Schreibübungen & Co. von Ditsch ================================================================================ Kapitel 1: #11: Lipogramm - Darf ich bitten? -------------------------------------------- Die Idee hierzu kam mir, als ich im Autoren-Zirkel über das Schreiben von Lipogrammen diskutierte. Ich hab mir überlegt, man könnte ja eine alte Geschichte so umschreiben, dass ein bestimmter Buchstabe nicht mehr vorkommt. So wird viel deutlicher, wie schwierig diese Angelegenheit eigentlich ist. Diesen One Shot findet ihr - mit allen Buchstaben - hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/145464/181203/531805/default/ Zuerst habe ich mich jetzt daran versucht, das D wegzulassen. Hauptprobleme sind dabei das Fehlen von bestimmten Artikeln, Relativsätzen und Konjunktionen wie und, dann, da, denn... Ich hoffe, es klingt nicht allzu merkwürdig U.U ~~~ Percy war ratlos, was schon etwas heißen musste. Er war immerhin Jahrgangsbester, langjähriger Vertrauensschüler, seit einigen Monaten sogar Schülersprecher. Aber bei seinem aktuellen Problem half ihm kein Titel weiter; ganz im Gegenteil: letzterer hatte es sogar erst verursacht! In wenigen Wochen war Weihnachten. An sich war ein Fest noch kein Problem, aber ihr Schulleiter hatte heute einen Ball angesprochen, eröffnet – natürlich! - vom Schulsprecher samt Partnerin. Percys erstes Problem hierbei war seine Partnerin. Er kannte einige Schülerinnen, aber keine von ihnen erschien ihm im ersten Moment glamourös genug für solch ein wichtiges Ereignis. Weiterhin konnte er sich gut vorstellen, wie alle Schüler sich beim Anblick seines gebrauchten Festumhangs so schnell es ging entfernten. Am schlimmsten waren aber seine fast nicht gegebenen Kenntnisse im Tanz. Trotz aller Schwierigkeiten war er sich sicher, am Weihnachtstag einen Höhepunkt seiner Karriere erleben zu können. Er war schließlich Percy Weasley, also konnte gar nichts schief gehen. Zuerst einmal musste er sich um einen Festumhang kümmern. Jener in seinem Besitz war schon beim Kauf längst nicht mehr schön gewesen, zusätzlich war er ihm viel zu kurz. Percy hatte schon einen Plan, wie er Problem Nummer zwei lösen konnte: er konnte bei seiner Mitschülerin Samantha Jolie anfragen. Wenn er erwähnte, wie hässlich sein Festumhang war, bat Miss Schönheit – wie man sie auch manchmal nannte – sicherlich ihre Mutter, eine Nähexpertin, ihm einen neuen zu nähen, um nicht mit einer hässlichen Person tanzen zu müssen. Somit wäre Problem Nummer zwei auch gelöst. Nun blieb also nur noch sein Tanzproblem. Es half nur eins: üben. Also gab Percy seine letzten Sickel für ein altes Lehrbuch aus. In ihm waren alle wichtigen Tänze aufgeführt, also fing er gleich an zu lernen. Einige Nächte lang prägte er sich Tanzschritte ein, statt zu schlafen. Aber Theorie allein reichte nicht aus, also setzte er an einem freien Nachmittag seinen ersten Praxisunterricht an. Sein Stolz ließ es nicht zu, einen Mitschüler um Hilfe zu bitten, also musste er wohl alleine üben. Gut genug, um es hinzubekommen, war er allemal. Als er ein leeres Klassenzimmer betrat, fiel ihm ein alter Besen auf, eingestaubt, aber immer noch intakt. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs hatte er ihn von Spinnenweben befreit. Schon lag sein schlanker Holzstiel in Percys Fingern. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er ihn mit einem weiteren Zauberspruch zum Leben erweckte. Er fühlte sich an einen Text über einen Zauberlehrling erinnert, besprochen bei ihrer Einheit über Muggelkunst. Sogleich legte er voller Elan los. Als schließlich Weihnachten gekommen war, fegte Percy mit Samantha nur so übers Parkett. Eins musste er sich aber eingestehen: sein Besen war ein viel besserer Tanzpartner gewesen als seine Mitschülerin... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)