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Lost Souls

Puzzleshipping ^^b
von

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So, ich habe die FF ein wenig geändert in ihre Kappistruktur, damit auch minderjährige einen Zugang darauf haben. ^^ Zu mindestens auf das, was er laubt ist. ^^
 

Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

Lost Souls
 


 

Meine Augen strahlen freudig, als ich den erwünschten und ersehnten Gegenstand aus dem Sand hebe. Staub wirbelt auf, und ein kleines kratzen macht sich in meinem Hals bemerkbar. Ich bin den ganzen Sand jedoch schon lange gewohnt und huste nicht einmal mehr. Der Sand von Ägypten ist mir mittlerweile mehr als vertraut. Er ist zu meiner Heimat geworden.
 

Ich drücke den Gegenstand fest an mein Herz. So lange habe ich danach gesucht. Ein Gegenstand den ich jetzt schon seit fast sieben Jahre nicht mehr in der Hand gehalten habe. Er ist damals in der Wüste Ägyptens in ein tiefes Loch gefallen mit den anderen dazugehörigen Gegenstände. Die sieben Millenniums-Gegenstände.
 

Ich spüre wie sich ein dicker Klos in meinem Hals bemerkbar macht.

Ich verbinde unendliche viele Erinnerungen mit dem Millenniums-Puzzle. Und alle Erinnerungen die mit diesem Gegenstand zusammenhängen, hängen gleichzeitig mit ihm zusammen, mit Athem oder wie wir ihn damals nannten, bevor wir seinen wahren Namen noch nicht wussten, Yami.
 

Ja, genau Yami. Er war damals mein aller bester Freund. Ein ganz besonderer Freund und das in jeder Hinsicht. Er hat mich damals gelehrt was es heißt mutig zu sein und an sich zu glauben. Er hat immer zu mir gestanden. Doch dann kam dieser Tag, an dem sich sein Schicksal erfüllen sollte. Er war immerhin nur ein Geist, der genau in diesem Gegenstand inne gewohnt hat, den ich nun in der Hand halte. Ich musste mich damals mit ihm Duellieren um seinen Geist zu befreien und ich habe gewonnen und es bis heute mehr als alles andere bereut. Denn mein Sieg hat gleichzeitig bedeutet, dass er zurück in seine Welt gehen musste.
 

Seit diesem Tag sind sieben Jahre in das Land gezogen und ich bin mittlerweile ein Ägyptologe. Ich habe mich entschlossen nach Ägypten zu ziehen. Ich fühle mich diesem Land sehr viel näher und auch Yami. Ich wünsche mir so sehr ihn wieder zu sehen. Ich weiß jedoch, dass das unmöglich ist. Er ist ein Geist gewesen und somit tot. Er lebt nun mal nicht in unsere Zeit. Und trotz allem will ich mich nach all der Zeit noch immer nicht damit abfinden.
 

Ich spüre wie sich eine Träne aus meinem Augenwinkel löst und warm über meine Wange rollt. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich diesen Gegenstand nach all diesen Jahren wieder gefunden habe. Es kommt mir vor als wäre es ein Wunder. Nach all diesen Jahren. Ich habe mich schon fast damit abgefunden, dass ich diesen Gegenstand nie wieder sehen würde. Es ist das einzige was mir von Yami geblieben ist, seit damals, abgesehen von seiner Erinnerung. Diesen Gegenstand jedoch wieder in den Händen zu halten, ist fast so, als hätte ich Yami gefunden. Ich hatte einst so eine starke Verbindung zu diesem Gegenstand.
 

Ich spüre jedoch, dass in diesem Gegenstand nicht mehr das „Leben“ herrscht, wie damals. Das ist mir jedoch gar nicht so wichtig, es ist klar das der Gegenstand leer ist ohne Yami. Mir ist nur wichtig, dass ich ihn wieder habe.
 

Ich zögere nicht lange und hänge ihn mir wieder um den Hals wie früher. Ich spüre wie sich eine wärme der Zufriedenheit in meinem Herzen auftut.

Mein Blick wandert nach unten auf den Gegenstand und ich lächele, ehe ich mich aufrichte und meine Hand drauf lege.
 

Ich weiß zwar das du mich nicht mehr hören und auch nicht mehr fühlen kannst Yami, aber ich fühle mich dir wieder näher. Dein Millenniums-Gegenstand ist wieder in meinen Händen. Ich weiß nicht ob du es gewollt hättest, dass ich ihn wieder ausgrabe, aber ich hoffe du verstehst mich trotzdem ein wenig. Ich kann mir vorstellen, dass es dir genauso ergangen wäre. Bitte, sei mir nicht böse. Ich vermisse dich nur so schrecklich. Falls du mich doch hören kannst Yami, will ich dir sagen, dass es unseren Freunden auch sehr gut geht. Ich wohne zwar jetzt schon eine Weile hier in deinem Land, aber ich habe noch immer Kontakt zu ihnen. Ich vermisse sie aber auch schrecklich, aber das Puzzle zu finden, war mir einfach wichtiger. Meine Freunde haben mich jedenfalls verstanden. Sie wollen mich irgendwann mal hier besuchen kommen und fragen mich schon ständig ob ich das Puzzle gefunden habe. Endlich kann ich ihnen eine gute Nachricht bringen.
 

Ich seufze leicht, ich weiß doch wie Sinnlos es ist. Yami ist im Reich der Geister. In der Welt in der er hingehört. Er wird mich wohl kaum hören. Dennoch ist es ein Trost das ich mit dem Puzzle reden kann, auch wenn ich keine Antwort mehr erhalte.
 

Ich klopfe mir den Staub von der Hose. Mein Blick richtet sich auf den Boden, wo die anderen Gegenstände auch liegen. Ich habe sie alle wieder gefunden. Mein Wunsch ist es jedoch nur das Puzzle wieder zu besitzen. Wer weiß was sich wieder für Mächte auftun, wenn ich sie alle mit nehme.

Entschlossen, mein Ziel schon erreicht zu haben, schnappe ich mir meine Schaufel und verschütte die anderen Gegenstände wieder. Ich brauche sie nicht. Und wenn sie nicht alle beisammen sind, geht nicht mehr all zu viel Gefahr von ihnen aus. Es ist vielleicht sogar besser, wenn ich eines der Gegenstände entferne. Wer weiß, wer sie als nächstes finden wird. Dieser jenige versucht hinter her noch ihre macht zu missbrauchen. Das kann ich nicht zu lassen. Und ohne Yami, weiß ich nicht ob ich die Kraft aufbringen würde, noch einmal gegen solche Mächte an zu kommen.
 

Nach ein paar weiteren Minuten verlasse ich die Höhle wieder. Ich Atme erleichtert die Luft ein. Sie ist nicht besonders sauber hier mitten in der Wüste, in der ständig heftige Winde toben und den Sand aufwirbeln, der sich in jeder Ritze festsetzt. Und dennoch liebe ich dieses Land so sehr. Selbst die brühende Hitze zur Mittagsstunde, wenn es an ganz extremen Tagen sogar bis zu fünfundfünfzig Grand im Schatten ist.
 

Ich setzte meine Füße in Bewegung um nachhause zu gehen. Der Tag nähert sich schon langsam dem Ende. Ich habe heute den ganzen Tag im Sand verbracht. Ich will endlich Duschen gehen. Ich bin ganz schmutzig und geschwitzt. Meine dünnen Klamotten kleben an mir. Ich mag dieses Gefühl nicht. Es ist unangenehm, dabei sollte ich es schon gewohnt sein. Ich werde Katsuya gleich einen Brief schreiben, dass ich endlich den Gegenstand gefunden habe. Er wird sich bestimmt sehr freuen.
 

Ich bin jedoch sehr froh, dass das Puzzle bei dem Sturz in die Tiefe nicht wieder in seine Einzelteile zerfallen ist. Ich habe mir deshalb schon sorgen gemacht. Nicht nur das es meine Suche erschwert hätte, dazu kommt noch das ich nicht weiß, ob ich es wieder zusammen bekomme hätte. Das wäre wieder in eine Lebensaufgabe ausgeartet.
 

Daheim angekommen entledige ich mich erst mal meiner Klamotten und gehe unter die Dusche, wobei ich mich jetzt schon schwer tue, aus diesem Grund das Puzzle wieder abzulegen. Es geht aber nicht anders.
 

Ich seufze wohlig auf, als das angenehm kühle Wasser über meinen Körper rinnt und den Sand von mir abspült. Ich bin heute mehr als zufrieden mit mir. Endlich habe ich mein Ziel erreicht und dennoch mache ich mir sorgen, dass nun jemand anderes die restlichen Gegenstände findet. Ich habe sie zwar wieder gut vergraben, aber man weiß ja nie. Ich habe das Puzzle ja auch wieder gefunden. Aber wie groß ist schon die Chance, dass jemand diese Gegenstände, in so einer abgelegen Gegend, in der ich mich bestens auskenne und Jahre gebraucht habe um das Puzzle wieder zu finden? Die Chance ist ziemlich gering.
 

Kaum das ich aus der Dusche heraus bin, lege ich mir das Puzzle wieder um, eher ich mir auch nur ein Handtuch nehme. Zu groß ist die angst, dass ich plötzlich wieder verlieren könnte, oder das ich mir das alles nur einbilde.

Ein erleichterter Luftstrom entweicht meinem Mund, als es wieder sicher um meinem Hals hängt und ich die angenehme kühle des Puzzles auf meiner Brust spüre. Nein, es ist keine Einbildung. Ich habe es wirklich gefunden.
 

Ich habe mich Yami schon lange nicht mehr so nahe gefühlt und das obwohl sein Geist gar nicht mehr hier ist. Ich kann nicht anderes und lächle wieder breit. Ich schlinge mir nun schnell ein Handtuch über die Hüfte und stelle mich vor den Spiegel.

Mein Blick fällt erneut auf das Puzzle und ich grinse noch ein Stück breiter. Fast wie in alten Zeiten. Dieser Anblick ist mir nach all der Zeit noch immer so vertraut.
 

Ich sehe danach mich an und vergleiche mein Aussehen mit früher, zu der Zeit, als Yami noch da war.

Ich bin nicht viel größer geworden, vielleicht noch ein paar Zehntimer, aber es ist kein wirklich drastischer Unterschied auszumachen. Mein Gesicht ist etwas markanter geworden, was aber nicht verwunderlich ist. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt. Es ist klar das mein Gesicht nicht mehr ganz so kindisch wirkt. Aber meine großen Augen habe ich dennoch, auch wenn sie nicht mehr ganz so groß sind. Mein Körperbau ist auch etwas kräftiger geworden, aber trotzdem wirke ich noch so zierlich und dünn. Ich habe mich in allem nicht sehr verändert, aber man erkennt mir wenigstens an, dass ich erwachsen bin, im Gegensatz zu früher.
 

Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich es schon sieben Jahre her ist, dass ich Yami verloren haben. Die Zeit ist wirklich schnell vergangen und jetzt bin ich schon ein erwachsener Mann, der das Studium hinter sich hat. Mein Großvater ist aber leider schon vor 3 Jahren verstorben und seit damals lebe ich in Ägypten. Ich habe es in Japan einfach nicht mehr ausgehalten.
 

Ich habe den Game-Shop nicht verkaufen wollen, weil mein Opa so an ihm hing, deshalb habe ich ihn an Katsuya weiter gegeben. Ich weiß das er sich gut darum kümmert und ihn in ehren halten wird. Katsuya ist mindestens genauso Duellmonster süchtig wie mein Großvater und deshalb viel mir die Entscheidung nicht schwer. Katsuya konnte damals sein Glück kaum fassen. Ich hätte den Laden unmöglich weiter führen können, denn ich habe mein Deck nieder gelegt. Ich besitze mein altes Deck zwar noch, aber mein letztes Duell, das ich gespielt habe, war das gegen Yami. Danach habe ich mich nie wieder Duelliert. Es hat mir einfach zu sehr weh getan. Ich weiß zwar das Yami deshalb ganz schön enttäuscht gewesen wäre, aber es ging einfach nicht mehr. Ich brauch mir nur heute die Karten noch anzusehen, und ich verfalle in einen Heulkrampf. Es hängen einfach zu viele Erinnerungen mit Yami an diesem Deck und es ist das Deck mit dem ich Yami weggeschickt habe.
 

Die einzige Karte, die ich immer bei mir trage ist der „Schwarze Magier“. Von dieser Karte kann ich mich noch immer nicht lösen. Sie hängt ebenfalls um meinen Hals, jedoch immer unter dem T-Shirt. Die ganze Zeit will ich die Karte auch nicht sehen. Das wäre mir zu viel. Bei dem Puzzle jedoch ist das alles anders. Ich verbinde damit genauso viele Erinnerungen und es bedeutet mir noch mehr als mein altes Deck, aber ich fühle mich wohl wenn es bei mir ist. Es macht mich nicht traurig. Es gibt mir einfach das Gefühl, dass Yami bei mir ist. Und das ist mein aller größter Wunsch.
 

Kurz bevor ich in mein Bett gehe, schreibe ich Katsuya noch meinen versprochenen Brief und lege ihn auf den Tisch im Flur. Ich will ihn gleich Morgen zur Post bringen. Der Brief braucht wahrscheinlich eine Woche, wenn nicht noch länger um nach Japan zu kommen. Japan liegt immer hin auf der anderen Seite der Welt. Das ist eine ganz schöne lange Strecke. Anschließend lege ich mich glücklich in mein Bett, wobei ich das Puzzle direkt neben mich lege.
 


 

Am nächsten Morgen wache ich recht früh auf. Ich frühstücke nur kurz, ehe ich die Tür raus gehe, mit dem Brief in der Hand. Mein Weg zur nächsten Post ist ein Stück weit weg. Ich muss fast eine halbe Stunde laufen, aber das ist auch Ägypten, zuviel Luxus darf man hier nicht erwarten. Ich wohne nicht gerade in dem Teil des Landes wo Technik groß geschrieben wird. Aber das macht mir nichts aus, außerdem habe ich mich schon daran gewöhnt.
 

Zufrieden das der Brief nun bald unterwegs sein wird, komme ich aus der Post wieder raus und entschließe mich nun noch mal in ein kleines Cafe zu gehen, das erst neu aufgemacht hat. Man darf sich allerdings nicht so ein Cafe vorstellen wie in Japan. Es ist klein etwas muffig und bietet nicht besonders viel Auswahl, aber es gibt Kakao und Cafe und das ist die Hauptsache.
 

Ich setzte mich direkt an das Fenster und bestelle mir gleich darauf bei dem Kellner einen schönen warmen Kakao. Ich liebe dieses Getränk einfach. Es dauert nicht lange ehe es mir serviert wird. Es ist nicht besonders viel los. Heute ist großer Markt und jeder schleppt sein Zeug an und versucht was zu verkaufen oder zu tauschen.
 

Ich muss heute noch lachen, wenn ich an damals denke, als Katsuya und seine Schwester das erste Mal hier waren um mich zu besuchen. Einer der Händler hat Katsuya zehn Kamele für seine Schwester geboten. Katsuya ist fast ausgerastet. Der ist dem armen Händler fast an die Gurgel gesprungen. Der arme Kerl wusste gar nicht wie ihm geschieht.
 

Ein leichtes lächeln huscht über meine Lippen, als ich mich daran erinnere. Das war vor drei Jahren oder so. Seit dem habe ich Katsuya nicht mehr gesehnen.

Mein Blick fällt auf die Uhr die an der Wand des Cafes hängt und zeigt mir das es schon fast zwölf Uhr ist. Die Zeit heute geht wirklich schnell rum.
 

Ich seufze, da ich langsam nachhause muss. Auf mich wartet noch einiges an Papierkram. Ägyptologe zu sein, heißt leider nicht nur immer auf irgendwelchen Ausgrabungen zu sein. Das ist manchmal wirklich der ätzende Teil dieser Arbeit. Ich kann mich jedoch nicht beschweren, es macht auch viel Spaß. Ich habe schon eine Menge Artefakte in das Museum befördert.
 

Mein Kakao ist schnell geleert und ich bezahle auch sofort. Danach mache ich mich auf den Rückweg. Eigentlich habe ich gar keine Lust, jetzt schon nachhause zu gehen, aber ich weiß eh nicht was ich heute noch machen soll und die Arbeit wartet.
 

Ich biege gerade um eine Ecke, als ich plötzlich angerempelt werde und zu Boden falle. Ich Lande nicht gerade weich auf meinen Hintern.

„Autsch“ murre ich und sehe mich nach dem Übeltäter um.

„Entschuldigung“ murmelt mir eine Stimme entgegen, die sich noch sehr jung anhört. Ich öffne meine Augen und sehe in das Gesicht eines kleinen Jungen, der vielleicht gerade mal fünf Jahre alt ist.
 

Ich blinzele mehre Mal und sehe den Jungen genauer an. Ich schlucke hart, als ich das Gesicht sehe. Dieses Gesicht, es ähnelt Yamis Gesicht fast auf die Haarspitze genau. Es ist als würde ich Yami in Kindesalter sehen.

Das kann unmöglich sein? Wie ist das Möglich, dass dieser Junge Yami so sehr ähnelt?

„Hast du dir weh getan?“ flüstere ich automatisch, ohne es wirklich zu merken. Der Kleine liegt halb auf meinem Schoss und reibt sich den Kopf.

„Uhm...nein“ murmelt er und kniet sich dann hin. Mein Blick klebt gerade zu an diesem Jungen.
 

Was soll das? Ist das ein schlechter Witz, der Götter? Warum spielt das Schicksal so ein Spiel mit mir?

„Verdammt Yuki...Wie oft habe ich dir schon gesagt du sollst nicht so blind durch die Gegen rennen? Dich könnten Kamele zertrampeln. Sein gefälligst vorsichtig.“ Dringt eine angenehm dunkle Stimme an mein Ohr.

Mein Körper fängt an unter dieser Stimm zu zittern. Ich kralle meine Hände in den heißen Sand unter mir. Diese Stimme. Ich kenne sie. Und obwohl ich sie so viele Jahre nicht mehr gehört habe, nie damit gerechnet hätte sie je wieder zu hören, erkenn ich sie auf anhiebt.

Ich traue mich nicht einmal meinen Kopf zu heben. Mein Gehirn arbeitet gerade auf Höchstleistungen. Das kann unmöglich sein!
 

„Tschhuldingung Papa. Ich wollte doch bloss...“ lacht der kleine beschämt.

„Ja, ja, du wolltest bloss. Den Satz kenn ich schon genügend. – Ich hoffe mein Sohn hat Sie nicht verletzt. Es tut mir leid. Ist alles okay bei ihnen?“ spricht mich diese dunkel Stimme nun an. Ich nicke nur stumm. Mein Hals ist staubtrocken. Ich bekomme einfach kein Wort heraus.
 

Das kann unmöglich sein. Er ist tot, ein Geist. Er existiert nicht in meiner Welt, nicht in meiner Zeit. Aber wie kann das sein, dass jemand exakt die selbe Stimme besitzt wie er. Mein Blick ist noch immer gesenkt. Ich traue mich einfach nicht, in das Gesicht dieses Mannes zu sehen. Ich habe angst davor. Angst davor enttäuscht zu werden und auch angst davor das er es doch sein könnte. Was wenn er sich erinnert? Was wird er wohl sagen? Wird er sich freuen? Und wenn er sich nicht erinnert? Oder wenn er es gar nicht ist? Mein Gehirn kann gar nicht so schnell realisieren, was ich denke und fühle.

Mein Herz rast in einem unheimlichen Tempo und ich habe mich noch immer keinen Zentimeter bewegt.
 

Ich sehe jedoch eine Hand vor meinem Gesicht auftauchen, die mir freundlich entgegen gestreckt wird. Ich schlucke hart. Soll ich? Ich habe angst ihn an zu sehen.

Nur zögernd ergreife ich die Hand und lasse mir auf helfen. Mein Blick ist dennoch gesenkt und um von dieser Tatsache abzulenken, klopfe ich mir den Sand von meinen Klamotten.

„Wirklich alles okay bei Ihnen?“ fragt er mich noch mal. Ich schlucke erneut um meine Stimme wieder zu finden.

„Ja, keine sorge. Mir ist nichts passiert. Und dem Kleinen?“ frage ich höfflich nach.

„Keine Sorge, den Wirbelwind schadet so schnell nichts. Yuki komm und entschuldige dich gefälligst“ murrt der Mann, dessen Stimme Yamis so ähnelt, den kleinen an.

„Das habe ich schon Papa“ erklärt der Kleine und stellt sich vor mich, wobei er mir direkt in das Gesicht sehen kann, immerhin ist er noch kleiner als ich.
 

„Du siehst ja fast aus wie Papa? Bist du mein Onkel?“ fragt der Kleine plötzlich und ich habe das Gefühl plötzlich in ein ziemlich großes Loch zu fallen.

Das ist alles nicht war.

„Also Yuki, der Mann ist doch nicht dein Onkel, du weißt genau das ich keine Geschwister habe. Du bist viel zu frech. Es tut mir wirklich leid. Der Junge ist einfach zu direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund“ seufzt der Mann und steht ebenfalls vor mir. Ich kann seine schmalen Beine erkennen.
 

Wenn der Junge sagt, dass ich aussehe wie sein Vater, dann kann das nur eines Bedeuten. Meine Neugier überwiegt nun und ich hebe zögernd den Blick. Ich muss es einfach wissen. Wenn er es ist, dann bedeutet es also, dass er mittlerweile Vater ist. Er hat eine Familie. Irgendwie, ertrage ich diesen Gedanken nicht. Ich musste Yami nie Teilen und wenn er es ist, dann wird nichts mehr so sein wie es war. Meine Hände zittern vor Aufregung und ich blinzele viel zu oft.
 

Mein Blick bleibt dann an dem Gesicht des Mannes hängen. Ich sehe in zwei rubinrote Amethysten. Sie funkeln mich freundlich an. Doch sein Blick zuckt nicht einmal, als er mich sieht. Ich weiß was es zu bedeuten hat, dennoch sind meine Gedanken wie leer gefegt, als ich das Gesicht ganz ausmache. Es ist sein Ebenbild. Yami steht vor mir. Er ist es. Die selbe Figur, das selbe Gesicht und die selben Augen, wie vor sieben Jahren strahlen sie mich an.
 

„Yami“ flüstere ich und weiß gar nicht was ich tun soll. Mein ganzer Körper zittert unkontrolliert. Ich weiß das er es ist, aber er scheint mich nicht zu kennen. Ist er wiedergeboren? Kann das sein? Oder ist das alles nur ein Zufall? Kann es so ein Zufall geben? Niemand kann sich dermaßen ähneln. Niemand!
 

„Ja? Entschuldigung kennen wir uns?“ sein Blick sieht mich irritiert und überrascht an. Nein, unmöglich das kann kein Zufall sein. Er heißt also auch Yami. Wie kann das nur sein?

„Ähm...nein, glaube ich zu mindestens. Tut mir leid, sie sehen nur einem verstorbenen Freund so ähnlich, dass Sie fast als sein Zwilling durch gehen könnten. Ich dachte für einen Moment er steht vor mir“ erkläre ich schnell und schaue zu Boden. Erinnert tut er sich jedenfalls nicht an mich.

„Ach wirklich? Er heißt also auch noch wie ich?“ diese Stimme ist so durchdringend, wie die von Yami, wenn er mir was nicht geglaubt hat. Es ist die selbe Stimmlage. Ich zucke leicht zusammen unter dieser Ähnlichkeit. Mein Herz tut gerade so weh. Es ist, als wäre er von den toten auferstanden und hätte mich komplett vergessen.
 

Ich spüre wie sich ein dicker Klos in meinem Hals breit macht. Was ist das nur für ein grauenhaftes Spiel des Schicksals? Ich kann mich kaum noch zurück halten. Das ist alles so schmerzhaft. Alle Wunden die mittlerweile ein bisschen abgeheilt waren, reisen in diesem Moment wieder auf. Und das noch schmerzhafter als je zu vor.

Ich schlurzte kurz auf, mein Körper zittert immer mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Das ist alles zu viel für mich. Mir ist gerade alles egal. Die Leute um mich herum nehme ich schon lange nicht mehr war. Ich sacke verzweifelt auf die Knie und umklammere mein Puzzle.
 

Ich verstehe das alles nicht. Wie kann das sein? Seit Jahren lebe ich nun hier und er ist mir noch nie zuvor über den Weg gelaufen. Warum ausgerechnet jetzt? Warum er? Ich hatte mich doch schon fast damit abgefunden. Heiße Tränen rollen über meine Wangen, aber nicht ein laut dringt über meinen Mund. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Die Tränen tropfen nun nach einander auf den Boden.

„Yami“ schlurzte ich erneut und leise.

„Onkel, nicht weinen. Ich wollte dir nicht weh tun“ entgegnet mir nun eine traurige Stimme. Es ist der Kleine Junge. Yamis Sohn. Oh Gott, ich weiß nicht was ich tun soll. Bitte hilf mir doch jemand.
 

Ich spüre wie eine kleine Hand sich auf meine Wangen legt und mir die Tränen weg wischt.

„Es ist nicht deinetwegen“ versuche ich mich meine Stimme kontrolliert klingen zu lassen, was nur bedingt klappt. Ich bin völlig aufgewühlt und doch tut es gut, dass der Kleine mir seinen Trost gibt, obwohl er gar nichts dafür kann.
 

„Es tut mir leid. Hat mein Aussehen sie so mitgenommen?“ höre ich nun Yamis Stimme vor mir. Er hat sich zu mir herunter gekniet und scheint sich sorgen um mich zu machen. Er kennt mich nicht mal und trotzdem versucht er sich zu entschuldigen. Er ist wie Yami. Genau so.

„Schon gut, aber Sie sehen ihm wirklich ähnlich. Tut mir leid das ich Sie so in Verlegenheit bringe. Nur, ich bin so verwirrt“ murmele ich etwas beschämt, als Entschuldigung.

„Schon gut. Sie sollten sich vielleicht erst mal setzten. Ich wohne hier gleich um die Ecke. Kommen Sie erst mal mit“ bietet mir dieser Yami an und nimmt meine Hand erneut um mir auf zu helfen. Eigentlich kann ich seine Gegenwart gar nicht mehr ertragen, aber ich bin einfach zu schwach und zu verwirrt um mich zu wehren.
 

Der Kleine ist wirklich süss. Er nimmt meine Hand und drückt sie etwas, als wollte er mir Trost spenden. Er ist wirklich niedlich und sieht Yami sehr ähnlich.

Ich glaube jedoch nicht, dass Yami Frau das so gut findet, dass er eine fremde Person mit zu sich nimmt. Allerdings muss er es besser wissen.

Ich spüre wie mein Hals erneut zugeschürt wird. Yamis Frau. Dieser Gedanke, macht mich irgendwie sauer. Ich will Yami nicht teilen. Ich musste ihn früher auch mit niemanden teilen.

Ich seufze innerlich über meinen Gedanken. Es ist nicht Yami von früher. Er ist eine andere Person, eine Person die dich nicht kennt. Du bist ihm völlig fremd und doch kenne ich ihn. Das ist alles so komisch. Er hat sogar den selben Gang wie er. Wie können sich zwei Menschen nur so gleichen und doch nichts mit einander zu tun haben?
 

Kaum fünf Minuten später, sind wir bei Yami zuhause. Es ist eine kleine aber gemütliche Wohnung. Sie sieht nicht gerade danach aus, als hätten hier drei Personen genügend Platz. Ich werde höfflich auf die Couch im Wohnzimmer gebeten. Yami ist sogar so nett und bringt mir einen typisch ägyptischen Tee. Ich trinke nur zögerlich ein paar Schlücke. Er tut mir wirklich gut und ist angenehm süss.
 

Es herrscht eine weile Stille und der Kleine spielt anscheinend in seinem Zimmer.

Ich bin furchtbar nervös und weiß nicht wirklich was ich sagen soll.

Yami Blick ruht auf mir, dass spüre ich. Ich hebe nur zögerlich den Kopf um ihn anzusehen. Ich habe die Befürchtung ich bin unerwünscht. Als ich jedoch seinen Blick sehe, weiß ich das es nicht so ist. Sein Blick strahlt Ruhe aus und ist in keinsterweiße auffordernd. Er gibt mir das Gefühl, einfach ich sein zu können.
 

Ich senke sofort wieder den Kopf. Ich ertrage es einfach nicht, ihn anzusehen und zu wissen, dass es nicht der Yami ist, den ich kenne.

„Es tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände mache. Ich sollte mich wirklich besser zusammen reisen“ entschuldige ich mich erneut. Ich fühle mich unwohl und aufdrängend, auch wenn sein Blick mir sagt, dass es nicht so ist.
 

„Schon gut. Es ist bestimmt nicht einfach. Ich weiß wie es ist jemanden geliebtes zu verlieren. Meine Frau ist vor einigen Jahren, bei der Geburt unseres Sohnes gestorben. Ich kann sehr gut mit Ihnen fühlen. Es muss ganz schön hart sein, jemanden zu begegnen der so Ähnlichkeit mit einem verstorbenen Freund hat“ erklärt er mir freundlich und einfühlsam. Ich nicke nur still. Er scheint mich wirklich gut zu verstehen.
 

Seine Frau ist also tot? Das muss noch viel härter sein, als einen guten Freund zu verlieren. Na ja, der Schmerz eines geliebten Menschen der verstorben ist, ist bestimmt nicht einfacher, nur weil es ein Freund ist. Der eine kann vielleicht damit nur besser umgehen.
 

„Er ist Ihnen wirklich unglaublich ähnlich. Er ist vor sieben Jahren gegangen. Sie haben sogar, die selbe Stimme wie er. Es ist einfach unglaublich, dass sich zwei völlig verschiedene Menschen so ähnlich sind.“ Flüstere ich nun und habe das Bedürfnis, ihm es zu erzählen, warum auch immer.
 

„Ich würde mich dafür ja gerne Entschuldigen, aber na ja, ich kann ja nichts dafür, dass ich so aussehe“ kommt es leicht belustigend herüber und ich muss grinsen. Ein wirklich schlechter Witz, aber irgendwie doch komisch.
 

„Nein, dass können Sie wirklich nicht. Tut mir leid. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Yugi Muto“ stelle ich mich nun vor, was ich vor lauter hin und her ganz vergessen habe.
 

„Schon gut. Sehr erfreut. Mein Name ist Yami Athem“ stellt er sich ebenfalls vor und ich schlucke erneut hart. Athem? Langsam habe ich das Gefühl, irgendjemand will mich ganz böse auf den Arm nehmen. Das kann doch alles kein Zufall sein.
 

„Athem?“ flüstere ich ihn überrascht an und Blicke nun in seine Augen. Wie ist das alles nur Möglich? Athem war Yamis wirklicher Name, den wir erst kurz bevor er uns verlassen musste erfahren haben.

„Ähm ja, warum?“ dabei sieht er mich leicht unsicher an. Er macht sich wohl sorgen wieder eine Erinnerung geweckt zu haben.

„Es gab mal vor sehr langer Zeit einen ägyptischen Pharao der so hieß. Er war ein sehr guter Pharao mit einem großen Herzen. Er ist jedoch schon sehr früh gestorben um sein Volk zu retten. Das war vor über fünftausend Jahren“ erkläre ich, um nicht noch mehr Verwirrung bei Yami zu wecken. Er wird das alles selber ziemlich komisch finden, auch wenn er sich nichts anmerken lässt, aber ich spüre es irgendwie. Ich weiß nicht wieso, aber ich spüre es.
 

„Wirklich? Davon habe ich noch nie etwas gehört. Wo her wissen sie das?“ fragt mich Yami neugierig und blickt mich an.

„Ich bin Ägyptologe“ erkläre ich nur knapp. Ich mag jetzt nicht all zu viel reden. Meine Kehle ist noch immer wie ausgetrocknet, trotz des leckeren Tees.
 

„Verstehe, dann ist das kein Wunder. Ein netter Zufall, aber das scheint heute nicht das erste Mal zu sein. Komische Sache, das alles“ gibt er nur zurück und trinkt nun selber einen Schluck seines Tees.

Ich wusste doch, dass ihm das alles komisch vorkommt. Meine Hände schließen sich wieder um das Puzzle. All meine Fragen fließen hinein. Ich bin einfach nur völlig am Ende mit meinen Nerven.
 

Ich zucke plötzlich zusammen, als ich meinen Namen höre. Ich hat sich fast so angehört, als hätte ich Yamis Stimme in meinem Kopf gehört, wie sie nach mir ruft. Ich stelle jedoch fest das es nur der Yami war, der vor mir sitzt.

„Darf ich Sie Yugi nennen?“ fragt er mich höfflich und lächelt mir zu.
 

„Was? Äh, ja gerne“ nuschle ich nur und senke meinen Blick wieder um auf mein Puzzle zu sehen.

„Nennen Sie mich einfach Yami. Sagen Sie, was ist das für ein Gegenstand um ihren Hals? Er ist wirklich unglaublich schön“ werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mein Blick bleibt jedoch auf meinem Puzzle hängen.

„Das ist ein ganz besonderer Gegenstand. Er soll einst besondere Kräfte besessen haben. Ich habe ihn von Yami bekommen. Dieser Gegenstand war wie eine Verbindung zwischen unseren Herzen und unseren Gedanken. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl ich könnte seine Gedanken lesen. Seit er jedoch tot ist, fühlt es sich nur leer an.“ Dabei merke ich wie meine Augen wieder glasig werden.
 

Ich muss mich wirklich zusammen reisen um nicht schon wieder los zu heulen.

„Das hört sich wirklich schön an. Das muss wirklich eine ganz besondere Freundschaft gewesen sein, wenn sie beide sich so nahe waren“ flüstert Yami und klingt nun auch etwas traurig.

„Ja, sehr besonders. Das ist nicht einmal zu erklären. Seelenverwandte, wäre noch der beste Ausdruck dafür“ murmele ich leise und sehe Yami an.

„Und wenn ich Sie ansehe, habe ich das Gefühl, er ist wieder da. Gerade das macht es schwer.“ Füge ich leise hin zu und sehe ihm tief in die Augen. Ich versinke förmlich in diese Augen, die ich so gut kenne und die mir doch so fremd sind. Es ist wirklich ein unglaublich seltsames Gefühl.
 

„Es tut mir sehr leid für Sie, dass ich Ihre alten Wunden wieder aufreise“ dabei erwidert Yami meinen Blick. Ich erkenne das er wirklich mit mir mitfühlt. Ich breche unseren Blickkontakt jedoch ab. Mit einem etwas größeren Schluck als zuvor, leere ich meine Tasse und stelle sie wieder auf den Tisch ab.
 

„Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Hilfe, aber ich sollte jetzt lieber nachhause gehen. Ich habe noch einiges zu Arbeiten, und ich will Sie nicht weiter stören.“ Dabei stehe ich auf und reiche Yami die Hand zum verabschieden. Er richtet sich ebenfalls auf und ich muss feststellen, das er genauso groß ist wie Yami.

Er macht mich noch wahnsinnig, ich halte es keine Sekunde länger mehr, in seiner Nähe aus. Er scheint das zu wissen und nickt nur.
 

„Ja, ich denke das wird besser für Sie sein, wenn ich Sie so irritiere. Ich habe Ihnen gerne geholfen, wenn ich das denn überhaupt getan habe.“ lächelt er leicht, wirkt jedoch nicht besonders Sicher, ob er mir auch wirklich eine Hilfe war.
 

„Ich wünsche noch einen schönen Tag“ verabschiede ich mich, und gehe aus dem kleinen Haus heraus. Ich gehe mit schnellen Schritten nachhause. Ich will so weit wie Möglich von diesem Yami weg. Seine bloße Gegenwart, stürzt mich in das absolute Gefühlschaos. Ich renne schon fast.
 

Daheim angekommen schmeiße ich mich völlig fertig auf meine Couch. Mein Gehirn hat das Geschehene noch immer nicht richtige Realisiert. Ich rolle mich auf der Couch zusammen und klammere mich an mein Puzzle.
 

Das ist nicht Yami. Er ist es nicht, kann es nicht sein. Wie denn auch? Er sieht ihm so ähnlich, er bewegt so und spricht mit der selben Stimmer wie Yami. Und dann der Name. Yami Athem. Was soll das alles nur? Was ist das für ein grausames Spiel, das hier mit mir gespielt wird Yami? Yami sag es mir, was soll das? Ich umklammere mein Puzzle noch mehr und ein riesiger Klos schwellt in meinem Hals an. Ich schlurzte leise auf. Ich kann diesen Druck in mir nicht mehr stand halten. Eigentlich will es gar nicht, doch schon rinnen mir dicke Tränen heiß über die Wange und tropfen auf das Puzzle.
 

Yami ich vermisse dich so schrecklich und nun taucht dieser Mensch so völlig unerwartet auf. Was soll ich nur tun? Wie soll ich das vergessen? Ich habe das Gefühl, du bist wieder zurück gekommen und doch weiß ich, dass du es nicht bist. Es nicht sein kannst.
 

„Yami hilf mir doch“ flüstere ich verzweifelt das Puzzle an, doch es folgt keine Antwort. Ich weiß es doch und trotzdem hoffe ich es so sehr. Ich wünsche mir so sehr, deine Stimme jetzt zu hören, die mich tröstet und mir gut zuspricht. Ich will wieder, dass es so ist wie früher. Ich will wieder das du an meiner Seite bist. Ich war niemals bereit, dich her zu geben, und doch habe ich unser Duell gewonnen. Ich dachte damals, dass es das beste für uns beide ist. Du solltest zurück in deine Zeit und ich war Mutig genug um nun alleine bestehen zu können.
 

Doch ich bereue es so sehr, auch wenn es die richtige Entscheidung war. Ich habe noch nie in meinem Leben so sehr gelitten, wie in den letzten sieben Jahren. Und nun taucht dieser Mensch auf, der du zu sein scheint. Er gleicht dir bis auf das letzte Haar.

Ich weine so schrecklich wie noch nie zu vor. Es ist als hätte sich die gesamte Trauer die sich in den letzten Jahren aufgestaunt hat, nun entschlossen in einer Explosion auszubrechen.
 

Ich weine noch eine ganze Weile, kann meine Tränenflut nicht ein halt gebieten. Ich merke wie die beiden Yamis verschmelzen, ich kann sie kaum auseinander halten. Sobald ich ihn vor meinem Auge sehe, weiß ich nicht, welchen Yami ich nun eigentlich sehe.

Meine Augen sind ganz rot und dick, als ich meine Tränenflut etwas abnimmt. Meine Augen fühlen sich schwer an und ich schließe sie.
 

Als ich am nächsten Tag wach werde, blinzele ich verwirrt und ich richte mich etwas irritiert auf. Nur langsam kommen die Erinnerungen vom letzten Tag zurück und stürzen mich erneut in ein schwarzes Loch. Ich fühle mich als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
 

Ich weiß das er nicht mein Yami ist und ich ertrage es nicht weiter darüber nachzudenken. Ich stehe entschlossen auf, um mich abzulenken und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich hätte den Papierkram eigentlich schon gestern erledigen sollen. Ich bin nun aber mehr als froh, dass ich es noch nicht gemacht habe. Das ist das beste Mittel um sich abzulenken. Zu meinem Glück funktioniert es auch. Meine Gedanken richten sich komplett auf die Arbeit, auch wenn ich hin und wieder ein stechen in meinem Herzen spüre, was ich jedoch nur im Unterbewusstsein bemerke.
 

Die nächsten paar Wochen ändert sich nicht viel. Ich vergrabe mich einfach still in der Arbeit und bin immer wieder froh, wenn ich zu einer neuen Ausgrabung muss. Je weiter ich von der Stadt weg bin, desto kleiner ist die Chance das ich ihm wieder begegne.
 

Heute bin ich auch bei einer Ausgrabung dabei, oder eher gesagt ich bin der Leiter dieser Ausgrabung. Ich bin jedoch nicht begeistert über diese Ausgrabung. Der Grund ist relativ einfach zu erklären. Wir sind nicht weit weg von der Stelle wo die Millenniums-Gegenstände vergraben sind. Das macht mir sorgen und ich runzele die Stirn.
 

So wie es aber aussieht, haben wir eine komplett neue Entdeckung gemacht. Und wenn es das ist für was wir es halten, haben wir ein wirklich großes Projekt vor uns. Ich glaube nämlich wir haben eine komplett neue Pyramide entdeckt. Ich ahne schon um was es hier geht. Ich bin einst selbst mit Yami in seine Zeit zurück gereist. Ich kann mich zwar nicht mehr an alles erinnern, aber ich weiß wo was stand. Die sechs anderen Pyramiden, der Millenniums-Träger von damals, sind auch nicht weit von hier. Es ist allerdings fraglich ob sie überhaupt noch bestehen.
 

Doch diese Pyramide ist was besonderes für mich. Ich weiß welche Pyramide es ist, ganz genau. Damals als ich die Vergangenheit mit Yami gereist bin, habe ich eine Menge erlebt, aber ich habe mir fast alles behalten. Ich kann mich gut daran erinnern, dass man gerade dabei war, die Grabstätte, also seine Pyramide zu erbauen für Athem. Sie war damals nur zu hälfte fertig, aber sie war genau an dieser Stelle.
 

Es ist manchmal schon ziemlich irritierend, wenn man Dinge weiß, die man nicht wissen sollte. Jedoch hatte ich keine andere Wahl. Ich wollte Yami damals unbedingt helfen. Es ist aber auch sehr nützlich. Es ist nur immer wieder interessant, zu sehen, wie die Leute einen anstaunen, wenn man ihnen sagt, wo sie Graben sollen und wo es Sinnlos ist und das auch immer zu trifft.
 

Dieses Projekt jedoch wurde durch Zufall entdeckt, ich habe es nämlich eigentlich vergessen gehabt. Ich selber hätte es nicht gewagt Yamis Pyramide den Leuten zum frass vor zu werfen, jedoch war es dafür nun zu spät. Und nun bin ich lieber dabei, um es im Augen zu behalten, was hier passiert. Die Pyramide wird zu dem keiner vor mir betreten und ich alleine darf bestimmen, ob sie betreten werden darf oder nicht. Die Antwort hier zu fällt mir nicht schwer. Es ist klar, dass ich Yamis Ruhestätte nicht stören werde. Davon abgesehen, war er ein unheimlich beliebter Pharao, er wird also bestens geschützt sein. Im Notfall, bin ich vielleicht der einzige, der diese Grabstätte betreten darf. Manchmal gibt es ja die Sache mit dem Auserwählten. Das hatten wir schon bei einigen Pyramiden. Und wer in der heutigen Zeit, sollte wohl mehr Auserwählt sein als ich? Immer hin waren ich und Yami die besten Freunde.
 

Das ganze Projekt, fällt mir aber auch ganz schön schwer. Es ist komisch eine Grabstätte eines fünftausend Jahren alten Pharao auszugraben, der vor sieben Jahren noch mein bester Kumpel war, in Form eines Geistes der in meinem Puzzle gelebt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass Yami das ganze hier nicht witzig finden würde. Ich find es nämlich auch nicht gut.
 

Oh man Yami, ich hoffe du vergibst mir das ganze hier und schickst mich dafür nicht in die Hölle, wenn ich erst Mal deine Pyramide betreten muss. Verzeihe mir. Ich werde versuchen, ganze so weit wie Möglich zu schlichten.
 

*******
 

Einige Monate später haben wir es dann endlich geschafft, bis zum Eingang der Pyramide vorzudringen, auch wenn ich gehofft hatte, dass wir ihn nie finden. Aber ich habe ein gutes Team das nur so von Experten wimmelt. Es war abzusehen, dass sie nicht aufgeben ehe sie den Eingang gefunden haben.

Heute soll zu dem noch der Tag sein, an dem ich das erste mal die Pyramide betreten werden. Ich statte mich mit allem Möglichen aus. Von der Taschenlampe bis hin zu meinem Wörterbuch der Altägyptischen Zeichen. In so einer Pyramide muss man auf alles gefasst sein.
 

Ich bin ziemlich nervös, als ich die ersten Schritte in die Pyramide setzte. Es ist immerhin Yamis Grabstätte, die keiner betreten sollte. Ich seufze. So was musste ja früher oder später passieren. Ich bin immerhin Ägyptologe und Archäologe.
 

Ich gehe immer tiefer hinein. Die ersten Fallen konnte ich gut bewältigen. Ich wäre am Eingang fast von einem Felsblock erschlagen worden. War ja klar, dass es gleich ordentlich anfängt. Die sechs Millenniums-Träger haben ihre Arbeit gut gemacht. Seto wird da am meisten mitgeredet haben. Immerhin war er der Intelligenteste von allen, vor allen was Mathe anging. Die Ägypter waren schon damals ziemlich fortschrittlich was die Mathematik anging. Und das ist für so eine Pyramide ziemlich wichtig.
 

Jedoch stehe ich nun in einer völligen Sackgasse. Ich besitze zu dem ein Walki-Talki. Ich muss ständig Informationen weiter geben. Ich erzähle jedoch fast immer nur die hälfte oder lasse einfach ganze Dinge weg. Die Pyramide wimmelt nur so, von der Lebensgeschichte von Yami. Vieles kommt mir bekannt vor oder ich kenne es schon. So gar die Steintafel die Ishisu damals gefunden hat, ist hier. Sie erzählt die Geschichte von dem Kampf zwischen Yami und Seto. Jedoch haben wir die Geschichte damals völlig falsch gedeutet. Seto war nicht der Feind, er war nur besessen von seinem Vater, der in Setos Körper gegen Yami gekämpft hat.
 

Meine Blicke wandern weiter, um einen neuen Weg zu finden. Ich glaube jedoch, dass die Pyramide einen gewissen Irrgarten darstellen soll und ich habe mich natürlich prompt verlaufen.
 

„Meine Güte Yami. Deine Leute haben gute Arbeit geleistet.“ Flüstere ich grinsend, bin jedoch nicht gewillt aufzugeben.

Ich laufe den Raum langsam ab, sehe mir die Bilder und Schriften genau an. Dann fällt mir ein ziemlich komisch wirkender Stein auf. Ich grinse und drücke zu. Der Stein gibt fast sofort nach und die Pyramide erzittert leicht, als seine ganze Wand nach oben wandert und einen neuen Raum frei gibt.
 

Ich wusste doch, dass ich schaffen würde. Der nächste Raum wirkt nicht sehr viel anderes, als der Raum davor, nur das Yamis Geschichte hier weiter geht. Hier ist die Geschichte von Zorg. Dieser gesamte Raum handelt von Yamis letztem Kampf. Ich brauche gar nicht genau zu lesen was hier steht. Ich kenne es ja. Ich selbe habe mit Yami zusammen gegen ihn und den alten Bakura gekämpft.
 

Mein Blick wandert nun zum Ende der Geschichte. Meine Augen lesen jetzt doch etwas aufmerksamer durch, was hier steh. Meine Augen weiten sich überrascht. Auf einer letzten Inschriften steht etwas von „ganz besonderen Freunden“ aus einer entfernten Welt, die geholfen haben.
 

Ich schlucke. Das kann unmöglich sein. Soll das etwa heißen, das meine Freunde und ich damit gemeint sind? Wer denn sonst? Ich mein aus einer entfernten Welt, das können nur wir sein. Immerhin stammten wir aus der Zukunft. Das würde bedeuten, dass Yami tatsächlich in seine Zeit zurück gekehrt war und uns nie vergessen hat. Er hat uns hier mit einmeißeln lassen. Ich bin regelrecht fassungslos.

Kann es vielleicht sogar sein, dass Yami damit gerechnet hat, dass ich hier irgendwann auftauchen würde, und es mir so mitteilen wollte, was Geschehen ist, nachdem er weg war? Es wäre ihm jedenfalls zu zutrauen. Yami war schon immer jemand gewesen, der vorausgedacht hat.

Ich lächle leicht. Ja, das ist es bestimmt gewesen. Es würde zu Yami passen. Er will mir also auf diesem Weg danken.
 

„Ich danke dir Yami.“ Flüstere ich leise und bin den Tränen schon wieder nahe. Mich interessiert jedoch viel mehr, wie Yamis leben danach verlief. Das heißt wohl, ich muss in den nächsten Raum eindringen.
 

Nach einigem Suchen, erkenne ich eine kleine Einschrift, die besagt, dass man den Namen des Pharao kennen muss, um in den nächsten Raum zu betreten. Nicht besonders einfallsreich wie ich finde, jedoch wenn man von der Tatsache ausgeht, dass alle Inschriften mit Yamis Namen ausgelöscht wurden, ist es ziemlich schwierig den Namen zu wissen. Das kommt mir alles mehr als bekannt vor.
 

Ich habe wohl so einige Vorteile. Es kommt mir sogar ein wenig vor, als hätte Yami das alles gewusst. Wenn er erwartet hat, dass ich diese Pyramide betrete bzw. finde, dann es ist mehr als logisch, dass er wusste das ich es bis hier ihn schaffe. Er weiß doch das ich seinen Namen kenne. Er muss es also alles geahnt haben und er muss es auch so gewollt haben. Das würde aber auch bedeuten, dass es ihm nicht ausmacht, dass ich die Pyramide betrete.
 

„Hast du es so gewollt Yami?“ flüstere ich leise in den Raum, erwarte jedoch keine Antwort. Ich kenne sie doch schon. Hätte Yami das nicht erlaubt, hätte er dafür gesorgt das es Rätsel sind, die nicht einmal ich lösen könnte. Wir haben uns Jahre lang meinen Körper geteilt, er weiß ganz genau wie ich denke und ticke.
 

„Athem“ rufe ich laut und deutlich in den Raum. Meine Stimme erhallt einige Male. Plötzlich löst sich der Boden unter mir auf. Ich quietsche erschrocken auf und plumpse um den einen Meter tiefer nach unten und komme auf meinem Hintern auf. Jedoch weicher als erwartet. Der Raum ist mit einer dicken Schicht Sand ausgestattet. Wahrscheinlich genau aus dem Grund, dass ich mir nicht alle Knochen breche. Yami denkt eben an alles.
 

Ich bin jetzt schon seit gut einer Stunde hier drinnen. Ich muss mittlerweile schon ziemlich tief in die Pyramide eingedungen sein und ich bezweifle, dass es ein Fremder auch nur halb so weit geschafft hätte. Diese Tatsache ist jedoch nicht nur eine Vermutung, sie wird mir durch verschiedene Dinge bestätigt. Unter anderen durch die ganzen Skelette, die vor einigen Räumen noch herum gelegen haben. Doch nun ist nichts mehr davon zu sehen. Ich kann also davon ausgehen, dass es noch keiner soweit geschafft hat. Spätestens an dem Rätsel mit Yamis wahren Namen, wären alle anderen gescheitert.
 

Ich schaue mich nun um, nachdem ich mich aufgerichtet habe und erkenne einen langen Gang, der noch sehr viel weiter nach unten und damit noch tiefer in die Pyramide führt. Ich zögere nicht lange und gehe los. Ich bin jedoch sehr wachsam und achte auf alles Mögliche. Man weiß ja nie. Die kleinste Sache die ich übersehe, könnte meinen Tot bedeuten. Und hier unten kann mir keiner helfen.
 

Ich laufe eine ganze Weile, der Weg ist ziemlich lange und sehr Steil, ich muss jeden Schritt genaustens setzten um nicht auszurutschen, was mich noch langsamer macht. Das ist jedoch nichts neues. Ich bin ziemlich in der Nähe von Yami eigentlicher Grabkammer. Es kann nicht mehr all zu weit sein. Was jedoch auch bedeutet, dass es immer gefährlicher wird und die Fallen immer mehr werden. Die Rätsel werden auch immer komplexer. Ich glaube ohne die Vergangenheit mit Yami, wäre ich mit meinem normalen Wissen schon längst am Ende. Das alles was nun gefordert wird, kann man nur wissen, wenn man mit dem Pharao zusammen gelebt hat. Und das wusste Yami genau.

Im Grunde kann also auch nur ein Ausgewählter diese Pyramide betreten, alle anderen sind schon am Anfang mit ihrem Latein am Ende.
 

Was meine Vermutung nur bestätigt, dass ich der einzige bin, der das hier finden soll. Es ist für niemanden sonst bestimmt, sonst wäre ich nicht soweit gekommen. Es sind sogar teilweiße fragen über die Ägyptische Götter vorhanden und über die Priester. Das kann wirklich kein Mensch von dieser Zeit wissen. Wer soll denn auch schon wissen, dass Mahad, der schwarze Magier ist? Oder weshalb Seto so eine enge Beziehung zu Kisara hatte? Das ist eigentlich ziemlich untypisch für eine Pyramide. Aber Yami war auch nicht das was man heute zu Tage als einen normalen Pharao bezeichnen würde. Er hat Jahre lang mit mir in der Zukunft gelebt, auch wenn es nur sein Geist war. Welcher Pharao kann das noch von sich behaupten?
 

Dann stehe ich vor einer ziemlich Massiven Steinmauer und ich ahne schon, dass es meine letzte Hürde sein wird. Ich brauche nicht lange um zu verstehen, was hier gefordert wird. In der Tür ist ein Einkerbung, sie ist dreieckig und nach der Größe zu Urteilen, weiß ich genau, was der Schlüssel ist.
 

„Du hast es also immer geahnt, sogar das ich das Puzzle suchen würde. Stimmt es?“ frage ich leise. Natürlich hat er es geahnt und um ehrlich zu sein, ist das nicht besonders verwunderlich. Er wusste wie wichtig er mir war.
 

Ich ergreife mein Puzzle und ziehe es mir über den Kopf. Die Kette baumelt nun ungenutzt in der Luft. Ich betrachte es genau. Ich trete zögerlich voran. Ich bin nervös und weiß nicht was mich erwarten wird. Ob Yami mir eine Einschrift gewidmet hat? Gab es etwas das er mir schon lange sagen wollte und es nur auf diesem Weg tun konnte oder wollte? Oder steht etwas völlig unerwartetes dort? Vielleicht sogar eine Warnung?
 

Ich stecke das Puzzle nun in die Einkerbung und trete sofort ein paar Schritte zurück. Die Antwort ob es klappen wird, lässt nicht lange auf sich warten. Die Steintafel schiebt sich nach oben und gibt nun den letzten Raum frei.
 

Ich trete langsam und vorsichtig ein. Der große Sarkophag ist in der mitten des Raumes kaum zu übersehen. Er ist wunderschön und sehr viel mit Gold versehrt. Das Gold interessiert mich jedoch kein bisschen. Die Gaben die hier drinnen liegen, wären mehrer Milliarden wert. Ich werde jedoch dafür sorgen, dass sie bei Yami bleiben. Eher will ich das Puzzle verbrennen. Ich gehe direkt auf den Sarkophag zu und lege meine Hand sanft darauf. Ich streichele ihn ein wenig. Jetzt bin also wieder bei Yami.
 

Ehe ich weiß wie mir geschieht tropfen die ersten Tränen von meiner Wange auf Yamis Sarkophag.

„Ich habe dich gefunden Yami“ hauche ich und knie mich zu ihm runter.

„Dein Sarkophag ist wirklich wunderschön, weißt du das? Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, was ich dir alles sagen werde, wenn ich dich finde, doch nun bin ich so überwältigt, dass ich alles klatt vergessen habe. Es ist sieben Jahre her, seid dem du mich verlassen hast. Bei dir ist das natürlich schon ein paar Tausend Jahre her. Ich glaube du weiß aber noch wer ich bin. Nicht wahr? Natürlich weiß du das noch. Ich vermisse dich aber noch immer ganz schrecklich, du fehlst mir furchtbar. Es tut mir leid, das ich hier eingedrungen bin. Das war Zufall das jemand sie entdeckt hat. Ich hätte nie danach gesucht. Diese ganzen Assgeier, sind doch nur nach deinem Gold her. Ich verspreche dir, dass niemand hier rein kommen wird. Niemand!“ ich schlurzte noch einige male und wische mir Tränen weg.
 

„Den anderen geht auch ziemlich gut. Ich lebe jetzt schon seit ein paar Jahren hier in Ägypten. Ich habe vor einigen Monaten einen Menschen kennen gelernt, der klatt du sein könnte. Ich dachte echt für eine Sekunde du bist wieder zurück. Das war ziemlich hart für mich, weiß du.“ Ich lege meinen Kopf seitlich auf den Sarkophag und schweige nun einen Moment. Ich möchte den Moment ein wenig genießen, wieder bei Yami zu sein.
 

Für einige Momente geht mir sogar durch den Kopf, einfach für immer hier bei Yami zu bleiben. Mich zu ihm zu legen. So sehr quält mich der Schmerz. Ich weiß jedoch, dass Yami das niemals gewollt hätte und das auch nicht akzeptieren würde.
 

Ich verharre eine ganze Weile so, schließe meine Augen und denke nur an Yami, an unsere gemeinsame Zeit. Es ist hart, Yamis Grab zu sehen. Das macht mir unmissverständlich klar, das er tot ist. Er hat in meiner Zeit niemals wirklich existiert. Er war nur ein Geist, der sein Volk retten musste. Und ich wurde dazu ausgesucht ihm zu helfen, weil ich ihm am ähnlichsten war und doch das krasse Gegenteil von ihm. Ich bin seine Kehrseite. Und um so leere fühlt es sich an, wenn eine Seite fehlt.
 

„Wenn ich das doch nur alles vorher geahnt hätte Yami. Meine Freunde hätte ich durch dich früher oder später schon noch kennen gelernt. Ich hätte mir dann damals gewünscht, dass du zu mir zurück kehrst. In Gestalt einer Wiedergeburt, oder so. Hauptsache ich hätte dich wieder bei mir gehabt.“ Flüstere ich und wieder rinnt mir eine Träne über die Wange.
 

„Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dich noch einmal sehen zu dürfen. Dich in den Arm zu nehmen und dir zu sagen wie viel du mir bedeutest Yami. Ich konnte es damals nie sagen. Doch du warst nicht nur mein bester Freund. Ich habe dich geliebt Yami, mit jeder Faser meines Herzens. Und ich tue es auch heute noch. Tut mir leid, wenn dich das vielleicht enttäuscht. Es quält mich nur so sehr. Ich bereue es so, das ich es dir niemals gesagt habe, es hätte aber nichts leichter gemacht, verstehst du?“ gestehe ich nun meine wahren Gefühle, auch wenn ich weiß, dass Yami es nicht hören kann. Aber es erleichtert mich trotzdem ein wenig. Immerhin bin ich dort, wo sein Körper ist.
 

Nach einer Weile stehe ich jedoch auf und schaue mich nun neugierig im dem Raum um. Auch hier sind viele Inschriften und Bilder. Sie erzählen, von seiner Herrschaft. Er war ein sehr guter Pharao und Seto hat ihm zur Seite gestanden. Ich lächle darüber zufrieden. Yami ist ein herzensguter Mensch, dass weis ich. Meine Augen suchen den gesamten Raum ab, aber es wird von nichts anderem berichtet. Ein wenig Endtäuschung schwingt jedoch in mir. Ich hatte irgendwie gehofft, dass Yami etwas für mich hinterlassen hat.
 

Jedoch sollte ich schon glücklich über die Tatsache sein, dass es mir gestattet wurde bis hier her vor zu dringen. Ich schlucke jedoch, als mir etwas ganz bestimmtes in die Augen fällt. Eine Kette. Sie ist ganz verdreckt und verrostet, dennoch erkenne ich sie. Es ist die Kette die Anzu Yami damals gescheckt hat, damit er seinen Namen darin einritzen kann, wenn er ihn rausgefunden hat. Die Inschrift ist kaum noch zu lesen, aber ich weiß ja ohnehin was darin steht.
 

Ich hebe die Kette auf und betrachte sie fassungslos. Es ist einfach unglaublich, dass Yami die Kette erst vor sieben Jahren erhalten hat und dennoch ist sie über fünftausend Jahre alt. Er hat sie also die ganze Zeit bei sich gehabt. Ich kann es kaum fassen.

Ich betrachte die Kette genauer. Als ich sie umdrehe erkenne ich das Yami anscheinend sehr viel später noch etwas eingeritzt hat. Es ist unglaublich schwer zu lesen. Ich muss mehrere male etwas rost abrubbeln. Nach und nach kann ich die Zeichen jedoch erkennen und ich bin kurz davor wieder los zu heulen, als ich erkenne was da steht. Yami hat meinen Namen auf die Rückseite eingeritzt. Da steht eindeutig Yugi.
 

Das ist der eindeutige Beweis, dass alles wahr ist was ich erlebt habe. Yami hat mich niemals vergessen. Er hat meinen Namen bis zu seinem Tot an seinem herzen getragen.

Gott, ich ertrage es kaum. Yami hat mir also doch etwas hinterlassen. Er hat mir gezeigt wie wichtig ich ihm war und er wollte mir sagen, dass er mich nie vergessen hat.
 

„Ich danke dir so sehr Yami“ hauche ich glücklich und lege die Kette auf den Sarkophag. Die Kette sollte direkt bei Yami sein. Sie ist etwas ganz besonderes. Ich zucke jedoch erschrocken zusammen, als die Kette aufleuchtet und sich in die Lüfte erhebt.
 

Jedoch bin ich solche „Geistersachen“ schon gewohnt. Das war früher an der Tagesordnung, zu der Zeit wo Yami bei mir war. Ich erhole mich schnell und betrachte die Kette. Ich bin gespannt was nun folgen wird. Ich muss etwas ausgelöst haben. Anscheinend hat Yami mit so was auch gerechnet.
 

Ich halte jedoch die Luft an, als eine Art Projektion vor mir erscheint. Die Kette enthält eine Nachricht. Vor mir steht Yami, in seinen Pharao Klamotten. Er sieht fast genauso aus, wie ich ihn zu letzt in Erinnerung hatte, nur ein paar Jahre älter. Er sieht verdammt gut aus. Er dürfte nicht älter als 30 Jahre sein.
 

Seine Projektion lächelt mich freundlich an.

„Yami“ flüstere ich jedoch. Das Bild flaggert leicht, was auch kein Wunder ist nach fünftausend Jahren. Die Magie die sie besessen haben, war wirklich unglaublich.

„Ich hoffe das du es bist Yugi“ beginnt Yami zu sprechen.

„J..ja ich bin es Yami“ antworte ich aus Reflex, obwohl es völlig schwachsinnig ist.

„Ich denke es aber mal, denn kein anderer würde es bis hier hin schaffen. Du hast die Kette übrigens aktiviert, dadurch das du sie auf mein Grab gelegt hast. Auf die Idee könntest auch höchstens du kommen. Ich hoffe das du diese Nachricht erhalten wirst. Ich habe mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen, und mir Gedanken gemacht was ich dir sagen könnte. In meiner Zeit sind mittlerweile zehn Jahre vergangen, seid ich dich verlassen habe. Hier herrscht zur Zeit das absolute Chaos. Manna wird nämlich schon Morgen heiraten. Aber es geht alles sehr gut. Ich wollte mich eigentlich mit dieser Nachricht noch mal nachträglich bei dir für alles danken. Du warst wirklich toll, wie du mir geholfen hast. Ich danke dir für alles. Du bist der beste Freund den man sich nur wünschen kann.“ Yami hält in seiner rede inne. Mir laufen jetzt schon die Tränen über die Wangen. Ich kann es kaum glauben, was hier geschieht. Das ist alles so unglaublich. Ich bin zu tiefst gerührt von Yamis mühen.
 

„Weißt du Yugi um ehrlich zu sein, fehlst du mir schrecklich. Es ist ziemlich hart hier ohne dich. Selbst mit meinen Freunden. Und ich vermisse Katsuya und die anderen. Manchmal denke ich, ich habe das alles nur geträumt, aber es ist Wirklichkeit gewesen. Außerdem vermisse ich die Annehmlichkeiten deiner Zeit“ dabei lacht Yami leicht und ich kann nur grinsen. Ja, das glaube ich gerne. Yami war ganz verrückt, nach Schokoladeneis.
 

„Wie du dir vorstellen kannst, kann es Seto noch immer nicht lassen mich bei jeder Möglichkeit zu einem Duell heraus zu fordern. Ich frag mich ob sich das in deiner Zeit geändert hat? Leider werde ich darauf keine Antwort erhalten. Du hast einen ganz schönen Vorteil damit, dass ich in der Vergangenheit lebe. Ich kann dir wenigstens etwas hinterlassen. Na egal, im Grunde kann ich es mir denken. Seto wird sich mit Sicherheit nicht so schnell ändern.

Jetzt bin von meinem Text abgekommen. Ich habe ihn völlig vergessen. Mist. Egal jetzt. Das wichtigste habe ich dir ja schon gesagt, dass du mir fehlst. Ich hoffe du vergisst mich nicht so schnell und bist glücklich in deiner Zeit. Sag den anderen einen schönen Gruß von mir. Ach und bevor ich es vergesse Yugi, ich habe Seto darum gebeten, dass ich wieder geboren werde. Ich weiß zwar nicht ob es auch geht, aber wenn kann es gut Möglich sein, das du einer Gestalt begegnen wirst, dir mir sehr Ähnlich ist. Ich wollte unbedingt ein Leben in deiner Zeit haben. Er hat aber mit meiner Erinnerung nichts zu tun. Er ist eine Eigenständige Person, auch wenn meine Seele in ihm wohnt. Aber wie gesagt, ich weiß nicht ob es klappt. Ich kann nur hoffen das ihr euch über den Weg lauft. Meine Wiedergeburt, wäre mit deiner Freundschaft ziemlich beglückt und ich würde mich freuen. Ich hoffe du auch? Es soll so eine Art Geschenk für dich sein, für den Fall das du mich genauso vermisst wie ich dich. Ich kann jetzt nicht mehr viel sagen. Das ganze kostet ziemlich viel Kraft und Energie. Ich wünsche dir alles gute Yugi und Danke dir noch einmal für alles. Mach dir keine Sorgen um mich, ich habe ein sehr schönes Leben. Du kannst die Kette übrigens mitnehmen, wenn du willst. Mir bringt sie als toter nicht sehr viel und es ist vielleicht ein nettes Andenken an mich. Also dann Yugi, lebe wohl und vergiss nie das Herz der Karten.“ und ehe ich auch nur blinzeln kann, verschwindet die Projektion und die Kette fällt mit einem Klimpern wieder zu Boden. Ich starre noch immer an die Stelle wo eben Yamis Gestalt zu sehen war. Yami Worte rasen in unglaublicher Geschwindigkeit immer wieder durch meinen Kopf.
 

Ich kann das alles noch nicht Realisieren. Es ist so verwirrend. Diese ganze Zeitverschiebungen. All das liegt hier schon seit fünftausend Jahren unter dem Sand. Es war schon hier, als Yami noch in meiner Zeit war.
 

Mein Herz rast wie verrückt. Ich weiß noch nicht mal einmal genau warum, ob nun aus Freude oder Überraschung. Ich bin selber völlig überfordert. Das einzige an was ich wirklich denken kann, ist das Yami mich nicht vergessen hat, und das er mich auch sehr vermisst hat. Mein Gesicht ist vollkommen nass, von meinen Tränen. Es war zwar nur eine Projektion, aber ich habe Yami wieder gesehen, seine Stimme gehört. Er hat so süss gelächelt. Ich kann es noch immer nicht fassen. Diese Nachricht liegt hier schon seit fünftausend Jahren für mich. Und all die Jahre darauf gewartet das ich sie finde.
 

Ich beiße mir auf die Unterlippe und kaue darauf rum. Nach all diesen Worten fällt es mir noch schwerer zu akzeptieren, dass Yami nicht mehr da ist. Er ist tot und das war sein letztes Geschenk an mich.
 

Ich drehe mich um, und schaue auf den Boden, wo die Kette nun liegt. Nur langsam hebe ich sie hoch. Vielleicht? Zögerlich gehe ich auf den Sarkophag zu und lege die Kette erneut auf die selbe Stelle. Ich muss ihn noch einmal sehen. Wieder beginnt die Kette zu leuchten und erhebt sich.
 

Ich will ihn noch einmal sehen, seine Stimme wieder hören. Ich muss alles aufsaugen so weit es geht. Still setzte ich vor dem Sarkophag und lausche den Worten Yamis noch einmal und noch einmal. Immer wieder höre ich es mir von neu an. Es ist fast wie eine Droge. Irgendwann jedoch entschließe ich mich dazu das es endlich mal langt. Zu dem höre ich mein Walki-Talki das mir ständig in den Ohren liegt.
 

Ich fauche den Mann am anderen Ende an, das er still sein soll und das es mir gut geht. Danach gibt das dämliche Ding endlich ruhe. Ich denke immer wieder über Yamis Worte nach. Meine Augen weiten sich jedoch erst jetzt vor Überraschung. Ich habe die Worte von Yami gar nicht realisiert, viel zu sehr war ich abgelenkt von seiner Stimme und seinem Aussehen.
 

Yami hat am Schluss irgendetwas davon gesagt, dass er sich von Seto gewünscht hatte, in meiner Zeit wiedergeboren zu werden. Ich assoziiere diese Worte, mit diesem anderen Yami, den vor einigen Monaten getroffen hatte. Kann das sein? Soll das heißen, Yamis Wunsch ist in Erfüllung gegangen und dieser Mann mit seinem Sohn ist vielleicht seine Wiedergeburt? Die Hinweiße jedenfalls sprechen Bände. Das würde bedeuten, dass die Seele von meinem Yami in diesem Yami steckt? Er ist zu mir zurück gelehrt.
 

Ich kann es immer noch nicht fassen. Was gibt es denn sonst für eine Erklärung? Ich sacke auf meine Knie und hebe die Kette erneut auf.

„Ich danke dir Yami. Ich danke dir so sehr. Du hast mir meinen größten Wunsch erfüllt. Ich werde alles tun, um deine Freundschaft erneut zu gewinnen. Und diesmal bleiben wir für immer zusammen. Ich werde dich nie wieder hergeben. Das schwöre ich“ schlurzte ich erneut los. Das ist alles so unglaublich. Ich werde es wahrscheinlich erst in einer Woche wirklich realisieren können.
 

„Ich werde die Kette mit mir nehmen Yami, aber wenn ich deine Freundschaft wieder erlangt habe, werde ich sie dir zurück bringen.“ Lächle ich und stehe dann wieder auf.

„Leb wohl mein Yami. Ich werde dich bestimmt niemals vergessen, so lange ich Lebe.“ Flüstere ich, ehe ich den Raum verlasse und meine Puzzle aus der Steinwand ziehe. Sofort schließt sich die Wand und Yamis Grab ist wieder fest verschlossen, so wie es sein sollte.
 

Ich gehe nur mit langsamen Schritten zurück. Mein Kopf versucht all die Ereignisse von eben zu verarbeiten. Ich bin überglücklich, als ich aus der Pyramide komme.

Ich erkläre meinen Leuten, dass es kein reinkommen gibt und das die Pyramide viel zu gefährlich ist. Ich sage ihnen, dass ich nicht sehr weit gekommen bin und das sie die Pyramide lieber in Frieden lassen sollen.
 

Ich weiß jedoch, dass das einige Leute nicht davon abhalten wird, dort hinein zu gehen. Sie werden jedoch alle sterben oder sich geschlagen geben müssen. Denn keiner wird auch nur das erste Rätsel ohne mich lösen können. Und ich werde nicht ein Wort sagen, dass habe ich Yami versprochen. Und selbst wenn sie eines Tages bis zur letzten Tür vordringen sollen, was sehr unwahrscheinlich ist, dann besitze noch immer nur ich den Schlüssel und dieser hängt sicher um meinen Hals.
 

An diesem Tag komme ich das erste Mal seit sehr langer Zeit wirklich zufrieden zurück. Ich muss jemanden davon erzählen, mir fällt jedoch nur einer ein. Ich setzte mich sofort an meinen Schreibtisch und schreibe alles in einen Brief für Katsuya. Das ganze wird ihn mit Sicherheit umhauen.
 

Am Abend als ich ins Bett gehe, mache ich mir jedoch über eines Gedanken: Wie soll ich diesen Yami dazu bringen, sich mit mir anzufreunden? Vielleicht kann er mich gar nicht leiden. Man weiß ja nie. Es ist immerhin nicht mein Yami, es ist seine Wiedergeburt. Ich kann diesem Yami wohl kaum die Umstände erklären, warum mich mit ihm anfreunden will. Ich seufze.

Na toll. Aber gut, wenn es Yamis Seele ist, dann dürfte das Unterfangen hoffentlich nicht all zu schwer sein. Was mir jedoch mehr sorgen als alles andere macht, ist die Vorstellung, dass ich mein Herz nun auch noch an diesen Yami verlieren könnte. Immer hin ist es Yamis Seele und ihre Körper gleichen sich bis auf das Harr. Das macht mir angst.

Jedoch fallen mir schon bald die Augen zu und vergessen sind diese Gedanken für das Erste. Ich Träume jedoch von Yami, von früher.

„Yami“
 

*******
 

Seit diesem Tag sind nun schon zwei Wochen vergangen, von Katsuya habe ich noch keine Antwort erhalten. Die Frage ist jedoch, ob mein Brief überhaupt schon angekommen ist? Die letzten Tage waren echt verrückt. Ich habe mittlerweile bestimmt schon fünf mal vor Yamis Haustür gestanden und bin jedes mal nach ungefähr einer viertel Stunde herum zögern doch wieder gegangen. Es ist immer hin schon einige Monate her, seit dem ich ihn getroffen habe. Er hat mich bestimmt schon vergessen und was soll ihm sagen, warum ich hier bin? Ich habe angst vor einer Zurückweißung. Davon abgesehen, bin ich ihm vorher immer aus dem Weg gegangen. Ich wollte ihn nie wieder sehen, weil es so schmerzhaft war. Ich habe angst davor wieder in Tränen aus zubrechen.
 

Heute stehe ich schon zum zweiten mal vor der Tür. Ich will mich endlich trauen, dass geht so nicht weiter. Wie soll ich den sonst Yamis bitte erfüllen, wenn ich mich nicht einmal traue, mit ihm zu reden? Ich hebe meine Hand und balle sie leicht zur Faust, fest entschlossen endlich zu klopfen.
 

Mein Herz rast in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Ich bin furchtbar nervös und ganz zappelig. Ich trete unruhig von einem Bein auf das andere.

Was soll bloss tun, wenn er öffnet? Was soll ich nur zu ihm sagen, warum ich hier bin? Was wird er nur von mir denken? Ich schlucke hart. Ich habe angst.
 

Ich spüre wie meine Hand langsam wieder sinkt, jedoch ohne die Tür auch nur berührt zu haben. Mein Kopf sinkt deprimiert. Ich traue mich einfach nicht. Ich kann nicht. Es ist als würde eine dicke Mauer zwischen der Tür und mir bestehen, die mich einfach nicht durch lassen will.
 

„Hallo. Wenn du mein Papa sehen willst, musst du schon klopfen. Er kann nicht hellsehen weißt du?“ ich zucke furchtbar erschrocken zusammen, als mir eine bekannt junge Stimme ans Ohr dringt. Das muss der Kleine sein. Wie hieß er noch gleich. Ich glaub Yami nannte ihn Yuki.
 

Ich drehe mich leicht beschämt um, und fühle mich ertappt wie ein kleines Kind, das was verbotenes tun wollte.

„Hallo“ gebe ich zögerlich zurück und gucke den Kleinen versuchsweiße lächelnd an.

„Oh, dich kenne ich doch. Ich habe dich doch mal umgerannt“ grinst der Kleine mich breit an. Ich lächle kurz.

„Ja, dass bin ich. Ist dein Papa denn überhaupt zuhause?“ frage ich nun, und hoffe insgeheim, dass er es nicht ist.
 

„Ja, er müsste eben erst heim gekommen sein, von der Arbeit“ dabei geht der Kleine an die Tür und klopft kurz. Mein Herz bleibt nun kurz stehen. Ich wollte den Keinen noch aufhalten zu klopfen, doch es ist schon zu spät.

„Ja?“ höre ich Yamis dunkle und angenehme Stimme durch die Tür rufen.

„Ich bin es Papa. Ich habe besuch dabei“ ruft Yuki seinem Vater zu und lächelt.

„Ich komme“ schallt es zurück.
 

Ich bin am überlegen, ob ich nicht einfach schnell davon renne. Das wäre jedoch dumm. Jetzt habe ich endlich meine Chance, außerdem würde Yuki bestimmt erzählen, was passiert ist und das wäre wirklich peinlich. Danach würde ich mich erst recht nicht mehr in die Nähe wagen. Nein, dass kann ich nicht tun, dass wäre wirklich mehr als peinlich. Yugi, steh endlich dein Mann, verdammt.

Ich schlucke und schaue betreten zu Boden. Ich muss mich zusammen reisen. Yami hätte das auch gewollt. Er hat mir gezeigt was es heißt mutig zu sein. Ich muss mich auch endlich mal gegen meine Angst durch setzten. Es wird schon schief gehen. Mehr als rauswerfen kann er mich auch nicht. Mein Körper schüttelt sich kurz bei dem Gedanken. Nein, das wäre absolut schlimm, eine Katastrophe! Ich kralle meine Hand in die Seiten meiner Stoffhose. Yami steh mir bei.
 

Dann geht die Tür auf und ein etwas überraschter Yami steht vor mir und sieht mich an.

„Oh, hallo. Ich kenne Sie doch“ kommt es prompt und ich schlucke wieder.

„Ähm..ja...ich...“ versuche ich die passenden Worte zu finden. Ich habe jedoch keine Ahnung was ich sagen soll. Genau das hatte ich so befürchtet. Ich stehe hier wie der letzte Volltrottel. Ich könnte losheulen. Ich schäme mich.
 

„Er hat vor der Tür gestanden Papa.“ Erklärt Yuki und spüre wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Der Kleine ist ja echt niedlich, aber jetzt sollte er doch lieber ruhig sein, sonst renne ich doch noch weg und mache mich zum absoluten Gespött.

„Verstehe“ grinst Yami nun und tritt zur Seite. Ich schaue ihn überrascht an. Er will mich echt ohne eine Erklärung rein lassen? Der Kleine Wirbelwind ist schon rein gerannt und trinkt hastig ein paar Schlücke, nur um anschließend doch wieder raus zu rennen.

„Ähm...“ entkommt es mir nur.

„Kommen Sie rein“ fordert Yami mich nun auf. Ich nicke nur und betrete das kleine Haus.
 

Ich fühle mich irgendwie furchtbar unwohl. Ich glaube ich habe ihn doch etwas überrumpelt, mit meinem plötzlichen auftauchen. Doch er scheint nicht verärgert zu sein. Er schien nur kurz überrascht an der Tür gewesen zu sein. Er geht vor und geht in das Wohnzimmer. Es sieht noch genauso aus, wie vor einigen Monaten wo ich das erste Mal hier war. Es erscheint noch immer total gemütlich und warm.
 

Mit einer kurzen Geste seiner Hand bietet er mir an, dass ich mich setzten kann, was ich auch gleich annehme. Ich will mich am liebsten in die letzte Ecke verkriechen.

„Möchten Sie etwas trinken?“ fragt er mich höfflich.

„Nein, danke“ gebe ich mit leicht unsicheren Stimme zurück. Diese Stille ist so furchtbar unerträglich. Er scheint zu warten, dass ich beginne zu erzählen, warum ich hier bin. Ich habe jedoch keine Erklärung. Na gut, ich habe schon eine, aber die kann ich ihm unmöglich erzählen. Der denkt ich bin gestört und schmeißt mich im hohen Bogen raus.
 

Ich rutsche unruhig auf meinem Platz herum, und spüre seine Blicke auf mir. Ich kann im Moment überhaupt nicht einschätzen, was er wohl über mich denken mag. Das macht mich unglaublich nervös. Ich sollte aber nun endlich was sagen, sonst bittet er mich womöglich doch wieder zu gehen. Vielleicht hat er noch was zu tun?

Eine Art kleiner Blitz jagt mir durch den Kopf. Oje, stimmt ja. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht komme ich gerade total ungelegen oder so? Yuki sagte doch das Yami erst von der Arbeit gekommen ist. Und ich überfalle ihn hier und das auch noch ohne eine Erklärung.
 

Ich fühle mich plötzlich noch unwohler und wünschte ich wäre nie hier aufgekreuzt. Das ist alles mehr als peinlich.

Yugi, nun sag doch mal endlich was!

„Ich.. Ähm, tut mir leid das ich Sie so überfalle und Sie einfach störe. Ich wollte nicht unhöfflich erscheinen..“ versuche ich endlich diese unbehagliche Stille zu brechen. Yami sieht mich jedoch nur interessiert an, als würde er auf mehr warten.
 

„Sie stören nicht. Keine Sorge, sonst hätte ich Sie doch nicht hereingebeten“ lächelt er mich freundlich an. Ich entspanne mich unmerklich etwas. Er scheint genau zu wissen, was er sagen muss. Ob er merkt wie nervös ich bin? Bestimmt, dass ist doch kaum zu übersehen.

„Um ehrlich zu sein, ich weiß...selber nicht mal genau warum ich hier bin“ erkläre ich nun und schäme mich, weil ich weiß das es eine Art Lüge ist. Ich weiß genau was hier will, aber das kann ich ihm wohl kaum an den Kopf werfen. Erst überfalle ich ihn, und dann lüg ich ihn mehr oder weniger auch noch an. Ich seufze innerlich. Ist ja schon mal ein guter Start. Wer weiß was er jetzt nach der idiotischen Erklärung von mir denkt.
 

Yami sieht mich derweil nur ruhig an. Ein kleines Lächeln huscht über seine Lippen.

Er verunsichert mich damit gerade wieder ziemlich. Was mag er wohl denken?
 

Ich zucke jedoch plötzlich erschrocken zusammen und werde aus meinen Gedanken gerissen, als ein fürchterlich Piepsen die Wohnung durchdringt.

„Mist“ Yami steht mit einer erschreckenden Geschwindigkeit auf und rennt los. Ich sehe ihm verständnislos nach. Was war das denn jetzt? Ich höre einige Geräusche aus dem Nebenzimmer und dann ist es plötzlich Still. Keine zwei Minuten später steht Yami lächelnd vor mir.
 

„Tut mir leid. Ich hatte mir eine Pizza in den Ofen geschoben und sie klatt vergessen. Ich koche nicht gerne“ gesteht er mir und setzt sich wieder zu mir.

„Schon gut. Ich habe Sie ja völlig ohne Grund einfach gestört.“ Gebe ich verlegen zurück. Ich glaube ich sollte jetzt lieber gehen. Es ist unhöflich hier rum zu sitzen, wenn er essen möchte.

„Wollen Sie auch ein Stück?“ fragt er mich höflicherweise.

„Nein Danke“ lehne ich sofort ab. Das wäre es ja wohl, dass ich ihm jetzt auch noch seine Pizza wegesse.

„Na gut. Und Sie haben wirklich keinen Ahnung, warum Sie plötzlich vor meiner Tür gestanden haben?“ fragt er mich nun direkt, was mir total unangenehm ist. Er scheint zu ahnen, dass es eine Lüge war, aber die Wahrheit sagen? Nein, unmöglich.
 

„Um ehrlich zu sein, nein“ ich schlucke nervös. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er mir das nicht abkaufen wird. Ich rutsche nun noch unruhiger auf meinem Platz rum. Ich werde noch nervöser. Ich habe jedoch nicht das Gefühl, dass er mich bitten wird zu gehen. Im Gegenteil, er will wohl eine Art Gespräch beginnen?
 

„Mhm...“ nuschelt er nachdenklich zwischen zwei bissen und scheint sich gar nicht daran zu stören, dass ich neben ihm sitze.

„Wenn ich Sie stören, dann kann ich auch gehen, dass macht mir nichts“ versuche ich mich aus dieser für mich unangehnehmen Situation zu ziehen.
 

Sein Gesicht dreht sich zu mir um, und dabei ziehen sich Augenbrauen hoch.

„Ach? Mhmm...Nein, schon gut. Sie stören nicht. Ich finde Ihr Besuch ganz angenehm, es ist eine Abwechslung. Und wenn sie anscheinend eh nichts mehr vor haben, dann bleiben Sie doch noch einfach“ erklärt er nur und beist dann in sein angefangene Stück Pizza.
 

Ich schaue ihn überrascht an. Es will wirklich das ich bleibe? Mag er mich etwa? Ich werde ein Stück nervös, aber gleichzeitig entspanne ich mich ein wenig.

„Na gut, wenn Sie wollen“ nuschle ich etwas verlegenen.

„Macht es Ihnen was aus, wenn ich Sie duzen würde?“ fragt er mich plötzlich und sieht mich wieder fragend an.
 

Ich bin etwas überrascht, dass diese frage schon so recht früh kommt, aber der Gedanke stört mich nicht. Ich schüttle nur den Kopf.

„Nein, dass macht mir nichts aus“ gebe ich zurück und lächle leicht, er lächelt zurück.

„Okay, dein Name war noch gleich?“ dabei sieht er mich etwas entschuldigend an. Ich bin ihm jedoch doch nicht im geringsten böse.
 

„Ich heiße Yugi“ stelle ich mich so zu sagen noch mal vor.

„Yugi also. Tut mir leid. Ich kann mir Namen nicht besonders gut merken. Du kannst mich Yami nennen, wenn du magst?“ bietet er mir an und verschlingt dann gierig, sein letztes Stück Pizza, eher den Teller satt zur Seite schiebt und sich nach hinten lehnt. Meine Augen folgen ihm aus dem Augenwinkel.

„Okay“ murmele ich irgendwie zufrieden zurück. Das scheint doch besser zu laufen, als angenommen. Wir sind schon mal bei dem „Du“ angekommen.
 

„Du bist also Ägyptologe ja? Du kommst aber nicht aus Ägypten oder?“ fragt er mich nun und schaut mich interessiert an. Ich lehne mich nun auch zurück um es mir etwas gemütlicher zu machen.

„Ja, bin ich. Nein, ich bin Japaner. Ich bin vor knapp vier Jahren, nach Ägypten gezogen. Dieses Land hat einfach eine unheimlich starke Anziehungskraft auf mich.“ Erkläre ich und merke, dass ich mich durch das „duzen“ etwas wohler fühle.

„Aus Japan? Das Land ist bestimmt auch sehr Interessant.“ Dabei scheint er über was nach zu denken, als er das sagt.

„Ja, schon, aber das Land ist sehr stressig. Ich fühle mich hier sehr wohler. Ich habe auch nicht vor zurück zu kehren“ dabei spüre ich ein leichtes stechen in meinem Herzen. Yami...

Zu viele Erinnerungen, plagen mich in jeder Ecke in Japan. Überall wo ich hin gehen würde, sähe ich sein Gesicht. Ich will diesen Schmerz nicht mehr spüren müssen.

Ich schlucke und meine Finger verkrallen sich in meiner Hose.

Nein Yugi, denk nicht daran.
 

„Ich nehme an, sie sind Ägypter?“ versuche ich mich jetzt abzulenken und das Thema etwas in eine andere Richtung zu lenken.

„Ja, dass ich bin ich und zwar mit Leib und Seele. Ich liebe mein Land. Es ist für mich noch nach all den Jahren die ich hier wohne interessant“ lächelt er zufrieden.
 

Ich kann ihn gut verstehen. Dieses Land besitzt eine faszinierende Eigenart. Das einzige Problem das ich heute noch habe ist die arabische Mentalität. Man gewöhnt sich aber irgendwann daran. Es ist einfach alles ganz anderes wie in Japan und darüber bin ich froh. Es ist nicht so, dass ich mein Heimatland nicht mag, aber hier ist man in verschiedenen Dingen einfach offener. Und der Hauptgrund, weshalb ich Japan verlassen haben, war nicht das ich Japan verschmähe. Sondern Yami. Ich musste fliehen und in Gewisserweise tue ich das auch noch jetzt. Obwohl es doch schon sehr paradox ist, dass ich mir als neue Heimat ausgerechnet Ägypten ausgesucht habe.
 

„Das kann ich gut nachempfinden.“ Murmele ich etwas nachdenklich und schaue auf meine Hose. Stille tritt ein, jedoch empfinde ich sie gerade nicht als unangenehm. Jeder scheint etwas in Gedanken zu sein.

„Und was Arbeitest du?“ frage ich nach einigen Minuten stille und sehe ihn an. Er lächelt kurz und sieht dann auch zu mir.

„Nichts was auch nur halb so spannend wäre wie dein Beruf. Ich Arbeite in der Bank. Die Hauptsache ist jedoch das es meinem Kleinen gut geht“ sein lächeln verwandelt sich in ein sehr sanftes und ich muss schmunzeln. Er liebt seinen Sohn wohl sehr.
 

„Ja, das stimmt wohl. Er ist wirklich ein lieber. Wie alt ist er denn eigentlich?“ meine Augen hängen noch an seinem Gesicht. Es ist wirklich seltsam, dass ich Yami ins Gesicht sehe, aber es ist nicht mein Yami. Doch seid ich diese Nachricht von Yami erhalten habe, fühle ich mich etwas besser und fällt mir auch nicht mehr so schwer, in dieses Gesicht zu sehen. Es schmerzt zwar noch immer, aber ich breche nicht in Tränen aus. Darüber bin ich mehr als froh.
 

„Yuki? Er ist fünf Jahre alt. Er ist wirklich ein lieber. Ich scheine doch was richtig zu machen, in seiner Erziehung“ lacht er leise.

„Ist bestimmt nicht einfach, allein Erziehender Vater zu sein?“ frage ich, wobei es wohl doch eher nach einer Feststellung klingt.

„Am Anfang ist es wirklich schwer, aber mittlerweile ist es gut so, wie es ist. Er hat zwar ab und zu auch seiner „Austicker“, aber an sich ist er wirklich ein sehr guter Junge.“ Erklärt er lächelnd, dabei wandert sein Blick aus dem Fenster, wo Yuki zu sehen ist, der lachend mit einer Katze spielt.
 

Mein Blick folgt ihm, und ich kann mir ein lächeln nicht verkneifen. Der kleine Yuki ist wirklich süss. Er hat aber auch eine große Ähnlichkeit mit Yami. Er wird bestimmt mal ein sehr hübscher Mann, wenn er Erwachsen ist. Ein richtiger Frauenschwarm.

„Es ist wirklich schade, dass er nie seine Mutter kennen gelernt hat. Sie wäre eine tolle Mutter gewesen.“ Sein Blick wandert nun wieder von Yuki weg und legt sich auf den Tisch. Ich habe jedoch das Gefühlt, dass er durch den Tisch hindurch sieht und ihn gar nicht wahr nimmt.
 

Er muss seine Frau sehr geliebt haben, wenn er ihr noch nach fünf Jahren so nach trauert. Aber was denk ich da. Ich bin doch auch nicht besser. Ich kann Yami heute noch nicht vergessen und bei mir ist es schon sieben Jahre her. Ich war aber auch nie wirklich intim mit Yami, so wie dieser Yami mit seiner Frau, auch wenn ich mir das oft gewünscht habe. Ich habe mich jedoch nie getraut meine Gefühle Yami zu gestehen und ich werde diese Chance auch nie wieder bekommen. Mein Blick gleitet nun auch ins leere.

Ich weiß jedoch das ich nicht der einzige bin, der so leiden muss, und das tröstet mich ein wenig.
 

„Ich habe in der Zeitung gelesen, dass ihr eine neue Pyramide entdeckt habt. Was interessantes gefunden?“ reist mich Yami mit seinem plötzlichen Themawechsel aus den Gedanken. Ich bin ein wenig überrascht darüber. Stimmt ja, es stand in der Zeitung, dass habe ich ganz vergessen.

Ob wir was interessantes gefunden haben? Nein, wir nicht, aber ich. Ich habe etwas gefunden, was mir sehr viel bedeutet hat. Ich zögere kurz, ich weiß nicht wie viel ich sagen soll gegenüber Yami. Ich habe das Gefühl, dass es ihn auch was angeht und er es erfahren sollte, aber das ist noch zu früh.
 

„Interessant war es auf jeden Fall. Man findet nicht jeden Tag eine neue Pyramide. Die Pyramide ist ziemlich gefährlich. Ich habe heraus gefunden, dass es die Pyramide von Pharao Athem ist. Sie ist nur von Fallen übersehen. Ich wäre fast von einem Felsbrocken erschlagen worden, am Eingang. Es ging gleich richtig zur Sache. Seine Geschichte ist unglaublich interessant, zu mindestens von dem was ich lesen konnte.“ Erkläre ich lächelnd, während sein Blick gespannt auf mir liegt. Ihn scheint so was auch sehr zu interessieren. Irgendwie überrascht mich das jedoch nicht im geringsten.
 

„Athem? Ach ja, davon hast du ja damals schon kurz gesprochen. Und seine Pyramide habt ihr gefunden? Komischer Zufall, dass mein Nachname der selbe ist. Und wie war er so, hast du darüber was heraus gefunden?“ fragt er mich neugierig.

„Ja, habe ich. Er war wirklich ein guter Herrscher. Er hat viele gefährliche Geschichten erlebt. Er hat sein Volk oft gerettet. Es ist unter anderem die Rede von einem bösen Zorg, gegen den er ankämpfen musste“ versuche ich nicht all zu viel zu verraten, aber ein bisschen will ich ihm schon davon erzählen. Er ist immerhin Yamis Wiedergeburt, auch wenn er das nicht weiß und er ist so neugierig.
 

„Zorg? Ein seltsamer Name. Das hört sich wirklich alles sehr interessant an. Es muss wirklich toll sein, so ein Beruf zu haben“ schwärmt er ein wenig und ich muss leise lachen.

„Ja, aber auch ziemlich gefährlich. Ich fand es nicht so spannend fast von einem Felsen erschlagen zu werden“

„Ja, dass kann ich nachempfinden. Zu diesem Beruf gehört wohl auch ein gewisser Mut“ grinst er.

„Na ja, ich glaube am Anfang kann man noch nicht wirklich einschätzen auf was man sich da einlässt. Aber man brauch sich auch nicht wundern. Wenn man in der Vergangenheit rumstochert, kann das schon mal schmerzhaft ausgehen“ sage ich ohne groß nach zu denken. Die Worte werden mir erst kurz danach bewusst.
 

Ja, das stimmt allerdings. Die Vergangenheit schmerzt oft. Ich schlucke kurz. Manchmal sollte ich wirklich die Klappe halten oder erst nachdenken bevor ich rede.

„Ja, das stimmt wohl. Aber entweder man hängt sein Lebenlang nur in der Vergangenheit oder man schließt damit ab und lebt endlich wieder. Ich habe mich für das zweite Entschieden. Ich habe einen Sohn der mich jetzt braucht“ flüstert Yami nun und scheint meine Worte ebenfalls anders gedeutet zu haben, als sie eigentlich Gedacht waren.
 

Seine Worte brennen sich in diesem Moment in meinem Kopf ein. Er hat so recht. Aber ich kann einfach nicht damit abschließen. Ich komme nicht darüber hinweg.

„Ja, da hast du recht. Aber es fällt schwer, so unglaublich schwer, die Vergangenheit auch dort zu belassen und sie nicht mit sich herum zu schleppen.“ Gebe ich etwas traurig zurück.

„Ja, das stimmt schon. Ich schätze das ist der Grund warum du hier bist nicht? Du kannst die Vergangenheit nicht ruhe lassen.“ Entkommt es plötzlich Yamis Mund und mein Herz setzt kurz aus vor Schreck. Das er das so direkt anspricht, erschreckt mich ein wenig, aber er hat recht. Ich bin hier, wegen Yami.

„Das ist schon okay. Vielleicht hilft es dir aber auch darüber hinweg zu kommen.“ Fügt er nun hinzu und lächelt mich an.
 

Ich soll durch ihn darüber hinweg kommen? Glaubt er das? Ich weiß ja nicht, mir kommt es eher so vor, als würde es schlimmer werden. Ich will ihn kennen lernen, weil Yami mich darum mehr oder weniger gebeten hat, aber ich weiß auch, dass es aus eigenem Interesse ist. Ich suche nach Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten. Ich vergleiche sie immer wieder mit einander. Aber auch wenn sie sich ähnlich sind, es sind nicht die selben Personen, ich sollte mir diese Tatsache immer wider vor Augen führen.
 

„Ich weiß nicht, aber vielleicht hast du recht. Ich will ihn nur nicht vergessen. Das macht mir angst. Ich habe ihm versprochen, dass ich ihn nie vergessen werde“ hauche ich und mein Blick wandert zu seinen Augen.

„Du sollst ihn auch nicht vergessen. Das wäre nicht richtig. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er gewollt hätte, dass du wegen ihm immer so traurig bist“ erklärt er. Ich fühle mich überrumpelt und durchschaut. Seine Worte sind so richtig und wahr. Sie schlagen wie eine Art Pompe ein.
 

Er hat so recht. Yami hätte das nicht gewollt, niemals. Er wollte mich immer glücklich sehen. Er hat es gehasst, wenn ich traurig war und hat mir immer gut zu geredet. Ich habe das Gefühl, dass das klatt Yamis Worte sein könnten. Er hätte bestimmt das selbe gesagt. Natürlich hätte er das.
 

„Ja, er wollte das ich Glücklich bin. Du hast ja recht, aber es ist schwierig“ gebe ich zurück. Es ist komisch, dass ich diesen Menschen im Grunde gar nicht kenne und mit ihm schon über so was rede, aber vielleicht ist das auch Grund warum es mir ein wenig leichter fällt, oder weil er Yami so ähnelt ist. Wenn ich die Augen schließen würde und vergessen würde, dass mein Yami tot ist, dann würde ich denken, er ist es der neben mir sitzt. Doch er ist es nicht, auch wenn es seine Seele ist, die in diesem Körper steckt.
 

„Du hast sicher recht, dass es schwer ist, aber wie ich meinen Sohn habe, wirst du eines Tages einen Mensch finden, der dir zeigt das es sich loht im Jetzt und Hier zu leben.“ Lächelt er mich aufmunternd an. Ich zucke leicht innerlich zusammen. Dieses Lächeln ist das selbe wie von Yami, wenn er mich aufmuntern wollte. Ich weiß nicht warum, aber in diesem Moment habe ich das Gefühl, dass ich weiß, welcher Mensch mich aus der Vergangenheit ziehen kann. Ich nicke nur leicht. Ich weiß gerade nicht was ich groß darauf Antworten soll.
 

„Darf ich dich mal etwas fragen?“ fragt Yami mich nun und sieht mir direkt in die Augen. Meine Augen hängen sofort an seinen. Ich kann mich von diesen Augen gerade nicht lösen. Sie nehmen mich gerade zu gefangen. Seine Augen funkeln mich rubinrot an und ich muss schlucken. Seine Augen sind ihm so ähnlich. Auch seine Augen funkelnden immer so in dieser Farbe und ließen mich alles vergessen.

„Ja“ gebe ich knapp zurück.

„Ist mir dieser Yami denn wirklich so ähnlich?“ seine Augen durchleuchten mich und scheinen eine ehrliche Antwort zu erwarten. Ich schlucke. Ja, und wie ähnlich sie sich doch sind. Es ist schon fast beängstigend. Jedoch überrascht mich diese Frage etwas. Damit hätte ich nicht wirklich gerechnet.

Ich nicke.
 

„Ja, sehr sogar. Es ist nicht nur das Aussehen. Es ist einfach alles. Die Gangart, die Stimme, die Augen.“ Erkläre ich kurz. Ich weiß zwar nicht was er mit diese Frage bezweckt, aber wenn er es wissen will, dann soll er es wissen.

„Ist das nicht komisch, dass ich einem Menschen so sehr ähneln soll und diesen Mensch nicht mal kennen.“ Sein Blick liegt nun nachdenklich auf mir.

„Komisch? Ich weiß nicht. Jeder Mensch soll doch jemanden haben, der ihm so ähnelt. Ich weiß nur eines. Yami ist jetzt schon seit sieben Jahren tot und ich habe seit dem nicht einen Menschen gesehen, der ihm auch nur halb so sehr ähnelt wie du. Ich weiß nicht ob ich das Gefühl habe, ob du sein Zwilling bist oder ob du nicht Yami bist. Ich denke langsam es ist eine grausames Spiel des Schicksals, dass mit mir gespielt wird.“ Gebe ich zurück und spüre wie meine Stimme etwas frustriert klingt.
 

„Ein grausames Spiel des Schicksals? Nein, das bezweifele ich. Das Schicksal spielt niemals. Es ist oft grausam, aber es spielt nicht. Denkst du wirklich, es ist gut mich zu besuchen, wenn du es als so grausam empfindest? Denkst du es ist das beste für dich?“ seine Worte klingen gerade ziemlich hart und direkt. Ich fühle mich gerade in indirektenweiße herausgeschmissen. Bestimmt meint er es nicht so. Obwohl ich kenne ihn doch gar nicht. Dennoch ist die Frage nicht unberechtigt. Er hat schon recht damit.

Jedoch habe ich es Yami versprochen und außerdem will ich es auch. Ich könnte ihn jetzt sowieso nicht mehr vergessen. Wie sollte ich auch?
 

„Ich weiß nicht, ob es das beste für mich ist. Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Ich habe einfach meinen Drängen nachgegeben und bin zu dir gekommen. Es ist nun mal unmöglich für mich Yami zu vergessen und du, der du ihm so ähnlich bist, lässt mich ihn noch weniger vergessen. Ich habe dich nun mal getroffen und es wird einen Grund haben. Das Schicksal hat mich in die verrücktesten Geschichten gebracht, die mein Leben komplett verändert haben. Vielleicht wird das wieder so eine verrückte Sache. Ich habe jedoch eines gelernt durch das Schicksal und zwar, dass es unausweichlich ist und das es mich neue Dinge lernt, die für mein weiteres Leben eine wichtige Rolle spielt. Das letzte was mich das Schicksal gelehrt hat war, was es bedeutet Freunde zu haben und Mutig zu sein und das man sein Leben selber in die Hand nehmen muss.“ Danach herrscht eine Weile ruhe. Ich bin selber überrascht von meinem plötzlich Wortschwall, aber das ist nun mal das was ich gerade denke.
 

Mein Blick ruht nun auf Yami, der auf den Tisch sieht. Er scheint gerade in Gedanken zu sein. Ob er über meine Worte nachdenkt? Was er wohl gerade denken mag?

Ich sage nichts und warte, was er nun sagen wird. Zudem weiß ich gerade nicht was ich sonst noch sagen könnte. Ich habe alles gesagt. Dennoch macht mich diese Stille gerade etwas nervös. Ob ich vielleicht was falsches gesagt habe? Ich rutsche leicht unruhig auf dem Sofa herum. Er soll was sagen.
 

„Du denkst also, dass ich ein Art neues Abenteuer für dich bin, das gilt zu bestehen um was neues für das Leben zu lernen?“ er Blickt mich durchdringend an und ich zucke innerlich leicht zusammen. Ich schätze, ich habe gerade einen Bock abgeschossen. So sollte das nun wirklich nicht klingen. Er ist doch kein Abenteuer das gilt zu bestehen. Was für eine falsche Wortwahl, völlig daneben. Ich bin mir gerade wohl bewusst, dass ich ihn sehr verdutzt anschauen muss. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass meine Worte so falsch und gemein rüber kommen würden.
 

„Nein, so meine ich es doch gar nicht. Du interpretierst das völlig falsch. Es geht nicht darum ein Abenteuer zu bestehen, das du mit Sicherheit nicht bist. Ich meine damit doch nur, dass du mir helfen könntest, über meine alten Wunden hinweg zu kommen. Verstehst du?“ versuche ich das Missverständnis aufzuklären. Das ist gerade wirklich ziemlich unangenehm. Hoffentlich glaub er mir das auch.
 

Ich sehe ihm nun wieder unverwandt in die Augen, will ihm beweisen, dass ich es auch so meine. Sein Blick ruht ebenfalls auf mir. Ich kann jedoch nicht im geringsten erkennen, was er wohl gerade denken mag. Sein Blick lässt nichts erahnen und ist doch durchdringend, als wollte er mir ins Mark schauen.

Ich seufze innerlich, wieder so eine Art wie Yami. Wenn der nicht wollte, dass man wusste was er denkt, dann hatte er den selben Blick drauf. Das ganze ist wirklich gruselig und doch sehr aufregend, aber auch schmerzhaft.
 

Es dauert nicht lange, als Yami ein kleines grinsen über die Lippen huscht. Ich stutz kurz. Was ist denn jetzt? Ich verstehe gerade gar nichts mehr und bin völlig verwirrt. Will er mich etwa ärgern? Das wäre Yami wirklich ähnlich, sehr ähnlich. Diese Art von Scherzen bin sehr wohl gewöhnt. Erst böse tun und mich anschließend auslachen.
 

„Ja, sehr witzig, wirklich witzig Yami. Du wusstest genau was ich eigentlich sagen wollte. Tu bloss nicht so. Du willst mich aufziehen“ entkommt es mir plötzlich, ohne groß nach zu denken. Ich beiße mir jedoch auf die Lippen. Ach du je. Ich habe doch für einen Moment klatt vergessen, dass es nicht mein Yami ist.

Ein leichtes kichern entkommt Yamis Lippen und sofort weiß ich, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte. Ich kann nicht anderes und bin gerade irgendwie beleidigt. Das ist peinlich. Ich merke wie sich meint Mund eingeschnappt verzieht und ich nun mit einem Schmollmund dasitze, die Arme vor der Brust verschränkt. Das ist wirklich gemein.
 

„Stimmt du hast recht, ich wusste es, dennoch wollte ich mir sicher gehen“ gibt er nun wieder etwas ernster zurück. Ich ziehe die Augenbraue leicht hoch.

„Ach, ist das so?“ gebe ich noch immer leicht beleidigt zurück.

Yami grinst mich jetzt leicht entschuldigend an und sieht einfach nur unglaublich süss aus. Ich schlucke leicht und bemerke wie mein Herz anfängt heftig zu flattern. Das ist nicht gut.

Ich spüre wie mein Wiederstand bricht und kann nicht mehr länger sauer auf Yami sein. Das ist einfach zu süss, dieses Lächeln. Ich seufze resignierend und lege meine Hände wieder auf das Sofa. Ich brauche Yami nicht einmal ansehen und weiß, dass sein grinsen nun noch etwas breiter ist als vorher. Innerlich ist es noch fetter und ziemlich triumphfierend. Das weiß ich einfach. Die beiden sind sich einfach so ähnlich, dass ich weiß, dass es so ist. Mein Gefühl sagt es mir.

Jedoch hebe ich meinen Blick um ihn anzusehen, nur um ganz sicher zu gehen, dass ich mich nicht täusche. Wie nicht anderes erwartet, grinst mich Yami an.
 

Ich schüttele leicht den Kopf. Das wirklich gruselig jemanden zu kennen, den man gerade das zweite Mal sieht. Dennoch kann ich mir es plötzlich nicht mehr verkneifen und grinse auch etwas. Das ist wirklich alles total verrückt, aber dennoch real.

„Ich spiele aber nicht dein Therapeut“ ein fieses grinsen trifft mich und ich schnappe nach Luft, dass ist jetzt wirklich die Höhe.

„Ich brauch kein Therapeut!“ murre ich und ziehe die Stirn in Falten.

„War nur ein Witz Yugi. Sorry, aber mein Humor ist wohl etwas eigentümlich.“ Grinst mich Yami an. Ich schüttele nur den Kopf.
 

„Ich weiß“ murmele ich nur, während ich leicht in Gedanken abdrifte.

„Ach ja? Und woher?“ kommt es mir prompt entgegen und ich kann ein grinsen meinerseits diesmal nicht verkneifen.

„Du bist Yami sehr ähnlich, dass sagte ich bereits. Fast schon zu ähnlich. Irgendwie es ist unheimlich, aber ich habe das Gefühl, dass ich genau weiß, was deine Reaktionen zu bedeuten haben. Es wirklich anstrengend, dich nicht mit meinem Yami zu verwechseln.“ Dabei sehe ich ihn ernst an. Er kann es nicht begreifen wie ähnlich die beiden sich sind. Woher auch? Das ist alles so eine seltsame Situation.
 

„Langsam finde ich es unheimlich, dass ich einer unbekannte Person so ähnlich sein soll. Ich denke aber du solltest nicht so voreilig sein. Du kennst mich noch gar nicht. Oberflächlich bin ich ihm vielleicht ähnlich, aber von näherem betrachtet, werden sich dir bestimmt auch unterschieden auftun. Da bin ich ziemlich sicher“ meint Yami und ich denke einen Moment über seine Worte nach.
 

Vielleicht hat er ja recht, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht so ist. Allein die Tatsache das er die Wiedergeburt von Yami ist, lässt mich das wissen. Dies kann er aber unmöglich wissen und das braucht er auch nicht.

„Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber es kann durchaus sein, dass du recht haben magst, aber mein Gefühl sagt mir, dass das nicht so sein wird. Frag mich nicht warum, es ist einfach nur so ein Gefühl und ich konnte meinem Gefühl schon immer vertrauen.“ Gebe ich nur zurück und betrachte seine Reaktion. Er runzelt leicht die Stirn und sieht mich verwirrt an. Das ganze beschäftigt ihn ziemlich, da bin ich mir sicher. Aber gut, wen würde das nicht beschäftigen? Ich an seiner Stelle würde mich eher rausschmeißen, aber Yamis Charakter ist anders, als der meine. Ich weiß wie er ist und er sagt und macht generell immer was anderes, als man erwarten würde.

Es herrscht noch eine weile Ruhe und ich habe auch nicht erwartet, dass ich auf so eine Antwort gleich eine Reaktion erhalte. Yami ist ein sehr nachdenklicher Mensch, auch wenn man ihm das nicht ansieht. Zu dem ist er ein sehr überlegter Mensch, der seine Worte mit bedacht wählt. Und dieser Yami vor mir, ist auch so. Das weiß ich einfach.
 

Es ist seltsam, doch genau in diesem Augenblick habe ich das Gefühl ganz ich selbst sein zu können. Ich muss einfach zu ihm sein, wie ich immer zu Yami war. Es ist seine Wiedergeburt und es gab kein Mensch mit dem ich besser verstanden habe, und der mich besser verstanden hat als Yami.

Dieser Augenblick gerade, lässt mein Herz wild flattern. Ich habe das Gefühl, dass ich mich mit Yami sehr gut verstehen werde und das es eine freundschaftliche Zukunft geben wird. Ich weiß es einfach.

„Mit anderen Worten sagst du mir, dass du mich kennst?“ fragt mich Yami plötzlich, wobei es doch eher eine Feststellung ist. Es ist komisch das gerade zu hören. So direkt und doch wahr. Es hört sich ziemlich überheblich an, wie ich finde, diese Feststellung, aber Yami trifft es auf den Punkt. Ich kenne ihn, ja.

Ich weiß nur gerade nicht wie ich es sagen soll, ohne das es sich überheblich anhört. Voreilig mag es vielleicht sein, aber ich vertraue meinem Gefühl.

Ich sehe Yami nun entschlossen in die Augen.
 

„Ich weiß das sich das sehr voreilig und vielleicht auch überheblich für deine Ohren anhören mag, aber wenn ich ehrlich bin, denke ich genau das. Ja, das ist mein Gefühl und das was ich denke.“ Gebe ich nun zurück.

„Ja, es ist voreilig meiner Meinung nach, da gebe ich dir recht, aber nicht überheblich. Du bist ehrlich, dass mag ich. Nun ja, wir werden sehen, ob dein Gefühl dich täuscht oder nicht. Nun gut, da du denkst du kennst mich, dann wird es wohl Zeit das ich dich auch kennen lerne.“ Lächelt mich Yami nun an und ich muss gerade zugeben, dass ich diese Reaktion nicht erwartet habe.
 

Er will mich also auch kennen lernen? Ich habe gerade das Gefühl das eine unsichtbare Flüssigkeit in meinen Körper sich dazu entschlossen hat haltlos überzukochen. Am liebsten möchte ich in die Luft springen vor Freude. Yami will mich kennen lernen. Das alles versetzt mich gerade in einen art Höhenflug, den ich nur mit Mühe unterdrücken kann. Dennoch muss ich vor Freude breit grinsen, ich kann es einfach nicht unterdrücken.

Ich kann gar nicht fassen, wie weit ich es heute geschafft habe. Vorhin habe ich mich nicht mal getraut an die Tür zu klopfen und jetzt bin ich auf dem besten Weg Yami Freund zu werden. Und anscheinend kann er mich gut leiden. Ich habe das Gefühl, dass nun endlich nach langer Zeit eine schöne Zeit auf mich zukommen wird.
 

„Ja, das denke ich auch“ gebe ich freudig zurück, während Yami mich anlächelnd. Er scheint meine Freude zu erkennen, was mir ein wenig peinlich ist, dennoch kann ich einfach nicht aufhören mich zu freuen.

Plötzlich reist uns ein mehr als lautes knurren aus den Gedanken. Oh Gott, bitte lass mich jetzt im Boden versinken. Mein Bauch hat eben mehr als laut geknurrt und macht mir unmissverständlich klar, dass er was essbares verlangt. Ich merke jedoch nur noch, wie mir die Hitze ins Gesicht schisst und ich aller Wahrscheinlichkeit gerade rot anlaufe, was mir noch peinlicher ist. Warum ausgerechnet in diesem Moment?

„Uhm...“ ist das einzige was meiner Kehle gerade noch entfliehen kann, während sich Yamis Mundwinkel zu einem grinsen verziehen. Wehe er macht sich jetzt lustig über mich.
 

„Ich schätze, dass war eindeutig“ grinst Yami. Ja, allerdings. Das ist wirklich ziemlich peinlich gerade, aber ich habe heute auch noch gar nichts gegessen oder eher gesagt ich war nicht dazu fähig, vor lauter Aufregung.

„Ich schätze, ich sollte langsam nachhause gehen. Ich bin jetzt auch schon eine Weile hier und ich weiß gar nicht ob du noch was vor hast. Ich bin ja so zusagen mit der Tür ins Haus gefallen“ gebe ich nun zurück und bin noch immer beschämt.

„Nachhause? Mhm...was hältst du davon, wenn wir gemeinsam was kochen? So kann ich dich ein bisschen besser kennen lernen? Wir schlagen so zu sagen zwei Fliegen mit einer Klappe“ schlägt mir Yami nun vor.
 

Er will tatsächlich, dass wir bei ihm Kochen, zusammen? Ich bin gerade etwas überrumpelt und weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Ich dachte nicht das er so schnell damit beginnt, mich kennen lernen zu wollen. Ich sehe ihn einen Moment nur an.

„Was guckst du so verdutzt? Habe ich was falsches gesagt?“ fragt mich Yami nun fragend und verwirrt.

Ich brauch einen Moment um seinen Satz zu verstehen. Schnell habe ich mich wieder gefasst und grinse ihn an, während ich den Kopf schüttle.

„Nein, ich war nur über dein Angebot ein wenig überrascht. Ich nehme aber gerne an.“ Lächle ich zurück.

„Ach so. Wir gehen am besten erst mal in die Küche und gucken mal, was wir aus meinen Lebensmitteln zaubern können“ gleichzeitig steht er auf und sieht mich auffordernd an. Ich nicke nur stumm und stehe ebenfalls auf. Er geht gemütlich vor und ich laufe ihm nach. Ich kenne mich ja auch gar nicht aus. Ich schaue mich jedoch um. Seine Wohnung, ist so voller Leben und unheimlich gemütlich, aber dennoch recht modern, für ägyptische Verhältnisse. Anscheinend verdient man auch in einer ägyptischen Bank eine Menge. Das wusste ich auch nicht. Zu dem muss er eine gute Schule besucht haben. Er kommt mir auch ziemlich Intelligent vor. Genau wie Yami, der hatte auch eine Menge im Kopf, obwohl er nie wirklich eine Schule besucht hat. Sicher die Ägypter waren nie eine dummes Volk und für die damalige Zeit waren sie herausragend intelligent. Yami als damaliger Pharao hat natürlich die beste Ausbildung genossen. Tja, es gehört eben mehr dazu, als Pharao nur seinen Willen durchzusetzen.

Ein kleines grinsen huscht über meine Lippen. Yami war wirklich klug und in Sachen Lebeneerfahrungen konnte ihm keiner so schnell etwas vormachen. Und der Yami vor mir, wird auch so sein. Er hat bestimmt auch schon eine Menge durch gemacht. Klar hat er das. Er hat seine Frau verloren, bei der Geburt seines Sohnes. Das ist ein harter Brocken.
 

„Oh“ entkommt es mir erschrocken, als ich in Yami reinlaufe. Ich bin so in Gedanken gewesen, dass ich nicht bemerkt habe, dass Yami stehen geblieben ist.

Ich stolpere einige Schritte zurück, ehe ich mein Gleichgewicht wieder finde.

Trotz des kleinen Schrecken, nehme ich Yamis Duft genau wahr. Ich spüre sofort wie mein Herz anfängt heftig in meiner Brust zu schlagen. Der selbe Duft. Es ist der selbe Duft, wie der von meinem Yami. Trotz der langen Zeit, die ich Yami nicht gesehen habe, ist mir sein Geruch immer in Erinnerung geblieben. Sogar ihr Duft ist der selbe. Wie kann das alles nur sein? Das ist alles so verdreht. Oh man. Selbst wenn er die Wiedergeburt ist, können sich zwei Menschen doch nicht so ähneln. Das einzige erklärbare ist, das dieser Yami, mein Yami ist und es nur nicht mehr weiß. Er muss es sein, wie sonst könnte das Möglich sein?
 

Ich seufze kurz und schüttele den Kopf.

Ach Yugi, denk doch nicht so einen Mist. Yami ist tot! Basta! Versteh das endlich.

Und dennoch spüre ich einen gewaltigen stich in meinem Herzen. Ja, Yami ist tot und das ist nur seine Wiedergeburt, auch wenn sie sich bis auf das letzte Haar gleichen.

Wieder schwillt ein dicker Klos in meinem Hals an. Nur mit viel Mühe kann ich ihn gerade so herunter schlucken. Das ganze ist wirklich nicht einfach. Ich muss irgendwie über Yami hinweg kommen ohne ihn zu vergessen. Und dieser Yami kann mir dabei helfen, da bin ich mir sicher. Es muss klappen, was besseres fällt mir jetzt auch nicht mehr ein.
 

„Alles okay bei dir?“ Yami angenehme Stimme reist mich wieder aus meinen Gedanken. Ein Schauer jagt mir den Rücken herunter. Wow, ich hatte ganz vergessen, wie Yamis Stimme doch klingen kann, wenn sie so dunkel ist und voller Sorge. Genau wie er, alles genau wie er.

„Ja...“ hauche ich nur leise und spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht kriecht.

„War nur in Gedanken“ stammele ich noch schnell als Erklärung hinterher. Mein Gott, reis dich zusammen Yugi. Das ist nicht Yami. Mein Herz fängt schon an völlig verrückt zu spielen, weil er Yami so ähnlich ist. Das alles so verwirrend. Ich darf mir nicht einreden, mich in diesen Yami verliebt zu haben. Es sind nicht die selben.
 

„Ach so, sag mal gibt es bestimmte Sachen die du nicht isst?“ fragt mich Yami nun, während ich versuch, mein Herz wieder zu beruhigen.

„Ich esse keinen Rosenkohl“ gebe ich zurück, kann ihn aber nicht ansehen, ich habe das Gefühl das mein Gesicht noch etwas rot ist.

„Genau wie ich“ schmunzelt Yami mir entgegen.

„Ich weiß doch und was du nie anfassen würdest ist Wein und Leber“ murmle ich. Er soll ruhig merken, dass ich ihn kenne, auch wenn er mir das noch nicht glauben tut. Ich werde ihn sowieso bald überzeugen. Ich kenne Yami wie meine Westentasche.

„Stimmt“ gibt Yami überrascht zurück und sieht mich erstaunt an, während er in seiner Bewegung inne hält und nun mit dem Topf in der Hand zu mir schaut.

„Woher..?“ will Yami beginnen, doch ich unterbreche ihn, da ich genau weiß was er Fragen will.

„Ich sagt doch, dass du Yami bis auf das Haar gleichst. Meinst du was ich vorhin gesagt habe, war aus Spaß gesagt? Ich sagt doch ich kenne dich und das mehr als Oberflächlich. Ich weiß das dir das unheimlich ist, mir geht es da nicht anders, aber so ist es nun mal.“
 

„Da hast du allerdings recht. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als dir das zu glauben. Du siehst nicht gerade wie ein Stalker aus“ dabei sieht mich Yami wieder so durchdringend an, dass ich Gänsehaut bekomme. Was für ein Blick, als wollte mich komplett durchleuchten. Er ist skeptisch. Er verschwend doch nicht wirklich einen Gedanken daran, dass ich ein Stalker bin? Oh Gott, wie peinlich ist das denn?
 

„Ein Stalker? Ich?“ gebe ich völlig verblüfft zurück. Ich weiß gerade nicht ob ich lachen oder heulen soll.

„Schon gut, dein Gesichtsausdruck, sagt mir durchaus alles“ grinst Yami fies. Er veräppelt mich schon wieder.

„Hey das ist nicht witzig“ murre ich zurück, während Yami leise Lachend, den Topf auf den Herd abstellt.

„Im Ernstfall, währe das wirklich nicht witzig. Also ich habe ein noch ein paar Spaghetti übrig. Ich muss erst noch einkaufen gehen“ dabei sieht er mich leicht beschämt an.

„Schon gut, die esse ich wirklich gerne. Das langt doch“ grinse ich.

„Okay. Ich kann nicht wirklich gut kochen. Ich habe immer nur einfach Gerichte im Haus“ gesteht er mir an und holt noch einen weiteren Topf hervor, für die Soße.
 

Das wirklich süss, wie er versucht sich dafür zu entschuldigen. Ich sag ihm jetzt lieber nicht, dass ich ziemlich gut Kochen kann, sonst ist ihm das noch peinlich, statt dessen grinse ich ihn nur an.

Yami rauscht in einem wilden Chaos durch die Küche, während er versucht das essen aufzustellen. Ich stehe hier derweil nur rum und fühle mich gerade total unnütz. Das stört mich und macht die Situation gerade unangenehm. Jedoch ist es unheimlich süss und auch belustigend wie Yami hier sein bestes gibt, bei ein paar Nudel zu kochen. Er sieht unheimlich konzentriert die kochenden Nudel an, als wollte er versuchen ein äußerst schwieriges Rätsel zu lösen. Ich kann einfach nicht anders und muss grinsen. Das ist mehr als niedlich, wie er da so steht und angst hat ihm könnten die Nudeln verkochen.
 

Entschlossen ihm nun mal zu helfen, gehe ich auf den Herd zu und stelle mich neben ihn.

„Kann ich vielleicht helfen?“ frage ich ihn, wobei sein Blick nur kurz zu mir wandert, aber sich gleich wieder auf die Nudel richtet.

„Ja, du könntest kurz auf die Nudel acht geben, dann suche ich mal Soße heraus“ ich nick nur stumm und beobachte aus dem Augenwinkel, wie er in einen Schrank nach der Soße kramt, die anscheinend ganz hinten steht.

Ich schnappe mir derweil einen Kochlöffel und rühre die Nudel kurz. Sie dauern nicht mehr lange, vielleicht noch fünf Minuten.

Ich wende meinen Blick nun ganz zu Yami, der noch immer im Schrank rumwühlt und leicht murrt. Anscheinend findet er sie nicht.

„Alles okay?“ frage ich neugierig.

„Ja, ich finde die blöde Soße nicht. Ich weiß aber das sie hier drinnen ist“ nuschelt er in den Schrank rein. Nach ein paar weiteren Minuten scheint er die Suche aufzugeben.

„Tja, irgendwie ist mir die Soße abhanden gekommen. Das ist vielleicht ein Mist. Hast du eine Idee, was wir alternativ dazu essen könnten?“ fragt er nun, wobei er die Stirn in Falten legt.
 

Ich überlege nur kurz.

„Ich könnte uns eine Soße selber machen, wenn du Utensilien hier hast“ gebe ich zurück und sehe ihn fragen an.

„Ich weiß nicht was du brauchst. Ich schlage vor, du guckst einfach selber. In dem Schrank hier ist alles drinnen“ schlägt er vor und ich nicke leicht unsicher. Ich soll einfach in seinem Schrank rumwühlen? Ich weiß ja nicht, aber wenn er es so will. Ich nicke stumm und öffne die genannte Tür.
 

Oje, das ist vielleicht ein Chaos, das hier drinnen herrscht. Da wundert es mich nicht, dass er nichts findet. Ich seufze innerlich und begebe mich auf die Suche.

Nach ein paar Minuten grinse ich ihn zufrieden an.

„Hab tatsächlich alles gefunden“ dabei lege ich alles auf den Tisch.

„Und aus dem Zeug, kannst du echt eine Tomatensoße machen?“ sein Blick ist ziemlich skeptisch auf das Tomatenmark gerichtet.

„Ja“ gebe ich knapp zurück und beginne die Zutaten in den Topf zu geben, den ich langsam erhitze.

„Die Nudel sind jetzt übrigens fertig“ stelle ich mit einem Blick in den anderen Topf fest.

„Meinst du?“ sein Blick ist noch genauso skeptisch wie eben, nur jetzt gilt er den Nudel.

„Ja sicher. Du kannst sie auch erst probieren, wenn du mir nicht glaubst“ natürlich glaubt er mir nicht ganz und versucht die Nudel vorsichtshalber, was mir nur ein schmunzeln abringt.

„Tatsächlich“ murmelt er in Gedanken.

„Sag mal, hast du mit Absicht verschwiegen, dass du kochen kannst?“ murrt er leicht und sieht nun in den Topf in dem mittlerweile eine gut duftende Tomatensoße blubbert.
 

Ich grinse nur breit, während er einen kleinen Schmollmund zieht und die Nudel abschüttet.

„Hat bestimmt spaß gemacht mir zu zusehen, wie ich hier koche“ murrt er weiterhin beleidigt. Ich kann ein leises Lachen nur mit mühe unterdrücken.

„Jetzt sei nicht so, ich helfe dir doch“ gebe ich zurück, während er nur zurück brummt.

Ich verstehe das jetzt einfach mal positiv. Yami kann nie lange böse sein. Spätestens wenn er am essen ist, bekommt er wieder gute Laune.

„Na gut, ich decke jetzt mal schnell den Tisch und hole Yuki“ erklärt er mir, während er aus der Küche geht.
 

Wie nicht anders erwartet, bessert sich Yamis Laune schnell wieder zum positiven, als er am essen ist. Derweil, liegt Yukis Blick meist auf mir. Er ist wirklich zu süss und sein Mund ist ganz verschmiert, so das ich grinsen muss.

„Das essen ist total lecker“ schmatzt der kleine Yuki.

„Yugi hat gekocht“ grinst Yami nur knapp zurück, da er zu sehr mit dem essen beschäftigt ist. Wie immer. Yami ist einfach ein nimmersatt.

„Der Onkel hat gekocht?“ dabei sieht mich Yuki mit großen Augen an.

„Was? Aber du hast doch auch gekocht“ gebe ich beschämt zurück.

„Ja, die Nudel habe ich angestarrt“ grummelt Yami zwischen zwei bissen. Ich seufze nur leise. Ich lass am besten sein. Eine Diskussion mit Yami ist echt nervig.

„Kann der Onkel nicht jeden Tag hier kochen?“ fragt Yuki nun unschuldig seinen Vater, der ihn leicht verdutzt ansieht, genauso wie ich.

„Was? Nein Yuki, dass geht nicht.“ Schüttelt Yami den Kopf, während ich grinse.

„Schade“ nuschelt Yuki seinen Teller an.

„Ich kann aber gerne mal wieder vorbei kommen und mit deinem Vater zusammen kochen, wenn er das möchte?“ schlage ich nun vor und schaue Yami fragend an.
 

Dieser schaut nur langsam auf und scheint gleichzeitig zu überlegen, bis sein Blick auf mir liegt.

Er sieht mir direkt in die Augen und ich muss schlucken. Habe ich was falsches gesagt? Sein Blick macht mich gerade ziemlich unsicher, dennoch überzieht mich dieser Blick mit einer intensiven Gänsehaut. Seine Augen strahlen mich in einer Intensität an, wie ich es lange nicht mehr gesehen habe. Ich hatte fast vergessen, wie rubinrot Yamis Augen doch sind. Ich habe Yami seid ich hier bin nicht einmal in die Augen gesehen. Ich weiß jetzt auch warum. Es ist als würde ich Yamis Seele in diesen Augen sehen. Der selbe stolze, selbstbewusste und irgendwie traurige Blick. Es ist seine Seele, da bin ich mir absolut sicher. Nur er vermag es, mich mit so einem Blick anzusehen.

In diesem Moment weiß ich, dass ich Yami wieder zurück habe. Er ist zu mir zurück gekehrt. Seine Seele wurde in diesem Körper wieder geboren. Er hat sogar das selber Aussehen wieder. Yami ist zu mir zurück gekehrt, er hat mich niemals alleine gelassen. Er war immer hier auf Erden. Nur leider hat eine Seele kein Erinnerungsvermögen, denn wenn, dann wüsste dieser Yami sehr genau wer ich bin. Da bin ich mir ganz sicher. Aber eine Seele kann fühlen. Und wenn das Yamis Seele ist, wo von ich felsenfest überzeugt bin, dann wird diese Seele mich genauso mögen. Yami und ich waren Seelenverwandte.
 

Mein Herz überschlägt sich gerade vor Freude, als mir all das bewusst wird. Yami ist wieder da, er ist zurück, nur weiß er nicht mehr wer ich bin. Er hat mich vergessen, unsere gemeinsame Zeit. Es macht mich aber unerwartet nicht traurig. Das ist Yami in der Gegenwart, nicht als Geist, sondern mit einem echten Körper und ich werde uns neue Erinnerungen schaffen, an die wir immer zurück denken werden. Damals ist soviel schlimmes passiert, verzweifeltes und schlechtes. Es ist vielleicht besser, wenn er es vergessen hat auch mit dem bitteren Nachgeschmack, dass ich ebenso vergessen wurde. Aber wo ist er Unterschied, ob ich mein lebenlang an Yami denken werde und ihm für immer nach trauere oder ob Yami wieder da ist, aber mich vergessen hat? Wir können noch mal ganz von vorne beginnen. Ich will noch einmal von vorne beginnen, ja. Ich werde unsere alte Zeit nie vergessen und die schönen Momente für immer im Herzen behalten, aber dieser neue Yami braucht mich wie ich ihn. Ich werde diesen Yami niemals alleine lassen und nicht wegschicken, wie damals. Ab jetzt bleiben wir für immer zusammen. Das schwöre ich mir.
 

„Gerne, warum nicht“ ich schaue verdutzt, als ich Yami Stimme wahrnehme. Was? Ich brauche einen Moment, bevor ich wieder in die Realität finde und mich an meine letzte Frage erinnere. Ich nicke nur zustimmend und esse meinen Teller leer. Ich habe mich ewig nicht mehr so wohl und gut gefühlt. Der Gedanke, dass Yami Seele wieder bei mir ist, lässt mich gerade zu auf Wolke sieben schweben.

„Sag mal Yugi, kann es sein das du gerade sehr gute Laune bekommen hast?“ fragt mich Yami nun etwas verwundert und sieht mich fragend an. Ich kann einfach nicht anderes und grinse breit.

„Könnte man sagen, ja“ gebe ich zurück ehe ich meinen Teller schnell abspüle.

„Ist gerade was passiert, was ich nicht mitbekommen habe?“ stochert er weiter.

Oh je, ich ahne schlimmes. Ich kenne Yami und sein Blick ist gerade mehr als lauernd. Ich weiß es einfach. Er wird mir keine Ruhe mehr lassen, bevor er nicht weiß, was los ist. Das ist mehr als typisch. Er wird mich bestimmt ausquetschen wie eine Tomate.

„Nein, gar nichts ist passiert. Ich habe einfach nur gute Laune“ versuche ich der wahren Antwort aus dem Weg zu gehen.
 

Wie nicht anders erwartet, dauert es keine zwei Minuten, da steht Yami auch schon neben mir und spült ebenfalls seine Sachen ab. Ich spüre genau wie er mich aus dem Augenwinkel beobachtet. Und ich genieße es. Ich glaube gerade diese Seiten an Yami, die so nervig sein können, aber dennoch irgendwie lustig, machen ihn aus. Ich glaube das war einer der Gründe, warum ich mich damals in Yami verliebt habe. Diese Kleinigkeiten. Die Blicke, Gestiken und Mimiken, die man nicht bewusst beachtet, aber die man einfach gewohnt ist.

„Was ist?“ seine Frage klingt ruhig und nüchtern, aber dennoch höre ich raus, wie auffordernd sie doch sind. Er ist so neugierig.

Ich schüttele aber nur den Kopf.

„Schwer zu erklären.“ Gebe ich nur knapp zurück, auch wenn ich weiß, das dass Yami nicht ausreicht.

„Hat es was mit mir zu tun?“ bohrt er weiter. Mein Gott, dieser Yami ist eine exakte „Kopie“, von meinem alten Pharao.

Tja, was soll ich darauf Antworten? Natürlich hat es was mit ihm zu tun, aber wenn ich das jetzt sagen, dann war das erst der Anfang, der Fragerei.

„Ich musste einfach nur an etwas denken“ versuche ich heraus zu reden und gehe jetzt wieder ins Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa setzte. Yami folgt mir natürlich und setzt sich neben mich.
 

Durch den Luftzug den er verursacht, steigt mir sein angenehmer Duft wieder in die Nase und eine plötzlich Welle, der alten Gefühle kocht in mir hoch.

Das ist nicht gut. Ich muss mich zusammen reisen.

Mein Herz hämmert so heftig gegen meine Brust, wie früher wenn Yami neben stand oder wir in seinem Seelenraum waren und geredet haben. Alte Erinnerungsfetzten von Gesprächen kommen in mir hoch.

Und plötzlich muss ich an etwas sehr peinliches denken. Mein Gott, warum muss mir ausgerechnet jetzt so was einfallen? Ich spüre wie mir die röte ins Gesicht steigt.
 

Ich hatte da mal ein äußerst peinliches Erlebnis in der Dusche. Es war in einer Nacht, wo ich so intensiv an Yami denken musste, dass ich bestimmte Bedürfnisse nicht mehr unterdrücken konnte. Ich habe mich in die Dusche verzogen. Wohlgemerkt mitten in der Nacht. Ich habe jedoch nicht bemerkt, dass Yami auch wach geworden ist. Natürlich hat er sich nichts dabei gedacht, als er durch die Tür kam. Er wollte wahrscheinlich nur sicher gehen, dass bei alles in Ordnung ist. Tja, leider hat er mich bei etwas erwischt, dass mehr als peinlich war. Ich glaube ich bin in diesem Moment noch nie so rot angelaufen. Das war das einzige Mal das ich Yami gesehen habe, das er aus der Fassung geraten ist und ebenfalls knallrot wurde. Mein Gott, war das peinlich. Ich möchte heute noch im Boden versinken, wenn ich daran zurück denke. Wenigstens wusste Yami nicht, dass ich seinetwegen in diesen Schlamassel geraten bin.

Jedoch gab es eine Sache, die ich nie vergessen werde und was mich heute noch manchmal beschäftigt.

Yamis Blick! Dieser Blick so intensiv, wie er mich ansah. Oft kommt in mir dieser Gedanke oder das Gefühl hoch, dass dieser Blick nach verlangen aussah. Aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Yami je mehr von mir als Freundschaft wollte, auch wenn ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe. Dieser Blick lässt mich oft zweifeln, ob Yami nicht doch nur ein bisschen mehr für mich empfunden hat. Das werde ich jedoch niemals erfahren.
 

„Yugi?“

„Was?“ gebe ich verwirrt zurück und sehe Yami an. Oh Gott war das peinlich. Sofort werde ich noch ein bisschen dunkler. Diese Augen, lassen mich das alles noch intensiver nachempfinden, was damals passiert ist. Schnell gucke ich wieder weg. Er denkt bestimmt sonst was von mir.

„Ähm...“ mehr entrinnt Yami nicht.

Ich schätze er hat bemerkt, wie rot ich bin. Warum immer ich? Das ist alles so peinlich. Ich will nicht daran denken. Verschwinde du dämliche Erinnerung.

„Was ist denn?“ fragt mich Yami nun, da eine kurze und peinliche Stille eingetreten ist.

„Ich.. ich musste nur an was denken, von früher“ stammle ich peinlich berührt.

„War die so schlimm. Du bist ganz rot?“ stellt sich Yami dumm. Ich weiß das er sich dumm stellt. Er kann sich sehr wohl denken, warum ich rot bin und mit was es zu tun hat. Oh Himmel nein, hoffentlich denkt er nicht es hat was mit ihm zu tun oder eher gesagt, dass ich das mit ihm verbinde.

„Schlimm nicht, nur unangenehm.“ Nuschle ich zur Erklärung.

„Manchmal kommen wie aus heitrem Himmel irgendwelche Erinnerungen hoch und meist sind sie peinlich oder total dumm“ versuche ich das Missverständnis, dass meinerseits herrscht aufzuklären.

„Hat sie was mit Yami zu tun?“ fragt er mich nun direkt. Ich werde noch ein stück heißer im Gesicht. Ich nicke nur, will gerade nichts sagen.

„Ich habe dich wohl daran erinnert“ grinst Yami breit und mir verdreht sich der Magen. Dieses Grinsen ist fies. Ich ahne nichts gutes.

„Ach was, nein“ versuche ich es und schüttele energisch den Kopf, doch Yamis Grinsen wird nur noch breiter, und mir das ganze immer peinlicher.

„Weißt du Yugi, du bist ein ziemlich schlechter Lügner. Erzähl mir lieber was passiert ist. Ich mag solche Geschichten“ grinst Yami und sieht mich neugierig an.
 

Mein Körper verspannt sich sofort. Ich... ich soll ihm erzählen...? Nein, niemals! Lieber will ich sterben.

Leider hat er aber recht damit was das Lügen betrifft. Yami konnte ich damals auch nichts vormachen. Der hat es mir an der Nase angesehen, wenn ich auch nur etwas verschwiegen habe, es musste nicht mal eine Lüge sein. Das hat mich oft in Teufels Küche gebracht. Und ich weiß bis heute das Yami das insgeheim ziemlich lustig fand. Ich schwöre es. Ich habe ihm das angesehen. Er hat sich darüber köstlich amüsiert. Ich glaube sogar manchmal, dass er wusste was ich für ihn empfunden habe. Er hat es nur nie zur Sprache gebracht, weil er mich wohl nicht verletzen wollte. Aber wer weiß das schon genau, außer Yami selber.
 

„Na was ist? Erzählst du es mir?“ fragt mich Yami erneut.

„Nein“ gebe ich sofort knallrot zurück.

„So peinlich?“ grinst er mich an und ich fühle mich absolut unwohl. Ob er ahnt um welches Thema es sich wohl handelt? Bitte nicht, alles nur das nicht. Das ist alles so überaus peinlich gerade. Das macht ihm auch noch spaß mich in Verlegenheit zu bringen.

„Ach sei doch nicht so. Ich lach auch nicht“ verspricht mir Yami, doch ich schüttele heftig den Kopf.

„Lass gut sein Yami, ich mag nicht. Das ganze ist so peinlich, dass allein der Gedanke mich in Teufelsküche bringt. Wenn ich es dir erzählen würde, dann spring ich heute noch aus meinem Fenster“ versuche ich Yami klar zu machen, dass es keinen Zweck hat, weiter zu bohren. Zu meiner Erleichterung seufzt er resignierend auf und lehnt sich zurück.

„Na gut, ich will nicht an deinem Tod schuld tragen. Dann verzichte ich lieber auf die tolle Geschichte“ gibt Yami leicht unzufrieden zurück.

„Danke“ gebe ich erleichtert zurück.

„Kannst du mir vielleicht ein bisschen über diesen Yami erzählen? Ich würde gerne wissen, welche Person er war“ fragt mich Yami und ich sehe ihn überrascht an. Mit so was habe ich jetzt nicht gerechnet. Dieser Themawechsel war jetzt aber sehr abrupt.
 

„Du willst etwas über meinen Yami wissen? Gut. Yami war der beste Freund und Mensch, den ich je kennen gelernt habe. Er hat mir alles bedeutet. Für ihn wäre ich sogar gestorben, wenn es das Schicksal gewollt hätte. Wenn ich zurück denke, wünsche ich mir heute noch, ich wäre mit ihm gestorben“ beginne ich und triefte zurück in Erinnerungen an Yami. Denke intensiv an ihn, wie er war.
 

„Er war ein aufrechter und mutiger Mensch. Er hat mir immer zur Seite gestanden und ich war an seiner, wenn wir mal wieder ärger hatten. Wir haben uns immer zusammen durchgeboxt. Wir waren immer einer Meinung, haben uns nie gestritten. Seit er weg ist, habe ich das Gefühl, dass man mir alles genommen hat. Mein Leben war noch nie so leer und einsam, wie die letzten Jahren. Nachdem er weg war, habe ich fast zwei Jahre kein lächeln mehr über die Lippen gebracht.“ Ich stoppe in meiner Erzählung und stütze meine Ellebogen auf meinen Beinen ab und lasse den Kopf hängen. Ich möchte nicht, das Yami sieht wie ich gegen die Tränen kämpfen muss.
 

„Ich kann noch heute seine Stimme hören, erinnere mich genau an seinen Duft. Seine Art war so unheimlich faszinierend und fesselnd. Einfach alles habe ich an ihm gemocht. Ohne ihn ist es, als würde meine Seele fehlen. Es ist fast unerträglich. Katsuya, auch ein sehr guter Freund von mir, der Yami auch gekannte hat, hat mir damals sehr geholfen. Genau gesagt hat er mir das Leben gerettet. Ich hatte kurz nach dem Yami weg war einen Selbstmordversuch hinter mir, dann ist auch noch mein Großvater gestorben. Ich wollte von einem Dach springen. Ich konnte damals einfach nicht mehr. Hätte Katsuya mich nicht im letzten Moment gefunden und festgehalten, wäre ich heute nicht mehr. Eigentlich hätte ich in die Klapse gehört, aber Katsuya kennt mich gut. Er hat damals gewusst, dass mich das wirklich verrückt gemacht hätte.

Ach was erzähl ich das überhaupt. Du wolltest ja was von Yami hören“ ich bin so in Gedanken gewesen, dass ich von der eigentlichen Frage abgewichen bin.

„Nein, schon gut. Erzähl ruhig“ gibt Yami sanft zurück und scheint sehr interessiert zu sein. Ich sehe ihn unsicher an, aber merke das er es wirklich wissen möchte.
 

„Gut. Ich habe mich dann einfach auf mein Studium konzentriert, dass hat mir ein wenig geholfen. Aber zurück zu Yami. Ich habe Yami besser gekannt als meine Westentasche und umgekehrt auch. Manchmal war es als könnte ich seine Gedanken lesen. Es war teils echt unheimlich, aber sehr schön. Ich habe mich nie einer Person näher gefühlt.

Yamis Augen haben mir immer gesagt wie er sich gefühlt hat. Er hatte so intensive rubinrote Augen. Sein Blick war immer so durchdringend, als könnte er mich durchleuchten. Sie waren so unglaublich intensiv seine Augen. Seine Augen haben stets stolz und selbstbewusst geleuchtet, aber ich glaube ich war der einzige der unter diese Maske sehen konnte. Seine Augen waren oft voller Trauer. Er hat seine Vergangenheit vergessen weißt du, eine Art Amnesie. Das hat ihn sehr belastet, auch wenn er es nicht wirklich zugeben wollte. Wir haben uns über Jahre hinweg auf die Suche nach seiner Vergangenheit begeben. Wir sind dadurch oft in Schwierigkeiten geraten. Seine Vergangenheit war nicht wirklich rosig, wenn du verstehst. Oftmals denke ich es wäre besser gewesen, wir hätten all das nie herausbekommen. Seine Vergangenheit war der Grund, warum er mir weggenommen wurde. Das ist aber alles viel zu komplex, dass alles zu erzählen.“ Ich schlucke hart, als ein dicker Klos in meinem Hals anschwillt. Nur mit Mühe kann ich mir die Tränen verkneifen. Allein der Gedanke daran, dass er mir weggenommen wurde und ich bin schuld, weil ich ihm in Duell besiegt habe, aber das kann ich Yami nicht erzählen, dass geht zu weit.
 

„Weißt du Yami war auch Ägypter, ich schätze das ist der Grund warum es mich hier her verschlagen hat, abgesehen von meiner liebe zu diesem Land. Ich glaube fest daran, das Yamis Seele hier in seinem Heimatland ist. Er hat Ägypten sehr geliebt. Ich fühle mich ihm hier so nahe. Das tröstet mich sehr.

Yami hat mich Mut gelehrt. Früher war ich unscheinbar und schüchtern, habe mir nichts zugetraut, bis er in mein Leben getreten ist. Ab da hat sich mein leben komplett geändert. Er hat mir so viel beigebracht und ich ihm. Yami war nie ein Mensch der großen Gefühle, er wusste nicht mal was Mitleid hieß. Er war ein sehr kühler und distanzierter Mensch. Oft machte er den Eindruck, als würde ihn nichts interessieren, außer seinen eigenen Sachen. Ich habe es aber mit der Zeit geschafft seine Seele etwas aufzutauen, ihm etwas über Nächstenliebe beizubringen. Zu meiner eigenen Überraschung, wurde er ein sehr liebenswerter Mensch. Als ich ihn kennengelernt habe, hatte ich schrecklich angst vor ihm. Es hat eine Weile gedauert, aber dann waren wir unzertrennlich. Danach haben wir nichts mehr ohne einander gemacht. Durch ihn habe ich gelehnt wie wichtig Freunde sind und das man seine Angst überwinden kann, wenn man sich zusammenreist.

Das ganze war wirklich verrückt. Ich kenne noch heute jeder seiner Gehsichtsausdrücke. Ich weiß noch alles. Ich habe nichts vergessen. Selbst der Klang seiner Stimme hallt noch heute in meinem Kopf. Wir haben sogar oft, ohne das wir es gemerkt haben, die selbe Posen angenommen. Wir hatten meistens sogar das selbe an. Völlig verrückt das ganze. Wir waren total verrückt nach Lederklamotten. Nur ist es hier viel zu warm in den Klamotten.“ Ich stoppe kurz in meiner Erzählung und lächle leicht.
 

„Erzähl bitte weiter“ fordert Yami neugierig und ungeduldig. Ich nicke nur und überlege kurz, was ich noch erzählen soll.

„Weißt du dieser Gegenstand hier...“ Dabei deute ich auf mein Millenniums-Puzzle. „...hat er mir damals geschenkt. Es war das einzige was er noch hatte, aus seinem vergangen Leben. Er bedeutet mir mehr als alles andere. Es war als wohne ein Stück seiner Seele darin. Dieser Gegenstand hat uns auch zusammengeführt. Es ist ein Puzzle weißt du. Na ja, ich habe es gefunden und es zusammen gepuzzelt. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich es zusammen hatte. Dann ist Yami erschienen und wir stellten fest das er ihm gehört. Er hat aber gemeint das ich es behalten kann.

Seit er jedoch weg ist, fühlt sich das Puzzle seltsam leer an. Das hört sich bestimmt komisch an, aber so ist es nun mal.

Yami hat sich sehr zum positiven verändert, nachdem ich ihn kennengelernt habe. Er hat immer gesagt, dass das mein guter Einfluss ist. Zum Ende hin wurde er immer öfter etwas albern. Er hat dann viel öfter gelacht und war auch offener. Er hat mich total gerne aufgezogen und mich in peinliche Situationen gebracht. Ich kann heute noch sein heimliches und fettes grinsen sehen. Er hat immer gesagt ich sehe süss aus, wenn ich rot werde. Mein Gott, das war mir peinlich. Ich und süss. Tzz, dafür hätte ich ihm am liebsten den Hals umgedreht. Wir haben aber auch oft zusammen gelacht aber auch über unsere Sorgen geredet. Ich habe mich oft bei ihm ausgeweint und er hat mich immer in den Arm genommen und mir gut zugesprochen. Er war einfach immer für mich da. Ich habe immer versucht ihm ein ebenso guter Freund zu sein und ich hoffe das ich es auch war. Yami hat mir Vertraut und ich ihm.“ Beende ich meiner Erzählung nun. Ich könnte zwar noch Stunden so weiter reden, aber ich denke es langt, außerdem geht mir das gerade alles ziemlich an die Nieren. Das ganze nimmt mich gerade ziemlich mit und ich spüre wie meine Eingeweide das Gefühl auslösen, sie würden brennen und der Klos in meinem Hals will auch nicht kleiner werden.
 

Yami regt sich nun leicht. Er scheint zu verstehen, dass ich nicht mehr kann. Er lehnt sich zu mir nach vorne und versucht mein Gesichtsaudruck auszumachen. Ich versuche gerade das zu verhindern und sehe zu Boden. Meine Augen sind ganz feucht geworden ohne das ich es bemerkt habe. Irgendwie hat das eben aber gut getan, mit jemand über Yami zu reden. Ich habe kein Wort mehr über Yami verloren, seid er weg ist. Zu niemanden, außer in Gedanken. Katsuya war ziemlich überrascht, als ich ihm dem Brief geschickt habe und das erste mal seid langen wieder über Yami gesprochen habe. Aber wie sollte ich auch anderes, nachdem ich diesen Yami nun getroffen habe?
 

„Alles okay?“ fragt mich Yami besorgt. Seine Stimme ist sorgevoll und unglaublich sanft. Ich nicke nur schnell, obwohl es gelogen ist.

„Lüg doch nicht“ bittet Yami mich, irgendwie wusste ich das er es durchschauen würde.

Ich gebe jedoch keinen Mucks von mir, will mir nichts anmerken lassen.

Jedoch spüre ich plötzlich warme und sanfte Hände an meinem Kinn. Ich reise überrascht die Augen auf. Was?

Mein Kopf wandert ohne mein zutun in Yamis Richtung. Seine Augen treffen die meinen und ich sehe Yamis Seele. Ich versinke in diesen rubinroten Augen, die so intensiv leuchten, wie Amethysten. Es sind seine Augen, es sind Yamis Augen, seine Seele, sein Körper. Ich blinzele nur kurz, doch das völlig aus, um die eine Träne zu lösen, die sich in meinem Augenwinkel festgesetzt hat.
 

„Yami“ hauche ich verzweifelt. Sehe ihn an, will seine Seele am liebsten in mich aufsaugen, auf das sie für immer bei mir bleibt.

„Weine nicht“ flüstert Yami und wischt mir sanft die Träne aus dem Gesicht.

Oh Yami, du fehlst mir so, so unglaublich. Es tut so verdammt weh.

Doch nun ist dieser Yami da, der du sein könnte. Ich rieche seinen Duft, der deiner ist, sehe in seine Augen, die deine sind und erblicke darin deine Seele. Und er tröstet mich wie du es getan hast. Und es erleichtert mich.

Ich spüre nur noch zwei angenehme warme Arme dich mich umschließen, mich an diesen schönen Körper drücken, so sanft und doch bestimmt. Ich wehre mich nicht. Lass es Geschen und genieße es so sehr. Ich atme seinen Duft ein. Ich bin wieder zuhause, wieder bei Yami. Alles wird gut. Eine weitere Träne löst sich. Sie fließt still an meiner Wange herunter und vermischt sich mit Yamis Stoff und hinterlässt einen etwas dunkleren Fleck.

„Yami“ hauche ich erneut. Ich kann nicht anders und kralle mich in seinen Stoff umarme ihn auch. Es tut so gut, lässt mich meinen Schmerz vergessen.

Mein Herz rast so unglaublich schnell.
 

„Wow, ich habe noch nie einen Menschen so über einen anderen reden hören. Ich habe richtig Gänsehaut. Du redest in einer Art von ihm, wie ich es noch nie erlebt und gehören habe. Allein deine Stimme, tut meiner Seele weh. Ich glaube ich habe noch nie so mit jemanden mitgefühlt. Das geht wirklich unter die Haut“ flüstert Yami, während ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spüre, es kitzelt leicht.

Ich bekomme eine Gänsehaut und ein Schauer nach dem anderen jagt meinen Rücken hinunter. Mein Herz pumpt noch einen ganzen Takt schneller und die Schmetterlinge die ich so lange nicht mehr gefühlt haben, erwachen in einem wilden Chaos in meinem Bauch. Ich schlucke unmerklich.
 

Ich hatte vergessen wie intensiv ich doch für Yami gefühlt hatte. Dennoch ist das nicht gut. Er ist nicht der Yami in den ich mich damals verliebt hatte, auch wenn es die selbe Seele ist. Ich habe angst das es heuchlerisch ist, liebe für diesen Yami zu empfinden. Dennoch fühlt es sich so gut an und Verwirrenderweise auch richtig an. Ich will das jedoch erst mal verdrängen, dass hier fühlt sich einfach so unglaublich gut an. Ich war lange nicht mehr jemanden so nahe. Ich wünschte mir nur, ich hätte Yami damals Körperlich auch so nahe sein können. Ich habe mir oft gewünscht, dass ich in seinen Armen liegen kann, seine warme Haut spüre und in seinem Armen einschlafe und darin auch wieder aufwache.
 

„Das ganze hört sich an, als ginge es weit über Freundschaft hinaus“ murmelt Yami und ich spüre wie leicht erschrocken zusammenfahre. Weiß er etwas? Hat er es bemerkt? Nein, bitte nicht. Wer weiß was er dann von mir denkt.

„W...wie meinst du das?“ stammle ich erschrocken.

„Ich meine nur das eure Freundschaft so intensiv gewesen ist, dass schon irgendwie nicht mehr realistisch ist, irgendwie austergewöhnlich. So wie du es jedenfalls erzählst. Es hört sich irgendwie wunderschön an. Ich wünschte ich würde auch so jemand kennenlernen.“ Erklärt mir Yami und ich muss leicht lächeln.
 

Oh Yami du Kamel, du hast doch schon so jemanden kennengelernt und zwar mich. Das wirst du aber noch merken. Yamis Seele, deine Seele wird es dir schon bald zeigen, es dich fühlen lassen. Ich weiß das Yamis Seele sich nach meiner verzehrt wie meine Seele nach seiner. Deine Seele wird wieder zu mir finden, dass habe ich einfach im Gefühl. Wir waren einfach zu tief miteinander verbunden, als das man das einfach zerreisen könnte. Selbst der tot vermag das nicht. Niemand und nichts vermag das. Bald wird meine Seele wieder vollkommen sein, sich wieder ganz anfühlen. Ja, so wird es sein. Spürst du es auch Yami? Spürst du, wie unsere Seelen sich anziehen, sich verzehren und drängen?
 

Ich spüre wie Yami mich ein stück bestimmter an sich zieht, es ist wie eine Antwort, die seine Seele mir unbewusst gibt. Ja, er fühlt es auch. Ob er verwirrt ist? Was mag in ihm vorgehen? Ob es ihm angst macht oder genießt er dieses Gefühl? Ich möchte es zu gerne wissen. Seine Seele hat mir eine Antwort gegeben, ohne das Yamis es ahnt. Es ist genau wie damals mit Yami. Plötzlich Bewegungen und Regungen, waren immer eine passende Antwort auf meine fragen. Es war als könnten unsere Seelen im stillen und heimlichen kommunizieren ohne das man es wusste und doch wusste man die Antwort bereits. Es ist so wie jetzt unsere Seelen reden miteinander. Sie tauschen sich aus, trösten sich, verschlingen sich, verschmelzen miteinander. Sie wollen wieder eins werden und ich werde es zu lassen. Es verhindern zu wollen, wäre eine Qual, der ich lieber den tot vorziehe. Ich will das sie verschmelzen und unausweichlich zusammenwachen.
 

Ich liege noch eine Weile in seinen Armen, genieße es und gebe auf jede Bewegung acht, die mir sagen könnte das es ihm jetzt reicht. Ich höre seinen Herzschlag, wie es angenehm und beruhigend schlägt. Es macht mich schläfrig, dennoch will ich kein Auge zu tun, zu sehr genieße ich es. Ich will für immer so verharren. Ich wünschte das wäre ein Moment, der für immer andauern würde. So könnte ich sterben ohne je etwas zu bereuen.

Yami jedoch rührt sich nicht, gibt keinerlei Anzeichen, dass er diesen Moment beenden will. Ich glaube er fühlt wie ich. Keiner sagt nur ein Wort, sondern genießt nur. Yamis Atem ist gleichmäßig und langsam. Ob Yami genauso alleine ist wie ich? Klar, er hat seinen Sohn, aber das ist etwas anderes. Seine Frau ist jetzt so lange tot, ob er seid dem jemand umarmt hat wie mich? Ich glaube nicht, er scheint es auch zu vermissen. Er lässt mich nicht einmal für eine Sekunde los. Er ist so schön und angenehm warm. Mein Herz fühlt sich an, als wäre es eine Blume, die unter der angenehm warmen Sonne aufblüht. Ist das schön, nur noch ein bisschen, eine kleine Weile will ich noch so bleiben. Bei meinem Yami bleiben.

„Yami...“ hauche ich leise.
 

Erst nach einer weiteren Weile entschließe ich mich dazu wenigstens mal nach Yami zu gucken. Ich rege mich nur wenig und langsam um ihn nicht noch zu erschrecken. Ich hebe meinen Kopf an. Zu meiner Überraschung sind Yamis Augen fest geschlossen. Ich glaube er schläft.

„Yami?“ versuche ich mein glück, doch nicht die geringste Reaktion. Er ist tatsächlich eingeschlafen. Das wäre mir auch fast passiert. Ich schmunzele und betrachte sein Gesicht. Sein Kopf ist leicht zur Seite geknickt. Er sieht unheimlich schön aus. Sein Profil ist ebenmäßig. Es ist als wäre ich in einem Traum. Ich liege in Yamis Armen und er schläft friedlich. Es ist alles so harmonisch. Es ist schon verrückt, was heute alles passiert ist. Wir haben uns heute das erste Mal gesehen und doch liegen wir hier Arm in Arm, als wären wir schon ewig Freunde. Ist das nicht ein eindeutiges Zeichen, das wir uns nahe sind, das es Yamis Seele ist, die meine vermisst hat, wie ich die seine?
 

Mein Blick wandert aus dem Fenster und ich stelle überrascht fest, dass schon dämmert. Es ist eigentlich an der Zeit, dass ich gehe. Der Moment ist nur gerade so schön, ich will nicht gehen. Ich will Yami jetzt nicht wach machen. Ihm scheint das auch sehr gut zu tun. Er sieht so friedlich und ruhig aus. Wenn ich aufstehe wird er wach und alles ist wieder vorbei. Ich werde nachhause gehen und mich alleine mit meiner Sehnsucht in mein Bett legen. Dieser Gedanke jagt mir gerade einen kalten Schauer über den Rücken. Nein! Das will ich nicht. Aber kann ich einfach hier schlafen, ob das für ihn okay ist? Ich meine er ist auch einfach eingeschlafen.

Ich fühle mich hier wohl, ich glaube ich schlafe auch einfach ein. Ein lächeln huscht mir über die Lippen. Was soll’s. Ich bette mein Kopf wieder auf Yamis Brust und höre seinem Herzen zu. Höre was es mir zuflüstern will. Sein Atem streichelt sanft mein Nacken und versucht ein angenehmes kribbeln im Bauch. Das ist viel zu schön um es gegen ein einsames Bett einzutauschen. Ich will dieses Gefühl noch eine Weile behalten. Das Gefühl, wieder zuhause zu sein, wieder ganz zu sein.
 

Ich höre meinen Namen, jemand ruft mich. Nur ungern will ich jetzt wach werden. Es ist gerade so schön, so angenehm. Nur noch ein bisschen. Doch jemand ruft mich, stupst mich leicht an. Ich habe wohl keine andere Wahl. Ich grummele kurz um mein missgefallen zu zeigen. Ich blinzele jedoch schon kurz darauf, versuche meine Augen an das Tageslicht zu gewöhnen. Ich bin etwas verwirrt. Wo bin überhaupt? Das ist nicht mein Bett, ich liege nicht einmal richtig. Hier richt es aber gut, es ist aber nicht mein Duft. Ich kenne diesen Duft aber, er ist mir so unglaublich vertraut, es ist Yamis Duft.

Mit einmal mal öffne ich die Augen und hebe den Kopf. Ich schaue in das schlafende Gesicht von Yami. Ich zucke leicht erschrocken zusammen. Wie kann das sein?

Doch es benötigt nur ein paar Sekunden, ehe mir wieder alles einfällt.
 

Warum bin ich eigentlich noch mal wach geworden? Jemand hat mich gerufen oder? Aber wer? Yami scheint noch fest und tief zu schlafen.

„Onkel?“ ich schaue leicht verwirrt in die Richtung aus der jemand Onkel ruft. Ich bin mir sicher das ich damit gemeint bin. Plötzlich steht dieses kleine Ebenbild von Yami vor mir. Yuki!

„Mhmm?“ gebe ich leicht verschlafen zurück, während der kleine Wirbelwind freudig anlächelt.

„Morgen Onkel. Bist du schon wach?“ fragt der Kleine mich und ich kann mir ein lächeln nicht verkneifen. Wie süss er das fragt.

„Ja“ gebe ich nur knapp zurück.

„Onkel kannst du mir ein Brot machen, ich ab so Hunger und Papa schläft noch so fest, er wacht als nicht auf“ zur Bestätigung höre ich ein leises knurren aus seinem Bauch. Er lächelt mich leicht beschämt an. Ist das niedlich. Der Kleine ist ja total putzig.

„Ich denke das kann ich machen. Ich will deine Vater aber nicht wach machen, wenn er noch so tief schläft“ erkläre ich, wobei mir erst jetzt auffällt, dass ich halb auf ihm liege und er die Arme noch immer fest um mich geschlungen hat. Er hat mich tatsächlich die ganze Nacht nicht losgelassen, als hätte er angst ich könnte weggehenden. Ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht schießt und ich rot werde.

„keine Sorge, wenn Papa schläft, dann schläft er. Kannst du mir glauben“ lächelt der Kleine mich an und ich nicke nur. Eigentlich will ich gar nicht aufstehen, aber ich kann Yuki ja nicht Hungern lassen. Mit aller Vorsicht hebe ich Yamis Arme an und schiebe sie von mir herunter. Ein grummeln von Yami lässt mich sofort inne halten. Ich will ihn nicht wach machen. Ich warte kurz und richte mich dann langsam auf. Ein weiteres Grummeln folgt, doch ich stehe bereits. Ist das süss.
 

„Sag mal Yuki, kannst mir eine Decke für deinen Papa bringen, er friert bestimmt. Der Kleine nickt nur kurz und verschwindet sofort. Es dauert keine zwei Minuten dann taucht er mit einer Decke auf.

„Ich danke dir“ sage ich leise und decke anschließend Yami zu, der sich sofort in die Decke kuschelt. Schlafmütze, das wird sich nie ändern.

„Na dann, gehen wir leise in die Küche“ flüstere ich. Yuki nickt nur stumm und geht voran.

„So was willst du denn essen? Magst du Rührei haben?“ frage ich Yuki der schon abwartend auf dem Stuhl sitzt und mich beobachtet.

„Au ja, mit Tost“ grinst er mich breit an.

„Ist okay, dann machen wir das“ lächle ich zurück und suche mir schnell alle Zutaten zusammen. Ich finde mich hier schnell zurecht, die Küche ist nicht so groß, aber sie langt für zwei Personen vollkommen aus.

„Sag mal Onkel, wo hast du eigentlich das Kochen gelernt?“ fragt Yuki mich und stellt sich neben mich. Er stellt sich bis auf die Fußspitzen um mir genau dabei zusehen. Ich mache ihm sofort Platz, dass er alles genau beobachten kann.

„Das Kochen hat mir mein Großvater beigebracht. Er war ein sehr lieber Mann“ lächle ich, als an ihn zurück denke. Ich habe wie Yuki jetzt neben mir steht, auch immer neben ihm gestanden und ihm zugesehen, wie er kocht. Ich fand das damals total interessant. Da war ich auch nicht älter als Yuki jetzt.

„Mhmm, er hat bestimmt gut gekocht. Meinen Großvater kenne ich gar nicht. Der ist schon lange tot“ erklärt mir Yuki, was mich ein wenig betrübt, aber so ist das Leben nun mal, der Tot gehört dazu.

„Das ist schade nicht wahr? Weißt du, meine Großvater hat mich aufgezogen. Ich kenne meine Eltern nicht, weil sie gestorben sind, als ich noch ein Baby war. Ich hätte sie gerne kennen gelernt, meine Großvater hat immer gesagt, dass die beiden sehr nette Menschen waren“ gebe ich zurück und gieße das Rührei jetzt aus der Schüssel in Pfanne, die mittlerweile auch schon heiß ist. Dabei gebe ich aber acht, dass sich der kleine Yuki nicht verbrennt.

„Dein Vater wird auch gleich wach werden“ grinse ich nun.

„Woher weißt du das?“ fragt mich Yuki und sieht mich mit großen Augen an.

„Weil es gleich was zu essen gibt“ lache ich leise, während Yuki mich breit angrinst.

„Ja, Papa isst total gerne“ dabei setzt er sich an den Tisch und scheint nun sehr ungeduldig auf das Essen zu warten. Der Arme muss ja ziemlichen Hunger haben.

Ich decke nur noch schnell den Tisch, danach setzte ich mich auch.

„Lass es dir schmecken“ wünsch ich dem Kleinen und mache ihm ein wenig Rührei auf den Teller, während er sich ein Tost schnappt.
 

Ich will mir gerade den ersten Bissen in den Mund stecken, als auch schon Yami in der Tür steht. Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen.

„Was richt hier den so lecker?“ kommt es verschlafen aus Yamis Richtung, der sich ein wenig verwirrt umsieht. Ist das vielleicht niedlich. Noch im Halbschlaf, aber trotzdem läuft er dem Essensgeruch nach.

„Morgen Papa, der Onkel hat uns gekocht“ erklärt der Kleine Wirbelwind und steht vom Tisch auf um seinen Papa zu umarmen.

„Oh“ entkommt es Yami nur und er sieht mich kurz an.

„Morgen“ nuschelt er mir zu. Yuki sitzt schon wieder am Tisch und Yami setzt sich dann auch.

„Morgen Yami. Ich hoffe es macht dir nichts aus das ich schnell etwas gemacht habe. Yuki hatte nur so ein Hunger, da konnte ich einfach nicht anderes“ erkläre ich und sehe ihn fragend an.

„Nein, schon gut“ murmelt er und nimmt sich auch ein bisschen von dem Rührei.

„Sag mal Onkel, kannst du Papa nicht das Kochen beibringen?“ fragt er mich nun mit großen und bittenden Augen. Ich seufze innerlich, wie könnte man da nein sagen, aber leider...

„Das dürfte schwer werden. Weiß du dein Vater hat zwei linke Hände wenn es um so was geht. Ich glaube das wird nichts“ seufze ich und schiele dann zu Yami rüber, der nur beleidigt grummelt. Ich weiß jedoch das er nur beleidigt ist, weil ich recht habe.

„Also Rührei, bekomm ich auch nich hin“ brummt er mich an und scheint jetzt endlich richtig wach zu sein.

„Rührei machen, zähl ich aber nicht zum Kochen. Wir reden von richtigem Kochen“ grins ich fies, während Yami mich höchst beleidigt ansieht. Yuki kichert derweil, was total niedlich ist. Am liebsten würde ich den Kleinen mal so richtig durchknuddeln.
 

Yami derweil nimmt sich beleidigt wie er ist lieber noch etwas vom essen. Er weiß das ich recht habe. Innerlich lach mich halb kaputt. Wenn Yami beleidigt ist, ist das einfach nur süss. Yami ist einfach ein sehr stolzer Mensch und gibt nur ungern zu, dass er etwas nicht kann und Kritik verträgt er gar nicht. Zum Glück weiß ich wie ich ihn gut stimmen kann.

„Na ja, wenn ihr wollt lade ich euch mal zum essen ein. Dann gibt es ein richtig gutes und leckeres essen. Na?“ frage ich an Yami gewannt, der sofort die Falten aus der Stirn nimmt und mich interessiert ansieht.

„Wenn du willst“ gibt er zurück. Ich lächle ihn und nicke. Damit scheint Yamis Laune für heute gerettet zu sein.
 

**********************
 

Mittlerweile sind ein paar Wochen vergangen und Yami und ich haben uns miteinander angefreundet, wir unternehmen zur Zeit sehr viel miteinander. Es geht stark auf Neujahr zu und wir haben uns beide Urlaub genommen für zwei Wochen. Es war wirklich Zufall und auch Glück, dass wir beide gleichzeitig Urlaub bekommen haben. Der kleine Yuki ist mittlerweile ziemlich anhänglich geworden und klebt regelrecht an mir, aber das gefällt mir eigentlich total. Er ist einfach süss. Ich kuschle total gerne mit ihm bevor er schlafen gehen muss.

Das beste an der ganzen Sache jedoch ist, dass Katsuya schon Morgen zu Besuch kommt. Ich kann es kaum noch abwarten. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Ich frag mich ob er sich äußerlich verändert hat und ob es viel zu erzählen gibt. Ich habe Yami auch schon bescheid gesagt, der ist sehr interessiert daran Katsuya auch kennen zu lernen und will Morgen mit an Flughafen kommen. Ich bin schon total nervös.

Ich habe Yami eine Menge erzählt von Katsuya und alte Gesichten, da waren einige lustige Geschichten dabei, wo Yami sich fast auf dem Boden gekugelt hat vor lachen. Er scheint es auch nicht abwarten zu können, bis Katsuya kommt.
 

Zurzeit sitzen Yami und ich in einem Cafe und trinken Kaffe. Wir warten eigentlich nur noch darauf, dass es endlich zwei Uhr wird, damit wir Yuki vom Kindergarten abholen können. Der isst zur Zeit zu Mittag. Wir haben jetzt gerade halb zwei. Innerlich seufze ich. Mir tut langsam der Hintern weh von diesem unbequemen Stuhl.

„Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“ fragt mich Yami, der ein leicht gequälten Gesichtsausdruck. Mir scheint es geht ihm auch nicht anderes.

„Halb zwei, wir haben noch Zeit“ gebe ich zurück und halte ihm nachträglich die Uhr unter die Nase. Ein genervtes stöhnen entflieht Yamis Kehle und ich muss lächeln.

„Wir können ja spazieren gehen, wenn du nicht mehr hier bleiben willst“ schlage ich vor, dabei sieht mich Yami kurz überlegend an und nickt dann.

„Ja, ich glaube das ist das beste. Ich spüre meinen Hintern schon langsam nicht mehr“ jammert Yami leicht und holt seine Geldbörse raus.

„Lass stecken Yami, heute bin ich mit Zahlen dran, du hast schon die letzten beide Male ausgegeben.“ Gebe ich entschlossen zurück, was Yami gar nicht zu passen scheint, aber heute muss er mal den kürzeren ziehen.

„Wenn es sein muss“ grummelt er und steht auf. Er kann es wirklich nicht abwarten hier raus zu kommen.

Ich beeile mich mit zahlen und gehe sofort Yami nach, der vor der Tür wartet.

„Und wohin jetzt?“ Yami sieht mich fragend an. Ich runzle kurz die Stirn und überlege.

„Ich schlage vor wir laufen einfach ganz gemütlich runter zum Kindergarten und warten dann dort noch ein bisschen.“ Mein Blick liegt wartend auf Yami.

„Okay machen wir das so“ lächelt er mich an und wir gehen ganz gemächlich los.
 

Jedoch sind wir trotz langsamen Gehens schon nach fünfzehn Minuten da. Wir setzten uns einfach auf eine Bank.

„Wie lange hast du Katsuya jetzt eigentlich nicht mehr gesehen?“ fragt mich Yami plötzlich.

„Ich glaub das sind jetzt schon gut drei Jahre“ gebe ich überlegend zurück.

„Kann er überhaupt ein Wort Arabisch?“ ich lächle nur und schüttele den Kopf.

„Nein Katsuya spricht ausschließlich Japanisch, aber ich kann ja übersetzten. Ich denke nicht das dies ein Problem sein wird.“ Gebe ich zurück.

„Ich habe noch nie gehört wie sich japanisch anhört. Bin ja mal gespannt, was das für eine Sprache ist“ lächelt er mich an.

„Na ja, ich denke sie hört sich schon fremd für dich an, aber die ist gar nicht so schwer, nur unsere Schrift ist recht kompliziert“ erkläre ich Yami und sehe nun wieder auf die Uhr.

„Noch fünf Minuten“ stelle ich laut fest, damit Yami auch bescheid weiß.

„Na endlich“ gibt er zurück und steht auf um zum Eingang zu gehen. Ich gehe ihm natürlich nach. Das ist das erste Mal das ich mitkomme um Yuki abzuholen. Ich muss jedoch feststellen, dass dies ein sehr schöner Kindergarten ist. Er sieht sehr sauber und gemütlich aus.

Kaum das wir am Eingang sind fliegt uns auch schon Yuki entgegen, der es gar nicht abwarten kann nachhause zu gehen.

„Papa“ ruft er fröhlich und springt sein Vater regenrecht an. Yami grinst breit und hebt seinen kleinen Wirbelwind hoch.

„Hallo Yuki. Wie war dein Tag so?“ erkundigt sich Yami sofort.

„Ganz toll. Ich habe ein Bild für dich gemalt“ grinst Yuki und hält es seinem Vater stolz unter die Nase. Dieser nimmt das Bild lächelnd an und sieht es gleich an. Sein Blick ist jedoch sofort nachdenklich. Was wohl auf dem Bild ist?

In der Zeit fällt Yukis Blick auf mich und erkennt mich auch gleich.

„Onkel du bist ja auch da?“ stellt er freudig fest und rutscht von seinem Vater runter, nur um mich gleich darauf anzuspringen. Ich knuddele ihn natürlich erst mal ordentlich durch, während er kichert.

„Ja, ich bin auch da. Ich habe deine Vater gefragt ob ich mitkommen kann“ erkläre ich und halte den kleinen auf dem Arm. Und mir fällt jetzt erst auf wie schwer der Kleine eigentlich ist, obwohl er so klein ist.

„Papa zeig Onkel Yugi doch auch mal das Bild“ fordert der Kleine seinen Vater auf. Yami sieht mich nur grinsend an und hält mir das Bild unter die Nase.
 

Oh nein, wie süss. Ist das einzige was ich denke. Yuki hat ein großes Haus gemalt und davor stehen wir drei und halten alle Händchen und irgendwo auf der Wiese tobt noch ein kleiner Hund. Das ist wirklich süss. Anscheinend mag der kleine Yuki mich so sehr, dass er sich schon wünscht das ich bei ihnen einziehe.

„Das Bild ist wirklich ganz toll Yuki“ lächle ich den Kleinen an und knuddele ihn gerade noch mal durch. Das bedeutet mir gerade sehr viel. Mir ist wichtig das der Kleine mich auch mag. Es ist immerhin Yamis Sohn.

„Dann male ich dir das selbe Bild auch noch mal Onkel“ grinst mich Yuki freudig an.

„Okay, ich freu mich“ nicke ich. Das Bild häng ich an mein Kühlschrank, sodass ich es immer sehe.

„Weißt du was Onkel, ich hab dich richtig doll lieb“ lächelt mich Yuki an.

“Was?“ schnappe ich überrascht nach Luft. Der Kleine hat mich lieb? Oh Gott, nein ist das süss. Ich kann nicht anderes, meine Augen werden vor Freude ganz feucht. Himmel, ich war schon immer nahe am Wasser gebaut. So liebe Worte hab ich schon lange nicht mehr gehört.

„Alles okay Onkel?“ fragt Yuki und sieht ganz bestürzt aus. Er muss gemerkt haben, das meine Augen ganz feucht sind.

„Ja, alles okay. Ich hab dich mindestens genauso lieb“ lächele ich ihn an und er scheint sich darüber so zu freuen das er mir gleich um den Hals fällt. Mein Blick wandert ganz nebenbei zu Yami, der und zusieht und mich nun sanft anlächelt. Ich lächle zurück, danach gehen wir dann heimwärts. Ich habe mich dazu entschlossen Yuki zu tragen, ich will den kleinen jetzt bei mir haben. Das ist einfach alles so schön. Seit ich mit Yami befreundet bin, geht es mir wieder richtig gut. Ich spüre richtig wie ich wieder aufblühe. Das tut mir alles unendlich gut. Meine Seele heilt langsam wieder.
 

Als wir vor Yamis Tür stehen muss ich feststellen das Yuki auf meinem Arm eingeschlafen ist.

„Der kleine Rabauke pennt immer ein wenn man ihn trägt. Na ja, dann hält er seinen Mittagsschlaf wenigstens freiwillig. Glaub mir das kann einen echt den letzten Nerv rauben, ihn zum Mittagsschlaf überreden zu wollen“ erzählt mir Yami und ich muss lächeln. Kann ich mir bei Yuki gar nicht vorstellen. Er ist im Gegensatz zu anderen Kindern ziemlich flegeleicht und hört auch immer auf seinen Vater. Es ist wirklich unglaublich wie sehr die beiden doch verbunden sind. Yami liebt seinen Sohn wirklich über alles. Das merkt man, wenn man sieht wie er mit seinem Kleinen umgeht.
 

Ich tue Yuki eigentlich richtig beneiden. Ich wünschte Yami würde sich mir gegenüber auch so benehmen. Wir sind zwar gute Freunde geworden und machen viel zusammen, aber Yami ist nie sehr privat zu mir. Ich weiß nicht. Es scheint mir, dass Yami irgendwas davon abhält, sich mir ganz zu öffnen. Ich weiß das wir beide eine große Chance haben so intensiv befreundet zu sein, wie ich und mein alter Yami. Das ganze drückt mir doch auf den Fuß, aber er kennt mich auch einfach noch nicht so lange. Ich denke das wird es sein. Er braucht vielleicht einfach noch Zeit. Yami war immerhin auch Jahrelang alleine, nachdem seine Frau gestorben ist. Vielleicht muss er sich erst wieder daran gewöhnen, dass da wieder jemand ist, der sich um ihn sorgt und dem er wichtig ist. Oder hat er vielleicht wie ich selbst angst, dass ich weggehe? Ich habe oft angst, dass mir dieser Yami genommen wird, wie mein alter Yami. Ich versuch nur nicht all zu oft darüber nachzudenken.

Das mit Yami war auch was völlig anderes. Es war von vorne herein klar, dass Yami mich irgendwann verlassen würde. Er war ein Geist in einem Gegenstand eingeschlossen. Seine Seele war immer nur auf der Suche nach seiner Vergangenheit um seinen Frieden zu finden und er hat seinen Frieden gefunden, auch wenn das nur schwer zu akzeptieren war und ist.
 

Ich lege Yuki vorsichtig auf sein Bett und decke ihn anschließend zu. Yami gibt ihm noch einen schnellen Kuss, dann gehen wir ins Wohnzimmer.

„Der Kleine ist wirklich total süss. Ich habe ihn schon komplett in mein Herz geschlossen“ seufze ich zufrieden.

„Das sieht man“ lacht Yami leise.

„Lach nicht, ich meins ernst“ grummele ich und setzte mich auf das Sofa.

„Weiß ich doch. Na wenigstens habe ich etwas richtig gemacht, bei Yuki“ sagt Yami aus Spaß, dennoch habe ich das Gefühl, dass dies einen ernsten Hintergrund hat.

„Sag doch nicht so was. Yuki ist ein toller Junge.“ Gebe ich zurück und mache den Fernsehe an, während sich Yami neben mich setzt.

„Ja, mein Junge ist toll. Nur leider habe ich bei seiner Mutter nicht so viel richtig gemacht“ seufzt Yami und ich werde sehr hellhörig. Yami hat noch nie über seine verstorbene Frau geredet.

„Warum?“ frage ich vorsichtig, damit sich Yami nicht bedrängt fühlt, sonst blockt er sofort ab.

„Warum?“ lacht Yami leicht verbittert. Sein Blick gleitet ins leere. Ob er zurück denkt? Warum klingt er nur so verbittert?

„Der tolle Yami, ja das war ich wirklich. Tzz...Ein nichtsnutz war ich“ murrt Yami verbittert und sarkastisch.

„Aber Yami, sag doch so etwas nicht. Du warst bestimmt kein nichtsnutz“ gebe ich leicht erschrocken zurück. Wie kann Yami nur so über sich selber reden? Er ist so ein lieber Mensch.

„Oh doch das war ich. Glaub mir. Ich war früher ganz anders. Als ich erfahren habe, dass ich Vater werde, hat mich die Panik gepackt. Ich habe meine schwangere Frau links liegen gelassen und habe mich mit anderen Frauen und Männern vergnügt. Ich war nicht einmal bei der Geburt meines Sohnes dabei. Ich habe mich einfach noch nicht bereit gefühlt. Ich bin damals gerade erst zweiundzwanzig geworden. Ich war ständig auf Partys und hab mich voll gesoffen. Erst als meine Frau kurz nach der Geburt gestorben ist, habe ich mich um Yuki gekümmert. Ich hatte keine andere Wahl. Ich war völlig überfordert. Ich habe den Kleinen immer bei den Nachbarn abgeschoben und habe noch mehr gefeiert, als für den Kleinen da zu sein. Irgendwann stand das Jugendamt vor der Tür, die Nachbarn haben das veranlasst. Da wurde mir erst bewusst, was ich verlieren könnte. Ab da habe ich mich zusammengerissen. Was Yuri wohl sagen würde?“ Erzählt mir Yami und sieht traurig zu Boden. Ich bin doch ziemlich überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet.

Yuri? Ist das der Name seiner Frau gewesen? Sie hat einen Japanischen Namen.

„Yuri ist Japanerin?“ frage ich ihn überrascht und er nickt nur.

„Ich dachte du hast die Japanische Sprache noch nie gehört?“ frage ich ihn nun verwundert.

„Ach, ich habe mich damals dafür nicht interessiert“ gibt er knapp zurück und ich nicke nur.

„Ich denke Yuri wäre sehr stolz auf dich“ sage ich nun. Yami sieht mich ziemlich überrascht an. Dann auf einmal legt Yami seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

„Denkst du wirklich?“ fragt er mich nun nach meiner ehrlichen Meinung.

„Ja, dass denke ich. Du hast damals Panik bekommen, glaub mir du bist nicht der einzige. Und du hast dich für deinen Sohn verändert und versuchst ihm jetzt eine schöne Kindheit zu bieten. Das machst du sehr gut. Das ist bewundernswert. Mache Väter bekommen das hier lebenlang nicht hin. Da kannst du mal Katsuya Fragen“ antworte ich ehrlich und lege meinen Arm um Yami.

„Warum Katsuya?“ fragt er und sieht mich wundernd an.

„Katsuyas Kindheit war die Hölle. Seine Eltern haben sich scheiden lassen, da war er so alt wie Yuki jetzt. Er musste bei seinem Vater bleiben, während seine Schwester bei seiner Mutter blieb. Er hat seine Schwester über alles geliebt, weißt du. Das war wirklich schlimm für ihn, aber das schlimmst war, dass sein Vater nie über die Scheidung hinweg gekommen ist. Er war überfordert mir dem kleinen Katsuya und gab sich dem Suff hin. Er ist bis heute noch ein Alkoholiker. Er hat Katsuya oft im Suff verprügelt. Glaub mir, du machst deine Sache sehr gut“ dabei sieht mich Yami mit großen Augen, scheint gar nicht fassen zu können was ich ihm da gerade erzählt habe.

„Er hat seinen Sohn verprügelt?“ fragt Yami fassungslos. Ich nicke nur.

„Mein Gott, was für ein Mistkerl“ knurrt Yami und ich merke regelrecht wie die Wut in ihm hochsteigt.

„Katsuya ist dann mit sechzehn abgehauen und hat sich neben der Schule arbeit gesucht und eine eigene Wohnung gesucht.“ Erzähle ich noch schnell zu ende.

„Danke“ haucht Yami und drückt sich ein wenig enger an mich. Ich schließe nun beide Arme um ihn. Er scheint es wirklich mal zu brauchen, dass mal jemand für ihn da ist.

Yami seufz zufrieden.

„Für was?“ frage ich ihn verwundert und sehe auf seine Haarmähne, da ich sein Gesicht nicht ansehen kann, welches friedlich auf meiner Brust liegt.

„Das du mir gut zusprichst“ flüstert Yami.

„Das ist doch selbstverständlich. Wir sind doch Freunde, außerdem ist es nur die Wahrheit. Ich kann nicht zulassen, dass so ein lieber und sorgevoller Vater sich so schlecht macht“ gebe ich ehrlich zurück und drück Yami noch ein Stück näher.

„Ich habe so einen lieben und guten Freund wie dich eigentlich gar nicht verdient“ seufzt Yami und kuschelt sich noch näher an mich. Er legt sein Kopf jedoch jetzt auf meine Schulter.

Sein heißer Atem kitzelt mich am Ohr und Nacken. Wieder fühle ich wie Tausende Schmetterlinge ein wildes Chaos in meinem Bauch veranstalten. Ich ziehe seinen Duft tief ein und alles in mir kribbelt noch schlimmer. Ich merke wie mir warm im Gesicht wird. Ich werde plötzlich so nervös. Yami ist kein Mensch der viel auf Körpernähe legt, in der Hinsicht ist er sehr zurückhaltend. Ich war schon lange nicht mehr so nervös in seiner Gegenwart. Mein herz fängt an immer schneller zu schlagen. Hoffentlich bemerkt er das nicht. Es ist wirklich schön, wenn wir uns so nahe sind. Das einzige was mir sorgen macht, ist das ich mich in ihn verlieben könnte. Das ist durchaus möglich. Ich bin mir zwar mittlerweile bewusst, dass er nicht mein alter Yami ist, aber trotz allem sind sie genau gleich. Ich seufze innerlich. Das wäre nicht gut. Wer weiß ob es unserer Freundschaft schadet. Er hat zwar vorhin etwas davon gesagt, dass er sich mit Männern und Frauen vergnügt hat, aber vielleicht war es gar nicht gemeint, wie ich es verstanden hatte oder es war nur ein kleines Abenteuer für ihn gewesen. Ich sollte mich in so was erst gar nicht genauer hineinsteigern.
 

„Doch Yami du hast mich sehr wohl verdient. Ich mag dich sehr und das nicht weil du Yami so ähnlich bist, sondern weil du ein sehr netter und guter Mansch bist und ich mit dir super klar komme“ gebe ich zurück und versuch mein rasendes Herz irgendwie zu beruhigen.

„Du bist so lieb Yugi“ haucht Yami in mein Ohr und ich merke wie sich eine Gänsehaut über meinen Körper legt. Uhm...das ist nicht gut. Yami macht mich gerade etwas wuschlig, wenn er mir so ins Ohr flüstert. Das ist ganz und gar nicht gut.

„D...danke“ stammle ich verlegen und merke wie ich rot werde. Das wird mir gerade doch etwas zu intensiv, auch wenn es sehr schön ist. Ich bin aber auch nur ein Erwachsener Mann und Yami ist ein Mensch der meine Hormone durchaus in Wallung bringen kann.

„Wenn es dir unangenehm ist dann brauchst du es nur zu sagen“ flüstert Yami, während ich gerade etwas durch den Wind bin und nun verwirrt bin.

„Was?“ frage ich nervös.

„Meine Nähe“ erklärt Yami knapp.

„Nein, ist es nicht“ gebe ich ehrlich zurück, ganz im Gegenteil Yami es ist wunderschön und insgeheim könnte ich mir noch mehr vorstellen als kuscheln.

„Wirklich? Du hast doch vorhin gehört was ich gesagt habe oder? Hast du keine Probleme damit?“ fragt mich Yami nun durchdringend und ich muss erst kurz überlegen was er eigentlich meint. Erst nach ein paar Sekunden fällt es mir ein und ich schlucke. Dann hatte ich das also doch nicht falsch verstanden. Yami ist also Bi.

„Ich habe keine Probleme damit. Ehrlich. Ich...auch“ stammle ich zum Schluss. Wenn Yami so ehrlich ist, dann will ich es auch sein. Jedoch habe ich das wichtigste aus dem Satz verschluckt vor Nervosität. Ich hoffe er hat es aber trotzdem verstanden.
 

Es dauert einen Moment, ehe sich Yami wieder regt, anscheinend musste er erst überlegen, was ich damit sagen wollte. Er hebt seinen Kopf an und sieht mich leicht ungläubig und skeptisch an, während ich knallrot werde. Sein Gesicht ist meinem gerade so nahe wie noch nie und ich kann alles in seinem Gesicht erkennen, jede noch so kleine Falte. Also nicht das er großartig Falten hätte. Seine Augen sehen durchdringend in die meinen und ich muss schlucken. Mein Gott was für rubinrote Amethysten. Sie strahlen mich intensiv an, als wollte er sie Wahrheit aus mir herausquetschen. Ich kann mich keinen Meter bewegen, so gefangen nehmen mich seine Augen, mein Herz trommelt nun noch schneller als zuvor und mein Bauch gleicht nun mehr einem überkochendem Topf, dem man noch ein Kilo Brausepulver zugefügt hat. Die Hitze in meinem Körper steigt nun noch mehr an.

„Warum sagst du so was?“ fragt er mich und sein Blick wird leicht mürrisch.

Bitte was? Warum ist er denn jetzt sauer? Er kann doch nicht sauer auf mich sein, dass ich Schwul bin wenn er selber auch...?

„Wie meinst du das?“ frage ich unsicher und Blick ihn weiterhin an.

„Sagst du das nur um nicht zugeben zu müssen, dass dir das vielleicht doch unangenehm ist?“ fragt er mich nun gerade heraus und direkt.

Bitte was soll ich? Was redet Yami den da für ein Müll?

Ich spüre wie sich Yami jetzt ein stück von mir löst und mich wartend ansieht. Er durchsucht meine Augen, so kommt es mir vor, als suche er darin die Antwort.
 

„So was würde ich nie machen Yami. Ich habe die Wahrheit gesagt. Ist es so schlimm?“ frage ich ihn und schaue traurig von seinem Gesicht weg. Will er vielleicht keine Schwulen Freunde haben? Aber warum? Das macht doch keinen Sinn.

„Du bist also wirklich auch...schwul?“ fragt er mich nun noch direkter und ich werde leicht rot.

„Ja“ stammle ich zurück und traue ihm jetzt erst recht nicht mehr ins Gesicht zu sehen.

„Jetzt wird mir so einiges klar“ grinst Yami plötzlich fies und ich sehe ihn nun doch verwirrt an.

„W...was meinst du?“ gebe ich zurück und wünsche mir im selben Augenblick ich hätte nicht gefragt.

„Na ja, du hast so intensiv von diesem Yami erzählt, dass es schon etwas seltsam war. Aber jetzt kann ich mir genau vorstellen, warum du so von ihm erzählst. Es ging tatsächlich über Freundschaft hinaus. Stimmts?“
 

WUMM...
 

Das hatte gesessen. Er hat mich durchschaut. Ich merke wie mir die Hitze mit einmal ins Gesicht schießt.

„Ach was...“ stammle ich zurück und versuche es abzustreiten.

„So ist das also, du warst in den anderen Yami verliebt“ flüstert Yami nun wissend.

„I...ich...also...“versuch ich noch irgendwas zu retten, wobei ich doch schon längst weiß, das es keinen Sinn mehr macht. Dann kommt gar nichts mehr über meine Lippen, was soll ich auch noch groß dazu sagen? Ich schaue wieder weg. Soll er es doch wissen, was macht das schon.

„Hat er seine Gefühle erwidert?“ fragt mich Yami und ich bin etwas verwundert das er das fragt. Warum will er das wissen?

„Weiß nicht. Ich habe es ihm nie gesagt. Hab mich nicht getraut und dann war er so plötzlich weg...“ gebe ich resignierend zurück.

„Verstehe. Das ist bestimmt nicht einfach“ gibt Yami zurück und plötzlich kuschelt er sich wieder an mich. Er ist also endlich überzeugt, dass ich die Wahrheit gesagt habe.

„Liebst du ihn noch immer?“ fragt mich Yami nun flüsternd und legt seinen Kopf auf meine Brust. Mein Herz rast gerade dermaßen, dass er es bestimmt mitbekommt. Das ist mir furchtbar peinlich.
 

Was soll ich darauf antworten? Meine Gefühle sind nie verschwunden, aber seid Yami da ist, habe ich gar nicht mehr so oft an ihn gedacht. Ich habe eben das Gefühl, dass Yami wieder zurück ist, zu mindestens seine Seele und Geist. Jedoch muss ich mir immer mehr eingestehen, dass ich auch Gefühle für diesen Yami habe. Das lässt sich einfach nicht leugnen. Liebe ich etwa beide? Ich liebe Yamis alte Seele und von diesem Yami den Körper, in dem Yamis Seele übrigens steckt. Oh man, das ist alles so kompliziert. Das ist ja wie Sommerschlussverkauf. Zwei zum Preis von einem. Eigentlich ein Angebot über das man sich nicht beschweren kann. Innerlich seufze ich. Was soll ich denn nun sagen?

„Tja, schwer zu sagen. Ich denke ich komme langsam über ihn hinweg“ versuche ich es. Ich meine, wenn ich diesen Yami liebe, kann ich ihm nicht erzählen, dass ich denn anderen auch noch liebe. So ein Müll. Damit verbau ich mir im Notfall ja alle Chancen. Ach man Yugi, dass ist jetzt die Seele von diesem Yami, nicht mehr die Seele von meinem alten Yami. Raff das endlich. Ich bin völlig verwirrt, von diesem ganzen Kram.
 

„Mhmm“ nuschelt Yami nur und kuschelt sich noch ein Stück näher an mich. Mein Herz pumpt wieder schneller. Das ist alles so schön und gleichzeitig macht mir das angst. Ich will nicht das er meine Gefühle bemerkt. Doch plötzlich zuckt Yami ein Stück zusammen, nur leicht aber dennoch merke ich es. Ich schaue verwirrt zu ihm runter. Was ist denn jetzt?

Yamis Kopf hebt sich an und schaut mich plötzlich mit einen undefinierbaren Blick an. Ich schlucke hart. Oh ah, der Blick gefällt mir gar nicht. Das bedeutet das in Yamis Kopf gerade eine Idee herum geht und ich bin mir irgendwie sicher das es was mir zu tun hat.

Ich sehe ich mehr als skeptisch und gebe ihm zu verstehen, dass ich genau weiß das jetzt was kommt, was mir nicht gefallen wird. Yami grinst jedoch auf einmal ziemlich hinterlistig. Ich schätze jetzt platzt gleich die Bombe.
 

„Sag mal und ich war diesem Yami wirklich so ähnlich, ja?“ fragt Yami nun und ich habe das Gefühl mir schüttet einer einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf. Meine Mund versiegelt sich nun automatisch ziemlich fest. Jetzt sag nichts falsches Yugi. Ich glaub er ahnt was hier los ist. Das gefällt mir gar nicht. Guck Yami ja nicht in die Augen. Sofort schaue ich weg.

Doch zu meinem Leid rückt Yami nun noch ein ganzes Stück näher, sein Gesicht kommt erst kurz vor meinem zu stehen. Mein Herz macht einen gewaltigen Satz durch die plötzlich nähe. Das macht er doch mit Absicht. Er will mich aufziehen und verwirren.

„Yugi, ich habe dich was gefragt“ raunt Yami plötzlich sehr tief und ich muss mehr als hart schlucken. Diese Stimme gefällt mir gar nicht, also nein, eigentlich gefällt sie mir sehr gut, sie ist auf einmal so unglaublich erotisch. Ich bekomme eine Ganzkörper-Gänsehaut. Das ist überhaupt nicht gut und einfach furchtbar peinlich. Mein Herz überschlägt sich jeden Moment und ausgerechnet jetzt muss mir Yamis angenehmer Duft wieder in die Nase steigen und extrem auffallen.

„Ja...hab...d...ich...verstanden“ stammle ich total fertig mit den nerven. Ich ertrage Yamis nähe gleich nicht mehr. Ich bin doch gar nicht mehr gewohnt so nervös zu sein. Das ist gemein. Früher konnte ich wirklich besser beherrschen.

„Ich hab dir...doch schon alles...über Yami...erzählt“ füge ich etwas gefasster hinzu. Yamis grinsen wird nun noch ein Stück breiter.

„Sag mal Yugi...“ beginnt Yami nun, und ich weiß genau was jetzt kommt und nein ich will es nicht hören. Ich will nicht. Ich muss weg hier, ganz schnell.

„...das du..“

„NEIN!“ unterbreche ich Yamis Worte etwas lauter als gewollt und springe mit einem Mal auf. Yami rutsch erschrocken komplett von dem Sofa und sieht mich total verdattert an. Ich mache einer Tomate derweil Konkurrenz.

„Ich...hab...hab was daheim vergessen. Muss gehen“ gebe ich abgehackt zum besten und schnappe meine Jacke und rausche aus der Tür raus. Ich höre zwar noch meinen Namen aber jetzt will ich nichts mehr hören es reicht. Yami hat mich doch sowieso schon durchschaut. Ich ertrag das gerade nicht. Er wollte mich jetzt eh nur noch aufziehen.
 

Bis zum Abend melde ich mich auch nicht mehr bei Yami, aber ich muss mit noch mal reden wegen Morgen, da Katsuya kommt und Yami mitgehen will. Ich muss auf einmal grinsen bei dem Gedanken, wie Katsuya wohl morgen auf Yami reagieren wird. Jedoch vergeht mir das grinsen schnell wieder, als ich den Telefonhörer in der Hand halte. Hoffentlich spricht mich Yami nicht auf vorhin an.
 

Es tutet einen Moment, dann nimmt Yami auch schon ab.

„Athem“ melde er sich zu Wort.

„Ja, Yami ich bin es Yugi.“ Erkläre ich mich knapp.

„Oh Hi“ dabei wirkt seine Stimme etwas überrascht.

„Ja, ich wollte nur wissen wann wir uns Morgen treffen wollen und wo, wegen Katsuya?“ frage ich ihn schnell. Ich will Yami nicht noch die Zeit mich auf etwas anderes anzusprechen.

„So um neun würde ich sagen, am Marktplatz, beim Brunnen“ gibt er sehr schnell zurück. Anscheinend hat er sich das schon vorher überlegt.

„Okay, dass ist alles was ich wissen wollte.“ Gebe ich zurück und lasse meine Stimme mit Absicht so klingen, als wäre das Telefonat für mich beendet.

„Yugi warte kurz. Ich wollte mit dir reden“ versucht mich Yami aufzuhalten und ich schlucke. Oh nein, dass hatte ich befürchtet.

„Ich...wir reden Morgen ja? Ich kann nicht...ich...tschau“ noch ehe Yami was sagen kann, habe ich auch schon aufgelegt. Ich fühle mich gerade ziemlich mies, dass ich ihn einfach so abgewirkt habe, aber ich kann einfach nicht. Ich schaue traurig auf das Telefon. Ich möchte darüber nicht reden. Warum auch? Es ist doch alles schon offensichtlich genug. Ich mag nicht noch einmal enttäuscht werden.

Ich bekomme die ganze Nacht fast kein Auge zu. Allein die Vorstellung das Yami morgen schon wieder sehe, lässt mich erschauen. Yami ist bestimmt sauer, dass ich einfach aufgelegt habe. Vielleicht kommt er deshalb nicht mal. Ich seufze. Das ist wirklich schon wieder alles toll.
 

Der nächste Morgen kommt schnell und ehe ich mich versehe stehe ich auch schon am vereinbarten Treffpunkt und warte auf Yami. Wir haben schon zehn nach. Yami kommt wohl doch nicht. Ich muss aber jetzt los, sonst verpasse ich den Zug zum Flughafen. Ich seufze enttäuscht und begebe mich auf den Weg.

„Yugi, warte“ höre ich plötzlich eine bekannte Stimme und schlucke nervös. Er ist also doch gekommen. Ich drehe mich um und sehe das er auf mich zurennt. Schnaufend kommt er neben mir zum stehen.

„Sorry...Kindergärtnerin hat mich...aufgehalten“ versucht er zu erklären und gleichzeitig wieder nach Luft zu holen.

„Ach so“ gebe ich nur knapp zurück und fühle mich unwohl. Hoffentlich spricht er mich auf nichts an. Ich mag jetzt nicht. Wir gehen auch gleich los. Wir sind so im Stress den Zug zu bekommen, dass Yami gar nicht die Gelegenheit hat, was mir nur recht ist, aber die Zugfahrt liegt auch noch vor uns und die dauert fast eine halbe Stunde. Ich sehe auf die Uhr, als wir im Zug sitze und stelle fest das Katsuya in einer dreiviertel Stunde landen wird. Zu meiner Überraschung spricht mich Yami nicht einmal auf gestern an. Ich schätze, dass er es nicht als den richtigen Zeitpunkt empfindet, worüber ich ganz froh bin. Wir reden aber allgemein kaum ein Wort auf der Fahrt miteinander. Ich versuche mich jedoch auf Katsuya zu freuen.
 

Nach einer ganze Weile dann, stehen wir am Flughafen und halten nach Katsuya Ausschau. Dann auf einmal sehe ich eine blonde wilde Mähne, die es nur einmal gibt. Ich bin total glücklich und rufe nach ihm. Es dauert einen Moment, ehe Katsuya mein Stimme ausmacht und mich findet. Katsuyas Gesicht stahlt vor Freude als er mich sieht.

„Yugi“ ruft er und kommt auch schon mit Sack und Pack angestürmt nur um mich erst gewaltig durch zu knuddeln.

„Yugi altes Haus, lange nicht mehr gesehen. Man du bist ja richtig groß geworden seid letztem Mal. Ich freu mich so. Es gibt eine Menge zu erzählen alter, da wird dir alles aus dem Gesicht fallen“ blubbert mich Katsuya sofort voll. Er hat sich wirklich kein Meter geändert. Ich freu mich ja so unendlich.

„Ja, das erzählst du am besten in Ruhe bei mir. Ich will dir jetzt erst Mal Yami vorstellen“ stoppe ich Katsuya wildes Gerede. Dieser ist auch sofort still. Ich Wette er ist schon ganz gespannt wie der Yami aussieht, von dem ich geredet habe.

„Also das ist Yami Athem“ stelle ich Katsuya diesen vor, während ich wieder ins Arabische wechsle.

„Yami, das ist Katsuya“ stelle ich die beiden nun einander vor. Yami streckt Katsuya freundlich die Hand entgegen, doch dieser Reagiert gar nicht, sonder sieht Yami an als wäre er ein Marsiana. Irgendwie peinlich, ich kann es ihm aber nicht verdenken.

„Yugi...Yugi...da...das ist Yami. Ich mein Athem...“ stammelt Katsuya während seine Augen immer größer werden. Er starrt Yami unentwegt an von oben bis unten.

„Das gibt es nicht“ sagt er fassungslos, während mich Yami verwirrt und leicht verzweifelt ansieht. Was soll ich nur machen?

„Katsuya reis dich mal zusammen. Ich erkläre dir alles später. Das ist nicht der Yami von dem wir reden, auch wenn er sein Ebenbild ist“ versuche ich Katsuya weder runter zu holen. Dieser schluckt nur und nickt dann.

Während der ganzen Zeit auf dem Rückweg, starrt Katsuya Yami an, ich kann mir vorstellen, dass dem das vielleicht unangenehm ist.

Ich muss jedoch feststellen das dieses ganze switchen zwischen zwei Sprachen, gar nicht so einfach ist. Man kommt schnell durcheinander. Ich habe jetzt schon mehrmals Yami auf japanisch angesprochen und Katsuya auf ägyptisch. Mein Gott. Ich habe aber auch schon ewig meine Muttersprache nicht mehr gesprochen. Tut mal wieder ganz gut.
 

Wir beschließen erst zu Yami zu gehen und dann zu mir. Wie sich herausstellt verstehen sich Yami und Katsuya ziemlich gut, jedoch muss ich den Dolmetscher spielen, was gar nicht so einfach ist. Wir lachen viel, da Katsuya einige neue Geschichten zu erzählen hat. Oh man, was habe ich diese Lache vermisst. Erst gegen Abend verabschieden wir beide uns von Yami. Das wir heute nicht mehr dazu gekommen sind miteinander zu reden, ist mir mehr als recht. Ich spüre jedoch genau Yamis Blick in meinem Rücken, als wir gehen. Ich winke ihm jedoch nur noch zu.

Es tut mir leid, aber ich kann es einfach nicht ertragen, wieder so etwas durch zu machen. Du solltest einfach vergessen was auch immer du denken magst. Lass uns einfach ganz normal befreundet sein.
 

Daheim angekommen, verfallen wir gleich in ein Gespräch über Yami. Katsuya konnte es wohl kaum abwarten.

„Yugi man, das ist unglaublich. Das ist nicht mehr normal. Die beiden sind sich zu ähnlich, das ist einfach krass. Da gibt es ja absolut kein Unterschied.“ Stellt Katsuyas ein weiteres Mal fest.

„Ich weiß.“ Gebe ich nüchtern zurück. Eigentlich ist mir nicht danach über Yami zu reden.
 

„Yugi, sag mal was ist mit dir los? Du wirkst den ganzen Tag schon so angespannt. Hat das was mir zu tun?“ fragt Katsuya nun sorgevoll und ich schüttele nur den Kopf.

„Nein, es hat nichts mit mir zu tun, sondern mit Yami“ gebe ich zurück und seufze.

„Du bist in ihn verliebt nicht?“ kommt es prompt von Katsuya. Erst bin ich etwas überrascht, dann seufze ich aber. Wie hatte ich auch nur für einen Moment glauben können Katsuya würde es nicht erkennen. Er kennt mich einfach unglaublich gut. Ich nicke nur stumm, weiß nicht was ich sagen soll.

„Was hat mich verraten?“ frage ich aber jetzt doch interessiert.

„Deine Blicke“ gibt Katsuya grinsend zurück und setzt sich neben mich.

„Genau wie bei Athem“ fügt Katsuya hinzu. Ich schaue ihn leicht verwirrt an, da er ihn Athem genannt.

„Warum nennst du ihn nicht Yami?“ frage ich nun.

„Weil wir besser unterscheiden können, von wem wir sprechen. Ich komm da eh schon so durcheinander“ erklärt Katsuya und ich stimme ihm zu. Ja, das wirklich besser.

„Und weiß er es?“ kommt Katsuya sofort auf den Punkt, der mich schon die ganze Zeit beschäftigt.

„Ich glaube schon. Gestern Abend ist einiges vorgefallen und ich glaube er ahnt es“ danach erzähle ich Katsuyas die ganze Geschichte und er hört aufmerksam zu.

„Verstehe alter. Tja, also ich glaub auch er weiß es oder er ahnt es mindestens. Das Verhalten war ja wohl auffällig genug“ stimmt mir Katsuyas zu und ich seufze noch lauter. Na klasse.

„Ich will nicht schon wieder so was durchmachen Katsuya. Das mit Athem hat mir voll und ganz gereicht. Ich habe heute noch daran zu nagen.“ Teile ich ihm jetzt meine größte Sorge mit.

„Das versteh ich Yugi, aber du kannst auch nicht ewig vor Yami davon rennen. Irgendwann wird er dich doch noch alleine erwischen und dann kannst du nichts mehr dagegen tun. Dadurch das ich da bin, hast du noch mal glück gehabt, aber danach...“ stellt Katsuya klar, was ich aber auch schon wusste. Es ist ja nicht so, als hätte ich mir darüber keine Gedanken gemacht.

„Ich weiß doch“ murre ich unzufrieden.

„Na ja, lassen wir das jetzt erst mal ruhen. Ich erzähl dir lieber was Granatenstarkes. Danach hast du kein Bock mehr, ich schwöre es!“ grinst Katsuya, während ich ihn skeptisch ansehe.

„Was kommt denn jetzt?“ frage ich unsicher.

„Hör zu alter, meine Gefühlswelt stand die ganze Zeit auch ganz schön Kopf. Ich habe mich nämlich auch ziemlich heftig verliebt. Du errätst jedoch niemals in wen. Ich erzähl es dir lieber, du kommst doch nicht drauf, aber fall nicht in Ohnmacht.

Da war echt so eine verrückte Woche. Es gab mal wieder ein Battle-City-Tunier von Kaiba aus. Ich als deine Art Nachfolger durfte natürlich nicht fehlen und oh wer es glaubt Kaiba hat mich sogar eingeladen. Ich dacht erst ich bekomm wieder keine, wie damals. Tja, aber sie war im Briefkasten. Nun ja, ich habe mich dann natürlich bis unter die besten sechs gekämpft.

Dieses mal war es echt abgefahren. Wir haben unsere Duelle in Kaibas Garten ausgetragen, warum auch immer, aber das wirklich krasse daran war, dass er sein Garten in ein Labyrinth umgebaut hat. Ich sag dir ich habe mich wirklich komplett verlaufen. Na ja, und die beiden die eben zuerst auf einander treffen mussten eben gegen einender kämpfen. Duke war auch mit von der Partie. Den habe ich aber in der halbfinalrunde rausgekickt. Tja und dann kam es wie es kommen musste, ich stand mit Kaiba im Finale. Eigentlich wollte ich ja gewinnen, wegen der Kohle, aber der zweite Preis war ein zweiwöchiger Urlaub in Ibiza. Das hat mir dann doch besser gefallen. Hab halt mal wieder verloren. Ich habe mir aber echt Mühe gegeben und fast hätte ich es auch geschafft. Ich habe Kaiba am Ende echt in Schwierigkeiten gebracht. Auf jeden Fall hab ich mir dann erst mal Ibiza gefallen lassen. Das war echt der Hammer. Drei Mal darfst du Raten wer da auch Urlaub gemacht hat? Ja, Kaiba. Oh man wir waren auch ganz zufällig in selben Hotel. Ich hab mich mit Kaiba natürlich voll in die Haare bekommen und ihn gefragt, ob er mich mit Absicht verfolgt. Und gegen alle Erwartungen hat er auch noch bejaht. Ich bin echt aus allen Wolken gefallen. Tja, und dreimal darfst du Raten in wen ich mich verknallt habe im Urlaub. Ja, genau Kaiba. Ich glaub es war noch nicht mal die erste Woche um, da sind wir zusammen in der Kiste gelandet.“ Erzählt Katsuya und seufzt total verliebt vor sich hin, während mein Mund drei Stockwerke tiefer liegt. Kaiba und Katsuya? Neeee ne?

„Kannst du das noch mal wiederholen?“ bitte ich Katsuya völlig platt.

„Seto und ich sind zusammen“ spricht Katsuya ganz langsam, als wäre ich doof.

„Wow, das ist echt mal eine Nachricht. Mit so was hätte ich echt niemals gerechnet.“ Gebe ich nur völlig verblüfft zurück...
 

**********************
 

Leider gehen die paar Tage mit Katsuya unheimlich schnell um und er muss schon wieder gehen, aber wir hatten echt viel Spaß. Ich habe ihm aber versprochen das ich das nächste Mal nach Japan komme, dort war ich schon ewig nicht mehr. In dem ganzen Chaos mit Katsuya hab ich völlig mein Problem mit Yami vergessen. Ich habe mich die ganzen Tage bei ihm nicht gemeldet. Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen deshalb, aber ich konnte auch einfach nicht. Ich habe mit Katsuya noch einige Male darüber geredet und er hat mir klar gemacht das ich mich stellen muss. Nur ungern habe ich zu gestimmt, aber er hat ja recht.
 

Zu meinem Leid stehe ich jetzt bereits zehn Minuten vor seiner Tür. Ich traue mich gar nicht. Er ist bestimmt total sauer auf mich. Es führt aber kein Weg an allem vorbei. Ich muss mich endlich seinen Fragen stellen.

Ich reise mich stark zusammen und Klingel dann endlich. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden. Ich habe mich den ganzen Tag nicht getraut, erst vorhin habe ich mich getraut überhaupt hierher zu kommen. Zu allem Überfluss hat es eben auch noch angefangen zu regnen. Ich bin nass bis auf die Knochen und zittere leicht.

Es dauert auch nicht lange da öffnet mir Yami die Tür. Er sieht mich erst einen Moment völlig ausdruckslos an. Ich möchte am liebsten gehen.

„Yugi?“ fragt er aber dann etwas perplex und zieht mich an der Hand in die Wohnung. Ich werde leicht rot und wundere mich was das jetzt sollte.

„Du bist ja ganz nass. Du holst dir ja den Tot. Geh dich erst mal Duschen, ich gebe dir ein paar Klamotten.“ Ich bin völlig verwirrt. Ist er nicht sauer auf mich? Stattdessen macht er sich sorgen darum das ich Krank werden könnte? Yami ist wirklich kein Typ der leicht zu durchschauen ist. Gerade das mag ich so an ihm, er reagiert einfach immer anders als man denkt.

Ich nicke nur stumm und gehe sofort Duschen. Mir ist ziemlich kalt. Die Dusche tut wirklich gut und entspannt mich dazu noch ein wenig. Das kann ich wirklich gebrauchen.
 

Nach zwanzig Minuten komme ich fertig aus der Dusche und gehe zu Yami ins Wohnzimmer, der schon auf mich zu warten scheint. Ich stehe in der Tür und warte auf eine Reaktion von ihm. Unsere Blicke treffen sich und ich versinke sofort in seinen Augen. Ich habe Yami die ganze Woche so schrecklich vermisst.

„Es tut mir leid das ich mich die ganze Woche nicht gemeldet habe. Ich musste über vieles nachdenken und Katsuya hat mir sehr geholfen. Verzeih mir Yami“ versuche ich ein Gespräch zu beginnen. Yami sieht mich immer noch an, sagt kein Wort. Er macht mich unsicher. Was wohl gerade in seinem Kopf vorgehen mag?

„Über was musstest du nachdenken?“ fragt mich Yami nun mit sanfter und durchdringender Stimme. Ich seufze und sehe zu Boden.

„Über dich und mich, über uns und über Athem“ flüstere ich leise, aber so das er es hören kann.

„Athem?“ fragt er mich überrascht und ich lächle leicht. Ich hatte ganz vergessen, dass ich manche Tatsachen verdreht habe, wegen der Wahrheit.

„Yamis wahrer Name war Athem. Yami, es gibt etwas was ich dir verschwiegen habe oder eher gesagt ich habe nicht alles erzählt, nicht die Wahrheit. Katsuya hat mich überredet dir alles zu erzählen, auch wenn du mir wahrscheinlich kein Wort glauben wirst. Du sollst es aber nun erfahren, es geht ja im Grunde um dich.“ Beginne ich und sehe Yami an. Dieser schaut mich verwirrt und dennoch neugierig an.

„Setz sich am besten erst mal“ fordert Yami mich auf. Ich nicke nur und setzte mich gegenüber von Yami. So kann ich ihn besser beobachten. Yami beobachtet mich still, während ich versuche einen Anfang zu finden.

„Willst du die Wahrheit wirklich hören Yami? Das ganze ist ziemlich verrückt und du steckst mitten drinnen ohne es zu wissen?“ frage ich ihn erst einmal vorsichtshalber.

„Ja, erzähl mir was mich betrifft“ gibt Yami entschlossen zurück und ich nicke.
 

„Yami war sein Name, weil wir nicht wussten wie er wirklich hieß. Yami war kein echter Mensch. Er war ein Geist, der fünftausend Jahre in meinem Puzzle gelebt hat, bevor ich es von meinem Großvater erhalten habe. Mein Großvater hatte es mir mal aus einer Ausgrabung mitgebracht gehabt. Ich habe acht Jahre gebraucht um es zusammen zu bauen. Ich hatte anfänglich ziemliche Angst vor diesem Wesen, das sich plötzlich mit mir meinen Körper teilte. Ich habe aber irgendwann angefangen ihm zu vertrauen. Yami war der Pharao Athem von dem ich dir mal erzählt habe und dessen Pyramide wir gefunden hatten. Das hat sich aber erst ganz zum Ende hin herausgestellt, dass er Athem heißt. Das dumme an der ganzen Sache war nur, dass ich mich in meinen Seelenfreund verliebt hatte. Das war auch der Grund warum ich es ihm nicht gesagt habe. Das wäre selbst dann nichts geworden, wenn Yami meine Gefühle erwidert hätte. Nun ja, aber es war von Anfang an klar das ich mich eines Tages von Yami trennen musste. Der Tag kam leider schneller als gedacht.

Wir waren all die Jahre auf der Suche nach seiner Vergangenheit, er hat alles vergessen gehabt, bis auf das er mal ein Pharao war. Wir haben viel durchgemacht gehabt. Weißt du ich bin vor Jahren in Japan drei Mal hintereinander Weltmeister in Duellmonster gewesen. Yami hat mir viel beigebracht. Als Yami noch Pharao war, das gab es dieses Spiel auch schon, aber nicht wie heute. Diese Monster haben wirklich gelebt und die Schlachten waren furchtbar. Yami kannte sich also bestens aus. Wir mussten viele Duelle bestehen, bis wir unser Ziel erreicht. Diese Gegenstände wie mein Puzzle sind Magische Gegenstände aus Yamis Zeit. Sein Vater hat sie einst erschaffen um den Frieden zu erhalten, aber diese Gegenstände brachten das absolut böse auf Erden und dagegen mussten wir ankämpfen. Das hat Yami und mich sehr zusammengeschweißt. Nun ja, als das alles überstanden war und Yami seine Aufgabe erfüllt hatte, sollte er wieder zurück in seine Zeit. Das Problem bei der ganzen Sache war nur, dass Yami in einem Duell verlieren musste. Zu Gewinnen war für ihn nichts mehr besonderes. Wir gewannen immer. Und ich beschloss das ich gegen ihn antreten wollte. Ich musste Yami endlich beweisen, dass ich mutig und stark geworden bin und mich im Notfall auch alleine durchschlagen könnte. Und wer kann schon von sich behaupten, den König der Duellanten platt gemacht zu haben? Ich habe letzt endlich gewonnen. Nur leider hat sich damit Yamis Schicksal erfüllt gehabt und er musste in die Welt zurück aus der eigentlich gekommen war und wo er hingehört hat. Ich habe es bis heute bereut.
 

Nun denn, ich fand seine Pyramide vor eineigen Wochen, davon weißt du ja. Hör zu ich habe es geschafft bis in die letzte Kammer vorzudringen. Das darfst niemanden sagen hörst du. Niemanden! Ich habe Yami versprochen, dass keiner seinen Frieden stören wird. Ausserdem, die Rätsel die man dort lösen muss, kann eh nur jemand wissen der entweder zu der Zeit gelebt hat oder mit Yami befreundet war.

Jetzt kommst nämlich du ins Spiel. Als ich es geschafft hatte, habe ich eine Kette gefunden die einst Yami gehört hat. Anzu hat sie ihm damals geschenkt. Er sollte seinen Namen eingravieren, wenn er ihn rausgefunden hatte. Was er auch getan hat. Die Ägypter besaßen damals mehr Magie, als man glauben mag. Seto, sein Hohepriester war der mächtigste. Er hat es tatsächlich geschafft aus der Kette eine Art Projektor zu machen. Yami hat mir nämlich eine Nachricht hinterlassen. Er hat mir erst erzählt wie er mich vermisst und das es am Hofe wohl ortendlich zur Sache geht. Irgendwas von einer Hochzeit hat er gesagt, aber nicht seine. Und dann auf einmal hat er gesagt, dass er Seto darum gebeten hätte, dass er in meiner Zeit wieder geboren wird. Ich war natürlich völlig von den Socken, weil ich nicht mal vor ein paar Monaten dich getroffen hatte. Mir wurde einiges klar. Er hat mich darum gebeten sich mit dir anzufreunden und für dich da sein. Den gefallen wollte ich ihm tun, aber auch mir. Das tat meiner Seele gut. Verstehst du? Deine Seele ist die von Yami. Du bist seine Wiedergeburt. Das ist allein daran schon zu erkennen, dass du genauso aussiehst wie er und auch so bist wie er. Warum glaubst du hat dich Katsuya die ganze Zeit so angestarrt? Den hat es fast ungehauen. Der dachte Athem wäre wieder zurück gekehrt. Der konnte gar nicht fassen das du nicht Athem sein solltest. Er hat mich dann auch überredet dir die ganze Wahrheit zu erzählen. Er sagt du hättest ein recht darauf es zu wissen, als Athems Wiedergeburt. Ich bin da auch seiner Meinung gewesen, ich war mir nur nicht sicher. Ich glaube nämlich nicht das du mir auch nur ein Wort glaubt. Gut Möglich das du mich für ein Spinner hältst und mich vor die Tür setzt. Davor hatte ich eigentlich angst, deshalb habe ich als nichts gesagt.“ Dann höre ich auf zu erzählen und lehne mich zurück. Ich kann jetzt nichts tun als abzuwarten und zu sehen, wie er reagieren wird.
 

Es herrscht eine ganze Weile ruhe, und Yami sagt gar nichts. Sieht mich nur stumm an. Seine Blicke zeigen alles Mögliche an Gefühlen. Verwirrung, Unglauben, Verständnislosigkeit, Trauer, Mitgefühl, Wut, einfach alles auf einmal. Ihm müssen gerade Millionen Sachen durch den Kopf gehen. Ich kann ihn gut verstehen und ich werde warten bis er weiß was er sagen will. Es dauert bestimmt noch weitere zehn Minuten. Zwei Mal hat sich der Mund von Yami geöffnet und dann doch wieder geschlossen.

„Okay , ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen soll. Sag mir Yugi, gibt es irgendeinen Beweis für all das? Ich weiß sonst ehrlich gesagt nicht, wie es weitergehen soll.“ Fragt mich Yami nun und ich kann ihn gut verstehen.

Ich nicke nur.

„Ich kann dir einen Haufen Beweise geben. Ich kann mit dir in die Pyramide gehen und dir die Projektion zeigen, aber das einzige was ich dabei habe als Beweis sind diese drei Dinge.“ Antworte ich und hebe meine Arme und alle drei Ketten um meinen Hals zu entfernen. Ich lege sie vor Yami auf den Tisch.

„Das ist das Puzzle, das du schon kennst. Dort drinnen hat seine Seele inne gewohnt. Ich habe mich oft mit ihm abgewechselt, wenn er meinen Körper übernommen hat, war ich da drinnen. Das ist ein wahres Labyrinth. Es ist der verrückteste Raum den ich je gesehen habe. Über all sind Türen die an der Decke hängen oder an der Wand. Jede Tür ist eine andere Erinnerung gewesen. Die meisten waren aber verschlossen. Das hier ist Yamis und meine Lieblingskarte gewesen. Der schwarze Magier. Diese Karte ist deshalb was besonderes, weil dieser Mann in der Karte einst einer der sieben Millenniumsträger war. Er war ein guter Freund Yamis und hat im Kampf verloren. Um ihm weiterhin treue Dienste leisten zu können, hat er sich mit seinem Monster vereinigt. Er hieß Mahad. Und das hier ist die Kette die ich gefunden habe, mit der Projektion. Sie funktioniert aber nur innerhalb der Pyramide. Siehst du, da steht sein Name drinnen. Diese Ketten gab es damals noch gar nicht, aber sie ist uralt, dass sieht man. Und jetzt auf der Rückseite, hat Yami noch etwas eingraviert. Es ist mein Name. Lies es ruhig.“ Fordere ich ihn auf und lege sie ihm in die Hand.

Er betrachtet die Kette sehr genau. Liest unsere Namen. Er legt sie anschließend wieder auf den Tisch und runzelt die Stirn. Der Arme muss völlig verwirrt sein. Ich erzähle ihm von einer Welt, von der er nie auch das geringste geahnt hatte.
 

„Es ist ja auch gar nicht wichtig ob du das alles glaubst, wir dachten nur das du wenigstens das recht hast es zu erfahren. Das ist der Grund, warum du mir wichtig bist.“ Sage ich nun und sehe ihm in die Augen.

„Bin ich dir nur wichtig, weil ich angeblich die Wiedergeburt von diesem Pharao bin?“ fragt er mich nun direkt und ich kann es verstehen.

„Nein, keine Sorge. Du bist mir wichtig, weil ich dich mag. Das du die Wiedergeburt bist von Yami, hat uns doch im Grunde nur zueinander geführt, was wir daraus machen und ob wir uns mögen, kann doch sowieso keiner beeinflussen.“ Erkläre ich und lächle leicht. Yami nickt nur und scheint mir zu glauben. Meine Erklärung scheint ihm wohl plausibel genug.

„Aber ich bin sehr froh das ich dich getroffen habe. Du hast mir die ganze Zeit sehr geholfen, mit Yamis verschwinden endlich zurecht zu kommen. Dafür möchte ich dir danken“ bedanke ich mich aufrichtig bei ihm.
 

„Das ganze ist gerade ziemlich viel Yugi“ gibt Yami nun zurück und ich nicke nur.

„Ja, dass verstehe ich. Ich sollte lieber gehen. Du hast recht“ lächle ich ihn an. Er braucht nun wirklich ruhe.

„Nein, du sollst nicht gehen“ gibt Yami zurück und scheint sogar ein wenig erschrocken deshalb.

„Nicht?“ gebe ich überrascht zurück.

„Nein, ich wollte eigentlich sagen, dass wir das für heute sein lassen, damit es sacken kann.“ Erklärt mir Yami und steh auch auf und stellt sich vor mich. Ich sehe ihn überrascht an.

„Wir sollten was essen. Ich habe Hunger. Kochst du was?“ grinst mich Yami nun an und ich habe gerade das Gefühl aus allen Wolken zu fallen. Das Yami in so einem Moment tatsächlich essen im Kopf hat. Das soll verstehen wer will.

„Na...na gut“ gebe ich völlig perplex zurück.
 

Nach gut einer Stunde sitzen wir vollgefressen wieder im Wohnzimmer. Wir haben seither kein Wort mehr über Athem verloren. Ich werde es auch nicht mehr ansprechen, wenn er das nicht möchte.

Wir sitzen gemütlich vor dem Fernsehe und sehen uns einen Film an. Yuki schläft schon eine Weile.

„Yugi?“ spricht mich Yami plötzlich an. Ich brauch einen Moment um zu reagieren, da ich gerade so im Film vertieft bin.

„Mhmm?“ gebe ich nur knapp zurück.

„Ich wollte schon die ganze Woche mit dir reden, wegen letztens.“ Sagt Yami nun, und ich fühle mich von ein auf den anderen Moment völlig erschlagen. Das hatte ich ganz vergessen. Ich verspanne mich sichtlich. War ja klar das es zur Sprache kommen würde. Ich hatte es nur erfolgreich verdrängt. Ich seufze. Katsuya hatte recht. Jetzt hat mich Yami doch erwischt. Ich hatte gehofft das er es vergessen hat.
 

„Was wolltest du denn besprechen?“ gebe ich nun zurück. Versuche mir nichts anmerken zu lassen.

„Ich wollte mich eigentlich entschuldigen. Ich habe dich in eine furchtbar unangenehme Situation gebracht. Ich wollte eigentlich nur ein Witz machen. Du hast immer gesagt wie ähnlich ich ihm sehe und das habe ich ausgenutzt für meinen Spaß. Das war nicht okay von mir. Ich habe dir damit bestimmt weh getan“ entschuldigt sich Yami bei mir. Ich sehe ihn völlig überrascht an. Bitte was? Ich dachte die ganze Zeit Yami wollte wissen ob ich ihn verliebt bin?

„Was?“ fragt Yami mich, da ich ihn noch immer völlig verdutzt ansehe.

„Du hast mich nicht verletzt“ gebe ich prompt zurück.

„Ach nein? Wieso bist du dann abgehauen und hast dich nicht gemeldet?“ fragt Yami und scheint genauso überrascht wie ich zu sein.

„Uhm..“ entflieht es mir nun. Na super Yugi. Jetzt hast du es wieder geschafft. Jetzt bist wirklich selber daran schuld.

„Ich...nicht so wichtig. Ist doch alles längst vergessen“ winke ich schnell ab und sehe wieder auf den Fernsehe. Ich spüre jedoch wie Yamis Blick mich gerade zu durchbohrt. Er glaubt mir nicht und will die Wahrheit wissen. Ich glaube ich sollte nun wirklich gehen, sonst endet das ganze noch im Chaos.

Mit einem Ruck stehe ich auf und will gehen.

„Ich glaube ich sollte jetzt mal gehen Yami. Es ist schon spät“ lächle ich ihn gekünstelt an.

Ich gehe mit schnellen Schritten in den Flur und ziehe mir die Jacke an. Nur weg hier. Ich bin noch nicht bereit mich der Sache offen gegenüber zu stellen. Ich will nicht wieder verletzt werden.

„Tschau“ rufe ich noch schnell und greife erleichtert nach der Tür.

„Halt!“ raunt mir Yamis Stimme entgegen und plötzlich werde ich mit einem Ruck umgedreht und gegen die Tür gepresst. Ich schnappe erschrocken nach Luft.

„Yami was?“ frage ich geschockt und sehe Yami ins Gesicht. Sein Blick ist mehr als nur durchdringend. Ich glaube er ist nun wütend.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mit so einer Masche durch kommst? Du hast mich eine Woche lang ignoriert und habe mit schreckliche Vorwürfe gemacht und dann willst du mir nicht mal die Wahrheit sagen? Findest du das okay? Warum bist du wirklich abgehauen, wenn ich dich nicht verletzt habe?“ seine Fragen sind stechend und sehr fordernd. Es grenzt schon an einen Befehl. Seine Augen durchbohren mich. Sie blitzen und funkeln mich wütend sowie neugierig an. Ich kann mich kaum ein Millimeter bewegen. Er drückt mich mit seinem ganzen Körper an die Wand. Er ist mir so nahe. Ich fühle mich völlig überrannt. Atme hastig. Einerseits habe ich angst vor der Wahrheit und auch seine drohende Haltung und andererseits macht mich seine Nähe, sein Duft seine Körperwärme alles so furchtbar nervös. Mein Herz rast so schnell, wie in meinem ganzen leben nicht. Mein Hals ist staubtrocken und meine Hände sind ganz schwitzig.

Ich fahre mir hastig mit der Zunge über die Lippen, weiß nicht was sagen soll.
 

„Ich...es ist wirklich nichts. Das war nur ein Missverständnis Yami“ versuche ich bei meiner Geschichte zu beleiben. Ich will es nicht sagen, die Wahrheit. Ich will nicht wieder verletzt werden, Yami noch einmal verlieren. Auch wenn es eine andere Situation ist.

In Yamis Augen schimmert nun vor Enttäuschung auf. Er glaubt mir nicht, ich weiß es. Er ist enttäuscht von mir. Er denkt sicher ich vertraue ihm nicht. Das tu ich aber, es geht aber um meine Gefühle um mein Herz. Und gerade macht er mir ein wenig angst.

„Yami, bitte lass mich los.“ Flehe ich leicht, doch Yamis Blick ist entschlossen auf mich gerichtet. Er wird mich nicht gehen lassen, er ist so furchtbar dickköpfig.

Plötzlich merke ich jedoch wie sich sein Griff lockert. Ich bin etwas überrascht, aber dennoch erleichtert.

Ich will mich sofort umdrehen, doch Yami hindert mich daran.

„Ich habe dich losgelassen, aber ich lasse dich nicht gehen“ stellt er sofort klar und ich schlucke.

„Yami bitte...ich muss gehen“ versuche ich. Ich habe keine Chance ihm zu entfliehen, wenn er es nicht zulässt.

„Nein musst du nicht. Du willst fliehen vor mir und ich verstehe nicht einmal warum“ stellt er fest und sieht mich weiterhin durchdringend an, doch ich halte diesem nicht stand und sehe zu Boden. Er hat so recht, aber ich kann nicht.

Er packt mich nun bestimmt, aber nicht grob an der Hand und zieht mich ins Wohnzimmer, dort drückt er mich auf das Sofa, nur um sich neben mich zu setzten. Meine Hand lässt er aber nicht los, aus angst ich könnte doch noch abhauen.

Ich sage jedoch nicht ein Wort. Ich habe angst das mich jetzt jedes Wort zu viel verraten könnte. Mein Herz schlägt so wild. Ich bin furchtbar nervös und so verwirrt. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen und aufhören soll.
 

„Yugi, willst du mir nicht einfach sagen, warum du vor mir fliehst? Habe ich etwas falsch gemacht?“ fragt Yami mich nun wieder mit ruhiger Stimme. Er scheint wohl seine Taktik ändern zu wollen.

„Nein, du...du hast nichts falsch gemacht. Das Problem bin ich selber. Versteh das doch Yami. Lass mich doch“ schüttele ich den Kopf.

„Ich kann nicht ehe das aufgeklärt ist. Du solltest verstehen, dass ich mir sorgen mache. Es hat doch was mit mir zu tun, dass merke ich doch. Denkst du ich bin so blind?“ ich schüttele wieder den Kopf.

„Nein, du bist nicht blind, dass weiß ich, aber ich kann nicht Yami. Bitte“ flehe ich. Ich will nicht verletzt werden.

„Irgendetwas muss doch passiert sein. Tu doch nicht so... Aibou“ stellt Yami fest und flüstert das letzt Wort. Ich reise meine Augen völlig überrascht auf.

„Wie...wie hast du mich genannt?“ frage ich völlig aufgelöst.

„Aibou. Ich weiß nicht, dass ist mir gerade so eingefallen“ flüstert Yami und scheint selber darüber überrascht und verwirrt zu sein. Ich schlucke heftig. Ein dicker Klos schwillt in meinem Hals an. Das kann nicht sein. Mein Yami hat mich immer so genannt, wenn er sich große Sorgen um mich gemacht hat. Ich spüre wie meine Augen anfangen feucht zu werden. Ich kann es kaum beherrschen. Die erste Träne fließt. Es gibt einfach keinen Zweifel mehr. Das ist mein Yami, seine Seele, sein Geist. Nach all der Zeit, kommt trotz allem kleine Bruchstücke zum Vorschein, aus seiner Vergangenheit.

„Yugi, warum weinst du denn jetzt?“ fragt mich Yami sorgevoll.

„Ich...Yami hat mich immer so genannt. Nur er und ich wussten von diesem Namen. Wenn wir alleine waren, nannte er mich immer so.“ erkläre ich aufgelöst und eine weitere Träne rollt über meine Wange.

„Wirklich?“ fragt Yami überrascht und sieht mich fragend an. Ich sehe Yami in die Augen und nicke.

„Es gibt wirklich seltsame Zufälle“ grinst er mich an. Er glaubt mir nicht. Das hatte ich befürchtet, aber ganz wie er will.

„Ja“ gebe ich flüsternd zurück, auch wenn ich etwas traurig darüber bin, aber etwas zu erzwingen macht nichts besser.

„Darf ich dich auch so nennen?“ fragt mich Yami nun und sieht mir intensiv in die Augen. Wie könnte ich Yamis Seele verbieten, die nach so langer Zeit aus Instinkt noch so was zustande bringt, mich so zu nennen?

„Ja, das darfst du Yami“ nicke ich und lächle ihn leicht an. Er lächelt zurück ich versinke in seinen Augen, sehe Yamis Seele darin. Eine Seele die ich verloren geglaubt hatte. Ich versinke so tief in ihnen. Genau wie in seinen Augen, es sind die selben Augen, es ist die selbe Person. Er ist zu mir zurück gekommen. Und ich liebe ihn, damals wie heute. Ich liebe ihn so sehr und ich bereue es, dass ich ihm niemals gesagt habe was ich für ihn empfinde. Ja, ich bereue es. Und nun ist er zurück. Ich frage mich ob das vielleicht eine Zeichen ist?

Diese rubinroten Augen ziehen mich in ihren Bann lassen mich nicht mehr gehen. Yami lässt mich nicht gehen und ich will nicht gehen. Ich will für immer bei ihm bleiben. Ich hätte niemals gedacht dass je wieder diesen Namen hören würde, mit genau dieser Stimme. Aibou. Ich kann es immer noch nicht fassen. Er ist Ägypter und spricht kein Wort Japanisch und doch kommt ihm ausgerechnet dieses Wort hoch. Nur eines hat sich verändert an Yami, er ist noch dickköpfiger als früher. Innerleich muss ich leicht darüber grinsen.

„Aibou?“ spricht mich Yami an. Ich sehe ihm jedoch weiter in die Augen. Suche nach einem Zeichen, was ich nun tun soll. Hilf mir Yami.

„Ja“ hauche ich traurig. Oh Yami ich will es dir doch sagen, aber ich kann nicht, ich traue mich nicht. Ich möchte den selben Fehler, den ich bis heute bereue, nicht noch einmal machen.

„Sag es mir“ flüstert Yami. Es ist eine sanft Aufforderung.

„Ich...kann...kann nicht“ bedrückt und enttäusch lasse ich den Kopf sinken. Ich bringe es einfach nicht über die Lippen. Ich habe solche angst vor einer Zurückweißung.

„Was ist nur mit dir Aibou? Du siehst so traurig aus. Ich möchte dir doch helfen“ haucht Yami traurig und zieht mich nun in eine schützende Umarmung.

Das tut so gut, seine Arme um mich, seine Wärme. Ich fühle mich so geborgen, so sicher und doch habe ich angst davor all das nie wieder zu spüren. Ich spüre wie er mich im Nacken krault mich beruhigen will, und mir mut machen möchte. Ich rieche seine Duft, der sich schon lange tief in meinem Gehirn eingebrannt hat.

Mein Herz rast so wild. Ich bin so nervös und doch so ruhig. Ich bin einfach so durcheinander. Ich spüre wieder seinen Atem an meinem Ohr, ich bekomme Gänsehaut, kralle mich in sein Hemd. Oh Yami...

Er drückt mich noch näher an sich und ich genieße es mit jeder Faser meines Körpers.
 

„Aibou, du bist mir sehr, sehr wichtig. In den letzten Wochen, Monaten war ich so glücklich mit dir. Bitte lass nicht irgendwelche undausgesprochenen Dinge zwischen uns stehen. Ich möchte gerne das alles so schön bleibt, aber wir müssen doch ehrlich zu einander sein. Du kannst mir wirklich alles erzählen. Ich werde dir nicht den Kopf abbeißen. Du brauchst dich nicht zu schämen oder angst zu haben, oder was auch immer.“ Versucht Yami es weiter. Er will mir mut machen mich zu überwinden.
 

Oh Yami wenn du wüstest. Mein Herz steht auf dem Spiel und es verträgt keinen Verlust mehr. Es will nicht mehr leiden, nicht bluten müssen und hoffen müssen und im ungewissen sein. Ich wünschte ich könnte es herausreißen und es dir geben und dann wäre alles gut, aber mit einem gebrochenen Herz muss nun mal ich leben und nicht du. Und ich kann einfach nicht mehr.

„Bitte Yami, lass es gut sein. Ich kann einfach nicht mehr. Lass mich nachhause, bitte“ Yami sieht mich nur enttäuscht an mit seinen Augen.

„Nein, schlaf hier. Es ist schon so spät. Ich werde dich auch nicht mehr bedrängen für heute. Ich kann nicht sehen, wie dich hier quälst.“

Erleichtert atme ich aus und nicke dann. Endlich sieht Yami es ein.
 

Es dauert nicht lange, bis Yami das Sofa ausgezogen hat. Er hat ja Übung darin, immerhin ist das Wohnzimmer auch Schlafzimmer. Erschöpft von dem Tag lege ich mich sofort hin und schließe die Augen. Ich kann jedoch noch nicht einschlafen. Ich bin viel zu aufgewühlt.
 

TBC
 

Für die minderjährigen will gesagt sein, dass das näcshte Kappi Adult ist, aber keine sorge im 3. Kappi könnt ihr direkt weiterlesen ohne den Anschluss zu verlieren oder etwas zu verpassen. ^^ Ich ändere es extra ein wenig um.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

So und hier geht es jetzt wieder für jedermann weiter ^^. Viel Spaß wie immer. ^^
 


 

Meine Augen öffnen sich abrupt. Was? Was war das? Ich sehe neben mich, wo Yami liegt und schläft. Prüfen sehe ich an mir herunter. Nein, ich habe noch alles an. Nur ein Traum, nichts weiter. Ich muss ziemlich erschöpft gewesen sein. Dennoch spüre ich noch, wie mein Unterleib heftig kribbelt.

Ich seufze. Das habe ich jetzt nicht auch noch gebraucht. Der Traum war wirklich sehr intensiv. Ich spüre Yamis Hände jetzt noch auf meinem Körper. Nur ein Traum, ein schöner Traum. In meinem Traum habe ich meine Gefühle gestanden, doch Yami hat nichts erwidert. Ob das etwas zu bedeutet hat? Nein, ich glaube nicht. Ein Traum ist nur ein Verarbeitungsprozess. Ich seufze innerlich. Mein Mund ist ganz trocken, ich glaube ich sollte etwas trinken gehen. Ich gähne leicht. Draußen ist es noch dunkel.

Vorsicht um Yami nicht zu wecken schlüpfe ich aus der Decke und schleiche in die Küche. Ich fülle mir ein Glas mit Wasser und stelle mich an das Fenster. Mein Blick wandert zum Himmel, er ist ganz klar. In Japan sieht man die Sterne nie so wunderschön und funkelnd. Der Mond scheint mir zu dem hell ins Gesicht. Er wirkt so riesig heute Nacht. Ich nehme mir ein paar schlucke von meinem Wasser.

Ich spüre wie es noch immer kribbelt, es will nicht aufhören, mein Gesicht ist auch ganz warm. Meine Gedanken schweifen wieder zu dem Traum. Seine Lippen waren so warm und sanft und so hungrig nach meinen. Meine Erregung will auch nicht mehr verschwinden.

Ich seufze erneut. Was soll ich nur machen, so gehe ich nicht zurück in Yamis Bett, dass wird es nur noch schlimmer machen. Sein Geruch raubt mir auch so den Verstand. Das wäre eine ganz schlechte Idee. Das mit dem Duschen lasse ich lieber beleiben, dass hatten wir schon einmal und diese Peinlichkeit will ich nicht noch einmal erleben. Ich werde einfach abwarten müssen, bis sie verschwindet.

Resignierend setzte ich mich auf einen Stuhl, direkt neben dem Fenster. Die Küchen Uhr zeigt mir das wir vier Uhr morgens haben. Ich habe noch ein wenig Zeit.

Ich trinke erneut einen schluck und versuche den Traum zu verdrängen, der mir meine Situation nicht vereinfacht.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Soll ich es riskieren ihm meine Gefühle zu gestehen? Oder soll ich das lieber nicht tun? Ich weiß das Yami mir nicht die Freundschaft kündigen würde deshalb, aber allein der Gedanke daran, dass er meine Gefühle nicht erwidern könnte. Dann bleibe ich lieber im ungewissen. Denke ich.

Das ist alles so eine blöde Situation, warum ausgerechnet Yami? Warum musste ich mich schon wieder in ihn verlieben? Mir bleibt auch gar nichts erspart.
 

„Yugi?“ ich erschrecke leicht und zucke automatisch zusammen. Mein Kopf schnellt herum und in der Tür steht Yami. Er sieht mich völlig verschlafen an.

„Yami was machst du denn..? Ich mein, hab ich dich geweckt?“ frage ich überrascht und beobacht ihn wie er auf mich zu kommt und den Kopf schüttelt.

„Mhmm nein. Bin selber wach geworden“ gähnt er, eher sich um entscheidet und an den Kühlschrank geht. Er schaut einen Moment rein und holt dann eine Flasche Apfelsaft raus.

„Was machst du eigentlich mitten in der Nacht in der Küche?“ fragt er mich nun, während er sich ein Glas aus dem Schrank nimmt.

„Ich bin wach geworden, weil ich durst hatte und jetzt kann ich nicht mehr einschlafen“ erkläre ich kurz und rücke schnell zum Tisch, um meine noch nicht verschwundene Erregung unter dem Tisch zu verbergen. Ich spüre wie ich rot werde. Hoffentlich erkennt er meine missliche Lage nicht. Wie peinlich. Wenigstens ist es dunkel genug, damit er mein erhitztes Gesicht nicht erkennt.

„Ach so, dachte du wärst wegen deinem Traum wach geworden“ gähnt er erneut und setzt sich neben mich. Mir schießt sofort die Hitze in Gesicht. Mein Traum? Hat er etwa...hat das mitbekommen? Ich hab ihm schlaf gesprochen? Oh mein Gott, was wenn ich auch mein Geständnis laut gesagt habe?

Ich merke wie in mir die Panik hochkommt. Nur nicht zeigen das du in Panik bist Yugi, ganz ruhig.

„Was für ein Traum?“ frage ich total angespannt und halte mein Glas völlig verkrampft fest.

„Weiß nicht. Du hast furchtbar gestöhnt und irgendwas gefaselt. Ich hab nichts verstanden. Ich wollte dich wach machen, weil ich dachte das du einen Alptraum hast, aber du bist nicht wach geworden und dann hast du gelächelt. Dann hab ich es bleiben lassen“ nuschelt Yami zwischen zwei Schlücken.

Ich merke wie ich rot werde. Ich habe laut gestöhnt? Oh Gott nein, wie peinlich. Hoffentlich ahnt er nicht, was ich geträumt habe. Wenigstens habe ich nicht richtig geredet im Schlaf.

„Ach so. ich weiß gar nicht mehr was ich geträumt habe“ versuche ich mich aus der peinlichen Situation raus zu reden.

„Mhmm“ brummt Yami nur zur Bestätigung, da er gerade trinkt. Ob er mir das Abkauft?

Dann steht Yami wieder auf und bringt sein Glas weg.

„Wir sollten uns hinlegen, sonst schlafen wir bis in den Mittag“ gähnt Yami erneut und sieht mich auffordernd an. Ich ergreife mein Glas schnell.

„I...ich komm gleich nach“ stammele ich und drücke mich näher an den Tisch. Ich kann jetzt unmöglich aufstehen. Nein, das würde in einer sehr peinlichen Situation enden.

„Sag mal, ist alles okay mit dir? Du wirkst irgendwie so verkrampft?“ fragt mich Yami nun und kommt wieder auf mich zu. Er sieht mich genau an und ich werde wieder rot.

„Klar“ nuschle ich und schaue schnell weg. Mein Gott Yami verschwinde jetzt endlich, das ist so unangenehm.

„Sicher?“ seine Augen wandern skeptisch über mich und wandern immer weiter nach unten. Meine eine Hand wandert schnell über meine Oberschenkel. Ich presse die Beine zusammen. Hoffentlich merkt er nichts, bitte.

„Ja, ganz sicher. Ich komm gleich, versprochen. Trink nur noch mein Glas aus.“ Sein Blick wandert wieder zu meinem Gesicht.

„Na gut“ gibt nun zurück und geht mit schlurfendem Gang zurück ins Wohnzimmer. Ich seufze erleichtert aus. Mein Gott, das war vielleicht knapp. Ich habe schon gedacht jetzt ist alles zu spät. Jetzt bin ich aber in noch einer verzwickteren Situation. Ich kann so nicht zurück zu Yami. Vielleicht schläft er ja gleich wieder ein und vergisst mich.
 

Ich warte noch zehn Minuten, doch von Yami ist nichts mehr zu hören, erscheint eingeschlafen zu sein. Ich spüre wie sich mein Körper langsam wieder entspannt. Ich sollte mich aber jetzt wirklich wieder hinlegen. Ich trinke noch mit schnellen Zügen meine Glas leer. Schnell bringe ich zur Spüle.

„Yugi, kommst du?“ höre ich Yami und drehe mich instinktiv um.

„Ja“ gebe ich schnell zurück, doch dann spüre ich mein Gesicht feuerrot wird. Yami steht vor mir und sein Blick ist sehr tief, zu tief. Sein Blick ist gerade zu starr. Bitte nicht. Sag mir das dies ein ganz schlechter Scherz ist? Warum immer ich?

„Yugi, du...was...ich mein?“ stammelt Yami und löst sein Blick immer noch nicht von meiner gewissen Stelle. Ich will sterben, auf der Stelle.

„A...also das ist jetzt nicht so wie es aussieht Yami“ stammle ich schamrot zurück. Oh Gott Yugi was für ein Müll redest du denn da?

„Bitte? Das sieht nicht so aus wie es ist? Das sieht mir sehr genau aus, wie es ist Yugi. Deshalb kannst du also nicht schlafen?“ Yami sieht mir wieder ins Gesicht und plötzlich schleicht sich ein grinsen auf sein Gesicht. Das ist so peinlich.

„Was?“ frage ich vorsichtig.

„Das war also gar kein Alptraum“ stellt er sehr nüchtern fest und ich möchte nur noch im Erdboden versinken.

„Ich hab doch gesagt ich weiß nicht mehr was ich geträumt habe“ lüge ich, um wenigsten noch etwas meiner Würde zu retten.

„Ja klar Yugi. Das muss dir doch nicht peinlich sein. Kann doch jedem mal passieren. Hast eben ein bisschen Druck“ lacht Yami leicht.

„Ich hab kein Druck. Ich...uhm“ doch ich weiß auch nicht weiter. Was soll ich jetzt noch groß dazu sagen? Yami hat mich komplett durchschaut.

„Geh am besten erst mal schnell Duschen. Das hilft. So kannst du unmöglich einschlafen“ gibt Yami nun zurück und geht auf mein Gestammel gar nicht ein. Ich nicke nur peinlich berührt. Er hat recht, auch wenn es mir total unangenehm ist. Mir verdreht sich gleich der Magen.

Mit schnell Schritten gehe ich an ihm vorbei, doch plötzlich ergreift er meine Hand und hält mich zurück. Kleine Stromstöße durchzucken meinen Körper. Seine Hand ist so warm. Bilder aus meinem Traum kommen wieder hoch. Das Blut fließt wieder in die falsche Richtung. Nicht Yami, lass mich los. Das geht nicht gut.

„Was?“ hauche ich und verkrampfe mich leicht. Ich spüre wie er sich zu mir dreht und mit seinem Gesicht ganz nah an mein Gesicht kommt.

„Ich helfe dir natürlich auch, wenn du magst“ raunt mir Yamis ins Ohr. Ein ganzer Blutsturz wandert in meine unteren Regionen. Was, was hat er gesagt? Ich spüre wie mein Herz heftig anfängt zu pumpen. Schweiß bildet sich auf meiner Hand und mir wird schrecklich warm. Doch dann bemerke ich sein fieses grinsen. Er verarscht mich, macht sich lustig über mich. Ich werde leicht wütend. Das ist nicht witzig Yami. Du bist so ein Trampel. Doch im selben Moment fällt mir ein, dass er auch nichts dafür kann, zu mindestens nicht direkt. Wenn er meine Gefühle kennen würde, dann würde er sich auch nicht über mich lustig machen. Verdammt das kann ja alles sein, aber trotzdem ist das gemein was er macht. Ich werde wieder sauer auf ihn. Ehe ich weiß was ich tue, reise ich meine Hand los und sehe ihn böse an. Meine Hände packen seine Schultern und drücken ihn an die nächste Wand. Seine Augen sehen mich groß und überrascht an.

„Das ist nicht witzig verdammt. Das ist auch so schon unangenehm genug Yami. Mach dich nicht lustig über mich.“ Fauche ich ihn an, doch den letzten Satz flüstere ich fast.

Ich sehe ihm einen Moment in die Augen. Verdammt Yugi, was machst du da? Hast du sie noch all beisammen? Geschockt von meiner Tat, lass ich Yami sofort los.

„Äh...ich, das tut mir leid. Ich...bin nur gerade so...so aufgewühlt. Entschuldige. Ich...ich geh duschen“ stammle ich beschämt und rausche auf und davon. Ich will Yami nie wieder unter die Augen treten. Was hat mich da nur geritten?
 

Total erschrocken von meiner Tat setzte ich mich auf den Klodeckel. Mein Gott Yugi, wer weiß was Yami jetzt von mir denkt? Ich kann ihm unmöglich noch mal unter die Augen treten. Doch schon klopft es an die Tür. Yami wer sonst. Ich gebe keinen Ton von mir. Ich will ihn nicht sehen. Ständig passieren mir peinliche Sachen, das ist so gemein. Yami jedoch öffnet einfach die Tür. Er tritt ein und sieht mich direkt an. Ich schaue weg. Er soll mich endlich in ruhe lassen.

„Was ist?“ gebe ich nuschelnd zurück und werde wieder rot. Wie mir das alles stinkt. Jetzt sitze ich hier total erregt, sauer und beschämt.

„Tut mir leid. Das war wirklich nicht okay von mir.“ Beginnt Yami und kommt nun zu mir. Er kniet sich vor mich. Ich sehe ihn jedoch nicht an. Das ist alles so unangenehm.

„Es tut mir wirklich leid und ich hatte deine Standpauke verdient.“ Spricht Yami einfühlsam weiter und ich merke wie mein Zorn sich langsam in wohlgefallen auflöst. Ach Yami, du bist so...so dumm. Ich kann doch gar nicht wirklich sauer auf mich sein. Ich bin doch in Wirklichkeit sauer auf mich. Ich bin so ein Trottel.

„Schon gut Yami. Ich hätte dich nicht so anfahren sollen. Ich bin eigentlich nur sauer auf mich. Ich bin in letzter Zeit ziemlich aufgewühlt, dass ist alles“ gebe ich nun zu. Ich bin wirklich sauer auf mich. Auf meine Unfähigkeit meine Gefühle zu kontrollieren und weil ich meine Gefühle nicht gestehen kann.

„Magst du vielleicht mit mir reden, was dich so aufwühlt?“ fragt mich Yami nun und ich sehe ihn an. Ich schüttele jedoch den Kopf.

„Nein, ich mag nicht darüber reden.“ Gebe ich zurück und ärgere mich schon wieder darüber, dass ich nicht endlich mit der Wahrheit rausrücke.

„Schade, ich würde dir gerne helfen Aibou“ haucht mir Yami entgegen und sieht mich traurig an. Oh nein Yami, nicht so. Ich kann diesem Blick nicht wiederstehen.

„Es hat wirklich nichts mit dir zu tun Yami. Du kannst mir nicht helfen. Das kann niemand. Ich muss alleine damit fertig werden“ versuche ich ihn aufzumuntern, doch er scheint das nicht wirklich positiv aufzunehmen.

„Weißt du Aibou manchmal hilft es schon darüber zu reden“ flüstert Yami und sieht mir tief in die Augen. Ich seufze innerlich. Dieser Blick macht mich wirklich schwach. Vielleicht hat er ja recht.

„Hör zu Yami es ist der delikat. Ich...hör zu ich...also...ich habe mich verliebt, dass ist alles okay“ gestehe ich jetzt, dass ist doch auch schon einmal ein Anfang, ich muss ihm ja nicht sagen, das er der jenige ist, den ich liebe. Ich möchte aber dennoch ehrlich sein und ihm beweisen, dass ich ihm vertraue. Jedoch spüre ich wie ich leicht rot werde.

„Du bist...bist verliebt?“ fragt er mich überrascht und scheint total perplex.

Ich nicke nur stumm und warte was jetzt folgen wird. Yami sieht mich noch einen Moment an, dann bricht er den Blickkontakt ab.

„Oh“ entweicht es ihm.
 

Mehr nicht? Das ist alles? Seine Reaktion verwirrt mich gerade. Was ist denn jetzt los? Warum schaut er mich nicht an?

„Yami?“ frage ich ihn, damit er aufschaut. Es dauert einen Moment, dann schaut er mich an und lächelt. Lächelt traurig? Was ist los? Das ist nicht Yamis richtiges lächeln.

„Das ist doch schön. Und wer ist...nein, das geht mich nichts an. Wie lange bist du schon verliebt?“ fragt er mich und sieht ziemlich verwirrt aus, gerade zu als währe er ziemlich durch den Wind.

„Seit ein paar Monaten würde ich sagen“ nuschle ich und beobachte ihn weiter. Noch immer liegt dieses Lächeln auf seinen Lippen, dass nicht zu ihm passt, das nicht wirklich seines ist.

„Eine unerfüllte nehme ich an, so traurig wie du die letzte Zeit warst“ stellt er fest. Ich seufze leicht. Wie recht du doch hast Yami.

„Ich weiß es nicht“ gebe ich dennoch zurück, ich weiß es ja auch nicht und ich werde es auch nie erfahren, wenn ich nicht endlich mit der ganzen Wahrheit rausrücke.

„Du hast es ihm also noch nicht gesagt. Warum tust du es nicht?“ fragt er mich und versucht aufmunternd auszusehen, was aber eher gequält rüberkommt.

„Ich habe angst zurück gewiesen zu werden. Die Sache mit Yami liegt mir noch in den Knochen. Verstehst du? Ich habe angst wieder so leiden zu müssen“ erkläre ich und lächle nun traurig. Das ist doch alles so grausam. Warum kann ich nicht endlich mal Glück haben. Und was ist nur mit Yami los? Er sieht irgendwie bedrückt aus, gerade zu unzufrieden.

„Yami, was ist denn nur los mit dir? Du siehst so bedrückt aus? Hab ich was falsches gesagt?“ frage ich ihn nun direkt. Sein Blick bricht schon wieder weg. Er schüttelt den Kopf.

„Nein Yugi, du hast nichts falsch gemacht, keine sorge, alles ist in Ordnung. Du solltest dein Glück versuchen. Wenn er deine Gefühle abweißt, werde ich für dich da sein. Ich lass dich nicht alleine versprochen“ gibt er nun zurück und sieht mich wieder an. Seine Augen scheinen so verwirrt. Er lügt.

„Weißt du Yami, ich denke ich werde es nicht tun, meine Gefühle zu gestehen. Ich kann nicht. Es ist besser so, glaube es mir.“ Gebe ich zurück und sehe ihn ernst an.

„Denkst du das du das richtige damit tust?“ fragt er mich nur.

„Ja, ich denke schon....Yami, warum sagst du mir nicht auch was mit dir los ist? Vielleicht hilft auch ein wenig reden bei dir?“ frage ich ihn nun und rutsche vom Klodeckel herunter zu ihm.

„Ich kann jetzt nicht darüber reden Yugi. Ich bin nur gerade etwas verwirrt. Mir ist gerade etwas klar geworden, was ich erst mal verdauen muss. Das ist alles.“ Antwortet er und ich kann in seinen Augen sehen, dass er die Wahrheit spricht. Ich nicke.

„Ist gut. Wenn du es verdaut hast und reden möchtest kannst du das jederzeit tun. Du bist wirklich ein lieber Mensch. Danke das du dir immer so viele Sorgen um mich machst. Ich hab dich schrecklich lieb“ sage ich nun und werde sogar leicht rot. Ich kann nicht anders und schließe ihn in meine Arme.

„Du hast mir geholfen, du hattest recht. Es hat gut getan mit dir darüber zu sprechen“ lächle ich nun. Es ist zwar nicht die volle Wahrheit gewesen, dennoch fühle ich mich etwas erleichtert.

Ich spüre wie er meine Umarmung erwidert und mich fest an sich drückt. Das tut so gut.

Ich rieche seinen sanften Duft und mir wird ganz warm ums Herz.

„Ich schätze dein kleines Problem hat ich nun auch in wohlgefallen aufgelöst“ grinst Yami, wobei sein warme Atem meinen Nacken streichelt. Stimmt. Jedoch wird das nicht lange anhalten, wenn er mich weiter so umarmt. Ich kichert leicht.

„Ja, scheint wohl so“ dann lasse ich ihn los.

„Wir sollten nun schlafen Yami“ füge ich noch schnell hinzu und er nickt. Wir beide stehen auf und gehen ins Wohnzimmer zurück um uns hinzulegen.
 

Plötzlich spüre ich wie seine Arme mich von hinten umschlingen. Ich sage nichts sondern genieße nur. Meine Hände legen sich auf seine, um ihm zu zeigen, dass ich es mag.

„Aibou?“ fragt mich Yami plötzlich.

„Mhmm?“ gebe ich gemütlich zurück.

„Ich habe dich auch schrecklich lieb“ gibt er nun zu und mein Herz fängt heftig an zu pochen. Das ist so süss von ihm und macht meine Gefühle dennoch unerträglicher.

„Danke Yami“ nuschle ich verlegen zurück, ehe ich meine Augen schließe und einschlafe.

„Ach Aibou...“
 

*******************
 

Ich gähne herzhaft als ich wach werde. Zwei Monate sind vergangen seit ich Yami gesagt habe das ich verliebt bin. Ich drehe mich zur Seite und sehe das Yami noch schläft. Ich habe heute mal wieder bei ihm geschlafen, da es so spät gestern geworden ist. Wir haben uns noch ewig lange Filme angesehen.

Ich lächle leicht als ich sein schönes schlafendes Gesicht sehe. Er sieht so friedlich aus, aber der Schein kann trügen. Yami ist in den letzten Monaten nicht mehr er ganz selbst. Er benimmt sich seltsam und wirkt sehr traurig und geknickt. Ich habe schon mehrmals versucht, die Wahrheit aus ihm heraus zu bekommen, doch er blockt sofort ab. Innerlich seufze ich. Ich würde nur all zu gerne wissen, was mein lieben Yami so traurig macht. Ich werde das Gefühl nicht los das es was mit mir zu tun hat. Er ist irgendwie so anders zu mir. Ich merke wie er sich in den letzten Wochen immer ein Stück mehr von mir entfernt hat und das macht mir ehrlich gesagt angst.
 

Ich steh auf und mache mich fertig ehe ich das Frühstück mache. Yuki ist schon wach und er kuschelt noch einen Moment mit mir, ehe ich ihn in den Kindergarten bringe. Ich möchte Yami ausschlafen lassen. Er schläft in letzter Zeit nicht besonders gut.

Ich hinterlasse Yami eine Nachricht und gehe dann mit dem Kleinen los, der putzmunter ist. Er ist so süss. Yuki scheint auch zu merken das mit seinem Vater etwas nicht stimmt. Er spricht ihn immer so vorsichtig an und immer wenn Yami besonders traurig erscheint, geht er zu ihm und kuschelt mit ihm, ohne ein Wort zu sagen. Yami tut das sehr gut. Danach scheint es ihm besser zu gehen. Wenn ich mit Yami kuschle um ihn aufzumuntern, erscheint er noch trauriger als zuvor. Deshalb habe ich ihn die letzten zwei Wochen kaum berührt. Ich fühle mich so mies. Ich habe das Gefühl das es an mir liegt. Ich denke schon eine Weile darüber nach, ob Yami mich vielleicht gar nicht mehr mag und ich ihn nerve? Das macht mich so furchtbar traurig.
 

Etwa eine Stunde später bin ich zurück. Yami sitzt am Frühstückstisch und ist alleine. Ich beobachte ihn still. Er scheint mich gar nicht zu bemerken. Er kaut völlig lustlos auf seinem Tost herum, scheint es kaum herunter zu bekommen. Ich stelle mich abseits, will ihn noch etwas beobachten. Ich weiß das dies nicht die feine Englische Art ist, aber ich mache mir nun mal solche sorgen.

Plötzlich und jeden Vorwand klirrt es laut. Ich zucke erschrocken zusammen, doch ich gebe keinen Mucks von mir.

„Scheiße“ faucht Yami aufgebracht. Ich schiel leicht um die Kurve und sehe wie eine kaputte Tasse, an der anderen Seite der Wand liegt. Yami hat sie geschmissen. Das war Absicht. Aber Yami, was ist denn nur los?

„Mist“ faucht er erneut und seine Stimme hört sich seltsam erstickt an, gerade als ob er...nein unmöglich. Ich riskiere einen erneuten Blick. Mein Atem bleibt stehen. Yami sitz am Boden, lehnt sich gegen die Wand. Ich sehe einzelne Tränen, die seine Wangen herunter tropfen. Mir zerbricht es gerade das Herz. Oh Yami, mein geliebter Yami. Was ist denn nur los? Ich zucke kurz, will zu ihm rennen, doch ich stoppe. Nein, Yami will bestimmt nicht so gesehen werden. Das wäre nicht gut.

Ich schleiche zurück in den Flur, warte einen Moment und schlage dann erneut die Tür zu.

„Bin wieder da“ rufe ich, um Yami Zeit zu geben, sich zusammen zu reisen. Ich höre ein lautes poltern, dann knallt eine weitere Tür und ich weiß das er im Bad ist.

Ich seufze innerlich. Mein armer Yami, was ist denn nur los mit dir? Ich mache mir schreckliche sorgen. Ich habe das Gefühl es ist meine Schuld. Vielleicht sollte ich Yami in nächster Zeit mal ganz in ruhe lassen. Ich glaube ich störe ihn. Ich gehe in die Küche und sammle die Scherben auf.
 

Etwa eine viertel Stunde später kommt Yami aus dem Bad und sieht wieder ganz normal aus.

„Hallo“ sagt er nüchtern und ich zucke unter dieser Stimme zusammen. Das ist bestimmt meine Schuld. Ich versuche mir eine traurige Miene zu verkneifen.

„Hallo Yami. Was ist denn hier passiert. Überall lagen Scherben von der Tasse rum?“ frage ich ihn, als hätte ich von nichts eine Ahnung.

„Ach, die muss runter gefallen sein, als ich Duschen war“ lügt er mich an, aber ich sage nichts, behalte alles für mich. Ich wusste nicht, dass ich Yami so unglücklich mache. Ich würde am liebsten weinen. Ich weiß ja nicht einmal was ich falsch gemacht habe.

„Yami hör mal. Ich habe heute Morgen einen Anruf bekommen. Ich muss zu einer Ausgrabung fahren. Wir gehen ins Tal der Toten. Ich werde wahrscheinlich, die nächsten eins bis zwei Wochen dort bleiben, je nach dem wie es voran geht.“ Denke ich mir nun was aus. Was habe ich denn für eine Wahl. Ich muss ihn anscheinend mal alleine lassen. Vielleicht möchte er mich einfach nicht verletzten und sagt mir deshalb nicht das er mich eigentlich nicht sehen will. Das tut so weh.

„Oh, ich wünsch dir viel Spaß“ kommt es zurück. Ich sehe ihn an, doch an ihm ist keine Erleichterung zu sehen, nichts. Eher das Gegenteil oder bilde ich mir das nur ein? Nein, es ist besser so. Wir werden sehen, was sich danach ergibt.

„Ja, danke. Das werde ich haben.“ Doch ich spüre selber, wie meine Stimme den Schein langsam nicht mehr waren kann. Sie wird leicht zittrig. Allein der Gedanke Yami die nächsten Wochen nicht zu sehen, tut mir in der Seele weh.

„Wann fährst du denn?“ fragt er mich nun und sieht zu Boden. Ich schlucke hart.

„Noch heute Abend. Wir wollen bei Tag da sein“ ich versuche meine Stimme nicht all zu zittrig klingen zu lassen. Es gelingt mir mit Mühe und Not.

„Schon? Ging aber schnell“ stellt er fest.

„Ja, es kam unerwartet, aber sie meinten, dass noch andere Leute Wind von dem neuen Fundstück bekommen haben und wir uns beeilen müssen. Deshalb kann ich heute nicht mehr lange bleiben. Ich muss noch Wäsche waschen und packen“ ich versuche so plausibel wie Möglich meine Geschichte zu gestalten. Ich bin ein wenig überrascht über meine schnelle Einfälle, aber das ist auch nicht meine erste Ausgrabung.

„Kann man nichts machen. brauchst du vielleicht noch Hilfe?“ fragt er mich und versucht nun so zu klingen als wäre alles in Ordnung, doch ich kenne ihn zu gut.

„Nein, das geht schon, aber Danke. Ich geh dann mal besser los“ lehne ich ab. Ich beiße mir auf die Lippen. Ehe ich weiß was ich tue umarme ich ihn.

„Ich wird dich vermissen. Machs gut, bis dann“ flüstere ich ehe ich die Tür raus stürme. Ich halte das alles nicht mehr aus. Ich musste so schnell gehen, sonst hätte ich womöglich noch meine Meinung geändert.
 

***************
 

Seit dem Tag sind nun fast acht Tage vergangen. Ich habe mich einfach in meiner Wohnung verbunkert. Ich vermisse Yami schrecklich. Noch etwas weniger als eine Woche, dann kann ich wieder zu ihm und vielleicht sagt er mir dann endlich was los ist. Ich habe angst vor seinen Worten.

Heute war ich allerdings mal draussen, ich habe meine vier Wände einfach nicht mehr ertragen. Ich war nur kurz was einkaufen und ein Cafe trinken. Das ganze war jedoch sehr stressig, weil ich ja nicht wusste ob Yami auch unterwegs war. Ich habe erst um jede Ecke geschaut. Die Leute haben mich total dämlich angesehen, war echt peinlich. Die nächsten Tage bleibe ich wieder daheim. Das tue ich mir nicht noch mal an.
 

Leicht genervt von der ganzen Aktion packe ich meine Einkäufe aus und lege mich anschließend auf das Sofa um etwas abzuschalten. Das Radio läuft und ich höre mir die neusten Nachrichten an. Wie immer ist nichts erfreuliches dabei. Terroranschlag hier, Überflutung dort, Selbstmord da und noch eine Mutter die ihr Kind verwahrlosen lässt. Es ist nichts dabei, was meine Stimmung etwas verbessern könnte. Ich seufze tief und entschließe mich dann Baden zu gehen. Das wird mir bestimmt gut tun.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwache klingelt mein Telefon, doch ich gehe nicht ran. Vielleicht ist es Yami. Kann sein das er gucken will ob ich nicht schon zurück bin. Ich will mich nicht so Sinnlos auffliegen lassen, also döse ich noch etwas.

Erst eine halbe Stunde später bequeme ich mich aus dem Bett und mache mir etwas zu essen. Mein Magen rebelliert schon lautstark. Ich habe die letzten Tage kaum was gegessen, weil ich Yami so vermisse. Mein Brot schmeckt jedoch nach Gummi und nach zwei weiteren Bissen lasse ich es dann doch bleiben und spüle alles schnell ab.
 

Ich zucke zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelt. Wer mag das sein? Ich mache aber nicht auf, deshalb werde ich es nie erfahren. Doch es klingelt wieder und wieder. Mein Gott, da ist aber jemand hartnäckig. Ich bin auf einer Ausgrabung, also nicht erreichbar. Ich habe ein ganz großen Zettel an die Tür gehängt, dass es auch nicht zu übersehen ist. Doch es klingelt weiter. Klingel dich doch dumm und dämlich. Ich murre leicht. Meine Güte, es gibt vielleicht Leute.

„Yugi mach endlich auf. Ich weiß das du da bist“ ich mache einen halben Satz vor Schreck. Das ist Yami! Aber woher weiß er das ich da bin? Ich beschließe nicht zu reagieren. Vielleicht geht er wieder.

„Yugi verkauf mich nicht für blöd, dein Fernsehe läuft, ich kann es vom Fenster aus sehen. Mach auf!“ ruft Yami durch die verschlossene Tür. Ich stöhne auf. Das darf doch nicht war sein. Die blöde Klotze. Ich gebe auf. Yami weiß es sowieso und wenn ich nicht endlich aufmache wird er womöglich noch die Tür eintreten.
 

„Ich komme“ rufe ich völlig gelassen, als wäre nichts. Ich mache die Tür nur zackhaft auf.

„Hallo Yami. Tut mir leid ich war gerade im Bad und habe es nicht schnell genug gehört“ flunkere ich und lächle ihn an. Da ist er mein Yami. Endlich sehe ich ihn wieder. Doch innerlich zucke ich zusammen. Yami sieht furchtbar mitgenommen. Eine schlimme Verfassung, die er mir bietet. Der arme. Ob es vielleicht ein Fehler war und ich Yamis Verhalten doch falsch verstanden habe?

„Lüg nicht Yugi“ knurrt mich Yami sauer an. Ich sehe ihn leicht perplex an. Was?

„Du wolltest nicht öffnen. Ich bin doch nicht blöd. Weißt du, wenn du mir schon aus dem Weg gehen willst, dann so, dass dich die Leute in der Stand nicht sehen, während du angeblich im Tal der Toten bist“ dabei wird Yamis Stimme noch etwas lauter. Ich schätze mein Plan war ein griff ins Klo. So sauer habe ich ihn noch nie erlebt.
 

„Weißt du Yugi, ich bin ziemlich enttäuscht von dir. Du kannst ehrlich zu mir sein, wenn du mal Abstand von mir brauchst. Ich bezweifle jedoch das es was damit zu tun hat. Du bist mit ihm zusammen nicht? Mit dem Kerl in den du verliebt bist. Du wolltest alleine mit ihm sein. Und wahrscheinlich hast du mich die letzten Wochen eh durchschaut und wolltest mir nicht wehtun. Ist ja sehr nett, aber Ehrlichkeit währt am längsten Yugi. Du kannst offen zu mir sein. Das war echt gemein, mir so ins Gesicht zu lügen“ endet nun Yamis Wortschwall und ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich fühle mich gerade völlig überrannt und kann Yamis Worte gar nicht so schnell erfassen.

„Ich bin mit niemand zusammen“ entflieht es mir als einzigstes.

„Ach?“ gibt Yami skeptisch und ungläubig zurück. Ich nicke nur.

„Komm lieber erst mal rein, bevor du noch die ganze Straße zusammen schreist“ gebe ich recht ruhig zurück und lasse ihn eintreten. Er setzt sich mehr als mürrisch auf mein Sofa. Ich verstehe gerade gar nichts und bin komplett verwirrt. Ich weiß gar nicht, was ich mich zuerst bzw. Yami zuerst fragen soll.
 

„So Yami, jetzt mal ganz ruhig. Ich bin nämlich gerade ziemlich verwirrt. Ich weiß zwar nicht wie du auf die Sachen kommst, die du mir gerade an Kopf geschmissen hast, aber das wird sich hoffentlich gleich aufklären. Es stimmt allerdings, dass ich dich angelogen habe, was das Tal der Toten angeht. Das hatte allerdings einen Grund und keiner deiner beiden Vermutungen trifft zu“ gebe ich nun zu, da es Yami eh weiß. Ich setzte mich ihm gegenüber. Sein Blick liegt mürrisch und verwirrt auf mir. In seinen Augen ist jedoch noch immer Trauer, Wut und Enttäuschtheit abzulesen. Ich verstehe Yami nicht mehr. Er ist ein riesen Rätsel für mich geworden.

„Ach und was war der tolle Grund für deine nette Lüge“ kommt es mehr als sarkastisch von ihm. Ich runzele die Stirn. Meine Güte, ich habe Yami noch nie so aufgebracht erlebt.

Ich seufze innerlich. Ich glaube das ganze war eine sehr schlechte Idee und hat alles noch schlimmer gemacht. Ich kann jetzt nur noch Schadensbegrenzung machen, in dem ich mit der Wahrheit rausrücke.
 

„Weißt du Yami, mag sein das ich gelogen habe, aber du tust es auch. Ich bin nicht blind verstehst du? Ich sehe doch das es dir zunehmend schlechter geht. Ich weiß auch das ich der Grund bin. Ich nerve dich nicht war? Das ist der Grund für deine Abwesenheit mit gegenüber. Ich dachte, wenn ich eins, zwei Wochen verschwinde wird es wieder besser und du bist endlich bereit mir zu sagen, dass ich dich nerve. Du wolltest mich nicht verletzten, deshalb bin ich eben zu erst gegangen“ erkläre ich Yami nun die ganze Wahrheit.

„Aber was?“ stammelt Yami nun.

„Ist schon gut Yami“ unterbreche ich ihn schnell.

„Ich habe dich gesehen an dem Tag, wo ich gegangen bin. Ich habe alles gesehen was in der Küche vorgefallen ist. Die Tasse die du an die Wand gepfeffert hast und das du geweint hast. Da hat es dann endlich bei mir geklingelt. Da wurde mir klar das es nicht so weiter gehen kann. Ich wollte dir nur ein wenig Zeit für dich geben. Jedes Mal wenn ich auch nur in deine Nähe komme siehst du todunglücklich aus. Ich ertrage das nicht länger. Als ich dich da so in der Küche gesehen habe, ist mir fast das Herz zerbrochen. Ich kann es nicht mit ansehen wie du meinet wegen leidest. Dann gehe ich lieber freiwillig. Das ist schon okay so.“ beende ich nun meine Erklärung. Mein Blick ist traurig zu Boden gerichtet. Ich weiß was gleich folgen wird. Yami wird gehen.
 

„Was...was für ein ausgemachter Schwachsinn.“ Faucht mich Yami plötzlich an. Ich zucke heftig zusammen, sehe ihn verwirrt an. Was ist denn jetzt?

„Du redest völligen Mist Aibou“ faucht er nochmals.

„Aber..?“ ich runzle die Stirn, verstehe rein gar nichts mehr.

„Das, das stimmt nicht. Du gehst mir nicht auf die nerven. Weißt du wie schrecklich ich dich vermisst habe, die ganzen Tage über? Warum redest du nicht mit mir über so was? Stattdessen planst du so was Hirnrissiges. Du währst der letzte Mensch auf Erden, der mich nerven würde. Ich freue mich über jede Stunde die du da bist. Ich habe zurzeit nur innerliche Konflikte, dass ist alles.“ Meckert er mich an. Ich spüre wie mein Herz heftig anfängt zu pumpen und Glücksgefühle durch meine Adern gepumpt werden. Yami hat mich vermisst? Ich gehe ihm nicht auf die nerven?

„Yami...“ flüstere ich und bin den Tränen nahe.

„Ich dachte doch nur, weil du immer so traurig warst, wenn ich da bin, deshalb...“ stammle ich und spüre wie meine Augen feucht werden.

„Das ist aber nicht wahr, was du denkst Aibou. Ich habe dich sehr vermisst. Und als ich heute zufällig erfahren habe, dass du da bist, dachte ich mich trifft der Schlag“ erzählt Yami und sieht mich an.

„Oh Yami, das tut mir schrecklich leid...“ flüstere ich und fühle mich schrecklich und dennoch glücklich. Ich kann nicht mehr. Ich stehe auf und laufe direkt zu Yami in seine Arme. Umarme ihn ganz fest.

„Du hast mir auch schrecklich gefehlt Yami. Verzeih mir meine Lüge“ weine ich nun. Ich kann mich nicht mehr zurück halten. Ich bin so erleichtert, so glücklich und ich genieße es mit ganzem Herzen Yami zu Umarmen. Ich spüre sofort Yamis Arme um mich, wie er mich an sich zieht.

„Du bist so ein Dummerchen Aibou“ haucht er und drückt mich noch ein bisschen fester an sich. Was habe ich seine Wärme und seinen Duft vermisst. Er hat mir schrecklich gefehlt. Mir kommt es vor, als hätte ich ihn Jahre nicht gesehen.
 

„Und du hast wirklich gedacht, ich wollte eine Beziehung vor dir verheimlichen?“ frage ich Yami nun, da mich dieser Satz doch etwas sehr gewundert hat. Warum sollte ich das auch tun?

„Ähm...na ja, wäre doch ne Option gewesen“ stammelt Yami und ich sehe ihn an. Ich muss jedoch zweimal hinsehen um zu glauben was ich da sehe. Yami wird rot, zwar nur minimal, aber ich kann es genau erkennen. Was hat das denn jetzt zu bedeuten? Warum ist ihm das denn peinlich?

„Du kommst vielleicht auf Ideen. Ich bin mit gar niemand zusammen. Ich will auch mit niemanden zusammen kommen. Der einzige der mich verdient hätte bist du, so lieb wie du immer zu mir bist“ nuschle ich und werde rot.

Herr Gott, was rede ich denn da? Yugi du Kamel!

Yamis Augen weiten sich vor Überraschung, kein Wunder.
 

„Also nicht das du jetzt was falsches denkst oder so. Ich meinte nur“ stammle ich und merke wie ich noch röter werde.

„Du bist mir einer“ nuschelt Yami und sieht mich ganz warm an. Ich schmelze gerade zu weg unter diesem Blick. Das ist das erste mal seit Monaten, dass Yamis Trauer aus den Augen verschwindet. Ich lächle ihn ebenso an.

Dann ganz urplötzlich und zum ersten Mal gibt mir Yami einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Du bist manchmal echt süss“ haucht er mir entgegen und mir steigt sofort die Hitze ins Gesicht. Yami hat mich auf die Stirn geküsst. Mein Herz flattert gerade so schnell, dass ich das Gefühl habe es fliegt davon. Ein Sturm aus Gefühlen bricht in meinem Bauch aus und alles kribbelt, vor allem die Stelle wo Yamis Lippen mich berührt haben.
 

„Ich Ähm...“ doch Yamis Blick ist so warm und sanft. Ich möchte es ihm gleich tun. Ich kratze all meinen Mut zusammen und will ihm einen Kuss auf die Backe geben. Ich bewege mein Gesicht schnell nach vorne, um es nicht zu vermasseln, doch dann spüre ich etwas anders auf meinen Lippen. Es fühlt sich viel weicher und wärmer an als eine Backe. Ich öffne meine Augen und diese weiten sich vor Schreck, ebenso wie Yamis Augen. Ich küsse ihn, auf den Mund. Er muss sein Gesicht in der Eile auch bewegt haben. Ich löse mich abrupt und schnappe nach Luft.

„Ich Äh, sorry. Ich wollte nur, du hast dein Gesicht gedreht und dann...“ stammle ich feuerrot, dennoch kribbeln meine Lippen wie verrückt. Oh Gott ich habe ihn geküsst. Ich wollte doch gar nicht. Yami sieht mich ebenso überrascht an. Er wird plötzlich rot, wie ich.

„Schon gut. War doch nur ein kleiner Kuss“ gibt er verlegen zurück. Yami ist verlegen? Das ist eigentlich nicht seine Art. Er ist wirklich etwas seltsam. Ich nicke jedoch nur schnell, da ich eh nicht weiß was ich sagen soll.

„Er war wenigstens schön, der Kuss“ murmelt Yami plötzlich und ich reise meine Augen auf. Was? Es hat ihm gefallen? Was ist denn nur los mit ihm?

„Aber Yami?“ stammle ich verwirrt.

„Schon gut Aibou. Vergiss es.“ Er schüttelt den Kopf und steh dann auf.

„Ich geh mir mal was zu trinken holen. Ich habe einen Höllen Durst“ danach verschwindet er mit schnellen Schritten in die Küche. Ich sehe ihm fast schon fassungslos nach.

Schnell stehe ich auf und gehe ihm nach. Yami steh dort in der Küche. Jedoch verwirrt mich Yami immer mehr. Anstatt sich was zu trinken zu holen greift er in die Schublade und holt eine Gabel raus. Dann steht er einen Moment völlig bewegungslos da und starrt auf die Gabel. Plötzlich seufzt er und schaut die Gabel verdutzt an und legt sie wieder zurück. Er streicht sich sanft über seine Lippen, mit dem Zeigefinger und lächelt.

Ich halte den Atem an, kann es kaum glauben. Yami ist doch kein Mensch der sich von so einem kleinen Kuss so verwirren lässt und wie er gelächelt hat. Hat ihm der Kuss etwa wirklich gefallen? Kann es sein das Yami meine Gefühle erwidert? Nein, daran möchte ich gar nicht denken. Ich steigere mich da in etwas hinein und doch lässt mich der Gedanke nicht los. Ein kleines Glücksgefühl breitet sich in mir aus. Ich versuche es zu dämmen, doch es will nicht.
 

„Yami gibst du mir auch ein Glas?“ frage ich und trete in die Küche ein. Yami zuckt kurz zusammen und lächelt mich an.

„Ja“ er und holt zwei Gläser aus dem Schrank und gießt uns was zu trinken ein.

„Yami?“ frage ich schüchtern und traue mich kaum ihn anzusehen.

„Mhmm?“ gibt er zurück und trinkt hastig ein paar Schlücke. Ich muss es genau wissen.

„Hast du das eben ernst gemeint? Ich mein hat es dir wirklich gefallen?“ frage ich nun beschämt und sehe ihn an.

Yami erwidert den Blick, doch seine Augen verraten rein gar nichts. Sein Blick ist intensiv und durchdringend, aber er verrät rein gar nichts.

„Ach, vergiss es, war nur so ne Frage.“ Breche ich die Sache ab, da mich Yamis Blick verunsichert. Ich schnappe mir mein Glas und verziehe mich rot wie ich bin im Wohnzimmer, wo ich erst einmal das Glas abstelle.
 

Ich zucke zusammen, als ich plötzlich Yami hinter mir spüre. Er steht direkt hinter mir. Ich kann seinen Atem im Nacken fühlen und bekomme Gänsehaut. Mein Herz hämmert wie wild. Was hat Yami nur vor? Ich verspanne mich.

„Ja, hat es“ haucht er mir warm und fast schön verführerisch ins Ohr. Ich schlucke hart, kann seine Antwort kaum registrieren so kribbelt alles in mir. Ich spüre, wie er seine Hände auf meine Hüften legt von hinten und mich noch ein Stück nach hinten zieht. Ich berühre ihn nun ganz. Ich spüre sein warmen Körper an meinem Rücken. Mein Herz rast so wild, ich fühle mich fast schon betäubt. Das ist alles so schön und aufregend. Seine Hände liegen weiterhin auf meinen Hüften. Es kribbelt alles wie verrückt.

Yami hat es gefallen. Er hat ihn genossen den Kuss. Vielleicht besteht ja doch eine kleine Chance für mich.

Ich lasse mich gehen, lehne mich mit Absicht an ihn. Ich will ihn noch sehr viel näher spüren. Sein Duft liegt mir in der Nase und macht mich noch nervöser. Doch nun wo ich Yami so nahe bin, kann ich plötzlich sein Herz an meinem Rücken spüren. Es schlägt unglaublich schnell, ich glaube es ist sogar schneller als meines. Meine Gedanken vernebeln immer mehr.

„Aibou?“ haucht er mir sanft ins Ohr und diesmal direkt. Ich habe alle mühe nicht leise aufzukeuchen. Er macht mich ganz wuschelig.

„Ja?“ hauche ich eben so zurück. Meine Stimme ist furchtbar nervös.

„Hat es dir gefallen Aibou?“ fragt er nun flüsternd und drück mich noch ein wenig näher an sich. Sein Herz schlägt so unglaublich schnell, wie meines. Vielleicht hat er ja doch Gefühle für mich, warum sonst, sollte er so nervös sein? Ich habe jedoch angst, dass ich alles missverstehe.

Ich nicke nur zur Antwort. Ich traue mich nicht, auch nur ein Wort mehr zu sagen. Sein Atem liegt heiß auf meinem Ohr, ich bekomme Gänsehaut, sie durchjagt meinen ganzen Körper. Seine Arme wandern nun von meinen Hüften zu meinem Bauch. Ich zucke leicht zusammen. Am Bauch bin ich furchtbar empfindlich. Ich spüre wie mir das Blut langsam wo anders hinfließt als in den Kopf. Yamis Art find ich gerade sehr aufregend und auch erregend. Sein Stimme, sie ist so warm und verführerisch. Als ob seine Stimme sagen würde, dass er mich begehrt und ich fühle mich gerade so begehrt. Er umarmt mich von hinten. Mein Atem nimmt an Schnelligkeit zu.

„Aibou bist du nervös?“ fragt er mich plötzlich. Ich zögere kurz, nicke dann aber erneut.

„Mach ich dir angst?“ fragt er mich erneut. Ich verneine sofort. Nein, ganz im Gegenteil, es fühl sich so gut an.

„Würde ich dir angst machen, wenn ich sagen würde, dass mir der Kuss so sehr gefallen hat, dass ich ihn gerne wiederholen würde?“ seine Stimme klingt nun rau und verführerisch. Mein Herz setzt kurz aus. Er will mich noch mal küssen? Mein Herz kracht nun schon gegen meinen Brustkorb, der sich schnell hebt und senkt.

„Nein“ hauche ich nun mit nervöser Stimme. Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen. Sie sind ganz trocken.

„Darf ich denn Aibou?“ seine Frage ist so direkt und so schön. Ich möchte am liebsten platzen vor Freude. Yami will mich küssen.
 

Ich zögere kurz und löse leicht seine Arme. Langsam drehe ich mich in seiner Umarmung um, sehe ihm in die Augen. Sie leuchten mich an. So viel wärme und Zärtlichkeit, findet sich in seinem Blick. Dass habe ich noch nie gesehen. Ich werde noch nervöser. Mein Körper kribbelt so stark. Meine Gedanken vernebeln, ich habe das Gefühl komplett aus der Realität gerissen zu werden.

Ich sehe ihm tief in die Augen, kann seine Seele darin sehen. Er gewehrt mir einen tiefen Einblick in sein inneres. Ich sehe wie sehr er es gerade will, sehe wie viel Leidenschaft in seinen Augen glüht und wie sehr er mich gerade begehrt. Mir läuft ein warmer Schauer den Rücken runter. Ich lecke mir erneut über die Lippen. Mein Hals ist so furchtbar trocken.

Ich gewähre ihm nun ebenso den Blick auf mein Innerstes. Ich sehe wie er darin nach Angst oder Unsicherheit sucht, doch er wird nichts finden. Ich will es eben so wie er. Er lächelt leicht.

Mein Herz setzt kurz aus, als sein Gesicht sich nun meinem nähert. Er drückt mich mit seinen Armen fester an sich, als hätte er angst ich könnte wegrennen. Doch ich will es gar nicht. Meine Lippen vergehen gleich vor Sehnsucht. Meine Wangen glühen wie verrückt, ich bin sicherlich ziemlich rot. Mein Gesicht kommt wegen der festen Umarmung automatisch auch näher. Ich spüre, wie meine Augen sich leicht schließen. Tu es Yami, bitte.

Yamis Kopf nickt leicht zur Seite, wieder ein Stück näher. Ich spüre seinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Mein Herz springt gleich raus. Ich halte das nicht mehr aus. Ich reise all meinen Mut zusammen und überwinde mit einem Mal die restlichen Millimeter. Ich weiß nicht woher der plötzlich Mut kommt. Yami seufzt zufrieden. Endlich. Ich spüre seine warmen Lippen auf meinen, spüre wie er seine Bewegt. Ich mache automatisch mit, passe mich seinem Rhythmus an.

Mein Kopf ist wie leer gefegt, ich folge nur noch meinem Instinkt. Ich presse mich näher an ihn rann. Er küsst mich sehr zärtlich, aber dennoch fordernd. Es ist unheimlich romantisch. Sein Kuss wird langsam fordernder und ich passe mich ihm an. Irgendwann spüre ich wie sich sein Mund leicht öffnet. Seine Zunge fährt über meine Lippen. Er will mehr. Ich will ihm mehr geben. Ich denke nicht mal nach, sondern gewähre ihm den Einlass. Mein ganzer Körper steht wie unter Strom. Seine Zunge berührt meine und Tausende Blitze zucken durch meinen Körper. Meine Arme legen sich um seinen Nacken und ziehen ihn noch näher. Ich erwidere seine Aufforderung und Yami seufzt zufrieden in den Kuss. Er küsst mich leidenschaftlich. Seine Zunge reibt angenehm warm über meine. Ich vergehe gleich. Meine Beine sind wie Gummi, ich kann mich kaum noch halten, doch seine starken Arme halten mich fest, lassen mich nicht fallen.
 

Erst nach einer ganzen Weile lösen wir den Kuss wieder. Ich seufze glücklich. Das war der schönte Kuss in meinem ganzen Leben. Jedoch schaue ich zu Boden, so rot bin ich. Seine eine Hand löst sich von meinem Rücken. Er führt sie zu meinem Kinn und hebt ihn an. Ich sehe ihm unweigerlich in die Augen. Sie funkeln vor Freude. Er sieht so glücklich aus. Dann küsst er mich erneut. Ich bin ein wenig überrascht, doch ich erwidere sofort. Ich keuche plötzlich auf, seine Hand wandert unter mein Hemd, fühlt darunter meine warme Haut.

Yami?

Ich wehre mich aber nicht, sondern genieße es. Sie streichelt mich sanft, wandert zu meinem Bauch und ich keuche erneut. Am Bauch bin ich doch so empfindlich. Yami erregt mich. Ich löse den Kuss.

„Nicht...nicht am Bauch Yami“ hauche ich errötet. Er lächelt nur und macht es noch mal. Ich keuche wieder und werde noch röter.

„Yami“ ich seufze. Wie weit will er wohl gehen? Merkt er nicht, dass mich das erregt? Es gefällt mir aber und ich will seiner Hand auch nicht Einhalt gebieten.

Doch nun löst er seine Hände von mir. Er bringt etwas Abstand zwischen uns. Ich sehe ihn leicht verwirrt an. Warum löst er die Umarmung? Er lächelt mich leicht an. Bringt noch etwas Abstand zwischen uns. Warum geht er weg von mir?
 

„Das war wirklich schön Aibou. Eigentlich sollten wir das nicht tun, wir sind Freunde.“ Sein Blick senkt sich. Ich sehe ihn fassungslos an.

Bitte? Das fällt ihm jetzt ein? Ich dachte er erwidert meine Gefühle, er hat mich so begehrend angesehen, mich geküsst. Was soll das Yami verdammt noch mal? Willst du mich verarschen? Macht es dir etwa spaß auf meinen Gefühlen herum zu treten?
 

Er dreht sich um, zeigt mir nun den Rücken. Ich habe das Gefühl einer mentalen Ohrfeige. Ich spüre einen Stich in mir. Mein Herz tut furchtbar weh. Das kann doch nicht war sein? Eben noch, da dachte ich er erwidert meine Gefühle. Ich war so überglücklich. Und jetzt? Er lässt mich einfach stehen. Mein Magen verdreht sich. Ich habe das Gefühle mein Herz blutet aus, es tut so weh. Er will mich nicht. Es war nur ein Versuch, ein Laune von ihm, nichts weiter. Ich spüre wie sich ein dicker Klos in meinem Hals breit macht, unaufhörlich. Das tut so verdammt weh. Es hat ihm nichts bedeutet. Wie konnte er nur? Er ist doch angekommen.

Meine Augen werden feucht, es dauert keine Minuten und die Tränen rollen über meine Wangen. Ich gebe keinen Ton von mir, doch die Tränen rollen wie ein ganzer Bach herunter, tropfen auf meine Hemd und auf den Boden. Er hat mich für seine Laune benutzt. Ich kann es nicht glauben, will es nicht glauben.
 

Yami hat mir immer noch den Rücken zugedreht, bewegt sich kein Stück. Es fühlt sich an als ob alles in mir zerbrechen würde. Ich habe Yami wieder verloren. Meine Gefühle sind total umsonst. Mein Herz hat sich erneut sinnlos verschleudert. Wie konnte ich tatsächlich glauben, er würde mich lieben? Es ist so sinnlos.

„Na ja Aibou, wir sollten uns vielleicht einen Film ansehen oder uns was zu essen machen. Was meinst du?“ Yami dreht sich um und grinst. Sein Blick ruht einen Moment auf mir und sein Blick wandelt sich in entsetzen um.

„Yugi was?“ fragt er bestürzt.

Ich kann es nicht glauben. Das fragt er noch? Er will was zu essen, jetzt? Sag mal du Idiot merkst du eigentlich noch was? Vielleicht merkst du ja das. Und ohne das ich es noch aufhalten kann, hebe ich meine Hand und gebe Yami eine gewaltige Ohrfeige. Ich sehe ihn wütend und traurig an.

„Wie konnte ich nur glauben du...? Ich bin so dumm“ stammle ich erstinkend.

„Verschwinde. RAUS!“ brülle ich ihn an, kann es noch immer nicht glauben. Er schaut mich geschockt an, scheint gar nicht zu wissen wie ihm geschieht.

„Ich..“ stammelt er und hält sich die gerötete Wange.

„Geh, verschwinde Yami“ fauche ich ihn erneut an. Ich kann sein Anblick nicht länger ertragen.

„Aber Aibou, was?“ fragt er total perplex. Meine Augen verrenken sich vor Wut. Das fragt er noch? Wie blind ist er eigentlich?

„Ich sagte du sollst gehen. Ich will dich nie wieder sehen“ flüstere ich und weine wieder los. Ich hickse. Ich bin so Enttäuscht und so unendlich sauer auf Yami und mich. Ich war so dumm. Ich habe doch tatsächlich geglaubt er würde mich...Scheiße. Das ist alles so grausam. Yami ist so ein...aghh. Am liebsten würde ich aufschreien. Yami steht noch immer vor mir und bewegt sich keinen Meter. Er soll verschwinden, mich in ruhe lassen. Sieht er nicht das ich ihn nicht mehr sehen will. Ich kann jedoch nichts mehr sagen. Meine Stimme will nicht mehr, ich will nicht mehr.

„Geh jetzt“ krächze ich erneut.

„Aibou bitte, sag mir doch. Ich flehe dich an“ Yami geht noch immer nicht. Er geht auf mich zu, will mich umarmen, doch ich drücke ihn von mir weg. Noch mehr Tränen fliesen.

„Aibou bitte“ fleht er erneut. Er scheint wirklich nichts zu kapieren, scheint völlig überfordert zu sein. Das ist mir jedoch gerade egal. Ich sinke auf die Knie. Lass mich.
 

Er folgt mir sofort. Kniet sich zu mir. Er umart mich nun so schnell, dass ich gar nicht die Zeit habe mich zu wehren. Er ist so dumm. Er tut mir als mehr weh. Ich zittere am ganzen Körper, versuche mich zu beruhigen. Es tut so weh.

„Ich es tut mir leid Aibou, ich wusste nicht das ich dich mit diesem Kuss so verletzten würde. Es tut mir leid. Ich wusste das ein Fehler war, aber ich...ich konnte einfach nicht wiederstehen. Du bist mir so wichtig und ich bin ein Trottel. Ich weiß doch das du verliebt bist und ich... Nur eben da, als du gesagt hast, ich wäre der einzige der dich verdient hat, da ist es mit mir durchgegangen. Ich habe meine Gefühle nicht mehr kontrollieren können“ versucht er zu erklären. Ich schlurzte. Nicht kontrollieren? Was redet er da eigentlich? Ist ihm eigentlich bewusst, was er da für ein Müll erzählt.

„Du Idiot, du dämlicher! Ich...ich kann einfach nicht glauben, dass dies alles war. Ein Kuss und dann drehst du mir den Rücken zu. Ich fühle mich total verarscht. Du hast mich total verletzt, ist dir das eigentlich bewusst? Wenn du mal Laune hast küsst mich einfach mal, ja? Und dann bin ich wieder nur ein Freund? Macht es dir eigentlich Spaß ständig auf meinen Gefühlen herumzutrampeln, dich lustig über mich zu machen? Merkst du eigentlich noch was? Ist dir überhaupt noch was bewusst?“ fauche ich ihn an und drücke ihn wieder weg. Sein Blick liegt verwirrt auf mir, er schaut sehr schuldbewusst.

„Aibou, du bist verletzte, weil ich nicht weiter gemacht habe?“ fragt er mich verwirrt. Ich platze jeden Moment, wenn er sich weiter so dumm stellt. Ich verprügle ihn, verarbeite ihn zu Hackfleisch.
 

„Yami, entweder du hörst jetzt auf so ein Mist zu reden und hörst mir richtig zu, oder du gehst und ich will dich nie wieder sehen“ knurre ich ihn stinksauer an und ich meine Drohung ernst, so ernst wie noch nie.

„Aibou, ich...“ stammelt er geschockt von meiner Drohung.

„Verdammt noch mal Yami, kapierst du es immer noch nicht? Ich bin nicht verletzt weil du nicht weiter gemacht hast, sondern weil du mich erst küsst, dann drehst du mir den Rücken zu und tust als wäre nichts gewesen. Ich mein...hat es denn gar nichts für dich bedeutet?“ hauche ich zum Schluss und versuche mich langsam wieder einzukriegen. Ich bin nur so unendlich sauer und weiß nicht wie ich mir Luft machen soll.

„Du meinst, es hat dir was bedeutet?“ fragt er mich nun völlig überrascht. Ich sehe ihn stumm an, merke wie mein Herz noch mehr zerbricht. Wenn er schon so blöd fragt, dann hat es ihm also rein gar nichts bedeutet. Ich kann nur noch lächeln, über meine eigene Naivität.

„Tzz, nein wie kommst du auf die Idee, dass es mir was bedeutet hat. Gar nichts hat es bedeutet. Rein gar nichts. Es war nur ein dummer Kuss.“ Flüstere ich sarkastisch. Ich weiß nicht ob er das überhaupt wahrnimmt. Wenn nicht um so besser, dann soll er eben nicht raffen, dass ich ihn liebe und das er mir gerade das Herz gebrochen hat und mir jeder einzelne Splitter verdammt tief ins Fleisch schneidet. Was sollst.

„Aibou, du hast wirklich nichts Gefühlt?“ flüstert er nun auch und klingt nun fast so traurig wie ich. Ich sehe ihn an, platze jeden Moment vor Wut. Ich halt das nicht mehr aus.

„Natürlich hat es mir was bedeutet du Vollidiot, was glaubt du eigentlich warum ich hier so ein Zirkus veranstalte? Verdammt noch mal Yami, kapierst du es noch immer nicht? Nach all der Zeit, die wir nun befreundet sind. Ich...ich empfinde schon die ganze Zeit mehr für dich als Freundschaft. Schon ewig lange. Du kapierst rein gar nichts. Ständig trampelst auf meinen Gefühlen rum, machst dich lustig über mich, du merkst es nicht mal.“ Fauche ich, werde dann jedoch immer leise, flüstere zum Schluss fast. Mir fehlt einfach die Kraft um ihm all meine Wut und Trauer entgegen zu brüllen.

„Ach Scheiße“ hauche ich. Ich habe alles vermasselt, mich zum Deppen gemacht. Jetzt ist alles raus, er wird mir nur noch mehr das Herz komplett zerbrechen.

„Aibou du empfindest mehr als Freundschaft?“ stammelt er völlig überrascht. Er sieht mich an als könnte er es nicht fassen. War ja klar.

„Du solltest jetzt gehen Yami. Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin für heute bedient genug“ hauche ich und stehe wackelig auf, gehe an ihm vorbei ohne ihn auch nur noch anzusehen. Mit schnellen Schritten gehe ich in mein Schlafzimmer, knalle voller Wut die Tür hinter mir zu. Ich bin so ein Trottel. Ich sinke am meinen Bett entlange und sitze dann auf dem Boden. Tränen der Verzweiflung rollen meine Wangen herunter.
 

Die Tür geht auf, ich schaue jedoch nicht auf. Ich weiß das er es ist. Warum geht er nicht? Versteht er mich nicht oder was?

„Du sollst doch gehen. Merkst du nicht, dass ich dich jetzt nicht sehen will?“ meckere ich ihn an.

„Doch, ich merke es. Ich war ein Trottel Aibou. Ich habe es wirklich nicht bemerkt. Ich dachte du seihst in jemand anderes verliebt. Wie hätte ich denn ahnen sollen, dass ich gemeint war.“ flüstert er und steht in der Tür.

„Ist doch jetzt auch egal“ hauche ich und sehe demonstrativ weg.

„Ich habe vorhin aufgehört dich zu küssen, weil ich dachte dir geht es zu weit. Hätte ich auch nur noch ein Sekunde weitergemacht, dann hätte es keinen Halt mehr für mich gegeben. Verstehst du? Hätte ich gewusst, dass mehr für mich empfindest, wüsste ich nicht was wir jetzt treiben würden“ dabei höre ich seinen Worten zu, doch es macht mich noch wütender.

„Mit anderen Worten du würdest meine Gefühle ausnutzen für deinen Spaß. Ich wusste gar nicht wie einfühlsam du sein kannst Yami“ flüstere ich verbittert und sarkastisch und muss wieder lächeln. Wie ich mich doch in Yami getäuscht habe. So was gemeines. Yami kommt auf mich zu und kniet sich zu mir runter.

„Red kein Unsinn Aibou. Das würde ich nie tun. Für was hältst du mich eigentlich?“ fragt er und klingt über meine Feststellung verletzt.

„Das weiß ich gerade nicht wirklich“ gebe ich knallhart zurück. Er soll endlich verschwinden.

„Ach Aibou, du verstehst mich völlig falsch. Ich habe auch aufgehört, weil ich angst hatte du könntest bemerken, wie es um mein Herz besteht. Ich hatte angst du würdest mich ablehnen, meine Gefühle. Verstehst du? Das meinte ich damit, dass ich mich sonst nicht mehr zurück halten hätte können. Meine Gefühle sind fast übergekocht.“ Flüstert er und lächelt mich an. Ich beobachte seine Gesichtszüge.
 

Was? Was sagt er da? Ich hätte seine Gefühle bemerken können? Was meint er?

„Was willst du mir eigentlich sagen?“ frage ich leicht verwirrt. Ich begreife seine Worte nicht richtig. Jedoch spüre ich wie mein Herz wieder anfängt heftig zu pochen. Eine Vorahnung?

„Aibou...“ Yami beugt sich zu mir, nimmt mein Kinn in die Hand. Er zieht mein Gesicht zu sich. Ich reise erschrocken meine Augen auf. Er küsst mich. Seine Lippen liegen sanft auf mir. Seine Augen funkeln mich jedoch an. Er strahlt pure Freude aus. Was? Doch Yami löst sich wieder von mir und lächelt erneut.

„Aibou, ich bin völlig verrückt nach dir, dass will ich sagen“ haucht er mir entgegen. Er ist was? Will er etwas sagen, er erwidert meine Gefühle? Das er mich liebt? Ich spüre wie mein Herz wild flattert. Mein Bauch ähnelt einem Hexenkessel, der haltlos überläuft. Pures Glück durchströmt meine Adern, macht mich fast taub. Mein Herz setzt sich mit einem Schlag wieder zusammen.

„Du...?“ stammle ich völlig durcheinander. Yami nickt und lächelt mich warm und sanft an.

„Ja“ haucht er mir entgegen und nähert sich mir wieder.

„Verzeih mir das vorhin. Ich wusste wirklich nicht, was du empfindest. Ich hatte nur genauso viel Angst das du meine Gefühle erkennen könntest wie umgekehrt.“ Fügt er hinzu und zieht mich fest in seine Arme.

„Ich bin total verrückt nach dir. Das war der Grund, warum ich die letzten Monate so bedrückt war, verstehst du? Als du gesagt hast, dass du verliebt bist, ist mir erst klar geworden wie viel du mir bedeutest. Für mich ist danach fast eine Welt zusammen gebrochen. Ich konnte es dir nicht sagen. Wie denn auch? Du warst doch verliebt“ flüstert er mir sanft ins Ohr.
 

Ich kann es nicht glauben. Das war der Grund? Ich war also doch schuld, nur völlig anders, als ich gedacht habe. Yami liebt mich also schon die ganze Zeit. Ich habe es nicht bemerkt. Ich bin so ein Trottel. Ein ganzer Stein fällt von mir, ich bin unendlich glücklich, kann es kaum glauben.

„Oh Yami“ schlurzte ich nun wieder und umarme ihn nun auch, kralle mich fest an ihn. Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

„Alles ist gut Aibou, du brauchst nun nicht mehr traurig zu sein. Du musst nicht mehr weinen. Ich werde dich nie wieder so verletzten, dass verspreche ich dir.“ Haucht er mir entgegen. Ich nicke nur stumm, gebiete meine Tränen Einhalt. Ich sehe ihn überglücklich an und lächle. Er streift mir sanft die Tränen aus dem Gesicht.

„Wollen wir jetzt was essen Aibou?“ grinst er mich beschämt an, als sein Bauch ein magenerschütterndes Geräusch von sich gibt. Ich spüre wie ich die Fassung verliere. Er hat das vorhin tatsächlich ernst gemeint, mit dem essen machen? Ich glaube ich spinne? Anstatt mich zu küssen, will er was essen?
 

„Du...Yami Athem ich dreh dir gleich den Hals um. Kannst du nur ans Fressen denken? Küss mich gefälligst“ fauche ich ihn an. Ich bring ihn um, ich schwöre es. Erst sieht er mich etwas perplex an, dann grinst er. Sein Gesicht bewegt sich auf mich zu, macht an meinem Ohr halt.

„Ich kann auch dich fressen. Gefällt dir das besser?“ haucht er mir verführerisch ins Ohr. Ich stehe sofort wie unter Strom, werde rot. Mein Magen hüpft wie verrückt.

„Ich...“ stammle ich total nervös. Seine Hände bewegen sich zu meinem Nacken, ziehen mich zu ihm. Er grinst noch kurz verführerisch und dann küsst er mich. Sein Kuss ist sofort leidenschaftlich und fordernd. Mein Herz schlägt wild gegen meinen Brustkorb. Ich seufze jedoch zufrieden und umarme ihn. Sein Kuss ist so erotisch, er setzt mich völlig unter Spannung, entfacht in mir ein Feuer, dass immer größer wird. Ich spüre wie seine Hände sich um meinen Rücken schlingen. Er zieht mich an sich. Ich habe keine andere Wahl und werde auf seinen Schoß gezogen. Mein Bauch kribbelt wie verrückt, ich kann mich kaum konzentrieren, sein Kuss verlangt mir alles ab. Ich keuche in den Kuss. Er erregt mich total. Ich sitze nun breitbeinig auf ihm. Mein Herz schlägt wie verrückt. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, kraule ihn dort, wie aus Reflex. Er seufzt angenehm in den Kuss, scheint es ebenso zu genießen wie ich. Er fordert nun Einlass, lässt seine Zunge über meinen Mund Lippe wandert, zwingt meine Lippen auseinander und fordert ein, was ihm gehört. Ich keuche erneut. Es ist so aufregend. Seine Zunge animiert meine mit zu machen. Ich schmecke seinen süssen Geschmack. Es ist Yamis Geschmack. Er ist so schön. Seine Hände wandern unter mein Hemd und streicheln meinen Rücken. Ich seufze. Er streichelt meine Seiten entlang. Seine Hände sind ganz warm und weich, sie verwöhnen mich so schön. Ein Hand findet den Weg nun zu meinem Bauch, umkreisen meinen Bauchnabel. Ich keuche nun erregt. Nicht da. Ich spüre wie Yami in den Kuss grinst. Er verwöhnt meinen Bauch weiter. Ich spüre wie mein Blut nach unten sinkt.
 

„Yami“ ich nuschle in den Kuss, werde rot. Seine Hand wandert nun weiter nach oben, berührt meine Brustwarze wie zufällig , doch ich stöhne leicht. Meine Hände krallen sich leicht in sein Nacken. Ich rutsche noch weiter zu ihm, will ihn ganz berühren.

„Aibou“ haucht er wahnsinnig erotisch und ich bekomme Gänsehaut. Plötzlich und ohne Vorahnung legt er seine Hände auf meinen Hintern, drückt mich fest an seine Hüfte. Ich keuche, wie Yami. Ich bin jedoch überrascht. Yami ist furchtbar erregt, noch mehr als ich. Mein Herz legt noch an Tempo zu. Will Yami etwa mit mir schlafen?

Ich unterbreche den Kuss kurz und sehe Yami in die Augen, suche eine Antwort. Seine Augen schimmern vor Lust und Erregung. Ich schlucke. Oh ja, und wie Yami mich will. Sein Anblick erregt mich zusehendst.

„Aibou, ich will so gerne...“ haucht er, aber bricht dann ab. Ich weiß was er sagen will und ich will auch. So sehr habe ich mich nach ihm gesehnt und er sich nach mir. Das merke ich einfach.

„Ja“ flüstere ich nun. Seine Augen weiten sich vor Überraschung. Ich schätze damit hat er nicht gerechnet. Jedoch küsst er mich nun wieder leidenschaftlich und ich stöhne in den Kuss. Yami wird es tun, er wird mit mir..., daran gibt es keinen Zweifel. Er ist so fordernd und sein Kuss ist pure Leidenschaft. Er zieht mich in seinen Bann, macht mich völlig Handlungsunfähig. Mein Gehirn verabschiedet sich, alles verschwindet im Nebel. Es ist so schön. Yami, wie sehr ich dich doch will. Ich liebe dich
 


 

Ende ^^
 

Ich hoffe es hat euch gefallen.
 

Lg LostTenshi
 

lg LostTenshi

Bonus ^^

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Lamello
2021-11-13T20:23:12+00:00 13.11.2021 21:23
Hui, ich find deine FF so wunderschön! Irgendwie hast du die Geschichte für mich auf eine sehr schöne Art zu Ende erzählt. Ich war und bin immer noch traurig über das Ende von Yugioh. Und jetzt hast dem aber so eine schöne Fortsetzung geschrieben. Bzw. ein Ende, was man sich so schön vorstellen kann. Echt, jetzt tut es nicht mehr so weh. Vielen Dank dafür! Hat mir gut gefallen. Ich mag seinen Stil. ☺
Von:  -Darkness-
2017-01-29T12:23:07+00:00 29.01.2017 13:23
Hi , ich bin mal über deine FF gestolpert und fand die Idee nicht einmal so schlecht, ich muss Ayla mit dem was sie darüber schreibt recht geben,

Ich denke auch das sie alles gesagt bzw. geschrieben hat, das was mir nur den Kopf zerbricht war Yuki, ich finde es nicht gerade gut, das ein so junges Kind sich so schnell an eine Fremde Person hängt.

Das was mich total überrascht war, war das 2 Kapitel XD ich dachte jetzt, was is denn jetzt los, irgendwie bin ich da nicht mitgekommen aber dann im nächsten fiel es mir dann wie schuppen von den Augen, es war ein Traum nur ein Traum XD

Aber was mir am allerbesten gefallen hat, war als Yami dann so eifersüchtig war, natürlich fand ich Yugis kleine Notlüge nicht gut aber die beiden wussten es nicht besser und als Yami dann bei Yugi war und ihn so eine Vorhaltung gemacht hatte, und der Kuss dann die Reaktion von wegen lass uns

„Das war wirklich schön Aibou. Eigentlich sollten wir das nicht tun, wir sind Freunde.“ Sein Blick senkt sich. Ich sehe ihn fassungslos an.
Bitte? Das fällt ihm jetzt ein? Ich dachte er erwidert meine Gefühle, er hat mich so begehrend angesehen, mich geküsst. Was soll das Yami verdammt noch mal? Willst du mich verarschen? Macht es dir etwa spaß auf meinen Gefühlen herum zu treten?
 
Er dreht sich um, zeigt mir nun den Rücken. Ich habe das Gefühl einer mentalen Ohrfeige. Ich spüre einen Stich in mir. Mein Herz tut furchtbar weh. Das kann doch nicht war sein?

„Na ja Aibou, wir sollten uns vielleicht einen Film ansehen oder uns was zu essen machen. Was meinst du?“ Yami dreht sich um und grinst. Sein Blick ruht einen Moment auf mir und sein Blick wandelt sich in entsetzen um.
„Yugi was?“ fragt er bestürzt.

Also das war echt total genial ich dachte ich spucke meinen Cafe wieder aus als ich das gelesen habe, habe die stelle extra noch mal gelesen und auch nicht falsch gelesen zu haben aber nein ich habe mich nicht verlesen XD oh man wie doof kann man denn sein

meiner Meinung war das der beste Teil den du hier geschrieben hast, der hatte soviel Emotionen soviel Gefühl, man konnte sich in Yugi so gut hineinversetzen, es brach mir echt das Herz als ich das gelesen hab.

Und als er dann Yami so angeschrien hat alleine dieses RAUS war echt genial, die Reaktion des älteren war zu göttlich, er verstand gar nichts mehr, wenn sich beide nur einmal hingesetzt hätten und mit einander geredet hätten, wäre so vieles anders gewesen aber ich finde du hast es echt sehr gut hingebracht und den Schluss.... ich fand es gut das Yugi mit Athem abgeschlossen hat, er sollte ihn hier und jetzt leben genauso wie Athem in seiner Zeit gelebt hat.

Ich denke das war es von mir ,

Lg Devi
Von:  Muto_Yuugi
2014-09-10T14:25:46+00:00 10.09.2014 16:25
ich liebe drin ff von den beiden ich wünschte mir soo sehr das du mehr von ihnen schreiben würdest oder von setoxjoey ich hb so vieles von dir gelesen und verschlungen. es ist so fesselnt geschrieben das es einem beim lesen einnimmt. das können nicht viele. ich wünschte es würde viel mehr schreiber geben. den solche ffs wie deine öassen einen träumen eintauchen und mit fiebern. du reißt menschen mit und berührst die herzen von träumern wie mir. dafür danke ich dir von ganzen herzen. hoffentlich werde ich irgendwann die möglichkeit haben mehr von dir zu öesen was mein yaoi-fangirl herz höher schlagen lässt. bleib dir stehts selbst treu!

lg Ciel
Von:  Nightmaker
2011-12-15T10:14:16+00:00 15.12.2011 11:14
Oh gott... Wieso hab ich dir dafür noch kein Kommentar gegeben?
Schande über mich! Dabei ist es doch eine meiner absoluten Lieblingsfanfics von dir!

Ich liebe ja die Vorstellung das Atemu wiedergeboren wird! Leider gibt es nicht viele gute Fanfics dazu. Deine ist allerdings eine der besten!
Ich habe Yami selten so in character erlebt wie hier! Du kannst dich wirklich super gut in ihn hineinfühlen! Das erste Kapitel war schon der reine Wahnsinn aber erst das dritte! Wundervoll! Genauso stell ich mir Yami immer vor! Auch Yugi war natürlcih super süß
Oh und Yuki! Gott der kleine süße Engel! Ich mags ja wenn die Charas kinder kriegen! Solange die Frauen dann tot sind und platz für die Seelenverwandten lassen *hehe*

Auch die Sexszenen waren wirklich super geschrieben!
Ich hoffe ich kann bald mal wieder neues Zeug von dir lesen! Immerhin liebe ich denie Fanfics doch so sehr! ;W;

Zusammenfassend: TOP eine der besten Puzzleshipping fanfics überhaupt! Bitte mach weiter so!
Von:  -Ayla-
2010-04-23T18:04:24+00:00 23.04.2010 20:04
Hach, ne tolle FF!
Ich kann Yugi ja vollkommen verstehen, dass er total down ist, nachdem Yami weg ist, unabhängig davon, dass er in ihn verliebt war. Ich denke, auch ohne diese Gefühle wäre es schon schwer genug gewesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ihm vorkommt, als hätte er einen Teil seiner eigenen Seele verloren, einen Teil seines Ichs.

Ich kanns auch vollkommen verstehen, dass er aus Domino weg wollte und Ägyptologe passt auch sehr zu ihm^^ mich hat nur diese Projektion schon sehr verwundert, dass die, selbst wenn ihre Magie groß war, überhaupt auf eine solche Idee gekommen sind. Sonst hätte es vermutlich danach ja weitere solche Sachen gegeben, die auch überliefert worden wären, aber ich nehme mal an, das war eine einmalige Angelegenheit unter Geheimhaltung und wahrscheinlich auch Yamis Idee, da er ja solche Projektionen aus der Zukunft kennt. Und ich finde es voll süß, dass er um eine Wiedergeburt gebeten hat und genauso toll find ich es von Seth, dass er eingewilligt hat und es sogar geschafft hat. Wobei ich ja eigentlich davon ausgehe, da du schreibst, in der Projektion sähe Yami um die 10 jahre älter aus, dass Seth vll so lange gebraucht hat, bis er es hinbekommen hat?

Und ich find Yuki auch sehr süß^^ würd mich mal interessieren, was der zu der homosexuellen Beziehnug seines Vaters sagt. ich denke aber, da er Yugi mag, wird das kein Problem sein, zumindest nicht für ihn selbst, wohl eher für die Leute in seinem Umfeld, hoffe nur, dass er deshalb nicht irgendwann gehänselt wird

Find auch Yamis bemerkung zum Schluss über Athem sehr wichtig, dachte ja erst, es käme nix mehr, da du schon nach dem 3. kap was von Ende geschrieben hattest und das 4. den Titel Bonus hatte. Außerdem hatte ich ja gedacht, Yami kriegt die Befürhctung, dass Yugi ihn nur liebt, weil er Athem ist, aber nicht um seiner selbst Willen.

Ich fand Yugis Lüge mit dem Tal der Pharaonen nicht grad sehr nett, kann verstehen, dass Yami da recht sauer war. Aber eigentlich hätten sie ja auch einfach nur zu reden brauchen, ne? Aber in FanFics ist nunmal immer alles komplizierter^^
Aber ich dachte mir ja schon, dass Yami denkt, dass Yugi in jemand anderen verknallt ist, obwohl das ja auch teilweise stimmt, da er ja Athem liebt

Ahja, mir fällt grade noch ein, zum 1 Kap. Yami isst erst ne ganze Pizza, Yugi guckt zu, 5 Minuten später kochen sie Spaghetti und er isst schon wieder? Ist wirklich sehr verfressen was? und hat nen guten Stoffwechsel, wenn er trotzdem schlank ist oO

ach, noch ein Rechschreibfehler: bitte Kragen statt Kraken^^ Kraken ist das Vieh, das im Meer schwimmt^^ ah, und glotzen/ Glotze, nicht mit k^^
LG
Von: abgemeldet
2009-12-20T19:01:32+00:00 20.12.2009 20:01
Auch hier wieder wie beim 2.Kapitel ^^ Wunderschön beschrieben. Also jetzt nicht falsch verstehen. Ääääh *rot werd und schnell abhaut*

Nein scherz ^^

Ich habe deine FF in einem Rutsch durchgelesen. Sie ist so schön zu lesen, du hast einen recht flüssigen Schreibstil.
Wie gesagt, ich würde an deiner Stelle noch hier und da den Fehlerteufel vertreiben, aber ansonsten würde ich die FF nehmen, sie drucken und binden lassen und in mein Regal stellen.
Sie gefällt mir sehr gut und ich muss Dark_Angel_Yami zustimmen, sie ist wirklich total schön.

LG
Made
Von: abgemeldet
2009-12-20T18:58:22+00:00 20.12.2009 19:58
Oh man xD Als die zwei sich gekappelt haben, hab ich echt gedacht, dass kann doch nicht angehen xD Wie ein richtiges Pärchen manchmal - hören sich gegenseitig nicht zu, aber streiten erstmal -.-
Wobei Yugi hätte ehrlich sein sollen von anfang an.
Die Kussszene hast du unwahrscheinlich gut geschrieben. Ich hatte eine richtige Gänsehaut bekommen!
Schön das die zwei zum Schluss doch noch zusammen gefunden haben ^^

LG
Made
Von: abgemeldet
2009-12-20T18:54:06+00:00 20.12.2009 19:54
Raaawr xD Ich hab die Kapitelbeschreibung nicht gelesen gehabt, und habe daher nicht gemerkt, dass es ein Traum ist xD Habe mich schon gewundert, als Yugi zum Schluss Yami seine Liebe gesteht.
Der Übergang kam sehr gut herüber, wie gesagt, habe nicht gemerkt das es ein Traum ist ^^
Aber sehr gut geschrieben!

LG
Made
Von: abgemeldet
2009-12-20T18:51:44+00:00 20.12.2009 19:51
WooooW!!!
Ein Monster Kapitel! Und dennoch lässt es sich doch sehr leicht lesen, ohne das einem langweilig wird.
Die Idee ist nicht schlecht. Besonders schön find ich die Begegnung in der Pyramide, und das du dich doch sehr an die eigentliche Geschichte gehalten hast (also altes Ägypten ^^).
Die Gründe, warum Yugi sich nicht auf Yami, ich sag jetzt mal 'einlassen' kann, kommen sehr authentisch herüber.
Mich würde jetzt nur interessieren, wenn Yami so ein Draufgänger war, warum er dann geheiratet hat, oder warum er zu Yuri "Meine Frau" sagt.
Das einzige was ich hier auszusetzen hätte, wären vllt die Rechtschreib und Grammatikfehler. Hast du eine Betaleserin? Ich würde sie vielleicht mal drüber sehen lassen. Sie haben leider (zumindest war es bei mir so), den Lesefluss etwas gestört.

LG
Made
Von: abgemeldet
2009-12-14T11:18:38+00:00 14.12.2009 12:18
hallo.

ich hab da mal eine frage. warum kann ich von deiner geschichte nicht das 2 und 4 kapitel lesen? dort steht adult und wenn ich mich einloggen will, steht da zutritt nur für volljährige mittglieder.

mach da mal was. mach am besten von den beiden kapiteln das adult weg oder sag mir wie ich das umgehen kann, um die kapitel zu lesen.

beste grüße


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