Die Kinder der Bären von debo-chan (Ein Mädchen zwischen zwei Clans) ================================================================================ Kapitel 3: Begegnung im Wald ---------------------------- 3. Kapitel Begegnung im Wald Nukka sprach kaum ein Wort mit mir. Ihre Abneigung mir gegenüber war nicht zu übersehen, aber ich verhielt mich ihr gegenüber nicht anders. Hin und wieder entdeckten wir an den Wurzeln der Bäume Kräuter, da sie dort nicht vom weißen Schnee bedeckt waren. Doch enttäuschender Weise erklärte mir Nukka nicht um welche es sich handelte und welche Funktionen sie besaßen. Gerne hätte ich nachgefragt, aber ich war viel zu stolz um sie anzusprechen, weshalb ich lediglich beobachtete welche Pflanzen sie pflückte und welche nicht. Eine Stunde später, mitten im Wald, hörte ich einen dunklen Laut. Zuerst meinte ich mir diesen nur eingebildet zu haben, als ich jedoch ein weiteres Knurren vernahm, fuhr ich mit erschrockenem Blick herum. Auch Nukka hatte es wahrgenommen und blickte sich verängstigt um. „Hast du das auch gehört?“, wisperte sie. Ich wagte es nicht zu sprechen und nickte nur langsam. Ich schluckte schwer. Das Knurren hatte sich unheimlich angehört und erinnerte mich an den Grizzly, der mich vor wenigen Wochen angegriffen hatte. Als sich nach Minuten immer noch nichts gerührt hatte und auch kein weiteres Knurren ertönte, wiegten wir uns wieder in Sicherheit. Ich entfernte mich einige Schritte von Nukka, da ich unter einer Tanne eine der Pflanzen entdeckt hatte, die Nukka unter anderem gepflückt hatte. Kaum hatte ich mich von ihr entfernt, hörte ich den Bären. Erschrocken wandte ich mich um, doch da sah ich schon wie der Bär sich auf Nukka stürzte. Er war riesig und sein dunkles Fell glänzte seidig mit jeder Bewegung seines Körpers. Nukka schrie panisch auf und versuchte weg zu laufen. Plötzlich schien mein Verstand auszusetzen und ich stürmte auf den Bären zu. „Verschwinde du Mistvieh! Lass deine dreckigen Pfoten von ihr.“ Als hätte der Bär mich verstanden, schnellte sein Kopf zu mir herum und ein kurzer Moment der Wiedererkennung ließ mich erstarren. War es tatsächlich der selbe Grizzly? „Scheiße!“, fluchte ich, als er sich von der panischen Nukka abwandte und sein Interesse nun mir widmete. Sein lautes Knurren ließ den Boden vibrieren, ehe er auf mich zu stürmte. Ich war starr vor Schreck und mir wurde schmerzhaft bewusst, dass dieses mal kein Eisbär auftauchen würde um mich zu retten. Beinahe konnte ich den heißen Atem des Bären spüren, als mein Hirn ein weiteres mal in den offline Modus wechselte. Ich stürmte ihm entgegen und tat das einzige, was mir in meiner Not einfiel. Ich küsste den Bären auf die Brust. Er erstarrte und schien mich überrascht anzublicken. Einen Moment später war der Wald in funkelndes Licht getaucht, bevor der Bär die Form eines jungen Mannes annahm. Mein Atem stockte als ich spürte, dass ich mein Gesicht noch immer gegen seine Brust gepresst hatte. Er roch gut und mein Herz schien plötzlich ein klein wenig schneller zu schlagen. Doch bevor ich realisieren konnte was ich tat und bevor ich mich von ihm lösen konnte, spürte ich einen harten Stoß. Der Mann hatte mich grob von sich geschoben und musterte mich abschätzig. Seine Haare waren schwarz wie die Nacht und seine Augen waren hellgrau wie der Himmel vor dem Anbruch eines Sturms. Ich schluckte schwer. Er war wirklich attraktiv, groß und breitschultrig. Meine Freundin Jeanny hätte bei seinem Anblick vermutlich geseufzt und „yammi“ gesagt. Als mein Blick jedoch auf seine grauen Augen fiel funkelten diese mir voller Verachtung für mich entgegen, was mir einen Stich in der Brust versetzte. Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte, packte Nukka, die sich an uns herangeschlichen haben musste, an der Hand und zerrte mich fort. Wir liefen den ganzen Weg zurück und wurden erst langsamer, als das Dorf durch das Geäst der Bäume zu erkennen war. Erleichtert stellten wir fest, dass wir nicht verfolgt wurden und auch das Adrenalin schien langsam aufgebraucht zu sein. Keuchend stützten wir uns auf unseren Knien ab und erst jetzt sah ich, dass Nukka den Korb mit den Kräutern zurück gelassen hatte. Plötzlich wandte sie sich mir zu. „Danke!“, war alles was sie sagte. Doch diese Geste erweckte in mir das Gefühl, dass ich sie vielleicht doch irgendwann mögen würde. Ich schwieg und blickte auf meine linke Hand. Ich hielt noch immer die Kräuter fest umklammert, die ich gepflückt hatte. Ich reichte sie Nukka. „Wir müssen zu Deva,“ wisperte sie plötzlich uns blickte zu mir herüber. Mein Puls hatte sich einigermaßen beruhigt und ich nickte ihr bestätigend zu. Dann gingen wir zum Dorf zurück. In meinem Kopf wiederholte sich alles was geschehen war. Wieso war der Bär zu einem Menschen geworden? Es war helllichter Tag. Hatte Deva nicht gesagt, dass sich die Männer nur nachts verwandelten? Zudem war er kein Eisbär gewesen. Aber die Ausnahme, dass die Verwandlung durch einen Kuss aufgehoben werden konnte, hatte auch bei ihm gegolten und unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Dieses erstarb jedoch sofort wieder, als mir bewusst wurde, dass dieser Mann mich beinahe getötet hatte und das nicht zum ersten mal. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass er auch der Angreifer gewesen war, der mich so schwer verwundet hatte, dass ich fast zwei Wochen lang bewusstlos gewesen war. Wir hasteten zu Devas Haus, doch bevor wir eintraten, drang Nanooks Stimme an mein Ohr. „Karie, was ist passiert?“ Mein Blick traf auf seinen und überrascht entdeckte ich Besorgnis in seinen dunklen Augen. Er stürmte auf mich zu und packte mich am Kinn, als ich mich von ihm abwandte, sodass er mich zwang ihn anzusehen. „Du blutest,“ stellte er fest und begutachtete eine brennende Schramme, die mir zuvor gar nicht aufgefallen war. „Autsch!“, fluchte ich als es sie genauer inspizierte. „Scheint nicht tief zu sein. Aber ich sollte sie besser desinfizieren.“ Ich konnte förmlich spüren, wie Nukka neben mir die Augen verdrehte. Doch sie unterließ einen plumpen Kommentar und wandte sich stattdessen mir zu. „Ist schon in Ordnung Karie. Ich werde mit Nukka reden.“ Ich nickte ihr zu und spürte wie mein Herz kurz einen Salto machte, als ich hörte wie sie mich zum ersten Mal Karie nannte. Nanook packte mich am Handgelenk und zog mich hinter sich her ins Haus. Er bat mich in der Küche platz zu nehmen und ließ mich einen kurzen Augenblick allein, während er nach dem Desinfektionsmittel suchte. Mein Herz raste immer noch wie verrückt, als ich an den jungen Mann dachte. Es war seltsam. Trotz all der Angst die er in mir ausgelöst hatte, war da auch noch etwas anderes. Sein Blick war so kühl gewesen, so verbittert. Nanook riss mich aus meinen Gedanken. Er zog einen Stuhl neben meinen und setzte sich. In seiner rechten Hand hielt er einen Lappen, der stark nach Alkohol roch. „Schön die Zähne zusammen beißen Karie. Das könnte wehtun.“ Ich warf ihm einen finsteren Blick zu als ich erkannte, dass er sich über mich zu amüsieren schien. Als er vorsichtig meine Wange abtupfte, stieß ich zischend die Luft zwischen meinen Zähnen hervor. Nanook hatte recht. Es brannte höllisch. Er legte den Lappen zur Seite und musterte meine Wange genauer. „Sieht jetzt in Ordnung aus,“ murmelte er. Als ich mein Gesicht seinem zu wandte, entstand plötzlich eine drückende, spannungsgeladene Stille. Ich schluckte schwer als sich unsere Blicke trafen. Seine Augen waren so schwarz wie die Nacht und mein Herz begann heftig in meiner Brust zu hämmern. Langsam beugte er sich zu mir herüber. Sein heißer Atem kitzelte auf meiner Haut. Nur noch wenige Zentimeter trennten seine Lippen von meinen. „Was ist eigentlich passiert?“, fragte er plötzlich und lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück. Wäre ich nicht so vollkommen durcheinander gewesen, wäre ich bestimmt wütend auf ihn geworden. Ich blickte auf meine Hände, die zusammengefaltet auf meinem Schoß ruhten. „Ein Grizzly-“, begann ich, doch Nanook stieß ein lautes Knurren aus, dass dem des dunklen Bären stark ähnelte und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Wütend sprang er auf und stürmte aus der Küche. „Diese verdammten Mistkerle,“ raunte er und stürzte aus dem Haus. Verwundert folgte ich ihm. Mistkerle? Wovon sprach er? Es war doch nur ein Bär- ein Mann, verbesserte ich mich in meinen Gedanken- gewesen, der uns angegriffen hatte und keinesfalls mehrere. Nanook hielt erst vor Devas Haus. Polternd hämmerte er gegen die Tür. „Deva! Lass uns herein!“ Die Tür schien sich von alleine zu öffnen, doch im Schatten des Raumes konnte ich Schemen einer Person ausmachen. Nukka... „Ich habe bereits Bericht erstattet,“ zischte sie und warf ihrem Bruder einen wütenden Blick zu, den er ignorierte. „Wenn das so ist...“, murmelte er mehr zu sich selbst und ich dachte für einen kurzen Augenblick, dass sich seine Wut verflüchtigt hatte. Doch als er weiter sprach, erschien er mir noch aggressiver als zuvor. „Deva, was wirst du tun? Wir können das nicht auf uns sitzen lassen!“ Seine Stimme bebte vor Zorn und ein unterschwelliges Knurren kam über seine Lippen. „Sie ist ein Mensch Nanook!“ Devas Stimme war laut und ebenso wütend wie seine. „Und? Was ist daran falsch?“ „Nicht in so einem Ton!“ Devas Stimme war Respekt einflößend und eisig, sodass ich unwillkürlich zu frösteln begann. Plötzlich vermisste ich Ambas Wärme und ihre mütterliche Fürsorge. „Der Clan des braunen Bären verabscheut Menschen nun einmal. Vermutlich haben sich die beiden auf ihrem Territorium befunden und Akiak hat seine Wut nicht unter Kontrolle.“ „Du verteidigst ihn auch noch?“, fragte Nanook entsetzt. „Ja, das tue ich! Seit fünfzig Jahren herrscht endlich Waffenstillstand zwischen unseren Stämmen. Warum sollte ich all dies wegen eines nutzlosen Mädchens aufgeben?“ „Und was ist mit Nukka?“, fragte er ungläubig. Die Wut war aus seiner Stimme gewichen. Stattdessen schäumte sie nur so vor Verachtung. Enttäuscht registrierte ich, dass er mich nicht verteidigte und die Behauptung ich wäre ein nutzloses Mädchen im Raum stehen ließ. „Sie ist schließlich kein Mensch im eigentlichem Sinne!“, ergänzte er. Deva warf ihrem künftigen Nachfolger einen tödlichen Blick zu. „Deine Gedanken kreisen viel zu stark um dieses Mädchen,“ bemerkte sie trocken und wich geschickt Nanooks Vorwürfen aus. „Dabei sollten deine Gedanken um mich kreisen...Nanook.“ Er zuckte erschrocken zusammen als eine glockenhelle Stimme neben mir ertönte. Sie gehörte zu einem hübschen Mädchen, dass vermutlich ein, zwei Jahre jünger war als ich und ihre Ähnlichkeit zu Deva war verblüffend. Plötzlich machte es „klick“. Deva mochte mich nicht, weil Nanook mich mochte. Der wiederum sollte aber Devas Tochter heiraten und diese, da war ich mir sicher, stand gerade neben mir. Nanook hatte sich uns zu gewandt und warf ihr einen düsteren Blick zu. „Vergiss sie,“ murmelte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Sie ist nur ein nutzloser Mensch.“ Ihre Worte klangen gelangweilt und sie würdigte mich nicht mal eines Blickes. Normalerweise trieb mich nichts so schnell zur Weißglut, aber schon Devas Kommentare hatten mich gereizt und jetzt war das Maß voll. „Was fällt dir eigentlich ein so über mich zu reden, als wäre ich weniger Wert als du?“ Ich biss meine Zähne fest aufeinander um einen weiteren Kommentar zu unterdrücken. Bisher war ich schließlich noch nicht beleidigend geworden, sondern nur ein wenig lauter als üblich. Mit hochgezogener Augenbraue musterte sie mich. „Es kann also sprechen? Interessant. Aber nicht annähernd so interessant wie ich es bin.“ Noch immer klang ihre Stimme vollkommen gelangweilt. Ihr Blick ruhte nur kurz auf mir, bevor er wieder zu Nanook herüber wanderte. Meine Kinnlade fiel vor Sprachlosigkeit herab. ES? Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, was ich später bereuen würde, drückte Nukka, die sich zu mir gestellt hatte, meine Hand und hielt mich damit davon ab, etwas dummes zu tun. Nanook knurrte und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schlich. „Geht doch,“ dachte ich und war zu gleich geschockt über das Verhalten des Mädchens. Nie hätte ich damit gerechnet, dass es zickige Schnepfen, wie diese auch außerhalb einer deutschen Schule, in einer abgelegenen Region Alaskas gab. „Hör zu Nanook, der böse Grizzly hat beide doch ganz gelassen. Beruhige dich also wieder.“ Ihr schmieriges Lächeln ließ mich erschauern. So ein Biest und wie sie sich an Nanook ran schmiss... Sie hatte ihre dünnen, blassen Arme um seinen Hals geschlungen und schmiegte ihre Wange an seine Brust. Verärgert registrierte ich, dass er sie nicht von sich schob, sondern, so schien es, ihr sogar kurz ein liebevolles Lächeln schenkte. Mir wurde speiübel. Ich kehrte mich von dieser schrecklichen Szene ab und hastete aus dem Haupthaus heraus. Donnernd schlug ich die Haustür hinter mir zu und schämte mich gleich darauf, als eine bestürzte Amba aus der Küche heran stürzte um zu sehen woher der Lärm stammte. „Hübsches Ding, was ist denn los mit dir?“ Ich brachte ein Lächeln zustande und behauptete, dass der Wind die Tür so fest zugeschlagen hätte und dass alles in Ordnung wäre. Ich blinzelte hastig ein paar Tränen zurück und schluckte meinen Frust herunter. Obwohl Amba etwas skeptisch aussah, ließ sie mich allein. Ich schmiss mich frustriert aufs Bett und schlief, obwohl die Dunkelheit erst hereinbrach, mit Tränen auf meiner Haut ein. Ich streckte mich und gähnte herzhaft, schlug die Decke zurück und zog mich an. Plötzlich war ich im Wald. Die Dunkelheit schien alles zu verschlucken und ein Schauer rann mir den Rücken herab. Plötzlich wurde die Stille von einem lauten Brüllen zerrissen. Ein Grizzly stürmte auf mich los und seine rot leuchtenden Augen schienen mich zu durchbohren. Doch ich hatte keine Angst. Der Bär begann zu leuchten und plötzlich stand er vor mir. Der junge Mann, den ich mit Nukka im Wald gesehn hatte, der junge Mann der in der Gestalt des Bären versucht hatte uns zu töten. „Mein,“ sagte er mit tiefer Stimme. Seine grauen Augen schienen die raue See zu reflektieren. Er legte seine Hände um mich, zog mich an sich und küsste mich. Sein Körper war heiß und mein ganzer Körper schien seine Hitze zu übernehmen. „Dein Schicksal ist die Prophezeiung.“ Mit diesen Worten, verschwand er im nichts und überrascht und verwirrt wachte ich auf. Es war noch dunkel draußen und die Sterne funkelten wie kleine Diamanten in der sonstigen Finsternis. Ich schüttelte restliche die Müdigkeit ab und stellte fest, dass ich in meinen Klamotten eingeschlafen war. Als ich sie jedoch ausziehen wollte, hielt ich inne. Es war unglaublich heiß im Zimmer und ein wenig frische Abendluft würde mir mit Sicherheit gut tun. Also zog ich meine Fellboots an und kuschelte mich in meinen Mantel. Dann schlich ich leise aus dem Haus. Der Schnee war noch ganz frisch und knirschte unter meinen Füßen. Es war das einzige Geräusch, dass ich wahrnahm, ansonsten herrschte friedlichste Ruhe. Ich ging in Richtung Wald, geleitet von meinen Instinkten. Nach einigen Metern musste ich feststellen, dass es draußen verdammt kalt war, aber in meinem Kopf rasten die Gedanken nur so durcheinander und ich beschloss noch ein kurzes Stückchen weiter zu gehen um einen klaren Kopf zu bekommen. Ein lautes Knacken im Geäst, ließ mich die Luft anhalten. War da etwas? Ich wusste dass die Bären des Dorfes jetzt auf der Jagd waren, aber sie würden nicht einfach nur einige hundert Meter entfernt vom Dorf jagen, sondern viel tiefer in den Wäldern. Ich horchte in die Stille und zuerst glaubte ich, mich lediglich getäuscht zu haben, dann jedoch hörte ich wie sich ein großes Tier schnell näherte. Die Pranke des Bären streifte nur knapp an mir vorbei und ich war so erstarrt vor Schreck, dass nicht ein laut über meine Lippen kam. Ich konnte kaum etwas erkennen, nur sehr düstere Schemen und noch dunklere Schatten. Aber einen Bären? Dann meinte ich eine Bewegung zu erkennen und rannte los. Aber in welcher Richtung lag das Dorf? Die Panik hatte mich in irgendeine Richtung, weg von dem Bären getrieben. Aber war es auch der Weg zurück zum Dorf? Mein Puls beschleunigte sich, mein Herz raste wie verrückt. „Es war kein Eisbär“, schoss es mir durch den Kopf. Dafür war er zu dunkel gewesen. Ich konnte hören wie das riesige Tier hinter mir herlief, konnte sein knurren und Zähnefletschen ganz dicht hinter mir wahrnehmen. Plötzlich stolperte ich über irgendetwas, vermutlich eine Wurzel, und stürzte. Die Kälte des Schnees ließ mich vor Schreck aufkeuchen. Mein Geist war wie vereist und viel zu spät hatte ich begriffen, was passiert war. Der Bär stand direkt vor mir. Ich war mir sicher, dass er mich jeden Augenblick in Stücke reißen würde. Doch nichts geschah. Dann plötzlich, begann der Bär zu leuchten und blendete mich. Als ich blinzelte, war er verschwunden. Verwirrt ließ ich meinen Blick durch die Finsternis schweifen, doch es war nichts zu erkennen, zumal sich meine Augen erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen mussten. Langsam stand ich auf und klopfte mir ein wenig vom Schnee ab, als ich Schritte im Schnee hörte. Sie klangen menschlich. „Hallo?“, fragte ich mit bebender Stimme. „Ist da jemand?“ Die Schritte verstummten. Eine drückende Stille schwebte über dem Wald. „Bitte, wenn da jemand ist, ich brauch Hilfe! Ich weiß nicht mehr wie ich zurückkomme!“ Meine Stimme zitterte noch mehr als zu Beginn, Tränen brannten in meinen Augen und verschlechterten die ohnehin schon miese Sicht. Ich stolperte ein weiteres mal und konnte den Schnee schon beinahe schmecken, als ich mich etwas am Arm griff und zurückriss. „Kannst du nicht aufpassen?“ Die Stimme war dunkel und rau. Der tiefe Bass erinnerte mich an das Knurren eines Bären. Die Stimme war dicht an meinem Ohr und ich konnte seinen warmen Atem spüren. Dort wo er mich berührte fing meine Haut an zu kribbeln. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte er forsch, ließ meinen Arm aber immer noch nicht los. Sein Griff war fest und ich spürte wie mein Arm langsam einzuschlafen drohte, da er mir mit seiner Hand die Blutzufuhr ein wenig abzudrosseln schien. „Danke,“ brachte ich schließlich hervor. „Also, dafür, dass du mich aufgefangen hast.“ „Kein Grund gleich wie eine Tomate anzulaufen,“ entgegnete er mürrisch und ich spürte wie meine Wangen zu glühen anfingen. Das konnte er tatsächlich bei dieser Finsternis erkennen? „Ich begleite dich ein kleines Stück. Den Rest musst du alleine gehen.“ Seine Worte waren monoton und ohne Ausdruck. Es schien ihn nicht wirklich zu kümmern, was mit mir geschah. Ich versuchte mir vorzustellen wie er wohl aussah, doch die Finsternis erlaubte es mir nicht einen Blick auf ihn zu erhaschen. Mein Herz schlug wie wild und hämmerte gegen meine Brust. Beschämt dachte ich darüber nach, ob er es hören konnte. Statt einer Antwort nickte ich nur und griff nach seiner Hand, als er mich schließlich losgelassen hatte. Sein Körper versteifte sich unter meiner Berührung und er schüttelte meine Hand ab. Er knurrte irgendetwas, doch ich verstand nicht was er sagt. Für mich klang es wie: „zu kalt“. Also folgte ich dem Geräusch seiner Schritte. Es schien mir als würden wir eine Ewigkeit durch den Wald gehen, als plötzlich die Schatten lichter wurden und ein wenig Licht aus dem Dorf sich seinen Weg zwischen den Bäumen bis zu meinen Augen bahnte. Ich ging an ihm vorbei und ging weiter auf das Dorf zu. Ich wollte mich bereits ein weiteres mal bedanken und wandte mich um. Doch der geheimnisvolle Mann war schon verschwunden. --------------------------------------------------------------------------------- lange pause, ich weiß-.- aber bin total gestresst und da ich an allen geschichten gleichzeitig arbeite ( an dieser am meisten, ich weiß^^) komme ich nur langsam voran... naja ich hoffe irgendwer wird die geschichte weiterverfolgen:) würd mich über kommentare freuen^^ blackheart_ : Ich weiß dass er sich tagsüber verwandelt hat^^....die auflösung dazu kommt noch, aba cool dass es dir auf gefallen is :) *freu* lg eure dee^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)