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Unvernunft

Taito ^.^
von

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Moshi moshi. Konnichiwa minna-san.

Hier is mal wieder ne FanFic von mir. (Einleuchtend, ne? ^^)

Ich hab mal versucht n ernsteres Thema hier anzusprechen, was mir, hoffe ich jedenfalls, recht gut gelungen ist. (Bis zum Ende des 1. Teils versteht sich ^^.)

Hier im 1. Teil passiert eigentlich noch nicht so viel, wird dann aber im 2. ausgeglichen.

Es ist, wie zu erwarten war *ggg*, mal wieder ne Yaoi (muss man ja großschreiben sonst wird man noch beschimpft es wäre keine Warnung dringewesen ^^).
 

Pairing: nö, sag ich jetzt mal nich. Is aber nich schwer rauszufinden.
 

Ansonsten wisst ihr ja ne: Digimon gehört Toei blablabla und blablabla keinen Profit blablabla.

Wenn ihr die Story in ein anderes Archiv aufnehmen wollt, fragt mich vorher bitte.
 

Ja, ich glaub dat war's nu.

Email-Addy is immer noch taichi001@aol.com. Da schickt ihr dann bitte Kritik, Briefbomben etc. hin, oder beschwert euch einfach bei den Kommentaren.

Nu war's dat abä wirklisch.
 

Viel Spaß beim Lesen und Augen kaputt machen.
 

Unvernunft
 

Teil 1

Von den eben noch vier Jungen steht nun nur noch ein einziger auf der Bühne. Es ist der Leadsänger der Band „Teen-Age Wolves“. Der Junge greift zu seinem Mikrofon und spricht hinein.

„Zum Abschluss unseres Konzertes möchte ich noch ein Lied singen, das mir sehr viel bedeutet. Ich habe es für die mir wichtigste Person der Welt geschrieben. Dazu bitte ich jetzt meinen besten Freund auf die Bühne.“ Kurz nach diesem Satz, kommt mit kleinen und vorsichtigen Schritten ein Junge mit braunen Augen und ebenso braunen, in alle Richtungen abstehenden Haaren auf die Bühne gelaufen. Neben einem Hocker bleibt er stehen, setzt sich, nickt dem blonden Sänger mit den azurblauen Augen zu und beginnt auf seiner Gitarre zu spielen.

Sanfte Klänge schallen aus den auf der Bühne aufgestellten Boxen der großen Konzerthalle. Alle Fans, die sonst immer herumschreien, so dass sie nichts hören können, sind still und lauschen andächtig den ersten Takten der leisen Melodie. Kurz darauf beginnt der blonde Junge zu singen:
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt:
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Die letzten Töne des Liedes verklingen und die beiden Jungen verlassen die Bühne. Erst dann beginnen die Fans zu klatschen und zu jubeln. Doch die beiden Jungen stört das wenig. Sie sind froh, dass sie diesen Auftritt hinter sich gebracht haben.

„Das war super Tai. Immerhin war es dein erster Auftritt.“, lobt der blonde Junge.

„Danke Matt. Du warst aber auch nicht schlecht.“, erwidert der braunhaarige Junge leicht errötet. Nun kamen auch die anderen Mitglieder der „Teen-Age Wolves“ angelaufen und gratulieren den beiden Jungen zu ihrem Auftritt. Doch plötzlich hört man eine Stimme immer näher kommen.

„MATT! MATT!“ Der blonde Junge verzieht plötzlich sein Gesicht und setzt sich mit den Worten

„Tschüss, Tai. Bis morgen.“ in Bewegung. Wenige Sekunden später steht an seiner Stelle ein Mädchen mit rotbraunen Haaren.

„Hallo. Habt ihr zufälligerweise Matt irgendwo gesehen?“ fragt es in dir Runde.

„Hallo Jun. Matt ist gerade gegangen.“, antwortet ihr der braunhaarige Junge.

„Oh gut. Vielleicht erwische ich ihn ja noch. Tschüss.“ Und schon ist sie wieder verschwunden.

„Oh je. Hoffentlich kann Matt ihr entkommen. Mit diesem Weib ist echt nicht zu spaßen.“, sagt der Drummer der Band zu dem braunhaarigen Jungen.

„Doch ich glaube schon, dass er ihr entkommen kann. Sie mag zwar ein riesiges Tempo draufhaben und auch wahnsinnig gewieft sein, aber mit Matt kann sie es nicht aufnehmen.“, erwidert der braunhaarige Junge nur.
 

~~~~~~~~~~
 

Taichi stand auf dem Balkon seines Zimmers und dachte nach. ‚Wo ist er nur? Ich habe ihn seit dem Konzert nicht mehr gesehen. Ob es ihm gut geht? Ach was mach ich mir eigentlich Sorgen? Er ist bestimmt nur krank und kann nicht in die Schule kommen. Aber wieso kann ich ihn dann nicht erreichen? Ich muss doch wissen, wie es meinem Freund geht.` Taichi erwischte sich dabei, wie er rot anlief, als er das Wort „Freund“ dachte.

„Ich kann solche Gedanken jetzt nicht gebrauchen.“

„Was für Gedanken?“

Taichi erschrak als er die Stimme seiner 14-jährigen Schwester Hikari hinter sich hörte. Schnell drehte er sich um, um ihr ins Gesicht schauen zu können und sagte: „Ach nichts. Ist nicht so wichtig.“

„Das sehe ich aber anders. Du bist ja richtig rot. Was ist los?“

„Es ist nichts, Kari. Wirklich.“

„Also gut. Wenn du nicht darüber reden möchtest, verstehe ich das, aber falls du dich doch entschließen solltest mit jemandem darüber zu reden, dann sollst du wissen, dass ich immer da sein werde. Egal was für Probleme es sein sollten.“

„Danke Kari. Danke, dass du meine Schwester bist.“ Taichi lächelte sie an, wandte sich wieder der Nacht zu und verfiel nochmals in seine Gedanken. Hikari errötete leicht und ging dann aus ihrem ehemaligen Zimmer, das sie sonst immer mit Taichi geteilt hatte, nun aber ihr eigenes besaß.

‚Ich hoffe nur, dass er irgendwann darüber redet. Irgendetwas bedrückt ihn, aber ich weiß nicht was.` Mit diesem Gedanken verschwand Hikari in ihrem Zimmer.

‚Lange kann ich es nicht mehr verheimlichen. Kari merkt schon etwas.` Taichi drehte sich langsam und gedankenverloren um, ging in sein Zimmer zurück und ließ sich dort auf sein Bett gleiten. ‚Morgen müssen wir wieder in die Schule. Die Ferien sind vorbei. Ich hoffe Yama kommt auch.` Taichi gähnte laut auf und schlief kurz darauf ein.
 

„TAI! AUFSTEHEN! DU KOMMST ZU SPÄT.“ Mit diesem Schrei wurde er am nächsten Morgen von seiner Mutter geweckt. Noch halb schlafend stand er auf und ging ins Bad, um zu duschen. Kurze Zeit später stand er wieder in seinem Zimmer und suchte im Kleiderschrank nach einem passenden T-Shirt und einer kurzen Hose für den heutigen Tag. Schnell war etwas gefunden, das er sich fix anzog und dann in die Küche lief, um noch etwas zu frühstücken. Mit schnellen Bewegungen schaufelte er die Cornflakes in sich hinein, packte sich, nachdem er fertig war, seinen Rucksack und rannte auf schnellstmöglichem Wege zur Odaiba High.

Auf dem Pausenhof angekommen, schaute er sich nach Yamato um, konnte diesen aber nicht entdecken. Traurig ging er in sein Klassenzimmer und wartete darauf, dass der Unterricht begann. In der ersten Stunde hatten sie Mathe. Während der Lehrer an der Tafel krampfhaft versuchte den Schüler die Trigonometrie einzubläuen, schaute Taichi nur traurig aus dem Fenster und ab und zu auf den leeren Platz neben ihm, wo sonst immer Yamato saß. Plötzlich klopfte es an der Tür des Zimmers und ein Junge trat ein. Es war Yamato. ‚Er sieht ziemlich mitgenommen aus. Wahrscheinlich hat er die Nacht kaum geschlafen.`, dachte sich Taichi, als er ihn erblickte. Yamato stammelte eine Entschuldigung in Richtung des Lehrers und setzte sich dann hin. Allerdings nicht neben Taichi, sondern auf einen freien Platz neben einem Mädchen der Klasse. Taichi schaute etwas verdutzt zu Yamato, dachte sich aber nichts dabei, dass Yamato sich nicht neben ihn gesetzt hatte. Die Zeit bis zur Pause verging schleichend. Immer wieder schaute Taichi zu Yamato hinüber, doch dieser beachtete ihn überhaupt nicht. Dann endlich das erlösende Klingeln der Schulglocke. Taichi stand auf und ging zu Yamato hinüber.

„Hi Matt. Wie geht’s? Wieso hast du dich nicht mal sehen lassen und wieso ist keiner bei euch ans Telefon gegangen?“ Yamato schaute Taichi kurz an und ging dann ohne etwas zu sagen aus dem Raum. Taichi stand etwas verwundert da und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Also lief er Yamato hinterher.

„Matt warte! Was ist denn los? Warum sprichst du nicht mit mir?“

Yamato blieb stehen und sah Taichi einen Moment lang an. Dann sagte er: „Geht dich gar nichts an. Und jetzt lass mich in Ruhe.“ Damit setzte Yamato sich wieder in Bewegung und ließ Taichi abermals stehen.

‚Der hat aber ne Laune. Ich glaub ich versuche es später noch mal. Vielleicht ist er dann besser drauf.` Doch auch in den nächsten Pausen reagierte Yamato nur abweisend Taichi gegenüber. Und auch die nächsten Tage änderte sich nichts.

Dann, es war Donnerstag und sie hatten gerade Sport gehabt und waren sich nun am Duschen und Umziehen, entdeckte Taichi etwas.

‚Striemen? Blutige Striemen? Und blaue Flecken? Überall auf seinem Oberkörper. Wo hat er sich die nur zugezogen? Wurde er vielleicht verprügelt?` Vorsichtig näherte er sich Yamato und ließ seine rechte Hand sanft über die Wunden und Flecken gleiten.

„Au. Hör auf! Was machst du da?“ fuhr ihn Yamato grob an. Erschrocken wich Taichi einen Schritt zurück.

„Entschuldigung, das wollte ich nicht. Aber... aber... wo hast du dir das zugezogen?“ stammelte er nur.

Schnell zog sich Yamato ein Shirt über, dann seine anderen Klamotten, packte seine Sachen und rief Taichi im Hinausgehen zu: „Ich hab es dir schon mal gesagt. Es geht dich nichts an. Und sprich mich nicht mehr darauf an, verstanden?“

„Aber Matt... Du weißt doch, dass wir über alles reden können. Wir sind schließlich die besten Freunde.“ Doch Yamato konnte ihn schon nicht mehr hören. Oder er wollte ihn nicht hören. Jedenfalls zeigte er keine Reaktion auf den Ruf Taichis.
 

~~~~~~~~~~
 

Am selben Tag, gegen Abend, ging Taichi zu Takeru, um mit diesem über Yamato zu reden. Nervös drückte er die Klingel. Wenige Sekunden später öffnete ihm ein lächelnder Takeru die Tür.

„Hi Tai!“

„Hallo T.K.!“

„Komm doch rein. Möchtest du was trinken?“

„Danke. Ein O-Saft wäre nicht schlecht.“

„Okay. Ich hol uns was. Setz dich schon mal irgendwo hin. Bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verschwand Takeru in die Küche. Taichi ging weiter ins Wohnzimmer und setzte sich dort auf die Couch. Ein paar Minuten später kam Takeru mit zwei großen Gläsern O-Saft zurück, welche er auf den Wohnzimmertisch stellte, und setzte sich zu Taichi auf die Couch.

„Weswegen möchtest du mit mir über Matt reden, Tai? Hat er irgendwas angestellt?“ begann Takeru zu fragen.

Taichi nahm einen Schluck von seinem Saft und sagte dann: „Nein, er hat nichts angestellt. Dazu ist er viel zu vernünftig, aber wie es scheint, hat jemand etwas mit ihm angestellt.“

„Mit ihm? Wie meinst du das Tai?“

„Nun ja, als wir uns heute nach dem Sport geduscht und umgezogen haben, habe ich auf seinem gesamten Oberkörper blutige Striemen und blaue Flecken gesehen. So, als wenn ihn jemand verprügelt hätte. Als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er nur, dass es mich nichts anginge und ich ihn nicht mehr darauf ansprechen solle. Dann ist er ohne ein weiteres Wort zu verlieren abgehauen.“

„Blutige Striemen und blaue Flecken am gesamten Oberkörper? Wer kann ihm das nur angetan haben?“ Takeru sah Taichi mit einem entsetzten und verzweifelten Blick an.

„Ich weiß es nicht, T.K.. Es gibt eigentlich niemanden, der ihn nicht leiden kann. Vielleicht ein paar Jungs, die neidisch auf ihn sind, weil so viele Mädchen auf ihn stehen, aber ich glaube nicht, dass jemand von denen Matt dafür schlagen würde.“

„Wohl kaum, aber wer könnte es sonst gewesen sein? Vielleicht wurde er überfallen? Aber wann könnte das dann gewesen sein?“

„Vielleicht am Abend nach dem Konzert, als er vor Jun geflüchtet ist. Aber da ist er bestimmt auf direktem Weg nach Hause geflüchtet. Also schließe ich das auch mal aus. Wenn auch nur für den Moment.“

„Mir fällt nichts anderes mehr ein. Weißt du noch etwas, Tai?“

„Nein. Ich weiß auch nichts mehr. Wärst du so nett und würdest ihn mal darauf ansprechen? Ich glaube, dass er mit dir eher darüber redet, als mit mir. Ich wäre dir dafür sehr dankbar.“

„Geht in Ordnung. Ich werde mit ihm reden. Aber versprechen kann ich auch nichts.“

„Das ist mir klar, aber wenigstens war der Versuch da mit ihm zu reden.“

„Also gut. Ich werde gleich morgen zu ihm gehen.“

„Danke T.K..“ Damit trank Taichi seinen letzten Schluck Saft aus dem Glas und fügte dann hinzu: „Ich werde dann mal wieder gehen. Es ist schon spät. Bis morgen.“ Er erhob sich und ging in Richtung Haustür.

Auch Takeru stand nun auf und folgte Taichi. Takeru öffnete Taichi die Tür und nachdem dieser nach außen getreten war, sagte er: „Das wird sich schon wieder zwischen euch einrenken. Glaub mir. In ein paar Tagen seit ihr wieder die besten Freunde.“

„Danke, T.K.. Ich hoffe nur, dass es auch wirklich zutrifft. Tschüss.“

„Tschüss Tai.“ ‚Er macht sich wirklich große Sorgen um Matt. Ob er vielleicht... Nein, das kann nicht sein. Jeder würde sich Sorgen machen, wenn er so was bei einem Freund entdeckt.`
 

~~~~~~~~~~
 

Taichi schritt langsam durch die dunklen Straßen. Völlig in Gedanken versunken, schien er seiner Umwelt gar nicht bewusst zu werden. Ab und zu wurde er von einer Straßenlaterne beleuchtet, schloss aber demonstrativ die Augen, als ob er sagen wollte, dass jemand die Laternen ausschalten solle. Wenn er wieder aus dem Licht trat, öffnete er erleichtert die Augen.

‚Warum mache ich mir so viele Sorgen um Matt? Er ist ein Freund, aber mehr auch nicht. Oder etwa doch? Jeder macht sich Sorgen um seine Freunde. Aber das ist nicht gleich Liebe in dem Sinne, sondern nur eine freundschaftliche Liebe. Aber aus einer freundschaftlichen Liebe kann mehr werden. Bei Joe und Mimi war es schließlich auch so.` Taichi bemerkte, dass er schon vor der Haustür der Wohnung seiner Eltern stand. Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht gemerkt hatte, dass er angekommen war. Er schloss die Tür auf, trat ein und schloss die Tür wieder. Dann zog er sich seine Turnschuhe aus und ging ins Wohnzimmer, wo seine Eltern und Hikari vor dem Fernseher saßen.

„Hallo Tai. Wo warst du jetzt noch?“ begrüßte ihn seine Mutter.

„Ich war noch bei T.K.. Ich musste mit ihm über etwas reden. Aber entschuldigt mich bitte. Ich bin müde und gehe jetzt gleich ins Bett. Nacht.“

„Gute Nacht, Tai.“ Taichi ging in sein Zimmer und fing an sich umzuziehen, als es an seiner Tür klopfte. Ohne eine Antwort abzuwarten, kam Hikari in das Zimmer ihres Bruders.

„Ich hoffe ich störe nicht?“ fragte sie.

„Nein, nein. Schon in Ordnung.“, antwortete Taichi.

„Wieso warst du bei T.K.? Ging es um mich?“

„Nein, keine Angst. Es hat nichts mit dir zu tun. Es ging um Matt.“

„Matt? Was ist mit ihm?“

„Also es ist so....“ Taichi erzählte Hikari die ganze Geschichte.
 

„Das ist ja schrecklich. Und er hat nicht mit dir darüber gesprochen? Er vertraut dir doch sonst immer.“

„Deshalb wundere ich mich ja auch. Er weiß ganz genau, dass er immer mit mir reden kann und er hat ja auch schon oft davon Gebrauch gemacht.“ Taichi grinste.

„Vielleicht kann er aber auch einfach nicht mit dir darüber reden, sondern nur mit jemandem, der ihm wirklich nahe steht.“

„Aber ich stehe im doch nahe.“

„Schon, Tai, aber ich meinte damit eher jemanden aus seiner Familie. Jemand wie T.K..“

„Du hast bestimmt recht. Aber ich hoffe, dass er es mir auch irgendwann erzählt.“

„Das wird er. Wart’s ab. Er brauch nur etwas Zeit.“

„Das werde ich machen. Sei mir nicht böse, aber ich muss dich jetzt rausschmeißen. Ich bin wirklich müde. Bis morgen Kari.“ Taichi gab seiner Schwester einen sanften Kuss auf die Stirn.

Hikari erwiderte seine Geste und sagte: „Ist in Ordnung. Ich wollte jetzt sowieso gehen. Ich bin nämlich auch müde. Gute Nacht.“

„Nacht.“ Damit ging Hikari aus dem Zimmer. Taichi zog sich weiter um und ließ sich dann auf sein Bett fallen. ‚Hoffentlich behält Kari recht.` Taichi schlief ein.
 

~~~~~~~~~~
 

Am nächsten Tag kam Yamato nicht in die Schule. Taichi brachte den letzten Tag der Schulwoche nur mit Mühe hinter sich. Ständig war er in Gedanken bei Yamato. Wenn die Lehrer ihn etwas fragten, reagierte er überhaupt nicht, oder konnte keine Antwort geben, weil er nicht zugehört hatte. Als er dann endlich zu Hause war, wartete er nur auf einen Anruf von Takeru, der ihm sagen würde, dass er mit Yamato gesprochen habe und nun alles wieder ins Lot komme.

Gegen Nachmittag ging Takeru zu Yamato, um mit ihm zu reden. Da Yamato ihm einen Schlüssel gegeben hatte, konnte Takeru ein- und ausgehen, wie er wollte und da es noch sehr früher Nachmittag war, dachte er es sei noch niemand da. Also ging er ins Wohnzimmer der Wohnung und setzte sich auf die Couch, um auf seinen Bruder zu warten. Es war totenstill in der Wohnung. Überall lagen Hemden verstreut und das Geschirr war mal wieder nicht gespült. Takeru guckte sich mit leichtem Entsetzen um. Als er anfangen wollte für seinen Vater und seinen Bruder aufzuräumen, hörte er plötzlich ein leises Geräusch, das aus Yamatos Zimmer zu kommen schien. Takeru horchte, ob er sich nicht verhört hatte, aber es war ein andauerndes Geräusch. Langsam schritt er zu Yamatos Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Durch den Türspalt sah er jemanden auf Yamatos Bett sitzen. Es war Yamato selbst. Er weinte unaufhörlich. Takeru schritt in das Zimmer hinein und langsam auf seinen Bruder zu. Dieser bemerkte ihn nicht, da er sich mit dem Rücken zur Tür gesetzt hatte. Takeru legte seine linke Hand auf Yamatos rechte Schulter. Yamato drehte sich erschrocken um.

„T.K.?“

„Hi Matt.“

„Wie... wie lange stehst du da schon?“

„Nicht lange. Was ist los? Wer hat dir das angetan, Matt?“

„Was... was meinst du?“

„Matt bitte. Du weißt genau, was ich meine.“ Takeru zog Yamatos T-Shirt ein Stück hoch und entblößte so die Striemen und blauen Flecke. „DAS meine ich.“, fügte er hinzu.

„Woher weißt du das?“ Takeru setzte sich neben seinen Bruder auf das Bett.

„Unwichtig. Viel wichtiger ist, wer dir das angetan hat.“

„Taichi, nicht wahr? Er hat es dir gesagt. Ich hätte es mir denken können.“

„Red nicht so von Tai. Er macht sich große Sorgen um dich. Er ist zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass ich mit dir reden solle, weil du dich mit ihm nicht mehr unterhieltest. Und bitte hör auf vom Thema abzulenken.“

„Ich lenke nicht vom Thema ab. Ich wollte lediglich wissen, wer es dir erzählt hat. Und da es niemand außer Tai gesehen hat, konnte nur er es sein.“

„Gut, wenn du nicht vom Thema ablenkst, dann sag mir bitte, wer dir das angetan hat.“ Plötzlich begann Yamato wieder zu weinen. Stotternd brachte er hervor: „Ich... ich k-kann n-nicht darüber reden. E-Entschuldigung T.K..“ Das Weinen wurde noch stärker und wollte nicht mehr aufhören. Takeru legte behutsam seine Arme um Yamato und versuchte ihn zu beruhigen.

„Sch... es ist gut Matt. Du brauchst nicht darüber reden, wenn du noch nicht bereit dazu bist. Sch... es wird alles wieder gut. Du wirst schon sehen. Wir werden den, der dir das angetan hat ins Gefängnis bringen.“ Yamatos Weinen wurde noch stärker.

„Das... das geht nicht. Ich werde nicht darüber reden. Nie! Auch wenn du mir noch so gut zuredest. Ich werde nichts sagen. Nie und nimmer!“

„Aber Yama. Du musst darüber reden. Oder willst du, dass das Schwein auf freiem Fuß bleibt?“

„Das sagst du so einfach T.K.. Aber du würdest auch anders denken, wenn du wüsstest, wer es ist.“

„Dann sag es mir doch Yama. Bitte. Ich bitte dich, sag es. Vielleicht können wir dann schlimmeres verhindern.“

„NEIN! Ich sage nichts.“ Mit diesem Schrei sprang Yamato auf und rannte, immer noch stark weinend, ins Bad und schloss sich ein.

Takeru rannte ihm hinterher und rief: „Yamato komm da raus. Das bringt doch nichts. Dadurch werden deine Probleme auch nicht gelöst. Du musst darüber reden. Es gibt keine andere Möglichkeit. Bitte Yamato.“

„Tut mir leid, T.K.. Ich kann nicht anders.“

„Also gut. Dann schließ dich halt im Bad ein, wenn du meinst, das würde dir etwas nützen. Ich gehe wieder. Wenn du nicht mit mir reden willst, habe ich hier nichts mehr verloren. Tschüss.“ Takeru ging Richtung Tür, als sich die Badtür wieder öffnete.

„Okay, ich sehe es ja ein. Das bringt nichts.“ Takeru drehte sich um und bekam ein großes Lächeln.

„Bist du also bereit zu reden?“

„Nein, das noch nicht, aber ich sehe ein, dass ich es machen muss.“

„Wenigstens schon mal ein Anfang.“

„Möchtest du noch zum Essen bleiben, T.K.? Es würde mich sehr freuen.“

„Tut mir leid Yama, aber Mama ist heute früher nach Hause gekommen und wollte etwas machen. Ich wäre gerne geblieben, aber ich kann Mama auch nicht einfach so sitzen lassen.“ Es schien Takeru, als ob Yamato nun noch etwas trauriger aussehen würde.

„Oh... na ja, auch egal. Ich verstehe es ja. Du und Mama, ihr seht euch ja auch kaum, weil sie ständig am Arbeiten ist. Was hältst du denn davon, wenn du Sonntag noch mal kommen würdest? Dann würde ich ein leckeres Essen zubereiten. Nur für dich.“

„Hört sich gut an. Dann komm ich am Sonntag. Ist Papa dann auch hier?“ Yamato erschrak ein wenig.

„Nein, wahrscheinlich nicht. Er muss auf eine Auslandsreise und fährt Sonntagmorgen los.“ „Schade. Na ja, ich werde dann mal gehen. Ich kann Mama ja nicht mit dem Essen warten lassen.“

„Ist in Ordnung. Bis Sonntag dann. Ja ne, Takeru.“

„Ja ne, großer Bruder. Bis Sonntag.“ Damit verließ Takeru die Wohnung und ging nach Hause. Yamato lief in sein Zimmer, legte sich in sein Bett und weinte wieder. Er weinte und weinte, bis er endlich einschlief.
 

~~~~~~~~~~
 

Den ganzen Nachmittag und den ganzen Abend wartete Taichi auf den Anruf von Takeru, doch dieser rief nicht an. Deshalb saß Taichi traurig und betrübt auf der Couch und rührt sich keinen Millimeter.

„Was ist denn mit dir los Tai? Bist du krank?“ sprach ihn seine Mutter an. Doch sie bekam keine Antwort.

Auch Herr Yagami versuchte mit ihm zu reden: „Tai, hast du Hunger? Soll Mama dir dein Lieblingsessen machen?“ Doch auch darauf gab Taichi keine Antwort, sondern nur ein leichtes Kopfschütteln. Gegen zehn Uhr ging Taichi dann in sein Zimmer. Er schaltete das Licht ein und drehte den Regler so weit runter, dass er gerade noch etwas sehen konnte. Dann setzte er sich auf sein Bett und begann zu schluchzen. Ein paar einzelne Tränen flossen seine Wangen hinab. Er vergrub seinen Kopf in seinen angezogenen Beinen und fing an zu weinen.

‚Warum? Warum muss unbedingt ich mich in meinen besten Freund verlieben? Wieso muss ICH das durchmachen? Und wie empfindet Yama? Ich glaube nicht, dass er die gleichen Gefühle wie ich entwickelt hat. Er hat doch Tausende von weiblichen Fans, die er alle haben könnte, wenn er wollte. Da wird er keine Gefühle für einen überheblichen unterbelichteten Jungen haben. Das kann gar nicht sein.` Beim ersten Gedanken an Yamato begann Taichi noch stärker zu weinen.

‚Wieso hat T.K. sich nicht gemeldet? Er wollte anrufen, wenn er bei Yama war. Ich muss unbedingt wissen, wer Yama diese Wunden zugefügt hat.` Plötzlich öffnete sich die Tür zu Taichis Zimmer. Hikari trat ein und schloss die Tür hinter sich. Taichi bemerkte seine Schwester vor lauter Weinen überhaupt nicht. Hikari trat vorsichtig auf Taichi zu.

„Tai... was ist mit dir? Was hast du? Ist es wegen Matt?“ begann sie behutsam. Taichi schreckte auf.

„Kari...“ Mehr brachte Taichi nicht hervor. Hikari ging die paar Schritte zu Taichis Bett hinüber, setzte sich neben ihn und legte ihren Arm um seine Schulter.

„Tai, bitte sag es mir. Vielleicht kann ich dir ja helfen.“, fing sie noch einmal an. Taichi beruhigte sich ein wenig und schluchzte nur noch.

Dann sagte er: „T.K..... er wollte anrufen, wenn er bei Yama war. Er wollte mir Bescheid sagen, wie es Yama geht. Er wollte mir sagen, ob er herausgefunden hat, wer Yama diese Wunden zugefügt hat. Aber er hat sich nicht gemeldet.“ Er begann wieder stärker zu weinen.

„Tai... sch. Es ist mit Sicherheit alles gut. Er wollte sich bestimmt nicht mehr melden, weil es schon so spät war, als er nach Hause gekommen ist. Er ruft morgen gewiss an. Du wirst schon sehen.“

„Mei... meinst du?“ „Ja, ganz bestimmt. Und jetzt leg dich hin und schlaf. Das hast du dringend nötig. Gute Nacht, großer Bruder.“

„Gute Nacht, Kari.“ Hikari stand auf und ging in Richtung Tür. Sie wartete bis Taichi sich richtig in sein Bett gelegt und zugedeckt hatte, drehte den Lichtregler ganz hinunter und verließ dann das Zimmer. Sie blieb vor der Zimmertür stehen, bis sie kein Schluchzen und Weinen mehr hörte und vermutete, dass Taichi eingeschlafen war. Sie ging langsam in Richtung ihres Zimmers.

‚Tai macht sich wirklich große Sorgen um Matt. Ich habe ihn noch nie wegen einem Freund weinen sehen. Das letzte Mal, dass er so geweint hat, war als er erfahren hat, dass Großvater gestorben ist. Tai hat ihn über alles geliebt.` Hikari öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, trat ein, schaltete das Licht an und schloss die Tür hinter sich. Weiter in Gedanken versunken ging sie zu ihrem Bett und setzte darauf.

‚Liebe? Kann es das sein? Ist Tai in Matt verliebt? Hat sich seine Freundschaft Matt gegenüber in Liebe gewandelt? Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Es muss Liebe sein. Es ist bestimmt eine Qual für ihn in Matts Nähe zu sein und ihm nicht sagen zu können, was er empfindet. Und eine noch größere zu wissen, dass ihm etwas angetan wurde und er nicht helfen kann, weil Matt nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte. Tai, du musst wirklich Höllenqualen durchstehen. Hoffentlich vertraust du dich bald jemandem an.` Hikari stand auf, zog sich ihren Schlafanzug an, gähnte einmal laut auf, legte sich wieder in ihr Bett, schaltete das Licht aus und schlief ein.
 

Fortsetzung folgt.... _____________________________________________________________________
 

Also, fleißig Kommentare schreiben!!!

taichi001@aol.com

oder

die Kommentare hier bei Animexx!

Disclaimer: Moshi moshi.

Hier is nu der 2. Teil der Fic. Ganz wie ihr wolltet. ^^

Viel zu sagen gibt's zu dem Teil eigentlich nicht.

Es kommt aber ein wenig *GEWALT* (auch gut hervorheben, nich wahr *g*) drin vor, wie ja bereits angekündigt.

Außerdem is die Fic immer noch TAITO (für den, der es noch nicht rausgefunden haben sollte) und es kommt noch ein anderes Yaoi-Pärchen dazu. Sage ich aber auch nicht, welches, da es erst ganz am Ende des Teils auftritt.
 

Ansonsten alles wie immer: Digimon gehört Toei blablabla und blablabla keinen Profit blablabla.

Wenn ihr die Fic in ein anderes Archiv aufnehmen wollt, fragt mich vorher.
 

Kommentare wie immer an taichi001@aol.com (Animexx und/oder Digimoncity) oder in die Kommentare (Animexx).
 

Viel Spaß beim Lesen.

Und eine Bitte: wenn ihr die Geschichte lest, lasst das Nachwort bitte nicht aus. Es ist mir doch sehr wichtig. Vielen vielen Dank.
 

Teil 2

Am nächsten Morgen wachte Taichi schon sehr früh auf. Heute hatte er Fußballtraining und würde vielleicht Yamato sehen. Vor lauter Freude hüpfte er übermütig aus seinem Bett und... stolperte über seine Turnschuhe, welche direkt vor seinem Bett standen. Mit voller Wucht schlug er auf den Teppichboden auf. Langsam richtete er sich wieder auf und rieb sein schmerzendes Kinn.

„Mann, wer hat denn diese verfluchten Turnschuhe vor mein Bett gestellt?“ fluchte er. Doch im nächsten Moment wurde ihm bewusst, dass er es selbst war. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, ging er zu seinem Kleiderschrank, holte eine kurze Hose und ein T-Shirt heraus und zog sich um. Danach ging er zum Bad und klopfte an die Tür. Keiner antwortete.

‚Hm? Keiner im Bad?` Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte ins Badezimmer. Doch niemand war zu sehen. Also ging er hinein und wusch sich das Gesicht, um endgültig wach zu werden. Als er dann in die Küche kam, um zu frühstücken, war auch dort niemand zu sehen.

„Mama? Papa? Kari? Ist keiner zu Hause?“ Dann fiel ihm etwas ein. Seine Eltern wollten, zusammen mit Hikari, zu einer entfernten Verwandten nach Utsunomiya fahren, um dort den Geburtstag der Verwandten zu feiern. Er wollte jedoch nicht mit, weil er sich zu große Sorgen um Yamato machte und noch immer auf einen Anruf Takerus wartete.

‚Sie sind bestimmt noch vor dem Morgengrauen losgefahren. Es sind schon ein paar Kilometer bis Utsunomiya.` Taichi ging zum Kühlschrank, holte die Milch heraus, ging zu einem anderen Schrank, holte dort ein Schälchen heraus, nahm sich einen Löffel aus der Schublade, schnappte sich die Cornflakes, die auf der Ablage standen und ging so bepackt ins Wohnzimmer, ließ dort alles auf den Tisch nieder und setzte sich auf die Couch. Mit einem gekonnten Manöver schüttete er Cornflakes und Milch in das Schälchen und schaltete gleichzeitig den Fernseher an. Gemütlich legte er sich auf die Couch und zappte durch die Programme, während er die Cornflakes in sich hineinschaufelte.

‚Kommt denn nur noch Mist im Fernsehen? Ständig wird alles wiederholt. Langweilig.` Genervt schaltete Taichi den Fernseher wieder aus und schob sich den letzten Löffel Cornflakes in den Mund. Dann packte er sich alle Sachen, die er mitgenommen hatte und ging wieder in die Küche. Die Milch stellte er zurück in den Kühlschrank, die Cornflakes auf die Ablage und das Schälchen mitsamt Löffel in die Spüle. Bevor er seine Sportsachen für das Fußballtraining einpackte, ging Taichi nochmals ins Bad und putzte sich die Zähne. Dann ging er los.
 

~~~~~~~~~~
 

Nur ein Junge mit blonden Haaren ist zu sehen. Seine Augen so blau und weit wie das Meer. Jedoch sind sie ausdruckslos. Nichts spiegelt sich in ihnen wider. Nicht einmal der Lebenswille. Langsam und kaum erkennbar hebt und senkt sich der Brustkorb des Jungen. Mit langsamen Schritten bewegt sich der Junge vorwärts und doch scheint er nicht von der Stelle zu kommen. Dann bleibt er abrupt stehen. Langsam dreht er sich um und entdeckt eine vermummte Gestalt. Erschrocken stolpert er ein paar Meter zurück. Die Gestalt bewegt sich nun auf den Jungen zu. In dessen Augen entsteht auf einmal ein Ausdruck der puren Angst. Tränen bilden sich und suchen sich ihren Weg nach draußen.

Die Gestalt kommt immer weiter auf den Jungen zu, der zusammengekauert dasitzt und unaufhörlich weint und etwas vor sich hinschluchzt: „Nein, bitte, nicht schon wieder. Bitte, lass mich! Lass mich doch einfach in Ruhe. Ich ertrage es nicht mehr. Hör bitte auf damit.“

Die Gestalt bewegt sich immer weiter auf den Jungen zu. Sie hat ihn schon fast erreicht.
 

Yamato saß schweißgebadet in seinem Bett.

‚Es... es war nur ein Traum. Gott sei Dank. Es wirkte so real. Es schien wirklich so, als ob ich nicht schlafen würde. Als ob diese Gestalt tatsächlich auf mich zugekommen wäre.` Noch etwas geschockt von dem Alptraum schaute Yamato auf seinen Wecker.

‚Oh nein, schon 10 Uhr. Ich muss doch längst beim Fußballtraining sein. Verdammt!` Schnell sprang Yamato aus dem Bett, zog sich an und machte sich im Bad ein wenig frisch. Dann packte er seine Sportsachen und sein Waschzeug in eine Tasche und rannte ohne Frühstück auf dem schnellstmöglichen Weg zum Sportplatz.
 

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Als Taichi am Sportplatz der Schule ankam, war die Mannschaft schon mitten im Spiel. Er schaute sich nach Yamato um, konnte ihn aber nicht entdecken.

„YAGAMI!“ Taichi schrak herum in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Vor ihm stand sein Trainer und begann mit wutverzerrtem Gesicht herumzuschreien.

„Yagami! Warum kommen Sie jetzt erst? Und wo ist eigentlich Ishida? Ist er nicht mit Ihnen gekommen?“

„Nein, Kinoshita-san. Yamato ist nicht mit mir gekommen. A-aber ich weiß auch nicht, ob er überhaupt kommt.“, stotterte Taichi zur Antwort.

„Was soll das heißen? Sie müssen doch wissen, was mit Ihrem Freund ist.“

„Nun ja, ähm... wissen Sie ähm... er... er... hat... äh... er hat... hat im Moment sehr viel zu tun und ähm...“

„Hören Sie auf zu stottern Yagami und sagen Sie mir endlich was mit Ishida ist.“

„Also gut. Er hat im Moment sehr viel zu tun wegen den „Teen-Age Wolves“ und ich glaube nicht, dass er kommt.“

„Na also Yagami. Es geht doch.“ Der großgewachsene ältere Mann schlug Taichi leicht auf die Schulter. „Und nun gehen Sie sich endlich umziehen und bringen Sie etwas Leben ins Spiel.“

Taichi nickte dem Mann mit einem gekünstelten Lächeln im Gesicht zustimmend zu und verschwand in der Jungenumkleidekabine. Wenige Minuten später stand er in seinem Trikot auf dem Feld. Allerdings nicht in seiner gewohnten Position als Stürmer, sondern als Torwart. Jedoch konnte er sich nicht auf das Spiel konzentrieren. Er hielt noch immer Ausschau nach Yamato und hoffte, dass dieser doch noch kommen würde. Dadurch achtete er aber nicht auf das Spielgeschehen und bekam somit auch nicht mit, dass ein Spieler mit dem Ball auf ihn zugerannt kam und mit voller Wucht auf das Tor schoss. Der Ball flog mit hoher Geschwindigkeit auf das Tor zu.

„Hey Tai! Pass doch auf! Tai, da kommt ein Ball!“ rief einer der Spieler. Taichi richtete seinen Blick geradeaus und sah den Ball direkt auf ihn zukommen. Doch zum Ausweichen war es zu spät. Taichi sackte in sich zusammen, nachdem ihn der Ball mit voller Wucht in der Magengegend erwischt hatte. Sofort kamen seine Mannschaftskameraden auf ihn zugelaufen und schauten, ob er sich verletzt hatte, oder ob er den Ball noch etwas abfangen konnte. Taichi lag scheinbar bewusstlos am Boden. Doch als Shintaro ihn leicht anstupste, rollte Taichi wie tollwütig über den Rasen und schrie vor Schmerz. Gemeinsam schaffte es die Mannschaft ihn zu bändigen und auf ein Krankenbett im Erste-Hilfe-Raum zu tragen. Dort sprach ihn dann der Trainer an.

„Taichi, wie geht es Ihnen?“

„Ah... au... aua... es tut... ah... es tut ganz schön weh.“, antwortete Taichi mit schmerzverzerrtem Gesicht.

„Wo waren Sie auch wieder mit ihren Gedanken? Soll ich sie vielleicht nach Hause bringen oder wollen Sie sich von einem Elternteil abholen lassen? Sie sollten sich nämlich hinlegen und die Stelle kühlen, an der der Ball Sie erwischt hat, damit nichts anschwillt.“

Taichi nickte zustimmend und sagte: „Ja, aua... Sie haben recht. Au... Könnten Sie mich wohl fahren, Kinoshita-san? Meine Eltern sind zu einer Bekannten nach Utsunomiya gefahren.“

„Okay, dann kommen Sie. Yuichi! Kommen Sie bitte mit. Sie können mir helfen ihn zu stützen.“ Ein Junge mit roten kurzen Haaren kam herangelaufen.

„Ist in Ordnung. Na dann komm mal hoch Tai.“ Mit diesen Worten packten der Trainer und der Junge jeweils einen Arm Taichis und zogen diesen langsam vom Krankenbett herunter, stützten ihn, gingen zum Auto des Trainers, setzten Taichi hinein und fuhren dann zu Taichi nach Hause. Dort angekommen, halfen sie Taichi in die Wohnung und auf sein Bett, holten ihm etwas, womit er seinen Bauch kühlen konnte und ließen ihn dann allein. Ein paar Minuten lag Taichi auf seinem Bett und starrte einfach nur die weiße Decke über sich an. Dann schlief er jedoch ein.
 

~~~~~~~~~~
 

Takeru schob den Schlüssel ins Schloss, drehte einmal herum. Die Tür öffnete sich langsam und knarrend. Langsam trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Es war erst gegen 11 Uhr und Yamato war sicher noch beim Fußballtraining, jedoch war Takeru schon früher gekommen, um etwas in der Wohnung seines Bruders und seines Vaters aufzuräumen. Er hängte seine Jacke an den Kleiderständer und wollte gerade damit anfangen abzuwaschen, wurde jedoch durch einen Schrei davon abgehalten.

„NEIN! Bitte hör auf! BITTE!“ Takeru erschrak, so kläglich klang die Stimme. Und noch mehr erschrak er, weil es die Stimme seines Bruders war. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Yamato wieder geschlagen wurde, stürmte Takeru in Richtung Zimmer seines Bruders und schlug die Tür auf. Geschockt blieb er auf der Schwelle stehen und beobachtete das Geschehen. Sein Vater, sein eigener Vater, stand im Zimmer, holte gerade mit seiner Faust aus und schlug kurz darauf mit voller Wucht auf Yamato ein.

Dieser lag auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Die Beine angezogen, die Arme um die Beine geschlungen. Ein Auge war angeschwollen und über und über blau. Die Unterlippe des Jungen war aufgeplatzt und das Blut lief über das Gesicht und tropfte auf den Teppich.

Einen Moment lang stand Takeru bewegungsunfähig in der Tür und beobachtete fassungslos, wie sein Vater immer wieder auf Yamato einschlug. Nach ein paar weiteren Sekunden konnte Takeru sich aus seiner Starre lösen und stellte sich mit den Worten „Papa, hör auf! Was machst du da? Und was hat Matt gemacht, dass du so auf ihn einschlägst?“ zwischen seinen Bruder und seinen Vater, welcher gerade wieder zum Schlag ausgeholt hatte.

Herr Ishida ließ seinen Arm sinken und schrie dann wie ein Verrückter Yamato an.

„Na, hast du es ihm noch nicht gesagt? Ich hab gedacht, ihr würdet euch alles erzählen. Dann muss ich es jetzt wohl machen, nicht wahr?“ Yamato erwiderte nichts auf das Gebrüll seines Vaters. Er krümmte sich noch immer auf dem Boden und versuchte seine Tränen zu unterdrücken, was ihm aber nicht gelang.

Takeru sah verständnislos zwischen seinem Vater und seinem Bruder hin und her. Dann fragte er seinen Vater: „Nun sag mir endlich den Grund, Papa. Was soll er mir noch nicht gesagt haben?“

„Dann will ich es dir mal erzählen. Aber es wundert mich trotzdem, dass er es dir noch nicht gesagt hat.“

„Nun komm endlich zum Punkt.“, unterbrach Takeru wütend.

„Schon gut, reg dich ab, T.K.. Der Grund ist, dein Bruder ist krank.“ Takeru schaute nun noch verwunderter.

„Krank? Matt, was hast du? Und wieso schlägst du wegen einer Krankheit auf ihn ein, Papa?“ Yamato versuchte zu antworten, brachte aber nur ein klägliches Husten hervor. Besorgt hockte sich Takeru zu seinem Bruder und half ihm auf sein Bett.

„Ganz ruhig, Matt. Ich werde das für dich klären. Keine Angst.“, flüsterte er ihm zu und schob dann seinen tobenden Vater aus Matts Zimmer ins Wohnzimmer. Dort stellte er seinen Vater zur Rede.

„Sag mal, was ist nur mit dir los, Papa? Du hast uns sonst auch nicht geschlagen und jetzt schlägst du deinen eigenen Sohn nur weil er krank ist?“

„Damit eins klar ist: ER ist nicht länger mein Sohn. Das hat er sich selbst zu verdanken. Warum hat er sich auch nur diese Krankheit eingefangen?“ Takeru schaute seinen Vater an, als ob er ihn noch nie gesehen hätte und völlig fremd wäre.

„Jetzt verstößt du ihn auch noch? Ich glaube du tickst nicht mehr ganz richtig. Und sag mir endlich, was das für eine Krankheit ist!“

„Rede nicht so mit mir! Wenn du weißt, was dein Bruder für eine Krankheit hat, wirst du mich verstehen.“

„Ist ja gut. Dann sag es aber auch endlich.“

„Es wird ein Schock für dich sein. Setz dich lieber.“

„Nein, danke. Das eben war Schock genug. Ich glaube nicht, dass etwas noch schlimmer sein kann.“

„Ich wage mich nicht das Wort auszusprechen, deswegen sage ich es so. Dein Bruder verliebt sich nicht in Mädchen, sondern in Jungen.“

Takeru blieb einen Moment mit offenem Mund stehen und ließ sich dann mit den Worten „Matt ist also schwul.“ auf den Sessel hinter sich plumpsen.

„Ich habe dir ja gesagt, dass du dich lieber setzen solltest. Der Schock ist einfach zu groß.“

„Das stimmt wohl. Das ist echt ein Schock.“, gab Takeru nur völlig platt zurück. Ein paar Minuten herrschte Stille zwischen Vater und Sohn. Dann stand Takeru langsam wieder auf und begann zu reden.

„Aber weißt du was, Papa?“

„Was denn, mein einziger Sohn?“ Herr Ishida betonte das Wort „einziger“ so ungemein, als ob es heilig wäre.

„Dass Matt schwul ist, ist in keinem Fall ein Schock für mich. Eher eine kleine Überraschung, weil ich immer dachte, dass er auf Mädchen stände, da er so viele weibliche Fans hat. Nein, das ist es nicht. Der Schock für mich war, dass du ihn wegen seinem Schwulsein krankenhausreif prügelst.“ Takeru wurde langsam aber stetig lauter.

„Was denkst du dir eigentlich dabei? Schwulsein ist keine Krankheit. Es ist völlig normal. Genauso normal wie Heterosein. Nur sind die Homosexuellen eben ein kleiner Teil der Bevölkerung. Und außerdem, macht es Matt zu einem schlechteren Menschen? Hat er sich in irgendeiner Weise verändert? Hat er? Mit Sicherheit nicht. Er ist noch immer der selbe Matt, wie vorher, nur dass er sich in Jungen verliebt. Und weißt du noch was? Wenn du wirklich so denkst, dass Matt nicht mehr dein Sohn ist, dann hast du ab sofort überhaupt keinen Sohn mehr. Nur damit du es weißt. Ich bin auch schwul und stolz darauf. Und wenn du jetzt noch immer nichts verstanden hast, dann tust du mir ehrlich leid, Papa.“

Völlig außer Atem schnappte Takeru nach Luft. Herr Ishida sah ihn aus großen Augen an.

„Du... du bist auch...?“ Takeru nickte nur zur Antwort.

„Hat er dich doch tatsächlich angesteckt. Na warte!“ Takeru wusste, was das bedeutet. Noch bevor sein Vater überhaupt reagieren konnte, war Takeru schon in Yamatos Zimmer gerannt und hatte die Tür abgeschlossen.

Yamato, der noch immer auf seinem Bett lag, starrte Takeru mit großen Augen an. Dieser beachtete ihn jedoch nicht, sondern lehnte gegen die Tür und versuchte sich noch immer von seinem „Vortrag“ zu beruhigen. In dem Moment, als er gerade zu seinem Bruder gehen wollte, hämmerte es an der Tür und Herr Ishida schrie davor herum.

„T.K., mach die Tür auf! Er bekommt, was er verdient. Dann suchen wir einen Psychiater und nach ein paar Sitzungen bist du wieder ganz normal.“ Die beiden Brüder erschraken. Mit so etwas hatten beide nicht gerechnet. Takeru fand jedoch seine Sprache wieder und schrie zurück.

„Nein, Papa. Ich mache die Tür nicht auf. Ich lasse nicht zu, dass du Yamato noch mal was antust. Und ich werde auch bestimmt nicht zu einem Psychiater gehen. Ich bin nämlich völlig normal. Ich bin weder anormal noch sonst was. Wenn du das immer noch nicht kapierst hast, dann tut es mir leid. Mehr als erklären kann man es nun mal nicht. Und jetzt lass uns bitte in Ruhe.“

‚Yamato? Hat er mich eben tatsächlich Yamato genannt? Das hat er nur gemacht, wenn er ernst um mich besorgt war. Als er mich das letzte Mal so genannt hat, wollte ich von zu Hause abhauen, weil ich die Streitereien zwischen Mama und Papa nicht mehr ausgehalten hab. Und er hatte Angst, ich könnte vielleicht spurlos verschwinden oder entführt werden.` Erst jetzt bemerkte Yamato, dass sein Bruder zu ihm auf das Bett gekrabbelt war, seinen Kopf auf Yamatos Brust gelegt hatte und hemmungslos weinte.

Vor der Tür tobte Herr Ishida noch immer, doch die beiden ignorierten ihn einfach.

„T.K....“ Yamato brachte es nur leise und unter Schmerzen hervor. Der Jüngere hob seinen Kopf und schaute mit verweinten Augen zu seinem Bruder.

‚Ich muss stark sein. Ich darf nicht auch noch weinen. Dann hört T.K. nicht mehr auf.` Yamato setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und meinte: „Takeru... wir... bekommen... das... schon... wieder... hin. Glaub mir.“

„Und... und was ist mit Papa?“ Yamato zuckte zusammen, als er daran erinnert wurde, wer ihm diese Wunden zugefügt hatte.

„Ich... ich... weiß... es... nicht. Hat... er... dich... auch... geschlagen?“ Takeru schüttelte verneinend den Kopf. „Das... ist... gut.“

„Ich werde Mama anrufen. Sie kann uns hier wegbringen. Kann ich dein Handy haben?“ Yamato zeigte so gut es ging mit einem Arm auf eine Schreibtischschublade. „Danke Yamato.“

Takeru holte das Handy aus der Schublade und wählte die Nummer ihrer Mutter. Es klingelte. Jemand hob ab.

„Hallo, Takaishi Natsuko. Wer ist dort?“

„Mama, ich bin’s, T.K..“

„Hallo T.K.. Warum rufst du an?“

„Kannst du bitte ganz schnell zu Papa und Yamato kommen? Es ist wirklich dringend.“

„Klar kann ich. Aber was ist denn los? Du hörst dich so besorgt an.“

„Das erklär ich dir dann. Komm nur bitte ganz schnell her.“

„Ist in Ordnung. Bin gleich da.“

„Bring bitte was zum Kühlen mit.“

„Okay.“

„Ach und Mama...“

„Ja?“

„Danke.“

„Mach ich doch gerne. Bis gleich.“

„Bis gleich.“ Takeru legte auf.

„Sie ist gleich da, Yamato. Soll ich dir ein paar Klamotten einpacken?“ Yamato nickte schwach. Takeru packte also ein paar Klamotten von Yamato in eine Tasche, welche er dann auf den Schreibtischstuhl stellte. In dem Moment ertönte die Türklingel.

„Das ist sie bestimmt schon. Komm, ich helfe dir auf die Beine Yamato.“ Takeru setzte sich neben seinen Bruder aufs Bett, legte einen Arm um ihn und stützte ihn vorsichtig beim Aufstehen. Unterdessen öffnete Herr Ishida die Haustür und sah seine Ex-Frau davorstehen.

„Was machst du denn hier?“ fragte er sie unfreundlich.

„Was ist das denn für eine Begrüßung? T.K. hat mich angerufen und gesagt, ich sollte schnell herkommen.“, erwiderte sie.

„Wieso denn das? Es ist doch nichts passiert.“ In dem Moment öffnete sich Yamatos Zimmertür und Yamato kam, gestützt von Takeru, herausgehumpelt. Herr Ishida drehte sich erschrocken um.

„Oh mein Gott, Matt. Was ist denn mit dir passiert?“ Natsuko lief zu ihren beiden Söhnen.

„Das erzähl ich dir gleich. Lass uns erst mal fahren. In Matts Zimmer steht noch eine Tasche. Nimmst du die bitte mit?“ antwortete Takeru für Yamato.

„Ja, mach ich.“ Natsuko nahm die Tasche aus Yamatos Zimmer, dann gingen sie zum Auto. Herr Ishida blieb in der Wohnung zurück.
 

Natsuko warf die Tasche schnell in den Kofferraum des Wagens und half dann Takeru Yamato ins Auto zu setzen, besser gesagt auf die Rücksitze zu legen. Dann stiegen sie und Takeru ebenfalls ein und fuhren Richtung Wohnung der Takaishis. Während der Fahrt fragte Natsuko die beiden aus.

„Jetzt sagt doch mal, was passiert ist. Warum sollte ich so schnell kommen? Papa war doch da.“

„Gerade deshalb ja.“, sagte Takeru zur Antwort. Natsuko verstand nicht.

„Yamato, willst du es ihr selber sagen?“ Der Angesprochene nickte schwach.

„Was soll er mir denn sagen?“

„Warte es ab, Mama.“

„Papa, war es, der... mich so... zugerichtet hat.“

„Was? Das war Papa? Aber wieso hat er das gemacht? Ihr habt euch immer so gut verstanden.“, unterbrach Natsuko ihren Sohn.

„Ja, aber... ich war... noch nicht fertig.“ Das Reden fiel Yamato hörbar schwer. Trotzdem erzählte er tapfer weiter.

„Vor ein paar Wochen... hab ich ihm gesagt... dass ich mich... verliebt hätte. Er wollte wissen... ob... er das Mädchen kenne. Dann habe ich... ihm gesagt...“ Yamato machte eine Pause. Er war sich nicht sicher, ob er es erzählen sollte. Takeru bemerkte das und munterte ihn auf.

„Du kannst es ruhig sagen. Mama wird nichts sagen.“

„Was werde ich nicht sagen?“ Natsuko verstand nicht.

„Na ja... ich habe... ihm gesagt... dass es... kein Mädchen... sondern... ein Junge wäre. Da hat... er mich zum... ersten Mal... geschlagen.“

„Oh.“, war Natsukos erster Kommentar. Dann sagte sie allerdings noch: „Schade eigentlich. Nun werde ich doch keine Oma.“ Sie fing laut an zu lachen. Takeru stieg in das Lachen ein. Doch kurz darauf verging den beiden das Lachen wieder.

„Hast... du Mama... schon gesagt... dass...“ Weiter kam Yamato nicht, denn er wurde von Takeru unterbrochen.

„Ja, sie weiß es schon seit ein paar Monaten.“

„Und was... ist mit... Kari?“

„Sie weiß es auch. Ich hätte mit ihr sowieso nur gut befreundet sein können. Sie sieht das genauso. Von daher ist alles gut.“

„Das... freut... mich... für dich.“

„Darf ich fragen, wer dein Angebeteter ist?“

„Aber nur... wenn du... mir... dann auch... sagst...“

„Klar, mach ich.“

„So Jungs, wir sind da.“, unterbrach Natsuko die beiden Blondschöpfe in ihrem Gespräch. Sie und Takeru stiegen aus und halfen Yamato aus dem Auto.

„Dann mal ab zum Aufzug.“, sagte sie dann. Die beiden Jungen unterhielten sich weiter.

„Nun sag schon. Wer ist es?“ fragte Takeru ungeduldig.

„Nicht so... ungeduldig, Kleiner. Es ist jemand, den du sehr gut kennst.“ Takeru grinste über das ganze Gesicht.

„Lass mich raten. Es ist Tai.“

„Woher...“

„Tja, du bist wie ein offenes Buch.“ Die drei stiegen in den Aufzug ein, der sich sofort auf den Weg in den 3. Stock machte.

„Und jetzt... bist du dran.“

„Rat mal. Du kommst bestimmt drauf.“

„Hm, es ist... bestimmt jemand... den ich... kenne. Jemand den... du sehr... gut kennst. Ken oder Davis?“ Die Aufzugtüren öffneten sich und die drei traten heraus.

„DAVIS!“ schrie Takeru plötzlich. Yamato erschrak.

„Ist ja... gut. Du musst... nicht gleich... schreien.“

„Oh, entschuldige. Aber da vorne ist er.“ Yamato blickte auf und sah Daisuke vor der Tür der Takaishis stehen.

„T.K.! Da bist du ja endlich. Hab schon gedacht du würdest gar nicht mehr kommen.“, schrie Daisuke zurück. Dann bemerkte er Yamato.

„Matt, was haben sie denn mit dir gemacht?“ Er kam auf die beiden zugelaufen, um Takeru zu helfen. Vorher wollte er Takeru aber noch einen Begrüßungskuss auf die Wange drücken, erinnerte sich dann aber wieder an Yamato und ließ von seinem Gedanken wieder ab. Gemeinsam stützten sie nun Yamato und gingen zur Haustür, welche von Natsuko aufgeschlossen wurde.

„Ich erzähle dir gleich, was mit Matt passiert ist. Vorher möchte ich aber noch einen Kuss haben.“, forderte Takeru. Sie setzten Yamato auf die Couch im Wohnzimmer. Daisuke schaute zuerst Yamato an und wandte sich dann mit einem fragenden Blick an Takeru.

„Ist schon okay. Matt weiß, dass wir zusammen sind.“

Mit diesen Worten drückte Takeru Daisuke einen Kuss auf den Mund. Dann erzählte er ihm die gesamte Geschichte, die dieser nur mit einem „Wow, ist ja unglaublich.“ kommentierte. Gemeinsam halfen sie Yamato nun wieder hoch und legten ihn in Takerus Bett, damit dieser sich ausruhen konnte. Kurz nachdem die beiden das Zimmer verlassen hatten, schlief Yamato auch sofort ein.
 

Fortsetzung folgt...
 

Nachwort: Tja, es ist wirklich ein ernstes Thema. Schwulen- bzw. im allgemeineren Sinn Homosexuellenfeindlichkeit und tätliche Übergriffe auf diese Gruppe. (Obwohl ich immer nur von Übergriffen auf Schwule höre.) Es gibt halt immer noch Menschen, die denken, dass Schwule krank seien und kuriert werden müssten. Menschen, die dann auch einfach zuschlagen, wenn sie Schwule sehen, ohne darüber nachzudenken, warum sie es eigentlich tun. Leider auch noch in Familien, wo (meistens) die Väter dann zuschlagen und ihren Sohn nicht mehr anerkennen. Und leider gibt es auch viel zu wenige Leute, die Zivilcourage zeigen und einem Betroffenen helfen, anstatt mal kurz zu gucken und dann einfach weiterzugehen. Dabei sind Schwule auch Menschen. Genau wie Heteros. Auch Behinderte werden mittlerweile anerkannt, werden als Menschen angesehen (jedenfalls in Deutschland). Wieso dann dieser Schwulenhass noch so weit verbreitet ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Was ist schlimm daran, als Mann bzw. Junge einen anderen Mann bzw. Jungen zu lieben? Wer sagt uns überhaupt, dass die Liebe zwischen Mann und Frau "normal" ist? Es kann genauso gut sein, dass die Natur die Homosexualität vorgesehen hat und nur durch den benötigten Nachwuchs die Heterosexualität entstanden ist, weil es zwischen Mann und Mann bzw. Frau und Frau nicht funktioniert. Ich will hier jetzt aber auch nicht philosophieren. Fakt ist, dass es diese Feindlichkeit gegenüber den Homosexuellen, wie gesagt besonders den Schwulen gegenüber, gibt und diese in nächster Zeit wohl auch nicht vergehen werden. Wie immer zum Leidwesen der Opfer. Aber wenn ihr diese Geschichte gelesen habt - ich weiß leider nicht, wie viele sie lesen werden, und auf die Anzahl der Hits kann man sich ja auch nicht verlassen - zeigt es doch ein gewisses Verständnis gegenüber den "Opfern". Und damit beweist ihr auch, dass ihr so etwas nie machen würdet (das hoffe ich doch) und auch niemanden dazu erziehen würdet, so zu handeln und vielleicht zeigt es auch, dass ihr Mut zeigt und dazwischen geht, wenn ihr seht das Homosexuelle oder auch Heteros wegen was auch immer verprügelt werden. Gemeinsam sind wir nämlich stark und können uns gegen die anderen aufbäumen, um was auch immer es gehen mag.

Wenn ihr jetzt bis hierher gekommen seid, dann möchte ich euch noch mal von ganzem Herzen danken, dass ihr euch das "angetan" habt. Ich weiß, es ist schwer so viel am Stück zu lesen, aber wenn ihr seht, dass es eine längere Geschichte ist, speichert sie euch einfach. Dann könnt ihr sie euch in Ruhe durchlesen und steht nicht unter Zeitdruck, weil die Internetkosten zu hoch werden oder was auch immer.
 

Des weiteren:

Ja, es gibt noch weitere Teile.

Der dritte Teil müsste eigentlich auch schon online sein und am vierten bin ich am Arbeiten. Allerdings veröffentliche ich den nur, wenn ich auch n paar Kommentare bekomme.
 

Also: Schreibt fleißig!!! ^^
 

Ach so: Falls ihr jetzt denkt, ich hätte irgendwas gegen Ishida-san, dann liegt ihr falsch. Ich hatte die Idee, dass ein Vater seinen Sohn wegen Homosexualität schlägt. Da hatte ich die Auswahl zwischen Yagami-san und Ishida-san. Dass ich mich letztendlich für Ishida-san entschieden hab, lag NICHT daran, dass ich ihn nicht leiden könnte. Nein, im Gegenteil. Ich halte ihn für einen sehr guten Vater, aber da Yama nun mal sehr verschlossen ist und kaum über Sachen spricht, habe ich mich für ihn und seinen Vater entschieden.
 

Danke fürs Zuhören.

Disclaimer: Moshi moshi.

Der dritte Teil der Fic. Ich glaube ich brauche nicht viel zu sagen, oder?

Ich sag trotzdem was:
 

Digimon gehört Toei blablabla und blablabla keinen Profit blablabla.
 

Wenn ihr die Geschichte in ein anderes Archiv aufnehmen wollt, fragt mich vorher.
 

Kommentare bitte hierhin: taichi001@aol.com (Animexx und/oder Digimoncity) oder in die Kommentare (Animexx).
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

Teil 3

Langsam öffnete Taichi seine Augen. Einzelne Sonnenstrahlen fielen in sein Gesicht und kitzelten ihn dort, wo sie auftrafen. Wie spät war es jetzt? Wie lange hatte er geschlafen? Sein Wecker sagte ihm etwa 3 Stunden. Sein Magen schmerzte noch immer vom Aufprall des Balles. Allerdings konnte er durch den Kühlbeutel wieder einigermaßen laufen und machte sich erst mal was zu essen.

‚Hm, ich glaube eine Brühe reicht vollkommen aus. Vielleicht hat der Treffer meinen Magen verkleinert, sodass ich jetzt weniger Hunger hab.` Also setzte er Wasser auf, nahm einen Brühwürfel aus dem Schrank und rührte sich dann die Brühe an. Dann ging er wieder in sein Zimmer zurück. Allerdings nicht ohne sich auf dem Weg dorthin das Telefon zu schnappen. In seinem Zimmer setzte er sich auf sein Bett, nippte einmal an der Brühe und wählte dann eine Nummer auf dem Telefon. Es klingelte. Jemand nahm ab.

„Ishida. Wer ist da?“ meldete sich ein genervter Herr Ishida.

„Hallo Ishida-san. Yagami Taichi. Könnte ich bitte mit Matt sprechen?“

„Nein, kannst du nicht. Er ist nicht hier. Und ruf bloß nicht noch mal an, verstanden?“ Er wartete gar keine Antwort ab, sondern legte gleich auf. Taichi betrachtete verwundert das Telefon in seiner Hand.

‚Aufgelegt. Was der bloß hatte? War mal wieder super gelaunt. Wo kann Matt denn sein, wenn nicht zu Hause? Ich frag einfach mal T.K..` In diesem Moment klingelte das Telefon. Taichi nahm ab.

„Hallo. Yagami Taichi.“

„Hi, Tai. Gut, dass ich dich gleich dran hab.“

„T.K.! Ich wollte dich gerade anrufen. Sag mal, weißt du wo Matt ist?“

„Genau deswegen rufe ich an.“

„Wo ist er denn? Ist ihm was passiert?“ fragte Taichi besorgt.

„Nun ja, es ist ihm etwas passiert, ja. Kannst du vielleicht bei mir vorbeikommen? Das würde ihn bestimmt freuen.“

„Klar, ich mach mich sofort auf den Weg. Es ist ja nicht so weit. Bin in etwa fünf Minuten da.“

„Bis gleich, Tai!“ Schon hatte Taichi aufgelegt. Er nahm noch einen großen Schluck von seiner Brühe und machte sich dann auf den Weg.
 

~~~~~~~~~~
 

Währenddessen lag Yamato noch immer in Takerus Bett und war gerade von seiner Mutter verarztet worden. Sie hatte ihm ein paar Kühlbeutel mitgebracht, die er sich auf sein geschwollenes Auge und auf den Bauch legen sollte, damit nichts noch weiter anschwellen konnte. Die Wunde an der Lippe hatte sie gereinigt und ein kleines Pflaster aufgeklebt. So lag er nun da und konnte nichts tun, außer sich ausruhen und schlafen. Und das war es auch, was er im Moment machte – schlafen.

Im Wohnzimmer saßen Takeru und Daisuke, Arm in Arm, zusammen mit Natsuko auf Sofa bzw. Sessel und unterhielten sich.

„Wieso zum Teufel ist Papa nur so ausgerastet?“ fragte Takeru.

„Wie du ja mitbekommen hast, hält er Schwule für krank und möchte sie am liebsten in psychiatrische Behandlung stecken, wie er es dir ja aufzwingen wollte. Als Matt ihm erzählt hat, dass er schwul sei, hat er ihm das wahrscheinlich auch angedroht. Matt hat sich wohl gesträubt und dann hat Papa ihn versucht mit Schlägen zum Psychiater zu kriegen oder wollte ihm so diese „Krankheit“ austreiben. Ich hätte euch wohl davon erzählen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert.“

„Mama, mach dir deswegen keine Vorwürfe. Du konntest schließlich nicht ahnen, dass Matt und ich schwul sind und es ihm sagen, insbesondere natürlich Matt.“

„Du hast ja recht. Trotzdem hätte ich es aus Vorsicht heraus machen können.“

„Natsuko, wie kommt es eigentlich, dass er etwas gegen Schwule hat? Ich weiß, es gibt noch Leute, die sich sträuben zu glauben Schwule wären normal, aber dass sie so aggressiv werden, ist mir nur von Skinheads bekannt.“, hakte nun Daisuke nach.

„Na ja, es liegt wohl an seiner Erziehung. Seine Eltern waren extrem gegen Homosexuelle. Und so haben sie ihn dann auch erzogen.“

„Aber dass er so aggressiv wird. Und auch noch seinem eigenen Sohn gegenüber.“, wunderte sich Daisuke.

„Oh, das ist einfach zu erklären, Davis. Er hat zu mir gesagt, dass Matt nicht mehr sein Sohn sei. Deshalb hat er ihn dann auch geschlagen.“, antwortete Takeru auf die Frage seines Freundes.

„Das ist schon schlimm. Besonders weil Matt immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihm hatte. All das wurde jetzt zerstört. Aber bei Takeru und mir kann er sich jetzt eine neue Existenz aufbauen. Ohne seinen Vater und ohne Schwulenhass.“, warf Natsuko ein.

„Und was wird Tai sagen, wenn er gleich erfährt, dass Matt schwul ist? Und wir beide natürlich auch.“, richtete sich Daisuke an Takeru.

Dieser grinste seinem Freund nur zu, gab ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: „Oh, er wird sich bestimmt freuen, glaub mir.“ Just in diesem Moment ertönt die Türklingel.

„Wenn man vom Teufel spricht.“ Takeru grinste und ging zur Tür. Wie erwartet stand Taichi vor der Tür, der, wie von der Tarantel gestochen, in die Wohnung rannte, nachdem Takeru die Tür geöffnet hatte.

„Hallo Takaishi-san. Hi Davis. Wo ist Matt? Ich muss zu ihm.“, war seine Begrüßung.

„Ganz ruhig, Tai. Setz dich erst mal hin. Wir haben dir etwas zu sagen.“, entgegnete Takeru, der nun hinter ihm stand.

„Okay, aber was gibt es denn?“ fragte Taichi, während er sich setzte.

Takeru setzte sich wieder neben Daisuke und fragte nun in die Runde: „Wer erzählt es ihm?“ Dabei sah er abwechselnd von seiner Mutter zu Daisuke.

„Wir sind dafür, dass du es ihm sagst, T.K..“, antwortete ihm Natsuko. Takeru sah zu Daisuke, der ihm zustimmend zunickte und ihn mit einem vertrauensvollen Blick ansah.

„Also gut. Dann werde ich es machen.“ Er richtete sich dann an Taichi.

„Also Tai, es gibt etwas, was ich dir über Matt erzählen muss. Es ist etwas sehr persönliches und ich erzähle es dir nur in seinem Namen.“ Taichi nickte verständnisvoll.

„Das erste ist, wir haben heraus gefunden, wer Matt geschlagen hat. Es...“ Weiter kam Takeru jedoch nicht, denn auf einmal stand Yamato in der Türschwelle.

„Nicht, T.K.. Lass mich es ihm bitte erzählen.“, bat er. Alle sahen erschrocken zu ihm. Als Taichi ihn erblickte, sprang er sofort auf und lief zu ihm. „Yama, was hat man mit dir gemacht? Du siehst ja schrecklich aus.“

„Das will ich dir ja jetzt erzählen.“ Zusammen gingen sie, Taichi Yamato stützend, zu der Couch auf der eben noch Takeru und Daisuke gesessen hatten und setzten sich.

„Ich glaube, wir gehen jetzt besser.“, meinte Natsuko zu Daisuke und ihrem Sohn, die sich sofort in Takerus Zimmer begaben. Natsuko selbst ging in die Küche und fing an etwas zu kochen.

Nachdem sie nun ungestört waren, fingen Yamato und Taichi an zu reden.

„T.K. hat eben gesagt, dass er herausgefunden habe, wer dich geschlagen hat.“ Yamato nickte und antwortete nach kurzem Zögern.

„Es... es war mein Vater. Er hat mich so zugerichtet. Deshalb wollte ich auch nicht mehr mit dir reden. Ich hatte Angst, dass du es herausfinden könntest.“

„Nein, das...“ Taichi stockte der Atem. Er konnte nicht glauben, was er gehört hatte.

„Dein... Vater...“ Mehr brachte Taichi nicht hervor. Yamato nickte nochmals zustimmend.

„Aber wieso? Er war doch sonst nicht so.“ Yamato schluckte. Vor diesem Moment hatte er sich noch mehr gefürchtet, als vor dem, wenn Taichi herausgefunden hätte, dass sein eigener Vater ihn geschlagen hatte.

„Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst oder nicht kannst.“ Yamato schüttelte den Kopf.

„Nein, ich sage es dir. Irgendwann hätte ich es dir sowieso sagen müssen. Deshalb mache ich es jetzt.“ Yamato holte noch mal tief Luft und erzählte dann weiter.

„Der Grund, warum mein Vater mich geschlagen hat, ist... es mag für dich jetzt komisch und vielleicht auch abstoßend wirken, aber... ich bin schwul, Tai. Deswegen hat mich mein Vater geschlagen. Er kann Schwule auf den Tod nicht ausstehen.“ Taichi sah Yamato perplex an. Konnte nicht glauben, was er gehört hatte. War geschockt darüber, dass Yamato deswegen geschlagen wurde, war aber auch voller Hoffnung, dass Yamato für ihn dasselbe empfand, wie er für ihn.

„Nein, dein Schwulsein wirkt nicht abstoßend auf mich. Eher dein Vater und seine Art.“

„Das ist gut. Danke, dass du mich nicht verstößt.“

„Aber wieso sollte ich auch? Du bist schließlich mein bester Freund.“ Taichi grinste bis über beide Ohren.

„Sag mal, darf man fragen, ob du im Moment verliebt bist und in wen?“ fügte er dann hinzu. Yamato nickte wieder mal.

„Ja, aber mach dich auf was gefasst.“

„Ich bin zu allem bereit. Hauptsache es zerstört unsere Freundschaft nicht.“

„Nun ja, vielleicht könnte es das.“

„Nein, bestimmt nicht. Nicht wegen so einer Kleinigkeit.“

„Also gut. Zur ersten Frage, ja, ich bin verliebt, sogar sehr. Die Person, in die ich mich verliebt habe, ist... ähm... bist du, Taichi.“

„Ich?“ Taichi war etwas überrascht.

„Ja, du. Ich weiß aber, dass ich nur dein bester Freund bin und du... ähm... was... was machst du da?“ Taichi hatte sich wieder gefangen und nun an Yamato Schulter angelehnt.

„Wie, was machst du da? Darf ich mich nicht bei meinem Freund, nein, bei meinem festen Freund an die Schulter anlehnen?“ Nun war es Yamato, der überrascht war. Er entzog sich vorsichtig Taichis Kopf, um sich ihm auf dem Sofa genau gegenüber zu setzen. Taichi wunderte sich erst, tat es ihm aber gleich.

„Meinst du damit, dass...“ Weiter kam Yamato nicht, denn Taichi hatte sich vorgebeugt und vorsichtig seine Lippen mit Yamatos streifen lassen und drückte ihm nun einen leichten Kuss auf den Mund.

„Ja, das meine ich. Ich liebe dich auch, Yama.“ Nochmals gab Taichi seinem Freund einen sanften Kuss auf den Mund. Sie setzten sich wieder normal auf das Sofa und nahmen sich in den Arm. Taichi legte wieder seinen Kopf auf Yamato Schulter und Yamato legte seinen Kopf auf Taichis. So verweilten sie einige Minuten, bis Natsuko ins Wohnzimmer eintrat, da sie sich gewundert hatte, warum nichts mehr zu hören war.

Ungewollt musste sie lächeln, als sie die beiden sah, wie sie sich aneinandergekuschelt hatten.

„Ihr seht wirklich süß zusammen aus. Das perfekte Paar.“ Die beiden erröten auf die Aussage Natsukos.

„Ich wollte euch aber eigentlich nicht stören. Ich wollte nur sagen, dass ich eine Suppe gekocht habe. Wenn ihr Hunger habt, dann kommt ins Esszimmer.“ Sie lächelte den beiden nochmals zu und ging dann wieder in die Küche.

„Und? Hast du Hunger?“ fragte Taichi.

„Ein bisschen. Und du?“

„Ja, ich auch.“

„Dann lass uns ins Esszimmer gehen.“

„Okay.“ Taichi half Yamato beim Aufstehen und gemeinsam gingen sie dann ins Esszimmer, wo Natsuko, Takeru und Daisuke bereits am Tisch saßen.

„Da seid ihr ja. Setzt euch. Ich habe euch extra zwei Plätze nebeneinander freigehalten.“, sagte Natsuko. Die beiden gaben ein dankendes Lächeln an Natsuko und setzten sich. Während Natsuko nun Suppe auf die Teller verteilte, rückte Yamato so nah es nur ging an Taichi heran und lehnte sich wieder an ihm an. Taichi tat es ihm gleich. Während Daisuke die beiden nur perplex ansah, freute Takeru sich für seinen Bruder und dessen Freund.

„Siehst du Davis. Ich hab dir ja gesagt, dass Tai sich freut, wenn er es erfährt.“, sagte Takeru zu seinem Freund. Langsam verstand Daisuke.

„Ihr beide seid jetzt also... zusammen?“ Die beiden nickten zur Antwort.

„Das freut mich für euch.“, kam es gleichzeitig von Takeru und Daisuke, die sich daraufhin anschauten und grinsten.

„Sag mal, Davis. Warum bist du eigentlich hier? Ich dachte du könntest T.K. nicht leiden, weil er dir Kari wegnimmt.“, fragte Taichi.

„Ach, das ist doch Schnee von gestern. Ich mache das, was du auch machst. Ich besuche meinen Freund.“

„Du besuchst deinen Freund, aber ich besuche meinen festen Freund. Da ist schon ein Unterschied.“, gab Taichi besserwisserisch zurück. Natsuko, Yamato, Takeru und Daisuke begannen zu lachen.

„Was denn? Was hab ich nun wieder gesagt? Es ist doch ein Unterschied.“, sagte Taichi trotzig.

„Ja schon, Davis meinte aber doch, dass er seinen festen Freund besucht. Du hast es falsch verstanden.“, antwortete Takeru.

„Wie jetzt? Ihr beide seid auch zusammen?“ Die Angesprochenen nickten.

„Ihr wollt mich auf den Arm nehmen, oder?“ Beide schüttelten den Kopf und küssten sich zum Beweis auf dem Mund.

„Da bin ich aber platt. Genau wie Yamato und ich einst, erst Streithähne und dann ein Paar. Unglaublich.“, war Taichis Antwort darauf.

„Tja, es gibt halt Sachen, die gibt’s gar nicht.“, meinte Yamato. Die beiden Pärchen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen und küssten sich fast gleichzeitig.

„Hey Jungs, die Suppe wird kalt. Dafür habt ihr nach dem Essen noch genug Zeit.“, wurden sie von Natsuko unterbrochen.

Die Pärchen lösten sich voneinander und Daisuke und Taichi sagten wie aus einem Mund: „Stimmt. Die Suppe darf nicht kalt werden. Ran ans Essen.“ Dann begannen sie die Suppe in sich hineinzuschaufeln. Die beiden Blondschöpfe schauten ihre Freunde an, grinsten sich dann gegenseitig zu und begannen ebenfalls zu essen.

~~~~~~~~~~
 

Ein paar Stunden später:

Es war inzwischen 8 Uhr. Takeru hatte sich mit Daisuke knutschend in sein Zimmer zurückgezogen, Natsuko war wieder in der Küche, da sie sich entschlossen hatte trotz der Suppe noch ein Abendessen zu kochen, und Taichi und Yamato saßen wieder im Wohnzimmer auf der Couch und hatten sich einfach nur aneinandergekuschelt.

„Du, Yama?“

„Was denn Tai?“

„Darf ich dich was fragen?“

„Frag nur.“

„Warum hast du mir nicht schon früher gesagt, dass du mich liebst?“

„Ich... ich hatte Angst, dass... dass du mich verstößt und unsere Freundschaft beendest.“

„Du solltest mich aber eigentlich kennen und wissen, dass ich das nie gemacht hätte.“

„Ich weiß. Zuerst war ich mir auch sicher, aber... nachdem ich... na ja, du weißt schon... mein Vater... da habe ich gedacht, es wäre vielleicht besser, wenn ich es dir nicht sage.“

„Einleuchtend.“

„Und warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich liebst? Schließlich trägst du das Wappen des Mutes.“

„Tja, ich glaub in dieser Angelegenheit, hat mich einfach der Mut verlassen. Aber ich bin froh, dass wir jetzt zusammen sind.“ Yamato gab einen zustimmenden Seufzer von sich und rückte noch ein wenig näher an Taichi heran.

„Sag mal, Tai, musst du nicht nach Hause?“

„Nein, meine Eltern und Kari sind noch in Utsunomiya und außerdem hab ich morgen frei. Ich kann also so lange bleiben, wie ich will.“ Taichi grinste über das ganze Gesicht.

„Schade, dass du nicht über Nacht bleiben kannst. Wenn T.K. und Davis nicht da wären, würde es ja gehen, aber so.“

„Das macht doch nichts. Dafür komme ich dann morgen so früh wie möglich hierher. Und dann haben wir den ganzen Tag nur für uns.“ Taichi gab Yamato einen Kuss auf den Mund. Yamato erwiderte und forderte Taichi zu mehr, indem er mit seiner Zunge an Taichis Lippen stupste. Taichi öffnete bereitwillig seinen Mund ein Stück, ließ Yamatos Zunge eindringen und mit seiner spielen. Taichi legte seine Arme um Yamatos Schultern, um ihm noch näher zu sein. Dieser erwiderte diese Geste, indem er, immer noch mit Taichis Zunge spielend, seine Arme um Taichis Hüfte schlang. Yamato zog seine Zunge zurück, aber Taichi folgte ihr mit seiner in Yamatos Mund und spielte dort weiter.

Nach einer Minute lösten sie sich von einander mit einem befreienden „Wow!“ und einem tiefen Atemzug.

„Du kannst das echt gut, Tai. Wer hat dir das beigebracht?“ fragte Yamato noch immer etwas außer Atem.

Taichi grinste nur und sagte: „Keiner. Das war mein erster Zungenkuss. Und wer hat dir das Küssen beigebracht?“

„Du wirst es nicht glauben, aber für mich war es auch das erste Mal.“

„Ich glaub ich will mehr davon.“ Taichi grinste und drückte Yamato wieder seine Lippen auf. Yamato war zwar etwas überrascht, ließ ihn aber gewähren. Sie verfielen nochmals in einen leidenschaftlichen Kuss, der von Yamato plötzlich unterbrochen wurde.

„Was ist Yama?“

„Ich... ich weiß nicht. Ich glaube mein Magen meldet sich wieder. Aua...“ Yamato schlang seine Arme um seinen Bauch. Taichi sprang schnell auf, um Yamato die gesamte Couch zur Verfügung zu stellen.

„Hier, leg dich flach hin. Ich hole dir was zum Kühlen.“, sorgte Taichi sich um Yamato und verschwand in die Küche um einen Kühlbeutel zu holen. Keine Minute später war er wieder bei Yamato und legte diesem den Beutel auf den Bauch.

„Danke Tai. Ich glaube, bis das alles verheilt ist, braucht es noch ein paar Wochen. So lange können wir leider nichts unternehmen.“

„Wenn ich bei dir in der Nähe bin, reicht mir das vollkommen aus, Yama. Und ich komme jeden Tag vorbei, um dich zu besuchen.“ Taichi lächelte seinen Freund an. Yamato erwiderte und machte Taichi ein wenig Platz, damit dieser sich wieder setzen konnte. Allerdings setzte sich der braunhaarige Junge neben seinen Freund auf den Boden.

„Was machst du? Du kannst dich ruhig hier hinsetzen.“

„Nein nein. Du hast die Couch nötiger als ich. Bleib ruhig richtig darauf liegen.“

„Kinder! Essen ist fertig.“, hallte es plötzlich durch die Wohnung. Takeru und Daisuke kamen sofort aus dem Zimmer gestürmt und setzten sich an den Tisch.

„Wollen wir auch, Yama?“ Der Angesprochene nickte kurz. „Geht das denn auch mit deinem Bauch?“

„Es wird schon. Mach dir da mal keine Sorgen Tai. Außerdem habe ich Hunger. Ziemlich großen sogar. Du etwa nicht?“ Taichi begann zu lachen.

„Klar hab ich Hunger. Kennst mich doch.“

„Na dann los.“ Taichi half Yamato auf und zusammen gingen sie ins Esszimmer und setzten sich an den Tisch. Es gab Nudeln mit Tomatensoße. Jeder der fünf aß zwei volle Teller.

„Mama, ich wollte heute bei Davis übernachten. Bist du damit einverstanden?“ fragte Takeru und guckte seine Mutter dabei mit einem bettelnden Hundeblick an.

Sie lächelte und sagte: „Du brauchst mich nicht so anzugucken. Ich erlaube es dir auch so.“ Takeru sprang auf und umarmte sie.

„Danke.“ Dann richtete er sich an Taichi und Yamato.

„Wenn wir weg sind, könnt ihr mein Zimmer haben. Ich denke mal, dass das euch gut passt, oder?“ Die Angesprochenen lächelten und nickten.

„Ja, das ist nett von dir, T.K.. Danke.“, entgegnete Yamato.

„Wir sind dann auch gleich weg, Mama. Ich habe meine Sachen schon gepackt. Bis morgen dann.“ Mit diesen Worten war Takeru aufgesprungen und in sein Zimmer gelaufen, um seine Tasche zu holen. Kurz darauf kam er wieder raus und drängelte.

„Nun komm schon, Davis. Du bist ja noch langsamer als ne Schnecke.“

„Ist ja gut. Ich komme ja schon. Bis bald zusammen!“ Daisuke stand auf, zog sich die Schuhe an und ging zu Takeru. Keine Sekunde später waren die beiden schon aus dem Haus.

„Und was habt ihr beiden jetzt noch vor?“ fragte Natsuko die beiden anderen.

„Wir werden uns jetzt wohl in T.K.s Zimmer zurückziehen. Wir sind beide müde und wollen schlafen.“, antwortete Taichi. Yamato nickte zustimmend.

„Nun gut. Dann macht es euch so bequem wie möglich. Immerhin müsst ihr zusammen in einem Bett schlafen.“

„Das wird schon gehen. Wir finden bestimmt eine Lösung. Gute Nacht, Mama.“, entgegnete Yamato. Die beiden standen auf, Taichi stützte wie immer Yamato, und gingen in Richtung Zimmer.

„Gute Nacht ihr beiden. Schlaft gut.“, rief Natsuko ihnen noch hinterher. Taichi half Yamato noch beim Umziehen, dann zog er sich selber einen geliehenen Schlafanzug von Yamato an und legte sich dann neben seinen Freund ins Bett. Yamato war schon eingeschlafen und auch Taichi schlief schon wenige Minuten später.
 

Fortsetzung folgt...

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Ich hab's ja schon im zweiten Teil gesagt, es gibt noch mehr Fortsetzungen, aber nur, wenn ihr sie lesen wollt. Es geht noch weiter als Teil 4. Nur dass das gesagt ist.

Dazu brauch ich aber Feedback.
 

Also: Schreibt bis euch die Finger qualmen!!! ^^

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Jödeldi huh, jödeldi hei!

Der fünfte Teil kommt nu herbei! ^^
 

Mann, das war ja echt Rekordzeit. So schnell hatte ich glaube ich noch keinen Teil fertig.

Auch egal, Hauptsache er ist überhaupt fertig ^^.
 

Ich glaub ich brauche nichts mehr dazu zu sagen, oder? So langsam müsstet ihr gecheckt ham, dass mir weder die Charas noch die Digimon (die hier ja auch gar nich auftauchen) gehören und mir auch keiner Geld für den Kram hier gibt. *seufz*
 

Wie immer hätte ich gerne ein paar Kommentare dazu unter taichi001@aol.com oder in den Kommentaren bei Animexx. Aber das müsstet ihr ja auch mittlerweile wissen.
 

In dieser Geschichte werden außerdem die Namen von drei Liedern erwähnt, die von den "Teen-Age Wolves" sind. Wer sie nicht kennt, der tut mir aufrichtig leid und ich rate dem- oder derjenigen, sie sich so schnell wie möglich anzuschaffen (www.audiogalaxy.com oder www.animemanga.de , auf letztere site kommt ihr auch von digimoncity.de), denn diese Lieder sind echt genial. "Negai kanaeru kagi" ist zwar Yamas Image-Song aus der zweiten Staffel ("Matts Song" ist das übrigens in der deutschen fassung von andy knote), aber ich sehe ihn trotzdem als einen Song der "Wolves", weil Yama ihn schließlich mit der Band in Zero Two gespielt hat.

So, ich glaube das vor nun genug des Vorworts.

Ich wünsche euch jetzt einfach viel Spaß beim Lesen! ^^
 


 

Teil 5

Langsam öffneten sich die Augenlider und ließen die azurblauen Augen aufblitzen. Suchend sahen sich diese in dem dunklen Zimmer um. Vorsichtig glitt ein Arm unter der Decke hervor und tastete die Umgebung ab.

‚Scheiße, wo ist dieser bescheuerte Nachttisch von Takeru? Ich brauch Licht.` Auch der zweite Arm wurde hervorgeholt. Doch noch immer wurde der gesuchte Gegenstand nicht gefunden. Die Gestalt mit den blauen Augen krabbelte etwas unter der Decke hervor und setzte die Arme wieder ein, um weiter nach dem Nachttisch zu suchen. Doch auf einmal war ein lauter Rumms zu hören.

Im Bett öffneten sich zwei braune Augen, dann erhellte plötzlich Licht den Raum. Der Junge, zu dem die braunen Augen gehörten, blinzelte und gewöhnte seine Augen an die Helligkeit. Dann sah er sich um und fing an zu lachen.

Der Grund: ein blonder nackter Junge lag vor dem Bett und hielt sich vor Schmerzen seinen Kopf.

„Auauauauau... das tut weh.“ Der Braunhaarige hatte sich noch immer nicht von seinem Lachkrampf befreien können.

„Hey, das ist nicht witzig.“ Doch der Junge lachte noch immer, schaffte es aber eine Frage zu stellen.

„Wie hast du das eigentlich geschafft?“ Ein Lachen verschluckte weiteres.

„Ich hab gedacht, ich wäre in T.K.s Zimmer und habe den Nachttisch gesucht, um das Licht anzumachen.“ Der Braunhaarige fing sich wieder, grinste aber immer noch über das ganze Gesicht.

„Ach, so ist das also.“ Die Ironie in der Stimme Taichis war nicht zu überhören.

„Pah, das hätte dir auch passieren können. Und jetzt gehe ich duschen.“ Yamato stand auf, zog sich seine Boxershorts an, schnappte sich ein Handtuch und ging Richtung Badezimmer.

„Hey, Yama, warte auf mich.“ Schnell hüpfte Taichi aus seinem Bett, schlüpfte ebenfalls in seine Shorts und hechtete, mit einem Handtuch bepackt, seinem Freund hinterher. Herr und Frau Yagami, die zusammen mit Hikari am Esstisch saßen und frühstückten, sahen den beiden Jungen verwundert hinterher, als diese zusammen im Bad verschwanden.
 

Keine Viertelstunde später saßen die beiden Jungen am Tisch und frühstückten.

„Sag mal Yama, was machen wir heute denn noch?“ fragte Taichi, während er in sein Marmeladenbrötchen biss. Yamato ließ seinen Blick zur Uhr an der Wand schweifen. 12.07 Uhr.

Dann meinte er: „Hast du es etwa vergessen, Taichi Yagami?“ Der Braunhaarige schaute fragend. Er hatte es vergessen, ganz wie Yamato es vermutete.

„Denk mal scharf nach, Tai. Was ist am Donnerstag?“ Der Gefragte legte seine Stirn in Falten und überlegte. Keine Sekunde später erhellte sich sein Gesicht und ein breites Grinsen erschien.

„Stimmt ja, T.K. hat am Donnerstag Geburtstag.“ Der Blonde donnerte seinen Kopf gegen die Tischplatte, bereute es aber sofort, da ihm nun der Kopf wieder weh tat.

„TAI!“ Taichis Ausdruck wurde wieder fragend, also versuchte der Blonde Klarheit zu schaffen.

„T.K. hat am Donnerstag Geburtstag, ja. Aber ich wollte eigentlich auf was ganz anderes hinaus.“

„Was ist denn noch am Donnerstag?“

„Sagt dir die Band „Teen-Age Wolves“ irgendwas?“

„Das Konzert. Am Donnerstag ist ja das Konzert. Wie konnte ich das nur vergessen?“

„Das frage ich mich auch. Aber wenigstens weißt du es jetzt wieder.“ Darauf sagte Taichi nichts. Ein paar Minuten wurde nun geschwiegen. Yamato brach die Stille zwischen ihnen.

„Hey, bist du beleidigt?“ Keine Antwort. Nur ein weiterer Biss ins Brötchen, der Blick auf irgendeinen Punkt im Raum fixiert.

„Hey Tai!“ Yamato rückte näher an seinen Freund heran und streichelte ihm sanft über die Wange.

„Du weißt doch, dass das nicht so gemeint war.“ Ein Kuss auf die Wange. Der Braunhaarige drehte seinen Kopf zu Yamato, grinste wieder über das ganze Gesicht und erwiderte die Geste.

„Klar weiß ich das. Ich wollte es nur von dir hören.“ Nun grinste auch Yamato.

„Ach du, eigentlich müsste ich dich ja kennen und wissen, dass es so ist.“ Sein Gegenüber nickte.

„Dann schlag ich vor, dass wir jetzt, mit einem kleinen Umweg durch den Park, zur Bandprobe gehen. Schließlich müssen wir beide unser Lied auch noch proben. In Ordnung, Tai?“ Der Gegenüber nickte wieder, gab dem Blonden noch mal einen Kuss auf die Wange und räumte dann, zusammen mit Yamato, den Tisch ab. Nachdem das geschafft war, machten sich die beiden fertig und mit einem

„Tschüß Mama und Papa! Yama und ich gehen zur Bandprobe.“ von Taichi verließen sie die Wohnung der Yagamis.
 

~~~~~~~~~~
 

Die Sonne stand flach am Himmel, trotzdem war es ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Die Bäume warfen bereits ihre buntes Blattkleid von sich, hier und da blühten noch ein paar Blumen in den wunderschönsten Farben und auch die Vögel zwitscherten noch immer munter drauf los. Und doch deutete alles auf den Herbst hin, der, laut Kalender, schon einen Monat lang das vorherrschende Wetter bestimmte.

Die beiden Jungen hatten noch über eine Stunde Zeit, bis die Proben begannen und schlenderten deshalb Arm in Arm durch diese wunderschöne herbstliche Pracht. Glücklich, dass sie einander hatten. Ab und zu wurden sie von ein paar Leuten, die ebenfalls durch den Park spazierten, mit ablehnenden, neutralgestimmten oder freundlich-schmunzelnden Minen beäugt. Jedoch störte es die beiden überhaupt nicht. Yamato hatte sich an Taichis Schulter geschmiegt und dessen Kopf ruhte sanft auf Yamatos.

Doch plötzlich wurden diese unscheinbare Ruhe und die Harmonie jäh durchbrochen.

„Hallo Yamato.“, sagte eine ihnen nur zu gut bekannte Stimme direkt hinter ihnen. Die Jungen schreckten hoch, konnten nicht glauben, dass es wirklich diese Stimme war, die sie gestört hat, denn allein der Tonfall reichte, um den beiden eine Schauer über den Rücken zu jagen. Langsam drehten sie sich um und sahen direkt in das Gesicht der Person.

„Na, Yamato, ziehen wir noch mehr unschuldige Personen mit rein? Hast du Taichi nun auch angesteckt?“ fuhr die Person fort.

„Papa...“, war das einzigste, was Yamato hervorbringen konnte. Seine Stimme zitterte hörbar, kaum fähig auch nur diese eine kleine Wort über die Lippen zu bringen.

„Ja, ich bin es. Du hast wohl nicht mehr mit mir gerechnet, wie?“ Herr Ishida lachte laut auf.

„Ich habe vor dich wieder mit zu mir zu nehmen.“ Die Jungen schreckten ein paar Schritte zurück.

„Warum so ängstlich? Ich will doch nur das Beste, für euch beide.“ Herr Ishida trat einen Schritt näher und wollte Yamato am Arm packen, jedoch ging Taichi dazwischen.

„Los Yama, lauf! Lauf auf dem schnellsten Weg zum Proberaum! Ich werde ihn eine Weile ablenken.“ Taichi sah seinen Freund mit ernstem Blick an. Der Blonde nickte und rannte los. Herr Ishida wollte ihm hinterher, wurde aber von Taichi daran gehindert, welcher ihn zu Boden schubste.

„Was soll das? Ich muss ihm sofort hinterher.“ Der Mann stand auf und wollte nochmals losrennen, wurde von Taichi aber wieder zu Boden geworfen. Mit den Worten „Sie müssen überhaupt nichts!“ setzte Taichi sich in Bewegung und rannte Yamato hinterher.

Herr Ishida rappelte sich wieder hoch und mit den Worten „Ihr braucht gar nicht weglaufen. Ich krieg euch ja sowieso!“ trat er die Verfolgung an.
 

~~~~~~~~~~
 

Im Raum herrschte völlige Stille. Nur das Schluchzen von Yamato war zu hören. Er hatte die Tür abgeschlossen und war dann daran weinend heruntergesunken. Er hatte gehofft nie wieder auf seinen Vater treffen zu müssen und nun war es doch passiert. Er wollte den blonden Jungen wieder mit zu sich nehmen, ihn wieder schlagen oder ihn wieder zu einem Psychiater schicken wollen. Und alles nur, weil er schwul war.

Yamato wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Warum weinte er eigentlich? Er wusste doch, dass er beschützt werden würde. Beschützt von seiner Mutter, seinem Bruder und natürlich auch von Taichi, seinem Taichi.

‚Tai, wo bleibst du denn? Hat er dich etwa geschlagen und du liegst jetzt im Park bewusstlos auf dem Boden und erfrierst langsam aber sicher?` Wieder bildeten sich Tränen in den Augen des Blauäugigen. Doch da hörte er Stimmen.

„Hauen Sie endlich ab! Yama geht nicht mit Ihnen zurück. Sie werden ihn doch nur wieder schlagen.“ Taichi! Das war Taichi! Und die Stimme kam immer näher.

„Oh, nein, ich werde mich nich so einfach abschütteln lassen. Der Junge ist krank und muss wieder mit zu mir. Ich will ihm doch nur helfen.“ Eine zweite Stimme. Die von seinem Vater. Taichi hatte ihn also nicht abhängen können.

„Yama ist nicht krank. Er ist völlig normal. Warum verstehen Sie das nicht?“

„Er ist *nicht* normal. Er liebt Jungen. Das ist einfach nur abartig. Alle werden ihn deswegen hänseln und hassen. Ich werde ihm diese Flausen austreiben.“ Die Stimmen waren nun direkt vor der Tür. Yamato konnte es deutlich hören. Es war, als ob er neben ihnen gestanden hätte.

„NEIN, Sie werden ihm gar nichts austreiben. Aber Sie sollten sich mal Ihre Flausen austreiben. Auch wird ihn niemand deswegen hänseln. Dafür werde ich schon sorgen, das können Sie mir glauben.“ Sorgte sich Taichi wirklich so sehr um ihn? Ja, das musste er wohl, sonst würde er nicht solche Sachen sagen.

„Ha, dass ich nicht lache. Du willst ihn davor beschützen? Wie willst du das denn bitte anstellen? Da musst du schon rund um die Uhr bei ihm sein. Und das kannst du nicht.“

„Vielleicht nicht, aber es gibt noch andere, die ihn beschützen werden.“

„Und wer soll das bitte schön sein, du vorlautes Blag?“

„Zum Beispiel seine Mutter. Oder T.K.. Und meine Eltern werden ihn auch beschützen, da bin ich mir ganz sicher. Niemand wird Sie an ihn ranlassen. Das steht fest. Und wenn es nötig ist, werde ich ihn sogar mit meinem Leben beschützen.“ Hatte Taichi das wirklich gesagt? Yamato dachte, er hätte sich verhört. War seine Liebe so stark?

„Mit deinem Leben? Wer ist schon so krank und gibt sein Leben für einen abartigen, widerwärtigen Jungen?“

„Ich würde es tun. Bei meiner Liebe zu ihm schwöre ich es. Ich werde ihn mit meinem Leben beschützen. Und jetzt verschwinden Sie endlich! Yama möchte Sie mit Sicherheit nicht sehen.“

„Deine Liebe zu ihm? Wenn ich mit dir fertig bin, würdest du froh sein, wenn du dich nie bei ihn angesteckt hättest.“ Nein! Wollte er Taichi tatsächlich schlagen? Das durfte er nicht zulassen. Jedoch konnte er sich keinen Millimeter bewegen. Erstarrt vor lauter Angst war nicht in der Lage dazu. Taichi! Er durfte es nicht zulassen, dass auch er geschlagen wurde.

„Was ist denn hier los?“

„Hören Sie auf damit! Lassen Sie sofort von Tai ab.“

„Haben Sie den Verstand verloren?“ Diese drei Stimmen. Yamato kannte sie. Es war der Rest der Band. Würden sie Taichi helfen?

„Hey, lasst mich los. Ich muss zu meinem Sohn, aber dieses schwule Etwas lässt mich nicht zu ihm. Vielleicht hab ich mich ja auch geirrt und Yamato hat sich bei dieser Schwuchtel angesteckt und nicht umgekehrt.“, schrie Herr Ishida wie ein Verrückter.

„Wir lassen Sie nicht los. Und wovon reden sie überhaupt?“

„Am besten wir bringen Sie vor die Tür. Da können sie mal darüber nachdenken, was Sie hier beinahe gemacht hätten.“ Die Stimmen wurden immer leiser. Herr Ishida war noch immer am Fluchen, doch auch seine Stimme verhallte in den Gängen des Gebäudes. Schon kurz darauf konnte Yamato wieder die Stimmen der drei Freunde vernehmen.

„Der Kerl hat doch echt nen Schuss. Wollte der doch echt auf Tai losgehen.“

„Stimmt, aber was meinte er damit, dass Tai ein „schwules Etwas“ sei und er Matt angesteckt hätte?“

„Nun ja, vielleicht sind die beiden ja zusammen. Wäre doch gut möglich.“ Die Stimmen waren nun wieder direkt vor der Tür.

„Geht es wieder, Tai?“

„Ja, danke. Es ist alles in Ordnung.“

„Sag mal, Tai, ich will dich nicht drängen, aber seid ihr zwei, also Matt und du, zusammen?“ Yamato hörte nur, wie einer der Band sagte „Wenn das so ist, dann wünschen wir euch viel Glück. Und passt bloß auf, dass dieser Irre nicht wieder an euch rankommt.“

Zwei zustimmende „Ja, genau.“ waren zu hören. Dann herrschte Stille.

„Yama? Mach bitte auf. Ich bin es, Tai.“ Der Blonde stand langsam auf und schloss die Tür auf. Völlig unerwartet fiel er dem Braunhaarigen um den Hals und fing hemmungslos an zu weinen.

„Yama...“ Taichis Stimme klang sehr besorgt.

„Komm, setzen wir uns auf die Couch. Da ist es bequemer.“ Der Braunhaarige schloss seinen Freund ihn die Arme und führte ihn zu der Couch, die in der Garderobe stand. Mit einem sanften Druck auf die Schulter deutete er dem Blonden sich hinzusetzen. Noch immer weinte Yamato. Er konnte den Tränenfluss nicht stoppen, war zu überwältigt von der Gefühlswelle, die über ihn hereingebrochen war.

Angst, Hass, Wut. Hass und Wut auf seinen angeblichen Vater, der ihm so viele Schmerzen zugefügt hatte. Angst um Taichi, der beinahe auch geschlagen wurde. Es war zu viel für Yamato. Zu lange hatte er es verborgen und nun trat es ans Tageslicht. Taichi strich vorsichtig und immer wieder durch das blonde Haar, redete beruhigend auf Yamato ein.

„Yama, es ist gut. Sch... Er ist weg. Sch... Ich bin bei dir und werde dich nie wieder alleine lassen, ich verspreche es.“

„Tai...“ Es klang verängstigt, verwirrt und auch ein wenig froh zugleich. Taichi legte seinem Freund einen Finger auf die Lippen.

„Du brauchst nichts zu sagen. Ich bin bei dir.“

„Aber Tai, er... er wird bestimmt wiederkommen und... und dann...“ Yamato weinte wieder heftiger.

„Er wird nicht wiederkommen. Vertrau mir...“ Diese zwei Worte, sie brachten Taichi auf eine Idee. Vorsichtig stand er auf, um Yama nicht zu erschrecken, nahm die Gitarre, die im Raum stand, setzte sich auf einen Stuhl und begann zu spielen. Eine ruhige Melodie.

„Tai... das... das ist unser Lied.“ Taichi nickte stumm. Dann begann er zu singen. Yamato war etwas verwundert, denn Taichi konnte perfekt singen, nicht ein einziger falscher Ton.
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt
 

Taichi setzte ab, um etwas zu sagen.

„Yama, du musst mir vertrauen. Wir werden es schaffen. Wir sind trotz unserer Liebe immer noch Freunde und Freunde halten zusammen. Egal was kommt. Du bist nicht allein. Denn du hast deine Mutter und deinen Bruder und mich. Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam können wir es schaffen.“ Taichi setzte wieder an.
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

„Ich stehe zu dir, Yama. Egal was kommt. Ich bin immer für dich da. Und ich hoffe, dass du auch immer für mich da sein wirst. Denn ohne dich werde ich das nicht durchstehen.“
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

„Vertrau mir, Yama. Ich bin bei dir, deine Mutter ist bei dir, ebenso wie dein Bruder. Du bist nicht allein. Nie wirst du allein sein, denn wir werden immer bei dir sein.“
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Die letzten Töne verklangen, hallten noch leise im Raum.

„Oh Tai... ich danke dir.“ Noch immer flossen Tränen über Yamatos Gesicht. Nun aber mehr vor Freude, denn vor Angst.

„Ich... ich vertraue dir, Tai. Voll und ganz.“ Yamato schluchzte. Der Braunhaarige stellte die Gitarre ab und setzte sich wieder zu seinem Freund auf die Couch.

„Es wird alles wieder gut. Gemeinsam werden wir das schon schaffen.“ Taichi redete noch mal beruhigend auf den Blonden ein. Der lehnte sich an die Schulter des Braunäugigen und umschloss ihn fest mit den Armen, so, als ob er ihn nicht mehr loslassen wolle. Auch der Umarmte schloss seine Arme um seinen Freund und hielt ihn einfach nur fest. Niemand sagte etwas, aber das brauchten sie auch nicht. Sie waren froh, dass niemandem etwas geschehen war und sie nun wieder ungestört zusammen sein könnten.

„Ähm...“ Ein Räuspern war auf einmal zu hören. Die beiden Jungen schauten zur Tür und sahen Yuki, der etwas verlegen im Türrahmen stand.

„Also ich möchte euch nicht stören, aber ich... ähm, wir möchten gerne mit den Proben anfangen. Wenn du nicht kannst Matt, dann verstehen wir das, aber...“ Weiter kam der anscheinend schüchterne Junge nicht, denn Yamato unterbrach ihn.

„Ist schon in Ordnung, Yuki. Wir kommen gleich.“ Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des hochgewachsenen Jungen.

„Dann sag ich den anderen Bescheid. Bis gleich!“ Und schon war er verschwunden.

„Bist du sicher, dass es geht? Du musst nicht, wenn du nicht willst.“

„Ich weiß, aber das wird mich ablenken.“

„Also gut. Dann auf!“ Taichi war aufgesprungen und hielt Yamato nun seine Hand hin. Der ergriff sie und ließ sich auf die Beine ziehen.

„Danke, Tai.“ Ein Kuss auf die Wange folgte, den Taichi in einen Kuss auf den Mund verwandelte. Yamato war es, der fordernder wurde und mit seiner Zunge vordrang. In Taichis Mund neckten, umspielten und umschlangen sich die Zungen der beiden Jungen, bis Taichi den Kuss beendete. Yamato gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, doch Taichi deutete auf die Gitarre und machte Yamato somit klar, dass die Band wartete

„Du hast ja recht. Also, gehen wir.“ Taichi nahm sich wieder die Gitarre und Arm in Arm gingen sie dann zur Band.

Yuki, Kenji und Yoshio standen bereits bei ihren Instrumenten und warteten nur noch auf die beiden Jungen. Taichi setzte sich auf einen der Stühle im Proberaum und lauschte aufmerksam den Melodien. „Tobira“, „Negai kanaeru kagi“ und „Hitori bocchi no shiisoo“. Nur drei der Lieder, die die „Wolves“ spielten. Dann kam das letzte Lied. „Vertrau mir“ von Taichi und Yamato.

„Ich wusste nicht, dass du so gut singen kannst, Tai. Was hältst du davon, wenn wir aus dem Stück ein Duett machen?“ schlug Yamato vor. Der Angesprochene errötete leicht.

„Danke, ich hab lange dran trainiert, bis ich so singen konnte und glaub mir, es war nicht einfach. Was das Duett angeht... ich würde mich freuen, wenn wir es so machen könnten.“ Taichi grinste über das ganze Gesicht und auch Yamato konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Gut, dann machen wir es so.“, sagte er schließlich. „Dann müssen wir aber auch beide Gitarre spielen.“

„Okay, einverstanden.“ Yamato schnappte sich eine zweite Akustik-Gitarre. Dann spielten und sangen sie gemeinsam das Lied.
 

~~~~~~~~~~
 

Später am Abend bei Taichi:

„Mann, bin ich satt.“ Taichi hielt sich seinen Bauch. Yamato konnte über diese Bemerkung seines Freundes nur grinsen.

„Was musst du auch immer so viel in dich reinstopfen? Eines Tages stirbst du noch mal wegen Überfüllung des Magens.“ Der Blonde lachte laut los. Der Braunhaarige zog eine Schnute, stimmte dann aber, weil er sich blöd vorkam, in das Lachen mit ein.

„Und du stirbst irgendwann mal an... an...“ Dem Jungen fiel nichts geeignetes ein, deshalb lachte er einfach weiter.

„Weißt du eigentlich, dass du echt niedlich aussiehst, wenn du lachst?“ Yamato hatte sich beruhigt und stellte diese Frage.

„Echt? Aber du siehst total niedlich aus, wenn du schläfst.“

„Ja? Wann hast du mich denn schon mal schlafen gesehen? Du bist doch derjenige, der als Erster einschläft und als Letzter aufwacht.“

„Na und? Wenn du mir dann nachts immer die Schnute polierst, weil du dich andauernd drehst und wendest, werde ich wach und sehe dich dann schlafen.“ Die beiden Jungen brachen wieder in schallendes Gelächter aus. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, lagen sie eine Weile stumm nebeneinander auf dem Bett und schauten sich einfach nur in die Augen.

„Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?“ Yamato brach die Stille.

„Hm? Worauf denn?“ Plötzlich spürte Taichi eine warme Hand in seinem Schritt. Er stöhnte leicht auf durch die sanfte Berührung.

„Und? Willst du?“ fragte Yamato nach. Taichi gab nur ein stilles Nicken von sich. Die beiden versanken in einem Spiel ihrer Gefühle und der Erregung, bis sie verschwitzt nebeneinander lagen und zufrieden schlummerten.
 

~~~~~~~~~~
 

Der Rest des Wochenendes und die Tage bis zum großen Konzert verstrichen. Die beiden Jungen waren jeden zweiten Tag bei der Bandprobe und standen nun aufgeregt hinter der Bühne. Taichi stampfte von einem Fuß auf den anderen. Immer und immer wieder. Als ob er den Drang unterdrücken würde, auf die Toilette zu gehen.

„Tai, was ist mir dir? Musst du mal? Noch hast du Zeit.“ Taichi schüttelte seine wilde Mähne. Yamato schaute etwas verwundert drein.

„Was ist dann mit dir los? So hab ich dich ja noch nie erlebt.“

Immer noch herumstampfend sagte Taichi schließlich: „Was soll denn mit mir los sein? Ich bin ganz ruhig.“ Der Blonde schüttelte seinen Kopf.

„Nein, das bist du nicht. Du hüpfst hier rum, wie ein aufgescheuchtes Huhn. Ich glaube, du hast Lampenfieber.“

„Lampenfieber, ich? So was kenne ich nicht.“, brüstete sich der Angesprochene.

„Das glaube ich aber doch. Tai, du singst das erste Mal vor anderen Leuten und dann auch noch so vielen. Außerdem sind die anderen Digiritter auch noch im Publikum. Da ist es doch nicht verwunderlich, dass du so aufgeregt bist.“

„Ich bin nicht aufgeregt, Yama.“

„Nein? Dann zeig mal deine Hand.“ Yamato schnappte sich einfach die Hand, hielt sie Taichi vors Gesicht und ließ dann los.

„Mit diesem Zittern könntest du ein guter Cocktail-Mixer werden.“ Taichi Hand wippte tatsächlich auf und ab, wie bei einem Cocktail-Mixer.

„So, und jetzt sag mir noch mal, dass du kein Lampenfieber hast.“ Taichi gab es auf. Vor Yamato konnte er es sowieso nicht verbergen.

„Ist ja gut, ich hab Lampenfieber. In Ordnung jetzt?“ maulte Taichi. Yamato grinste und nickte. Dann hörten die beiden, wie die Band auf die Bühne gebeten wurde.

„Also Tai, bis nachher auf der Bühne.“ Yamato wandte sich ab und ging zusammen mit seinen Bandkollegen auf die Bühne. Taichi stand am Rand des Backstage-Bereichs der großen Halle und schwärmte Yamato von dort aus zu.

Die „Wolves“ begannen das Konzert wie immer mit „Negai kanaeru kagi“. Es folgten weitere Lieder. Unter anderem auch „Hitori bocchi no shiso“. Yamato sang aus voller Kehle. Das letzte Lied, was sie spielten war „Tobira“. Nachdem die letzten Akkorde verklungen waren, verschwanden Yuki, Kenji und Yoshio von der Bühne und überließen die Menschenmenge Yamato. Dieser griff zu seinem Mikro und sprach hinein.

„Wer unser letztes Konzert verfolgt hat, oder sogar dabei war, der weiß, wofür es jetzt Zeit ist.“ Die Menge tobte und jubelte.

„Ich sehe, ihr wisst was jetzt kommt. Aber macht euch auf was gefasst, es wird noch eine kleine Überraschung geben.“ Yamato grinste über das ganze Gesicht.

„Begrüßt jetzt meinen allerbesten und gleichzeitig auch festen Freund, Yagami Taichi!“ schrie er nun ins Mikro. Die Menge wurde auf einmal still. Sie konnten nicht glauben, was Yamato gesagt hatte. Den Digirittern – außer Hikari, Daisuke und Takeru – hingen die Augen aus dem Kopf und die Kinnlade hatte Kontakt mit dem Erdboden aufgenommen. Ein Mädchen sprang aus der Menge auf und rannte laut weinend aus der Konzerthalle.

Vorsichtig kam Taichi nun auf die Bühne gelaufen. Noch immer herrschte Stille in der Halle. Ein zweites Mikro wurde für Taichi aufgestellt, wo dieser auch sofort mit schüchterner Stimme reinsprach.

„Hi Leute. Das mag für euch jetzt zwar überraschend kommen, aber es stimmt, was Matt gesagt. Wir beide sind zusammen.“ Ein flüchtiger Kuss auf die Lippen des Gegenübers. Nun tobte die Menge wieder und jubelte den beiden zu.

„Fangen wir an, Yama?“ Der Braunhaarige setzte sich auf seinen Stuhl und machte die Gitarre bereit. Sein Freund nickte zustimmend und setzte sich ebenfalls hin. Dann begannen sie zu spielen. Die Menge war wieder still und lauschte den andächtigen Klängen des Liedes. Dann begannen die beiden Jungen zu singen. Immer abwechselnd eine Zeile. Dabei schauten sie sich ab und zu in die Augen, warfen sich ein Lächeln zu und drehten ihre Köpfe dann wieder dem Publikum zu.
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt:
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Die letzten Klänge verhallten. Viele der Fans wollten bereits aufstehen und die beiden beglückwünschen, jedoch kamen, zur Verwunderung aller, Yuki, Kenji und Yoshio wieder auf die Bühne, begaben sich an ihre Instrumente und spielten eine schnelle poppige Melodie. Die Menge tobte wieder und Yamato und Taichi begannen nochmals aus voller Kehle zu singen.
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt:
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Fortsetzung folgt...
 

____________________________________________________________
 

Mal wieder ne Fortsetzung. Eigentlich wäre es ja ein guter Zeitpunkt hier aufzuhören. Ich hätte aber auch nichts dagegen, noch einen oder auch ein paar mehr Teile zu schreiben. Das hängt nun aber von euch ab, ob ihr die Geschichte hier enden lassen wollt, oder ob ihr noch mehr lesen wollt. Ich richte mich ganz nach euch. Schreibt mir also eure Meinung.

taichi001@aol.com

Oder

Die Kommentare bei Animexx.

Konnichi wa/Konban wa minna-san.

Ich habe mich nun doch entschieden noch einen Teil hinterher zu setzen.

Auf die Idee für den letzten Teil bin ich gekommen, als ich heute (18.2.02) das Lied "You'll never be alone" von Anastacia gehört habe. Dieses Lied kommt auch in der Geschichte vor, heißt, der Text ist nicht von mir. Der "Vertrau mir"-Text ist auch nicht von mir, aber das wisst ihr ja auch schon. Mail-Addy und so was kennt ihr auch, also brauch ich da auch nichts zu sagen. Feedback ist auch klar... hm... sonst gibt's nichts mehr.
 

Viel Spaß beim vorletzten Teil von "Unvernunft"!
 


 

Teil 6

~~~~~~~~~~

„Mama!“ Der Schrei hallt durch die gesamte Wohnung.

„Mama!“ Noch einmal der Schrei. In der Wohnung bleibt es still, nichts und niemand rührt sich.

„Mama!“ Ein weiterer dritter Schrei. Der kleine, blonde, blauäugige, etwa sechs Jahre alte Junge, von dem die Schreie ausgehen, sitzt aufrecht in seinem Bett. Seine Augen sind gerötet, Tränen fließen die Wangen hinunter und tropfen auf die Bettdecke.

„Mama!“ Wieder ein Schrei. Kurz darauf steht eine brünette Frau im Türrahmen.

„Was ist denn, Yamato?“ fragt sie. Die Tränen fließen noch immer aus den Augen des kleinen Jungen.

„Mama... ich... ich habe wieder ins Bett gemacht.“, flüstert er, wendet seinen Kopf zur Seite. Die Frau lächelt ihm zu.

„Ach, Yamato, das macht doch nichts. Komm, steh auf und zieh dir was Trockenes an. Ich ziehe derweil dein Bett ab.“ Der Junge wischt sich über das Gesicht, um die Tränen zu entfernen, und krabbelt dann aus dem Bett.

Die Frau macht sich sofort daran das verschmutzte Bettzeug abzuziehen und neues aufzuziehen. Der Junge zieht sich unterdessen seinen nassen Schlafanzug aus und einen neuen an.
 

Das Bild schwächt ab, verschwindet ganz. Ein neues Bild erscheint. Ein etwa acht Jahre alter, blonder, blauäugiger Junge sitzt in seinem Bett, schreit etwas.

„Mama! Mama!“ Ein braunhaariger Mann erscheint im Türrahmen, geht auf den Jungen zu.

„Yamato, es ist gut. Mama ist mit Takeru weggezogen, weißt du nicht mehr?“ Die Augen des Jungen trüben sich, Tränen fließen die Wangen herunter. Er streckt seine Arme aus.

„Papa!“

„Warum weinst du, Yamato?“ Der Mann nimmt den Jungen in den Arm und schaut ihn besorgt an.

„Ich... ich habe geträumt und... und dabei ins Bett gemacht...“ Der Mann lächelte.

„Ist schon in Ordnung. Komm, ich mache das.“
 

Das Bild verschwindet langsam wieder, hat sich nun ganz aufgelöst. Wieder erscheint ein neues Bild. Ein siebzehn Jahre alter, blonder, blauäugiger Junge liegt am Boden. Seine Lippen sind aufgeplatzt, Blut läuft über die Wangen und tropft auf den Teppichboden. Das Shirt des Jungen ist ein wenig hochgerutscht und legt weitere Wunden und Verletzungen frei.

Vor dem Jungen steht wieder der braunhaarige Mann. Dieses Mal mit wutverzerrtem Gesicht und er schlägt auf den Verletzten ein. Dabei scheint er etwas zu schreien.

„Du bist krank, warum siehst du das nicht ein?“ Ein Schlag in die Magengegend folgt.

„Ich werde dir diese Flausen schon austreiben.“ Wieder ein Schlag. Diesmal mitten ins Gesicht. Aus der Nase des Jungen läuft nun auch das Blut. Die Lippen des Jungen bewegen sich leicht, sie versuchen etwas zu sagen.

„Wa... warum... tu... tust... du... das? Wa... was... ha... habe... ich... dir... ge... getan?“ Die Stimme zittert. Der Junge hat Schwierigkeiten diese Worte zu sagen. Der Mann jedoch antwortet nicht, sondern schlägt wieder zu. Noch einmal ins Gesicht des Jungen. Es wird schwarz...
 

„NEIN!“ Mit diesem Schrei saß Yamato aufrecht im Bett. Schweißüberströmt und heftig atmend.

„Oh Mann, es war nur ein Traum...“ Neben Yamato bewegte sich auf einmal etwas und setzte sich ebenfalls auf.

„Yama? Warum schreist du hier so rum?“

„Tai? Entschuldigung, ich wollte dich nicht aufwecken. Ich hab nur schlecht geträumt. Du kannst ruhig weiterschlafen.“ Taichi schüttelte seine wilde Strubbelmähne.

„Nein, erst erzählst du mir, was du geträumt hast. Es ist besser darüber zu reden, wenn man schlecht geträumt hat.“ Taichi sah seinen Freund besorgt an.

„Wenn du meinst, dann erzähle ich es dir.“ Der Braunhaarige lächelte und nickte.

„Mach das.“

„Also gut. Ich habe geträumt, dass ich wieder ein kleiner Junge bin und nach meiner Mutter rufe, weil ich mal wieder ins Bett gemacht hatte.“ Taichi grinste seinen Freund mit einem frechen Grinsen an. Der Blonde bemerkte es.

„Hey, das ist nicht witzig. Außerdem war ich beim ersten Mal erst sechs Jahre alt und beim zweiten Mal hatte ich irgendwas schlimmes geträumt, weil T.K. und meine Mutter gerade erst weggezogen waren.“

„Ist ja gut. War doch nicht so gemeint.“ Der Braunhaarige hauchte einen Kuss auf die Wange des Blonden.

„Na ja,“, erzählte der Blonde weiter, „auf jeden Fall kam beim ersten Mal meine Mutter und hat sich um mich gekümmert und beim zweiten Mal mein Vater.“ Yamato stoppte seine Erzählung und atmete einmal tief ein und wieder aus.

„Und dann habe ich mich gesehen, so wie ich jetzt bin. Ich habe am Boden gelegen mit offenen Wunden und...“ Yamato begann zu weinen. „Und mein Vater hat... hat auf mich eingeschlagen... und...“

Das Weinen wurde immer stärker. Ganze Tränenbäche flossen aus den Augen. Taichi legte seinen Arm um die Schulter seines Freundes und zog ihn sachte an sich, drückte den Kopf des Jungen auf seine Schulter.

„Du musst nicht weiter reden, wenn du nicht kannst, Yama.“ Yamato nickte schwach, weinte immer noch hemmungslos.

‚Yama ist ja richtig aufgebracht. Allein wenn ich daran denke, was sein Vater alles mit ihm gemacht hat, wird mir schon ganz anders im Magen. Wenn ich dürfte, würde ich ihn dafür umbringen.` Taichi kochte vor Wut, ließ es sich aber nicht anmerken. Stattdessen versuchte er seinen Freund zu trösten.

„Yama, ich bin bei dir. Er kann dir nichts mehr tun. Glaub mir.“ Taichi strich seinem Freund sanft über den Rücken. Langsam aber sicher wirkte Taichis Beruhigungsversuch. Das Weinen hatte nachgelassen, nur noch einzelne Tränen drangen ab und zu aus den blauen Augen.

„Tai?“ Yamato hatte sich dazu durchgerungen eine Frage zu stellen.

„Hm? Was ist, Yama?“ Der Braunhaarige schaute seinem Freund tief in die Augen.

„Na ja, also... was ist, wenn mich mein Vater mal antrifft, wenn gerade niemand von euch in meiner Nähe ist?“ Yamato fiel es sichtlich schwer diese Frage zu stellen. Taichi schaute seinen Freund etwas erschrocken an.

„Wie kommst du darauf, Yama?“

„Er hat doch recht. Ihr könnt nicht jede Minute in meiner Nähe sein und auf mich aufpassen. Was, wenn er mir in genau dieser Zeit begegnet?“ Taichi schluckte. An diesen Moment wollte er gar nicht erst denken und Yamato stellte ihm nun auch noch die Frage, was wäre wenn. Der Junge hatte keine Antwort darauf.

„Das wird nicht passieren, Yama, vertrau mir. Am sichersten wäre es trotz alledem noch immer, wenn wir ihn wegen schwerer Körperverletzung anzeigen würden. Dann würde er bestimmt ins Gefängnis kommen. Ich denke, sogar für ein paar Jahre, aber sicher bin ich mir nicht.“ Yamato nickte stumm.

„Vielleicht hast du recht, aber ich weiß nicht, ob ich ihn anzeigen könnte. Er hat mir zwar all diese körperlichen und seelischen Wunden zugefügt, aber er ist immer noch mein Vater, auch wenn ich für ihn nicht mehr sein Sohn bin.“ Der Braunhaarige nickte zustimmend.

„Das kann ich verstehen, aber irgendetwas müssen wir unternehmen.“ Yamato sah betrübt auf die Bettdecke.

„Ich kann ihn nicht anzeigen. Es geht einfach nicht.“

„Zerbrich dir nicht weiter den Kopf darüber.“ Taichi strich seinem Freund sanft über den Rücken.

„Leg dich hin und schlaf wieder. Wir werden sehen, wie es weitergeht.“ Taichi gab Yamato einen Kuss auf die Lippen und legte sich dann hin. Yamato tat es ihm gleich. Nach ein paar Minuten waren beide Jungen wieder eingeschlafen.
 

~~~~~~~~~~
 

Taichi wachte schon sehr früh wieder auf. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es sieben Uhr war. Neben ihm lag sein blonder Freund und war noch im Tiefschlaf.

‚Er sieht so süß aus, wenn er schläft.` Taichi hatte nicht mehr gut geschlafen, nachdem er sich mit Yamato unterhalten hatte. Immer wieder musste er daran denken, was geschehen würde, wenn Yamato allein wäre und seinem Vater begegnen würde. Er dachte auch daran, dass es von Vorteil wäre, wenn dies geschehen würde. Man könnte die Polizei alarmieren und diese würde Herrn Ishida auf frischer Tat ertappen. Allerdings hieße das auch, dass Yamato wieder geschlagen werden würde. Außerdem würde Yamato bestimmt nie solch einem Plan zustimmen. Aber was sollte man sonst machen? Taichi wusste keine Antwort.

‚Ich glaube, ich gehe erst mal duschen.` Damit stand Taichi auf, schnappte sich ein Handtuch und ging ins Bad.
 

~~~~~~~~~~
 

Yamato wurde nur langsam wach. Er blinzelte, die Sonne schien ihm mitten ins Gesicht und blendete ihn. Er tastete um sich, um ein Kissen zu finden, das er sich vor sein Gesicht halten konnte, und merkte dabei, dass er alleine im Bett lag. Plötzlich war er hellwach und stand aufrecht im Zimmer.

‚Wo ist Tai?`, war sein einziger Gedanke. Er stürmte in die Küche. Kein Taichi. Weiter ins Wohnzimmer. Ebenfalls kein Taichi. Das Bad. Abgeschlossen.

„Tai, bist du da drin?“ fragte der Blonde.

„Yama? Ja, ich bin hier. Ich komme gleich. Einen Moment noch.“, tönte die Stimme des Braunhaarigen aus dem Badezimmer. Yamato atmete erleichtert aus.

‚Gott sei Dank. Ich habe schon gedacht, er wäre einfach verschwunden.`
 

Keine fünf Minuten später kam Taichi aus dem Bad. Komplett angezogen, mit immer noch nassen Haaren und Etwas hinter seinem Rücken versteckend. Yamato, der mittlerweile im Wohnzimmer vor dem Fernseher saß, bemerkte ihn nicht, als Taichi sich an ihm vorbei in sein Zimmer schlich, um dann kurz darauf wieder herauszukommen und auf Yamato zuzugehen.

Taichi umarmte seinen Freund von hinten und sagte dabei: „Na, bereit für dein Konzert heute Nachmittag?“ Dabei klang ein freudiger und geheimnisvoller Unterton in der Stimme mit. Yamato erschrak ein wenig über die plötzliche Berührung, fasste sich jedoch schnell wieder und antwortete seinem koi.

„Was hast du vor Tai? Was soll dieser seltsame Unterton in deiner Stimme?“

„Welcher Unterton denn? Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du weißt ganz genau, was...“ Weiter kam Yamato nicht, denn im Fernsehen lief gerade ein Bericht über einen Autounfall, der die Aufmerksamkeit der beiden Jungen weckte.

//Heute Nacht ereignete sich ein schwerer Unfall auf den Straßen Tokios. Ein Wagen kollidierte mit einem Lkw, da der Fahrer des Pkws, nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei, stark betrunken war, und so auf die Gegenfahrbahn wechselte, was den Unfall verursachte. Der Pkw wurde von dem Lkw fast zerquetscht, der Fahrer wurde mit schwersten Verletzungen in das Odaiba-Krankenhaus eingeliefert und erlag dort seinen Wunden. Der Lkw-Fahrer hat außer ein paar kleinen Blessuren keinerlei Verletzungen davon getragen.\\

Bilder des Unfallortes flackerten während des gesamten Berichts über den Bildschirm. Die beiden Jungen konnten ihren Blick nicht vom Bildschirm abwenden.

//Kommen wir nun zu weiteren Meldungen des...\\ Der Fernsehbildschirm wurde schwarz. Taichi hatte abgeschaltet.

„Wir wollen uns doch nicht die Freude verderben, oder? Schließlich haben wir heute noch einiges vor.“, sagte er und grinste seinen Freund an.

„Du hast recht. Und jetzt habe ich Hunger. Lass uns endlich frühstücken.“ Yamato grinste nun ebenfalls über das ganze Gesicht und stürzte auf einmal auf den Esstisch zu, der schon reichlich gedeckt war.

„Na warte... wir werden ja sehen, wer zuerst am Tisch ist.“, brüllte Taichi und jagte dem Blonden hinterher.
 

~~~~~~~~~~
 

Die restlichen Stunden vergingen wie im Flug und schon stand das Konzert an. Yamato stand bereits auf der Bühne und sang aus voller Kehle. Taichi wartete geduldig hinter der Bühne auf seinen Auftritt, der nun kurz bevor stand. Die Klänge des letzten Liedes verklangen und Yamato begann zu sprechen.

„Ich brauche nicht mehr viel zu sagen. Hier kommt mein Freund Taichi.“ Die Menge tobte, während Taichi auf die Bühne ging und auf seinem Stuhl Platz nahm. Erst spielten nur die beiden Jungen ihr Lied und sangen dazu, dann wieder die gesamte Band mit den Beiden.
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt:
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Du hast das Spiel durchschaut

Du weißt worum es geht

Und du weißt genau

Dass sich alles um Freundschaft dreht
 

Auch wenn es manchmal so scheint als

Führt kein Weg zurück in unsre Welt

Gib nicht auf – du weißt genau

Du bist nicht allein

Ich werde bei dir sein

Gemeinsam sind wir stark

Du weißt genau es gibt nur eines das zählt:
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Tag für Tag, was auch kommen mag

Wir stellen uns der Gefahr

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg

Tag für Tag was auch kommen mag

Sind wir füreinander da

Und wenn es mal nicht weitergeht

Dann bin ich der der zu dir steht

Auf unserem Weg
 

Vertrau mir – du bist nicht allein

Vertrau mir – du bist nicht allein
 

Unter tosendem Applaus und Zugabe-Rufen verließen die beiden Jungen mitsamt der Band die Bühne. Sie klatschten einander ab und freuten sich über den gelungenen Auftritt. Auch Natsuko, die beim Konzert dabei gewesen war, kam hinter die Bühne. Allerdings verriet ihr Gesichtsausdruck nichts Gutes. Sie ging direkt auf Yamato und Taichi zu.

„Was ist denn Mama? Warum machst du so ein Gesicht?“ fragte Yamato gleich nach.

„Es... es ist etwas Schreckliches passiert, Matt. Habt... habt ihr von dem Unfall heute Nacht gehört?“ Die beiden Jungen schauten die Frau fragend an.

„Ja, aber... aber was soll mit diesem Unfall sein?“ fragte Yamato nach. Natsuko atmete einmal tief ein. Es fiel ihr schwer die nächsten Worte auszusprechen.

„Der betrunkene Fahrer... es... es war dein Vater, Yamato.“ Die beiden Jungen wurden leichenblass.

„Ist... ist das...“, stammelte Yamato, worauf die Frau nur nicken konnte.

„Ich... ich habe mir so einiges gewünscht, was... was mit ihm doch passieren soll, aber das... das hätte selbst ich nicht gewollt. Nicht eine Strafe, die den Tod bedeutet...“ Taichi schaute seinen Freund traurig an.

„Es ist nicht deine Schuld, Yama. Er hatte getrunken, dafür kannst du nichts. Er hatte es selbst zu verantworten.“, sagte der Braunhaarige und schloss den Blonden in seine Arme.

„Das mag sein, trotzdem finde ich es nicht gerecht...“

„Ich weiß, Yama. Komm, ich habe noch Etwas für dich und ich glaube, es gibt keinen besseren Moment als jetzt.“ Mit diesen Worten zog Taichi Yamato wieder auf die Bühne, die Band folgte ihm unaufgefordert. Der Braunhaarige rannte schnell zum Mikrofon, um die Fans am Gehen zu hindern, und sprach hinein.

„Hey, wartet noch einen Moment. Ich habe noch ein Lied, das ich euch gerne noch vorspielen möchte. Euch und meinem Yama. Bitte hört euch dieses Lied noch an.“ Die Fans schauten etwas verwirrt auf die Bühne, setzten sich aber wieder und lauschten.

Ein kleiner vierköpfiger Chor trat auf die Bühne, vor die Mikrofone, die dort schnell aufgestellt worden waren. Taichi gab das Zeichen an die drei Bandmitglieder die Melodie einzuspielen. Kurz darauf begann der Braunhaarige zu singen.
 

The world is changing

And time is spinning fast

It's so amazing how you came into my life

I know it seems all hope is gone

I know you feel you can't be strong

And once again the story ends with you and I
 

And anytime you feel like you just can't go on

Just hold on to my love

And you'll never be alone
 

Hold on

We can make it through the fire

And my love

I'm forever by your side

And you know

If you should ever call my name

I'll be right there

You'll never be alone
 

Hopeless to describe

The way I feel for you

No matter how I try

Words would never do

I looked into your eyes to find

As long as love is alive

There ain't nothing we can't make it through
 

Anytime, or if only for a while

Don't worry, make a wish

I'll be there to see you smile
 

Hold on

We can make it through the fire

And my love

I'm forever by your side

And you know

If you should ever call my name

I'll be right there

You'll never be alone
 

Through the fire, by your side

I will be there for you so don't you worry

And you know, I'll be there

You'll never be a... alone
 

Hold on

We can make it through the fire

And my love

I'm forever by your side

And you know

If you should ever call my name

I'll be right there
 

Hold on

We can make it through the fire (we can make it baby)

And my love

I'm forever by your side, yeah

And you know

If you should ever call my name

I'll be right there (said I'll be, I'll be right there oh, oh, ooooh)
 

Hold on (yeah yeah)

We can make it through the fire (yeah yeah - oh no)

My love

I'm forever by your side (I know, and you know)

(yeah yeah yeah yeah yeah yeah)

And you know

If you should ever call my name

I'll be right there
 

_______________________________________________________________________________
 


 

Bis hierhin und erst mal nicht weiter *g* bis zum Epilog
 

Kommentare:

Taichi001@aol.com oder bei Animexx.
 

Mata ne!

Taichi/Danni

Epilog

So, hier kommt der Epilog von "Unvernunft". Was soll ich groß dazu sagen? Pairing noch immer TAITO und DAIKERU, also SHOUNEN-AI!

Wer das nicht mag, ist ne arme Sau, denn er/sie weiß nicht, was er/sie da verpasst ^__^

Digimon gehört kein Stück mir, sondern immer noch Toei (aber irgendwann kauf ich's euch schon ab, verlasst euch drauf ^__~) und Geld verdiene ich hiermit leider auch nicht.

Viel Spaß beim Lesen
 


 

Epilog

Ein leichter Wind wehte über die weite Landschaft und trieb die vielen Wolken vor sich her. Es war bereits dunkel draußen. Doch war es nicht so dunkel, als dass der Blonde, der schon seit Stunden auf dem Balkon saß, nichts mehr sehen konnte. Nein, die Sterne und der Mond erleuchteten die wunderschöne Landschaft, die er nun schon seit ein paar Tagen um sich hatte.

Natsuko hatte, nachdem Yamato vom Tod seines Vaters erfahren hatte, einen Urlaub auf dem Land geplant, um sich, ihren beiden Söhnen und deren Freunden eine Auszeit zu gönnen. Sie wollte sich allen Zeit geben, um die letzten Wochen, in denen so viel schreckliches geschehen war, noch einmal Revue passieren zu lassen und das Geschehene zu verarbeiten.

Besonders für den Blonden war dieser Urlaub eine willkommene Abwechslung, denn auch wenn sein Vater ihn immer und immer wieder geschlagen hatte, hatte dieser ihn immer noch als seinen Vater angesehen und geliebt. Die plötzliche Nachricht von dessen Tod war einfach zu viel für ihn gewesen.

Der Junge hatte zwar noch seine Mutter, seinen Bruder und seinen Freund, doch auch wenn ihm diese drei sehr wichtig waren und ihm Halt und Geborgenheit gaben, waren sie nicht zu vergleichen mit einem Vater, mit welchem man fast zehn Jahre lang eine Wohnung geteilt hatte, mit welchem man durch gute und schlechte Zeiten gegangen ist, auch wenn Yamatos schlechte Zeit gerade durch diesen hervorgerufen wurde. Doch das wichtigste war, dass Yamato diesen Mann, seinen Vater, bis vor wenigen Monaten noch als ein Vorbild gesehen hatte.

Sicher, er hatte sich oft darüber aufgeregt und fand es einfach nur schrecklich, dass der Mann schon wieder einmal nicht zum Abendessen erschien, da er mal wieder Überstunden machte und ihm nichts davon gesagt hatte. Auch hatte er sich geärgert, wenn sein Vater ein paar Tage überhaupt nicht zu Hause war, sei es wegen dem Sender oder etwas anderem, doch bei all dem hatte er auch zu dem Mann aufgeblickt und bewundert wie sehr sich sein Vater für seine Arbeit engagierte. Und oft hatte er sich auch gefreut, denn so hatte er oft die Wohnung ganz für sich allein und konnte sich mit ein paar Freunden einen schönen Abend machen.

Und selbst als sein Vater begann ihn zu schlagen, ja, regelrecht zu verprügeln, blickte er noch immer zu ihm auf.
 

Ganz in Gedanken versunken merkte Yamato nicht wie sich jemand zu ihm auf den kleinen Balkon setzte. Erst als der Junge den Blonden direkt ansprach, reagierte er.

„Hey Yamato, wie geht es dir?“ Etwas perplex blickte der Angesprochene zu dem Kleineren neben sich.

„Oh, du bist es, ich habe dich gar nicht bemerkt. Tut mir Leid.“ Er lächelte leicht verlegen, woraufhin sein Gegenüber ebenfalls lächelte.

„Ist schon in Ordnung, Matt. Du scheinst sehr in deine Gedanken versunken zu sein.“ Der Blonde nickte nur als Zustimmung, wandte seinen Blick dann wieder den funkelnden Sternen zu. Stille kehrte ein, keiner der beiden sagte ein Wort, bis der Kleinere die Stille nicht mehr aushielt.

„Dein Vater, nicht wahr?“ Wieder blickte der Blonde perplex zu seinem Gegenüber.

„Na, ich meine, du denkst über deinen Vater nach.“ Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen des Jungen. Yamato nickte leicht, ließ einen leisen Seufzer aus seinem Mund entgleiten.

„Woher weißt du das, Davis?“ fragte er dann. Wieder huschte ein Lächeln über Daisukes Lippen.

„Na ja, weißt du“, begann er zu sprechen, als er plötzlich von jemandem unterbrochen wurde, welcher leicht die Arme von hinten um ihn schlang.

„In letzter Zeit hast du über nichts anderes nachgedacht, daher war es nicht schwer es herauszufinden.“, führte der kleine Blonde den Satz fort.

„Takeru...“ Es war nicht mehr als ein Murmeln, das über die Lippen Yamatos gelangte. Er schaute verdattert in das Gesicht seines jüngeren Bruders.

„Du solltest nicht zu viel darüber nachdenken, Yama. Das soll nicht heißen, dass du deinen Vater aus deinem Gedächtnis verbannen sollst, aber du solltest dieses Kapitel langsam abschließen.“ Auch um Yamato legten sich von hinten zwei Arme, drückten seinen Körper fest an den der Person hinter ihm.

„Taichi...“ Abermals war es nur ein Flüstern, das über die Lippen des Blonden kam. Weiche Lippen drückten sich sanft auf seine Wangen und ein leises Schmatzen war zu hören als sie sich wieder lösten.

„Es ist wirklich besser so, glaub uns.“ Ein breites Lächeln zierte das Gesicht des Braunhaarigen.

„Aber ich kann doch nicht so einfach...“, versuchte Yamato anzusetzen, wurde jedoch mitten im Satz unterbrochen.

„Das verlangt auch keiner von dir, mein Schatz, aber du musst dein Leben jetzt weiterleben. Dein Leben mit Taichi, dein Leben mit deinen Freunden, dein Leben mit Takeru und mir.“, sprach Natsuko in sanftem Ton.

„Mama...“ Ein weiteres Flüstern von Yamato.

„Vertraue uns, Yama, dann wird alles gut, denn wir werden immer bei dir sein. Das ist ein Versprechen.“, sprach wieder der braunhaarige Wuschelkopf, umarmte seinen Freund noch fester.

„Ich... ich weiß gar nicht, was... was ich sagen soll.“, stammelte Yamato leise, langsam traten ihm Tränen in die Augen, bahnten sich keinen Moment später einen Weg über die Wangen nach unten.

„Das brauchst du auch nicht. Nimm es einfach so hin.“, antwortete Natsuko und umarmte ihren Sohn samt Taichi. Takeru und Daisuke lächelten sich gegenseitig an und gaben sich dann einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

„Ja, jetzt wird alles gut.“, flüsterten die beiden in den Wind hinein, der sanft um die Körper der fünf Menschen wehte.
 

Owari
 

____________________________________________________________________
 

So, ähm... das war's. Ich weiß, ich hatte gesagt, dass "Unvernunft" weitergeht und dass nicht Schluss ist, aber beim Schreiben vom Epilog, hab ich immer mehr gemerkt, dass das, was ich jetzt mit den Bishies vorhab, nicht mehr wirklich zum Titel passt und deswegen wird bald (ACHTUNG: nur vorläufiger Arbeitstitel) "Unvernunft 2" erscheinen (mit vielen neuen Charakteren, die ihr sammeln und tauschen könnt... äh... falsche Serie ^__^''). Bis dahin sag ich: Mata ne!

Und wenn's euch gefallen hat, schreibt mir ne Mail an

Taichi001@aol.com

Oder schreibt mir ne ENS oder einfach in die Kommentare bei Animexx.
 

Mata ne!

Taichi/Danni



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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von:  Kuschelkatze
2007-04-29T20:01:59+00:00 29.04.2007 22:01
Ein ernstes Thema, natürlich. Sehr gut beschrieben, sie ist einerseits süß, andererseits regt sie zum nachdenken an.
Ich war zwischendurch wütend auf Yamatos Vater (selbst wenn's nur ne Fic ist), gibts das bestimmt auch im realen Leben nicht unbedingt selten.
Und, was mir erst jetzt aufällt ist, dass Fanfic-Autoren ihre Werke unentgeltlich zur Verfügung stellen. Dankeschön, dass du uns auch dieses Meisterwerk zugänglich gemacht hast ^________^

c u
Von: abgemeldet
2006-12-21T17:16:33+00:00 21.12.2006 18:16
einfach nur geil!!!
das war so kawai!
thx, dass du mir den lemon teil zugeschickt hast!
wow, was soll ich nur noch sagen?
ich heule, weil ich die ff so rührend fand, supi geil geschrieben, du hast einen tollen schreibstil!
*und ff in favos steck*
machts gut
kitty *immer noch am heulen bin*
Von: abgemeldet
2006-12-20T11:11:42+00:00 20.12.2006 12:11
bist du so lieb und schickst mir den teil? *anfleh*
büddeeeeeeeeeeeeeee
an: lella2107@aol.com
thx im vorraus
cu
kitty
Von:  Enkea
2005-08-14T18:49:21+00:00 14.08.2005 20:49
Tolle Geschichte!
Hat mir gefallen.
cu,
aranka
Von:  Zinja
2004-10-23T21:58:03+00:00 23.10.2004 23:58
geil,einfach nur geil.ich finde die ganze geschichte sehr schön und sweet,nur was mir nicht gefallen hat war der adult teil den ich (einige auch)nicht lesen konnte,das war schade,aber egal.aber im großen und ganzen ist sie echt sweet und du schreibst sie genial,die geschichten.schreib blos weiter so,ciao.n_n
Von: abgemeldet
2004-08-22T17:34:04+00:00 22.08.2004 19:34
kannst du mir das kapitel bitte schicken?
Von:  Annaleinchen
2004-08-11T11:34:33+00:00 11.08.2004 13:34
Kannst du mir den Teil auch zuschicken? büddeeeee? *dackelblick aufsetzen tu*
thanx
Anna :-)
Von: abgemeldet
2004-06-12T17:13:21+00:00 12.06.2004 19:13
Hi
War doch jut^^ hat mir auch wohl gefallen^^ aber eigentlich haben mir die andern teile besser gefallen, aber egal^^
also ciao
Mitsuki-Chin
Von: abgemeldet
2004-06-12T17:09:34+00:00 12.06.2004 19:09
Ach ich hab noch was vergessen!! Könntest du das Lied am Ende BITTE übersetzten, musst du nicht aber währ sehr sehr nett, weil mein Englisch nicht sehr gut ist...
Von: abgemeldet
2004-06-12T17:08:25+00:00 12.06.2004 19:08
HI
Entschuldige das ich dir jetzt erst einen Kommi schreibe, aber vorher hatte ich nicht so viel Zeit den Teil zu lesen!! Der Teil hat mit auch wieder voll gut gefallen, auch das Ende hat mir gut gefallen.
Mitsuki-Chin


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