Beinahe von Demona ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Auf Wunsch hier die Übersetzung zu "Almost worth it" Beinahe (Oneshot) Hiroto hatte gebettelt. Er hatte gefleht. Er ging sogar soweit zu winseln, weil er wusste, dass seine kindische Quengelei seinen Liebhaber manchmal dazu brachte, seinen Wünschen nachzugeben (wenn sie ihn nicht soweit verärgerte, dass er eher eine Strafe für angebracht hielt). Manchmal jedoch schien es dem anderen möglich, genau zu bemerken, ob seinem jüngeren Liebhaber eine Idee wirklich am Herzen lag. Wenn er in nachsichtiger Stimmung war, würde er solcherlei Bitten manchmal sogar gewähren. Wenn nicht, fand er immer einen Weg, Hirotos Wünsche zu verdrehen, und den Jüngeren ein wenig damit zu quälen. Das hielt ihre Beziehung sehr... spannend. Um nicht zu sagen: aufregend. Beängstigend war ein Wort, das Hiroto schnell wieder in die Tiefen seines Geistes entließ und vollständig verwarf. Auch wenn sein Liebhaber es manchmal fertigbrachte, ihn zu überraschen, indem er ihm aufzeigte, wie weit seine eigenen Grenzen noch ausgereizt werden konnten, die er für festgelegt gehalten hatten. Manche mehr als andere. Trotzdem war Hiroto sich immer dessen bewusst, dass es nur eines einzigen Wortes bedürfte, um jede Szene zu beenden, die der andere so sorgfältig vorbereitet hatte. Dieser Umstand ließ Hiroto oft darüber nachdenken, wie das Machtverhältnis in ihrer Beziehung eigentlich wirklich lag. Hiroto dachte an die letzte Gelegenheit zurück, als sein Liebhaber, oder zu diesem Zeitpunkt eher Master, es für nötig gehalten hatte, ihn zu bestrafen. Er konnte ein leichtes Schaudern nicht unterdrücken, was nicht unbemerkt blieb, und das unheilige Lächeln auf den Lippen des anderen trug nicht gerade dazu bei, Hiroto zu beruhigen. Vielleicht war jetzt nicht der beste Zeitpunkt gewesen, um sein Anliegen vorzutragen? Vielleicht war es noch zu früh nach der kleinen Episode, die zwischen ihm und dem Sänger seiner Band, Shou, vorgefallen war (oder eher: die er provoziert hatte). Aber die kurze Zeit mit dem Blonden war so köstlich gewesen, der andere Mann so gefügig unter seinen hungrigen Händen, wie hätte er diese Situation nicht ausnutzen können? Vielleicht war er im Grunde seines Herzens doch eher seme? Er hatte es so sehr genossen, Shou über die Lehne des Sofas in ihrem Probenraum zu vögeln. Es war beinahe sogar die Strafe wert gewesen, die sein dunkelhaariger Liebhaber ihm später an diesem Abend zukommen ließ. Beinahe. Hiroto hatte keine Ahnung, wie genau der andere es herausgefunden hatte. An diesem Abend war er nicht mehr wirklich in der Lage gewesen nachzufragen, und später hatte er es nicht gewagt. Er wollte seinen Liebhaber nicht weiter verärgern und scheute das wütende Funkeln in dessen dunklen Augen, wenn er dieses Thema auch nur streifte. Und trotzdem brachte er heute einen sehr ähnlichen Vorschlag vor. Auch wenn es durchaus zeigte, dass er seine Lektion gelernt hatte, in Zukunft seinen Partner um Erlaubnis zu bitten, ehe er seine Begierde auf jemand anderen lenkte, begann Hiroto doch einen gewissen Grundmasochismus dahinter zu vermuten, seinen Liebhaber heute um einen solchen Gefallen zu bitten. Masochistischer als sonst jedenfalls. Sehr zu seiner Überraschung reagierte der andere jedoch weder sofort wütend, noch lehnte er Hirotos Gesuch auf der Stelle ab. "Wir werden sehen, Liebchen. Warum zeigst du mir nicht, wie sehr du einen solchen Gefallen meinerseits zu schätzen wüsstest...?" ~*~ "Saga-kun." Die schon fast geschnurrten Worte dieser dunklen Stimme ließen den Bassisten sofort in seinen Bewegungen innehalten. Er drehte sich vorsichtig zu dem anderen um, stets darauf bedacht, nicht direkt in dessen dunkle Augen zu sehen. Stattdessen ließ er seinen Blick an den vollen Lippen hängen bleiben und hoffte, der etwas kleinere Mann würde nicht denken, er sähe auf ihn herab. Saga machte ein paar Schritte rückwärts, als der Gitarrist auf ihn zutrat und ihn neben dem Getränkeautomaten in die Enge trieb. Wäre da nicht ein Gedanke gewesen, der ihn davon abhielt, hätte er er jeden seiner Tricks benutzt, um den anderen dazu zu bringen ihn sofort gegen besagten Getränkeautomaten zu vögeln. Trotzdem war da noch dieser eine Gedanke, den er sich unbedingt zu artikulieren zwingen musste, als dunkle Augen seine trafen und seinen Blick ebenso mühelos gefangenn nahmen, wie das dunkle Glimmen dieser Augen seinen Atem stocken ließ. Rede, Saga, trat er sich innerlich selbst in den Hintern. Wiederhole nicht deine Fehler. Und als die Lippen des anderen Mannes sich auf seinen Hals senkten und er seinen Kopf zurück und seine Augen zufallen ließ, schaffte Saga es gerade noch, einige Worte aneinander zu fügen. "Nao! Du musst Nao um Erlaubnis bitten", stieß er endlich atemlos hervor. Der andere kicherte lediglich düster. "Das war aber knapp, Liebchen. Nur ein wenig mehr Zögern, und ich hätte mit deinem Master reden müssen." Sagas Augen weiteren sich erschrocken. "Und natürlich habe ich ihn bereits gefragt." Er zeigte Saga einen kleinen Schmuckanhänger, um die Wahrheit seiner Worte zu beweisen. Nao hatte diese Methode der Rückversicherung eingeführt, nachdem Saga angefangen hatte die Ausrede vorzuschieben, andere hätten behauptet, Naos Erlaubnis zu haben. Natürlich war diese Lüge schmerzhaft auf Saga zurückgefallen. In mehr als einer Hinsicht, denn weder sah er gern dabei zu, wie seine Liebhaber für Fehler bestraft wurden, die allein seine waren, und noch weniger genoss er es, selbst bestraft zu werden, wenn Nao wirklich wütend auf ihn war. Als ihm aber dieses Symbol Naos Zustimmung gezeigt wurde, nickte der Bassist lediglich. "Lass mich wissen, wo und wann." "Das werde ich dir schon noch mitteilen. Oh, und Saga? Ich möchte dir einen kleinen Vorschlag machen..." ~*~ Das war schon beinahe zu leicht gewesen. Aoi kicherte in sich hinein, was seinen Mitgitarristen genug zu beunruhigen schien, um ein paar Schritte Abstand zwischen sie zu bringen. Aoi bedachte ihn dafür mit einem missbilligenden Blick und Uruha errötete. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und schnalzte warnend mit der Zunge, ehe er sich wieder seiner Gitarre undd seinen eigenen Gedanken zuwandte. Saga war von seinem Vorschlag überrascht gewesen, hatte aber schnell zugestimmt, als Aoi ihm zugesichert hatte, dass Nao seinen kleinen Plan billigte. Nao war ein wenig enttäuscht gewesen, selbst nicht mit einbezogen zu werden. Aber er hatte die Notwendigkeit verstanden, Hiroto noch nicht wissen zu lassen, dass Saga in anderer Art und Weise zu ihm gehörte, als sein Posten als Bandleader vermuten ließe. Ein wenig später allerdings... hier hatte Nao gelächelt und genickt. Etwas später vielleicht. ~*~ Hiroto war ein wenig nervös, als er einige Tage später wieder in die Wohung seines dunkelhaarigen Liebhabers bestellt wurde. Es war nicht das erste Mal, seitdem er seine Bitte vorgebracht hatte, und wie er es bereits geahnt hatte, hatte der andere Gefallen daran gefunden, ihn damit zu necken und mit Hinweisen zu quälen. Hinweise, die sich dann doch nie als richtig erwiesen, wenn Hiroto bei ihm ankam, jedesmal in der Hoffnung, endlich die Erlaubnis zu erhalten, sein Ziel zu verfolgen. Es war nicht etwa so, dass der andere ihn direkt anlügen würde. Dazu bestand keine Notwendigkeit. Hiroto war aufgefallen, dass seine eigene Phantasie aus vollkommen unschuldigen Kommentaren des anderen die Hinweise herauslesen würde, die er sich erhoffte. Trotzdem war es nicht so, dass die Aussagen des anderen wirklich unschuldig waren. Er wusste ganz genau, was er Hiroto damit antat, daran hegte Hiroto keinen Zweifel. Und er hatte sicherlich auch noch seinen Spaß dabei. Trotzdem war heute irgendetwas anders. Vielleicht war es Hirotos eigenes schlechtes Gewissen, das ihm Streiche spielte, nachdem er sich beinahe entschieden hätte, nicht auf die Erlaubnis seines Liebhabers zu warten, um Saga zu verführen. Aber er hatte sich zurückgehalten und sich lediglich nur ein wenig angeregter als sonst mit seinem Bandkollegen unterhalten. Hiroto wollte keine Gelegenheit zur Wiederholung der letzten Strafe bieten. Und trotzdem hatte die Stimme seines Liebhabers heute sehr kühl geklungen, etwas, vor dem Hiroto sich zu hüten gelernt hatte. Keine liebevolle Stichelei, nur ein klarer Befehl, wann Hiroto sich in der Wohnung des anderen einzufinden hatte. Natürlich würde Hiroto diesem Befehl Folge leisten, aber heute tat er es fast ein wenig widerwillig. Es war nicht etwa so, dass er etwas besseres vorgehabt hätte. Das war ein anderer Punkt, der Hiroto immer wieder verwunderte, wie sein Liebhaber wundersamerweise genau über seine Zeitplanung Bescheid zu wissen schien, selbst wenn es um bandinterne Angelegenheiten ging. Kein Grund, paranoid zu werden, dachte Hiroto bei sich, oder hoffte es mehr, während er sich auf den Weg machte. Aber es gab einen kleinen Funken Furcht, den Hiroto nicht ganz aus seinen Gedanken vertreiben konnte. Am Rande seines Bewusstseins lauerte immer die Angst, seinen Liebhaber durch seine Bitte wirklich verletzt zu haben. Zum ersten Mal kam Hiroto der Gedanke, dass der andere betrübt sein könnte wegen Hirotos eher verspielt gemeintem Kommentar (und seinem kleinen Intermezzo mit Shou). Der Rest des Weges ließ Hiroto genug Zeit, diesen Gedanken weiter zu vefolgen. Vielleicht hatte die Stimme des anderen nur so kalt geklungen, weil er Hiroto heute mitteilen wollte, dass ihre Beziehung beendet wäre, weil er die Nase voll hatte von Hirotos Dummheiten? Dass Hiroto sich gefälligst jemand anderen suchen sollte, wenn er der Meinung wäre, er könnte ihm nicht geben, was er verlangte? Hiroto hoffte sehr, dass dem nicht so wäre und dass der andere selbstsicher genug wäre, um zu wissen, wie sehr Hiroto ihn liebte, mit oder ohne die kleinen Spiele, mit denen sie sich die Zeit vertrieben. Aber was, wenn nicht? Wann hatte Hiroto ihm das zum letzten Mal wirklich gesagt? Von Zweifeln gebeutelt war Hiroto schon kurz davor in Tränen auszubrechen, als er das Gebäude betrat. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl tat nichts dazu, seine Nerven zu beruhigen, und als er nach seinem zaghaften Klopfen länger als ein paar Sekunden warten musste, bis die Tür geöffnet wurde, fühlte er schon die ersten Tränen über sein Gesicht laufen. Mittlerweile hatte er sich gedanklich selbst davon überzeugt, er wäre heute nur hierher gerufen worden, damit mit ihm Schluss gemacht werden konnte. Als sich also die Tür endlich öffnete, fand sich ein freudig erregter Aoi, den es ein paar Sekunden gekostet hatte, das verschlagene Grinsen von seinem Gesicht zu verbannen, von einem schluchzenden Armvoll Gitarristen bestürmt. Schnell legte er das schmale Lederhalsband, das er in der Hand gehabt hatte, auf einer Kommode nahe der Tür ab und schloss seine Arme um Hiroto, um dem jüngeren Mann beruhigend über Haare und Rücken zu streichen. Selbst nicht sehr stämmig gebaut, fand Aoi sich vom Gewicht von Hirotos schmaler Gestalt bald nach unten gezogen. Anstatt zu versuchen, sie aufrecht zu halten, sank er mit ihm langsam zu Boden, dabei unaufhörlich beruhigende Nichtigkeiten murmelnd und dem anderen über den Rücken streichend. Aoi hörte ein schwaches Rascheln hinter sich und erhaschte aus dem Augenwinkel den Blick auf eine Bewegung. Schnell schüttelte er Kopf in diese Richtung und hoffte, dass Hiroto zu sehr auf den Grund seines Weinens konzentriert war, um es zu bemerken. Aoi wartete darauf, dass Hiroto etwas sagte, aber als dieser stumm blieb, selbst als das anfängliche Schluchzen zu kleinen Schieflauten abgeklungen war, schob er den anderen vorsichtig ein wenig von sich, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Und schon sah er, wie sich die großen braunen Augen wieder mit Tränen füllten, was von einem zu niedlichen Zittern der Unterlippe begleitet wurde. Es kostete Aoi einige Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken und stattdessen nur sanft zu lächeln. "Pon? Was ist los? Hat dir jemand etwas getan?" Aois Stimme war sanft und er versuchte, in Hirotos Gesicht abzulesen, was passiert sein könnte. Zwar war Aoi erleichtert, als der andere den Kopf schüttelte, war aber trotzdem besorgt, als er Hiroto um Worte ringen sah, die er dann doch nicht hervorbrachte. Schließlich warf der jüngere Gitarrist sich einfach in Aois Arme, wobei er ihn beinahe vollständig umwarf, und platze heraus: "Bitte verlass mich nicht." Aoi fühlte sich ein wenig überrumpelt, aber eine dunkle Verdächtigung machte sich in ihm breit, dass Hiroto schon wieder entgegen seinen Anweisungen gehandelt und sich ohne seine Erlaubnis einen anderen Liebhaber genommen hatte. Aber eigentlich war er doch so auf Saga fixiert gewesen, und der Bassist war doch... Aois Griff um den den anderen wurde fester, ob aus Wut oder um ihn zu beruhigen, konnte Aoi momentan selbst nicht definieren. Aber dann fing Hiroto an zu plappern, und Aoi konnte ein Grinsen kaum noch unterdrücken, als er hörte, was der andere vor sich hinbrabbelte. "Du weißt doch, dass ich dich liebe? Ich hoffe, dass du das weißt. Ich wollte dich nie verletzen, indem ich mit jemand anderem... oder auch wenn ich darüber geredet habe. Ich meine, ich verstehe, wenn du es verbietest, ich werde ja auch ein wenig eifersüchtig, immer wenn du... aber du musst gedacht haben, dass ich dich nicht genug liebe, und bitte schick mich nicht weg, ich meine, ich mag Saga wirklich, und Shou, aber ich liebe dich, und bitte sei nicht böse auf mich, oder traurig, ich weiß nichtmal, was schlimmer wäre, wenn du böse wärst, oder traurig, und ich..." Ein mittlerweile breit grinsender Aoi legte Hiroto einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. "Pon, bist du bekifft?" Hiroto schüttelte verblüfft den Kopf. "Wie zur Hölle kommst du dann auf die Idee, ich könnte an deiner Liebe zweifeln? Ich weiß, dass dir die Sache mit Shou leid tut. Immerhin hab ich selbst dafür Sorge getragen, dass dem so ist", meinte Aoi mit einem bösen Grinsen, was Hiroto heftigst erröten ließ. "Und ist nicht allein die Tatsache, dass du mir genau das erlaubt hast, Beweis genug für mich, dass du bei mir bleiben möchtest?" Hiroto nickte unsicher und wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers übers Gesicht, wobei er sich wie ein Idiot vorkam. Und erst als Aoi lachte, fiel ihm auf, dass er das laut ausgesprochen hatte. Aoi schloss seine Arme wieder um den anderen Mann. "Selbst wenn du einer wärst, dann wärst du immerhin MEIN Idiot." Er drückte Hiroto einen kurzen Kuss aufs Haar, nur um seine Lippen über das verweinte Gesicht zu Hirotos Mund wandern zu lassen und den anderen in einen langsamen Kuss zu verwickeln, der ihm versichern sollte, dass er geliebt wurde, sich sicher fühlen konnte und keine Angst mehr zu haben brauchte. Kurze Zeit später lehnte Aoi sich etwas zurück und betrachtete Hiroto nachdenklich. "Eigentlich hatte ich für heute Abend eine kleine... Überraschung geplant, aber ich weiß nicht, ob du dafür in der Stimmung bist. Oder in der richtigen Verfassung. Würdest du vielleicht lieber, ich weiß auch nicht, einen Film ansehen oder sowas?" Obwohl Hiroto sich vor Erleichterung über Aois Versicherung ihrer Besziehung beinahe erschöpft fühlte, spitzte er jetzt doch die Ohren. Neugier ist der Katze Tod würde sicherlich auch irgendwann Hiroto zum Verhängnis werden, aber Aois besorgter Kommentar weckte nichts außer besagter Neugier in ihm. Und seine Gedanken mussten sich sehr deutlich auf seinem Gesicht abgezeichnet haben, das zeigte ihm Aois Grinsen. Aber Aoi hatte ihn schon immer lesen können wie ein offenes Buch. Ein offenes Buch mit größtenteils erotischem Inhalt. "Aber.. ich will es wissen", schmollte Hiroto Aoi entgegen und sah ihn bettelnd an, wobei er seinen besten 'Nimm mich hier und jetzt aber SAG es mir'-Blick aufsetzte. "Ach, gib mir nicht diesen Porno-Dackelblick", seufzte Aoi und tätschelte Hirotos Oberschenkel, um den Jüngeren zum Aufstehen zu bewegen. Als sie sich aufgerappelt hatten, sah Aoi Hiroto streng an. "Bist du sicher?" Hiroto schätze Aois Vorsicht ihm gegenüber wirklich, aber er wollte sein albernes Verhalten von vorher wieder gut machen. Und er wollte Sex. Am besten sofort. Und viel davon. Mit einem verspielten Knurren trat er auf Aoi zu, aber der andere hielt ihn an den Armen fest. "Und du wirst Stop sagen, wenn es dir zuviel werden sollte?" Wirklich, Hiroto schätze Aoi Bedenken. Trotzdem nervte ihn die Vorsicht des anderen allmählich ein wenig. Er kämpfte nicht gegen den Griff des anderen an, aber sah ihm ernst in die Augen, für den Moment frei von aller Verspieltheit. "Bitte, Aoi. Ich muss einfach wissen, dass ich noch zu dir gehöre. Nein, ich weiß es, aber ich möchte es spüren." Aoi zog den Jüngeren in eine feste Umarmung. "Zweifle nie daran." Er sah den anderen für einen Moment abschätzend an, um dann für sich selbst zu nicken. "Okay. Nimm dir was zu trinken und setz dich ein paar Minuten hin, komm ein wenig runter. Ich muss noch etwas... vorbereiten. Und Hiroto...?" Aoi hob mit fragendem Blick das schlanke Lederhalsband an. Der Jüngere nickte nur und erlaubte Aoi fröhlich, das weiche Leder um seinen Hals zu legen, ehe er sich gehorsam auf den Weg machte, um es sich mit einem Getränk im Wohnzimmer bequem zu machen. Aber er hätte schwören können, ein hinterhältiges Glitzern in Aois Augen wahrzunehmen, als der andere in Richtung Schlafzimmer ging. Während er an seinem Saft nippte, hatte Hiroto sich bald genug beruhigt, um das erste Kribbeln der Vorfreude zu spüren. Was hatte Aoi nur für heute geplant? Was musste er 'vorbereite'? Aber anstatt seiner Phantasie wieder freien Lauf zu lassen, folgte Hiroto lieber Aois Anweisungen und versuchte, sich so weit wie möglich zu entspannen. Hiroto zuckte erschrocken zusammen, als Aoi etwas später den Raum betrat und ihn leise dazu aufforderte, ihm ins Schlafzimmer zu folgen. Aoi hielt nur im Flur kurz an, um Hiroto das Shirt abzustreifen. Als Hiroto aber die Hand nach der Schlafzimmertür ausstreckte, hielt Aoi den Jüngeren noch einmal kurz auf, indem er ihn von hinten umarmte und sein Kinn auf dessen Schulter abstützte, um ihm ins Ohr zu raunen: "Ich habe ein kleines Geschenk für dich." Die offensichtlich Vorfreude in Aois dunkler Stimme machte Hiroto misstrauisch. Ziemlich misstrauisch. Aoi lachte leise, als er die Anspannung in Hirotos Schultern spürte und ließ seine Hände beruhigend über dessen Arme streichen, ehe er ihn ermunternd anstieß. Hiroto öffnete die Tür. Hiroto schnappte nach Luft, als er das Bild in sich aufnahm, das sich ihm da bot. Ein wirklich hübsches 'kleines Geschenk'. Saga bot wirklich ein gutes Bild, völlig nackt und die Arme mit weichen Ledermanschetten über seinem Kopf ans Bett gefesselt. Hiroto hätte zu gern in die Augen des Bassisten gesehen, aber sie waren hinter einer dunklen Augenbinde verborgen. Obwohl Saga den Kopf kurz in ihre Richtung drehte, als die Tür sich öffnete, gab er keinen Ton von sich. Ganz wie ein gut trainierter Sub, dachte Hiroto bei sich. Er sah Aoi fragend an, der nur lächelte und ihn vorwärts schob, trotzdem machte irgendetwas in diesem Lächeln Hiroto unruhig. Aber Hiroto war noch nie sehr gut darin gewesen, Versuchungen zu widerstehen, also näherte er sich dem gefesselten Mann. Er achtete darauf, erst ein Knie auf die Matratze zu setzen, um Saga von seiner Anwesenheit in Kenntnis zu setzen, eher er sich erlaubte, seine Fingerspitzen über diese Haut streichen zu lassen, die er schon so lange in einer so intimen Weise hatte berühren wollen. Vorsichtig, um seinem 'Geschenk' nicht durch den rauen Stoff seiner Jeans Unwohlsein zuzufügen, ließ Hiroto sich auf Sagas Hüften nieder, die Hände noch immer auf dessem erhitzen Körper, während er den anderen in einen mindestens ebenso hitzigen Kuss verwickelte. Er war so in das Gefühl von Sagas Körper unter seinen Händen und dessen geschickter Zunge, die mit seiner eigenen rang, versunken, dass er nicht bemerkte, wie Aoi sich zu ihnen gesellte, bis die Hände des Älteren über seinen Rücken strichen und in seinem Nacken zu liegen kamen. Aoi wand Hirotos Haar um seine Finger und zog dessen Kopf sanft, aber bestimmt zurück. "Willst du dein Geschenk nicht auspacken?" schlug er vor. Hiroto kam dieser Aufforderung nur zu gern nach und löste den Stoff, der Sagas Augen bedeckt hatte. Aber obwohl lustverhangen, lag in Sagas dunklen Augen und seinem mit einem Mal bedrohlichen Grinsen nichts unterwürfiges mehr. Nein, da war ein Hunger, der Hiroto instinktiv ein wenig zurückweichen ließ, nur um Aois mittlerweile bloßen Oberkörper in seinem Rücken zu fühlen. "Was denn, Liebchen, hab ich etwa gesagt, du sollst ihn angebunden lassen...?" fragte Aoi vorwurfsvoll, und seine Lippen senkten sich in Hirotos Nacken. Hiroto schnappte nach Luft, als Aoi begann, sanft an der empfindlichen Haut zu knabbern. Hiroto fühlte sich ein wenig unsicher unter Sagas hungrigem Blick, deswegen zitterten seine Hände ganz leicht, als er die Handfesseln löste. Er beruhigte sich aber, als Saga die neugewonnene Freiheit lediglich dazu nutzte, seine Hände über Hirotos Brustkorb wandern zu lassen. Aois nächste Worte hingegen beruhigten Hiroto kein bißchen, und das lag nicht nur daran, wie der Atem seines Liebhabers über die mittlerweile feuchte Haut in seinem Nacken geisterte. "Weißt du, Saga wird mir dabei helfen, die eine wichtige Lektion zu erteilen." Das Wort 'Lektion' ließ Hiroto schlucken. "Oder vielleicht könnte man eher sagen, wir werden dir helfen, eine Entscheidung zu treffen." Hiroto gab auf Aois Worte ein verwirrtes kleines Stöhnen von sich, da Sagas Finger in genau diesem Moment seine empfindlichen Nippel reizten. Er konnte Aois Grinsen auf der Haut in seinem Nacken fühlen und sah dieses Grinsen in Sagas Gesicht gespiegelt, als dieser über seine Schulter Augenkontakt zu Aoi aufnahm. Plötzlich fand Hiroto seine Welt auf den Kopf gestellt und er selbst fand sich auf dem Rücken wieder, zwei grinsende Gesichter über sich. "Saga, warum erklärst du Hiroto nicht, bei welcher Entscheidung wir ihm behilflich sein werden?" fragte Aoi verdächtig süß. Während er Hirotos Handgelenke einfing und die Handfesseln darum legte und dabei über dessen verwirrten Gesichtsausdruck kicherte. "Aber mit Vergnügen." Sagas mittlerweile verschlagenes Grinsen ließ Hiroto leise wimmern, als der andere begann, sich an seinem Gürtel zu schaffen zu machen. "Schau, Pon-chan, Aoi war etwas besorgt, weil du scheinbar nicht länger damit zufrieden bist, nur am empfangenden Ende in eurer Beziehung zu sein. Angesichts deiner Verwirrung hat er, großzügig wie er ist, beschlossen, dir die Meinungsfindung ein wenig zu erleichtern." Er nickte Aoi beifällig zu, welcher düster kicherte, ehe er Hiroto in einen sanften Kuss verwickelte. Als Hirotos Jeans von seinen strampelnden Beinen gezogen wurden, wurde ihm langsam klar, wo das alles hinführen würde. Sein Strampeln und Treten war eher ein trotziges Aufbegehren, und Saga schien das genau zu sehen. Er gönnte seinem Gitarristen einen mitleidigen Blick, ehe er ihn auch noch seiner Boxershorts beraubte, während er fortfuhr: "Und deswegen, Pon, werden wir beide dich heute Nacht durchnehmen, bist du schreist." Er grinste düster. "Und dann vielleicht noch ein bißchen mehr." Hirotos Protestlaute wurden von einem grinsenden Aoi verschluckt, der sich dann von seinen Lippen löste, um ihm in einer spöttischen Geste beruhigend über die Haare zu streicheln. "Komm schon, Liebchen, gibs zu. Du weißt, dass du jede Minute davon genießen wirst. Falls nicht, falls wir dich nicht bald dazu bringen, dich vor Lust zu winden und zu schreien, muss ich vielleicht doch akzeptieren, dass du im Grunde deines Herzens seme bist." Hiroto sah den Schwarzhaarigen nur böse an. Als ob Aoi es dazu kommen lassen würde. Trotzig presste er die Lippen zusammen. Auf keinen Fall würde er diesen beiden verschwörerischen... Vergewaltigern die Genugtuung gönnen, ihn schreien oder gar betteln zu hören. Aoi konnte den Trotz und die Herausforderung in der Miene seines Liebhabers schnell entschlüsseln. Saga scheinbar auch, denn die beiden Männer tauschten einen Blick voller boshafter Freude aus, ehe sie sich ihrem Vorhaben widmeten. Und sie hatten Hiroto schnell soweit, dass er schrie und sogar bettelte. Schluchzen tat er erst, nachdem der erste Orgasmus ihn überrannt hatte und die beiden anderen sich weiterhin an seinem mittlerweile überempfindlichen Körper bedienten, ihn in jedem Sinn des Wortes benutzten. Und trotzdem fühlte es sich unglaublich gut an. Es war schon beinahe die Ängste wert, die er vorher ausgestanden hatte. Beinahe. Irgendwann musste er für kurze Zeit das Bewusstsein verloren haben, denn plötzlich fand er sich nicht länger festgebunden, sondern in zärtlicher Umarmung zwischen Aoi und Saga, die beide etwas besorgt aussahen. Geschieht ihnen ganz recht, dachte Hiroto rachsüchtig bei sich, und ließ sich noch ein wenig von den beiden hätscheln, ehe er seine Wange in Aois Hand, die über sein Gesicht strich, schmiegte und beide beruhigend anlächelte, bevor er sich in einen erschöpften, aber zufriedenen Schlaf hinübergleiten ließ. ~*~ "So etwas kommt also dabei heraus, wenn ich mir ein wenig Anmaßung erlaube, ja?" fragte Hiroto später Aoi aufreizend, aber leise, da er Saga nicht aufwecken wollte. Aoi lächelte, aber zu Hirotos Überraschung war es nicht er, sondern Saga, der antwortete. "Werd bloß nicht zu frech. Wir haben immerhin beide noch mehr Leute in unseren Bands, falls Aoi eine weitere Lektion für angebracht halten sollte." Aoi ließ sich nur lachend zurückfallen, während Hiroto, obwohl er sich noch ziemlich erschöpft fühlte, doch noch etwas Kraft aufbrachte, um Saga einen Klaps auf den Oberschenkel zu verpassen. Und während er wieder einschlummerte, plante er seine Rache, zumindest an seinem Bandkollegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)