Dejavu von plaspoo (Überarbeitung + Fortsetzung) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Harry merkte irgendwann, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er hatte fast durchgehend Kopfschmerzen und war schneller kaputt als alle anderen aus seinem Jahrgang. Er konnte sich denken, woran das lag, konnte allerdings nichts dagegen tun. Dann passierte es. Während der Jahresabschlussprüfung in Zaubertränke verlor er das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, bemerkte er, dass er im Krankenflügel lag und dass einige Personen um sein Krankenbett herumstanden. Er öffnete die Augen nicht und hörte vorerst nur mal zu. „Was hat er denn, Poppy? Wird er wieder zu sich kommen?“, das war Dumbledores Stimme gewesen. „Ich verstehe es nicht, Professor, sein Blut scheint sich nach und nach aufzulösen. Nichts was ich tue kann es aufhalten oder wieder ausgleichen. Alles ist zwecklos. Ich habe auch bereits im St. Mungos nachgefragt, aber auch dort kann mir niemand helfen. Wenn sein Blut weiter so schwindet, dann ist er in weniger als einem Monat tot. Er hat jetzt schon weniger Blut, als für ein Kind seines Alters ausreichend wäre.“ Harry seufzte innerlich. Jetzt ist es also soweit. Dachte er sich, als Dumbledore fragte: „Severus, wer war denn oft mit ihm zusammen?“ „Draco Malfoy.“, antwortete Snape. „Hole ihn doch bitte mal her, vielleicht kann er uns sagen, ob er eine Idee hat, was Harry fehlen könnte.“ Snape öffnete gerade die Tür des Krankenflügels, als ein aufgelöster Draco in den Saal stürmte und äußerlich ruhig fragte: „Was ist mit Harry? Wird er wieder gesund? Kann ich irgendwie helfen?“ Bevor irgendjemand ihm antwortete sagte Harry: „Kann ich mal bitte mit Draco alleine sprechen?“ Pomfrey wollte ihn sofort wieder untersuchen, aber Dumbledore überzeugte sie, die zwei Teenager alleine zu lassen. Er schob sie, lauthals protestierend, aus dem Raum. Draco setzte sich auf die Bettkante und Harry sagte: „Ich werde sterben, Draco, tut mir Leid.“ Geschockt starrte Draco ihn an. (Und diesmal sah man es ihm sogar an!) „Wie, wie meinst du das?“, fragte er. „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe. Ich werde sterben.“ „Nein, das darfst du nicht. Ich erlaube das nicht, Potter!“, brauste Draco auf. Harry lachte. „Seit wann sind wir denn wieder bei den Nachnamen, Malfoy?“ „Seit du Quatsch erzählst! Ich verlange, dass du mir versprichst, dass du nicht stirbst! Du bist der erste und einzige Junge in meinem Alter, mit dem ich mich angemessen unterhalten kann!“ „Stop, Draco, ich muss dir erst etwas erzählen!“, unterbrach Harry ihn. „Eigentlich bin ich nämlich gar nicht das Kind, für das du mich hältst. Ich...“ Draco wollte etwas sagen, doch Harry sagte: „Lass mich erst ausreden. Dann kannst du entscheiden, ob du überhaupt noch mit mir reden willst. Ich werde dir dann auch sagen, was der einzige Weg ist, damit ich weiter leben könnte.“ Draco nickte zögernd und Harry sprach weiter. „Wie ich gerade sagte, ich bin nicht das Kind, für das du mich hältst. Eigentlich bin ich nämlich gar kein Kind. Ich komme aus der Zukunft und bin eigentlich schon über zwanzig Jahre alt.“ Draco sah ihn ungläubig an, blieb aber still. „Nur dass meine Vergangenheit ein bisschen anders verlaufen ist, als diese hier jetzt. Eigentlich habe ich mich nämlich an dem Tag, an dem ich zum ersten Mal in den Hogwarts-Express gestiegen bin, mit Ron Weasley angefreundet.“ Draco wurde immer ungläubiger. „Dein Freundschaftsangebot habe ich damals ausgeschlagen. Ich wurde nach Gryffindor gewählt und kam bald darauf als erster Erstklässler seit einhundert Jahren in die Quidditchmannschaft von Gryffindor. Zusammen mit Ron habe ich gegen den Troll gekämpft. Wir haben Freundschaft mit Hermine Granger geschlossen und den Stein der Weisen vor Quirell und Voldemort gerettet.“ „Stop,“, rief Draco dazwischen. Doch bevor er eine Frage formulieren konnte sagte Harry: „Nicht jetzt! Lass mich bitte ausreden! In meinem zweiten Jahr hat dein Vater ein altes Tagebuch des Lords in den Besitz der jungen Ginny Weasley gebracht. Sie hat die Kammer des Schreckens geöffnet. Ich habe bemerkt, dass ich Parsel sprechen kann. Am Ende musste ich wieder dem Dunklen Lord gegenübertreten. Ich habe den Basilisken der Kammer des Schreckens getötet und den Lord ein weiteres Mal besiegt. In meinem dritten Jahr habe ich meine Tante in einen Luftballon verwandelt und habe erfahren, dass angeblich ein Massenmörder, mein Pate und der Verräter meiner Eltern, Sirius Black, hinter mir her ist. Ich habe Bekanntschaft mit einem Freund meiner Eltern, Remus Lupin, einem Werwolf, geschlossen und am Ende herausgefunden, dass Sirius meine Eltern nicht verraten hat, sondern dass es ein weiterer Freund meiner Eltern, Peter Pettigrew, getan hat. Ich musste meinen Paten und einen Hippogreifen vor dem sicheren Tod retten. In meinem vierten Jahr war ich auf der Weltmeisterschaft des Quidditch. Während der Schulzeit fand das Trimagische Turnier statt, an dem ich, durch einen Trick eines Dieners des Dunklen Lords, teilnehmen musste. Ich erledigte alle Aufgaben und wollte mir mit dem zweiten Champion von Hogwarts den Pokal teilen, als wir feststellten, dass dieser ein Portschlüssel war, der uns auf einen Friedhof brachte. Dort war ich Zeuge der Rückkehr des Lords und ich musste ein weiteres Mal gegen ihn kämpfen.“ Dracos Augen wurden groß vor Erstaunen. „Ich konnte den Portschlüssel gerade so ergreifen und landete zurück in der Schule. Ich erzählte, was ich erlebt hatte, aber von offizieller Seite wollte mir niemand glauben. In meinem fünften Jahr wurde die Schule stark vom Ministerium überwacht und wir bekamen eine vollkommen unqualifizierte Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich gründete mit meinen Freunden eine kleine Widerstandsgruppe. Gegen Ende des Jahres bekam ich eine Vision, dass mein Pate in Gefahr sein und machte mich mit dieser Gruppe auf eine waghalsige Rettungsmission ins Ministerium. Ich erfuhr von einer Prophezeiung über mich und den Dunklen Lord und im Kampf gegen die Todesser starb mein Pate. Ich musste wieder gegen den Lord kämpfen. In meinem sechsten Jahr lernte ich viel über die Geschichte des Dunklen Lords. Außerdem rätselte ich über die Person, die der Halbblutprinz war. Zum Ende hin half ich Dumbledore auf der Suche nach einem wichtigen Artefakt. Kurz darauf verstarb Dumbledore. Ich nahm mir vor nicht mehr in die Schule zurückzukehren, entschied während der Ferien aber anders und kehrte zurück. Ich schloss Hogwarts als einer der besten Schüler ab und begab mich dann auf eine Reise, um besser zu werden und gegen den Dunklen Lord kämpfen und ihn letztlich auch besiegen zu können. Währenddessen machte ich mit einem Clan der Vampire Bekanntschaft, die mich vor dem Tod retteten, indem sie mich zu einem von ihnen machten.“ Auch hier war Draco sehr erstaunt. „Durch viel Übung schaffte ich es die Nachteile des Vampirdaseins zu minimieren und ich kam zurück. Ich besiegte den Dunklen Lord und wurde gefeiert. Danach halfen alle mit die magische Welt wieder aufzubauen. Ich ging persönlich von Nation zu Nation um alle zu unterstützen. Ich traf auf eine Wahrsagerin, die mir eine weitere Prophezeiung machte und ließ mich damit alleine. Deswegen kehrte ich früher zurück und fand heraus, dass meine Freunde meinen Tod planten, weil sie wegen mir einige Tage in Askaban verbringen mussten. Ich verschwand und traf einen fremden Mann, der mir Zeitreisepulver gab und erklärte. Da ich keinem Unschuldigen einen Aufenthalt in Askaban zumuten wollte, entschied ich mich, in die Vergangenheit zu reisen um eine Freundschaft nie entstehen zu lassen. Jetzt werde ich sterben. Das einzige, was mich retten könnte, wäre dein Blut.“, endete Harry. Draco sah ihn ein paar Augenblicke an, dann fragte er: „Das heißt, du hast nur Freundschaft mit mir geschlossen, damit deine Freunde nicht nach Askaban müssen?“ „Anfangs schon,“, gab Harry zu, fügte dann aber hinzu: „Das soll aber nicht heißen, dass mir unsere Freundschaft nichts bedeutet. Ich bin gerne mit dir befreundet.“ Ohne ein weiteres Wort drehte Draco sich um und verließ den Krankenflügel. Harry seufzte. Das war’s dann wohl mit der Freundschaft. Draco lief beim Verlassen des Flügels fast in Dumbledore hinein. „Nana, warum denn so in Gedanken?“, fragte dieser amüsiert. Draco murmelte ein „Tschuldigung.“ Und ging dann zurück in die Kerker. Er war enttäuscht. Enttäuscht von Harry, weil der ihn so benutzt hatte, und enttäuscht von sich, dass er sich so hatte benutzen lassen. Er warf sich auf sein Bett und ließ den Blick durchs Zimmer schweifen, bevor er einschlief. Bevor er die Augen schloss sah er eine kleine Phiole, die auf Harrys Tisch stand. Darin befanden sich immer noch einige Tropfen türkisfarbenen Zaubertrankes. Harry wurde in den nächsten zwei Wochen immer schwächer. Von Draco hatte er nichts mehr gehört. Er hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Die Welt würde in Dunkelheit stürzen, wenn er starb, aber das war dann nicht mehr sein Problem. Er hatte alles getan, um die Welt zu retten. Aber ein Kind war eben nur ein Kind. Auch wenn es ein ganz besonderes war. Für Draco hatte der Alltag wieder angefangen. Die letzten Jahresabschlussprüfungen standen an und er arbeitete hart. Eines Tages rief Snape ihn zu sich. „Du wolltest mich sprechen, Severus?“ „Ja Draco. Du bist doch mit Potter befreundet, oder?“, fragte Snape interessiert. „Ich war es.“, erwiderte Draco. Snape sah ihn leicht kritisch an. „Naja, ich denke, du solltest wissen, dass er in zwei bis drei Tagen sterben wird. Pomfrey sagt, sie kann nichts für ihn tun. Keiner kann etwas machen. Ich dachte nur, du würdest es vielleicht wissen wollen.“ Draco nickte und verließ das Büro seines Lehrers. Dann setzte er sich zum ersten Mal hin und schrieb seinen Eltern einen Brief. Harry spürte, dass es zu Ende ging. Er wurde ruhig. Wenn er jetzt verkrampfen würde, würde es nur schrecklich werden. Langsam schloss er die Augen, als er hörte, dass jemand leise die Tür öffnete. Dann war es wieder still. Wer ist denn das? So spät in der Nacht? Fragte er sich, als er merkte, dass sich jemand auf seine Bettkante setzte. Plötzlich erkannte er Draco. Er wollte gerade etwas fragen, als dieser ihm einen Finger auf den Mund legte und sagte: „Pst, später. Sag mir erst mal einfach nur, was ich tun muss, um dich zu retten.“ Harry war gerührt. Er winkte Draco zu sich heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich brauche dein Blut.“ Draco fragte skeptisch: „So wie bei den Vampiren in den Büchern?“ Harry nickte und Draco beugte sich über seinen Mund. Harry entblößte seine Eckzähne und biss Draco in den Hals. Dann trank er etwa einen Liter von Dracos Blut, bevor er wieder aufhörte und die Wunde mit einem Schlenker seiner Hand verschloss. Danach suchte er auf seinem Tischchen nach dem Zaubertrank, der dafür sorgte, dass sich Blut neu bildete und gab ihn Draco zum Trinken. Dann legte er sich zurück und ließ Dracos Blut einen Moment wirken. Bereits kurze Zeit später war er wie ausgewechselt. Auch Draco ging es wieder gut, so dass er verlangte: „So, und jetzt erzähl mal, warum du unbedingt mein Blut brauchst.“ Harry setzte sich auf und antwortete: „Naja, du weißt doch jetzt, dass ich aus der Zukunft komme. Ich habe doch erzählt, dass ich durch Übung die Nachteile des Vampirseins minimiert habe. Anfangs dachte ich, ich hätte es auch geschafft, dass ich kein Blut zu trinken brauchte. Als ich aber auf dem Schlachtfeld Voldemort gegenüber stand, hatte ich einen plötzlichen Zusammenbruch. Ich brauchte unbedingt Blut. Da sah ich, sorry, dass du das jetzt so plötzlich und gruselig erfahren musst, dass du gerade von einem Auror getötet worden warst. Ich kroch zu deinem toten Körper und trank all dein Blut.“ Draco lief ein Schauer über den Rücken, aber er ließ Harry weiter erzählen. „Ich brauchte so schnell wie möglich Kraft, sonst hätte Voldemort mich getötet. Jetzt ist es aber so, dass der Clan, dem ich angehöre, sein Verhalten so geändert hat, dass seine Mitglieder nur das Blut des ersten Menschen vertragen, dessen Blut sie auch nur einmal gekostet haben. Dadurch wollen sie übermäßigen Blutgenuss einschränken. Schließlich muss der Vampir sterben, wenn ‚sein’ Mensch ‚leer’ ist. Deswegen werde ich, solange ich lebe, nur dein Blut vertragen.“ „Aha, aber, mal angenommen, du hättest diesen Fremden nicht getroffen, wie hättest du dich dann mit meinem Blut versorgt?“, fragte Draco interessiert. „Gar nicht. Ich hatte geplant zu sterben. Deswegen wollte ich zuerst auch meinen Freunden die Möglichkeit geben mich zu töten, ich hätte mich nicht gewehrt. Als ich dann die Möglichkeit bekam, sie aus der ganzen Sache rauszuhalten, habe ich nicht lange gezögert, und die Chance ergriffen. Ich hätte dich aber nie dazu gezwungen, mir dein Blut zu geben.“, erklärte Harry. „Wow, du überraschst mich echt immer wieder, Harry. Aber eine Frage noch, wie oft brauchst du denn jetzt mein Blut?“ „Wie du willst. Einfacher für dich und mich wäre einmal in der Woche. Wenn ich nur einmal im Monat trinke, dann solltest du danach jedes Mal einen Bluterneuerungstrank nehmen, wenn du nicht ohnmächtig werden willst.“ „Ich denke, dir einmal in der Woche etwas zu trinken zu geben lässt sich einrichten!“, sagte Draco und grinste. „Weißt du, das ist echt cool. Es ist wie ein richtig tolles Abenteuer!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)