Unter dem Schatten des Krieges von Midgard (Eine Hellboy-Ff, die sich um Nuada und einen Elfen in seinem Rat dreht) ================================================================================ Kapitel 1: Die Rückkehr des Thronerben -------------------------------------- Die Rückkehr des Thronerben Das leise Rauschen der Blätter der Bäume im Grand Central Park in Manhattens Herzen ging leicht unter in dem Verkehrslärm der abendlichen Rushhour, was keinen der gewöhnlichen Einwohner in irgend einer Art und Weise störte. Anders verhielt er sich mit dem jungen Mann, der in einer der wenigen Villen am Parke lebte. Wehmütig sah er aus dem Fenster, welches einen Blick auf die Straße freigab, die man überqueren musste um in den Park zu gelangen. Traurig zog er die dunkelblauen Samtvorhänge zu, denn niemand durfte ihn sehen. So hatte der ewige König es schon seit Jahren gehalten. Nur nachts konnte er manchmal über die Straße trippeln und einige ruhige Stunden im Gras sitzend verbingen. In letzter Zeit jedoch.... War dies einfach nicht mehr möglich gewesen. Sein Vater war vor einem Monat verstorben und er hatte nun die Führung über seine kleine Familie annehmen müssen. Der junge Mann bewegte sich nun von den Fenstern weg und im Kerzenschein wurde sein Äußeres besser sichtbar, was erklärte, warum die Außenwelt für ihn zu meiden war. Er war ein junger Mann von augenscheinlich höchstens 20 Jahren. Er hatte einen grazilen Körperbau und sanfte, fast feminin anmutende Gesichtszüge mit den langen Wimpern, den großen graublauen Augen und sanft geschwungenen Lippen. Das Besondere aber waren seine Haare und die spitz zulaufenden feinen Ohren. Erstere waren auf den ersten Blick silbern, doch bei näherem Hinsehen erkannte man, dass das Haar wie Glasfaser fast durchscheinend war. Das Licht brach sich in schillernden Farben in dem feinen Haar, welches ihm bis weit über das Gesäß reichte und gab ihm ein außergewöhnliches, hübsches Erscheinungsbild. Dee Kleidung war ebenso extravagant für die heutige Zeit und doch passte es wunderbar zu den Haaren und der porzellanfarbenen Haut. Es war ein tailliert geschnittenes Robengewand, welches weite Ärmel, einen verzierten leicht gewagten Ausschnitt besaß. Das ganze war aus edlem weißen Stoff, bestickt mit silbernen floralen aufwändigen Motiven. Nun legte er noch ein filigranes silbernes Medallion um und einen sanft geschwungenen silbernen Stirnreifen. Kurz besah er sich im Spiegel und nickte dann zufrieden, ehe er das alte Haus durchquerte und am Hinterausgang, welcher auf eine sehr wenig befahrene Straße führte, hinaustrat. Er sah sich kurz nervös um, dann stieg er in einen unauffäligen schwarzen Wagen, mit dem er sich nun in die Außenbezirke fahren ließ. Bedauernd sah er aus den getönten Fenstern zu den Häuserfronten, vulgär mit Graffiti verschmiert, und verschloss jetzt lieber die Augen vor dieser hässlichen Stadt und wartete einfach nur, bis sie ankommen würden. Nach etwa einer halben Stunde signalisierte das Rucken des Wagens das Erreichen des Ziels und erleichtert seufzend öffnete der Elf die Autotür und fand sich auf einem verlassenen Güterbahnhof mit angrenzender Fabrik wieder. Ratten huschten über die Gleise und Plastiktüten flatterten über den ausgedorrten nach Öl riechenden Boden. Sichtlich angewidert stieg er vorsichtig über dieses Feld des Trauers hinüber zu der Fabrik. Als er in den Eingangsbereich trat, erkannte er eindeutig, dass man versucht hatte die Hallen für Elfen behaglich zu gestalten. Mit mäßigem Erfolg. Doch trotzdem war es besser als der Rest, mit den mit Blattgold verzierten Holzschnitten, hübschen Tüchern und Gemälden. Am Ende der Halle, wo eine breite Flügeltür den nächsten Raum andeutete, befand sich eine hochgewachsener Gestalt, in keinster Weise menschlich. Die Person hatte ein altes, eingefallenes, runzliges Gesicht ohne sichtbare Nase, trug eine lange schwarze Robe und hatte die sehr langen schlanken Finger erwartungsvoll gefaltet, ehe er mit alter krächzender Stimme begann zu sprechen:" Ahh.... Mein junger Fürst Mondschwinge, seid herzlich willkommen... Bitte gebt Eure Waffen ab, bevor Ihr vor den König tretet...". Leicht nickend gehorchte der Elf und zog zwei silberne, dünne Dolche aus seinen Gewandfalten, deren Griffe mit weißem Leder umwickelt waren und auf deren Klingen sich ein aufwändiges Federmuster eingraviert befand. Zufrieden nahm der Stellvertreter sie entgegen und verneigte sich dann leicht, ehe sich die Türen für den jungen Fürsten öffneten. Er trat langsam in eine große ehemalige Metallverarbeitungshalle ein, die jedoch von den Elfen so umgestaltet worden war, dass sie zumindest ansatzweise eine freundliche Ausstrahlung gewand mit den hellen Wandbehängen, den alten Steinen und dem goldenen Laub, dass langsam von einer Kletterrankenpflanze im hinteren Teil fiel. Wenn man den Raum durch das große hölzerne Tor betrat, welches mit bronzenen Beschlägen verziert war, so fand man sich in einem Gang zu dessen Seiten sich zwei Podeste aus schwarzem edlen Ebenholz befanden auf denen die Ältesten Platz genommen haben. Es waren ein glattes Dutzend. Sechs befanden sich links und sahen mit prüfendem Blick auf den jungen Fürsten, die sechs anderen von rechts. Der wiederum atmete tief durch und straffte die Schultern, ehe er erhobenen Hauptes über den Teppich schritt der zu einem Thron vor den Podesten führte. Dieser befand sich erhöht auf einem Steinpodest und war aus hellem Holt kunstvoll geschnitzt. Der grazile Elf schritt auf wenige Meter darauf zu, ehe er stehen blieb. Vor dem Thron standen mehrere imposante hochgewachsene Wachen, gänzlich in schwarzes Leder gehüllt, mit furchterregenden Krummschwertern bewaffnet und die Gesichter mit einer rabenartigen Maske gänzlich verhüllt. Sie bildeten einen krassen Kontrast zu der lichtdurchfluteten Schönheit des Raumes und das war auch gut so, denn es war die Leibwache des Königs... Der wiederum saß müde, jedoch imme rnoch erhaben auf dem alten Thron. Er trug ein reichverziertes goldrotes Gewand mit einem goldenen Brustharnisch, der eine filigrane Gürtelschnalle besaß.... Seine Augen wirkten trotz der warmen honiggelben Farbe abwesend und er schien leise in seinen langen weißen Bart zu murmeln... Er trug eine geschwungene imposante Krone bei der man das Material nicht genau feststellen konnte. Es war so hell, dass es sowohl Holz alsauch Elfenbein hätte sein können... Schließlich erwachten seine alten Augen in dem faltigen Gesicht doch zum Leben als er den Neuankömmling erblickte. Er musterte ihn von Kopf bis Fuß und nickte schließlich leicht. "Lethilian Mondschwinge... Bist du bereit den Platz deines Vaters im Ältestenrat einzunehmen? ", fragte er mit rauer und tiefer Stimme in der Sprache der Elfen. "Ja, dazu bin ich bereit, König Balor... ", antwortete wiederum der angesprochene Lethilian ebenfalls in der Heimatsprache, doch mit einer relativ hohen und samtig weichen Stimme die so süß wie Honig war. Der Herrscher nickte zufrieden und wies ihm einen Platz auf dem von ihm rechts stehenden Podest zu, wo sich Lethilian nun grazil hinbegab und die mehr oder weniger arroganten Blicke der restlichen Ratsmitglieder, die allesamt sehr viel älter waren als er, ignorierte. Der einzige freundliche Blick den er erhielt, fing er von Prinzessin Nuala auf, die in ihrem schwarz roten fließenden Gewand bei ihrem Vater am Thron saß... Genau wie alle anderen Elfen, war ihr Gesicht abgesehen von den Lippen und den Augenlidern schneeweiß... Auf den Augenlidern lag ein warmer orangegoldener Farbton und die Lippen hatten eine angenehm rötliche Farbe, was gut zu ihrem Haar passte, das sie mittellang trug, was jedoch im Gegensatz zu dem vieler anderer nicht silbern oder weiß war sondern von einem sehr hellen blond. Ein wenig erleichterter wandte Lethilian seine Aufmerksamkeit wieder Balor zu, der nun zu sprechen begann. Nach etwa 20 Minuten sah Nuala etwas erschrocken auf und erhob sich mit einer leisen Entschuldigung ehe sie den Saal offenbar aufgebracht verließ. Überrascht sah Lethilian ihr nach, bis sich die Tore wieder hinter ihm schlossen. Es dauerte weitere 5 Minuten ehe sie schwungvoll aufgestoßen wurden und ein imposanter, hochgewachsener Elf in einer schwarzen, eng anliegenden Lederrüstung eintrat... Sein Haar fiel ihm lang über den Rücken, war schneeweiß bis auf die Spitzen, die ein leichtes Blond aufwiesen und man sah seinem Körper das disziplinierte Training trotz der Lederrüstung an, zu der er ein rotes Tuch als Gürtel trug... Sein Gesicht war markant und die goldenen Augen mit den schwärzlichen Augelidern ruhten ernst und erhaben auf Balor. Seine Lippen waren schwarz und seine Haut ebenso schneeweiß wie die der anderen, jedoch besaß er feine Narbe, die über Nase und Wangen verlief, identisch mit der Nualas... Lethilian fand jedoch, dass es seiner Erhabenheit und Schönheit keinen Abbruch tat. Er merkte, dass er den Atem anhielt und ihm ein heißer Schauer bei der Anwesenheit dieses Mannes über den Rücken lief, der nichts mit Erstaunen zu tun hatte. Langsam beruhigte er sich und beobachtete gespannt, wie der Prinz langsam weiter in den Raum schritt, vor den Thron seines Vaters, der von den obskuren Wachen mit Rabenschöpfen und langen Zweihandschwertern flankiert war. Er kniete elegant nieder und der alte König Balor sah ihn abgeneigt an. Lethilian verstand erst nicht wieso, doch dann begannen die Beiden in der alten Sprache zu sprechen und er begriff, dass es wohl um den Vorfall ging, der die magische Welt seit einigen Tagen in Aufruhr versetzte. Auf einer Auktion der Menschen wurde eines der Stücke der Krone von Bathmora gestohlen und die Gäste wurden hingeschlachtet. Erschrocken wurde Lethilian jetzt klar, dass Nuada wohl hinter all dem gesteckt hatte. Langsam zog der Prinz das Kronenstück hervor und der alte König fasste sich beängstigt an seinen Gürtel, indem das zweite der Drei Stücke der Krone eingefasst war. Er nannte seinen Sohn verrückt, doch Nuada sah ihn zornig und doch verrückt an. Leise sagte er:"Vielleicht haben sie mich so werden lassen...", und begann lauter zu sprechen. Er sprach von Krieg. Von Krieg gegen die Menschen und seine Stimme wurde so leidenschaftlich, dass der junge Elf völlig gebannt an den schwarzen Lippen des Prinzen hing. Lethilian wusste, dass diese Krone der Schlüssel zu der schlimmsten Waffe der magischen Welt war: Der goldenen Armee.... 70 mal 70 mechanische Soldaten, unzerstörbar, gefertigt aus den magischen Metallen der Kobolde, skrupellos und dem Träger der Krone treu ergeben.... Angespannt lauschte er nun wieder Balor, der mit sich zu ringen schien, ehe er ein Wort sprach: "Agmas...", flüsterte er voller Bedauern und sah seinen Sohn nicht an, der nun bemüht ruhig zu Boden sah. Lethilian legte erschrocken eine Hand auf den Mund. Der König hatte soeben seinen eigenen Sohn zum Tode verurteilt... Nun wandte sich Nuada um und sah seine Zwillingsschwester Nuala an, die ihm hinteren Teil des Raumes stand. "Stimmst du mit dem Urteil deines Königs überein, Schwester...? ", fragte er leise als wolle er es nicht wahr haben. "Das tue ich mein Bruder....", sprach Nuala sehr leise und sah offenbar ebenfalls traurig zu Boden, während Nuada sich von ihr abwannte und wieder zu seinem Vater sah, der nun eine Hand hob und die 12 Wachen neben seinem Thron ihre Schwerter hoben. Sie stürmten mit einem krächzigen Schrei auf Nuada zu, der wiederum wich dem ersten grazil aus und packte ihn an der Schulter, um ihm den Arm auszukugeln. Flink zog er der Wache ein dünneres Schwert aus der Scheide, die sie auf dem Rücken trug und begann biegsam wie ein Weidenzweig zu kämpfen und doch mit einer Kraft, die Lethilians Atem erneut stocken ließ. So bemerkte er auch nicht, dass inzwischen ein vernarbtes trollartiges Wesen um die 3 Meter hoch eingetreten war. Es besaß eine seltsame mechanische Hand, die er nun an einer Kette schleuderte, sodass sie gegen eine der Wachen prallte. Erschrocken zog sich Lethilian etwas weiter auf das Podium der Räte zurück und beobachtete gespannt, wie Nuada gleichzeitig mit zwei Wachen kämpfte. Tatsächlich schaffte er es mit seinem flinken Kampfstil ihnen immer wieder auszuweichen und brachte sie schließlich zur Strecke. Inzwischen hatte Nuada auch ein zweites Schwert ergattert und stand nun vor dem Thron seines Vaters, wo noch zwei Wachen verblieben waren. Balor hob die Hand und lächelte siegessicher, denn die Wachen hielten die Waffen nun beide auf Hüfthöhe und kamen auf Nuada zugestürmt. Erschrocken keuchte Lethilian auf und legte sich eine Hand auf den Mund. Das konnte der Prinz nicht schaffen!... Doch der tat etwas sehr überraschendes. Er lief auf die Wachen zu, ließ sich dann nach hinten sinken und streckte die zwei Schwerter zur Seite aus. Er rutschte tatsächlich unter den Schwertern der Wachen hindurch, die wiederum von seinen Schwertern im Magen getroffen wurden. Mit einer einzigen Drehung kam er wieder auf die Beine und stieß seinem Vater sogleich die Klinge mit unglaublicher Präzision in die Brust. Das Gesicht des alten Elfenkönigs zeigte einen Hauch des Erstaunens, ehe er langsam erstarrte... Sein Körper begann sich langsam in elfenbeinartigen Stein zu wandeln und Nuada kniete vor seinem toten Vater und König, ehe er ihm eine Hand an die Wange legte. "Ich habe dich immer geliebt, Vater...", flüsterte er voller Trauer, ehe er auf den Gürtel des erstarrten Leichnams griff und das Kronenstück, welches eingefasst war, herausbrach.... Kurz betrachtete er es, dann hielt er es an das andere Kronenstück, welches er von den Menschen gestohlen hatte. Mit leisen Sirr und Klicklauten verbanden sich die filigranen goldenen Teile der Krone miteinander und bildeten einen Reif. "Nun fehlt nur noch das letzte Stück, meine Schwester... ", flüsterte er leise und sah zum Tor, wirkte dann jedoch entsetzt und auch Lethilian drehte sich um. Nuala war verschwunden.... "Wo ist sie Wink?! Wo ist sie??? "; fluchte Nuada und sah den Troll wütend an, der nun eine der Wachen fallen ließ und brüllte, ehe er sich umwandte. "Finde sie, Wink. Sie darf nicht entkommen! ", schrie er und sah zu wie der Troll rasch davon stapfte. Dann kehrte langsam Ruhe ein und Nuada sah sich schweratmend um. "An die Verbleibenden! Sprecht, wenn Ihr Euch mir in den Weg stellen wollt und nicht mit eurem neuen König übereinstimmt! ", knurrte er herausfordernd. Er sah ein jedes der Ratsmitglieder an und musterte sie. Als sein Blick auf Lethilian fiel, erschauerte dieser und schlug bebend den Blick nieder, ehe er sich wie die anderen Ratsmitglieder leicht verneigte. "Ich sehe ihr seid mutig wie immer...", sprach Nuada verächtlich und wandte sich ab. "Morgen abend berufe ich den Rat ein...", sprach er nur noch und verließ den Thronsaal, wobei ihm Lethilian verwirrt nachstarrte.... Der Prinz war aus dem Exil zurückgekehrt und der Hauch des Krieges lag in der Luft.... __________________________________________________________________ So, ich würde mich über jegliche Kommentare freuen und hoffe inständig es hat einem jeden gefallen.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)