Wild Life von Lupie (Lily und James^^) ================================================================================ Kapitel 1: Toller Ausflug! -------------------------- Heute würde ein schöner Tag werden, so dachte ich mir das. Der Schulleiter hielt es für eine tolle Idee, einen Ausflug in die Winkelgasse zu machen, da dort eine neue Ausstellung eröffnet hatte. Die Gryffindores fuhren zusammen mit den Slytherins dorthin. Die anderen beiden Häuser würden am nächsten Tag fahren. Eine heftige Bestrafung, vielleicht sogar der Schulverweis, würde ein Schüler erhalten, der auf die Idee kam zu Zaubern. Disziplin stand also an oberster Stelle. Ich machte mir darüber keine Sorgen. “Lily Evans ist Verantwortungsbewusst und hält sich an Regeln!”, sagte ich zu mir und nickte zufrieden. Nach dem Frühstück ging es los. Die Gryffindores und Slytherins trotteten zum Hogwarts Express und suchten sich ein Abteil. Ich war bei sehr guter Laune, denn ich hatte Potter und Co. noch nirgends gesehen. “Vielleicht haben sie verschlafen und kommen gar nicht”, sagte ich zu meiner besten Freundin Alice. Diese war nicht so gut drauf. “Ich will aber, dass Sirius kommt. Ohne ihn fahre ich nicht mit”, sagte sie, während sie aus dem Fenster sah. Jetzt würde das wieder los gehen. Ich verdrehte die Augen. “Ach Alice. Was findest du an dem nur so toll?”, fragte ich dann. Mit einem Lächeln drehte sie sich zu mir um. “Er ist einfach toll. Wie er redet, wie er lächelt. Hach, so süß”, schmachtete sie. Wieder verdrehte ich die Augen. Seitdem Black sie verteidigt hatte, fand sie ihn umwerfend, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. “Ja, ja. Und wenn er mich über dich ausfragt, erzähle ich ihm nur das Beste und komme danach sofort zu dir.” “Richtig! Ich will es sofort wissen, klar?!” Ich nickte nur. Es war hoffnungslos. Jetzt waren alle in den Bann von Potter und Black und ich war die Einzige die den Scharm der Beiden widerstehen konnte. “Warum immer ich?”, murmelte ich leise, während ich den Kopf an das Fenster lehnte und die Augen schloss. Wenn Potter nicht kam, war das wie Urlaub. Kein ständiges Fragen nach einem Date oder nervige Kommentare von ihm, eine schöne Vorstellung. Doch es sollte nur eine Vorstellung bleiben, denn kurze Zeit später fing Alice an, nervös zu zappeln und leise zu quicken. “Er kommt!”, stieß sie aufgeregt hervor. Mir entwisch ein Stöhnen und ich schlug die Augen auf. Tatsächlich, da kamen Potter, Black, Remus und Peter. Bevor ich etwas sagen konnte, öffnete Alice schon das Fenster und rief: “Sirius! Komm doch zu Lily und mir ins Abteil. Du kannst deine Freunde auch mitbringen!” “Alice! Nein!”, rief ich und zog sie vom Fenster weg. “Ist das dein Ernst? Willst du mich wirklich so quälen?!”, fragte ich sie und machte schnell das Fenster zu. “Wieso quälen? James ist doch ein netter Kerl. Lern ihn doch erstmal richtig kennen”, sagte sie. Jetzt kam sie mit der Tour! “Ich will ihn aber nicht kennen lernen! Also schmeiß sie gleich wieder raus!”, sagte ich trotzig und setzte mich wieder, wobei ich die Arme vor der Brust verschränkte. Alice wollte gerade etwas erwidern, als die Abteiltür aufgeschoben wurde und Black hinein kam. “Alice, das ist sehr nett von dir uns einen Platz anzubieten”, sagte er charmant und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sofort lief sie rot an und vergaß alles um sich herum, außer ihn natürlich. “Das tue ich doch gern, Sirius”, meinte sie. Ich verdrehte die Augen und schaute stur aus dem Fenster. In nächsten Moment kam Potter herein. Auch er bedankte sich bei Alice und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, dann, als hätte ich's gewusst, kam er zu mir und setzte sich neben mich. Er sah mich an, bis ich es nicht mehr aushielt. “Was?!”, fragte ich angriffslustig und sah ihn arrogant an. “Was, was?”, fragte er mit gerunzelter Stirn. Ich seufzte aus und sagte dann: “Was willst du von mir?” “Ein Date?” Ich hätte es lassen sollen. Ich stöhnte auf, wandte mich wieder zum Fenster und tat so als würde er nicht existieren. In der Ausstellung gab es viele unterschiedliche Sachen. Sogar ein paar Muggelsachen gab es hier, die die Zauberer wohl sehr faszinierend fanden. Da gab es zum Beispiel einen Fernsehr. Ich hörte wie ein Zauberer eine Hexe fragte: “Wie kommen die Muggel da wieder raus?” Mit einem Lächeln ging ich weiter und entdeckte ein Fahrrad. Auch dort standen Leute und starrten es an. Ein Zauberer sagte: “Die Muggel sind echt erfinderisch. Die sitzen sogar im Laufen!” Tja, wo er recht hat, hat er Recht. Nach einer Weile fand ich etwas Interessantes. Es war ein Torbogen und so wie es aussah konnte man hindurch gehen. Dieser Bogen war Schwarz aufgefüllt. Ob, wenn man da reingeht, auf der anderen Seite wieder rauskommt, oder man verschwindet? Ich konnte nicht länger darüber nachdenken, denn ich hörte hinter mir Streit. Nachdem ich mich umgedreht hatte, sah ich Potter, der sich mit Snape stritt. Das war ja mal wieder klar. Die Zwei konnten nicht im selben Raum sein, ohne sich nicht zu Streiten. “Wieso könnt ihr euch nicht einmal in Ruhe lassen?!”, fragte ich die beiden Jungs, wobei ich die Hände in die Hüften gestemmt hatte. James sah zornig zu mir rüber. “Er hat dich Schlammblut genannt!”, sagte er. Das traf mich etwas, doch ich wollte es nicht zeigen, deshalb rollte ich mit den Augen. “Na und? Dann hör doch nicht hin! Was kümmert es dich eigentlich?! Ist doch nicht deine Sache!”, blaffte ich ihn an. James hörte ihr schon nicht mehr zu. “Entschuldige dich bei Evans!”, forderte er von Snape. Dieser prustete und meinte: “Niemals!” James beruhigte sich dadurch natürlich nicht. “Du legst weit auf reines Blut, hast aber selbst keines!”, sagte er bissig. Nun schien er zu weit gegangen zu sein. Snape schaute ihn wütend an und schubste ihn kräftig. James, der eigentlich ganz standfest war, taumelte leicht zurück, rempelte mich an, sodass ich auch ins taumeln geriet. Zu unserem Bedauern war hinter uns die Absperrung vom Torbogen. Wir fielen darüber und direkt in den Bogen. Es war ein komisches Gefühl. Alles um mich herum wurde Schwarz und ich schien zu schweben und dann zu fallen. Ich schrie und konnte nicht sehen, wie tief und wohin ich fiel. In nächsten Moment tauchte ich in Wasser ein und kam prustend wieder hoch. Als ich die Augen aufschlug erschrak ich. Bei der Ausstellung war ich nicht mehr. Ich befand mich, wie es aussah, in einem Urwald. Es war eklig warm und die Feuchtigkeit in der Luft konnte man fast fühlen. Wieder schrie ich, als James in nächsten Moment auftauchte und nach Luft schnappte. Er war also auch hier, aber wo war hier? Nachdem ich mich beruhigt hatte, schaute ich mich weiter um. James fischte seine Brille aus dem Wasser und sah sie ebenfalls um. “Wo sind wir?”, kam es von ihm. Ich prustete verärgert. “Als ob ich das wüsste, Potter!” Ich versuchte, mich daran zu erinnern was passiert war. Potter hatte sich mit Snape gestritten...Dann hatte er irgendetwas gesagt, worauf Snape sauer wurde und Potter geschubste. Dieser stieß dann gegen mich und wir fielen. Jetzt runzelte ich die Stirn. “Wir sind durch den Torbogen gefallen”, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu Potter. “Ja und jetzt sind wir hier”, sagte er. Nun wurde ich sauer. Wegen ihm saßen wir jetzt irgendwo im Nirgendwo! Er musste sich ja unbedingt wieder einmischen. “Du!!!”, fauchte ich und sprang ihn an. Dann haute ich um mich und schlug ihn, wo immer ich ihn erwischte. “Du bist Schuld, das wir im Nirgendwo festsitzen!!! Bring uns hier wieder raus!!”, schrie ich ihn an. “E-evans, hör auf mich zu hauen! Ich kann doch auch nichts dafür!...Aua!” “Doch, das kannst du, Potter!!” Ich hörte auf ihn zu hauen und sah ihn wütend an. “Du musst dich immer in meine Angelegenheiten einmischen, Potter! Hättest du mir nicht gesagt, wie er mich genannt hat, dann hätte ich gar nichts davon mitbekommen!”, brüllte ich und haute wieder zu. Dann doch brüllte Jemand anders. Es war kein menschliches Brüllen. Ein Mensch konnte niemals so laut schreien. Ich erstarrte. Was war das jetzt wieder? Dann spürte man wie die Erde bebte, aber nur für einen Moment. Dann wieder und wieder. Das war kein Erdbeben, dachte ich mir. Gerade wollte ich den Mund aufmachen und wieder etwas sagen, da erblickte ich einen... ”Dinosaurier?!”, rief James ungläubig aus. “Die sind doch tot”, meinte er wieder. “Der sieht aber sehr lebendig aus!”, stieß ich erschrocken hervor. Wieder gab es ein Brüllen. Das war nicht irgendein Dinosaurier. Es war ein Tyrannosaurus Rex und er schien uns zu sehen! Jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun und ich wusste nur eines: Rennen! Ich löste mich von Potter und rannte in den Wald. “Evans, warte!”, rief James hinter mir her und rannte mir nach. “Ich will hier wieder weg!!”, schrie ich schrill und angsterfüllt. Wieder gab es ein Brüllen und nun begann die Erde wieder zu beben. Als ich nach hinten sah, schrie ich fast schon wieder. “Er folgt uns!!”, rief ich und rannte so schnell ich konnte. “Ja, natürlich folgt er uns!! Wir sind sein Essen!”, rief James, der neben mir rannte. Immer noch bebte die Erde unter uns, ein Zeichen, das er nicht so schnell aufgab. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal so gerannt war. Ob aus Angst oder Freude, keine Ahnung. Ich wusste nur in diesem Moment, dass ich furchtbare Angst hatte, Todesangst! Und wer war an allem Schuld? Der ach-so-tolle Potter! “Potter! Wenn wir hier jemals lebend rauskommen, schwöre ich, dass ich dich umbringen werde!!” “Wieso mich?!” “Na, wer ist denn daran Schuld, dass uns jetzt dieses Monster hinterher rennt?!?!” Es ertönte ein ohrenbetäubendes Brüllen und mir entfuhr erschrocken ein schriller Schrei. “Ach, halt doch mal den Mund!!” “Jetzt machst du mir auch noch Vorschriften?!” “JA!!” Das war ja echt nicht zu fassen. Ein Tyrannosaurus Rex verfolgte uns und Potter hatte nichts besseres zu tun, als mir Vorschriften zu machen!! “Wieso musst du auch wegrennen!”, stieß James hervor. Perplex blinzelte ich. “Hätte ich etwas stehen bleiben sollen?!”, fragte ich ungläubig, wobei ich schon mächtig außer Atem war. So langsam bekam ich Seitenstiche. Plötzlich packte James mich am Arm und zog mich hinter einen riesigen Baum. Er drückte mich mit seinem Körper dagegen und hielt mir den Mund zu. Entsetzt starrte ich ihn an. Was sollte das? Der Dinosaurier war doch hinter uns her, wieso blieb er stehen. Ich versuchte mich gegen seinen Griff zu wehren, doch es ging nicht, er war zu stark. Der Tyrannosaurus blieb laut Brüllend stehen. Der wird uns sicher gleich fressen! Ich sah es schon vor mir, wie er mich mit seinen riesigen Zähnen durchbohrte. Langsam stiegen mir Tränen in die Augen. Der Dino drehte sich um und knurrte grollend. Wir regten uns nicht. In nächsten Moment rannte der T-Rex in die andere Richtung und brüllte wieder auf. Perplex schaute ich ihm hinter her, während James sich wieder rührte und mich los ließ. “W-wieso…?”, stieß ich heiser hervor und blickte zu Potter. “Der Tyrannosaurus Rex ist Dumm! Alles was sich bewegt, ist für ihn Nahrung. Wenn wir stehen und uns nicht bewegen, interessiert er sich nicht für uns, weil er denkt, wir sind Bäume oder sowas”, erklärte James. Ich rutschte an dem Baum herunter und versuchte tief durch zu atmen. Mein Herz raste immer noch. “Toller Ausflug!”, schimpfte ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)