. „Ich…“ Sie drückt ihre Finger auf meinen Mund. „Keine Entschuldigungen mehr. Was vorbei ist, ist vorbei. Findest du nicht?“ „Das sollte es zumindest. Aber es lässt sich nicht alles vergessen.“ „Deine Vergangenheit macht dir wirklich zu schaffen, oder.“ „Sehr sogar.“ „Dann solltest du mal neu anfangen.“ Sie lächelt und küsst mich zärtlich. „Denk einfach nicht mehr daran. Und wenn du es doch einmal tust.“ Sie legte ihre Lippen an meinen Hals. „Dann leg ich dein Kopf einfach lahm.“ Ich kann mir ein kichern nicht verkneifen. „Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde.“ „Du wärst verloren.“ Sie knabbert an meinem Ohr und mein Kopf wird immer leerer. Sie drückt mich auf das Sofa und streichelt meine Körper, um mir immer wieder mein schüchternes Stöhnen zu entlocken. Wir fingen da an wo wir gestern aufgehört hatten und diesmal werden wir nicht gestört. Sie hebt mich hoch und trägt mich zu sich ins Bett, ohne Ihre Lippen von meinen zu lösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)