Accidentally on Purpose von Papierherz (Lily und James.) ================================================================================ Kapitel 1: VERSTECKSPIEL. -------------------------  Ihr war nach weinen zumute, wenn sie daran dachte. Drei Jahre lang hatte sie es geschafft, unbemerkt zu bleiben, wenn sie unbemerkt sein wollte – ihre hervorragenden Arbeiten im Unterrichten machten dies manchmal schwer, doch genoss Lily oft genug ihre Einsamkeit -, doch plötzlich mit einem gewissen Zauberlehrling stellte sich das komplett auf den Kopf und fälschlicherweise bekam sie mehr Aufmerksamkeit, als ihr lieb war. Seit geraumer Zeit – wenn sie sich nicht täuschte, beinahe drei ganze Schuljahren – raubte James ihr den letzten Nerv und, selbst wenn es ihr schwer fiel, auch manchmal den Verstand. Und manchmal verdrehte er ihr sogar den Kopf – was sie wirklich, wirklich ungern nur zugab -, das dazu führte, dass sie solch ein Verhalten an den Tag legte, wie vor einigen Wochen. Sicherlich war es nicht so schlimm, dass man trauern musste, gar weinen, denn eigentlich hatte sie sich doch wohl gefühlt und eigentlich war da immer noch dieses warme Gefühl in ihr, und dennoch verschnürte es ihr gleichzeitig das Herz so zu, dass ihr nach weinen zumute war. James saß weit weg von ihr, zu weit weg, um die Nähe und diese Gefühle zu spüren, die sie den Abend zu vor überkommen sind, aber dennoch nah genug, um sie durcheinander und nachdenklich zu stimmen – für sie war diese Nähe schon beinahe tödlich, für ihn war es nie nah genug. Lily beobachtete, wie Sirius seinem besten Freund – Bruder wie sie darauf bestanden in Verbindung gebracht zu werden – lachend auf die Schulter klopfte, sodass dieser beinahe vorneüberkippte. Sie beobachtete dieses Leuchten in seinen Augen, als er laut auflachte und sich durch seine schwarzen Haare fuhr – bei Merlin, sie spürte dieses verdammte Verlangen, es selber bei ihm auszuprobieren – und sie beobachtete, wie er ihr einen kurzen sehnsüchtigen Blick zuwarf. „Lily, Lily, Lily. Pass auf, dass dir deine Augen nicht herausfallen von dem ganzen Starren.“ „Ich starre ihn nicht an.“, sagte sie säuerlich und schaute zu, wie Alice sich neben ihr auf dem Sofa niederließ, das prasselnde Feuer verdeckend, das ihr zuvor viel Wärme gespendet hat, wie es gerade einmal das Lächeln von James schaffte. Wo kamen eigentlich diese Gedanken her? Alice lachte und verstummte mit einem Mal, als ihr beim Auspacken ihrer Schulbücher klar wurde, welch Unmengen an Hausaufgaben auf sie warteten. Sie war wie Lily eine tüchtige Schülerin, auch wenn sie nicht halb so viel arbeiten musste, wie sie es dennoch tat, denn sie war talentiert und stammte aus einer ausnahmslos reinblütigen Familie. Aber sie fand es bemerkenswert von Alice, dass sie trotz allem nichts dem Zufall überließ, anders, als ein gewisser Potter, der sich nun ein weiteres Mal von der Menge feiern ließ. Was stellte er bloß immer an, dass er trotz einer arroganten, eingebildeten und absolut albernen Art so gemochte wurde? Sie warf ihm wieder einen Blick zu und ihr Gesicht verzerrte sich zu einer angewiderten Miene, als sie sah, wie sich eine Sechstklässlerin unglaublich reizvoll angezogen und mit einem unwürdigen Benehmen zu James begab, der sie mit einem interessierten Blick musterte. „Was für ein Idiot.“, grummelte sie und reckte ihre Nase in die Höhe, um ihre Abneigung offen zu tragen. Alice blickte verwirrt von ihrem Aufsatz hoch und versuchte sich ein Bild von der Situation zu verschaffen, was ihr durchaus schnell gelang, denn Lily hatte seit längerem oft die Angewohnheit, James und all seine Machenschaften aus sicherer Entfernung zu beobachten und zu kommentieren. „Ich denke, du stehst genauso auf ihn, wie er auf dich.“ Dass sie darauf einen Klaps auf den Hinterkopf, der in keinem Sinne liebevoll gemeint war, bekam, wunderte sie nicht sonderlich stark. Lily warf sich mit einer galanten Handbewegung ihr Haar über die Schultern. „Du redest ganz schön viel Schwachsinn, Alice, weißt du das?“ „Nein, aber danke, dass du mich darüber aufklärst.“ Es war ihr klar, dass Lily es nicht so meinte, wie sie es sagte, doch wenn man auf dieses Thema zu sprechen kam, das ganz eindeutig James Potter beinhaltete, fühlte sie sich schnell angegriffen und wurde manchmal beinahe rasend. Nun griff Lily seufzend nach dem Buch für Verwandlung und vergrub ihren Kopf soweit rein, wie es nur möglich war, um sich davon abzuhalten, James weiterhin zu beobachten. Es war natürlich nicht so, dass sie es tat, um ihn zu sehen, sie war lediglich daran interessiert, ob er nicht wieder etwas anstellte, was absolut gegen jede Moral war und vor Ungerechtigkeit strotzte. Sie blickte nun doch über den Rand ihres Buches hinaus und sah, was ihr - nach ihrer Meinung – hätte lieber verborgen bleiben sollen. James Potter starrte sie an. Es war nichts neues, nicht im Geringsten, aber dennoch hasste sie es wie die Pest, wenn er das tat. Wenn er sie mit seinen großen rehbraunen von dichten Wimpern umrahmten Augen anstarrten und manchmal dabei dieses klitzekleine Lächeln auf dem Gesicht hatte, aber nur manchmal, denn oftmals war es dieses überhebliche Grinsen, was sie hasste – denn irgendwie musste sie zugeben, dass es verdammt attraktiv war -, doch in diesem Augenblick war es doch diese leicht angehobenen Mundwinkel, die sie dazu brauchten, sich sofort wieder hinter ihrem Buch zu verstecken. Sie wusste haargenau, was er dachte, was sich in seinem unumstritten hübschen Köpfchen abspielte, denn nach dem kurzen Tanz – sie hatte sich nicht mehr lange auf den Beinen halten können, denn der Feuerwhiskey war verdammt stark – hatte er sie beinahe bis zu ihrem Bett auf Händen tragen müssen, doch wessen Mädchentraum war es nicht schon immer gewesen, von einem Prinzen auf Händen getragen zu werden? Wobei James Potter vielleicht nicht das verkörperte, was einen Prinzen ausmachten würde. Verschwommen erinnerte sie sich noch daran, dass sie ihre Nase noch ein letztes Mal in seinem Hemd gebettet hatte, um seinen betörenden Geruch einzuatmen, der ihr jetzt noch in Gedanken schwebte, bevor sie ein ‚Danke‘ genuschelt hatte. Wage drangen Erinnerung zu ihr, in denen James ihr sanft durch die Haare gestrichen hatte, doch sie konnte sie bei Merlin nicht daran erinnern, ob dies wirklich geschehen oder es nur ein Hirngespinst von ihr war. „Du verhältst dich so kindisch, Lils!“, sagte Alice und schaute zu, wie Lily sich zögernd zu ihr wandte, als wäre sie vertief in ihr Buch gewesen. Lily schaute sie mit einem fragenden Blick an und hoffte innerlich, dass ich Verhalten allen anderen verborgen geblieben war. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Mit den Worten versuchte sie einem Gespräch zu entgehen und vergrub ihren Kopf wieder hinter dem großen Buch mit den bereits verblichenen Seiten. Alice rollte mit den Augen und erhaschte dabei einen Blick auf die Rumtreiber, die scheinbar etwas auszuhecken schienen. Da hätte Lily mal wieder genug Stoff, um zu explodieren und ihrer Laune freien Lauf zu lassen. „Selbst ein blindes Huhn würde merken, dass du Gefühle für Potter hast.“ „Dann muss das Huhn aber verdammt blind sein, so etwas nur ihn Erwägung zu ziehen.“, zischte Lily, als sie mit einem Ruck wieder ihren Kopf zu ihrer Freundin drehte, die nur leicht genervt dreinblickte und dann mit den Schultern zuckte. Lily hob ihren Kopf leicht in die Höhe und sagte mit einer festeren und lauteren Stimme: „Ich hasse James Potter.“ Dass sie damit Aufmerksamkeit auf sich zog, war ihr durchaus bewusst, aber niemand kümmerte sich großartig darum, was sie zu dem Thema zu sagen hatte, denn so spektakulär viele ihrer Kämpfe waren, genauso müde waren sie, dass sie dies sich ständig wiederholte, und Lily entging auch nicht, dass James‘ Kopf in die Höhe schnellte und er sie mit einem wehmütigen Blick fixierte. Mit einem leicht mulmigen Gefühl im Magen, riss sie ihre Augen von ihm weg – sie hatte ihn aus dem Augenwinkel beobachtet – und blickte nun wieder Alice an, die sie skeptisch musterte. „Wie du meinst.“ „Und wie ich das meine!“ Mit einer kurzen Handbewegung unterstrich Lily ihre Aussage und versuchte sich diesmal wirklich auf ihr Buch zu konzentrieren, wenn nicht bei jedem gelesenen J und P ihre Gedanken wieder dem jungen Zauberlehrling gehören würden, was sie wütend machte, dass sie mit einem frustrieten Ton das Buch auf den Tisch warf und die Arme vor ihrer Brust verschränkte und aus dem Fenster starrte, der Ausblick auf einen dunkelgrauen Wolkenhimmel ließ. „Hey hey, Evans. Nun aber mal sachte.“, hörte sie eine tiefe Stimme sagen und sie blickte auf zu Sirius Black, der mit einem überheblichen Grinsen zu ihr niederschaute. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute sie ihn an und wartete auf eine Erklärung seitens seiner, wieso er sie ansprach, denn dies war mit Abstand eins der Dinge, die nicht ohne einen guten und großen Grund passierten. Er fuhr sich lässig durch die Haare und setzte sich auf den Tisch sie nicht aus seinen Augen lassend. „Evans, Evans, Evans.“, leierte er und machte eine Handbewegung, die sich nicht einordnen konnte und blickte dabei kurz zur Seite. „Du weiß, ich bin ein viel beschäftigter Mann“, Lily schnaubte verächtlich und sagte: „Was willst du, Sirius?“ Seine Miene hellte sich auf. „Danke, dass du dich so anbietest. Slughorn hat immer solche Anforderungen - “ Lily stand auf und schaute auf ihn nieder, was durchaus schwer war, denn er war ein Riese – im anderen Sinne als Hagrid - und sie ziemlich klein, und dass er saß änderte nicht viel an dieser Tatsache. „Ich würde sogar eher mit Potter ausgehen, als dir meine Hausaufgabe zu überlassen.“ „Oh, warte nur bis ich das James erzähle.“ Sirius grinste überheblich und stand ebenfalls auf, sodass Lily ihn nun anschauen musste. „Tu, was du nicht lassen kannst, Black. Alice, lass uns essen gehen.“, sagte sie nun, ohne den Blick von Sirius zu wenden, der nun arrogant auf sie niederschaute. „Was für eine Schreckschraube.“ Es war durchaus in seiner Absicht, dass sie das hörte, denn er hegte seit langem eine leichte Abneigung gegen sie, denn so sehr er ihr Verhalten oftmals amüsant fand, so sehr verabscheute er auch, wie sie sich seinem besten Freund gegenüber verhielt, der sie beinahe vergötterte. Lily erdolchte ihn beinahe mit ihren Blicken, doch er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und schritt zu seinen Freunden zurück, bei denen James sah, der die beiden mit einem interessierten Blick beobachtete. Lily drehte sich um, als James‘ Kopf sich in ihre Richtung drehte und ging demonstrativ davon, Richtung Potraitloch, wo sie auf Alice wartete, die noch ihre Sachen zusammenpackte und ihr dann hinterherlief. Das Mittagessen entpuppte sich als nicht wirklich erholsam, auch wenn Lily sich vorgenommen hatte, James möglichst aus dem Weg zu gehen. Dies erwies sich durchaus als schwer, wie Lily hatte schon feststellen dürfen. Hogwarts war groß, keine Frage, und die Gänge endlos und unzählig, dennoch war es beinahe unmögliche, James nicht zu begegnen. Lily wurde buchstäblich vom Unglück verfolgt und es trieb sogar so sehr in den Wahnsinn, dass sie sogar daran dachte, es könnte an ihr liegen, dass sie ihm ständig begegnete, aber diese Idee war dermaßen absurd, dass sie sich selbst nur belächeln konnte. Niemals würde sie sich dies selber antun. Was sie durchaus glücklich stimmte war, dass es immer noch Zeiten gab, an denen sie sich sicher sein konnte, dass sie Ruhe vor James hatte. Zum Beispiel ließ sie sich so gut wie nie mehr bei Quidditchspielen blicken, dann machte sie es sich im Gemeinschaftsraum gemütlich und machte ihre Hausaufgaben. Ebenfalls eine schöne Zeit zum Entspannen waren die Zeiten, in denen James Training hatte. Oftmals war das sehr oft, denn er war passionierter Spieler, was sie wunderte, denn für diesen Sport konnte sie sich kein bisschen begeistern, was vielleicht einfach daran lag, dass sie lieber ihr Köpfchen benutzte, als Muskeln, denn diese halfen einem in misslichen Lagen nicht weiter. Oft trennten sie Welten, doch beim Essen waren sie immer noch zwei Hogwartsschüler, zwei Gryffindors, die sich immerhin einen Tisch teilen müssten, und das Schicksal wollte sie einfach nicht in der Menge untergehen lassen. „Jamie.“, hörte er eine quirlige Stimme über dem Wirrwarr der anderen in der Großen Halle rufen. Er ignorierte es gekonnt, schenkte Sirius seine ganze Aufmerksamkeit, der ihm grinsend von seiner neuesten Eroberung vorschwärmte – und einige Details ausplauderte, die eigentlich nicht von seinem Interesse waren -, doch schon drang ein weiteres Mal sein entstellter Name an sein Ohr. „Jamiiiiie.“, er blickte genervt hinüber zu dem Übeltäter, und - selbst wenn er zugeben musste, dass sie keinen schlechten Anblick bot, mit den blonden Korkenzieherlocken, die lang über ihren Rücken fielen und den strahlend blauen Augen, die ihn groß und glänzend anschauten - hob geringschätzig seine Augenbrauen. Beatrice, soweit er ihren Namen behalten hatte – ja, verdammt, er war nicht stolz darauf, dass er so abgehoben war, was seine Liebschaften anging -, hielt ihm ein Messer und einen Apfel hin und schaute ihn erwartend an. „Hilf mir, Jamie.“, jammerte sie und wedelte noch etwas mit ihren Händen vor seinem Gesicht herum, was sie von ihm erwartete, blieb ihm immer noch verschlossen. Sirius stieß ihm den Ellbogen in die Seite und äffte seine neue, alte Errungenschaft – er hatte nicht in Träumen daran gedacht, die Beziehung mit ihr zu vertiefen, denn sie war nicht das, was er sich erhoffte (ein kurzer Blick glitt hinüber zu Lily Evans, die lachend ihre Freundin spielerisch auf die Schulter schlug) – nach: „Ja, Jamie. Hilf ihr!“ Er warf seinem besten Freund einen vernichtenden Blick zu und wandte sich dann an Beatrice, die ihre hübschen Lippen zu einem Schmollmund verzog. „Du machst doch Witze.“, sagte James und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Bei Merlin, niemand konnte von ihm erwarten, dass er einer kleinen, sinnlosen Affäre, die nur dazu diente, dass er sich auf andere Gedanken brachte, den Apfel schälte – sie hatte da wohl etwas falsch verstanden. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung etwas und ihr Mund fiel etwas auf. „James!“, quietschte sie heißer und ließ den Apfel dumpf auf den Tisch aufkommen und das Messer klirrend auf ihren Teller fallen. Damit zog sie die Aufmerksamkeit einiger Gryffindors auf sich, die nun neugierig in ihre Richtung blickten. Einige schüttelten den Kopf, denn dies war nicht das erste Mal, das etwas mehr in die Beziehung zu dem großen James Potter interpretiert wurde, dabei müsste jeder, der noch klar bei Verstand war merken, dass er erst oftmals nicht so ernst meinte, was wohl auch Lilys Verhalten ihm gegenüber erklären und ebenfalls entschuldigen würde. Sirius schüttelte den Kopf und sagte mit eines ausfallenden Handbewegung: „Wirklich James. Nur weil sie nicht Evans ist und über einen erschreckend kleinen Wortschatz verfügt, musste du sie doch nicht so behandeln.“ Auf James Gesicht war nun ein Grinsen zu entdecken, dass bei der beleidigten Miene des Mädchens ihm Gegenüber größer wurde. Neben ihm prustete Peter lachend los, während Remus, sein Gesicht in den Händen versteckend, leise vor sich hin lachte. James haselnussbraune Augen huschten durch die Reihen, über Teller und Essen hinweg, zu Lily, die bei ihrem gefallenen Namen auf das Gespräch aufmerksam wurde. Er musterte ihren leicht geneigten Kopf, wie sie ihren Mund pikiert etwas spitze und mit blitzenden Augen auf den weiteren Verlauf des Gesprächs wartete. „Schade eigentlich, dass sie nicht Evans ist.“, sagte James ohne den Blick von der Rothaarigen zu lassen, die ihn nun verwundert musterte. „Die ist wenigstens nicht zu blöd zum Essen und weiß wie man einen Zauberstab in der Hand hält.“ Leises Lachen ging durch die Reihen, während Beatrice Tränen in die Augen schlugen. Er hörte, wie Sirius sich über ihr Verhalten abließ und ignorierte mit gekonnt fehlendem Mitleid, dass er sie verletzte – immerhin hatte er keinen Vertrag unterschrieben, in denen er verdammt werden würde, wenn er dies wagte, also, was hatte er zu verlieren? Immerhin fühlte er sich erheblich in seinem Stolz verletzt, wenn sie ihn mit merkwürdigen Kosenamen ansprach. Nur Remus‘ Lachen erstarb und er wartete mit ernster Miene darauf, dass die Situation eskalieren würde – für ihn war der Spaß inzwischen vorbei. Beatrice Gesicht lief puterrot an und warf ihre Haare über die Schulter und starrte James an, als hätte er ihr veröffentlicht, dass er sie jahrelang betrogen hätte; was für sie durchaus mit der Situation zu vergleichen war. „Nun, dann geh doch mit ihr aus, wenn ich deine Zeit vergeude.“ Lily, die alles aus sicherer Entfernung beobachtete – wie es ihr schien -, bekamt plötzlich mehr Aufmerksamkeit, als sie es gewollt hätte, denn einige Köpfe drehten sich neugierig in ihre Richtung, als erwarteten sie, dass Lily mit einem Kampfschrei über den Tisch auf James losgehen würde; diesen Gefallen würde sie ihnen nicht tun, auch wenn James nichts anderes als eine Tracht Prügel verdient hätte, wenn er sie so öffentlich bloß stellte und in Verlegenheit brachte. Besagter zuckte mit den Schultern und drehte sich plötzlich in ihre Richtung. „Evans.“, rief er zu ihr hinüber, was noch mehr Schaulustige anlockte. „Wie wär’s – “ „Träum weiter, du Spinner.“, fauchte sie und registrierte das wohlwollende Grinsen, zu dem sich Beatrices Lippen sich verzogen. „In all meinen Träumen spielst du die Hauptrolle, Evans.“, säuselte er und Lily stieg Röte ins Gesicht, aus Wut verständlicherweise, denn nun saßen um sie herum nur belustigte Gesichter, was sie noch zorniger machte. „Und du in all meinen Albträumen, du eingebildeter, arroganter, nichtsnutziger Idiot!“, rief sie heraus und schlug mit den Händen auf den massiven auf und ihr Geschirr machte einen kleinen Sprung, als wäre es erschrocken über ihre Tat – ebenso wie das Gesicht von James, das sich leicht verwundert verzog. Sirius neben ihm prustete los. Doch als James sich durch seine schon abstehenden Haare fuhr und sie noch unordentlicher machten, kam auch sein Grinsen wieder an seinen Platz zurück. „Welch lieblichen Worte aus deinem Mund. Mhm, du bist sehr hübsch, Evans, weiß du das? Na komm schon, nur ein Butterbier zusammen.“ Lily sprang auf und ihre Haare fielen über ihre Schultern als sie herumwirbelte und James mit ihren Blicken zu erdolchen versuchte. Dieser stellte fest, dass sie hinreißend aussah, selbst wenn sie fast vor Wut explodierte, was eindeutig der Fall war. „Ich trinke lieber zehn Butterbier mit einem Troll, als ein einziges mit dir, Potter!“ „Ah, du spielst also die Unerreichbare.“ Gemurmelt und leises Gelächter füllte wieder den Raum und Lily schrie frustrierend auf, als sie davonbrauste, mit Alice, die ihr schnell hinterherlief, und ließ James zurück, der ihr hinterher schaute. Oh ja, sie war großartig! „Ich frag mich, was sie so wütend gemacht hat.“, sagte Sirius und führte schulterzuckend sein Essen fort und James stimmte in sein Lachen mit ein. Vielleicht merkte er selber nicht, wie ernst ihm die Sache war.    Mitte des 5. Jahres. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)