Verlorene Schachfigur von DKelli (LelouchxSuzaku) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallöle! Diese FF widme ich The_Dreamer (unter anderem auch wegen unserem gegenseitigen Ansporns ^^). Bin wirklich froh, dich kennen zu lernen und jemanden zu haben, der einem selbst ziemlich gleicht. ---------------- Ich habe den König getötet. Ich töte ihn jede Nacht. Nie sehe ich sein Gesicht. Dennoch weiß ich, dass er mein König ist. Wieso töte ich ihn? Sanft fange ich ihn auf, damit Seine Hoheit nicht auf den Boden fällt. Damit seine Würde nicht abfällt. Ich sehe kein Blut. Aus seiner Wunde fließt Blau. Warum ist es so kalt? Ich möchte sein Gesicht sehen. Seine blutverschmierte Hand berührt mich an der Wange, wunderlicherweise ist sie warm. Berührt er mich, weil er mich kennt? Wieso erkenne ich meinen König nicht? „Suzaku.“ Spricht er zu mir? Ich kann es nicht sehen. „Weinst du?“ Diese Stimme… „Lelouch..?“ „Ich sehe das Blut an deinen Händen… Fühlst du dich jetzt besser? Du hast es doch geschafft: Du hast Britannien besiegt. Du hast Japan befreit. Wieso weinst du dann?“ Diese Kälte mit der er spricht… ist unerträglich. „Ich… wollte nicht den Weg des Blutvergießens gehen. Ich wollte es nicht tun“, rechtfertigte ich mich. „Das weißt du doch!“ „Ich weiß. Ganz ruhig. Ich bin bei dir. Hör bitte auf Tränen zu vergießen.“ Ist er mein König? Bitte nicht… Ich will ihn nicht jede Nacht töten müssen! Eisige Kälte umschließt mein zerrissenes Herz. „Suzaku!“ Lelouchs Stimme lässt mich aufschrecken. Violette Augen schauen mich emotionslos an. „Endlich bist du wach.“ Hatte er mich in meinem Traum gerufen? Hatte er mir tröstende Worte zugesprochen? Nein. Ich sollte mir keine Illusionen erschaffen. Er seufzte und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Sein Blick fiel auf die Nachttischuhr. „Du musst los, sonst kommst du zu spät zum Dienst.“ Ich musste bei seiner teilnahmslosen Stimme schlucken. Er hatte mich nicht getröstet. Es war ein Traum gewesen. Wieso nahm es mich immer noch so mit? So war es doch jeden Morgen. Seit wir uns wieder gesehen hatten. Ich war so glücklich gewesen. Hatte meine Familie wieder gefunden. Auch wenn es seltsam klingen mag: Wenn Nanali, Lelouch und ich zusammen waren, waren wir eine Familie und machten keinen Hehl daraus. Ich liebte sie beide wie meine Familie. Doch Lelouch liebte ich mehr. Schon immer. Er hatte meine Gefühle erwidert. Irgendwann hatte ich mich ihm gänzlich hingegeben… Doch er war undurchschaubar, herrisch, kalt. Es macht mir nichts aus. Solange ich mit ihm zusammen sein kann. Er ist mein Ein und Alles. Mein König. „Kommst du heute in die Schule?“, kam es vom Bett, als ich mich anzog. „Ich kann dem Unterricht nicht beiwohnen, aber ich komme zur Schülerratssitzung.“ Lelouch antwortete nicht, starrte nur gedankenverloren vor sich hin. Dieser Blick sagte mir, dass ich keine Wärme von ihm erwarten konnte. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf den Schwarzhaarigen, der mich nicht wahrzunehmen schien, verließ ich sein Zimmer, seine Wohnung ohne ein Wort des Abschieds. Ich mag keine Abschiede. Und bei ihm war ich mir nicht sicher, ob ich nach einem Abschiedswort überhaupt wiederkommen durfte. Ich klebte gerade die Umschläge der Einladungen zum Ball zu, als Suzaku den Versammlungsraum betrat. Er sah sich verwundert um. „Wo sind denn alle? Hallo Nina.“ Das kleine Mädchen nickte ihm scheu zu und wandte sich wieder ihrem Computer zu. „Die sind alle Plakate holen. Wollen Werbung für das Fest nächste Woche machen“, erklärte ich sachlich und suchte seinen Blick. Es war nur für einen kurzen Augenblick, aber man konnte es deutlich sehen. Großer Schmerz sprach aus den grünen Seelenspiegeln. War es wegen mir? „Was ist los?“ „Ich bin nur kurz vorbei gekommen um zu sagen, dass ich doch nicht kommen kann. Prinzessin Euphemia hat mich zu sich beordert.“ Er klang ein wenig traurig. Euphemia. Unbewusst biss ich die Zähne aufeinander. Wieso musste sie mir mein Spielzeug wegnehmen? Ich kenne meine Schwester nur zu gut. Wir sind uns sehr ähnlich. Zwar kann sie, im Gegensatz zu mir, verlieren, aber wenn sie etwas besitzt, gibt sie es genau so wenig her wie ich. Aber Suzaku hatte sich entschieden und ist ihr Ritter geworden. Hat mir den Rücken zugekehrt. „Oh… Das ist natürlich schade.“ Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken. Enttäuschung darüber, dass ich Suzaku im Beisein der anderen nicht meine natürliche Seite zeigen konnte. Jedes Mal, wenn wir allein waren, konnte ich einfach nicht anders als kalt zu sein. Zu oft wandelte sich meine Enttäuschung dann in Frust. Er hatte sich von mir abgewandt und nur in manchen Nächten war er flüchtig mein eigen. Nur dann war er mir nah. „Hast du noch ein paar Minuten Zeit? Ich wollte kurz mit dir sprechen.“ „Oh natürlich.“ Ich ließ meine Arbeit liegen und wir zogen uns in ein leeres Klassenzimmer zurück. Du lehnst dich an die Wand, die Hände in den Hosentaschen und beobachtest mich. Wir schweigen uns an. Bitte sieh mich nicht so an… „Willst du mit mir reden, Lelouch?“ Bitte sprich meinen Namen nicht aus… „Nein, nicht wirklich.“ Sanft legen sich meine Lippen auf deine. Dein Geschmack ist nicht mehr so süß wie früher. Seit ich dich an meine Schwester verloren habe… eher herb-bitter. Als ich von dir ablasse, leckst du dir die Lippen und ziehst mich an deinen muskulösen Körper. „Was ist los? Fühlst du dich nicht gut?“ Deine warme Stimme dringt zwar an mein Ohr, erreicht aber nicht mein kaltes Inneres. Ich spüre deine Wärme und knöpfe deine Schuluniform auf. „Frust abbauen“, hauche ich und küsse dich nochmals. Tiefer, gröber. Meine Hände streifen dein Oberteil herunter, fahren an deinen Seiten entlang. „Ist was passiert?“, raunst du in mein Ohr während ich deinen Geruch in mich aufnehme. „Ich habe etwas verloren.“ „Etwas Wichtiges?“ Ich öffne deine Hose und lasse sie fallen. „Meine… liebste Schachfigur.“ Ich konnte dir nicht sagen, dass du es bist. Wie hättest du wohl reagiert? Hättest du mir immer noch diesen entflammenden, mitfühlenden Blick zugeworfen? Ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen. „Das ist –“ Du keuchst leise auf und atmest schneller. „…ärgerlich.“ Meine Linke umfasst deinen Nacken, meine Rechte streicht über deine Lenden. Merkst du es nicht? Siehst du nicht wie sehr ich mich nach dir sehne? Du bemerkst es nicht, sonst würdest du mich nicht immer so traurig ansehen. Als ob du dich entschuldigen wolltest. Meine Lippen treffen deine Heißen, sie verlangen nach mehr. Sie wollen mehr von dieser Wärme. Ich bin süchtig nach deiner Hitze, die es schafft die Eiseskälte zu vertreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)