Traceless von CaptainCalvinCat (the last heist) ================================================================================ Kapitel 1: Sein letztes großes Ding ----------------------------------- Der Dieb war genial. Anders konnte man es gar nicht ausdrücken. Die Masken waren sein größter Clou und Trick – und er stellte sie mit ähnlicher Perfektion her wie sein Vorbild, die französische Krimigestalt Fantomas es, in den 1960er Filmen mit Louis de Funes, von sich behauptete. Wenngleich sein Name sich nicht vom Fantôme, dem Gespenst, ableitete, sondern von seiner Fähigkeit keine Spuren zu hinterlassen. Traceless – also Spurlos – nannte man ihn in wohl informierten Fachkreisen. Er hatte natürlich einen Erzgegner. So wie Fantomas seinen Juve, wie Kaito KID seinen Nakamori, so hatte er seinen Gegner – Richard Nathaniel, einen nicht ganz auf den Kopf gefallenen Polizisten. Natürlich würde er nie die Intelligenz Traceless erreichen, aber für kleine Spielchen reichte es allemal. Ja, es machte Spaß, auf Partys von reichen, betuchten Damen aufzutauchen, hier ein bisschen Flirten, dort ein kleines Küsschen, mit der schönsten Frau des Balls über das Tanzparkett zu schweben, dann - eine geschickte Ablenkung und schon war das wertvolle Collier sein. Das Beste war, das niemand ihn verdächtigen würde. Und er würde lachend danebenstehen, wenn die Polizei einträfe und Untersuchungen anstellte, denn – bei Gott – die Herren hatten nichts dazu gelernt. Aber dennoch - irgendwann wurde es dem Dieb zu langweilig. Einen letzten Bruch wollte er noch machen – ein großes Ding. Sein Plan war perfekt wie immer – den nächst besten Anzugträger K.O. schlagen, sich seines Gesichts und seines Anzugs bemächtigen, auf der Party auftauchen, den Damen schmeicheln, den wertvollen Klunker im Visier behalten – und dann wenn man nicht daran dachte – zugreifen. So war es auch dieses Mal und – wie immer – war das Geschrei groß und Traceless entkam spurlos, wie sein Name es vermuten ließ. Doch dann – als er das Geschmeide gerade in seinen Safe legen wollte, traf ihn eine Waffe am Hinterkopf. Er erwachte – fühlte sich schwer und schlapp und schaute in den Lauf eines 35er Polizeicolts. Nathaniel schaute ihn an, sein Gesicht ein Ausdruck puren Amüsements. „Na – überrascht?“, fragte er und Traceless musste schlucken. Wie war der Polizist hierher gekommen? „Komm schon, sag was. Keine ‚whitty remarks’? Keine Bonmots? Keine Späße?“, fragte Nathaniel und schüttelte den Kopf, „so macht das doch keinen Spaß.“ „Wie…“ „Wie ich dich gefunden habe?“, lächelte Nathaniel, „ich bitte dich – ich bin dir gefolgt, so einfach ist das.“ „Aber woher…?“ „Auch das ist einfach Tracyboy… Du wirst alt. Willkommen im Zeitalter der modernen Verbrechensbekämpfung. Der Drink, den du zu dir genommen hast – er enthielt eine leicht radioaktive Substanz“, lächelte der Polizist. „Dann bin ich jetzt wohl…“, brachte Traceless hervor und Nathaniel nickte, „am Ende der Geschichte angelangt. Das stimmt.“ Er legte auf den Kopf des Diebes an, spannte den Hahn… Der Schuss hallte durch die Nachbarschaft – und anschließend Traceless Fluch: „Mein Schöner Schreibtisch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)