Xont, der Ladenhüter von Papenstiehl ================================================================================ Kapitel 1: Xont, der Ladenhüter ------------------------------- *Ähem!*, Xont räusperte sich. „Wollt ihr etwa nicht zahlen, was ihr da gerade eingesteckt habt?“ Der junge Mann drehte sich langsam zu Xont um. „Äh…ich?“ „Ja genau, ihr da mit dem großen Schwert und den übermäßig übertrieben gegeelten Haaren. Ich kann nur einen von eurer Sorte hier im Laden sehen. Zeigt mir eure Taschen!“ „Das... äh… geht jetzt nicht“, presste der junge Mann unsicher zwischen seinen Lippen hervor. Wütend stemmte Xont seine Hände in die breiten Hüften. Solch eine Dreistigkeit hatte er selten erlebt. Erst letzte Woche hatte so ein Bengel versucht, eine ganze Ladung Tränke in seiner Hose rauszuschmuggeln. Nur weil diese dahergelaufenen Abenteurer lächerlich riesige Waffen bei sich trugen, hielten sie sich für etwas Besseres. Pah! So etwas machte den alten Xont verdammt sauer, das musste er sich als hart arbeitender Ladenbesitzer nicht gefallen lassen. „Junge! Leer jetzt sofort deine Taschen, oder ich werd hier gleich mal ausrasten!“ Doch der junge Mann wippte nur von einem Fuß auf den anderen und starrte starr nach vorne. „Wie heißt du Junge?“, Xont wurde immer geladener, sein Gesicht rief bereits rot an. „C… Cloud“, kam die gedruckste Antwort aus dem Mund des Jungen. Dann schluckte er und setzte sehr schnell redend nach: „Hören Sie: wir, meine Freunde und ich, sind auf einer Mission, so wichtig wie sie es sich gar nicht vorstellen können. Wir müssen den unvorstellbar mächtigen und ebenso unvorstellbar bösen Shin-Ra Konzern zerstören und seine fiesen Handlanger zur Strecke bringen, um die schamlose Ausbeutung des Planeten zu stoppen. Des weiteren verfolgen wir die wahnsinnig gewordene Inkarnation des legendären, unbesiegbaren Kriegers Sephiroth, den wir besiegen müssen um zu verhindern das eine uralte außerirdische Macht den Planeten zerstört indem sie einen Meteor beschwört. Außerdem müssen wir unzählige stets an den ungünstigsten Stellen aus dem Nichts auftauchende Gegner besiegen, die fast genauso schnell stärker werden wie wir. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, bin ich oft total depri weil ich noch nicht einmal genau weiß, ob ich vielleicht nicht doch selber böse bin.“ Mit einem langen *Puhhhhhhhhhhhh* beendete Cloud seine Rede. Xont blickte ihn nur zweifelnd an. „Man hats nicht leicht als Abenteurer. Aber das verstehen Sie sicher nicht“, seufzte der Junge. Xont kratzte sich am Hinterkopf und überlegte kurz. „Das ist mir Scheißegal! Du hast zu zahlen wie jeder andere auch!“ Kurz entschlossen holte der Alte seinen langen Kampfstab unter der Ladentheke hervor, hob seinen Wanst an und sprang mit einem schnellen Satz über die Theke auf die Seite des Jungen. Der war sichtlich perplex über die Agilität des dicken alten Ladenbesitzers. Nach einer kurzen Schrecksekunde griff dieser Cloud nach dem überdimensionierten Schwert auf seinem Rücken, hatte jedoch Mühe es hervorzuziehen, da es sich offenkundig in den Tragegurten auf seinem Rücken verfangen hatte. „Junge, lass den Scheiß!“, Xont hielt ihm drohend seinen Stab entgegen. „Gib mir das Zeug zurück, oder bezahl es!“ Der junge Cloud schwitze und mühte sich vergebens ab, das Schwert zu ziehen. „Sie haben keine Ahnung was das Leben als Abenteurer kostet!“, weiter fummelte er nach dem Schwert auf seinem Rücken. „Dauend neue Ausrüstung, Magie, und Tränke, wer soll das alles bezahlen?“ „Mir egal“, fauchte Xont ihn an, „Ich muss auch leben! Extra für Lümmel wie euch hab ich den ganzen magischen Schund aus Fernost importiert, und so dankt ihr mir!“ Xont holte aus und schlug dem Jungen mit voller Wucht gegens Schienbein. „Auuuuuuuuuu!“, Cloud schrie auf und zuckte kurz zurück, doch der Schlag schien ihn kaum verletzt zu haben, es wirkte fast als wäre er immun dagegen. Xont keifte ihn an: „Du bist wohl ein besonders hartnäckiger Bursche!“ Gerade wollte er zum nächsten Schlag ansetzen, da kramte der Junge in der Tasche mit den gestohlenen Dingen und holte eine leuchtende Kugel hervor. Xonts Augen weiteten sich, als er erkannte was dieser Vagabund vorhatte. Er konnte nur noch kurz erschrocken aufächzen, und zwei Sekunden und ein leuchtend rotes Glühen später lag er bewusstlos am Boden. Unbestimmte Zeit war verstrichen, als eine dicke Zunge über Xonts Gesicht schleckte und schlawonzte, ihn damit aus seiner Bewusstlosigkeit aufweckte und keine Stelle trocken ließ. „Jar-Jar du verdammter Köter, mach das du da wegkommst.“ Xont richtete sich mühsam auf. Seine Lunge brannte, seine Glieder ächzten. Dort wo vorher noch sein wohlgeformter Bauch sein Bestes Hemd weit ausgedehnt hatte, klafften nun verkohlte Brandlöcher und der Stoff hing nur noch in Fetzen herab. Wann war er bloß auf die vermaledeite Idee gekommen, Waffen und Angriffsmagie in seinem Laden zu verkaufen? Das musste doch schief gehen! „Das war endgültig zu viel, diesmal werde ich mir das nicht gefallen lassen“, knurrte er Jar-Jar entgegen, der ihn mit großen Augen anglotzte. „Diesen Halunken werde ich verfolgen und schnappen, und dann wird er beim Garuda sein blaues Wunder erleben das ihm hören und sehen vergeht wenn ich ihn verprügle.“ Wütend riss Xont sich die Reste seines Besten Hemdes vom Leib. „Komm Jar-Jar, wir gehen!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)