Zimmermädchen? Zimmermann? von Laniechan ================================================================================ Kapitel 5: Neue Wege -------------------- Kapitel 5 - Neue Wege „Mom? Dad? Wir möchten euch einen Vorschlag machen.“ Ich blickte in zwei fragende Gesichter und war heilfroh, dass Keiji neben mir stand. Ohne ihn an meiner Seite wäre ich wahrscheinlich schon vor Nervosität gestorben. „Was denn für einen?“, meldete sich meine Mutter zu Wort. „Keiji und ich möchten zusammen in eine WG in Tokyo ziehen. Er besitzt dort bereits ein Apartment und ich könnte eines der Zimmer haben. Er möchte auch dort studieren und es wäre sehr praktisch für uns beide.“ Ich ratterte meinen Text innerhalb von ein paar Sekunden runter. So jetzt war es raus. „Nein.“ „Einverstanden.“ Ach, ich liebte diese Einigkeit! „Nun lass ihn doch.“, verteidigte meine Mutter mein Vorhaben. „Schließlich ist das doch die beste Möglichkeit für ihn selbstständig zu werden.“ „Und wer soll die Wohnung finanzieren? Du weißt doch, dass unsere Ersparnisse dafür nicht ausreichen. Diese Diskussion hatten wir doch erst.“ „Das soll nicht das Problem sein“, mischte ich mich ein. „Keiji hat angeboten, dass ich bei ihm jobben könnte. Das Gehalt würde ausreichen, um Wohnung und Studiengebühren zu bezahlen. Wir haben das alles schon durchgerechnet.“ Wenn sie dieses Argument nicht überzeugte, musste ich härtere Geschütze auffahren. Dabei wollte ich das eigentlich vermeiden. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass meine Eltern, meine Eltern blieben. Egal, ob ich nun ihr leibliches Kind war oder nicht. Zumindest des einen Elternteils. Ich wollte nicht in alten Wunden herumstochern und sie wieder aufreißen. Deshalb hoffte ich, dass unsere Argumente überzeugend genug wären. „Was willst du denn eigentlich studieren?“ Diese Frage hatte ich befürchtet. Jetzt würde ich erfahren, ob sie mich wirklich liebten oder ob ihnen egal wäre, was ich mir wünschte. „Ich möchte Design studieren. Und Keiji Gastronomie.“ „Oh. Wir dachten du wolltest Medizin studieren.“, meinte meine Mutter betreten. „Oder Jura.“, kam der erwartete Einwurf meines Vaters. „Aber ich möchte in den Designbereich! Da gibt es auch gute Berufsmöglichkeiten. Ich hab das gut durchdacht.“ Sie musste meine Entscheidung akzeptieren! „Und warum willst du nicht bei Toshirou wohnen? Das wäre doch für alle die beste Lösung.“ „Das bezweifele ich. Außerdem verstehe ich mich prima mit Keiji.“ „Das haben wir schon gemerkt. Und sie haben wirklich nichts dagegen, Tachikawa San?“ Meine Mutter war kurz davor nachzugeben. Ich hatte mein Ziel also fast schon erreicht. Jetzt mussten wir nur noch meinen Vater überzeugen. „Nein. Ich habe nichts dagegen. Eigentlich begrüße ich es sogar, Gesellschaft in der leeren Wohnung zu haben. Mein Angebot mit dem Jobben habe ich auch ernst gemeint. Ich habe in der Nähe des Apartments ein Café eröffnet und dort könnte er kellnern. Zudem darf er es neu dekorieren. Somit können sie sich überzeugen, dass sein Studium gut investiertes Geld und die Mühe wert ist.“ Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Wenn sie jetzt noch Einwände hatten, dann waren sie sturer als Maulesel! „In Ordnung. Du darfst unter der Bedingung einziehen, dass alles glatt läuft. Du musst dich um alle Formalitäten alleine kümmern und uns deine Selbstständigkeit beweisen.“, gab mein Vater schließlich doch noch nach. Geschafft! Die restliche Woche verlief dann ganz entspannt und wir gewöhnten uns immer mehr aneinander. Keiji beschränkte sich auf harmlose Körperkontakte und wir wurden gute Freunde. ~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Tatsuro kannst du mir mal bitte helfen?“ Keiji mühte sich gerade mit einer der schweren Umzugskisten von mir ab. „Was hast du denn da drin? Steine?“ „Nein. Klamotten.“ „WAS? Bist du ein Mädchen? Wozu brauchst du denn soviel?“, fragte er entsetzt. „Du bist doch selber nicht besser! Mister >Ich hab einen dreitürigen Spiegelschrank UND ein Ankleidezimmer