Bis(s) zum nächsten Tag von ZeroTheGuardian ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Es regnete. Ein ganz normaler Tag also in Forks, bis auf eine Tatsache, die niemandem so bewusst war. Es gab Zuwachs. Ein junges Geschwisterpaar zog gerade in eines der heruntergekommenen Häuser ein. Es wirkte von außen, als würde es bei dem kleinsten Windstoß in sich zusammenfallen, doch das hielt die zwei nicht davon ab, sich in das Haus zu verlieben. Der Putz bröckelte von den Wänden und die Treppe am Eingang war so morsch, wie der Garten zugewuchert war. Von innen allerdings stand das Haus keinem in der Umgebung in irgendetwas nach. Vom Flur aus kam man rechts ins Wohnzimmer. Dort gar es einen schönen, wenn auch alten Kamin, der sicher erst einmal gesäubert werden musste bevor man ihn benutze, denn sonst würden die zwei wohl am Rauch ersticken. Das gesamte Haus war möbliert. Neben dem Wohnzimmer gab es noch zwei andere Zimmer, zwei Bäder und eine Küche. Der Flur war sehr groß und geräumig. Nach links kam man in die Küche in der auch eine Tür war, durch die man in den Keller gelangen konnte. Dieser roch zwar muffig, war aber im Vergleich zur Fassade des Hauses recht intakt. Zu den zwei Zimmer ging man nach oben über eine Wendeltreppe, die am anderen Ende des Flures war. Eine Klappe in der Decke und die dazugehörige Leiter dienten dazu, auf den Dachboden zu gelangen. Recht und links waren die Zimmer und in der Mitte das Bad. Denn eines der Bäder war ebenfalls dort oben, das andere unten neben der Tür zum Garten, welche sich in der Küche direkt neben der Kellertür befand. Der Garten war nicht sehr groß, zumindest wirkte es so, da man eh nicht sehr weit sehen konnte, durch das ganze Gestrüpp. Ein großer Baum ragte majestätisch aus diesem hervor, eine Tanne. In einem Abstand von gut zwei Metern stand ein gut gewachsener Apfelbaum, ob man wohl die Früchte genießen konnte, wenn sie reif waren? Oder würde es hier im verregneten Forks gar nicht erst dazu kommen, das die Äste unter der Last der Äpfel leiden? Auf der breiten Terrasse war eine Hollywoodschaukel montiert. Und man konnte rechts und links am Haus vorbeigehen, um die Vorderseite zu erreichen. Kapitel 1: Erste Bekanntschaften -------------------------------- Kapitel 1 Erste Bekanntschaften Die kleinere der beiden ging gerade mit einem der Kartons hinein. Sie war schmächtig und wirkte nicht besonders stark, trug jedoch einen sehr großen Karton, der ihr die Sicht versperrte. Gerade als sie einen Fuß auf eine der morschen Treppen setzte und den anderen nachziehen wollte, brach sie ein. Es konnte nicht an ihrem Gewicht liegen, denn sie war nur 1,55 m groß und schlank, wog gerade mal 50 kg. Doch Tatsache war, dass der Karton zu schwer war. Noch während sie damit zu tun hatte, ihren Fuß wieder herauszuziehen ertönte hinter ihr ein lautes Lachen. „Haha!!! Ich habe dir doch gesagt, du sollst die zweite Stufe auslassen, weil sie zu morsch ist“ sagte das andere Mädchen, welches nicht weniger beladen hinter ihr stand. Sie stellte ihren Karton beiseite und machte sich daran, ihre Schwester aus dem Loch zu befreien. Schmollend sah die kleinere sie an und strich sich über den Knöchel. Dann stand sie jedoch wieder auf und schnappte sich den Karton, um ihn dieses mal erfolgreich ins Haus zu tragen. Sie steuerte direkt auf die Wendeltreppe zu und ging hinauf, bog dann nach rechts ins Zimmer ab und stellt das gute Stück ab. Erleichtert lief sie wieder hinunter und fühlte sich so ohne das schwere Teil leicht wie eine Feder. In der Tür traf sie auf ihre Schwester, die gerade die Couch hereintrug, schnell griff sie zu, um ihr zu helfen. In einiger Entfernung zum Kamin stellten sie sie ab. Das so ziemlich einzige Möbelstück, dass sei unbedingt mitnehmen musste, ein Andenken an ihre Mutter. Eine kurze, aber bequeme, weinrote Couch. „Ich hätte nicht gedacht, dass es uns so schwer fallen würde, ein bisschen Hilfe wäre wohl doch ganz gut gewesen.“ erschöpft lies sich die größere von beiden aufs Sofa fallen. Und als hätte sie jemanden gerufen stand auch schon jemand draußen vor dem Haus. „Schwesterherz, wir haben Besuch!“ merkte die Kleine erfreut an. Sofort sprang die größere auf, doch bevor sie hinausrennen konnte packte die Kleine sie an ihren langen, blonden Haaren. Die größere wandte sich zu ihrer kleinen Schwester um, die mit einem merkwürdigen Blick zu ihr hinaufsah. „Vergiss es! So finden wir nie neue Bekannte, wir essen nachher Nudeln!“ mahnte sie das braunhaarige Mädchen und riss sich los um den Besuch zu empfangen. Es war ihr direkter Nachbar. Ein Mann mittleren Alters mit Schnurrbart und dunkelbraunen, kurzem Haare, er hatte eine Uniform an. Leicht erschrocken sah sie ihn an und wich sofort etwas zurück. „Oh keine Sorge, ich wollte sie nicht erschrecken. Die Uniform muss sein, ich bin der Sheriff dieser Stadt, deswegen bin ich aber nicht hier. Ich wohne nebenan, zusammen mit meiner Tochter Bella. Ich bin Charlie Swan.“ stellte er sich vor und reichte ihr die Hand. Erleichtert ausatmend nahm sie die Geste an und schüttelte ihm die Hand. „Ich bin Malice Noire“ gerade, als sie sich vorstellte kam auch die kleinere aus dem Haus gerannt. „Und das ist meine Schwester Angelique. Wir sind heute hergezogen. Das Haus wirkt zwar, als müsste wir bangen am nächsten Morgen unter Trümmern aufzuwachen, aber den Anschein hat es nur von außen, oh und den Wald, ich meine Garten, müssen wir wohl auch noch etwas, nun ja, umgestalten!“ erläuterte sie und alle drei lachten herzlich miteinander. „Ihr Name klingt französisch?“ „Ja, wir kommen aus Frankreich, aber es wurde uns dort zu... laut!“ lächelnd sieht sie den Sheriff an und dieser erwidert es. „Also all zu laut werdet ihr es hier nicht haben, da kann ich sie beruhigen. Nun ja, ich muss dann jetzt auch zur Arbeit, wenn sie Hilfe brauchen sagen sie einfach Bescheid, hier hilft so ziemlich jeder gerne. Was ist eigentlich mit ihrer Mutter?“ „Also erst einmal wäre es mir lieber, wenn sie mich duzen, so alt bin ich ja nicht. Und unsere Mutter, nun, das ist eine längere Geschichte. Wenn sie Lust haben kommen sie doch auf einen Kaffee zu uns nach der Arbeit und bringen sie ruhig ihre Tochter mit!“ „Nun gut, wenn du darauf bestehst, nennt mich Charlie. Heute arbeite ich nicht sehr lange, da Sonntag ist, also nehme ich das Angebot gerne an.“ mit einem Lächeln und winkend verabschiedete er sich von den Geschwistern und steigt in seinen Wagen. Nach diesem recht erfreulichen Gespräch machten sich die beiden wieder ans Werk, um den Transporter komplett auszuladen. Am frühen Nachmittag hatten sie es dann auch endlich geschafft, nach geschlagenen acht Stunden Arbeit. „Ich glaube, wir sollten mal sehen, wo es hier etwas zum Kaffee zu kaufen gibt!“ mit diesen Worten ging Malice zum Auto und Angelique folgte ihr auf dem Fuße. Im Auto kramte Angelique dann die Karte raus, mit deren Hilfe sie versuchten, den Weg zu finden. „Wir müssen die nächste rechts rein!“ „Angi, wenn wir noch einmal rechts abbiegen sind wir am Ende der Straße einmal drum herum gefahren!“ den Blick auf die Straße gerichtete und suchend nach irgendwelchen Läden schüttelte Malice resignierend den Kopf. Angelique drehte die Karte einmal und sah sie sich nochmals genauer an. Sie entschieden sich dieses mal links abzubiegen, hatten damit jedoch auch nicht mehr Erfolg als mit der Variante im Kreis zu fahren. Nach einiger Zeit, gaben sie es dann doch auf und kehrten um. Diesmal fuhren sie ungewollt eine andere Strecke und kamen so glücklicherweise an einem kleine Geschäft vorbei, in dem sie dann einfach einen abgepackten Kuchen kauften. Stolz auf sich fuhren sie anschließend Heim. Charlie war noch nicht da, also hatten sie noch etwas Zeit, um das Geschirr auszupacken und den Kaffee aufzusetzen. Um 17 Uhr klopfte es dann an der Tür. Angelique stand sofort auf und rannte hin, um auf zu machen. „Die Klingel funktioniert irgendwie nicht oder... wir haben es auch schon ausprobiert!“ begrüßte sie die beiden grinsend. „Es sieht noch nicht sehr wohnlich aus, tut uns leid, aber kommt doch einfach ins Wohnzimmer mit, das haben wir schon halbwegs hergerichtet. Malice ist gerade in der Küche und macht Kaffee und Kuchen, naja gut, den Kuchen haben wir gekauft, wir haben keinen Bäcker gefunden!“ bei ihren letzten Worten lächelt Angelique verlegen. Bella und Charlie waren ihr derzeit ins Wohnzimmer gefolgt und setzten sich dort auf eines der Sofas. Das Wohnzimmer war ja schon eingerichtet, das einzige, was sie geändert haben ist, dass sie die Couch ihrer Mutter gegenüber der anderen Couch gestellt haben, in der Mitte stand ein rechteckiger Tisch aus Buche und am Kopfende gegenüber des Kamins stand noch ein Sessel. An den Wänden hingen viele altmodische Bilder, doch diese hatten sie abgehangen und an deren stelle waren Bilder der Familie und von Tieren getreten. Das große Fenster, welches sich zur Straße hin befand war mit frischen weißen Gardinen geschmückt und rechts und links von weinroten Vorhängen eingerahmt, die perfekt zur Couch passten. Neben dem Kamin stand ein Bücherregel, ebenfalls aus Buche, es war auch schon gut mit Büchern gefüllt. Kurze Zeit später kam dann auch Malice mit einem Tablett auf dem der Kuchen und Kaffee stand. „Wie ich gehört habe, hast du mich schon verraten, ich wollte so schön prahlen, das ich den Kuchen selber gemacht habe, aber gut die Kaffeebohnen sind ja auch nicht aus unserem Garten... ein Glück!“ lachend stellte sie alles auf den Tisch und schenkte jedem Kaffee ein. Dann setzte sie sich und alle begannen den Kuchen zu essen. „Ich frage mich wo Jean bleibt... ich bin ungern so lange ohne Xavier, nicht, dass er ihm wieder durchgegangen ist“ besorgt blickte Malice in ihre leere Tasse. „Wer ist Xavier?“ fragte Bella und stellte ihre ebenfalls leere Tasse auf den Tisch. „Er ist unser Wolf, ein ganz lieber... meistens!“ antwortete Angelique ihr und lächelte. „Nun denn. Du meintest, dass das mit eurer Mutter eine lange Geschichte ist? Nun wir haben Zeit denke ich!“ Charlie sah sie freundlich an und wartete gespannt auf Malice Antwort. „Hmm, eher langweilig für euch glaube ich. Um es einfach mal kurz zu machen. Sie ist verstorben, kurz bevor wir hergezogen sind. Sie hinterließ uns alles, was sie hatte und damit kauften wir uns das Haus. Wir bekommen monatlich Geld von der Bank, bis wir 18 sind, dann bekommen wir den Rest ausgezahlt.“ sie fasste sich in der Tat kurz, allem Anschein nach wollte sie nur ungern über dieses Thema sprechen. „Woran ist sie gestorben?“ es war Bella, die das Gespräch nach einer kurzen Pause wieder aufnahm. „Tuberkulose“ gab Malice kurz und knapp zu verstehen. „Aber ist das denn nicht heilbar?“ wieder war es Bella, die nachhakte. Zu ihrer Erleichterung klopfte es kurz danach an der Tür. Malice sprang auf und hörte bereits erfreut das Bellen, was sie so gerne hörte. Sie öffnete die Tür und vor ihr stand ein Bekannter von ihr. „Da hast du mir vielleicht etwas angetan! Hier, ich muss leider gleich wieder los, mach es mal gut“ nicht sehr herzlich überreichte Jean ihr die Leine von Xavier und ging dann wieder. Freudig wedelte der große Wolf mit dem Schwanz und konnte seine Freude nicht recht kontrollieren. Er sprang sie unerwartet an und sie fiel nach hinten um. Halb unter ihm liegend sah sie ins Wohnzimmer, wo die anderen noch immer saßen. Sie blickten alle verwirrt in ihre Richtung, mussten dann aber mit Malice lachen, als Xavier anfing ihr das Gesicht abzulecken. Als sie es dann schaffte, ihn etwas von sich weg zu bekommen setzte sie sich wieder auf die Couch. Und Angelique war das nächste Opfer, welches Xavier sich auserkoren hatte. Er sprang zu ihr auf das Sofa und begrüßte sie genauso stürmisch wie Malice zuvor. „Nun, dass ist Xavier!“ stellte Malice ihn erfreut vor. „Ganz schön wild“ meinte Bella, lächelte aber. „Wer war der Mann, der ihn brachte? Er wirkte nicht sehr freundlich!“ fragte Charlie und sah zur Tür, als würde er Jean noch nachsehen wollen. „Nun, das war ein Freund meiner Mutter... er hat was gegen uns, keine Ahnung wieso, er war heilfroh als er hörte wir ziehen weg, so froh, dass er uns glatt dabei geholten hat!“ Malice zuckte nur mit den Schultern, es schien ihr nicht sonderlich nahe zu gehen, deswegen fragte Charlie auch nicht weiter nach. „Geht ihr dann auch auf die Forks Highschool?“ Bella schien langsam aufzutauen, denn auch sie stellte langsam aber sicher ein paar mehr Fragen. „Ja, ab morgen, ich bin schon richtig gespannt, ich gehe ungern auf neue Schulen, Angelique macht sich da nicht so viel Sorgen“ antwortete Malice ihr lachend und deutete auf Angelique, die noch immer mit Xavier am herumtoben war. „Wir können ja zusammen fahren, dann seid ihr nicht ganz so allein, ich fahre vor und ihr mir nach, dann findet ihr es auch besser!“ merkte sie an und lächelte zufrieden. „Gar keine schlechte Idee, aber sag, sieht man es mir sogar an, dass ich so ziemlich gar keinen Orientierungssinn hab?“ unsicher sah Malice zu Bella. „Nein, es ist nur, weil Angelique vorhin meinte ihr habt keinen Bäcker gefunden. Die Straße hoch ist einer und wenn ihr den schon nicht gefunden habt, mache ich mir ernsthaft Sorgen, wie ihr allein zur Schule finden wollt!“ Bella setzte ein freches Grinsen auf und erwiderte Malice Blick. „Haha, ach daran liegt es. Nun ja, ich müsste lügen, würde ich behauten, ich fände allein zur Schule! Wahrscheinlich würden wir bei meiner Führung in Mexiko landen“ lachend begann Malice den Tisch abzuräumen und Bella stand auf um ihr zu helfen. „Wie sind sie denn so an der Schule? Also die Lehrer und die Schüler?“ fragte sie, als sie gemeinsam das Geschirr abspülten. „Eigentlich sind alle ganz okay, außer der Mathelehrer, wirst du ja morgen sehen, man wird unglaublich schnell berühmt, es dauerte keine drei Tage und jeder in Forks wusste, wer ich war an der Schule ging es noch schneller, man kennt auch schnell alle vom sehen“ erläuterte Bella und verzog leicht das Gesicht, als sie an ihren Mathelehrer dachte. „Na dann kann ich mich ja fast auf morgen freuen, ich hoffe sie nehmen uns genauso freundlich auf“ Malice Blick verfinsterte sich, dann seufzte sie und stellt den letzten Teller zum trocken neben die Spüle und trocknete sich die Hände mit dem Handtuch ab, was Bella gerade zum trocken des Tellers benutzte. Danach gingen beide zurück ins Wohnzimmer. Charlie war gerade dabei sich den Kamin anzusehen. „Malice, Charlie meint wir müssen einen Schornsteinfeger holen, andernfalls würden wir ersticken, wenn wir das Teil benutzen.“ rief Angelique ihr entgegen und klammerte sich noch immer um Xaviers Hals. Charlie klopfte derweil gerade im Kamin an einigen Stellen herum, als es in diesem zu rumpeln anfing. Es geschah alles sehr schnell und wenige Sekunden später kam eine schwarze Rauchwolke aus dem Kamin, in dem Charlie noch immer stand. Er und Angelique husteten und als sich der Staub gelegt hatte begann sie zu lachen und deutete auf Charlie. „He Angi, du siehst auch nicht besser aus!“ stellte Malice fest. Charlie und Angelique sahen sich an und sahen dann zu Bella und Malice, dann fingen alle laut zu lachen an. Malice stütze sich bei Bella ab, um nicht kugelnd auf dem Boden herum zu liegen und Bella tat es ihr gleich. „Ich denke wir benötigen wirklich einen Schornsteinfeger!“ Malice wischte sich die Lachtränen weg und holte dann einen Lappen, damit Charlie sich zumindest das Gesicht abwischen konnte. „Ich geh duschen!“ sagte Angelique noch und rannte dann gleich die Treppe hoch. „Ich denke wir gehen auch langsam los. Ich sage einem Freund Bescheid, der sieht sich den Kamin dann mal an!“ gerade als Charlie ihr die Hand reichen will bemerkte er, dass diese auch vollkommen schwarz war und wollte sie wieder wegziehen, doch Malice schüttelte sie bereits und grinste. Dann reichte sie Bella die saubere Hand. „Ich habe selten so gelacht, ich hoffe wir werden gute Freunde!“ sagte sie offenherzig und Bella nickte lächelnd. „Ich hupe morgen früh zweimal, wenn wir los müssen, seid so gegen halb acht fertig!“ meinte Bella dann noch und schüttelte ihre Hand, dann verließen beide das Haus. Malice ging hoch ins Bad und wusch sich schnell die Hände. Dann ging sie in ihr Zimmer und holte sich ein paar Sachen, die sie zum schlafen anziehen würde. Während Angelique schon unter der Dusche stand ging sie hinunter ins andere Bad und duschte dort. Danach ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich neben Xavier. Doch als sie ihn anfassen will bemerkt sie, dass auch er voller Asche ist und geht erneut ins Bad. „Komm Xavier, so saust du uns die ganze Wohnung ein!“ rief sie und der Wolf folgte sofort, wenn auch nicht sehr begeistert von der Tatsache gleich baden zu müssen. „Xavier hör auf dich immer zu schütteln, ich bin ja schon ganz nass, nun muss ich mich nochmal umziehen!“ sie war gerade dabei ihm den Schaum aus dem Fell zu spülen, als Angelique in der Tür hinter ihnen erschien. „Die beiden waren ja richtig nett, ich hoffe, wir haben morgen in der Schule auch Erfolg. Aber Malice... ich habe Durst. Können wir nicht mal wieder irgendeinen Kerl aus-“ „Nein Angelique, ich sagte dir schön öfters, dass es so etwas hier nicht mehr geben wird, ich wollte eine Weile in Forks bleiben und außerdem muss es nicht sein, dass wir uns wie Vater ernähren, wie können schließlich auch anders! Oder willst du ihm nacheifern!?“ leicht erzürnt lies Malice ausversehen den Duschkopf fallen. „Nein!! Ist ja schon okay...!“ ohne ein weiteres Wort ging Angelique ins Wohnzimmer und schaltete den Fernsehen ein. Malice hob Xavier aus der Wanne und begann damit ihn zu föhnen, dann rannte er zu Angelique und setzte sich auf einen Sessel. Malice ging nochmals hinauf, um sich trockene Sachen anzuziehen und kam dann wieder hinunter. Schweigend saßen die zwei noch eine Zeit vor dem Fernsehen, bis sie gegen elf ins Bett gingen. Malice hatte ein Doppelbett, also schlief Xavier bei ihr. Leicht aufgebracht von der kleinen Auseinandersetzung vorhin und aufgeregt wegen morgen, brauchten beide eine Weile um einzuschlafen. Malice war sogar um eins noch wach und wälzte sich hin und her, die Worte ihrer Schwester gingen ihr nicht aus dem Kopf, sie haben eine ganze Zeit lang auch Blut getrunken, aber jetzt, nachdem ihr Vater ihre Mutter getötet hatte, hatte Malice sich geschworen nie wieder Blut zu trinken, aus Angst sie könnte werden wie ihr Vater. Gegen drei Uhr schlief sie dann endlich ein. Kapitel 2: Begegnungen ---------------------- Kapitel 2 Begegnungen Morgens war es Angelique, die als erstes aufstand. Sie ging direkt ins Badezimmer und machte sich frisch. Dann lief sie bequem die Treppen hinunter zur Küche wo sie sich eine Schüssel aus dem Schrank nahm und sich das Müsli schnappte, welches neben dem Kühlschrank stand. Sie schüttete etwas in ihre Schüssel und nahm dann noch eine zweite aus dem Schrank, um schon mal für Malice eine fertig zu machen. Dann nahm sie die Milch aus dem Kühlschrank und gab sie zum Müsli hinzu. Sie setzte sich an den Tisch, der in der Mitte stand und begann zu essen. Die Küche war groß und geräumig. Sie war mit einer modernen Einbauküche ausgestattet und in der Mitte stand ein großer Tisch mit vier Stühlen. Zum Flur hin war sie, wie auch das Wohnzimmer, offen. Zwei Fenster sorgten für etwas Tageslicht, eines zur Straße und eines zum Haus der Swan´s. Eine gute halbe Stunde, nachdem Angelique aufgestanden war wachte auch Malice auf. Xavier lag noch neben ihr und schlief. (Du hast die Ruhe weg, also ehrlich...) dachte sie sich und kletterte aus dem Bett. Aus ihrem Schrank kramte sie eine Hose und ein Shirt heraus, steckte sie sich unter den Arm und ging ins Bad. Sie putzte sich die Zähne und wusch sich das Gesicht. Anschließend wollte sie in die Küche hinunter, doch noch zu verschlafen stolperte sei die letzten Stufen hinunter und fiel somit regelrecht in die Küche. Angelique stand gerade am Waschbecken und säuberte ihre Schüssel, als sie es hinter sich rumpeln hörte. Sie wandte sich um und sah Malice, wie sie sich am Türrahmen abstützte. „Tu mir einen Gefallen und krepiere nicht noch vor Schulbeginn!“ platzte es aus ihr heraus, doch zu ihrer Erleichterung lächelte Malice. Als sie sich wieder etwas erholt hatte von dem Schreck ging sie an einen Schrank und wollt sich eine Schüssel herausnehmen, doch Angelique hüstelte kurz und deutete auf den Tisch, auf welchem die fertige Müsliportion bereits stand. „Normalerweise bist du immer vor mir wach, konntest du nicht schlafen? Es war sicher wegen der Sache, die ich gestern Abend gesagt habe, nicht wahr? Tut mir wirklich Leid, es war dumm von mir!“ „Ich kann dich doch verstehen, es ist ja nicht so, dass es mir nicht auch manchmal so geht, dass ich gerne … naja egal, lassen wir das Thema, wir haben uns ja verstanden“ Malice war bereits am Essen. „Saff ma, hafft du eigenfliff fon deine Taffe gepafft?“ fragte sie Angelique mit vollem Mund. Angelique sah Malice skeptisch an und hob eine Augenbraue. „Klar und deine übrigens auch, Bella müsste immerhin bald los wollen!“ mit diesen Worten brachte sie Malice dazu, sich noch mehr so beeilen und somit schlang sie die letzten Happen Müsli hektisch herunter, bis sie sich verschluckte. Sie hustete und klopfte sich auf die Brust. Angelique schüttelte den Kopf und ging zu ihrer Schwester, um ihr auf den Rücken zu klopfen. Nach einigen Schlägen löste sich der Klumpen in Malice Speiseröhre und sie atmete erleichtert auf. Gerade als die beiden sich ihre Taschen schnappten und zur Tür hinaus wollten kam ihnen Xavier entgegen. „Ich habe dir dein Fressen in deinen Napf gemacht, pass schön auf unser Haus auf Xavier!!“ sagte Malice noch und strich ihm ein letztes mal durchs Fell, dann schloss sie die Tür. Beide gingen zum Auto und setzten sich hinein, Malice am Steuer und Angelique auf der Beifahrerseite. Sie mussten nicht lange warten, bis auch Bella aus ihrem Haus kam und zu ihrem Wagen ging. Sie stieg ein und lies den Motor aufheulen. Als Zeichen, dass sie bereit waren taten sie es ihr gleich, nur das ihr kleiner Renault lange nicht so laut war, wie Bella´s Wagen. Die beiden mussten Schmunzeln, was Bella in ihrem Rückspiegel sah, doch sie lächelte ebenfalls. Dann fuhren sie los. Die Strecke zur Schule war nicht sehr lang, einige Minuten später kamen sie bereits an, wobei es Malice und Angelique wohl schneller vorkam, als es war. Sie parkten ihr Auto direkt hinter Bella und stiegen zeitgleich mit ihr aus. Malice zog einen gewaltigen Schub Luft ein und stieß ihn anschließend pfeifend wieder aus. Dann kamen ihnen auch schon die ersten Neugierigen entgegen. Erschrocken wichen Malice und Angelique zurück, mit solch einem Ansturm hätten sie nicht gerechnet. „Also stimmte das Gerücht doch, dass wir zwei neue Schülerinnen bekommen!“ platzte ein asiatischer Junge heraus. „Eric, geh nicht wieder so ran, sonst packen die zwei ihre Sachen und fliehen aus Forks!“ meinte ein Junge mit blondem, stachligem Haar. „Das sagt nun gerade der richtige Mike!“ Bella sah ihn skeptisch an. „Wie meinst das Arizona?“ er stemmte die Hände in die Hüften und sah Bella an. „Du weißt, wie ich das meine!“ mit diesen Worten wandte Bella sich von ihm ab und lies Malice und Angelique stehen. Gerade als die beiden sich verwirrt und enttäuscht ansahen, drehte sie sich wieder um. „Kommt ihr?“ sie deutete an, dass sie ihr folgten sollten. Erleichtert sprangen die beiden auf und folgten ihr wie ein paar aufgeregte Welpen, die das erste mal die Welt erkunden konnten. Am Eingang zur Schule stand dann plötzlich ein Junge, mit kupferfarbenem Haar. Bella begrüßte ihn freudig und bewirkte somit, dass sich die Schwestern erneut einen fragenden Blick zuwarfen. „Das ist Edward Cullen, mein Freund!“ stellte sie den Jungen vor, als sich der fragende Blick an sie wandte. Die Schwestern nickten Edward zur Begrüßung zu und grinsten sich an. (Edward... ich glaube er lebt in der falschen Zeit, was ein komischer Name...) dachte Malice sich, lächelte Edward aber weiterhin an. Edward hingegen verzog leicht das Gesicht, kaum merklich allerdings. „Kommt, ich bringe euch ins Sekretariat, wo ihr dann alles bekommt, was ihr braucht!“ gerade als Bella los will kommt von hinten ein weitere Junge angerannt, er war schokoladenbraun und beäugte Malice und Angelique neugierig. „Ihr seid die zwei neuen? Wie heißt ihr? Ich bin Tyler?“ leicht genervt verdrehte Malice die Augen, jedoch so, das Tyler es nicht sehen konnte. „Ich bin Malice und das ist Angelique.“ antwortete sie ihm knapp, in der Hoffnung gleich weiter gehen zu können. Doch er lies nicht so leicht locker, wie Mike und Eric zuvor. „Wow, klingt französisch!“ merkte er an und musterte die beiden Mädchen von oben bis unten. Malice bemerkte, dass es Angelique unangenehm war und versuchte somit das Gespräch schnell zu beenden. „Könnte daran liegen, dass wir aus Frankreich sind!“ platzte es leicht schnippisch aus ihr heraus. Dann ging sie weiter und lies ihn stehen. Verdutzt blickte er den Mädchen nach. „Warum schaut er so? Man könnten meinen, sonst reden ihm alle nur Honig um den Mund!“ genervt strich Malice sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Nun, das machen die meisten wohl auch!“ kam es leise von Edward. Malice schüttelte den Kopf. (Du bist heute irgendwie recht leicht reizbar oder bilde ich mir das ein..) fragte Angelique Malice in Gedanken. Edward sah leicht verwirrt und skeptisch zu den beiden, die sich jedoch nichts anmerken ließen. (Ist das neu? So bin ich doch immer. Aber man, ich hätte nicht gedacht, dass es so... nervend wird...) Malice seufzte. Angelique legte ihr zur Beruhigung die Hand auf die Schulter. Verunsichert nahm Edward Bella´s Hand und beschleunigte das Tempo. „Da vorne ist das Sekretariat, wir müssen hier zu Bio!“ verabschiedete Bella sich von den Schwestern und ging in den Klassenraum, gefolgt von Edward, der noch immer ihre Hand hielt. Drinnen setzten sie sich an ihren Platz und warten auf den Lehrer. Edward beugt sich leicht zu Bella hinüber, damit die anderen nichts von ihrem Gespräch mitbekommen konnten. „Bella, woher kennst du die beiden und was weißt du über sie?“ fragte er sie leise und sah sie durchdringend an. „Sie sind in das Haus neben uns gezogen, wieso fragst du? Sie sind echt nett!“ verwirrt sah Bella ihn an, sie wusste nicht, worauf er hinaus wollte, er war immer so misstrauisch, was hatten die beidem ihm denn nun wieder getan. „Hmm, wenn du meinst...!“ war alles, was er als Antwort herausbrachte. Fragend sah Bella ihn an, doch Edward ging nicht weiter drauf ein. Währenddessen waren Malice und Angelique am Sekretariat angekommen und öffneten die Tür. Vorsichtig schaute sie hinein. „Kommen sie ruhig rein Mädchen, hier beißt keiner!“ wurden sie von einer älteren, rundlichen Frau empfangen. (Wie ironisch …) dachte Angelique sich und die Schwestern müssen leise glucksen. Dann betreten beide den Raum und erhalten von der Sekretärin alle Formulare, die sie noch benötigen. „Oh ich sehe gerade du hast als erstes Bio Malice und Angelique mein Kind, du hast jetzt Chemie. Dazu müsst ihr nur-“ „Wir wissen , wo wir hin müssen, haben auf dem Weg hier her die Räume von Chemie und Bio gesehen!“ unterbrach Malice sie. Freundlich lächelnd reichte die Sekretärin ihnen noch den Laufzettel und dann verließen sie den Raum. „Na dann mal los! Lass uns nicht all zu sehr angeben mit unsrem Wissen, das meiste kennen wir ja schon, aber es ist ja immer wieder lustig!“ lachend sah Malice Angelique an, dann trennten sich die Wege der beiden. Gerade als es klingelte kamen beiden an und gingen hinein. „Ah, du musst Malice sein, die ältere der beiden Schwestern, wenn mich nicht alles täuscht?“ wurde sie sofort von dem Lehrer begrüßt. Sie reichte ihm stumm den Laufzettel und wartete, dann sah sie durch den Raum und suchte nach einem Platz. „Hier. Setzt dich doch hinten neben Mike Newton!“ es klang zwar wie eine Bitte, war aber dennoch eine Aufforderung, der Malice auch gleich nachging. (Sprich mich ja nicht an du Weiberheld...) dachte sie sich und lies sich neben ihm nieder. Unauffällig rückte sie etwas von ihm weg. „Hi, ich bin Mike Newton, wir haben uns ja vorhin kurz gesehen, erinnerst du dich?“ „Nein, tut mir Leid!“ sagte sie und wandte den Blick nach vorn zum Lehrer. (Und er hat es doch getan...) den Rest der Stunde lies Mike sie in Ruhe, anscheinend hatte er bemerkt, dass sie lieber dem Unterricht folgen wollte, als sich mit ihm zu unterhalten. Währenddessen hatte Angelique das Glück mit Tyler in einem Raum zu sein. Sie reichte ihrem Lehrer den Laufzettel und dieser unterschrieb, dann gab er ihn ihr zurück und forderte sie auf, sich auf den freien Platz neben Tyler zu setzen. Als Angelique diesen Namen hörte, erinnerte sie sich wieder an den schokoladenbraunen Jungen von vorhin und als sie aufsah, um nach genanntem freien Platz zu suchen, sah sie ihn auch wieder. Sie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken und ging zu ihrem Platz. Tyler schien die Gelegenheit ausnutzen zu wollen, Angelique ohne ihre Schwester anzutreffen. „Deine Schwester ist ein wenig bissig, kann das sein?“ er grinste sie breit an. Verlegen und nicht wissend, was sie sagen sollte strich sie sich eine Strähne hinters Ohr und zwang sich zu einem Lächeln. Als er wieder etwas sagen wollte kam sie ihm zuvor. „Bitte! Ich möchte etwas vom Unterricht mitbekommen, würdest du so freundlich sein und den Mund halten!“ sie war erstaunt über sich selber, dass sie es geschafft hatte, so etwas zu ihm zu sagen. (Malice ist wohl doch keine so schlechte Lehrerin oder ein schlechtes Beispiel, wie es Mom manchmal sagte.) Sie kicherte leise und zufrieden in sich hinein. Es wurde zwar ein Thema behandelt, welches sie schon kannte, aber als gäbe es noch Themen, die sie nicht in und auswendig beherrschte. Dennoch schrieb sie alles mit, auch wenn sie die Aufzeichnungen sicher schon dreimal bei sich zu Hause hatte. Es klingelte und Malice stand so schnell auf, das Mike nicht einmal einatmen konnte. Und eh er sich versah war sie bereits bei Bella. „Wir haben jetzt Sport, nicht wahr, gehen wir zusammen zur Turnhalle? Angi macht auch Sport“ sprach sie Bella direkt an. „He, ich habe auch Sport!“ ertönte Mike´s Stimme hinter den beiden. (Wie wunderbar...) dachte Malice genervt und verdrehte die Augen. „Ich kann ja mit euch kommen, dann sammeln wir noch Angelique ein und gehen zu viert!“ sein Vorschlag gefiel Malice nicht im geringsten. (Eine wirklich tolle Idee...) seufzend sah sie Bella an. Edward grinste leicht vor sich hin. „Und danach gehen wir in die Cafeteria!“ entschied er einfach so und ging mit Bella los. Malice sah den beiden nur noch sprachlos nach. (Nicht auch das noch... hab Gnade man!!) Edward gluckste leicht, was Malice dazu brachte, sich zu ihm umzudrehen. Sie zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an. „Ja?“ sie verzog das Gesicht, doch Edward sagte nichts, stattdessen ging er an ihr vorbei aus dem Raum. Verdattert stand sie da, dann verschränkte sie die Arme und schüttelte den Kopf.Als sie merkte, dass sie die letzte im Raum war beeilte sie sich um Bella und Mike einzuholen. Angelique stand vor ihrem Klassenraum und wartete, da sie eh nicht wusste wo es zur Turnhalle ging, hoffte sie Malice würde vorbeikommen, allerdings entdeckte sie nach kurzer Zeit Mike und gab die Hoffnung auf, dass Malice kommen würde, niemals würde sie sich freiwillig in seiner Gegenwart aufhalten. Deswegen staunte sie auch nicht schlecht, als sie hinter ihm und Bella ihre Schwester entdeckte, die stumm vor sich hin fluchte. Sie musste grinsen, was Malice nicht sehr erfreute, als sie bei ihr ankam. (Sei bloß still!! Ich wurde eben überstimmt...) Angelique hob abwehrend die Hände und schloss sich den drein an. (Meinst du nicht, dass es ein wenig riskant ist für uns, am Sport teilzunehmen?) fragte Angelique in Gedanken. (Wieso, denkst du etwa, du kannst dich nicht beherrschen? Ich liebe Sport! Wenn du meinst, du schaffst es nicht, dich zusammen zu reißen wechsle doch zum Erdkundekurs.) Schockiert über diesen Vorschlag schüttelte Angelique den Kopf. Malice grinste. „Da vorne ist die Turnhalle!“ merkte Mike an, als sie das Schulgebäude gerade verlassen hatten. Er bemerkte das glitzern in Malice Augen, war sich jedoch nicht sicher, ob er sie nochmals ansprechen sollte. „Du... du magst Sport?“ fragte er vorsichtig. „Ich liebe Sport!“ zu seiner Überraschung antwortete sie ihm völlig normal, als wäre nie etwas gewesen. Er war eigentlich der Meinung, irgendetwas falsch gemacht zu haben, doch diese Reaktion bestärkte ihn wieder, etwas mehr mit ihr zu reden. „Der Sportlehrer ist echt in Ordnung! So Mädels, ich muss hier hinein!“ während Bella, Malice und Angelique in die Mädchenumkleide gingen, machte Mike sich natürlich dazu auf in die Jungenumkleide zu gehen. In der Umkleide trafen die drei Mädchen noch auf zwei Freundinnen von Bella. „Darf ich vorstellen, das sind Jessica und Angela!“ meinte Bella und deutet zuerst auf das dunkelblonde Mädchen und dann auf das mit der Brille. Malice und Angelique nickten wie immer nur zur Begrüßung. „Ich bin Malice und das ist Angelique, freut mich“ sie schenkte den beiden neuen Freundinnen ein warmes Lächeln und zog sich dann um. Sie strengte sich an, dass niemand ihren Rücken sehen konnte und somit wandte sie diesen in Angelique´s Richtung. Dennoch Jessica sah es, die langen Narben die sich von oben bis unten über Malice Rücken erstrecken. „Ach du meine Güte, was hast du denn da gemacht?“ sie zeigte keinerlei Scheu, sondern fragte frei drauflos. „Ein Unfall in meiner Kindheit, ein Bär!“ „In Frankreich?“ hakte Angela skeptisch nach. „Nun, es ist nicht so, dass es in Frankreich keine Wälder und Bären gäbe!“ Malice zwang sich zu einem Lächeln. (Hättest du dir nichts logisches ausdenken können? Bären in Frankreich... also ehrlich...) Malice warf Angelique nur einen finsteren Blick zu. Als sie dann endlich fertig mit umziehen waren betraten sie die Turnhalle. Sie begrüßten ihren Lehrer und dann fingen sie auch gleich mit Volleyball an. Erfreut hüpft Malice auf der Stelle herum. „Sie liebt Volleyball!“ meinte Angelique lächelnd zu Bella, diese erwiderte das Lächeln, konzentrierte sich dann aber auch gleich darauf, den Bällen auszuweichen. Malice grinste nur, als sie das mitbekam und sprang deswegen immer schützend vor sie, um den Ball zu Jessica zu passen. „Ein echtes Dreamteam!“ sagte Bella und sah zu Jessica und Malice, die das Spiel fast alleine bestritten. (He! Ich steh hinter dir, also pass mir auch mal den Ball zu!) forderte Angelique Malice auf, als der Ball abermals in ihre Richtung flog. Gelassen nahm Malice den Ball an und passte ihn in die Luft, um dann zur Seite zu gehen und Angelique den Ball über Netz schmettern zu lassen. Das Team von Malice, Jessica, Bella, Angelique und den anderen gewann mit 21 zu 10. Nach einer weiteren Runde, die sie allerdings wieder gewannen ging es ab in die Umkleide. „Jetzt habe ich aber Hunger sage ich dir!“ lachend begann Angelique sich umzuziehen. „Du hast doch immer Hunger Angi!“ meinte Malice und lachte. „He!!“ ärgerte Angelique sich, doch das brachte Jessica, Angela und Bella auch zum lachen. Sie waren schnell fertig und trafen im Flur auf Mike und Eric. Schon fast panisch sah Angelique sich nach Tyler um, doch dieser war zu ihrer Erleichterung nirgends zu sehen. Und so gingen die fünf Mädchen, nun mit Mike und Eric im Schlepptau, in Richtung Cafeteria. Kapitel 3: Die Cullens ---------------------- Kapitel 3 Die Cullens Vorerst gingen Malice und Angelique wirklich mit an Bella´s Tisch, doch dann stellten sie fest, dass sie lieber etwas für sich sein wollten und wechselten an einen leeren Tisch. Gerade als Angelique zu essen begann viel mein Blick auf den Tisch, an dem Edward saß. Angelique saß mit dem Rücken zu ihnen. Skeptisch beobachtete Malice die fünf, bis sie feststellten, wie hübsch alle von ihnen waren. (Die Cullens also...) sie wandte sich ihrem Essen zu und bemerkte deshalb auch nicht Edward´s Blick. „Sag mal, wollen wir heute Nachmittag einkaufen gehen? Wir brauchen doch noch Kleider und Schuhe für den Frühlingsball.“ fragte Malice und trank nebenbei einen Schluck von ihrer Cola. Angelique, die gerade ihr belegtes Brötchen hinunterschlang als würde sie die nächsten Tage nichts zu Essen mehr sehen, sah erfreut auf und nickte zustimmend, da ihr Mund zu voll war, um ihn sicher zu öffnen. „Gut, dann müssen wir nur noch fragen wo und vor allem, wie man dahin kommt, die Karten, die es für Forks gibt kommen mir alle spanisch vor!“ „Mali, dir kommen alle Karten spanisch vor!“ Malice trat Angelique unter dem Tisch leicht gegens Bein,wodurch Angelique sich verschluckte. „Das hast du nun davon, als könntest du Karten lesen, du musst schon froh sein, wenn du dich in unserem Haus nicht verläufst!“ schmollend wandte sie den Blick ab, sodass dieser wieder bei den Cullens landete. Noch während die zwei Schwestern sich stritten, wer den schlechteren Orientierungssinn hatte, unterhielt Edward sich mit den anderen an seinem Tisch über sein heutiges Erlebnis. „Mit diesen beiden stimmt etwas nicht, ich weiß nicht was es ist. Sie essen und trinken und wirken recht normal auf den ersten Blick, auch haben sie blaue Augen, zumindest das blonde Mädchen, wobei es bei der kleineren wohl Kontaktlinsen sind, dennoch haben sie nicht menschliche Kräfte!“ erläuterte er den anderen in so leisem Ton, das selbst wenn jemand neben ihnen gestanden hätte, er es wohl nicht gehört hätte. „Was meinst du damit? Drück dich mal bitte etwas klarer aus!“ wird er von dem Mädchen mit den langen, blonden Haaren angesprochen. „Rosalie ich weiß es doch eben nicht. Vorhin, als ich sie das erste mal sah, konnte ich mit anhören, wie sie sich scheinbar in Gedanken unterhielten“ „Scheinbar oder wirklich? Edward wirst du paranoid?!“ fragte nun ein Junge mit dunklen, kurzen Haaren. Edward knurrte leicht erzürnt, setzte dann aber wieder an. „Ich bin mir sicher Emmett, es war so! Wir sollten Carlisle fragen, vielleicht kann er uns das erklären!“ alle in der Runde nickten nur und standen dann auf, um einer nach dem anderen die Cafeteria zu verlassen. „Mein ihr, ich sollte Bella von ihnen fern halten? Vielleicht sind die zwei gefährlich?!“ fragte er, als sie gerade zur Tür herausgehen. „Ich weiß nicht Edward, aber du meintest doch, sie wirken normal und sie sehen auch nicht gefährlich aus... allerdings kann ich sie in meinen Visionen nicht sehen, ein Punkt mehr, den uns Carlisle vielleicht erklären kann, aber du solltest nicht unnötig die Pferde scheu machen!“ das Mädchen mit den kurzen braunen Haaren strich Edward beruhigend über die Schulter. Unsicher wandte Edward sich zum gehen und machte sich auf zu seiner nächsten Unterrichtsstunde. „Wir werden sehen Alice...“ fügte er noch abschließend hinzu. Der letzte im Bunde, ein Junge mit dunkelblonden, gelockten Haaren seufzte leise. „Ja Jasper ich weiß was du meinst!“ kam es von Emmett, der breit vor sich hin grinste. Zur selben Zeit unterhielten sich an Bella´s Tisch alle über die zwei neuen. Sie fragten Bella aus, so wie Edward es im Biologieunterricht getan hatte. „Nun, sie sind aus Frankreich hergezogen und wohnen in dem Haus neben uns. Sie sind echt nett, wenn auch ein wenig schräg, sie haben einen Wolf als Haustier, ein recht schönes Tier, aber auch etwas unheimlich. Ich glaube Malice hat einen kleinen wenig zu großen Beschützerkomplex, aber sonst ist sie sehr nett, wir haben viel gelacht gestern. Angelique ist anfangs eher ruhig, genau genommen kann ich glaube ich sagen, dass sie mir vom Wesen her ein wenig ähnelt. Oh, sie kommen her?“ erzählte sie Jessica, Angela, Mike und Eric ausführlich. „Hey, setzt euch doch!“ wurden die zwei Mädchen gleich von Mike aufgefordert. Die beiden gingen der Einladung wortlos nach und setzten sich. „Sagt mal... also es ist so, Angi und ich bräuchten noch Ballkleider, für den Frühlingsball. Allerdings wissen wir nicht, ob es solche Läden hier gibt oder eher, wie man dort hinfindet!“ fragte Malice direkt und alle sahen sich an, um auszumachen, wer antworten sollte. Es war Jessica, die das Wort ergriff. „Ich kann euch hinfahren, wenn ihr wollt, ich habe auch noch etwas zu erledigen, es ist aber ein Stückchen. Ihr könnt euch ja alles suchen, was ihr braucht und ich erledige meinen Kram, danach fahren wir zusammen zurück!“ schlug sie vor. Malice und Angelique nickten erfreut, dann ertönte das Klingeln zum Ende der Pause. „Wo müsst ihr als nächstes hin?“ wollte Eric wissen. „Französisch!!“ kam es wie aus einem Mund. „He, wie schwer für euch!“ sagte er grinsend. „Da seid ihr aber die einzigen von uns, ich bringe euch noch hin, Mike und ich müssen zum Informatikkurs, das liegt auf dem Weg!“ sein freundliches Lächeln lud die beiden ein, es ihm gleich zu tun. Sie halfen den anderen noch bei abräumen des Tisches und verließen dann die Cafeteria. Nachdem dieser erste Schultag endlich vorbei war, warteten die beiden Schwestern bereits an ihrem Auto auf Jessica, um mit ihr zu besprechen, wann sie sich treffen wollten. Während sie dastanden und warteten kam bereits Edward aus dem Gebäude, gemeinsam mit Bella. Gerade als sie zu den beiden gehen will, hält Edward sie am Arm fest. Doch dann lies er sie ohne etwas zu sagen wieder los. „Was ist los mit dir? Erst vorhin in Bio und jetzt das. Wirst du paranoid?“ wir vorhin bereits bei Emmett knurrte Edward. „Sei einfach vorsichtig!“ „Das bin ich doch immer!“ konterte sie nicht ganz wahrheitsgemäß, dann ging sie zu den Schwestern. „Dir kann man aber auch sagen was man will oder? Papa!“ warf Emmett ihm an den Kopf. „Ach sei still!“ Edward stieß ihm bei diesen Worten leicht in die Rippen. „Lass uns einfach zu Carlisle fahren!“ forderte er die anderen dann auf, die auch sofort ins Auto stiegen. Edward schmiss den Wagen an und fuhr los. Als er an Bella und den Schwestern vorbei fuhr nickte er ihnen zum Abschied zu, während Emmett leicht übertrieben mit der Hand wedelte. „Musst du immer übertreiben Emmett?“ fragte Rosalie und schüttelte säuerlich den Kopf. „Du kennst mich, was soll also diese Frage?“ antwortete er und grinste breit. Resignierend lies Rosalie den Blick aus dem Fenster schweifen und seufzte. „Wer sind die eigentlich? Die haben uns in der Cafeteria so komisch angesehen und es wirkte, als hätten sie über uns geredet!“ fragte Malice, als der silberne Volvo nicht mehr zu sehen war. „Das sind die Cullens. Carlisle Cullen ist der Arzt dieser Stadt und das sind seine Adoptivkinder!“ als sie dies erklärte war Bella schon dabei ihren Transporter zu öffnen. Sie schmiss ihre Sachen hinein und schlug anschließend die Tür wieder zu. „Jessica müsste eigentlich gleich kommen!“ sagte Bella, als sie den prüfenden Blick Richtung Schule bei Malice bemerkte. Malice nickte nur stumm und war auf einmal nicht mehr so gut drauf wie zuvor. „Was ist mit ihr?“ Bella wandte sich leise an Angelique, während Malice abwesend vor sich hin starrte. Mit einem mal zog ein starker Wind auf. Prüfend reckte Malice die Nase in die Luft, dann wurde ihr Blick ernster. (Es riecht nach Gefahr!!) meinte sie in Gedanken zu Angelique und diese begann sofort sich auch in alle möglichen Richtungen umzusehen. (Woher kommt es, ich kann nicht sehen und ich spüre auch nichts!!) erneut wurde der Wind stärker. Malice schloss die Augen und sah sich nun mit ihrem inneren Auge genaustens um. Der Wind trug sie in alle möglichen Richtungen davon, doch konnte sie den Ursprung des Übels nicht finden. Unzufrieden über diese Tatsache knurrte Malice leise. (Siehst du immernoch nichts? Ich kann es riechen, aber ich sehe nicht, wo es herkommt, der Wind verschweigt mir etwas!!) stellte Malice schockiert fest und öffnete die Augen wieder. (Wie kann das sein? Das war doch noch nie der Fall!! Aber mir geht es ähnlich, irgendetwas blockiert mich!) leicht verzweifelt suchten die beiden nach dem Ursprung. „Was ist denn los?“ auch in Bella´s Stimme konnte man einen leicht panischen Unterton erkennen. Dann wieder. Ein starker Windzug, südlich der Richtung, in die sich die beiden orientierten. „Da ist er!“ entfuhr es Malice, jedoch nicht lauter, als das Bella und Angelique sie hören konnten. Doch es war bereits zu spät. Einer der riesigen Bäume stürzte auf Bella und Angelique hinab. Gerade als sie Bella zur Hilfe eilen wollte sah sie ihn. Den Ursprung, für den ganzen Trubel. Schockiert blieb sie wie angewurzelt stehen. Angelique war bereits zur Seite gesprungen, doch Bella hatte sich ihre Jacke in der Tür eingeklemmt. Dann verschwand der Kerl, der für all das verantwortlich war und Malice kam wieder zu sich, gerade noch rechtzeitig um zu Bella zu spurten und ihre Jacke aus der Tür zu reißen, zwar musste sie in der Eile die gesamte Tür herausreißen, doch das war zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich von Belang. Sie riss Bella und die Tür zur Seite, als der Baum auch schon den Transporter unter sich begrub. Bella und Malice schlugen hart auf dem Boden auf und die Scheibe des Autos zersprang in tausend Einzelteile und Bella klemmte sich den Arm ungünstig zwischen der Tür und dem Betonboden ein. Angelique konnte sogar noch das knacken der Knochen hören, als sie sich den Ellenbogen brach. Das ganze war in nur wenigen Sekunden geschehen, alle die weiter weg waren schauten erschrocken in unsere Richtung. Vorsichtig half ich Bella auf die Beine und achtete dabei gut auf ihren gebrochenen Arm. „Verdammt, ich habe es zu spät gesehen...!!“ fluchte Malice erzürnt. „Nein, das hast du nicht! Du hast im entscheidenden Moment aus irgendeinen Grund gezögert! Was hast du gesehen?“ auch Angelique war aufgebracht und brüllte Malice fast an. „Dummkopf, nicht so laut! Lass uns Bella ins Krankenhaus fahren!!“ erzürnt zischte Malice ihre jüngere Schwester an und und half Bella zum Auto. „Halt den Arm ruhig!“ mahnte sie Bella noch und stieg dann ein. „Keine Sorge, wir bringen Bella ins Krankenhaus, sie hat sich beim Aufprall den Arm gebrochen!“ rief Angelique der fragend dreinschauenden Menge zu und stieg dann hinten zu Bella ins Auto. „Bella, du musst mir den Weg sagen, ich weiß nicht, wo das Krankenhaus ist!“ Malice Stimme war panisch, doch ob es am Adrenalin lag oder an dem Mann, den sie vorhin sah, es war nicht sicher. Mit Bella´s Hilfe kamen die drei auch nach kurzer Zeit im Krankenhaus aus an. Malice half ihr aus dem Auto und sie gingen zu dritt hinein. Bella wurde sofort zum röntgen geschickt, während Malice und Angelique im Wartezimmer Platz nehmen sollten. Nach einer halben Stunde kam eine Krankenschwester zu ihnen und forderte sie auf ihr zu folgen. Malice zitterte noch immer am ganzen Leib. Doch sie und Angelique hatten in der Zeit im Wartezimmer kein Wort miteinander gesprochen. Die Krankenschwester führte die beiden zu Bella, die auf einem Krankenbett saß und ihren Arm mit Eis kühlte. Malice rannte aufgebracht zu ihr. „Bella!! Es tut mir so Leid, ich war nicht schnell genug, hätte ich besser... also schneller reagiert und so, es tut mir so Leid!“ sie sah Bella flehend an, doch diese hob beschwichtigend die gesunde Hand. „Malice, ohne dich hätte mich dieser Baum in den Boden gerammt, dann würde ich jetzt aussehen, wie mein Transporter!“ doch auch diese Worte konnten Malice nicht beruhigen, aber bevor sie wieder etwas sagen konnte tauchte der Arzt hinter ihr auf, hinter ihm stand Edward. Malice verstummte und wich zurück. Sie waren allein im Zimmer, nur Bella, Edward, der Arzt und die beiden Geschwister. „Wie konntest du es wagen!“ knurrte Edward sie an. Als er sich auf Malice stürzen wollte packte Bella ihn am Arm. „Was soll das?! Sie hat mir das Leben gerettet Edward! Zwar auf eine unerklärliche Weise, aber das hast du ja auch so getan. Tatsache ist, ich würde ohne sie nicht mehr leben, also geh sie nicht so an!!“ erklärte Bella hektisch, um ihn zu beruhigen. „Du scheinst so etwas ja anzuziehen Bella!“ meint nun der Arzt und sah sich die Röntgenbilder genauer an. „Ich denke um einen Gipsverband wirst du nicht drum herum kommen!“ der Arzt ging ganz normal seiner Arbeit nach, als hätte er vom Gespräch eben nichts mitbekommen. Malice setzte sich auf einen Stuhl und versuchte sich zu beruhigen. (Er kann es nicht gewesen sein, das ist unmöglich!!! Wie verdammt soll er so schnell hierher gefunden haben und warum? Er hatte kein Interesse an uns, warum sollte er uns einen so langen Weg nachlaufen, das ist absurd.) beruhigend legte Angelique ihr eine Hand auf die Schulter, sah sie aber besorgt an. (Meinst du Vater?) sie blickte neutral drein, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, allerdings wusste sie nichts von Edward´s Fähigkeit, doch dieser war auch nicht so unhöflich weiter zu zuhören sondern fragte direkt. „Euer Vater hat das gemacht?“ wütend hob Malice den Blick und starrte Edward an. „Du wagst es? Nun denn, selbst wenn ich dir sagte, dass unser Vater schuld ist, was würdest du tun? Ein kleiner... nein warte... du kannst Gedanken lesen, du bist kein Mensch!“ „Und du?“ „Das, das ist kompliziert und unwichtig!!“ sie stand auf und wollte gehen, doch bevor sie die Tür öffnen konnte stand Edward an dieser und drückte sie zu. „Lass mich raus!“ „Erst wenn du mit uns geredet hast, Bella ist wegen dir verletzt worden, hast du das vergessen?“ „Wie könnte ich...“ Malice senkte betrübt den Blick und musste ein paar Tränen unterdrücken. „Sei nicht so hart zu ihr Edward, es ist sicher nicht ihre Schuld!“ sprang der Arzt ein, als Edward weiter reden wollte. „Es ist nicht deine Schuld!“ kam es nun von Angelique. „Lass diesen Idioten doch reden, er hat keine Ahnung!!! Reißt nur das Maul auf, obwohl er nichts versteht!!!“ brüllte sie Edward wütend an. Erstaunt sah Bella auf und auch Edward blickte leicht verdattert drein. Man würde es dieser kleinen, zierlichen Person einfach nicht zutrauen, dass sie so laut werden konnte. „Nun denn junge Dame, wärst du denn dann so frei es uns zu erklären?“ fragte der Arzt freundlich und machte sich daran Bella ihren Gipsverband anzulegen. „Nein, unsere familiären Sachen gehen euch nichts an... denke ich... wir werden Forks einfach wieder verlassen, dann geht er auch!“ wandte Malice ein, kurz bevor Angelique mit der Erklärung beginnen konnte. „Und damit ist es erledigt?“ fragte der Arzt skeptisch und sah Malice nun direkt an. „Moment, ihr sagtet doch, eure Mutter sei an Tuberkulose gestorben? Und vorhin war euer Vater da, der das getan hat. Er wollte sicher nicht mich erwischen, also was ist da los?“ Bella sah in die Richtung der Geschwister. „Unsere Mutter starb nicht an Tuberkulose... unser Vater tötete sie vor 17 Jahren... uns lies er am Leben, deswegen gingen wir nicht davon aus, das er uns folgen würde, er hätte uns gleich mit töten können...“ „Was seid ihr?“ hakte Bella weiter nach. Es schien, als würde Malice nur auf Bella´s Fragen antworten, also ließen der Arzt und Edward sie gewähren. „Vampire... zu einem Teil zumindest. Die andere Hälfte ist Mensch. Unsere Mutter war ein Mensch!“ „Nun, das erklärt auch, warum Alice euch nicht in ihren Visionen sehen konnte und es erklärt, warum ihr essen und trinken könnt und eure Augenfarbe, die eurer Mutter, nicht wahr? Somit ist das klar, aber was fangen wir mit dieser Situation an? Wollt ihr den Rest eures Lebens auf der Flucht sein?“ der Arzt hatte den Verband fertig und widmete sich nun vollkommen der leicht verstörten Malice. „Carlisle, das ist doch nicht unser Problem oder?“ warf Edward dazwischen, doch der Arzt, Carlisle Cullen, überhörte diese Bemerkung schlicht. Doch Malice schwieg. „Wir können euch helfen. Es ist nicht, dass es erst, seit ihr hier seid so ist. Es scheint ein neues Rudel in Forks zu sein, es geschehen immer mehr Morde. Ist euer Vater in einem Rudel?“ Carlisle war mittlerweile etwas näher an Malice herangetreten und ging nun vor ihr in die Hocke. „Rudel... ein... ja!!“ da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Doch auch, wenn sie jetzt wusste, dass es nicht ihre Schuld war, so war die Tatsache, dass das Rudel ihres Vaters Forks unsicher machte weniger erfreulich, als der Gedanken, er sei allein hier. „Was weißt du über das Rudel!“ fragte er einfühlsam weiter nach. „Es sind sieben, also waren es, es könnten schon mehr sein. Nein! Es sind sicher bereits mehr. Wie dem auch sei, Vater ist der Anführer. Einer von ihnen war immer sehr nett zu uns, bevor Vater sich so veränderte. Einer war sehr gefährlich er kann Menschen kontrollieren und Vater er beherrscht soetwas wie Psychokinese, er kann alle Fähigkeiten blockieren, die andere Vampire mit sich bringen, zumindest meist“ beim erzählen strich Malice sich über den Kopf. „Gut, ich denke das reicht erst einmal. Du und deine Schwester ihr solltet erst einmal nach Hause und euch ausruhen, wir überlegen in den nächsten Tagen, was wir tun können, sie haben eh ab morgen Sonne angesagt, also können Edward und die andren ohnehin nicht in die Schule gehen. Ich schicke ihn vorbei, er holt euch morgen früh ab, noch bevor die Sonne aufgeht, seid also vorbereitet. Bei uns zu Hause können wir dann alles etwas genauer besprechen!“ er stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Vampire konnten nicht in die Sonne, da ihr Körper im Sonnenlicht zu glitzern begann, wie frisch gefallener Schnee. Das wussten die Schwestern bereits nur zu gut von ihrem Vater und den anderen Vampiren in seinem Rudel. Die Schwestern hingegen hatten das Glück durch ihre menschliche Seite damit keinerlei Probleme zu haben. „Sollen wir dich mitnehmen Bella?“ fragte Malice unsicher. „Mein Vater ist schon auf dem Weg hier her ist in Ordnung.“ antwortete sie und die beiden Schwestern verließen den Raum. „Ich sagte dir doch, sei vorsichtig!“ meinte Edward zu Bella und hauchte ihr dann einen leichten Kuss auf die Lippen. Nur wenige Minuten später stand dann auch Charlie auf der Matte und nahm sie mit nach Hause. Malice und Angelique sind in der Zwischenzeit zu Hause angekommen. Zwar wurden sie stürmisch von Xavier begrüßt, doch war die Stimmung zu gedrückt, als das jemand ein nettes Wort zu ihm sagen konnte. Beide waren erschöpft von diesem nervenaufreibenden Tag und gingen ins Bad. Malice unten und Angelique oben. Anschließend verschwanden sie in ihre Zimmer, wünschten sich allerdings vorher noch eine Gute Nacht und schlossen dann die Türen. Xavier schlief wieder bei Malice mit im Bett. Und dieses mal fiel es ihr vor Erschöpfung auch leichter einzuschlafen. Sie schloss ihre Arme um Xavier und drückte sich an ihn. Diesmal war es Angelique die noch eine ganze Weile wach da lag und vor sich hin grübelte, auch hatte sie Angst zu schlafen. So drehte sie sich nur von einer Seite auf die andere, bis sie sich entschied aufzustehen und zu Malice hinüber zu gehen. Sie öffnete leise dir Tür, Xavier und Malice hoben dennoch ihre Köpfe und sahen zu ihr. Dann krabbelte Angelique mit unter die Decke und legte sich auf die andere Seite von Xavier. Anschließend umarmten beide den Wolf und hielten jeder eine Hand des anderen, bis sie endlich einschliefen. Kapitel 4: Vorbereitungen ------------------------- Kapitel 4 Vorbereitungen Am nächsten morgen wollten beide nicht so recht wach werden, da sie zu spät eingeschlafen waren. Während die Schwestern friedlich vor sich hin schlummerten schreckte Xavier mit einem mal hoch. Erst sah er sich ruhig um, dann begann er laut zu Knurren, wodurch die Geschwister aufwachten. Leicht erschrocken sahen sie Xavier an, doch fanden sie schnell heraus, weshalb er so aufgebracht war. Malice rieb sich die Augen und entdeckte schemenhaft Edward, der vor dem Fenster stand. Zwar konnte sie ihn nicht genau erkennen, doch anhand seiner Statur und seinem Geruch wusste sie, dass er es war. „Ihr wolltet einfach nicht aufwachen, deswegen ging ich davon aus, dass ihr sehr erschöpft wart und wollte euch nicht wecken!“ kam es leise von ihm. Nun erkannte auch Angelique, mit wem sie es zu tun hatte. Malice strich Xavier beruhigend durchs Fell, wodurch er sich binnen Sekunden beruhigte, da er merkte, es war alles in Ordnung. „Bist du irgendwie pervers oder ist das ein Hobby von dir, andere beim schlafen zu beobachten? Vor allem einfach ohne Erlaubnis in dessen Wohnung zu dringen? Wir sollten was für die Sicherheit unseres Hauses tun, sonst kann hier bald jeder ein und ausgehen, der gerade Lust dazu hat...“ beschwerte Angelique sich lautstark, zu laut für Malice an diesem frühen Morgen, sie knurrte leise vor sich hin. Ohne ein weiteres Wort verließ Edward das Haus wieder und wartete den Rest der Zeit bei Bella im Auto. „Wie geht es den beiden? Ehrlich ich finde das nicht okay, wenn du bei ihnen jetzt auch schon durchs Fenster einsteigst, nicht aus Eifersucht, sondern einfach um der beiden Willen!“ leicht besorgt sah sie zum Haus hinter sich. „Angelique hat sich auch ausgiebig darüber beschwert. Nun, allerdings schienen beide erschöpft gewesen zu sein. Ich kenne mich mit Halbwesen nicht aus. Jedenfalls wollte ich sie nicht aufwecken, sie müssen ihren Grund gehabt haben zu verschlafen. Ich war gestern schon nicht sehr freundlich, aber da war ich aufgebracht, weil du verletzt wurdest. Und nun ja, wir hätten natürlich auch ewig warten könnten, denn ich denke die zwei wären selbst jetzt noch nicht wach, wenn der Wolf sie nicht mit seinem Knurren geweckt hätte“ erklärte er ihr ausführlich, richtete seinen Blick aber prüfend auf die Straße. „Xavier“ kam es prompt von Bella. „Hmm?“ er sah sie leicht verwirrt an. „Der Wolf. Er heißt Xavier!“ antwortete sie und drehte sich zum Haus um. In dieser Zeit machten sich die Schwestern schnell fertig. Direkt nachdem Edward das Zimmer wieder verlassen hatten waren sie ins Bad gerannt, um sich etwas frisch zu machen und die Zähne zu putzen. Malice kramte ihre Jeans mit den Löchern an den Knien heraus und zog sich ein rotes T-Shirt mit römischen Zeichen drauf an. Angelique hingegen entschied sich für das luftige, knielange, hellblaue Kleid, mit Spagettiträgern. Da ihre Körpertemperatur über der eines normalen Menschen´s lag, machte ihnen die Kälte, die in Forks selbst noch bei Sonne herrschte, nicht viel aus. In der Küche trafen sie dann wieder aufeinander. Malice war bereits fertig und füllte nur noch schnell etwas Futter für Xavier in seinen Napf, dann gingen die beiden in den Flur und zogen sich ihre Schuhe an. Keiner von beiden hatte sonderlich großen Appetit, demnach machte es ihnen auch nichts aus, keine Zeit zum frühstücken zu haben. Vorsorglich postierten sie wieder Xavier vor der Tür und schlossen so oft es ging ab. Angelique rannte bereits zum Auto, während Malice sich noch Tür und Fenster genau ansah, damit auch ja niemand ins Haus kam. Dann öffnete sie den Schlitz der Briefklappe und sah nach ob Xavier seinen Posten hielt. Freudig wedelte er mit dem Schwanz und sie lächelte ihn an. „So ist es brav, pass schön auf unser Heim auf, wer weiß, wer hier noch so alles einsteigen kann!“ sagte sie noch zu ihm und erhielt ein treues Bellen zur Antwort. „Was macht sie da noch?“ fragte Edward Angelique, als sie sich auf die Rückbank setzte. „Angewohnheit, ich bin mittlerweile schon fast daran gewöhnt, das bei uns regelmäßig eingebrochen wird, aber sie hört damit nie auf“ sie zuckte mit den Schultern und lächelte Bella an. „Guten Morgen!“ sagte sie dann zu ihr. „Guten Morgen.“ erwiderte Bella und lächelte leicht. „Ich denke dieses mal ist es nicht die Sicherheit ums Haus...!“ meinte Edward noch, kurz bevor er ausstieg. Langsam ging er auf Malice zu, die übervorsorglich vor dem Haus auf und ab tigerte, um nicht zum Auto gehen zu müssen. „Vergiss es, wie fahren nicht ohne dich! Es tut mir Leid, wegen gestern, ich habe aus Sorge um Bella überreagiert!!“ leicht erschrocken sprang Malice zur Seite, als Edward plötzlich hinter ihr stand. „Hör auf meine Gedanken zu lesen!!“ keifte sie leicht, ging dann aber direkt an ihm vorbei zum Auto. „Morgen...!“ begrüßte sie Bella leise. „Morgen Malice“ grüßte Bella zurück. Dann stieg auch Edward wieder ins Auto ein. Er sah in den Rückspiegel, wie Malice sich leicht schmollend anschnallte und lies dann den Motor an. In gewohnt schnellen Tempo fuhren sie anschließend los. Nach einiger Zeit sah Angelique Malice an. (Sei still... er kann uns hören... also kannst du auch laut reden!) meinte Malice in Gedanken zu ihr, noch bevor sie etwas sagen oder eher denken konnte. Edward gluckste leicht woraufhin Malice leicht genervt aufstöhnte. Angelique zog beleidigt eine Schnute und sah dann wieder schweigend aus dem Fenster. Malice tat es ihr gleich und nach einer Weile vergaß sie alles andere um sich herum und begann verzweifelt darüber nachzudenken, wie sie die Situation deuten sollte, ob man es sich gleich zu Herzen nehmen sollte, ob der Angriff ihr oder Bella galt, was sie tun könnte. Doch gerade als sie versuchen wollte nach einem Plan zu suchen, um es auf eigene Faust heraus zu finden, hüstelte Edward leicht und riss sie somit aus ihrer Gedankenwelt. „Wir machen gemeinsam einen Plan! Das hat Carlisle doch gestern gesagt!“ mahnte er sie und sah sie über den Rückspiegel ernst an. Malice schnaubte leicht und fand sich dann vorerst mit ihrem Gedanken ab, dass das Rudel nicht zwangsläufig auch in Forks sein musste. Bella und Angelique seufzten beide zur gleichen Zeit und musste danach leicht darüber lachen. Nicht viel später kamen sie dann alle an dem Haus der Cullens an, welches in einem Wald verborgen lag in der Nähe des großen See´s. Langsam und verunsichert stiegen die Schwestern aus dem Auto und folgten Edward und Bella hinein. Sie liefen langsam und der Abstand wurde größer, beinahe hätte es keiner mitbekommen, dass sie draußen blieben. Allerdings fiel es Edward auf, doch er beschloss, sie kurz unter sich zu lassen. Die Schwestern waren erleichtert darüber und setzten sich auf die Stufen vor dem Haus. „Ich weiß nicht so recht, ob wir da irgendjemanden mit hineinziehen sollten“ meinte Malice leise und rollte mit dem Fuß einen kleinen Ast hin und her. „Aber Carlisle hat Recht. Wenn wir nichts machen, werden wir den Rest unseres Lebens nur auf der Flucht sein...“ Angelique redete fast noch leiser als Malice, aber mit Bestimmtheit in der Stimme. Fasziniert beobachtete sie Malice dabei, wie sie den Ast bearbeitete, bis er ihr fast Leid tat. Eine ganze Weile lang saßen sie da, beide nicht sicher, ob sie nicht einfach aufstehen und davon laufen sollten oder ob sie ins Haus gehen sollten. Malice war fürs davonlaufen, Angelique fürs hineingehen. Ein langer Seufzer durchdrang anschließend die unangenehme Stille, die um sie herum herrschte. Es war Alice, die ihnen die Endscheidung abnahm, als sie die Tür öffnete und zu ihnen hinauskam. „He ihr beiden, wollt ihr nicht langsam rein kommen?“ ihre Stimme war sehr ruhig und freundlich. Ihre kurzen, braunen Haare wehten leicht im Wind und sie lächelte. Die Schwestern sahen sich kurz an, doch dann standen sie auf und gingen gemeinsam mit Alice ins Haus. Die andere saßen bereits im Wohnzimmer an einem Tisch und warteten gelassen. Alice lief gezielt auf Jasper zu und setzte sich neben ihn. Die beiden zogen extra langsam ihre Schuhe aus, was niemandem entging. Doch keiner sagte etwas dazu. Zögernd betraten sie das Zimmer, blieben aber in der Tür stehen. „Setzt euch doch, hier tut euch doch keiner was!“ wurden sei von einer freundliche dreinschauenden Frau mit langen, caramellfarbenen Haaren aufgefordert. Sie war bereits aufgestanden und auf die beiden zugegangen. „Ich bin Esme Cullen. Das da sind Rosali und Emmett und das Alice und Jasper. Kommt!“ forderte sie erneut und führte Malice an der Hand zu einer freien Couch. „Oh, du bist aber warm!“ fiel ihr auf und sie sah leicht verwundert zu Carlisle. „Da musst du die beiden selber fragen, ich weiß auch nicht all zu viel über Halbwesen!“ antwortete er ihrem Blick. Malice entzog Esme ihre Hand und sah sie leicht säuerlich an. „He, wir sind keine exotischen Tiere oder sowas?!“ es kam patziger rüber als Malice es geplant hatte, weshalb sie beschämt den Blick senkte. Doch Esme machte keine Anstalten es ihr in irgendeiner Art krumm zu nehmen. Sie schnappte sich einfach erneut Malice Hand und diesmal auch Angelique´s und führte beide zum Sofa. Das Geschwisterpaar setzte sich und rutschte so dicht wie möglich aneinander heran. „He, hier beißt euch keiner!“ kam es unerwartet von Emmett und als er zu allem Übel auch noch über die Lehne griff, um Malice auf die Schulter zu klopfen, zuckten die Schwestern erschrocken zusammen. Emmett zuckte auch leicht, so plötzlich kam es. (Wieso lassen eigentlich immer Vampire solche Sprüche los... wie... abstrakt...) dachte Malice und Edward lächelte leicht. Malice überlegte sich gerade, ob sie nicht lieber mit Angelique die Plätze tauschen sollte, als Carlisle zu reden begann. „Wollen wir dann mal zu unserem Problem kommen?“ es klang eher fragend als auffordert, war aber dennoch so gemeint. Allerdings wollten weder Malice noch Angelique so recht etwas von sich geben. „Wir können ja erst einmal über euch reden, ich selber finde Halbwesen sehr interessant!“ bei dem Wort seufzte Malice kaum merklich, doch Carlisle sah sie fragend an. „Beginnen wir erst einmal damit, dass man uns nicht immer Halbwesen nennt, wir sagen ja auch nicht die ganze Zeit Monster oder so...! Und wie schon erwähnt sind wie auch keine exotischen Tiere, die sich wie in einem Zoo bestaunen lassen.“ erklärte sie ihm ruhig, aber mit leicht gekränktem Unterton. „Stimmt, ihr sagt gar nichts! Nicht einmal Monster oder so!“ merkte Emmett amüsiert an, bekam dafür aber nur einen kleinen Klapps von Rosalie zur Antwort. „Ist doch so...!“ beschwerte er sich und sah Rosalie beleidigt an. Erneutes seufzen der Schwestern brachte ihn wieder dazu, seinen Blick ihnen zu zuwenden. Doch dann grinsten die zwei. „Also gut. Fangen wir mit dem leicht verdaulicheren Teil an. Wir sind also halb Vampir und halb Mensch unsere Mutter war ein Mensch und unser Vater ein Vampir. Fragt mich bloß nicht, wie das passiert ist, wo die Liebe eben hinfällt, anfänglich gab es auch keinerlei Problemen, er war ein Vater für mich, dann verschwand er, dann kam er wieder und Angelique entstand. Fünf Jahre danach verschwand er für immer. Nun ja, für immer wäre ja gut gewesen, doch leider kam er 1987 wieder und brachte unsere Mutter um, warum wissen wir nicht und wir wissen auch nicht, warum er uns am leben lies. Soviel zu unserer Geschichte. Was die anderen … Vor- und Nachteile eines Halbwesens... … angeht. Lasst mich überlegen... wir haben eine höhere und nicht niedrigere Körpertemperatur, wir können ganz normal essen und schlafen, wobei beim essen Blut für uns eine Delikatesse ist. Wir haben keinerlei Probleme mit Sonnenlicht. Und wir haben Blut und einen Herzschlag, somit atmen wir auch, demnach sind wir für Vampire auch eine gute Mahlzeit, nur würden sie es sich zweimal überlegen, jemand wie uns zu nehmen, wir sind zu stark. Denn der Rest von uns, ist wie der eines Vampirs. Man könnte sagen wir haben nur die Vorteile von den Vampiren bekommen. Dafür aber mehr oder weniger ein paar Nachteile der Menschen, wenn man es auch nicht unbedingt als Nachteil betrachten kann, liegt eben im Auge des Betrachters.!“ sie stockte plötzlich. Es war zu viel, sie hatte fast das Luft holen vergessen, während sie alles erzählte. Alle lächelten leicht. „Danke, das war sehr lehrreich. Habt ihr Hunger?!“ eine unerwartet Frage von Carlisle, doch dann bemerkten die Schwestern das Knurren in ihren Mägen und sie sahen sich unsicher an. „Edward erzählte, ihr hattet keine Zeit zum frühstücken.“ fügte er noch hinzu und sah sie freundlich an. „He, dann können wir endlich mal kochen!!!“ kam es erfreut von Emmett. Malice stutze und sah zu ihm hinüber. „He, jetzt sag nicht, ihr wollt selber kochen!!“ er schmollte scherzhaft. Malice lächelte und er sprang auf. Verwundert über diese Freude kochen zu dürfen, sahen Malice und Angelique der Menge nach. Es war in der Tat einige Zeit vergangen, seit sie von zu Hause losgefahren waren, es war mittlerweile fast elf Uhr. Sprachlos blieben sie sitzen und starrten Löcher in die Luft. Das mussten sie erst einmal verdauen. Nur Bella und Edward waren unten geblieben und amüsierten sich über die verwirrten Gesichter der Schwestern. Doch dann sah Malice auf und ihr Blick trübte sich, als sie Bella ansah. „Wie geht es deinem Arm?“ fragte sie dann. „Es geht. Hör bitte endlich auf, die Vorwürfe zu machen, immerhin lebe ich dank dir noch!!“ Bella sah sie mahnend an, doch in ihrem Gesicht waren überwiegend weiche Züge vorhanden, welche Malice erleichtert seufzen ließen. „Ich weiß nicht, ich hätte schneller sein müssen... dann wäre gar nichts passiert!“ „Nein, das denke ich nicht, denn die Jacke war in der Tür eingeklemmt, ob also nun schneller oder nicht, die Tür hätte so oder so herausgerissen werden müssen und hätte demnach meinen Arm auch so oder so unter sich begraben. Außerdem meintest du doch, dass dein Vater mit seiner Fähigkeit die anderer blockieren kann. Also war es lediglich meine eigene Dummheit und so schlimm ist es ja nun auch nicht, es musste doch nicht einmal operiert werden oder so. Also komm schon Ma... achso, was ich dich fragen wollte, Angelique nennt dich eigentlich immer Mali und du sie Angi, kann ich mich dem anschließen?“ Bella versuchte geschickt das Thema zu wechseln und es gelang ihr. „Sicher!“ kam es wie aus einem Mund und voller Begeisterung. Außer ihrer Mutter hatte sie bis jetzt fast niemand bei ihren Spitznamen genannt. Diese Begeisterung kam leicht überraschend für Bella, doch sie kam nicht drum herum, das Lächeln zu erwidern, das die Schwestern ihr so ehrlich schenkten. Nach einiger Zeit stieg ihnen der Geruch aus der Küche in die Nase. Neugierig sprang Angelique auf. „Also ich gehe jetzt nachsehen, was sie überhaupt machen!“ ohne zu warten rannte sie die Treppen hinauf. Malice fühlte sich ein wenig stehen gelassen und überlegte, ob sie ihrer Schwester folgen sollte. Sie kam zu dem Endschluss es zu tun und rannte somit ebenfalls hinauf in die Küche. „Riecht es so schrecklich, dass sogar die Mäuse schon neugierig um die Ecken lugen?“ platzte es aus Emmett heraus. „Ihr müsst ihn nicht ernst nehmen, es kommt selten etwas vernünftiges aus seinem Mund!“ konterte Rosalie und lächelte frech in Emmett´s Richtung. „Es riecht gut und wir sind keine Mäuse!“ Malice verschränkte die Arme und beobachtete das Geschehen. Sie hatten ein Fernseher eingeschaltet, mit dessen Hilfe und Anweisungen sie das Menü vorbereiteten. Angelique ging zu Esme und sah interessiert in den Topf vor ihr. „Ihr esst doch sicher Gemüse?“ fragte Esme, während sie ein paar weitere Karotten in den Topf schüttete. „Wir werden sicher nicht wählerisch sein, wenn uns das essen schon gemacht wird und so...!“ Malice sah leicht verlegen aus dem Fenster, was alle Anwesenden zum schmunzeln brachte. „Hier, koste mal!“ meinte Alice und hielt ihr einen Löffel voll Soße hin. Malice wich erst ein wenig zurück, kostete dann aber und war erstaunt, wie lecker die Soße ohne Abschmecken geworden war. „Schmeckt super!“ stolz wandte sich Alice wieder dem Topf zu und nahm ihn vom Herd. Angelique durfte derweil den Salat kosten, den Esme zubereitet hatte. „Wow, lecker!! Und dabei ist es nur ein Salat“ platzte es aus ihr heraus. Alle lachten. Alice stand den Rest der Zeit neben Malice und Angelique wuselte immer zwischen allen hin und her und sah mal da in den Topf und mal dort in die Pfanne. Aufgeregt, wie ein kleines Kind. Malice sah dem lächelnd zu. „Von wem habt ihr eigentlich eure Augen?“ fragte Alice nach etwas längerem Schweigen. „Halbwesen bekommen immer die Augen der Mutter!“ erklärte Malice knapp. Man konnte Emmett ansehen, dass ihm wieder ein flotter Spruch auf der Zunge lag, doch hier würgte Rosalie ihn ab, bevor er ihn loswerden konnte. Über die tote Mutter der Mädchen musste er nun wirklich keine Witze reißen fand sie. „Aber Angelique hat braune Augen und du blaue!“ stellte Alice fest. „Ich trage Kontaktlinsen! Und nenn mich ruhig auch Angi!“ es war Angelique, die antwortete. Es kam den beiden fast so vor, als hätten sie eine Familie gefunden, besonders Angelique ging voll auf. Malice hingegen beobachtete lieber alles still, freute sich trotzdem sehr darüber, wie Angelique aufblühte. Nach einiger Zeit war das Fleisch von Emmett auch gut und Angelique durfte wieder den Vorkoster spielen, was ihr ziemlichen Spaß zu machen schien. Malice hoffte schon fast, dass es diesmal nicht schmeckte, doch Angelique lächelte breit. „Nicht weniger gut, als der Rest!!“ meinte sie dann, woraufhin Emmett gespielt enttäuscht dreinschaute. „Wie, es schmeckt nicht besser, als das der anderen??“ Angelique hob eine Augenbraue und streckte ihm dann stumm die Zunge raus. Malice lachte und Alice sah sie zufrieden von der Seite an. Einige Zeit später saßen alle unten am Tisch, doch nur Bella, Angelique und Malice hatten befüllte Teller vor sich zu stehen und Angelique konnte es schon gar nicht mehr abwarten. Malice hingegen zögerte erneut. „Ich koste und wenn du sieht, dass ich nicht tot umfallen, dann kannst du auch essen, okay?“ kam es mit einem mal von Angelique. Skeptisch sah Malice sie an, man konnte sogar einen Hauch Wut erkennen, doch dann nickte sie verschmitzt. Nachdem sie und Bella sich ein Guten Appetit gewünscht hatten begann sie auch sofort zu essen. Malice lehnte sich zurück und versank in Gedanken. Es war nicht zu übersehen, dass sie gedanklich nicht anwesend war, doch da Edward genau wusste worüber sie nachdachte und es ausführlich hörte, war er derjenige, der etwas dagegen unternahm. Er nahm eine Packung Taschentücher und warf sie ihr an den Kopf. Sie schreckte auf und sah empört zu ihm. Doch sie wusste was er ihr sagen wollte, diese Situation hatten sie ja vorhin im Auto bereits. Nun ruhten alle Augen auf ihr. Sie wollte das Essen ungern verschmähen, sie hatten sich so viel Arbeit damit gemacht. Allerdings hatte sie keinerlei Appetit, der Gedanken an ihren Vater lag ihr zu schwer im Magen. Doch als sie einen fast mahnenden Blick von Angelique bekam, entschloss sie sich es zumindest zu versuchen. Ein paar Happen gelangen ihr auch, den Rest schob sie ihrer bereits fertigen Schwester zu, die es überglücklich in Empfang nahm und sofort weiter futterte. Man sah ihr keineswegs an, wie verfressen sie war, viele Menschen würden vor Neid durchdrehen, wenn sie sehen würden wie viel Angelique essen konnte, ohne auch nur ansatzweise fett am Körper aufzuweisen. Es gab Zeiten, da haben es Leute als Zauberei bezeichnet, doch das war natürlich nicht ganz richtig, es lag einfach nur in den Genen in diesem Fall. Zufrieden, wie ein vollgefutterter Kater lehnte Angelique sich gegen die Couchlehne und strich sich über den Bauch. Malice lächelte stumm vor sich hin. Die Sonne war bereits verschwunden, auch wenn sie für den gesamten Tag angesagt worden war. Es regnete. „Nun gut, dann lass uns über deinen Vater reden, wir sollten entscheiden, was oder ob wir etwas unternehmen!“ unterbrach Carlisle die Stille. Malice nickte stumm und wusste nicht so recht, womit sie beginnen sollte. „Was denkst du? Du kennst ihn letztlich doch besser als wir!“ Carlisle versuchte ihr den Anfang leichter zu machen, hatte aber leider nicht den gewünschten Erfolg. „Sag uns einfach was du denkst Mali!“ es war Alice, die das Eis brach, mit einem einzigen Satz, mit einem einzigen Wort... Malice stiegen beinahe Tränen in die Augen. Erst Bella und nun auch Alice, keiner konnte sich vorstellen, wie sehr es Malice freute, wenn man sie mit ihrem Spitznamen ansprach. Sie schluckte kurz, um sich wieder zu fangen, dann begann sie. „Nun. Mein Vater ist meines Wissens in einem Rudel, was sich schlichtweg Juwely nennt. Es besteht aus sieben Mitgliedern, wenn es nicht bereits mehr sind, immerhin liegen mehr als 17 Jahren zwischen meinem Wissen und dem hier und jetzt. Unser Vater ist ihr Anführer und absolut jeder von ihnen verfügt über diese merkwürdigen Fähigkeiten, wie auch Edward sie hat, eine gefährlicher, als die andere!! Mit zwei von ihnen haben Angi und ich uns früher allerdings sehr gut verstanden. Als wir noch Kinder waren, verbrachten sie mehr Zeit als unser Vater mit uns. Diese beiden heben sich vom Rest ab, alle anderen im Rudel hassen Halbwesen. Nun wie ich schon am überlegen war, ich denke es war mein Vater, warum auch immer, es kann allerdings auch Jaden gewesen sein. Seine Fähigkeit ist die Täuschung, er kann anderen Lebewesen so erscheinen, wie er es will, er ändert nicht seine Form, das geht alles über die Psyche und die Sinne. Dennoch denke ich, es war unser Vater, da meine Fähigkeiten und die von Angi total verrückt spielten, demnach kann es auch möglich sein, dass das Rudel nicht in Forks ist. Es kann sein, dass sie noch kommen, es kann aber auch sein, das Vater Forks wieder verlässt oder verlassen hat!“ wie schon vorhin war sie regelrecht außer Atem von der Geschichte. Alle in der Runde blickten ernst und nachdenklich drein. „Aber demnach haben wir nichts in der Hand, wir können nur abwarten!“ stellte Alice fest. Carlisle dachte noch immer nach, nickte jedoch zustimmend. „Etwas anders scheint uns nicht übrig zu bleiben, wir sind machtlos. Uns bleibt nur zu warten, bis sie den ersten Schritt wagen, ab da können wir handeln, wie werden wir dann sehen müssen!“ er sah Malice und Angelique an. „Wollt ihr vielleicht zu uns ziehen? Wir finden sicher noch einen Platz für euch!“ Malice und Angelique waren baff. Sprachlos saßen sie da. Angelique hätte am liebsten sofort zugesagt, überließ die Entscheidung aber Malice. Malice dachte nach, hielt sich damit aber kurz. „Ich... also... es wäre sicher nicht schlecht...!“ sie suchte nach Worten, fand jedoch nicht die richtigen. „Wie soll ich sagen, ich hätte ein wenig Angst um Xavier, unseren Wolf!“ es war eine Ausrede, das merkte fast jeder im Raum. „Ihr müsst nicht, wenn ihr nicht wo-“ „Nein!!“ sprang sie ihm ins Wort. Sie war verzweifelt. Das Angebot machte sie glücklich und sie wusste, dass es Angelique auch glücklich machte, dennoch konnte sie nicht ja sagen. „Nein, so ist es nicht...“ sie sah Angelique an. „Wir... es wäre schön, aber...!“ Malice sah hilfesuchend zu Angelique, doch diese verstand nicht einmal die Angst in Malice. „Also ich würde mich riesig freuen!!!“ sagte sie deswegen nur. „Es wäre nicht mehr so einsam...!“ fügte sie noch leise hinzu. Malice haderte noch immer mit sich selber. „Es ist sicherer für euch!“ unterbrach Carlisle die Stille. „Und wir würden uns freuen, euch hier zu haben!“ setzte Alice an Carlisle Worte an und warf ihm einen allessagenden Blick zu, den er sofort verstand. „Genau!“ stimmte er ihr zu. „Dann würde unsere Familie um zwei Mitglieder wachsen, das ist doch wunderschön!“ kam es nun auch von Esme. Von allen Seiten kamen ehrliche Meinungen. Überwältigung. Man konnte sie regelrecht in den Gesichtern lesen und musste sie nicht erfragen. Der Gedanken an eine Familie, die sie nie hatten, er war zu schön um war zu sein. „Und sollte dennoch der Wolf das Problem sein, wir werden sicher nicht über ihn her fallen!“ Emmett grinste breit, diesmal meinte er es zwar ernst, wirkte aber alles andere als beruhigend auf die beiden. „Ich denke nicht, dass ihr genug Platz habt... wir können uns ein Zimmer teilen, sicher, aber...!“ „Was aber?!“ fiel nun sogar Jasper ins Gespräch ein. Ihre Gefühle überschlugen sich, das bemerkte er mit seiner Fähigkeit, es verwirrte ihn nicht weniger als Malice selber. Da waren Trauer, Freude, Angst, Unsicherheit. Malice schwieg erneut. Ihr fielen keine Wiederworte mehr ein. Sie wusste, es war sicherer und es war ihr größter Wunsch, hier könnte sie eine Familie haben. „Ich überlege es mir!“ es war ihr letzter Ausweg. „Denk nicht zu lange darüber nach. Wir würden euch gerne in einem Stück hier bei uns aufnehmen!“ wie konnte es anders sein, es war Emmett, der diese Bemerkung loslies. Doch Malice nickte. Sie würde am liebsten direkt ja sagen, brachte es jedoch nicht über sich, denn sie wollte niemandem zur Last fallen. Kapitel 5: Der Ball ------------------- Kapitel 5 Der Ball „Gut, also was fangen wir mit dem angebrochenen Tag nun an?“ fragte Alice in die Runde. „Ich habe gehört ihr habt noch keine Ballkleider?“ wandte sie sich an die Schwestern. „Nicht nur das, Schuhe... und so weiter“ Angelique war wieder Feuer und Flamme. „Die Sonne ist weg. Wollen wir zusammen nach Port Angeles fahren?“ erfreut lächelte Angelique, dann fiel ihr Malice wieder ein und sie sah fragend zu ihr. „Wieso nicht!“ war alles, was sie dazu sagte. Ihr Gedanken würden vorerst nur dem vorherigen Thema galten. „Was ist mit dir Bella? Kommst du mit?“ fragte Angelique. „Nein lass mal, ich gehe nicht auf den Ball und ihr seid ja auch schon genug“ sie winkte dankend ab. „Und du Rosalie?“ diesmal war es Malice die fragte. Rosalie überlegte nicht lange, dann nickte sie. Sie schien einen Narren an Malice gefressen zu haben, das entging niemandem. „Dann wünsche ich euch vier Frauen mal viel Spaß!“ meinte Carlisle noch und verließ dann den Raum. „Na los, kommt!“ forderte Alice die anderen Mädchen auf und sie gingen alle gemeinsam nach draußen zu den Autos. „Mit welchem fahren wir? Will vielleicht einer von euch beiden fahren?“ Alice stand ratlos vor den Autos, auch Rosalie wartete auf eine Antwort. „Ich habe keinen Führerschein und wir wissen ja auch nicht wo lang wir müssen. Malice kann ja auf der Rückfahrt ans Steuer!“ Angelique grinste, denn sie wusste genau, wie gerne ihre Schwester einmal mit einem richtig tollen Auto fahren würde. „Okay, dann nehmen wir den Cabrio und Malice fährt zurück!“ beschloss Alice, ohne weiter auf Malice Reaktion zu warten oder zu achten. Rosalie schmunzelte. Sie und Angelique setzten sich hinten und Alice und Malice vorne ins Auto, dann fuhren sie los. Alice und Angelique plauderten die gesamte Fahrt über Gott und die Welt, während Malice und Rosalie vor sich hin schwiegen. „Malice? M-a-l-i-c-e?!“ sprach Angelique ihre nachdenkliche Schwester an. Doch die reagierte nicht, erst als Angelique hinten gegen den Sitz trat schreckte Malice aus ihren Gedanken. „Ja?“ fragte sie leicht verwirrt und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar um wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Ihre Haare wehten stark im Fahrtwind, sodass Angelique schwer zu tun hatten ihnen auszuweichen. Gerade als sie wieder zu reden anfangen wollte entdeckte sie etwas weiter vorn eine Szenerie, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein Mitglied des Rudels ihres Vaters, doch sie wandte den Blick schnellstmöglich ab und überlegte, wie sie Malice dazu bringen könnte, nicht in dieselbe Richtung zu sehen. „Mali? Sie mal hier, ich habe ein neues Hintergrundbild auf meinem Handy?“ nicht gerade einfallsreich, dennoch wirksam, Malice drehte sich zu ihrer Schwester um, sodass sie kurze Zeit den Blick von der Straße löste. „Angi, das Bild hast du mindestens seit drei Monaten auf deinem Handy?! Was wolltest du eigentlich eben?“ als Malice den Blick wieder auf die Straße richtete konnte man bereits Port Angeles sehen. „Hab´s vergessen...“ verlegen lächelnd kratzte sie sich am Kopf. „Da vorn ist der erste Laden, ich denke, wir fangen mit den Kleidern an, nicht wahr?“ stieg nun auch Alice ins Gespräch ein. Während Angelique erfreut am jubeln war, seufzte Malice leise in sich hinein. „Keine Lust?“ fragte Alice sie sofort und sah sie leicht besorgt und enttäuscht an. Malice schüttelte nur den Kopf und schenkte ihr ein gequältes Lächeln. Sie war einfach nicht mehr zu gebrauchen, ihre Gedanken konnten sich nicht mehr von Carlisle Worten losreißen. Sie stiegen aus dem Auto und Rosalie nahm sich Malice zur Seite. Beide sahen sich nur schweigend an und lächelten dann. Doch auch als sie den Laden betraten und Angelique nicht zu halten war änderte sich nichts an Malice bedrückter Stimmung. Letztlich war es die Verkäuferin, die es irgendwie schaffte sie abzulenken. „Kann ich ihnen helfen? Sie wirken so verloren, neben ihrer Freundin dort drüben!“ meinte diese freundlich und deutete mit einem amüsierten Lächeln zu Angelique hinüber, die sich schon einige Kleider gekrallt hatte. „Der Frühlingsball!“ antwortete Malice knapp, doch es war mehr als ausreichend für die Verkäuferin. Sie packte Malice am Handgelenk und zerrte sie durch den Laden. Vor einer Reihe bunter Kleider blieben sie stehen. „Das pinke dort würde wunderbar zu ihnen passen. Und das gelbe auch!“ ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie die Kleider und hielt sie Malice hin. Diese zögerte, doch Alice stimmte der Verkäuferin zu und nahm die Kleider entgegen. Rosalie sah sich derweil selber ein wenig um. Alice schob Malice zu den Umkleidekabinen, wo Angelique gerade in einem blauen, langen Kleid stand und sich im Spiegel betrachtete. „Wow, sieht toll aus!“ merkte Alice an und bugsierte Malice nebenbei in die Kabine. Mit einem leisen Seufzen begann diese sich um zu ziehen. Das pinke Kleid war ihr persönlicher Favorit, deswegen zog sie es als erstes an. Sie verließ die Kabine und bat Alice ihr den Reißverschluss zu schließen. Dann drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her und begutachtete sich genaustens. Angelique stellte sich neben sie und gemeinsam sahen sie umwerfend aus, jeder Mann wäre auf die Knie gegangen, wenn er die beiden so gesehen hätte. „Umwerfend, sie sehen beide wirklich hinreißend aus!“ fand auch die Verkäuferin und hing sofort die anderen ausgesuchten Kleider beiseite. Prüfend warf Malice ein Auge auf den Preis. Sie hob eine Augenbraue und überprüfte auch den Preis von Angelique´s Kleid. Ein leises Pfeifen kam über ihre Lippen und sie wandte den Blick nachdenklich ab. „Also wird können ihnen natürlich einen kleinen Rabatt geben, was halten sie von 25 Prozent auf beide Kleider zusammen, dann würde es nur sie nur noch 150 Dollar kosten“ schlug die Verkäuferin vor, als sie Malice Nachdenklichkeit bemerkte. Diese sprang sofort drauf an und lächelte. „Ja, das wäre wirklich nett von ihnen“ lächelnd verschwanden die Geschwister wieder in den Kabinen, um sich wieder ihre Alltagskleidung anzuziehen. Danach bezahlte Malice ihre Kleider und sie verließen den Laden. „Sie scheint endlich etwas abgelenkt zu sein!“ flüsterte Alice Angelique zu. Diese schenkte ihr ein breites Lächeln und nickte. Rosalie lief wieder direkt neben Malice. „Also dann auf zum Schuhe kaufen!“ forderte Angelique mit lauter Stimme auf. Doch als sie gerade die Straße entlang liefen tauchte er wieder auf. Der Vampir, von vorhin. Diesmal war es jedoch Malice, die ihn entdeckte. Sie blieb ruckartig stehen und starrte ungläubig in seine Richtung. Angelique und die anderen bemerkten es zuerst gar nicht und gingen weiter. Doch Angi spürte Malice Gefühlsumschwung und drehte sich zu ihr um. „Diamond...“ formte Malice stumm mit ihren Lippen und Angelique folgte ihrem Blick, bis auch sie ihn sah. „Verdammt...“ fluchte sie leise, dann ging sie zu Malice und nahm ihre Hand. „Komm gehen wir, die Schuhe warten!“ ohne weiter auf das aufgetauchte Problem zu achten zog sie Malice hinter sich her, doch es war bereits zu spät, er hatte sie gesehen. „Wer ist er?“ fragte Rosalie flüsternd, dann sah sie Alice an. „Diamond alias Vincent. Er gehört zu dem Rudel unseres Vaters“ erklärte Angelique ihr so leise, dass es unmöglich war für die Menschen um sie herum, etwas zu verstehen. Dann setzte er sich in Bewegung. Er ging direkt über die Straße auf die Mädchen zu und blieb nur wenige Meter vor Malice stehen. Schweigend sahen sich die beiden in an. Seine roten Augen leuchteten schwach im Licht der Laternen. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Als es Malice dann gelang sich loszureißen drehte sie sich abrupt um und ging. Leicht verwundert folgten ihr die anderen. „Wir müssen noch Schuhe kaufen!“ sagte sie in normaler Lautstärke. Der Vampir machte keine Anstalten ihnen zu folgen. Im Gegenteil, als Angelique sich nochmal umsah war er verschwunden. Betrübt senkte sie den Blick. Musste denn immer alles auf einmal kommen, Malice begann erst eben wieder etwas normaler zu werden und dann tauchte er auf. Angelique hasste ihn dafür, wie er ihrer Schwester immer wieder weh tat. Den Rest des Einkaufs sprach keiner mehr ein Wort über ihn, Alice und Rosalie weil sie nicht wussten wie Malice und der Vampir Diamond zueinander standen und Angelique gerade weil sie es wusste. Das Schuhe kaufen ging schnell, da sie sofort ein schönes Paar fanden und nur noch probieren mussten, welche Größe am besten passte. Wieder bekamen sie Rabatt, was die Stimmung wieder ein wenig aufhellte. Als sie sich im Anschluss auf den Weg zum Auto machten folgten ihnen viele bewundernde Blicke, sowohl die von Männern, als auch die von neidischen Frauen. „Wie abgemacht fährst du zurück Mali okay? Oder konntest du dir den Weg nicht merken?“ sprach Alice an, als sie ins Auto einsteigen wollten. Doch leicht verwundert, auch wenn vorhin schon angesprochen, sah Malice Rosalie und Alice an. Beide nickten und Malice stieg auf der Fahrerseite ein. Alice steckte ihr den Zündschlüssel ins Schoß und Malice startete den Wagen. Angelique war den Rest der Zeit sehr verschwiegen, weshalb Alice auch versuchte sie etwas abzulenken. „Habt ihr dann eigentlich alles, was ihr für den Ball braucht?“ fragte sie direkt an Angelique gewandt, die mit ihr auf der Rückbank saß. Leicht verwirrt hob sie den Blick. Sie sortierte ihre Gedanken und versuchte Diamond zu vergessen. „Also eigentlich schon, ich freue mich schon riesig!! Nächstes Wochenende ist es schon soweit!“ plauderte sie lebendig wie vor dem Einkauf drauf los. „Habt ihr denn schon eine Begleitung oder geht ihr allein?“ keine so schöne Frage. Die Mädchen waren noch nicht lange genug in Forks und mussten somit wohl allein gehen. Angelique schüttelte den Kopf und sah leicht betrübt zu Malice, doch sie erkannte im Rückspiegel, das ihre Schwester nicht am Gespräch interessiert war. Sie richtete ihren Blick strickt auf die Straße und machte den Eindruck, als würde sie sich aufs Fahren konzentrieren. Angelique jedoch wusste, ihre Gedanken galten dem Vampir von vor wenigen Minuten. „Wir finden bestimmt noch jemanden!“ trotz der merkbaren geistigen Abwesenheit ihrer Schwester versuchte sie, sie ins Gespräch einzubringen. „Oder Mali?“ Malice blickte kurz in den Rückspiegel und tauchte in die Augen ihrer Schwester ein, so dunkel es auch bereits war, Angelique konnte nur zu gut erkennen, das Malice nicht in der Stimmung war zu sprechen und lies das Thema schnell wieder fallen. „Kommt ihr eigentlich auch auf den Ball Alice?“ wandte sie sich stattdessen an ihre Nachbarin. „Ich denke schon oder Rosalie, was meinst du?“ Rosalie wandte sich zu den beiden um. „Einfach den Mund halten ist bei euch beiden nicht drin, was?“ Angelique war leicht erschrocken, doch als Rosalie dann lächelte wich der Schreck aus ihrem Gesicht. „Schau nicht so Angi, sie hat doch nur Spaß gemacht!“ Alice tätschelte Angelique´s Schulter und lachte mit ihrem gewohnten hohen Lachen, auch Rosalie kicherte leise in sich hinein. Nur Malice blieb ernst und weiterhin stumm. Sie nahm nicht einmal ansatzweise etwas von dem Gespräch auf, ungewollt blendete sie alles um sich herum aus. Ihr ging zu viel durch den Kopf. Neben der Frage in die Familie der Cullen´s einzutreten war nun auch noch die Frage aufgekommen, was Diamond´s Ziel war. Und die Unsicherheit, ob die anderen des Rudels auch in Forks waren. Sie seufzte leise und beschleunigte dann aggressiv. Nach einiger Zeit kamen sie wieder am hell beleuchteten Haus der Cullen´s an. Malice parkte den Wagen in der Auffahrt und Rosalie fuhr ihn in die Garage. „Ihr kommt doch sicher noch mit hinein oder?“ fragte Alice, als Angelique und Malice nicht den Eindruck machten, sich zu bewegen. „Ja sicher!“ antwortete Angelique sofort und zerrte ihre Schwester an der Hand ins Haus. Carlisle und die anderen saßen noch immer im Wohnzimmer und unterhielten sich. Rosalie und Alice gingen sofort zu Emmett und Jasper und setzten und stellten sich neben sie. „Wie war euer Einkauf Mädels, alles bekommen?“ fragte Carlisle und Angelique nickte. Malice hingegen starrte stumm auf den Boden, sie konnte ihre Gedanken nicht von dem Moment abwenden, an dem sie Diamond gegenüber stand. Nur sehr leise nahm sie die Stimmen der anderen wahr, auch als sie angesprochen wurde bemerkte sie es nicht, erst als Angelique ihr leicht in die Seite stieß. Sie hob den Blick und schaute verwirrt in die Runde, alle Blicke ruhten auf ihr. „Was?“ die Situation gefiel ihr nicht, doch sie wusste nicht worum es ging, da sie nicht ein Wort zu gehört hatte. (Sie fragen nach Diamond) erklärte Angelique ihr über ihre Gedanken. Malice seufzte. „Also? Er gehört zum Rudel eures Vaters? Kann das bedeuten, dass der Rest auch schon in Forks ist?“ hakte Carlisle ruhig nach. „Nein nicht unbedingt. Diamond hat oft Sachen allein unternommen, nicht selten ohne unseren Vater überhaupt gefragt oder informiert zu haben“ nach diesen Worten schwieg sie. Ihr Blick wurde traurig und auch ihre Gefühle versanken immer tiefer in der Trauer. „Wie stehst du zu diesem Diamond?“ es war Jasper, der sie das fragte. Seine Fähigkeit, die Gefühle anderer zu spüren und zu beeinflussen bewies sicher immer wieder als hilfreich. Malice hob den Blick. „Das geht euch nichts an...“ er klang weder bestimmt noch sicher, weswegen sich die anderen auch nicht einfach abwimmeln ließen. „Du hattest vorhin zwei Vampire aus dem Rudel deines Vaters erwähnt, die sich gut um euch gekümmert haben. Ist Vincent einer von ihnen?“ Carlisle sah sie mit einer Wärme im Blick an, der Malice verunsicherte, nochmals könnte sie nicht versuchen sie so abzufertigen. „Ja“ antwortete sie knapp. Auch Angelique´s Stimmung war nun sehr gedrückt, sie wusste was Vincent wirklich für ihre Schwester war und wie sehr Malice darunter litt. „Willst du uns nicht die ganze Geschichte erzählen?“ vorsichtig wagte Carlisle sich weiter an Malice heran. Die Schwestern setzten sich auf die Couch und lehnten sich erschöpft an. „Wir waren lange Zeit ein Paar. Halbwesen wie wir altern schneller, als Menschen. Mit unserem siebten Lebensjahr sind wir bereits voll ausgewachsen, normale Menschen kamen somit für unseren Kontakt nicht in Frage, sie hätten uns für geistig behindert gehalten oder so, das wollte unsere Mutter nicht. Vincent und Victor, im Rudel trägt er den Namen Topas, waren für uns da. Erst wie Brüder, doch als wir erwachsener wurden, änderte es sich langsam in eine andere Art der Liebe um. Sie blieben bei uns, auch als Vater verschwand, es war eigentlich fast so, als hätten sie sein Rudel verlassen, doch als Vater Mutter tötete gingen sie anschließend mit ihm. Wir sahen sie nicht mehr wieder“ es war Carlisle´s väterliche Art, die Malice zum reden brachten. Andächtig schwiegen alle in der Runde und wirkten sehr in ihren Gedanken verloren. „Was habt ihr? Ist das absurd oder so?“ das Schweigen verunsicherte nicht nur Malice auch Angelique sah ängstlich zu den anderen. „Nein, keinesfalls. Ihr hattet es nicht leicht in eurem Leben, nicht wahr? Ihr konntet euch nicht einmal ansatzweise entscheiden, als was ihr leben wolltet, ihr wurdet so geboren und werdet wie wir nicht mehr altern und nicht sterben.“ Bella war verwundert. Nie hatte sie Rosalie so reden hören und diesen weichen Blick kannte sie auch nicht von ihr. Die Schwestern atmeten erleichtert aus. „Nun ja, andere haben auch Probleme. Menschen haben es auch nicht so viel besser finde ich. Und ihr, keiner von euch wird sich zu seiner Zeit gewünscht haben zu einem Vampir zu werden oder? Jeder hat seine Laster zu tragen. Unsterblichkeit ist nicht unbedingt ein Nachteil.“ sie lächle in die Runde. „Was hält dich eigentlich so davon ab in unsere Familie einzutreten?“ fragte Emmett unerwartet ernst. „Ich möchte niemandem zur Last fallen!“ konterte sie knapp und erwiderte seinen recht ernsten Blick mit der gleichen härte. „Aber wir würden uns doch freuen, wenn ihr bei uns wohnt! Von Last kann da doch gar keine Rede sein!“ beschwichtigend hob Alice die Hände und versuchte die Anspannung zwischen Malice und Emmett zu legen. „Genau!“ Emmett löste seinen Blick auch bei diesem Wort nicht von Malice ihrem. Ihr Blick wurde weicher und sie danken ihm mit einem Lächeln. „Aber nur auf eure Verantwortung!“ sehr zur Freude aller schien Malice nun bereits zu sein, in die Familie einzutreten. Besonders Esme freute sich. „Ich habe euch bereits ein Zimmer hergerichtet, ihr braucht nur noch Betten, denn ihr bekommt das Zimmer von Alice, vorerst.“ teilte sie den Schwestern erfreut mit. Auch Angelique´s Mine hellte sich wieder auf und sie lächelte glücklich in die Runde. „Ich muss euch vorwarnen, ich weiß nicht ob ich so ein Familienmensch bin, Angi ist es zu 200 Prozent, aber ich eher nicht fürchte ich!“ sie musste lächeln, wobei dies eigentlich eine ernste Mitteilung sein sollte. „Ja, na sicher, wer es glaubt, nicht wahr?“ meinte Emmett und spurtete zu ihr hinüber um sie einmal fest zu drücken. „Als könntest du dich dagegen wehren!“ meinte auch Alice und umarmte sie ebenfalls. „Ich ergebe mich, Hilfe!!“ alle mussten lachen. „Gut, ich denke wir gehen dann erst einmal in unser noch zu Hause. Der arme Xavier wartete sicher schon ungeduldig. Und wir müssten das Haus ja dann auch verkaufen, ach das wird schon alles nicht so schwer werden. Okay, wir sehen uns ja morgen in der Schule nicht wahr!“ merkte Malice nach einiger Zeit an. „Ich möchte euch ungern jetzt durch halb Forks laufen lassen, sicher, ihr seid so schnell wie Vampire und wärt auch schnell zu Hause, aber der Gedanken gefällt mir nicht, es ist dunkel, was wenn euer Vater auftaucht oder ein anderer aus dem Rudel oder gar das Rudel selber? Jemand wird euch fahren!“ Carlisle´s Gesicht lag in Sorgenfalten, als er den Beschluss fasste. „Ganz der fürsorgliche Vater, nicht wahr!“ stellte Malice belustigt fest. „Na sicher, so schnell will ich euch nicht wieder her geben!“ er lächelte und die Schwestern taten es ihm erfreut gleich. „Okay, weil du es bist. Naja, ich wäre eh ungern gelaufen!“ meinte nun auch Angelique und grinste frech. „Ich fahre euch!“ Alice kam angetänzelt und schnappte sich den Autoschlüssel. Sie nahmen dieses mal Edward´s silbernen Volvo und waren eh sie sich versehen konnte an ihrem Haus angekommen. Bereits als sie aus dem Auto ausstiegen hörten sie das erfreute Bellen aus dem Haus. „Dann bis morgen!“ verabschiedete Alice sich und fuhr davon. Erfreut gingen die Schwestern ins Haus und freuten sich mit Xavier über ihr Wiedersehen. Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge, der Unterricht brachte nichts neues für die beiden heraus und in der ganzen Schule drehte sich alles nur noch um den Schulball. Es gab einige Jungs, die sich regelmäßig um die Schwestern versammelten, doch keiner traute sich sie zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball gehen würden, doch das störte die beiden nicht, sie würden auch zu zweit gehen, als gegenseitige Begleitung. Gegen Mitte der Woche versammelte sich die gesamte Familie Cullen bei den Schwestern, um beim packen zu helfen und im Anschluss die wenigen Habseligkeiten in ihr neues zu Hause zu transportieren, natürlich durfte auch das Sofa ihrer Mutter nicht fehlen. Am Samstag war es dann endlich soweit, der Ball stand an. Die Schwestern machen sich in ihrem Zimmer zurecht. Machten sich gegenseitig die Haare und schminkten sich. Als letztes halfen sie sich in ihre Kleider. Das pinke Kleid verdeckte gerade so die Narben auf Malice rücken, doch sobald etwas rutschte konnte man sie ein wenig sehen, doch es war Malice egal. Die meisten an der Schule trauten sich nicht mal in ihre Nähe, als würde es wohl auch niemand wagen, sie zu fragen, woher sie die Narbe denn habe, außerdem könne sie die Ausrede, die bei Jessica schon gezogen hat ja benutzen. Es klopfte an der Tür. „Seid ihr fertig“ konnten sie Alice aufgeregte Stimme erkennen. „Ja!“ antwortete Angelique noch und öffnete die Tür. Alice staunte nicht die schlecht. „Die anderen werden Augen machen!!“ meinte sie amüsiert. „Ich schätze die Tanzfläche wird wieder uns gehören, die Jungs wollen euch auffordern, ich wollte euch schon mal vorwarnen!“ fügte sie noch hinzu und tänzelte anschließend die Treppe hinunter. Angelique folgte ihr und auch Malice war endlich fertig. „Wow!“ war alles was Emmett hervorbrachte. (Ziemlich untypisch für ihn so wortkarg zu sein!) stellte Malice belustigt fest und Edward gluckste leicht, woraufhin Malice zu ihm sah und grinsen musste. „Gut, da kommt ja auch die letzte!“ bemerkte Alice. Rosalie kam gerade hinter Malice die Treppe hinunter und blieb eine Stufe über ihr stehen. Vorsichtig strich sie über die Narbe, die aus Malice Kleid ragte, dann zog sie etwas daran herum, bis man sie nicht mehr sehen konnte. Als sie nebeneinanderstanden lächelten sie sich an. Malice schätze Rosalie sehr, sie stellte nicht ständig Fragen, sondern wartete drauf, dass man ihr alles von sich aus erzählt. „Ist es wirklich so unrealistisch, wenn ich sagen, ich wurde in Frankreich von einem Bären angefallen?“ fragte Malice sie, als sich alle langsam nach draußen begaben. „Bären? In Frankreich?“ Rosalie sah sie leicht ungläubig an. „Also doch? Egal Jessica hat es so hingenommen. Und ich denke wenn ich ihnen erzählen würde mein Vater, der ein Vampir ist, hat mir das angetan, würden sie es wohl noch weniger glauben, als die Sache mit dem Bären!“ Rosalie war sichtlich froh darüber, dass Malice das so unbeschwert daher sagen konnten. „Malice ich fahre bei Alice und Jasper mit!“ rief Angelique ihr draußen zu. „Wie kannst du mir das antun?!“ Malice tat so als würde es ihr das Herz brechen, doch dann grinste sie breit. Angelique strecke ihr noch frech die Zunge raus und stieg dann ins Auto ein. Nach wenigen Minuten kamen sie an der Schule an. Sie stiegen aus dem Auto aus und folgten den anderen. Ein kleiner Windstoß brachte Malice dazu ruckartig stehen zu bleiben. „Was ist?“ fragte Rosalie verwundert. (Angi komm mal her!) ihre Schwester wandte sich sofort zu ihr um und lief zu ihr. „Es ist nichts, geht schon mal hinein, ich muss nur kurz etwas mit Angi besprechen!“ erklärte sie, wonach Rosalie und Emmett sich zur Turnhalle begaben. „Was ist denn Mali?“ Angelique wusste nicht, was ihre Schwester hatte. „Es scheint, wir müssten doch nicht alleine zum Ball gehen!“ meinte Malice sanft und lauschte weiterhin dem Wind. „Das ist unfair, wie soll man euch denn überraschen, wenn der Wind einen so dreist verrät!“ beschwerte sich eine männliche Stimme hinter ihnen. Die Schwestern drehte sich um und sahen in zwei sehr bekannte Gesichter. „Das neulich in der Stadt war irgendwie gar nicht nett von dir!“ Vincent ging langsam auf Malice zu, welche jedoch leicht zurückwich. „Und du? Wie kannst gerade du von etwas „nicht nettem“ sprechen?“ sie war sauer, dass konnte Vincent an ihrer Stimmfarbe nur zu gut erkennen. „Lass uns heute einfach zusammen auf einen Ball gehen, okay?“ flüsterte er ihr leise zu und nahm ihre Hand in seine, um ihr anschließend einen Handkuss zu geben. „Du siehst umwerfend aus!“ merkte er dann noch an. Während Malice sich schon mit Vincent auseinandersetzt starrt Angelique ihren gegenüber noch ungläubig an. Topas alias Victor. Er führte die selbe Geste mit Angelique durch, die Vincent Malice widmete. „Nun denn, gehen wir auf einen Ball!“ platzte Vincent heraus. Beide Männer boten den Mädchen ihre Arme an und die beiden hakten sich ein, um dann gemeinsam mit den beiden Vampiren die Sporthalle zu betreten. Bewundernde Blicke folgten ihnen, doch dieses mal nicht nur wegen ihnen, sondern vielmehr wegen ihren Begleitern. Alice und die anderen Cullen´s sahen verwirrt zu den Schwestern hinüber, dann begann die Musik zu spielen. Malice, Vincent, Angelique und Victor betraten sogleich die Tanzfläche und nahmen sie ein, da die meisten den Pärchen zusehen wollten. Doch die Cullens begannen ebenfalls zu tanzen. Malice schmiegte sich eng an Vincent. „Was soll das hier? Welchen Plan verfolgt ihr?“ „Ich habe die doch gesagt, wir gehen auf einen Ball“ „Du weißt, was ich meine“ sie wusste nicht, ob sie sauer oder traurig sein sollte. „Wir gehen auf einen Ball“ wiederholte Vincent ruhig. Malice krallte die Hand, die auf Vincent´s Schulter lag leicht in sie hinein. „Bitte Malice, lass uns einfach tanzen! Und den Moment genießen“ bei diesen fast flehenden Worten gab sie sich geschlagen und sie tanzen fortan stumm weiter. Angelique lehnte ebenfalls dicht an ihrem Partner und wagte sich kaum zu atmen. Sanft lehnte Victor seinen Kopf an ihren. „Wir müssen bald wieder gehen!“ sagte er dann leise. „Wieso?“ war alles, was Angelique wissen wollte, keine Fragen so wie Malice, sie war im hier und jetzt und genoss jede Minute in den Armen ihres Geliebten Victor´s. „Das kann ich dir leider nicht sagen, aber es wird sich bald alles klären!“ „Warum ist...“ „Schhh!“ er legte einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie somit zum schweigen. Sie verstand und schwieg. Nach drei weiteren Liedern war es dann schon vorbei. Die beiden Männer lösten sich von den Schwestern und verließen die Turnhalle. Angelique wollte ihnen hinterher rennen, doch Malice hielt sie am Arm fest und sah den beiden finster nach. „Komm, wir trinken etwas!“ sie nahm die Hand ihrer jüngeren Schwester und sie gingen zum Buffet. Alice rannten ihnen nach und stand hinter ihnen, als sie sich etwas zu trinken eingossen. „Waren das die beiden, von denen du vorhin erzählt hast?“ Alice war direkt wie immer. „Ja“ antwortete Malice knapp und nahm einen Schluck Bowle. „Kommt, lasst uns den Abend nach Möglichkeit noch genießen, wir können dann morgen über alles reden.“ sie nahm die beiden bei der Hand und führte sie auf die Tanzfläche, wo Jasper mit Angelique und Malice mit Emmett zu tanzen begannen. „Jasper meinte sie sind sehr durcheinander!“ sagte Alice zu Rosalie, als diese von der Tanzfläche zu ihr kam. „Das kann ich gut verstehen, ich glaube, sie wissen nicht mehr als wir. Und du? Konntest du etwas in der Zukunft von den beiden Vampiren sehen, werden sie die zwei wiedertreffen?“ „Ich habe noch nichts gesehen, aber ich hoffe, das kommt bald!“ „Sie hatten sicher nichts böses im Sinn, ich meine, sie haben die beiden auf den Ball begleitet. Vielleicht durften sie es nicht und sind deshalb so schnell wieder weg, vielleicht liegt ihnen ja nur die Sicherheit der beiden am Herzen und sie halten sich deshalb von ihnen fern... ich hoffe wir werden bald schlauer sein“ beendete Rosalie das Gespräch. Währenddessen tanzten die Jungs mit den Schwestern, danach machten sie sich auf den Weg nach Hause. Angelique schwieg betreten und Malice dachte nach bis sich ihre Gedanken trafen. (Was sollte das nur? Ich versteh es nicht, hätten sie uns nicht wenigstens etwas erklären können, so tappen wir weiterhin vollkommen im Dunkeln, ich weiß nicht einmal, ob wir den beiden noch vertrauen können!) Angelique sah Malice an, als sie dies hörte. Doch Malice sah aus dem Fenster, ohne Anstalten zu machen, dies zu ändern. (Ich denke vertrauen können wir ihnen, was es auch ist, sie machen es für uns, um unser Sicherheit Willen oder was auch immer, aber für uns!) Angelique war sich aus einem Grund sicher, den Malice nicht verstand, deswegen entschied sie sich, nicht weiter über das Thema zu sprechen. (Lass uns abwarten. Carlisle hat Recht, mehr können wir im Moment nicht!) Sie fuhren in direkt in die Garage und stiegen dort aus. Leicht betrübt, aber überwiegend müde gingen sie hinauf ins Haus, wo schon die nächste Überraschung auf die zwei wartete. Auf dem einen Sofa saßen Vincent und Victor, sie hatten sich allem Anschein nach bis eben mit Carlisle unterhalten. Verwirrt sahen sich die Schwestern an. Auch Rosalie und Alice tauschen verwirrte Blicke und wandten sich dann der Szenerie im Wohnzimmer zu. Malice hatte genug, ihr riss der Geduldsfaden und sie rannte aus dem Haus. „Malice!!“ rief Carlisle ihr noch hinterher. Angelique stand wie angewurzelt in der Tür und starrte ungläubig zu Victor. „Ich kümmere mich um Malice!“ meinte Vincent knapp und stand gelassen auf. Alice nahm Angelique´s Hand und drückte sie sanft. Dann gingen sie zur Couch und setzten sich gegenüber von dem Vampir Topas. Noch bevor jemand etwas sagen könnte begann Alice stumm auf den Tisch zu starren. Sie hatte eine Vision. „Malice...“ hauchte sie kaum hörbar. Kapitel 6: Juwely ----------------- Kapitel 6 Juwely Malice rannte durch den Wald, ohne sich umzusehen, doch Vincent folgte ihr auf dem Fuße. Eine Weile lief er ihr nur nach, nachdem sie aber eine ziemlich lange Strecke zurückgelegt hatten entschied er sich, sie nun endlich zu stoppen. „Malice warte!“ als sie nicht auf ihn hörte beschloss er sich von der Erde Gebrauch zu machen. Er blieb stehen und drückte seine Hände fest auf den Boden. Als die Erde plötzlich anfing zu vibrieren blieb Malice erschrocken stehen. Sie wandte sich zu Vincent um, der nun einige Meter hinter ihr zurückgefallen war. Langsam ballte sie ihre Hände zu Fäuste und starrte wutentbrannt in seine Richtung. „Du tauchst auf und verschwindest, wie es dir gerade passt. Was denken du und Victor sich eigentlich dabei? Glaubt ihr, ihr könnt alles mit uns machen? Weil wir so jung sind? Weil wir zu Hälfte Mensch sind? Oder warum?“ brüllte sie ihm mit voller Kraft entgegen. „Ganz einfach, weil ich das so wollte!“ erklang unerwartet eine Stimme hinter ihr. Sie erkannte sie sofort und drehte sich so nur langsam um, bis sie ihrem Vater von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand. „Na na, wer wird denn, wir haben uns so lange nicht gesehen, was soll denn da der hasserfüllte Blick? Wie wäre es mit einer freudigen Begrüßung, so wie du es damals immer getan hast!“ ein fieses Grinsen auf den Lippen sah er sie an. Malice war wohlbedacht darauf, keine falsche Bewegung zu tätigen. „Malice, ich habe damit nichts zu tun, das musst du mir glauben!“ Vincent´s Stimme klang flehend, doch wie sollte Malice ihm noch glauben, nachdem was alles passiert war. „Ein Dreck muss ich!!“ brüllte sie ihn an, ohne sich umzudrehen. Ihren Blick von ihrem Vater zu lösen wäre jetzt zu gefährlich und gerade als sie überlegte, wie sie sich am besten davonstehlen konnte, tauchten die anderen hinter ihrem Vater auf. Eine aussichtslose Situation, gegen ihren Vater anzukommen ist eine Sache, aber gegen das ganze Rudel konnte sie sich unmöglich behaupten. Alle Blicke ruhten auf Alice, was hatte das zu bedeuten? Eine Vision, aber sie konnte Malice nicht gesehen haben, Halbwesen erscheinen in ihren Visionen nicht, woran also lag es, das Alice Malice Namen so panisch ausgesprochen hatte. „Alice? Was siehst du?“ fragte Jasper und sah sie direkt an. „Ich... ich weiß nicht, aber es ist nichts gutes. Da ist Vincent, er... er steht im Wald und da ist noch ein anderer Vampir, nein nicht nur einer, es ist ein ganzes Rudel, fünf mit Vincent sind es sechs, ihre Aufmerksamkeit ist auf einen und denselben Punkt gerichtet. Könnte es Malice sein?“ sie sah wieder völlig normal in die Runde. „Sie sagte es seien sieben, einer ist Vincent einer ist Victor, der hier bei uns sitzt und die anderen, sie könnten doch!“ schockiert über diese Feststellung sah Jasper zu Angelique. „Wie haben sie ausgesehen?“ fragte diese sofort an Alice gewandt, auch Victor lauschte angespannt. „Der Anführer ist groß mit etwa schulterlangem, dunkelbraunem Haar, stattlich gebaut recht eckiges Gesicht...“ „Tristan!“ unterbrach Victor sie. „Es ist also Vater? Dann... dann müssen wir sofort los, falls Malice wirklich dem gesamten Rudel gegenüber steht was sollte sie da machen? Selbst wenn Vincent ihr helfen würde, zu zwei sind sie nicht in der Lage sie zu besiegen oder überhaupt lebendig aus dieser Sache heraus zu kommen, wir müssen ihr nach, Xavier kann sie mit links aufspüren!“ Angelique brach in Panik aus. „Ich kann sie auch finden, beruhige dich!“ schritt Edward ein. „Nein! Hast du vergessen, was sie über ihren Vater erzählt haben? Er kann die Fähigkeiten von anderen blockieren!“ aufmerksam wie immer trat auch Bella nun in die Konversation ein. Leicht betreten senkte Edward den Blick. „Xavier nicht, er findet sie!“ mit diese Worten sprang Angelique auf, doch gerade als sie hinauf gehen wollten, um Xavier zu holen, stand dieser bereits auf der Treppe und wartete auf sie. „Angi, wir sollen nicht voreilig handeln“ rief Carlisle. „Aber wenn wir warten könnte Malice etwas zustoßen!“ Wut klang in ihrer Stimme mit. „Also ich bin dabei! Lass uns losgehen!“ Emmett sprang auf und Rosalie folgte ihm, auch Edward war bereit. Alice und Jasper zögerten noch kurz, erhoben sich dann aber und gingen zu den anderen hinüber. Alle drehten sich zu Carlisle und Esme um, doch als diese beiden schwiegen rannten sie alle los, bis auf Bella, sie blieb bei Esme Carlisle hingegen machte sich auf den anderen zu folgen. „Vincent mein Freund, ich habe allmählich die Nase voll, dass du nie auf meine Befehle hörst!“ ein tiefes Knurren kam aus Tristan´s Kehle. „Rubeus, lass mich das erledigen!“ sprach ein großer, blonder Kerl und trat auf Malice Vater zu. „Hab deinen Spaß mit ihm Opal, ich habe ihn satt!“ das war das Startzeichen für den gefährlich aussehenden Vampir Opal. „Nein! Nicht!“ Malice sprang noch vor ihn, wurde aber von ihm zur Seite geschleudert. Sie rollte über den Boden, sprang aber sofort wieder auf. Geduckt und Zähne fletschend stand sie vor ihrem Vater. „Oh Malice, du wirst doch nicht auf die dumme Idee kommen, sich mit uns allen anzulegen, leidest du jetzt schon an Selbstüberschätzung? Tja du bist eben Marianne´s Tochter, leider kommst du nur nach ihr und nicht nach mir, wirklich bedauerlich!!“ mit dem letzten Wort benutze er seine Fähigkeit und Malice wurde erneut durch die Luft geschleudert. Wieder landete sie wie eine Katze auf ihren Füßen. Dann fiel ihr Vincent wieder ein und sie wandte den Blick besorgt ab. Ein Fehler, denn ihr Vater stürmte sofort auf sie zu, schloss seine Hand fest um ihren Hals und drückte sie gegen einen nahestehenden Baum. „Und ich dachte du seist schlauer geworden, doch da du mir den Rücken zuwendest scheine ich mich da getäuscht zu haben!!“ hauchte er, da er sich weit nach vorne gebeugt hatte und so direkt neben ihrem Ohr war. Er ließ seine Blick über ihren Hals bis zum Brustbein wandern und wieder zurück. Ein leises Knurren entfuhr ihm. „Ob dein Blut wohl so wie das deiner Mutter schmeckt?!“ er schloss die Augen und atmete einmal tief ein, sog ihren Geruch auf. „Schneller Xavier!“ spornte Angelique den großen Wolf an. „Wir müssen schon ganz in der Nähe sein, die Gedanken werden leiser!“ Edward konzentrierte sich stark auf Malice Gedanken, konnte sie aber kaum noch wahrnehmen. „Wir dürfen nicht zu spät kommen!“ verzweifelt biss Angelique die Zähne zusammen, konnte sich aber kaum beruhigen. Immer und immer wieder trieb sie Xavier an, doch dieser war nunmal ein normaler Wolf, mehr als ein schnelles Rennen war dadurch nicht drin, konnten sie so noch rechtzeitig ankommen, um ins Geschehen einzugreifen? „Bitte kein unüberlegtes Handeln, wenn wir bei ihnen ankommen!“ er sollte ein Appell an die Vernunft, doch Carlisle hatte keinen großen Erfolg, alle waren angespannt. Verbissen kämpfte Malice gegen den festen Griff ihres Vaters an, ihr letzter Ausweg, sie biss ihm in den Arm. Aufgebracht schlug er sie beiseite und schüttelte seine Hand, als hätte ein Hund ihn gebissen. Dieses mal landet Malice nicht gewohnt elegant auf den Füßen, sondern blieb kurz auf dem Bauch liegen. Anschließend rappelte sie sich auf und tastete ihr schmerzendes Gesicht ab. Blut. Ihr Lippe war aufgeschlagen. Hektisch wischte sie es ab und richtete ihren Blick auf die Szenerie nicht weit von ihr entfernt. Vincent kämpfte noch immer gegen Opal. Er war blind. „Opal du Hund!“ brüllte sie erzürnt, doch ihr Vater stand bereits wieder hinter ihr. Die anderen Vampire des Rudels beobachteten das Geschehen stumm. Schnell wich Malice einem Tritt ihres Vaters aus und hechtete hinter einen Baum. „Findest du es etwa unfair, dass dein armer, kleiner Vincent blind kämpfen muss? Er ist doch sooo stark, das sollte ihm doch gar nichts ausmachen!“ ihr Vater hatte ungewollt Recht, denn Vincent kam in der Tat sehr gut damit klar, nichts sehen zu können, Malice war dies nur entgangen. Als ihr Vater ihre Erleichterung bemerkte musste er lachen. „Wie war das? Du liebst ihn? Aber du kennst ihn so schlecht. Sag Mali, wie weit würdest du für ihn gehen?“ er blieb auf einer Stelle stehen und sah nur zu ihr hinüber. „Für dich immernoch Malice!“ keifte sie und sprang hinter dem Baum vor, der sie bis eben geschützt hatte. „Saphir, hast du nicht Lust ein wenig mit ihr zu spielen? Ich muss mich noch mit Zitrin und Beryll treffen!“ Malice war verwirrt. Verdattert sah sie zu ihrem Vater und brachte kein Wort mehr heraus. Das entging Rubeus nicht. „Wir sehen uns wieder, keine Sorge. Nun ja, es sei denn Saphir kann sich nicht beherrschen, er ist ja immer sehr ruhig, aber er es so gefährlich wie er wortkarg ist. Nun denn!“ er wandte sich zum gehen. „Spätestens in der Hölle sehen wir uns wieder du Bastard!!“ die Hände zu Fäuste geballt sah sie ihn wütend an. Erstaunt über ihren Mut schenkte er ihr einen letzten Blick, verließ dann aber den Ort des Geschehens. (Ich werde Mutter rächen!! Und ich werde Angelique und Bella vor dir beschützen!!) sie sah noch immer ihrem Vater nach und bemerkte so auch nicht, dass Saphir sich auf den Weg zu ihr machte. Er ging langsam und ballte seine Hände immer wieder zu Fäusten, um sie gleich danach wieder zu öffnen. Dies wiederholte er immer und immer wieder. Gerade als er losrennen will, trifft ihn jedoch ein harter Schlag ins Gesicht und er fliegt gegen einen Baum. Verwundert und erschrocken zugleich strich er sich über die Wange und suchte die Gegend nach der Person ab, von der der Schlag gekommen war. „Malice!!“ sofort rannte Angelique zu ihrer Schwester und umarmte sie. Emmett rieb sich noch immer die Hand, bereit Saphir wenn es sein musste ein weiteres mal anzugreifen. „Wir war das mit dem nicht planlos oder so?“ Victor sah Emmett mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „He, er wolle Malice gerade angreifen, hätte ich das deiner Meinung nach zulassen sollen, ja?“ konterte er und als er neben den Schwestern stand durchwuschelte er Malice Haare. „Ja ja, als hättest du dich nicht den ganzen Weg über schon auf diese Aktion gefreut!“ Rosalie sah ihn skeptisch an. Jetzt erst viel Malice Vincent wieder ein, der noch immer gegen Opal kämpfte, doch jetzt wo Rubeus weg war, hatte er keine Probleme mehr. Noch immer blind, aber wieder im vollen Besitz seiner Fähigkeiten schlug er Opal mit einem kleinen Steinschlag in die Flucht. „Ich denke, wir sollten uns zurückziehen“ es war Jaden, der dies sagte. Er packte Opal am Kragen, als sich dieser erneut auf Vincent stürzen wollte. „Wir können sie schlagen, sie sind doch schwach, mit unseren Fähigkeiten haben wir keine Probleme gegen sie!!“ tobte Opal, doch Jaden blieb ruhig. „Nein Virgile, wir sind im Nachteil, nicht nur von der Zahl her gesehen!! Wir gehen! Spinell würdest du bitte!“ Jaden´s Befehle zeigten Wirkung. Opal richtete sich auf und klopfte sich den Staub von den Sachen. Spinell nickte nur kurz zu Bestätigung und setzte dann seine Fähigkeit ein. Wie ein Feuerspucker es tun würde, nur das er wieder Feuerzeug noch Spiritus hatte, blies er eine Feuerfontäne in die Luft, die einige Sträucher und Bäume in Brand setzte. Malice und die anderen wichen erschrocken zurück. Nach dem sonnigen Tag waren Bäume und Sträucher recht trocken und brannten so besser. Nur wenige Sekunden später brannte alles um sie herum lichterloh. „Verdammt, das Feuer hat uns eingeschlossen!“ fluchte Emmett. Doch Malice blieb ruhig. Sie schloss ihre Augen und lauschte dem Wind. Er war schwach, doch stark genug für ihr Vorhaben. „Vincent, kannst du mir kurz helfen?“ mit noch immer geschlossenen Liedern hob sie ihre Arme. Abrupt nahm der Wind zu und trieb das Feuer an einer Stelle zusammen. Dann schritt Vincent ein. Eine Decke aus Sand und Steinen erhob sich, legte sich über das Feuer und drückte es zu Boden bis es zischend erlosch. Baff beobachteten alle das Geschehen. „Das nenn ich Teamwork!“ Carlisle klopfte Malice auf die Schulter und lächelte. Der Mond erleuchtete das Geschehen und alle wirkten noch blasser. Hätte sie jemand so gesehen, wären sie wohl schreiend davon gelaufen, weil man sie durchaus für Geister halten konnte. „Lasst uns nach Hause gehen, ihr seid doch sicher müde!“ meinte Carlisle anschließend. „Na klar! Und wie!“ kam es von Emmett. „Sehr witzig Emmett!“ Carlisle schloss die Schwestern in seine Arme. „In Zukunft rennt bitte keiner mehr einfach durch die Gegend, geschweigedenn Nachts durch den Wald!“ betreten senke Malice bei Carlisle Worten den Kopf. „Wo werdet ihr hingehen?“ fragte Jasper an Vincent und Victor gewandt. „Ich schätze in das Rudel schleichen können wir uns nun nicht mehr, dazu habe ich heute meine Stellung zu offensichtlich preis gegeben. Wir werden uns auch etwas zu essen suchen müssen!“ Victor stimmte Vincent mit einem Nicken zu. „Warum versucht ihr es nicht einfach einmal wie wir. Das Blut von Tieren reicht aus!“ schlug Carlisle vor, doch man konnte den beiden ansehen, dass sie nicht sonderlich beeindruckt waren von diesem Vorschlag. „Ihr könnte es euch ja einmal überlegen.“ Carlisle war klar, dass es kein leichtes Unterwangen wäre, sie vom Menschenblut weg zu bekommen, da sie immerhin Jahrtausende nichts anderes kannten. Man sah an Jasper, wie schwer es war, wenn ein Vampir zu lange an Menschenblut gewöhnt ist. „Gut, wir gehen dann!“ war das einzige, was Vincent noch sagte, dann wandten er und Victor den anderen den Rücken zu. „Tss!“ Malice schüttelte erbost den Kopf. „Was?“ fragte Vincent als er dies hörte und ward ihr einen Blick über die Schulter zu. „Nichts!“ keifte sie und drehte sich um. „Auf eine Erklärung kann ich ja wohl eh ewig warten!“ meinte sie anschließend noch schnippisch, dann ging sie los. Xavier rannte ich schwanzwedelnd hinterher, bis er mit ihr gleichauf war. Lächelnd strich sie ihm sanft durchs Fell. „Das hast du super gemacht großer!“ lobte sie ihn für seine Hilfe. Ohne etwas zu erwidern ging auch Vincent seines Weges, gefolgt von Victor. Alle anderen machten sich daran Malice zu folgen. Malice und Angelique waren sehr erschöpft und trotteten vor sich hin. Als sie gerade einen kleinen Hang herunterliefen wäre sie beinahe beim gehen eingeschlafen, rutschte dadurch aus und kullerte hinunter. Unten angekommen setzte sie sich auf und schüttelte sich die Blätter vom Leib. Seufzend ließ sie den Kopf hängen, doch sofort war Xavier zur Stelle und leckte ihr das Gesicht ab. „Ah! Danke Xavier, ich bin ja wieder wach!“ meinte sie und drückte ihn vorsichtig von sich weg. „Ja, du siehst unglaublich munter aus!“ Emmett verschränkte die Arme und sah zu ihr runter. Auch Angelique kam gerade angetorkelt und ließ sich neben ihre Schwester auf den Boden sinken, um sich dann an ihr anzulehnen und die Augen zu schließen. „Ich nehme Mali, Emmett du nimmst Angi und Edward, würdest du den Wolf nehmen?“ alle taten, wie Carlisle es ihnen sagte. „Xavier... er heißt Xavier, nicht Wolf! Wenn ihr ihn weiter nur als einen Wolf betrachtet endet er noch irgendwann als eine eurer Mahlzeiten!“ brabbelte Malice leise vor sich hin, sodass nur Carlisle, auf dessen Armen sie ja auch lag, sie verstand. „Soweit wird er schon nicht kommen!“ beruhigte er sie und dann rannte alle in ihrem gewohnt schnellen Tempo durch den Wald. Keine fünf Minuten später kamen sie an ihrem Haus aus, wo Bella und Esme schon ungeduldig auf sie warteten. Erschrocken rannte Esme auf Carlisle zu. „Sie schlafen. Es war ziemlich anstrengend heute für die beiden, wir bringen sie in ihre Betten“ sagte er, noch bevor Esme in Panik ausbrechen konnte. Dann gingen Edward, Carlisle und Emmett hinein und trugen ihr „Gepäck“ in ihre Zimmer hinauf, um sie ins Bett zu legen. Anschließend gingen sie wieder hinunter ins Wohnzimmer und setzten sich zu den Frauen und Jasper, die schon in ein Gespräch über das Geschehen vertieft waren. „Wir kamen wohl gerade im rechten Moment an, ich hätte mich schon gern noch weiter ausgetobt. Dieser Kerl, wer weiß, was er sonst mit Malice angestellt hätte!“ fügte Emmett dem Gespräch bei, als er und die anderen Männer sich auf die Couch gesetzt hatten. „Ich frage mich, wo ihr Vater hin war. Ich konnte die Gedanken wieder viel klarer hören, je weiter er verschwand, kurz vor unserem Eintreffen muss er gegangen sein“ Edward blickte sehr nachdenklich drein und seine Worte brachten auch die anderen dazu sich den Kopf zu zerbrechen. „Dieser Spinell scheint sehr gefährlich zu ein, das Feuer hätte uns leicht alle auf einmal töten können, wenn denn Vincent und Malice nicht ihre Fähigkeiten gehabt hätten, das beunruhigt mich“ merkte Carlisle an und wandte Blick grübelnd ab. „Ist Malice denn verletzt worden?“ fragte Esme besorgt. „Ich glaube nicht ernst, ihre Lippe war etwas angeschwollen, aber sonst. Ich nehme an in der Hinsicht ist sie uns ja auch sehr ähnlich“ beruhigend strich er ihr über den Rücken und legte anschließend einen Arm um sie. „Was ist mit Vincent und Victor? Ich hätte gedacht, sie kommen wieder mit hier her. Sie könnten uns doch sicher eine Menge Fragen beantworten!“ Bella lehnte sich an Edward und gähnte leicht. „Nun, ich denke sie sollten vorerst Malice und Angelique´s Fragen beantworten. Willst du nicht auch ins Bett gehen Bella? Es ist schon weit nach Null Uhr.“ freundlich lächelte Carlisle Bella an, doch diese schüttelte den Kopf. Wenige Minuten später war sie an Edward gelehnt eingeschlafen. Er nahm sie vorsichtig auf seine Arme und trug sie hoch, wo er sie ins Bett legte und zudeckte. Dann hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging wieder hinunter zu den anderen. Er setzte sich auf die Couch und alle schwiegen sich an. Die restliche Nacht über erwähnt sie das Juwely Rudel nicht mehr. Sie spielten stattdessen Karten. Malice wurde sehr früh wieder wach und dachte nach. (Wer sind diese Zitrin und Beryll. Sie gehörten damals noch nicht zum Rudel, vielleicht ist eine davon ja Vater´s neue Geliebte. Warum nenne ich ihn eigentlich noch Vater? Er war nie ein Vater für mich... Ich muss herausfinden, wer diese beiden Frauen sind und wie sie zu meinem V... wie sie zu Rubeus und dem Rudel stehen!!) entschlossen stand sie auf. Sie bemerkte, dass sie noch immer das Ballkleid trug. Es hatte unter dem Kampf letzte Nacht sehr gelitten. Schnell schnappte sie sich ein paar frische Sachen und verschwand dann im Bad. Im Spiegel sah sie den Kratzer in ihrem Gesicht. Die Schwellung war bereits zurückgegangen. Vorsichtig stieg sie aus dem ohnehin ruinierten Kleid und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser missfiel ihr, deswegen entschied sie sich prompt kalt zu duschen. Das erfrischte sie auch viel mehr. Die weißen Fliesen in den Wände ließen den Raum noch heller wirken, als er durch die großen Fensterscheiben eh schon war. Malice genoss das kühle Nass duschte aber nicht zu lange. Als sie aus der Dusche herauskam wäre sie beinahe auf dem Fliesenboden ausgerutscht, konnte sich aber noch rechtzeitig fangen. Sie trocknete sich mit dem weißen Handtuch ab und hing es anschließend über die Heizung zum trocken. Leicht genervt stöhnte sie auf, als ihr auffiel welche Jeans sie sich ausgesucht hatte. Es war genau die, in die man nach dem duschen immer so schwer hineinkam. Und so quälte sie sich in ihre schwarze Hose und schlüpfte elegant in ihr enganliegendes blaues Shirt mit der Aufschrift „Vorsicht bissig“. Sie putzte sich die Zähne und verließ dann das Bad. Aus ihrem Zimmer holte sie sich noch eine Tasche mit allem was sie brauchte, dann weckte sie Xavier und schlich hinunter. Erleichtert bemerkte sie, dass niemand zu Hause war, vermutlich waren sie auf der Jagd und rechneten nicht damit, dass eine von den Mädchen so früh wieder wach werden würden. Es war ja auch erst kurz nach sieben und sie waren sehr spät ins Bett gekommen. „Okay Xavier, lass uns gehen!“ vorsichtshalber entschloss sie sich trotzdem zu flüstern und gerade als sie das Hause verließ packte sie eine Hand von hinten. „Hatte ich nicht gestern gesagt, dass keiner von euch mehr allein aus dem Haus geht?!“ es war Carlisle, der sie ernst ansah. „Ich bin nicht allein, Xavier ist doch bei mir!“ sie verhielt sich gerade wie ein kleines Kind, das versuchte seinem Vater zu widersprechen, doch das wusste sie und sie genoss es regelrecht. Carlisle sah sie mit einem weichen, väterlichen Blick an. „Mali...“ er seufzte. „Ich geh mit ihr! Ich muss eh in die Stadt!“ erklang plötzlich Rosalie´s Stimme hinter ihnen. „Woher wusstest du, dass ich in die Stadt wollte?“ Malice Blick wanderte durch den Raum und blieb bei Edward hängen. Dieser sah sie mit einer Unschuldsmiene an und zuckte mit den Schulter. Sie schüttelte den Kopf und gab sich geschlagen, sie hatte ja eigentlich auch nichts dagegen mit Rosalie zusammen zu fahren. Xavier ließ sie dafür zu Hause bei Angelique. „Gut, passt auf euch auf Mädchen!“ verabschiedete sich Carlisle und verschwand im Wohnzimmer. Malice musste Edward ja genau genommen dankbar sein, denn wenn er gehört hatte, dass sie in die Stadt wollte, dann wusste er sicher auch warum. Sie entschieden sich mit Rosalie´s rotem Cabrio zu fahren, allerdings wollte Malice nicht ans Steuer, somit fuhr Rosalie. „Edward hat mir keine Einzelheiten erzählt, würdest du das übernehmen?“ fragte Rosalie nach einiger Zeit. Malice nickte. „Nun ja, gestern erwähnt mein Vater zwei Frauen, die mir nichts sagten. Ich muss herausfinden, wie sie zu meinem Vater stehen, ob eine seine neue Geliebte ist, ob sie einfach beide nur zu seinem Rudel gehören oder was auch immer.“ „Und du meinst, das wir die Antwort in der Stadt finden?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich darauf kam die Antwort in der Stadt finden zu können.“ erklärte sie Rosalie. „Hmm, also ich wüsste auch nicht, wo wir anfangen könnten zu suchen, aber vielleicht haben wir ja Glück und deine Intuition ist etwas wert!“ „Das klang ziemlich herablassend!“ schmollend sah Malice zu Rosalie hinüber, doch diese lachte nur leicht auf. Als sie langsam in Port Angeles einfuhren war Malice sofort damit beschäftigt überall Ausschau zu halten. Bis ihr einfiel, dass sie ja nicht einmal wusste, wie sie aussahen, doch Vampire würde sie auf den ersten Blick erkennen, da war sie sich sicher. Allerdings blieb sie erfolglos, bis sie in der Mitte der Stadt ankamen. Gelassen stiegen sie aus dem Auto aus und ignorierten die Blicke und Pfiffe der Männer um sich herum, doch als sie zu aufdringlich wurden stieß Rosalie einen beiseite. Sie wussten nicht,wo sie anfingen sollten, also beschlossen sie einfach ein wenig durch die Stadt zu laufen. Es kam ihnen nicht sonderlich sinnvoll vor, denn wie groß war schon die Chance ihnen rein zufällig über den Weg zu laufen. „Wie ich meinen Vater einschätze werden es irgendwelche hübschen, aber hirnlosen Weiber sein. Er mochte es noch nie, wenn Frauen ihm widersprachen. Auf uns wirken sie sicher nicht so attraktiv, wie auf solche Kerle dahinten. Aber vielleicht werden sie ja auch umgarnt. In diesem Fall müssten wir wahrscheinlich nur den Kadavern folgen. Oder so ähnlich...“ Malice lachte leicht auf. Ob nun Zufall oder doch geplant war nicht sicher, dennoch hatten die beiden Freundinnen Glück und mussten nicht lange suchen. Nach kurzer Zeit trafen sie auf zwei Frauen, die zwei Männer verführten. Malice Augen verengten sich zu Schlitzen und sie beobachtete alles ganz genau. Beide folgten den Frauen in die Gasse, in der sie mit den Männern verschwanden. Kurz bevor die beiden ihre Opfer aussaugen wollten schritten sie in den Schatten. „Noch nicht gefrühstückt?“ fragte Malice ohne Scheu. Knurrend hoben beide Frauen die Köpfe und ließen von ihren willigen Begleitern ab. „Was mischt du dich hier ein Miststück!?“ fauchte die etwas dunklere mit den braunen Haaren. „Uh... Miststück. Nun hast du es mir aber gegeben! Ich bin zu tiefst gekränkt du Flittchen!“ Malice beendete ihren Satz mit einem tiefen Knurren, was die Männer letztlich zur Flucht bewegte. „Nun ist unsere Mahlzeit davon gelaufen, das gefällt mir gar nicht!“ dieses mal war es die dunkelblonde Frau. Ihre langen Haare ragten ihr bis über die Hüfte. Beide waren nun Rosalie und Malice zugewandt. „Eure Namen!“ forderte Rosalie sie sofort auf. „Zitrin und Beryll, als würdet ihr das nicht schon längst wissen! Oder habt ihr so viele Vampire in Forks?“ bissig antwortete die braunhaarige Beryll. „Eigentlich heißen wir ja Celeste uns Yael!“ fügte die Zitrin alias Celeste hinzu. „Wie steht ihr zu meinem Va... wie steht ihr zu Rubeus?“ Malice stockte, als sie erneut Vater sagen wollte, was die beiden fremden Frauen zum lachen brachte. „Kann dir das nicht eigentlich egal sein Kindchen?“ Beryll lachte noch immer. „Du scheinst alt zu sein. Du redest wie eine alte Oma und ja, du siehst auch so aus!“ meinte Malice provozierend. Doch Beryll knurrte nur. „Ich kann etwas sehr leckeres riechen, lass uns gehen Schwester!“ forderte Zitrin ihre Schwester Beryll auf. „Na dann lass uns gehen, ich denke wir sind hier eh fertig. Rubeus wartet sicher auch schon auf uns!“ und mit diesen Worten verschwanden die beiden. Gerade als Malice ihnen nachrennen wollte packte Rosalie sie am Arm. Als Malice fragen wollte, was das sollte kam ein Polizist um die Ecke. „Charlie! Hast du mich erschrocken!“ meinte sie spielerisch erleichtert. „Malice? Was machst du denn hier? Zwei junge hübsche Frauen wie ihr solltet nicht in so einer dunklen Gasse herumlaufen, nicht das euch etwas passiert“ er begleitet die Frauen aus der Gasse hinaus und bleibt dann im etwas helleren Licht stehen. „Wir wollten eh gerade wieder nach Hause fahren!“ „Ah, hab gehört du und deine Schwester wurden von den Cullens adoptiert. Schön, dass ihr wieder eine Familie habt, mir gefiel der Gedanke eh nicht sonderlich, ich zwei allein in diesem Haus.“ „Ja, das stimmt, ich hätte nie mit soetwas gerechnet, aber die Cullens sind wirklich toll! Ich habe nun ja sogar einen Vater, es ist ein ganz neues Gefühl!“ und das war nicht einmal gelogen es kam von Herzen, was sie sagte und das brachte Rosalie zum lächeln. „Nun dann, kommt gut nach Hause und sag Bella sie kann ruhig auch mal wieder zu Hause vorbei schauen!“ bei seinen letzten Worten sah er leicht betrübt drein. „Okay, ich grüße sie von dir! Machs gut!“ und somit trennten sich die Wege von den Freundinnen und Charlie. Die Heimfahrt war weitgehend ruhig. „Also diese beiden sind mir nicht ganz geheuert. In welcher Verbindung sie zu meinem Vater stehen weiß ich auch immer noch nicht, das wurmt mich schon ein wenig!“ „Malice, sie habe keine Verbindung zu deinem Vater, sie kennen deinen Vater nicht einmal!“ Malice sah Rosalie verwirrt an, doch als diese lächelte verstand sie, was sie meinte. Breit grinsend lehnte sie sich zurück und schaute den Himmel an. „Ja du hast Recht!“ stellte sie zufrieden fest und musste an ihre eigenen Worte Charlie gegenüber denken. Gerade als Malice ihren Blick wieder auf die Straße richtete trottete plötzlich etwas vor ihr Auto. „Vorsicht!!“ brüllte sie und riss das Lenkrad herum. Sie fuhren zu schnell, konnten durch Malice frühzeitiges Manöver zwar noch ausweichen, überschlugen sich dann aber mit dem Wagen. Malice Gurt riss und sie wurde aus dem Auto geschleudert, sodass sie hart auf der Straße landete und dann kam das Auto. Um Haaresbreite hätte es sie erwischt, wenn Rosalie nicht eine Sekunde vorher noch aufgetaucht wäre und sie von der Straße gezogen hätte. „Malice, bist du okay?“ sie keuchte, der Schreck steckte auch ihr in den Gliedern, gerade als sie Malice Gesicht sah. Sie hatte mehrere Platzwunden und eines ihrer Augen war nicht mehr weiß, sondern blutrot, aber das schöne Blau stach nach wie vor heraus. Doch dann schlossen sich die Lieder. Rosalie war sich nicht sicher, ob sie der Versuchung des Blutes widerstehen konnte. Somit legte sie Malice vorsichtig am Straßenrand ab und deckte sie mit einer Decke zu. Sie achtete darauf, dass man Malice von der Straße aus nicht sehen konnte, dann rannte sie los, um den Rest des Weges zu Fuß zurückzulegen und Carlisle zur Hilfe zu holen. Während Rosalie fast zu Hause ankam erlangte Malice ihr Bewusstsein wieder. Sie rappelte sich auf und sah sich verwirrt um. Dann durchzuckte sie ein furchtbarer Schmerz und sie fasste sich an die Stirn. Als sie ihre Hand wieder löste sah sie erschrocken das ganze Blut, dann fiel ihr wieder ein was passiert war. (Was ist uns da eigentlich vor´s Auto gelaufen?) fragte sie sich und als sie aufsah entdeckte sie den regungslosen Haufen am Straßenrand liegen. Sie versuchte aufzustehen, hatte aber nicht die Kraft dazu und kabbelte so nur vorwärts. „Carlisle!“ brüllte Rosalie als sie endlich am Haus ankam. Sofort stand er vor ihr und sah sie an. Er entdeckte das Blut. „Wo ist Malice?“ fragte er besorgt. „Wir hatten einen Unfall, irgendetwas lief uns vor´s Auto, dann überschlug sich der Wagen und Malice wurde herausgeschleudert. Sie ist schwer verletzt, ich wusste nicht, ob ich dem Blut widerstehen könnte, ich musste sie liegen lassen um dich zu holen, schnell!“ forderte sie, doch das musste sie gar nicht. Carlisle hatte sofort alle zusammengepackt was er brauchen konnte, dann rannten sie gemeinsam los, auch Esme schloss sich ihnen an. „Wie war ihr Zustand Rose?“ „Carlisle ich bin zu schnell los, aber sie sah nicht gut aus, ich denke für einen Menschen hätte dieser Unfall tödlich geendet.“ erklärte sie ihm hektisch. Malice war bei dem zusammengerollten Wollknäuel am Rand angekommen und legte sich zum ihm. „Xavier...“ hauchte sie erschrocken. Vorsichtig hob sie seinen Kopf und sah ihn an. Langsam strich sie über seinen Kopf bis der Wolf seine Augen öffnete. Mit einem mal krümmte Malice sich vor Schmerzen. Hustend hielt sie sich den Bauch. „Xavier wo ist Angelique? Du bist nie allein unterwegs, wo ist sie?“ fragte sie panisch, doch zur Antwort erhielt sie nur ein leises Fiepen, dann schloss er wieder die Augen. „Xavier!!“ rief sie erschrocken aus und schüttelte den Wolf, bis ihr auffiel, dass er eine tiefe Wunde am Hals hatte. Mit Tränen in den Augen riss sie ihr ohnehin schon kaputte Shirt auseinander und drückte es auf seine Wunde. „Halt durch kleiner!!“ flehte sie und weinte bitterlich. Sie beugte sich über ihn und schluchzte, dann verlor sie erneut das Bewusstsein. Sekunden später erschien Carlisle neben ihr. „Mali!“ so ruhig er sich auch geben wollte, man erkannte die Panik in seiner Stimme. Rosalie uns Esme hielten sich zurück um Carlisle Freiheit zum arbeiten zu geben. „Geht gleich wieder, nicht so wild...!“ hauchte Malice schwach. Carlisle leuchtete ihr mit einer kleinen Lampe in die Augen und Esme erschrak leicht, als sie das rote Auge sah. „Malice, ich weiß, deine Wunden heilen schneller als bei Menschen und diese hätten diesen Unfall sicher auch nicht überlebt, aber deine Verletzungen sind schlimm, bewege dich nicht!“ forderte er und untersuchte sie vorsichtig weiter. Dann packte sie mit einem mal seinen Arm. „Carlisle Angi? Wo ist Angi?? Xavier würde nie alleine draußen herumlaufen, er fürchtet sich allein und hat es so beigebracht bekommen, ihr muss etwas passiert sein!! Carlisle ihr müsst sie suchen!! Car-...“ „Schh... wir werden sie suchen gehen.“ „Schnell sie... ich spüre... sie...“ und sie nach diesen Worten schwand ihr Bewusstsein erneut. Was war mit Angelique und wer hatte Xavier so zugerichtet? Kapitel 7: Ungehalten --------------------- Kapitel 7 Ungehalten Verängstigt rannte Angelique durch den Wald. Ihr Häscher waren ihr dicht auf den Fersen. Sie war schon immer sehr langsam, auch für einen halben Vampir. Jenen Verfolgern bereitete es ungemeinen Spaß sie so zu hetzen und nachdem sie den Wolf aus dem Weg geschafft hatten war es auch wesentlich aufregender für sie, das es nun keine Zurückhaltung mehr gab, nichts hielt sie mehr unnötig auf. „Komm schon Spinell trödel nicht so herum!“ forderte der große, blondhaarige Opal seinen Bruder auf. „Hetzt doch nicht so, sie kann uns eh nicht entkommen, wer sollte uns dazwischen funken, hier in der Pampa!“ ein fieses Kichern kam aus Spinell´s Kehle, dann lachte er laut. Opal hingegen blieb ernst, wie immer. „Rubeus will sie lebend, aber er sagte nicht in welchen Zustand oder?“ Spinell nickte zur Antwort und beschleunigte nun sein Tempo. Opal gab ein zufriedenes Raunen von sich. Angelique versuchte währenddessen verzweifelt ihre Schwester zu erreichen, doch da diese ohne Bewusstsein war, kam sie nicht bei ihr an, doch Edward hörte sie. Er und Bella machten gerade einen Spaziergang am See, als er plötzlich stehen blieb und sich umdrehte. „Edward? Was ist los?“ Bella war verwirrt und erschrocken, eben noch war Edward bester Laune und nun schien er aufgebracht. „Mit Angelique stimmt etwas nicht!“ gab er ihr nur zur Antwort, dann warf er sie auch schon über seine Schulter. So schnell es ging rannte er nach Hause, um sie dort abzusetzen. „Edward, was ist los? Rose war vorhin hier, sie schien sehr aufgebracht, irgendetwas war mit Malice. Esme und Carlisle sind mit ihr gegangen?“ fragte Alice sofort als sie durch die Tür kamen. „Ich weiß nicht, aber Angelique scheint in Gefahr zu sein. Alice würdest du hier bleiben und auf Bella aufpassen? Emmett kommst du mit mir?“ ein verwirrtes, aber ernstes Nicken kam von Alice und sie schnappte sich Bella. Gerade als die beiden nach oben verschwanden liefen Edward und Emmett los, um Angelique zur Hilfe zu eilen. „Was ist eigentlich los?“ fragte Emmett auf dem Weg. „Ich weiß es auch nicht genau. Angi hat versucht Malice zu erreichen, sie rief nach Hilfe, doch Malice schien ihr nicht zu Antworten, ich konnte auch nichts von Malice hören, demnach muss ihr wohl wirklich etwas passiert sein. Ich hoffe wir kommen nicht zu spät, Angi klang schwach!“ ohne ein weiteres Wort folgte Edward Angelique´s immer schwächer werdender Stimme. „Hab dich! Haha!“ mit einem triumphierenden Grinsen stand Spinell auf einmal vor ihr. „Spinell, das ist kein Spiel hier! Wobei es natürlich Spaß macht!“ auch Opal grinste und stand nun hinter Angelique. „Verschwindet ihr Monster!“ fauchte sie verzweifelt und ging leicht in die Hocke. In Angriffsposition. „Danke für die Blumen! Aber wir sind nicht daran interessiert nun zu gehen. Denn wir haben unserem Boss ein Mitbringsel versprochen, wenn wir jetzt ohne zurück kommen wird ihm das gar nicht gefallen“ sichtlich amüsiert ging Spinell vor ihr auf und ab. Angelique knurrte, doch das brachte die beiden Vampire nur erneut zum grinsen. Spinell lachte sogar laut auf. „Hör doch auf, ich zitter ja schon, du machst mir Angst!“ „Spinell! Schluss jetzt!“ Opal wurde sauer, die ewigen Spielereien seines Bruders ödeten ihn an. „Spielverderber!“ knurrte Spinell und näherte sich Angelique langsam. Diese wich sofort ein wenig zurück, jedoch blieb ihr nicht viel Platz, da hinter ihr bereits Opal auf sie wartete. Noch immer geduckt knurrte sie nun sauer und sprang auf Spinell zu, welcher breit grinsend ihrem Angriff entgegen trat. „ANGI!!“ brüllte Malice als sie zu sich kam. Erschrocken blieb Carlisle stehen, der sie auf den Armen trug. Er setzte sie ab und sah sie besorgt an. Malice packte ihn an seiner Jacke und schüttelte ihn. Sie brachte jedoch kein Wort heraus. Dann sah sie sich um. „Xavier...“ hauchte sie kaum hörbar. Rosalie trat neben sie, den erschlafften Körper des Wolfs auf den Armen. Schockiert starrte Malice ihn an und strecke eine Hand nach ihm aus. „Er lebt Mali, mach dir keine Sorgen! Wir sind gleich zu Hause, dann werden wir sehen, was mit deiner Schwester ist, ich bin sicher, sie ist zu Hause!“ versuchte er sie zu beruhigen, jedoch wenig erfolgreich. Doch wenige Minuten später normalisierte sich Malice hektischer Atem und sie schlang ihre Arme um Carlisle. „Schnell...!“ Carlisle lies keine unnötigen Sekunden verstreichen und rannte sofort weiter. Rosalie drückte sich den halb toten Wolf fest an den Körper und versuchte seinen Kopf zu fixieren. Malice biss die Zähne zusammen und krallte ihre Hände in Carlisle´s Jacke. „Was hat das alles zu bedeuten Alice? Ich verstehen gar nichts mehr, was geht denn hier vor, ist etwas passiert?“ Bella war aufgebracht und besorgt. Doch dieser Zustand konnte nicht lange anhalten, da Jasper bereits hinter ihr auftauchte, und ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Danke Jasper, aber ich brauchte Antworten, ich will nicht beruhigt werden, wenn es keinen Grund gibt ruhig zu sein!“ ungewollt klang sie wesentlich ruhiger, als sie es beabsichtigt hatte. „Bella wir wissen leider auch nichts, lass uns warten, bis sie nach Hause kommen“ antwortete Alice und nahm Bella bei der Hand. Sie führte sie zum Sofa und beide setzen sich. Jasper ging derweil vor die Tür, um die anderen in Empfang nehmen zu können. So konnte Bella auch wieder in aller Ruhe unruhig sein und sich aufregen. „Ist das alles, was du mir entgegen zu bringen hast? Das ist ja langweilig!“ Spinell packte Angelique an den Schulter, hob sie mit wenig Kraft in die Luft und schleuderte sie dann gegen einen Baum. Ächzend ging sie zu Boden, rappelte sich aber schnell wieder auf. Ein Schmerz durchfuhr ihre rechte Schulter. Sie fasste sich vorsichtig dorthin um zu sehen, was nicht stimmte. Wie ein Blitz schnellte der Schmerz erneut durch ihren ganzen Arm. (Vermutlich gebrochen...) es hielt sie nicht davon ab, sich erneut auf Spinell zu stürzen. (Angriff ist die beste Verteidigung sagt Malice doch immer!) schon mit beiden Armen konnte sie nicht viel anrichten und so waren ihre Angriff einarmig noch wirkungsloser. Opal sah dem Geschehen nur zu, um Spinell seinen Spaß zu lassen und Angelique nicht am Ende umzubringen, er könnte sich nicht so beherrschen wie Spinell es konnte, das wusste er. Gerade als Spinell Angelique am Hals packte und sie gegen eben den Baum drückte, gegen den er Angelique eben geschleudert hatte, vernahm Opal jedoch ein Ästeknacken und sah sich um. „Schätze wir bekommen Besuch“ meinte er gelassen und Spinell ging gar nicht weiter darauf ein. Sollten sie doch kommen, für ihn würde es nur noch mehr Spaß bedeuten. Doch seine Nachsicht sollte bestraft werden. Als Angelique langsam um Luft rang und sich zu befreien versuchte, sprang jemand aus dem Gebüsch und beförderte Spinell unsanft zu Boden. Angelique rutschte am Baum hinunter und rang noch immer nach Luft. Sie zuckte zusammen, als erneut eine Hand nach ihrem Hals griff. Langsam hob sie ihren Blick. „Keine Angst, ich bin da!“ hauchte Victor ihr leise ins Ohr. Er strich sanft über ihren Hals und küsste ihre Wange. Ehe sie sich versehen konnte hatte er sich jedoch wieder zu den beiden anderen Vampiren umgedreht, um diese nicht zu lange aus den Augen zu lassen. „Topas, schön dich zu sehen. Ich nehmen an du wirst uns nicht helfen sie zu Rubeus zu bringen, nicht wahr?“ fragte Spinell zynisch. Zur Antwort erhielt er allerdings nur ein tiefes, bedrohliches Knurren. „Ja, das dachte ich mir!“ mit diesen Worten griff er den blonden Vampir, der vor kurzem noch zu seinem Rudel gehörte an. Malice krallte sich noch immer fest in Carlisle´s Jacke, als sie am Haus ankamen. Jasper wartete bereits auf sie und öffnete ihnen stumm die Tür. „Was ist passiert?!“ fragte er Esme, die mit ihm gemeinsam als letzte das Haus betraten. Carlisle ging sofort ins Wohnzimmer und legte Malice auf eine Couch. Bella und Alice standen sofort auf und sahen sich Malice genauer an. „Wo soll ich ihn hinbringen?“ fragte Rosalie und sah auf den Wolf in ihren Armen hinunter. „Alice hol eine Decke für ihn! Jasper zieh den Tisch zurück, wir brauchen hier Platz“ wies Carlisle seine Kinder an und hielt Malice Hand fest in seiner. Jasper hatte den Tisch gerade beiseite geschoben, als Alice schon mit der Decke die Treppe hinunter kam, alles geschah in Sekunden. Carlisle winkte Alice zu sich und lies sie die Decke vor dem Sofa ausbreiten. „Leg ihn hier hin Rosalie, er sollte nah bei Malice sein!“ Carlisle rutschte etwas zur Seite und Rosalie legte den Wolf auf die Decke. Vorsichtig strich er dem verletzten Tier durchs Fell. „Carlisle, du bist kein Tierarzt, wie müssen ihm helfen!“ Malice sah besorgt zu ihrem Wolf hinunter und strich ihm sanft über den Kopf. Carlisle sah betrübt zu Alice, doch diese schüttelte den Kopf, was Malice nicht entging. Ängstlich sah sie zwischen ihrer neuen Schwester und ihrem neuen Vater hin und her. Ihr Atem ging schneller, doch als Jasper zu ihr gehen wollte sah sie ihn wütend an. Sie streckte eine Hand aus, um ihm klar zu machen, dass er Abstand halten sollte. „Alice, Carlisle, was hatte das eben zu bedeuten? Hast du etwas gesehen Alice? Was passiert mit Xavier?“ sie richtete sich auf und setzte sich zu ihrem Wolf. Doch keiner der beiden antwortete ihr, das machte sie rasend. „Ihr wollte es mir nicht sagen? Gut, dann kümmer ich mich allein darum, das ihm geholfen wird, wenn ihr ihn schon aufgegeben habt!“ fauchte sie, doch die Aufregung war nicht gut für sie. Ein Schmerz durchzuckte ihren gesamten Körper und sie krümmte sich. Als Carlisle die Hand nach ihr ausstreckte, schlug sie diese weg und stand auf. Trotz der Schmerzen hob sie Xavier auf ihre Arme und marschierte auf die Haustür zu. „Malice, deine Verletzungen, du kannst nicht... und wo willst du überhaupt hin?“ Carlisle war aufgestanden und wollte ihr gerade nachgehen. „Ich gehe zu den Black´s!“ war ihre knappe Antwort, dann verließ sie das Haus. „Wie jetzt? Was will sie denn bei Jacob und ihrem Vater. Billy hat doch was gegen Vampire“ „Bella, ich denke nicht, das er etwas gegen sie haben wird, sie ist ja nur zur Hälfte Vampir. Ich denke sie kennen sich mit Tieren aus, vermutlich können sie ihm helfen.“ meinte Carlisle ruhig und setzte sich auf die Couch. Während Victor mit Spinell kämpfte kam Opal langsam auf Angelique zu. „Gut, dann werde ich mich eben um dich kümmern!“ doch bevor er auch nur einen Finger an sie legen konnte spürte er einen einen Druck an seiner Kehle und das er sich nicht weiter bewegen konnte. Er wurde von hinten festgehalten und im Anschluss hinfortgeschleudert. „Emmett!“ keuchte Angelique erleichtert. Der große, muskulöse Vampir grinste zu ihr nach unten und reichte ihr dann eine Hand, um ihr auf die Beine zu helfen. „Wie habt ihr? Achso... gut doofe Frage. Was ist mit Malice?“ sie wollte gerade fragen, wie sie sie gefunden hatten, doch dann trat Edward hinter einem Baum hervor. Beide Männer schüttelten den Kopf und zuckten mit den Schultern, als sie sich nach ihrer Schwester erkundigte. „Und wisst ihr was mit Xavier ist? Er wurde schwer verletzt!“ besorgt und wütend sah sie zu Spinell, der noch immer mit Victor kämpfte. Opal ging zu seinem Bruder, um ihn und Victor auseinander zu bringen. „Wir sollten gehen, das wächst uns langsam über den Kopf hier!“ forderte er ihn auf und packte ihn am Kragen. „Lass los! Ich hab ja verstanden!“ beschwerte sich der dunkelhaarige Vampir. „Wir sehen uns wieder!“ rief Opal den Freuden noch zu. „Das will ich doch schwer hoffen!“ antwortete Emmett amüsiert. „Komm, lass uns nach Hause gehen, vielleicht erfahren wird dort etwas über Malice und Xavier!“ forderte Edward seine Geschwister auf, die ihm auch sofort zustimmten und folgten. Angelique sah noch einmal zu Victor, doch dieser war bereits wieder verschwunden. Betrübt senkte sie den Blick und schloss dann zu ihren beiden Brüdern auf. Malice lief in vollem Tempo durch den Wald, nichts und niemand würde sie jetzt aufhalten können, das Leben ihres Wolfs war alles, was sie im Kopf hatte. Ihre Schmerzen schob sie beiseite, was ihr jedoch nicht ganz gelang. Es erschwerte den Weg zu den Black´s, da sie sich stark konzentrieren musste und so öfters vom Weg abkam. Xavier hing schwach in ihrem Armen und sein Atem war kaum noch wahrnehmbar. (Halt durch Xavier!) flehte sie in Gedanken. Sie war schon eine Weile gelaufen und fast am Ziel, als sie plötzlich stolperte. Sie drehte sich im Fall, um Xavier nicht hart auf dem Boden aufschlagen zu lassen. Doch kurz bevor sie den Boden erreichte packten sie zwei Hände. Unwissend, wer ihr da geholfen hatte seufzte sie erleichtert auf. „Was ist mit dem Tier, er sieht furchtbar aus!“ ertönte eine männliche Stimme. Sie drehte sich langsam um und sah in das besorgte Gesicht von einem großen Mann mit dunklem Haar. Jacob Black. Erfreut über diese außerplanmäßige Begegnung sah sie ihn flehend an. „Bitte, du musst ihm helfen, irgendjemand aus deinem Stamm muss sich doch mit Tieren auskennen!“ flehte sie und versuchte aufzustehen, doch in diesem Moment wurde ihr ihre eigenen Verletzungen wieder bewusst. Sie ging stöhnend in die Knie. „Was hast du? Du bist selber verletzt, nicht wahr?“ behutsam griff er ihr unter die Arme und half ihr aufzustehen. „Gib her, ich trage ihn, wir sollten ihn erst einmal ins Reservat bringen!“ meinte er und ging los. Doch blieb er sofort stehen und sah sie besorgt an. „Es geht schon, geh nur!“ meinte sie und hielt sich ihre schmerzende Seite. Als sie im Reservat ankamen sah sie sich in alle Richtungen um, doch Jacob steuerte sicher auf ein Haus zu. Sie folgte ihm durch die Tür und traf drinnen auf einen etwas älteren Indianer im Rollstuhl. Billy Black sah verwirrt zu seinem Sohn auf, der mit dem schwer verletzten Wolf vor ihm stand. Sie waren nicht im Haus der Black´s, das wurde Malice bewusst als eine rundliche alte Frau den Raum betrat und etwas aus einem Schrank holte. Sie wusste sofort was zu tun war. Jacob legte den Wolf auf eine Decke vor dem Ofen. „Was macht ein junges Mädchen zu dieser Zeit draußen? Und was ist passiert?“ wollte Billy sofort wissen, doch die alte Frau brachte ihn zum verstummen, als er weiter Fragen stellen wollte. „Setzt dich Kind! Hier trink das, gegen die Schmerzen!“ erklärte die Frau ihr, dann wandte sie sich Xavier zu, um ihn zu untersuchen. Angelique, Edward und Emmett waren in der Zeit bei Carlisle und den anderen angekommen. Emmett ging zu Rosalie und nahm sie in seine Arme. „Was ist passiert?“ fragte er und gab ihr einen leichten Kuss. „Ein Unfall. Malice wurde aus dem Auto geschleudert. Ich weiß nicht, wie es ging selbst für mich zu schnell. Xavier kam auf die Fahrbahn und wir sahen ihn beinahe zu spät, doch als wir ihm ausweichen überschlug sich der Wagen“ erklärte sie und senkte den Blick leicht betreten. Sie ballte wütend die Hände. „Ist euch etwas passiert?“ „Nein Bella, alles ist bestens, merkst du das nicht!?“ fauchte Rosalie sie an. „Scht!“ Emmett strich ihr beruhigend durchs Haar. „Bella kann auch nichts dafür!“ fügte er dann noch hinzu. „Wo ist Mali und ist Xavier?“ Angelique sah sich aufgebracht in der Wohnung um, konnte jedoch wieder ihre Schwester noch ihren Wolf entdecken. „Malice ist mit ihm los zu den Black´s er braucht Hilfe, die ich ihm nicht geben kann!“ Carlisle lies Alice Vision von Xavier´s Tod beabsichtigt aus, um sie nicht noch weiter aufzuregen. „Lass mich deine Verletzungen sehen Angi!“ es klang nicht danach war aber dennoch eine Aufforderung von ihm an sie, zu ihm hinüber zu kommen. Sie folgte seinen Worten und setzte sich neben ihn auf die Couch. Esme trug Carlisle´s Tasche zu ihm und stellte sie neben ihm ab. „Scheint dir ist nicht all zu viel passiert. Bei euch heilen Wunden ja schneller und besser als bei Menschen!“ meinte er, während er sich ihren Arm genauer ansah. (Doch um Malice mache ich mir Sorgen. Wir können ihr aber nicht nachgehen, die Quieleute würden uns nicht zu ihr lassen) dachte er sich, damit Edward Bescheid wusste, denn laut sagen konnte er es nicht, um Angelique´s Ruhe Willen. Edward schlug Emmett gegen auf die Schulter und deutete ihm an, ihm zu folgen, dieser tat es auch sofort. „Lass uns Malice suchen!“ forderte ihn trotz Carlisle´s indirekter Mahnung auf. Emmett wusste nicht worum es ging, war sich aber sicher es auf dem Weg erklärt zu bekommen. Ohne ein Wort zu den anderen verließen sie das Haus. Keiner bekam es mit, außer Rosalie, doch diese sagte nichts. „Wird er es schaffen?“ fragte Malice besorgt, doch die Frau antwortete ihr nicht, das machte sie nervös. Als sie erneut etwas sagen wollte hob die Frau die Hand. „Jacob mein Junge würdest du eine Sekunde mit ihr hinaus gehen?“ nickend stand er auf und folgte der Aufforderung der Frau. Doch Malice wollte nicht hinaus gehen. Entgegen der Erwartungen der Frau hob Xavier den Kopf, als Jacob sie hinausbringen wollte. Er knurrte. Sofort riss Malice sich aus seinem Griff und ging zu ihm. Doch als sie ihn berühren wollte hielt die Alte sie davon ab. Erbost und mit vor Wut aufflackernden Augen sah sie die Frau von der Seite an. „Du hast ihn hergebracht, damit ich ihm helfe oder Vampir? Also geh hinaus und lasse mir meine Ruhe!“ verwirrt darüber, dass die Alte den Vampir in ihr erkannte stand sie auf. Leicht arrogant sah sie zu ihr hinunter, verließ dann aber augenblicklich das Haus. Der Trank hatte wunder gewirkt, sie wusste nicht was darin war, aber ihre Schmerzen waren schwächer geworden. Jacob wartet mit ihr, während sie nervös auf und ab lief. „Sie kann ihm sicher helfen, keine Sorge!“ er versuchte nicht sich die Abneigung anmerken zulassen, doch sie entging Malice nicht. „Ich bin nur zur Hälfte ein Vampir! Ich hab es mir nicht ausgesucht, nichts von alle dem!!“ sie wurde lauter, hielt sich aber zurück. Denn sobald sie sich mehr aufregte spürte sie ihre Schmerzen wieder. Jacob wand den Blick ab. „Ach denk doch was du willst, mich interessiert nur mein Wolf!“ sie setzte sich auf den Boden und wartete wie ein treuer Hund darauf, dass ihr die Tür geöffnet wurde. Eine Menge Zeit verging, es war finster, als sich die Tür langsam öffnete. Ohne ein Wort winkte sie die beiden herein. Malice ging sofort zu Xavier, doch dieser schlief. „Es stand nicht gut um ihn! Das Tier denk nur an dich und nicht an sich!“ die Alter setzte sich hinter ihr auf einen Stuhl und starrte zu ihr hinüber. „Was war das vorhin für ein Trank?“ Malice hatte sich das schon die ganze Zeit gefragt und das Grinsen der Alten verhieß nichts Gutes. „Nun, woher meinst du, wusste ich was du bist?! Es war ein Trunk aus verschiedenen Kräutern, mit Blut angereichert!“ Malice sah sie fassungslos an. Dann sprang sie auf. „Du alte Hexe wagst es, mir Blut unter zu jubeln!?“ fragte sie aufgebracht. Jacob hielt sie von hinten fest, bevor sie sich auf die Alten stürzen konnte. „Ein wenig zu temperamentvoll, würde ich meinen. Deine Verletzungen zeigen mir, das du unmöglich ein Vampir sein kannst, die Wirkung des Blutes auf dich hingegen beweist mir das Gegenteil!“ sie sah Jacob an. „Sie ist zur Hälfte Mensch.“ gab er zur Antwort, die nicht gestellt wurde. „Ich denke, wir werden jetzt gehen!“ Malice riss sich los und richtete ihre Jacke. „Nein meine Liebe, 'ihr' werdet nirgendwo hin gehen, du kannst gehen, aber der Wolf bleibt hier!“ „Was erdreistest du dich altes Weib!“ Malice knurrte sie wütend an, was Xavier dazu brauchte aufzuschrecken. „Du bringst diesem Tier den Tod!!“ auch die Alte wurde nun lauter. „Dennoch, sollte das Tier nicht selber entscheiden können, was es will? Er ist schlauer als jeder Mensch! Schlauer als ihr und schlauer als ich! Er geht, wohin er gehen will!“ das Schweigen der Alten diente merklich als Zustimmung. Malice kehrte allen Raum den Rücken und öffnete die Tür. Keine Sekunde verging, als Xavier auch schon aufsprang und ihr folgte. Er humpelte, doch der einzige Gedanke das Wolf´s war, nicht dort in dieser Hütte zu bleiben, sondern mit Malice nach Hause zu gehen. Malice stellte dies mit Freuden fest und die anderen ließen den Wolf gewähren, so war es abgesprochen. „Danke für die Hilfe!“ meinte Malice noch knapp, dann verschwand sie in der Dunkelheit. Sie liefen bis zur Straße, dann hielten sie das erste mal an. „Soll ich dich lieber tragen?“ fragte sie ihn besorgt, doch der stolze Wolf lief einfach an ihr vorbei. „Das fasse ich dann einfach mal als ein nein auf!“ sie lächelte und folgte ihm. Nach einiger Zeit trafen sie auf Emmett und Edward. „Meine Güte, du siehst wirklich übel aus!“ Emmett sah sie sich noch einmal von nahem an. Er betrachtete wie eine Touristenattraktion. „Ja Emmett ich freue mich auch dich wieder zu sehen!“ konterte sie und stieß ihn etwas von sich weg. „Ah sorry, so meinte ich das doch nicht. Aber das Auge sieht echt cool aus, damit kannst du klein Kindern sicher einen Schrecken einjagen!“ „Und du? Weil du ja so harmlos aussiehst!“ sie streckte ihm frech die Zunge heraus. „He!“ er knuffte sie vorsichtig in die Seite, dann lachten alle drei und machten sich ohne die Quieleute in irgendeiner Art zu erwähnen. Sie beeilten sich extra und Emmett trug Xavier, der reichlich wenig begeistert davon war, doch sie hatten vor so schnell wie möglich zu Hause anzukommen, da sie alle drei wussten, die anderen sitzen wie auf heißen Kohlen und warteten auf ihre Rückkehr. So wurden sie auch stürmisch begrüßt. Rosalie kam zu Emmett, Bella zu Edward und Carlisle, Esme und Angelique zu Malice. „Du siehst besser aus Malice, woran liegt es?“ fragte Carlisle und strich seiner Tochter übers Gesicht um ihre Verletzungen zu betrachten. „Diese Hexe von den Quieleute gab mir so einen komischen Trank in dem Blut war!“ erzürnt knurrte sie und ging an ihnen vorbei ins Wohnzimmer. „Dann wirkt Blut heilend auf euch?“ hakte Carlisle nach und alle folgten Malice. Sie lies sich auf der Couch nieder und Emmett setzte Xavier neben ihr ab, sodass der treue Wolf seinen Kopf auf ihrem Schoß ablegen konnte. „Ja, sowas in der Art, aber ich würde lieber sterben, als Blut zu trinken. Nun... eigentlich, diese Hexe hat es mir zu meiner Unwissenheit gereicht.“ sie knurrte erneut und ballte die Hände zu Fäuste. „Aber zumindest geht es dir jetzt besser, ein sehr zu begrüßender Nebeneffekt!“ merkte Esme ruhig an. Doch Malice schnaubte wütend. „Du kannst ja wohl voll vergessen, dass wir dich sterben lassen, jetzt wo wir wissen, wie wir dem am besten aus dem Weg gehen!“ Emmett sah sie leicht ernst, aber auch neckisch an. „Ja Emmett ich weiß!“ sie schüttelte genervt den Kopf. Angelique setzte sich neben ihre Schwester und lehnten ihre Kopf an sie. „Ich denke ihr solltet schlafen gehen, morgen ist Schule!“ kam es unerwartet von Carlisle. Alle sahen ihn ungläubig an. Bella sah erschrocken auf die Uhr und dann machte sie sich sofort mit Edward auf den Weg nach Hause. Es war bereits nach Null Uhr und auch wenn die Schwestern nicht so recht glaube wollten, das Carlisle sie morgen ernsthaft zur Schule schicken wollte, machten sie sich auf zu ihrem Zimmer. Sie wünschen ihren Eltern und Geschwistern noch eine Gute Nacht, dann schlossen sie die Tür hinter sich. „Also ich bin für Poker!“ platzte Emmett heraus. „Nicht schon wieder!“ beschwerte Rosalie sich, doch alle anderen waren einverstanden und so verbrachten sie den Rest der Nacht mit Karten spielen. Kapitel 8: Zwei neue Schüler ---------------------------- Kapitel 8 Zwei neue Schüler Die Schwestern wurden sehr früh wach. Viel zu früh, es war noch dunkel draußen und der Schulbeginn lag in weiter Ferne. Malice stand aus ihrem Bett auf und schaltete das Licht an, dann betrachtete die sich im Spiegel. Die Wunden waren alle verschwunden, nur ihr blutunterlaufenes Auge lies noch vermuten, dass sie einen Unfall hatte. Sie wandte sich zu ihrer Schwester, die noch in ihrem Bett saß und sich streckte. Auch ihre Verletzung schien verheilt, sonst hätte sie ihren Arm unmöglich so in die Höhe recken können. „Wo Mali, du siehst aus, als wäre nie etwas gewesen!“ stellte Angelique begeistert fest. „Ich wünschte das könnten wir auch von Xavier sagen...“ Malice sah betrübt zu dem Wolf, der wie versteinert in ihrem Bett schlief. Auch Angelique´s Blick wurde trauriger. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und Alice und Jasper standen vor ihnen. „Was herrscht denn hier für eine trübe Stimmung so früh am morgen?!“ fragte Jasper, wurde in diesem Moment aber schon von Alice zur Seite gedrückt. „Ihr seid ziemlich früh wach. Wollt ihr etwas frühstücken?“ die Frage war rein rhetorisch, denn Alice hatte bereits etwas zubereitet. Zu ihrer Überraschung schien Malice jedoch nicht sehr begeistert. Angelique hingegen sprang auf und rannte auf Alice zu. „Du bist die beste!“ meinte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange, woraufhin Alice ein noch strahlenderes Lächeln aufsetzte, als sie es ohnehin schon drauf hatte. Malice setzte sich zu ihrem Wolf und strich ihm vorsichtig durchs Fell. (Vielleicht wärst du bei den Quieleute doch besser aufgehoben gewesen) dachte sie sich, dann stand sie auf und kramte ein paar Sachen aus ihrem Schrank. „Wie kommst du darauf?“ es war Edward, der in der Tür hinter Jasper auftauchte und sie verwundert ansah. „Nicht so wichtig!“ sie seufzte und drängte dann alle aus dem Zimmer, um sich anziehen zu können. Angelique war zu dieser Zeit bereits unten in der Küche und schlang ihr Frühstück herunter. „Schling nicht so, du hast doch mehr als genug Zeit!“ belehrte Carlisle sie väterlich. Angelique errötete und Carlisle musste lachen. Kurz darauf kamen die anderen herunter. „Malice geht es nicht gut, Xavier sollte schnell wieder gesund werden!“ meint Jasper zu Carlisle. „Sollte ich nach ihr sehen?“ fragte dieser, doch Jasper schüttelte den Kopf. „Körperlich ist sie wieder fit, scheint nur noch das Auge betroffen zu sein!“ „Außerdem zieht sie sich gerade an!“ fügte Edward Jasper´s Worten hinzu, als er Carlisle´s fragenden Blick bemerkte. Carlisle nickte dankend und setzte sich zu Angelique. „Wir werde morgen Sonne bekommen, also können die anderen nicht mit euch gehen. Wir machen offiziell einen Ausflug, da ihr nun zur Familie gehört solltet ihr denke ich lieber auch bei uns bleiben, sonst würde man uns noch als Rabeneltern darstellen, wenn wir nur euch zur Schule schickten!“ erklärte Carlisle ihr kurz, dann verließ er die Küche auch wieder und kam kurze Zeit mit seiner Tasche zurück. „Ich werde denn zur Arbeit gehen. Macht es gut meine lieben!“ zum Abschied hauchte er seiner Frau einen Kuss auf die Lippen und Angelique einen auf die Stirn. Denn anderen nickte er zu. „Hmm, warum bekommt ihr keinen Kuss?“ Angelique´s Frage brachte alle zum schmunzeln. „Nun wir sind wohl schon zu alt dafür, schade eigentlich!“ meinte Emmett spielerisch beleidigt, als er die Küche betrat. „Ich bin kein Kind mehr!“ beschwerte Angelique sich und im selben Moment fiel ihr der Löffeln ins Müsli, woraufhin alle losprusteten und sie sich mit Milch bespritzte. „Sicher, du bist total erwachsen!“ Malice kam gerade die Treppe herunter und lies es sich nicht nehmen einen Spruch zu dem Thema loszulassen. „Verbündest du dich jetzt mit Emmett oder was soll das werden?“ fragte Angelique beleidigt und wischte sich die Milch vom Shirt. Malice setzte sich auf einen Stuhl ihrer Schwester gegenüber. Sie sah sie ernst an. Das beunruhigte Angelique, was Malice nicht entging, deswegen grinste sie dann auch schnell. „Klar, das lass ich mir nicht entgehen!“ fügte sie dann noch hinzu, um dass Grinsen zu unterstreichen. Doch Jasper sah sie ernst an, er wusste, was wirklich in ihr vorging. Carlisle war zu der Zeit bereits in seinem Auto auf dem Weg zum Krankenhaus. An einer Ampel traf er dann auf zwei ihm langsam immer bekanntere Gesichter. Vincent und Victor sahen ihn an und er forderte sie freundlich auf, in den Wagen zu steigen. „Was führt euch zu mir? Ich kann mir nicht vorstellen, das ihr zufällig auf mich gestoßen seid“ fragte er freundlich und fuhr weiter, als die Ampel auf grün schaltete. „Nicht wirklich, nein!“ kam es von Victor, der sich hinten ins Auto gesetzt hat. „Nun?“ Carlisle sah Vincent an, der neben ihm saß. „Es geht um die Schwester, wie du dir sicher denken kannst!“ begann dieser und erwiderte den Blick. „Du kennst die Geschichte? Von uns und ihnen meine ich?“ „Grob denke ich. Malice ist immer sehr sparsam mit Worten, wenn es um die Vergangenheit geht“ „Kann man ihr nicht verübeln!“ kam es von Victor und Carlisle nickte zustimmend. „Vic und ich würden gerne deinen Rat einholen. Wir haben den Juwely den Rücken gekehrt, doch unsere nächsten Schritte sind unklar. Wahrscheinlich werden wir die Stadt verlassen, dann würde wir den Schwester jedoch nie wieder vor die Augen treten. Was denkst du, was besser ist. Vielleicht haben sie dir gegenüber etwas erwähnt. Da wir sie eine Weile nicht gesehen haben und das nicht ohne Grund, es wäre zu gefährlich für sie geworden!“ „Vincent, dieser Gedanke ist doch nun hinfällig oder sehe ich das falsch? Ihrem Vater ist alles klar und ihr habt Juwely verlassen, warum wollt ihr euch weiterhin von den beiden fern halten?“ Carlisle Worte brachten die beiden Männer zum nachdenken. „Er hat Recht Vinc!“ meinte Victor nach einer Weile. „Wir haben die Vergangenheit gemeinsam mit unserem Rudelnamen hinter uns gelassen, warum sollten wir das mit ihnen machen, unsere Entscheidung war richtig, das sagte ich dir doch!“ Carlisle sah leicht verwirrt in den Rückspiegel. „Entscheidung?“ fragte er an beide gerichtet und Vincent antwortete. „Wir gehen wieder zur Schule!“ sie standen gerade erneut an einer Ampel und beide stiegen aus. „Ich bin sicher wie sehen uns wieder!“ mit diesen Worten verabschiedeten sich die zwei von Carlisle und er fuhr weiter. 'Ob sie das mit der Ernährung so leicht hinbekommen? Jasper war bei weitem nicht so lang an Menschenblut gewöhnt wie die beiden. Wir werden sehen!' er schloss seine Gedanken zu diesem Thema ab, als er am Krankenhaus ankam und ausstieg. „Guten morgen Dr. Cullen!“ wurde er von einer Schwester begrüßt. Er erwiderte die Begrüßung mit einem Nicken und ging hinein. „Ich fahre dann schon einmal vor!“ meinte Edward und verabschiedete sich von seinen Geschwistern. „Vielleicht wird das ja zur Abwechslung mal wieder ein normaler Tag!“ Emmett streckte sich, bemerkte aber auch sofort Malice skeptischen Blick. „Was ist in unsrem Leben bitte normal?“ mit diesen Worten erhob sie sich. Ihr Essen hatte sie nicht angerührt. Angelique schnappte sich ihre Schüssel und spülte sie schnell ab, um ihrer Schwester dann schnell nach oben zu folgen. Diese wollte jedoch nur ihre Taschen holen und stand schon wieder vor ihr, als sie gerade die Stufen hinaufrennen wollte. Malice hielt ihrer jüngeren Schwester ihre Tasche hin. „Lass uns losfahren!“ zu Angelique´s Überraschung lächelte Malice. Erfreut erwiderte sie das lächeln und rannte ihr nach zum Auto. Emmett sah Malice leicht verwirrt an. „Was? Zu früh kommen hat noch niemandem geschadet!“ sie sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und verschränkte die Arme. „Ich hab doch gar nichts gesagt Mali?!“ er knuffte ihr leicht mit der Faust gegen die Schulter und grinste sie breit an. „Ist das eigentlich eine Maske? Oder lässt du dir Botox spritzen? Dieses ewige Grinsen muss doch irgendwann langweilig werden!“ „Nicht wenn man jemanden damit ärgern kann!“ konterte er und nahm sie in den Schwitzkasten. Sie musste lachen und versucht sich aus seinem Griff zu befreien. Um ihn dazu zu bringen sie loszulassen, zog sie ihm am Ohr. Er lies locker und sie rannte zur Tür hinaus, streckte ihm aber noch frech die Zunge heraus. „Hmm, auf die Idee hätte ich auch schon mal kommen können, dir einfach die Ohren langzuziehen!“ meinte Rosalie, die das Geschehen kritisch beobachtet hatte. „Aber naja, ich will ja keinen Dackel zum Mann haben, nicht wahr?“ setzte sie fort und grinste. „He! Warum müssen sich Frauen immer miteinander verbünden?“ er packte sie von hinten und biss ihr sanft in den Hals. Beide kicherten verliebt und machten sich ebenfalls auf zu ihrem Auto. Jasper und Alice lächelten sich an und Alice kicherte ebenfalls leise. „Soviel zum Thema erwachsen, nicht war?“ meinte sie zu ihrem Mann und nahm seine Hand, dann folgten auch sie den anderen. „Malice, ich glaube wir sollten dir mal ein neues Auto kaufen, wie alt ist der Wagen?“ „Rose, sag nichts gegen meinen guten, alten Renault er ist mir immer treu geblieben und musste nie zur Reparatur!“ Malice lachte und öffnete ihren Wagen. „Egal, du brauchst ein schöneren, schnelleren Wagen!“ beschloss Rosalie und Malice lachte nur zur Antwort. Als alle in ihren Autos saßen fuhren sie los. Edward stand noch vor Bella´s Haus und wartete darauf, dass sie heraus kam, was sich dieses mal etwas in die Länge zog, sehr zu seiner Verwunderung. Er lehnte an der Motorhaube, sein Blick auf das Haus gerichtet. Als sie endlich kam ging er zur Beifahrertür und öffnete sie für sie. Mit einem genervten Seufzer setzte Bella sich ins Auto und Edward stieg auf der Fahrerseite ein. Er beugte sich zu ihr herüber und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, mein Vater war der Meinung mir eine Predigt halten zu müssen, weil ich gestern so spät zu Hause war!“ erklärte sie mit entschuldigender Mine. „Schon okay, er hat ja eigentlich auch Recht!“ er lächelte sie an und startete den Motor. „Wie geht es Mali, Angi und Xavier?“ fragte sie sofort, nachdem sie auf der Straße waren. „Dem Mädchen geht es gut, Xavier brauch noch etwas Zeit!“ er nahm eine Hand vom Lenkrad um ihre in seine zu nehmen. „Ah...!“ meinte Bella nur und sah aus dem Fenster. „Es wird alles wieder gut Bella. Alice meinte er schafft es, auch wenn es anfangs nicht danach aussah, die Vision änderte sich, als Malice bei Jacob war. Ob es nun an der Hilfe dieser Kräuterhexe lag oder an Xavier seinem Willen weiß sie nicht, aber es ist doch auch wichtiger, dass er es schafft!“ als Bella diese Worte hörte atmete sie erleichtert aus und ihre Anspannung legte sich. „Scheinbar will Rosalie Malice ein neues Auto kaufen. Wusstest du, das Malice morgen Geburtstag hat? Bei weiten kein Grund zum feiern, zumindest für Frauen, die auch ihrem Alter entsprechend aussehen. Emmett meinte er holt ihr ein Karte mit Glückwünschen zum 18 oder so. Spinner!“ „Naja, wo er Recht hat. Eigentlich wird sie doch 18. Zumindest für alle Normalsterblichen in dieser Stadt.“ „Ja, da hast du wohl Recht!“ er lachte leicht. Sie kamen ziemlich zeitgleich mit Edward und Bella an der Schule an. Es regnete und die Sicht war mehr als schlecht. Malice bog gerade um die Ecke, als ein andere Wagen sie schnitt. Sie zog das Lenkrad rum, konnte aber weiter nichts machen. Angelique sprang schnell auf ihren Schoß, da das andere Auto Sekunden darauf direkt gegen die Beifahrerseite prallte. Leichte erschrocken sah Angelique hinüber. Es war Tyler, der eigentlich keinen Führerschein mehr haben durfte. Malice stieg aus dem Wagen und sah schockiert, was er mit ihrem Auto angestellt hatte. (Ich bring dich um du verdammter Penner!) fluchte sie in Gedanken. Gerade als sie sich auf ihn stürzen wollte packte sie jedoch Edward von hinten. „Ganz ruhig!“ flüsterte er. Bella stand direkt hinter ihm, gemeinsam mit Emmett, Rosalie und den anderen. „Tyler, der wurde doch der Führerschein weggenommen, wieso fährst du Auto?“ fragte Bella verständnislos, während Edward noch immer Malice im Zaum hielt. „Es tut mir Leid! Der Regen war so stark und die Fahrbahn rutschig und den Führerschein habe ich gestern wieder bekommen!“ er stieg aus seinem Auto und sah sich alles ganz genau an. „Du Idiot hättest meine Schwester fast zerquetscht, ist dir das klar man?!“ brülle Malice wütend, was Tyler einen Schritt zurückweichen lies. „He, ich hab mich doch entschuldigt!“ beschwerte er sich dann. „Klar, damit ist es ja auch aus der Welt geschafft!“ sie beruhigte sich langsam wieder und brachte Edward dazu sie loszulassen. „Alles okay Angi?“ Bella ging zu Angelique, die schockiert das Auto betrachtete. „Ich schätze nun erübrigt sich die Frage nach einem neuen Auto!“ Malice sah Emmett erst sauer an, doch dann legte sich ihre Wut fast endgültig. „Tzz, danke für den Hinweis Emmett!“ sie ging zu ihm und boxte ihm in den Bauch. „Uff! Immer wieder gerne Mali!“ er strich sich über die Stelle, gegen die Malice geschlagen hatte und zwinkerte ihr frech zu. „Sollen wir einen Krankenwagen rufen?“ wollte Eric wissen, der gerade hinter der Familie aufgetaucht war. „Nein, aber ich fürchte einen Abschleppwagen, mit dem Auto kann ich sicher nirgends mehr hin fahren!“ Malice seufzte und ging an Eric vorbei, der ihr mitleidig auf die Schulter klopfte. „Habt ihr schon gehört, wir bekommen schon wieder neue Schüler!“ erzählte Eric Bella, Malice und Angelique beim hineingehen. „Schon wieder? Ich wusste nicht, dass wir überhaupt noch Platz haben!“ es war Jessica, die ihm antwortete, kurz nachdem sie hinter ihnen aufgetaucht war. „Das frage ich mich auch. Es sollen zwei Jungs sein! Mehr weiß ich auch nicht!“ Jessica und Eric liefen nun vor Malice und den anderen. „Wir sehen uns in der Cafeteria.“ mit diesen Worten verabschiedete sich alle voneinander. Jeder ging in seinen Unterrichtsraum. Malice ging gemeinsam mit Edward, Bella und Mike zum Biologieraum. Sie setzten sich auf ihre Plätze und warteten auf den Lehrer, der etwas spät dran war. Als er dann den Raum betrat ging ein Jauchzen durch die Reihen der Mädchen. Dem Lehrer folgte ein gutaussehender, junger Mann. Der Lehrer lächelte bei der Reaktion der Mädchen. „Meine Damen. Und auch die anderen. Das ist Vincent Dubois. Er kommt aus Frankreich und wird ab heute auf unsere Schule gehen. Setz dich doch bitte hinten auf den freien Platz hinter Malice und Mike!“ die Mädchen kicherten und Vincent schritt langsam und elegant auf den Platz hinter Malice zu. Perplex sah sie ihn an und vergaß glatt das atmen, bis Mike ihr leicht in die Seite stieß. Sie zuckte zusammen und sah zu ihm hinüber. Erst jetzt realisierte sie wieder, dass sie in der Schule war. Auch Bella und Edward wandten sich mit fragendem Blick nach hinten um und sahen Vincent hinterher. Dieser setzte sich jedoch ohne ein Wort und einen Blick hinter Malice und folgte dem Unterricht. Das war für Malice nicht mehr möglich, sie war zu stark abgelenkt, bekam nicht einmal mir, was der Lehrer sagte. So bemerkte sie auch nicht, dass sie an der Reihe war. „Miss Noire? Nein Miss Cullen, Verzeihung!“ wiederholte er sich, doch Malice bemerkte ihn immernoch nicht. Vincent trat hinten gegen ihren Stuhl und sie schreckte auf. „Miss Cullen, es tut mir wirklich Leid, wenn ich sie aus ihrer Gedankenwelt gerissen habe, aber würde es ihnen etwas ausmachen, mir diese Frage zu beantworten?“ er deutete auf die Tafel und Malice folgte verwirrt seinem Blick. Sie schwieg, da sie nicht wusste, worum es ging, doch Vincent flüsterte ihr, für niemand anderen hörbar, die Antwort zu. Angelique kam gerade erst an ihrem Unterrichtsraum an und als sie ihn betrat, fiel ihr Blick sofort auf den neuen Schüler. Der Lehrer sprach sie gerade an, was ihr durch das bemerken von Victor jedoch nicht wirklich auffiel. „Miss Cullen? Warum kommen sie jetzt erst? Miss Cullen? MISS CULLEN!“ der Lehrer brüllte zum Ende hin, was Angelique aus ihrer Trance erwachen lies. Sie zuckte erschrocken zusammen, lief rückwärts und stieß den Kleiderständer um, den sie hektisch versuchte aufzufangen. So lässig wie möglich stellte sie ihn wieder an seinen Platz und sah dann entschuldigend zum Lehrer. „Ich habe von ihrem kleinen Unfall vorhin gehört, sind sie sicher, dass alles in Ordnung mit ihnen ist? Ich lasse ihnen das heute einmal durchgehen, der Schreck steckt ihn sicher noch in den Gliedern. Sehen sie aber zu, dass das nicht mehr passiert! Setzen sie sich nun!“ ohne etwas zu erwidern ging sie an ihm vorbei zu ihrem Platz neben Tyler. Victor sah sie nicht an, auch wenn er am Tisch neben ihr saß. (Warum immer ich...!?) fluchte sie innerlich. Dann versuchte sie möglichst auffällig dem Unterricht zu folgen, damit sich eine Situation wie am Anfang der Stunde nicht wiederholte. Als es klingelte stand sie so schnell wie möglich auf und rannte aus dem Raum. Sie rannte direkt zum Biologieraum, weil sie Malice sofort von ihrer Entdeckung berichten wollte. Malice stand nicht weniger unter Strom als ihre Schwester und rannte lief ihr schon entgegen, auf halber Strecke trafen sie dann aufeinander. Doch bevor sie sich Gegenseitig berichten konnten, deuteten sie überrascht hinter die andere. „Ihr... das... hier?“ Malice sah verwirrt zwischen Vincent und Victor hin und her, als Bella und Edward auch aus dem Biologieraum kamen. „Was macht ihr hier?“ fragte Edward, um seinen Schwestern etwas unter die Arme zu greifen. „Wir gehen zur Schule, wie alle anderen auch. Ich muss gestehen, ich habe es mir etwas leichter vorgestellt, ich fürchte die Schule damals war etwa anders und vor allem ist sie zu lange her“ erklärte Vincent. Malice starrte ihn noch immer an, als würde sie erwarten, er täte jede Sekunde verschwinden müssen. Vincent grinste und legte einen Arm um ihre Schulter. „Jetzt schau nicht so, freu dich doch einfach!“ doch Malice war nicht nach Freude zu Mute. „Tzz, als könnte ich mich freuen, wann haut ihr denn das nächste mal ab?!“ wütend schlug sie seinen Arm von ihrer Schulter und ging davon. Angelique rannte ihr ohne ein Wort nach. „Scheint das wird schwieriger als erwartet“ stellte Victor fest und Vincent seufzte zur Zustimmung. „Was habt ihr erwartet?“ verständnislos schüttelte Bella den Kopf und ging auch. „Ihr müsst jetzt schon um sie kämpfen, zumindest was Malice angeht, Angelique ist da nicht das Problem!“ waren Edward´s letzte Worte, bevor er Bella nachlief. Die beiden Männer seufzten und ließen leicht die Köpfe hängen, dann machten auch sie sich zu ihrer nächsten Stunde auf. Später in der Mittagspause hatte sich Malice Wut noch nicht verzogen. Stumm vor sich hin grummelnd saß sie Emmett gegenüber, warf aber gelegentlich einen leichten Blick zur Seite, zu dem Tisch an dem Vincent und Victor saßen. Emmett verpasste ihr einen leichten Tritt gegens Schienbein. „Was??!“ fauchte sie und lies sie sofort in Ruhe. Sein Blick wanderte zu Jasper und dann zu Edward, beide schüttelten die Köpfe. Plötzlich packte er die Hände auf den Tisch und stand auf. Rosalie tat es ihm gleich. „Wir sehen uns dann zu Hause!“ meinte er und wandte ihnen den Rücken zu. Verwirrt sahen Malice und Angelique den beiden nach. „Wir sind für die nächsten Stunden entschuldigt, keine Sorge!“ flüsterte Rosalie den Schwestern zu, bevor sie Emmett hinterher lief. „Mit wem fahren wir eigentlich nach Hause?“ Malice war wieder eingefallen, das ihr Wagen nicht mehr zu gebrauchen war. Und als Emmett und Rosalie sich verabschiedete wunderte sie sich stark, da sie dachte, Angelique und sie würden mit ihnen zusammen nach Hause fahren. „Ihr fahrt bei uns mit, was sonst. Wie kommst du darauf, das ihr laufen müsstet?“ Edward sah sie vorwurfsvoll an. „Das hab ich ni-... achso, okay“ ihr fiel mitten im Satz ein, dass Edward ja Gedanken lesen konnte, also warum sollte sie ihre Gedanken bezüglich des Heimweges abstreiten. Es klingelte und alle erhoben sich. „Gut, nach dem Unterricht dann bei deinem Auto!“ Malice hatte sich gerade etwas beruhigt durch die Abwechslung des Gespräches, doch dann sah sie die beiden wieder und ihre Stimmung schwang um. „Mali, was hast du? Könne wir ihnen nicht einfach noch eine Chance geben?“ fragte Angelique flehend, als sie gerade auf dem Weg zum Französischunterricht waren. Zur Antwort erhielt sie jedoch nur ein tiefes, kehliges Knurren. „Genau, hast du nicht selber einmal gesagt, jeder hat eine zweite Chance verdient? Ich glaube das war, als dein Vater zurück nach Hause kam!“ Vincent und Victor tauchten ohne Vorwarnung hinter den beiden auf, doch während Angelique sich erschrocken umdrehte, schien Malice sie schon bemerkt zu haben. Sie schwieg und betrat den Raum. Angelique seufzte und sah Victor entschuldigend an. Sie setzten sich auf ihre üblichen Plätze und folgten desinteressiert dem Unterricht. Dieser kam Malice ewig vor, da sie kein Wort des Lehrer mit anhörte, sondern die ganze Zeit überlegte. Sie verließ nicht schlauer als zu vor die Klasse und nach dem restlichen Unterricht des Tages gingen die Schwestern hinaus und warteten auf Bella und Edward. Alice und Jasper kamen bereits früher aus dem Gebäude und stellen sich neben die beiden. Gerade als Alice etwas sagen wollte knurrte Malice, denn sie entdeckte die beiden Männer, die ebenfalls Unterrichtschluss hatten und gerade die Schule verließen. „Bis morgen Mali Angi!“ Vincent sah Malice durchdringend an und nickte Angelique anschließend zu. Victor schenkte ihr ein Lächeln und umgekehrt. „Wieso bist du nur so stur? Vincent hatte doch Recht, mit dem was er gesagt hatte!“ Angelique´s Blick war von Vorwürfen geprägt, doch Malice reagierte nicht, sie sah den Männern noch nach. Dann wandte sie sich zu ihrer Schwester um. „Ja, ich bin stur! Aber was hält dich davon ab, deinen Weg zu gehen? Nur weil ich noch nicht bereit bin Vincent zu verzeihen, heißt das nicht, dass du und Vic auch dazu gezwungen seid Abstand zueinander zu halten!“ Malice sah sie fragend an. Diese Worte schienen für Angelique unerwartet zu kommen, da sich ihre Augen weiteten. „Ehrlich?“ fragte sie ungläubig. „Angi, du bist doch langsam alt genug oder? Ich mache dir doch keine Vorschriften mehr, außer was die Sache mit dem Blut angeht...“ Malice wandte den Blick nur kurz ab und entdeckte gerade Edward und Bella aus der Schule kommen. „Dann... dann komme ich heute später!“ meinte Angelique nur noch und rannte dann Victor und Vincent nach. Diese Reaktion kam ein wenig unerwartet. Malice drehte sich um, doch da war Angelique bereits verschwunden. Fragen sah sie zwischen den anderen hin und her, doch diese zuckten nur mit den Schultern. „Könnte ich doch nur so sorglos wie sie sein...“ ein trauriges Seufzen entfuhr Malice und sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Und was hält dich davon ab?“ Edward schloss gerade die Türen auf und öffnete Bella die Tür, als er sie kurz ansah. Malice fiel keine Antwort auf diese Frage ein, also schwieg sie und senkte den Blick. Dann stiegen auch die anderen in den Wagen. Malice saß hinten neben Jasper und Alice, Jasper in der Mitte. „Vielleicht bin ich verbittert...“ war Malice späte Antwort auf Edward´s Frage, als sie bereits losgefahren waren. Kaum einer im Auto fand noch einen Bezug zu dieser Antwort, doch Edward wusste sofort worum es ging und auch Jasper wurde es schnell klar. „Nein, ich denke nicht, dass es schon so schlimm ist. Du bis einfach ein gebranntes Kind, welches das Feuer scheut, das ist normal. Angelique war früher doch noch viel jünger und hat von alle dem nicht all zu viel mitbekommen!“ diese Worte beruhigten Malice etwas, was Jasper erleichtert feststellte. „Hmm... ja, vielleicht.“ Malice Blick wanderte wieder aus dem Fenster, um nicht mit ansehen zu müssen, wie die beiden Pärchen im Auto anfingen Händchen zu halten. Angelique war mit offenen Armen von Victor empfangen worden. Er drückte sie fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kannst du deiner Schwester vielleicht etwas von dieser Sorglosigkeit abgeben? Dann wäre es für mich eventuell leichter, ihr Herz zurück zu gewinnen!“ beschwerte Vincent sich, meinte es aber eher scherzend. „Du hast es nie ganz verloren Vincent!“ antwortete sie und wandte den Blick kurz von ihrem geliebten Victor ab. „Meinst du, ja?“ „Ich meine nicht, ich weiß“ sie sah ihn sicher an, widmete sich dann aber wieder mit verliebtem Blick Victor. Kapitel 9: Alles Gute --------------------- Kapitel 9 Alles Gute Malice war schon früh im Bett gewesen und hatte sogar ihre Sachen angelassen, doch konnte sie allerdings nicht eher schlafen, bis Angelique zu Hause war und das war nicht früh. Umso unausgeschlafener war sie, als sie morgens um halb sieben von ihrer völlig aufgedrehten Schwester geweckt wurde. Angelique sprang auf ihrem Bett herum und zog ihr die Decke weg. „He Angi, heute ist keine guter Tag zum sterben, lass mich schlafen!“ grummelte sie und schob ihre Schwester grob zur Seite, so dass diese vom Bett auf den Boden fiel. Ihr kleiner Sturz brachte jedoch die anderen dazu ins Zimmer zu stürzen. „Happy Brithday!!“ brüllten alle im Chor. Malice richtete sich erschrocken auf und als sie alle sah, lies sie sich wieder zur Seite fallen und zog sich die Decke über den Kopf. Doch ihre Ruhe sollte sie nun nicht mehr haben, die Nacht war vorbei. Emmett ging sofort zu ihr und zog ihr die Decke weg. „Seid ihr heute alle lebensmüde oder was?“ sie versuchte ihrer Decke nachzuspringen, doch Emmett hatte sie bereits quer durchs Zimmer geschmissen und lies Malice nicht an sich vorbei. Sie verschränkte die Arme und sah mit verengtem Blick zu ihm hinauf. Doch er lies ihr keine Chance, sich noch weiter zu beschweren, stattdessen packte er sie und rannte mit ihr hinunter ins Wohnzimmer, wo er sie abstellte und sich vor ihre Geschenke postierte. Malice brauchte einen Weile, bis auch ihr Gehirn unten angekommen war. Erst als die anderen auch unten waren und Angelique aufgekratzt an ihr vorbei rannte bekam sie mit, wo sie sich befand. „Auspacken!!“ forderte Angelique und stellte sich neugierig neben die Geschenke ihrer Schwester, als sie eines öffnen wollte schlug Emmett ihr leicht auf die Finger. Zur Antwort streckte sie ihm jedoch nur dir Zunge heraus, woraufhin er sie durch das halbe Haus jagte. Malice sah der Katz und Maus Jagd skeptisch zu und wurde von ihr auch vollkommen von ihren Geschenken abgelenkt. Dann legte Carlisle einen Arm um sie und bugsierte sie langsam zu ihrem Geburtstagstisch. „Also Leute... mein Alter ist nun wirklich kein Grund mehr zur Feier...!“ beschwerte sie sich, doch das beeindruckte niemanden. Auch Emmett und Angelique kamen endlich wieder zum stehen. Angelique stolperte und wäre um Haaresbreite im Kuchen gelandet, doch Alice sprang schützend vor diesen und fing sie auf. Stille durchfuhr die Familie, doch dann mussten alle anfangen zu lachen. Auf einmal kam Malice ein Gedanken, auf den sie vorher nicht gekommen war. „Ach Alice, wird heute wirklich die Sonne scheinen? Oder war das nur eine Ausrede, um meinen Geburtstag zu feiern?“ bei ihren letzten Worten wandte sie sich an Carlisle und sah diesen skeptisch an. Das Grinsen der beiden verriet sie und Malice musste nicht weiter nachhaken. „Aber es soll zumindest nicht regnen!“ wandte Alice ein und war nun nicht weniger aufgeregt als Angelique. Das entging Malice nicht und so beschloss sie, sich nun doch endlich ans Geschenke auspacken zu machen. Sie nahm ein kleineres Paket in die Hand und wurde sofort von Angelique angesprungen. „Juhuu!! Meins zuerst!! Gewonnen!!“ Angelique grinste Emmett frech an und dieser erwiderte die Geste. Malice hielt das Paket stumm in der Hand und sah zwischen Emmett und Angelique hin und her. Dann schüttelte sie den Kopf und öffnete das Geschenk. „Wow, einfallsreich... äh danke Angi!“ Malice drehte und wendete ihr Geschenk in ihren Hände, wusste jedoch nichts damit anzufangen. „Man Malice! Das haben Vic und ich dir gekauft. Das ist neues Handy, wie alt wirst du 80?“ fragte sie frech und erwähnte Victor, als wäre es ganz normal, doch Malice überging das. Anschließend nahm Angelique das Handy aus Malice Händen und zeigte ihr, wie es ging. Malice Augen weiteten sich, als sie erkannt, wie man das Telefon bediente und was es alles konnte. Dann kratzte sie sich verlegen am Kopf. „Ich denke mit 80 bist du nah dran... ich habe mich noch nie mit Handys beschäftigt!“ gestand sie und sah verlegen in die Runde. Alle mussten Grinsen. Malice war die zweitjüngste in der Runde und somit war ihr das ganze noch peinlicher, da die anderen wussten, worum es sich bei dem Geschenk handelte. Malice umarmte ihre jüngere Schwester zum Dank und entschied sich dann das nächste zu nehmen. Ein kleines rotes sollte es sein. Als sie es öffnen wollte druckst Angelique herum. Malice sah sie fragend an. „Also... das ist von Vincent, ich wollte dich nur vorwarnen, wenn du es also nicht willst pack es lieber nicht aus!“ Malice sah zwischen dem kleinen Päckchen und Angelique hin und her, entschied sich dann aber, es zu öffnen, eigentlich überlegte sie gar nicht lange. Sie streifte das Papier ab und öffnete einen kleine Box. In dieser befand sich ein Brief und eine weitere kleine Box. „Du sollst erst den Brief lesen!“ Malice sah im Augenwinkel zu Angelique hinüber und tat wie ihr geheißen. 'Liebste Malice, ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht und wenn ich dir nun sagen würde, dass es nur zu eurem/deinem Wohl war, so würde das die Taten sicher nicht entschuldigen, also sagen ich es auch nicht. Habe ich das jetzt geschrieben, oh Mist! Ach ja, weiter im Text. Es waren sehr schwere Entscheidungen für mich damals. Ich wollte dich nicht verlassen, um nichts in der Welt, ich wollte dir auch nicht wehtun, es zerriss mir das Herz, da ich jeden Tag an dich denken musste, neulich sahen wir uns dann endlich wieder, nach all den Jahren. Es gab keine Stunde, die ich verbrachte ohne an dich zu denken, keine Minute, nicht einmal Sekunden! Nein, da ist zu schnulzig, ein paar Sekunden war ich vielleicht abgelenkt, wenn ich jagen war und so, verstehst du ja sicher. Oh! Ich habe das schon wieder geschrieben, ich vergesse immer, dass man es nicht mehr rückgängig machen kann, wenn man es einmal geschrieben hat, tut mir Leid. Wo war ich denn. Egal, ich mach einfach irgendwo weiter. Weißt du, ich habe mich in den Jahren, in denen wir uns nicht sehen konnten sehr verändert, naja ein bisschen. Ich jage kaum noch Menschen, gelegentlich nehme ich mir Tiere vor und ich werde besser, toll oder? Ich klinge gerade wie ein kleines Kind, was malen lernte, dabei rede ich über ein so grausames Thema... ich bin und bleibe nun einmal ein Vampir schätze ich, als ließe sich das ändern. Ich kam vom Thema ab. Was war das Thema? Verdammt der Stift ist leer!! So habe nun einen anderen, eine andere Farbe, aber egal. Vergessen wir nun einfach mal dieses ganze dumme Gerede... Geschreibe hier! Was ich dir eigentlich sagen will ist viel unkomplizierter. Ich habe dich vermisst Mali, immerzu, ich wäre fast gestorben. Manchmal war ich in deiner Nähe und habe dich beobachtet, aber nicht zu dir zu können zerriss mir das Herz, so besuchte ich dich nicht mehr heimlich. Dann kam der Tag auf den ich so sehr gewartet hatte. Gut die Bedingungen waren nicht die besten, mit deinem Vater und das ganze, aber das war mir egal, ich konnte dich wiedersehen und wenn die Welt deswegen untergegangen wäre. Ich hatte nicht vor deinem Vater den Rücken zu kehren, doch als ich dich sah wusste ich, es ging nicht anders. Ich will dich Mali, nur dich! Und wenn dein Vater mich bis ans Ende meiner Tage jagt, soll es mir Recht sein, wenn ich ich dich endlich wieder in meine Arme schließen kann. Ich kann nicht mehr ohne dich Leben Malice und wenn ich könnte, würde ich es nicht wollen. Du bist das schönste Wesen auf der Welt und bedeutest mir alles, mein Leben gehört dir mein ganzes Dasein widme ich dir, ich weiß das ist nicht viel aber ich hoffe es reicht für den Anfang, bis ich dir die Welt zu Füßen legen kann dauert es wohl noch ein bisschen, ich habe mich nämlich noch nicht mit ihr befasst, da es für mich nur dich gibt, was soll ich mit der Welt! Okay, hier beende ich den Brief. Öffne das kleine Kästchen, es ist mein Geschenk an dich, nichts besonderes, aber ein weiterer Versuch dir zu zeigen, was du mir bedeutest! Ich liebe dich mehr als alles andere! Dein Vincent!' Malice faltete den Brief wieder zusammen und strich sich kurz übers Gesicht. „Alles okay Mali?“ fragte Angelique besorgt. Doch Jasper Lächeln sagte ihr, es war alles in Ordnung. „Zeig mal, ich will auch lesen!“ und mit diesen Worten riss sie Malice den Brief aus der Hand. Alle anderen versammelten sich hinter ihr um mitlesen zu können. Als sie den Brief durch hatten sahen sie zu Malice. Diese erwiderte den Blick entschuldigend und hielt noch immer das kleines Kästchen geschlossen in den Händen. Sie seufzte und dann öffnete sie es. „Aahh!! Warte, nicht so schnell!“ platzte Angelique auf einmal heraus und Malice hätte vor Schreck fast ihr Geschenk fallen gelassen. Alle Augen ruhten auf Angelique, die gerade ihr Handy herauskramte und mit nur einer Taste jemanden anrief. „Sie hat das Kästchen geöffnet!“ sagte sie nur und dann legte sie wieder auf. Die Blicke wurden fragend und Angelique bemerkte erst jetzt, dass sie angestarrt wurde. „Ich sollte das machen!“ mit diesen Worten lief sie zur Haustür und öffnete sie. Schweigend sahen sich alle an und warteten darauf, was wohl als nächstes geschehen würde. Malice Augen weiteten sich und nun lies sie ihr Geschenk doch fallen. Halb geöffnet fiel es auf den Boden vor ihren Füßen. Vincent, der gerade das Wohnzimmer betreten hatte ging stumm auf sie zu und kniete sich vor sich. Er hob das Kästchen auf und sah noch immer kniend zu ihr hinauf. Sie stand mit Tränen in den Augen vor ihm und er lächelte sanft. Dann öffnete er es und holte einen wunderschönen Ring heraus. Vorsichtig nahm er ihre Hand in seine und wandte den Blick nicht ab. „Malice, ich bitte dich nun. Hier vor deiner Familie. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, bitte... werde meine Frau“ seine Worte waren so sanft und ruhig, dass sie alle im Raum nicht nur durch ihre Bedeutung rührten. Langsam schob er den Ring auf ihren linken Ringfinger und küsste dann ihre Hand. Malice schlug die andere Hand vor den Mund und konnte sich nicht mehr zurückhalten. Alle Gefühle brachen aus ihr heraus und sie begann zu weinen. „Ja...“ brauchte kaum hörbar unter Schluchzten heraus. Vincent legte den Kopf schief, da er sie nicht verstanden hatte und sah sie fragend an. „Ja du verdammter Idiot!“ wiederholte sie sich lautstark und sie fielen sich um den Hals. Alle im Raum schauten dem Geschehen zu und Angelique stiegen ebenfalls Tränen in die Augen. Emmett umarmte sie und alle mussten leicht lachen, als sie mitbekamen wie sehr Angelique weinte. „So schlimm ist es nun auch nicht, dass sie heiraten!“ meinte Emmett und grinste seine viel kleinere Schwester breit an. Alle mussten lachen und Malice stand noch immer Arm in Arm mit Vincent da. „Hm, scheinbar können wir unser Geschenk umtauschen, wird jetzt wohl nicht mehr gebraucht schätze ich...!“ Carlisle und Esme sahen sich an und zuckten mit den Schultern. „Wieso, habt ihr ihr eine Gummipuppe gekauft?!“ Emmett sah fast so aus, als würde er diese Frage ernst meinen. Rosalie schlug ihm leicht gegen den Arm und er musste lachen. „Vielleicht haben wir das. Pack doch einfach mal aus Mali!“ nun wurde er fordernd, auch Carlisle war aufgeregt, nur konnte man es ihm nicht so sehr ansehen, wie Alice oder Angelique. Malice löste sich von Vincent und ging wieder zu ihrem Geschenktisch. Esme drückte ihr das Geschenk in die Hand und Emmett schnaubte leise. Alice streckte ihm an Esme´s Stelle frech die Zunge raus und Emmett zwickte ihr dafür in die Seite. Neugierig öffnete sie den Umschlag und holte ein paar Flugtickets heraus. Überrascht sah sie zu Esme und Carlisle. „Naja, wir dachten ein Urlaub würde dir und deiner Schwester gut tun, aber nun hat sie ja Vincent, wobei es eh ein ungünstiger Ort für ihn wäre fürchte ich, zu viel Sonne. Es war ganz angenehm mal ein Zielort auszusuchen der sonnig UND belebt ist.“ erklärte Carlisle und sah Malice fragend an. „Es ist ja nur eine Woche!“ sie sah Vincent entschuldigend an.“NUR?!“ fragte dieser und begann sie zu kitzeln. „Ja, ja gut, es wird schwer werden, sehr schwer, bitte hör auf!“ flehte sie und lachte. Alle waren erleichtert sie nach all der Zeit endlich fröhlich zu sehen. Als dann plötzlich Xavier die Stufen herunter gehumpelt kam erhöhte sich diese Freude noch mehr. „He mein Kleiner, haben wir dich geweckt?“ fragte sie und strich ihm achtsam durchs Fell, doch es schien ihm schon viel besser als am Vortag zu gehen. Er bellte zufrieden und Angelique stellte ihm sein Fressen hin. Malice ging zu Esme und Carlisle und umarmte sie zum Dank für ihr Geschenk. Sie bekamen sogar einen kleinen Kuss auf die Wange. „Nun fehlt nur noch ein Geschenk! Das ist von Emmett, Jasper, Alice, Edward, Bella und mir!“ meinte Rosalie und Emmett hielt Malice einen kleinen Karton hin. Sie nahm ihn lächelnd entgegen und entfernte das Papier. In dem Karton befand sich ein weiterer Karton und als sie diesen öffnete staunte sie nicht schlecht, als sie noch einen Karton herausholte. Skeptisch sah sie zu ihren Geschwistern hinüber. Doch diese ließen sich nichts anmerken, also setzte sie ihr Tun fort. Als sie letztlich nur noch eine kleines Kästchen, nicht größer als der ihres Ringes, in den Händen hielt wusste sie nicht so Recht, ob es sich lohne würde ihn zu öffnen. Doch Angelique saß ihr schon im Nacken und wartete ungeduldig. Malice hob den Deckel der kleinen Schachtel und nahm ein kleines Modellauto heraus. Skeptisch drehte sie es in ihren Händen hin und her, dann prustete Emmett plötzlich los und mit ihm alle anderen im Raum. „Das war Emmett´s Idee, wir wussten nichts davon!“ entschuldigte Rosalie sich. „Ah ja, danke!“ sie bedankte sich ernst bei ihnen, was sie erneut zum lachen brachte. „Jetzt bedank dich doch nicht auch noch, das macht seinen Erfolg doch nur noch größer!“ meinte Rosalie lachend und schnappte ihre Hand. Verwirrt ließ Malice sich mit nach draußen zerren, wo sie dann auf ihr eigentliches Geschenk stieß. „Da!“ meinte Rosalie stolz. Und vor Malice stand eine originale Nachbildung des Modellauto´s, welches sie eben ausgepackt hatte. Erst jetzt wurde ihr klar, dass wohl eher das Modellauto die Nachbildung war. Mit geweiteten Augen und offenem Mund sah sie sich das Auto an. Ein Cabrio. „Das ist ein Saab 9-3 Cabriolet! Angetrieben wird er von Turbomotoren mit einer Leistung von 110 kW / 150 PS bis 184 kW / 250 PS. Wie man sieht besitzt er auch ein Hydraulisch angetriebenes, dreilagiges Verdeck. Durch sein selbsttätiges Einrasten im vorderen Dachquerträger und vollständiges Schließen in nur 20 Sekunden ist dieses Dach unter den schnellsten in seiner Klasse. Und-“ „Rosalie, es ist einfach ein geiles Auto, okay?!“ unterbrach Malice sie. Rosalie rümpfte leicht die Nase, reichte Malice dann aber lächelnd den Schlüssel. Doch bevor Malice einstieg lief sie erst einmal ein paar Runden um das Auto und sah es sich genau an. „Angi meinte weiß gefällt dir bei Autos sehr gut und Cabrios magst du wohl auch, sowie schnelle Autos, also hier hast du alles in einem!“ Emmett warf noch einem prüfenden Blick zu Rosalie, obwohl es offensichtlich war, dass seine Angaben der Richtigkeit entsprachen. „Ein Viersitzer. Wer kommt alles mit auf eine Probefahrt. Sag mal Rose, wie hast du deinen eigentlich so schnell wieder hinbekommen?“ „Ach ein wenig gebastelt, ging schnell!“ sie tat es ab, als wäre es nichts, wobei der Wagen fast schrottreif gewesen war. Malice beließ es dabei und wandte sich an die Umstehende Meute. „Also ich komme mit, ist ja wohl klar!“ und keine Sekunde später saß Angelique auf der Beifahrerseite des Autos. Auch Vincent stieg ein, setzte sich aber vorbildlich nach hinten. „Ein Platz ist noch frei. Wo ist eigentlich Victor?“ fragte Malice an ihre kleine Schwester gewandt, die verwundert den Blick hob. „Stimmt, wollte er nicht mit dir kommen Vinc?“ sie senkte leicht beschämt den Blick, als sie bemerkte, dass ihr diese Tatsache vollkommen entgangen war. „Ich wusste doch, dass du mich bei all der Aufregung vergessen würdest!“ als hätte man ihn gerufen tauchte Victor plötzlich nur wenige Meter neben Malice auf. „Alles Gute Mali!“ meinte er und umarmte Malice. „Danke und danke für das Handy, auch wenn ich wohl erst lernen muss damit umzugehen!“ sie lächelte ihn an. „Na dann seid ihr doch vollzählig!“ merkte Carlisle an. Und als Victor hinten in den Wagen stieg, krabbelte Angelique auf einmal zu ihm nach hinten und setzte sich auf seinen Schoß. Vincent lachte und stieg wieder aus, um es sich nun auf der Beifahrerseite bequem zu machen. Angelique wich jedoch nicht ein Stück zur Seite und himmelte Victor an. „Wenn wir losfahren wirst du dich aber ordentlich hinsetzen müssen!“ meinte Victor und strich ihr sanft über die Wange. „Wieso, sitze ich etwa nicht ordentlich?!“ fragte sie beleidigt und sah ihn mit einem Schmollmund an. „Du weißt, wie ich das meine!“ antwortete er und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen, wodurch das Schmollen nachließ. Malice ging als erstes zu Rosalie um sich bei ihr zu bedanken. Sie umarmte sie und beide gaben sich einen leichten Kuss. Mit Alice wiederholte sie das gleiche, doch bei den Jungs zögerte sie, doch keiner von ihnen wollte benachteiligt werden und so bedankte sie sich bei ihnen wie schon zuvor bei Rosalie und Alice. Emmett sah triumphierend zu Esme und Carlisle, was Malice nicht entging. Sie boxte ihm leicht in die Rippen. „Uff! Ist ja gut ich hör auf!“ beschwichtigte er sie, grinste aber sofort wieder. Als Malice zum Auto zurück ging beugte Angelique sich vor und machte einen Spitzmund. Alle lachten und Malice wandte ihr Gesicht leicht ab, um ihr Lachen etwas zu verbergen. Dann ging zu ihrer jüngeren Schwester und gab auch ihr einen Kuss. Dann schwang sie sich elegant über die Tür des Autos und landete auf ihrem Sitz. Vincent legte eine Hand auf ihren Oberschenkel und sah sie an. Malice verstand sofort, was er wollte, er brachte es nur nicht so offensichtlich herüber, wie Angelique zuvor. Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Nur kurz, sie mochte es nicht, so etwas vor anderen zu machen. „Fahr vorsichtig!“ meinte Carlisle noch kurz, bekam aber einen skeptischen Blick von allen. „Klar, macht ihr doch alle!“ erwiderte sie und zog eine Augenbraue hoch. Doch an seinem Blick erkannte sie dann, das es nicht ernst gemeint war. „Und geh Tyler aus dem Weg!“ diese Bemerkung von Edward bracht Malice kurz zum knurren. „Das nächste Auto, dass er schrottet ist sein Todesurteil!!“ meinte sie und drehte dann den Schlüssel herum. Der Motor war angenehm leise, als sie auch schon losfuhren. Anfangs schlich sie noch die Straßen entlang, doch als sie dann die Grenze von Forks erreichen trat die das Pedal voll durch. Angelique jubelte und musste von Victor festgehalten werden, als sie sich zu weit aus dem Wagen lehnte. „He Angi, ich will dich auf der Rückfahrt nicht wieder einsammeln müssen, hörst du!“ mahnte Malice sie, hatte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. „Vic, wenn du sie aus dem Wagen fallen lässt schmeiße ich dich hinterher!“ sie hörte Victor kurz auflachen, doch war sie sich sicher, er würde so etwas nicht zulassen. Keines von beidem. Vincent legte seine Hand auf ihre und beugte sich zu ihr hinüber, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Der Wagen geriet dadurch leicht ins schlenkern und Angelique fiel Victor in die Arme. „Soll ich wegen dir einen Unfall bauen!?“ knurrte Malice Vincent an, doch dieser sah sie mit einem entschuldigenden Lächeln an. „Es ist so lange her, es fällt mir schwer, mich zu beherrschen!“ meinte er dann. „Es ist Jahre her, da wirst du es ein paar Minuten länger aushalten!“ in diesem Moment bemerkte sie, dass sie die Ausfahrt verfehlt hatte, die sie nehmen wollte. Sie trat auf die Bremse und drehte den Wagen mit einem Satz um. Schockiert sah Angelique sie an. „Und du beschwerst dich bei Vinc, dass du wegen ihm einen Unfall baust!“ beschwerte sie sich, widmete sich jedoch Sekunden späte wieder Victor. Malice schüttelte nur den Kopf und bog dann in die Sandstraße ein. Dort fuhr sie um des Autos Willen ein ganzes Stück langsamer, was Angelique nicht gefiel. „Warum schleichst du denn so?“ wollte sie wissen. Malice verdrehte die Augen und sah ihrer Schwester durch den Rückspiegel in die Augen. „Angi, das ist ein Cabriolet und kein Geländewagen!“ erklärte sie genervt. Angelique rümpfte die Nase und sah beleidigt zur Seite. Als sie ihren Blick dann wieder nach vorne richtete sah sie, dass es weiter vorne nicht mehr weiter ging. „Was willst du hier Mali?“ „Du bist mal wieder so unromantisch Angi!“ sie deutete nach vorn zum Horizont. Nach dem Aufstehen und Geschenke auspacken waren sie ja direkt losgefahren und so war es auch noch sehr früh. Dort wo sie waren würde sicherlich die Sonne scheinen, doch da keine Menschenseele je hier her kommen würde saßen sie ruhig im Auto und sahen nun alle zum Horizont. Angelique wurde immer hibbeliger, was Malice sichtlich auf die Nerven ging. Vincent packte ihre Hand und forderte sie stumm zum aussteigen auf. Ebenfalls wortlos folgte sie seinen Anweisungen und ging nach dem aussteigen zu ihm herüber. Er nahm ihr die Schlüssel ab und warf sie Victor zu. „Abschließen nicht vergessen, falls ihr weggeht!“ meinte er grinsend, dann legte er einem Arm um Malice und sie gingen langsam los. Verwunderte sah Angelique ihnen nach, sagte jedoch nichts dazu, dass sich die beiden so davonstahlen. „Wo willst du denn hin? Sag nicht, dass du dich hier auch wieder auskennst!“ zur Antwort lächelte Vincent sie nur an und zog sie weiter an ihrer Hand in Richtung Abhang. „He ich stehe nicht auf gemeinschaftlichen Suizid!“ meinte sie, lächelte jedoch frech, was ihn beruhigte. Als sie dem Abhang immer näher kamen wurde ihr etwas mulmig zumute, doch dann entdeckte sie eine Stelle, an der man nach unten laufen konnte. „Eigentlich würde ich ja sagen die Stelle nehmen wir nur zum hochlaufen und herunter springen wir, doch mir ist das etwas zu riskant für dich!“ Malice sah ihn überrascht an. Wie kam er auf die Idee dort einfach herunter zu springen. Als sie jedoch nach unten sah, wurde ihr klar warum. Am Ende der Schlucht war nicht wie vermutet harter, steiniger Boden, sondern das Meer. Doch so hoch war es nicht, was ihre Entscheidung erleichterte. Sie sah ihn kurz von der Seite an und grinste, dann nahm sie Anlauf, um weit genug zu kommen und dann sprang sie einfach hinunter. Was sollt schon passieren, er würde ihr direkt hinterher springen und sterben könnte sie so eh nicht, das veranlasste sie auch dazu, so waghalsig zu handeln. Der Flug nach unten kam ihr ewig lang vor und als sie ins Wasser eintauchte war es angenehm erfrischend. Nicht weit von ihr entfernt tauchte auch Vincent ins Wasser. Langsam begann die Sonne aufzugehen und als sie auftauchte und nach Luft schnappte hatte sie dafür nicht sehr viel Zeit, da Vincent sie kurz danach an ihren Beinen wieder unter Wasser zog. Sie hatte mit so etwas gerechnet, deswegen erschrak sie auch nicht. Sie sahen sich beide unter Wasser tief in die Augen und schwammen etwas umeinander herum. Dann nahm Vincent ihr Gesicht in seine Hände und presste seine Lippen auf ihre. Immernoch knapp unter der Wasseroberfläche hielten sie sich mittels ihrer Beine an der Stelle. Kurz darauf löste Vincent seine Lippen von ihren und lies sie auftauchen. Dann schwammen sie an Land und setzten sich in die aufgehende Sonne. „Mir fällt gerade auf, dass wir nicht mit nassen Sachen ins Auto können...“ bemerkte sie und lehnte sich an ihn. Er lachte auf und strich ihr durchs nasse Haar. „Na wenn dich das so sehr stört, dann können wir doch die Sachen jetzt ausziehen und sie zum trocknen auf den Felsen legen!“ verblüfft sah sie zu ihm herüber, doch er schien es ernst zu meinen. „Und was, wenn jemand vorbei kommt?“ „Mali, was würde das ausmachen, er würde mich als Vampir erkennen, deswegen sind wir doch an einem Ort, an den niemand kommen würde oder etwa nicht?“ auch diese Worte konnten sie nicht ganz überzeugen. „Was die wohl machen. Ah die Sonne geht auf!“ stellte Angelique erfreut fest und deutete zum Horizont. Langsam sah sie wieder zu ihm. Seine Haut glitzerte bereits leicht im schwachen Licht der aufgehenden Sonne. Victor strich sanft mit einer Hand über ihren Rücken und drückte sie dann an sich. „Ich habe es so lange nicht mehr gesehen! Bitte, ich will es sehen!“ sie bettelte wie ein Kind und wenn sie das tat konnte Victor ihr keinen Wunsch ausschlagen. Er schob sie leicht zur Seite und öffnete seine Jacke. Nachdem er diese ausgezogen hatte knöpfte er langsam sein Hemd auf, wandte den Blick bei allem aber keine Sekunde von ihr ab. Sie verschlang seinen Körper mit ihren Blicken und konnte es kaum noch erwarten, seinen schönen Körper im Sonnenlicht zu betrachten. Als er sein Hemd endlich ausgezogen hatte legte er es zur Jacke über die Lehne des Beifahrersitzes. Wenige Minuten strahlte die Sonne mit voller Kraft auf seinen makellosen Oberkörper. Fasziniert, als würde sie es zum ersten mal sehen, strich sie mit einer Hand über seine Brust. Er lächelte zufrieden und lies sie machen. Minuten vergingen und er saß einfach nur regungslos da. Dann hob sie ihren Blick und traf auf seinen, was sie erröten ließ. Beschämt senkte sie den Blick und wollte gerade etwas von ihm wegrutschen, doch er hielt sie davon ab. Er zog sie zu sich herüber und sie legte ihren Kopf auf seine Brust. Ein zufriedener Seufzer entfuhr ihr und Victor musste lachen. Er strich ihr mit einer Hand sanft durchs Haar und in der anderen hielt er ihre. So saßen sie da und sahen zum Horizont. Als Malice sich nicht überzeugen lies beschloss Vincent selber Hand anzulegen, was für einen kleinen Moment auf Ablehnung von ihrer Seite stieß. Sie hob abwehrend die Hände, lies sie aber sofort wieder sinken und er strich zaghaft über ihren Hals, um sich anschließend vorzubeugen und sie an jener Stelle zu küssen. Noch während er ihren Hals küsste strich er einen Träger ihres Tops herunter und dann den anderen. Schweren Herzens löste er sich kurz von ihr, um ihr das Shirt über den Kopf zu ziehen und es sorgfältig auf einem Felsen zum trocknen auszubreiten. Als er dies getan hatte widmete er sich wieder ganz ihr. Er legte eine Hand an ihre Wange und stützte sich mit der anderen am Fels hinter ihr ab. Über sie gebeugt öffnete er ihre Hose und als sie etwas dagegen sagen wollte hatte er bereits seine Lippen auf ihre gepresst, um sie so davon abzuhalten. Es war ein sehr leidenschaftlicher Kuss, der Malice dazu brachte die Augen zu schließen. Kaum merkbar hob er sie dann etwas an und streifte die Hose von ihren Beinen. Diese legte er weniger sorgfältig über den Felsen, er warf sie eigentlich nur darüber, aber dennoch so, dass sie gut trocknen konnte. Als er ihre Unterwäsche ausziehen wollte stoppte sie ihn jedoch. Schmollend sah er sie an, doch sie lies sich nicht erweichen. „Nicht hier!“ meinte sie leise. Dann erhob sie sich und setzte sich auf seinen Schoß. Noch während sie anfing ihm sein Shirt über den Kopf zu sehen, strich er mit seinen Händen sachte über ihre Beine, bis sie an ihrem Hintern halt machten und dort verharrten. Sie drückte ihn gegen den Felsen, brachte ihn so aber nur dazu, sie näher an sich heran zu ziehen. Sie kniete nun über ihm und beugte ihren Kopf zu ihm herunter, um ihn zu küssen. Als sie den Kuss löste breitete sie sein Shirt neben ihrem auf dem Felsen aus. Dann machte sie sich an seine Hose. Sie strich über seinen nackten Oberkörper und hielt kurz inne, als sie das glitzern sah. Es gefiel ihr wie ihrer Schwester immernoch so sehr wie beim ersten mal. Beide konnten sich nicht satt sehen. Doch Vincent riss sie wieder aus ihren Gedanken, indem er sich aufrichtete und sie mit einer Hand im Nacken packte. Er zog sie begierig zu sich und küsste sie tief und lang. Dann zog er sich seine Hose selber aus und legte sie auf den Stein. Mit einer schnellen Bewegung hatte er dafür gesorgt, dass sie auf dem Rücken lag und er sich über sie beugen konnte. Während er sie erneut küsste strich er mit einer Hand über ihren Bauch und mit der anderen stütze er sich auf dem Boden ab. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn näher an sich heran. Dann löste er den Kuss und sah ihr stumm und lang tief in die Augen. „Ich habe dich so vermisst!“ haucht er und gab ihr einen letzten und sehr gefühlvollen Kuss. Danach richtete er sich auf und half auch ihr hoch. Weiter wollten beide noch nicht gehen. Er setzte sich vor den Felsen und lehnte sich an ihn. Malice krabbelte auf allen Vieren zu ihm und setzte sich neben ihn. Als er die Narbe auf ihrem Rücken sah fuhr er sie langsam mit einem Finger nach. „Er bekommt noch was er verdient!“ presste er zwischen den Zähnen hervor und drückte sie dann fest an sich. Er hielt sie fest, als würde er sie nie wieder loslassen. Doch sie genoss es und schlang ebenfalls die Arme um ihn. So saßen sie noch eine Weile da und warteten nebenbei darauf, das ihre Kleider trockneten. Angelique war mittlerweile auch auf Victors Schoß gerutscht und hatte sich lang gemacht. Ihre Beine lagen auf der Lehne des Fahrersitzes und ihr Körper war dicht an Victor´s geschmiegt. Mit einer Hand strich sie langsam über seine Brust. Victor strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht und küsste sie dann. Er legte seine ganzen Gefühle in diesen einen Kuss und schlang seine Arme fest um Angelique herum. Sie strich mit beiden Händen über seine Wangen und lächelte. „Ich liebe dich!“ sagte sie leise und küsste ihn auf die Wange. „Ich weiß.“ als sie ihn leicht enttäuscht ansah schmunzelte er nur. Dann zog er sie näher an sich heran und küsste ihren Hals. Langsam wanderte er mit den Küssen weiter nach oben, bis zu ihren Ohr. „Ich dich auch!“ flüsterte er sehr leise und Angelique lief ein Schauer den Rücken herunter. Sie verharrten noch eine ganze Weile so in dem Auto. Die Zeit verging für sie im Moment viel schneller, als sie dachten. Es war bereits Nachmittag und die Sonne stand schon viel tiefer, als Malice und Vincent zurückkehrten. Ihre Sachen waren trocken von der warmen Sonne und beide sahen zufrieden drein. Sie stiegen in den Wagen und drehten sich zu den anderen beiden um. „Wir sollten langsam zurück nach Hause fahren denke ich!“ meinte Malice und lies sich von Victor den Schlüssel geben. Angelique rutschte etwas von Victor weg und schnallte sich an. Malice sah noch kurz in den Rückspiegel, dann startete sie den Motor. Und raste wie schon vorhin über die Straße. Als sie in Forks ankamen war es zwar noch nicht dunkel, aber nach der Sonne konnte man auch vergeblichst suchen. Sie fuhren nach Hause und als sie dort eintrafen wurden sie bereits sehnsüchtig erwartet. Rosalie rannte Malice entgegen als sie gerade die Tür des Autos hinter sich geschlossen hatte. „Und, wie ist er?“ „E-er?“ fragte Malice verwirrt. „Sie meint den Wagen, nicht Vincent“ Emmett grinste breit, wie er es eigentlich fast immer tat. „Ja klar, ich weiß man! Aber danke für deine schlauen und hilfreichen Worte! Er ist umwerfend! Schnell und leise und hat keinen großen Spritverbrauch wie es scheint, also der Tank ist noch nicht einmal halb leer!!“ erklärte sie ihr und alle gingen gemeinsam rein. Auch dort wurden sie bereits erwartet. Bella ging zögernd auf Malice zu und umarmte sie. „Alles Gute!“ wünschte sie ihr noch, dann setzten sich alle auf die Couch und Bella, Malice und Angelique begannen Kuchen zu essen. Sie hatten den gesamten Nachmittag und Abend noch sehr viel Spaß, spielten auf Emmett´s Wunsch Poker und auf Wunsch des Geburtstagskindes Monopoly. Emmett verlor im Poker wieder haushoch und Malice gewann im Monopoly. Als es dunkel wurde verabschiedeten sich Bella und Edward, da Edward Bella nach Hause fuhrt und dieses mal wieder bei ihr bleiben würde über Nacht. Auch die beiden Schwestern gingen wenig später ins Bett, da sie die Nacht davor beide nicht sehr gut und viel geschlafen hatten. Vincent und Victor blieben bei den anderen. „Na Emmett, noch eine Runde Poker?“ fragte Vincent und grinste ihn breit an. Er hatte die letzten Runden vorhin immer gewonnen, wobei Emmett so geprahlt hatte. „Ja ja, du mich auch!“ gab er zu Antwort und warf mit einem Würfel nach Vincent. „Wir können ja verstecken spielen, vielleicht gewinnst du da!“ Emmett warf Vincent einen finsteren Blick zu, aber um zu zeigen, dass er es ernst meinte kam kurz darauf das ewige Grinsen zurück. „Ich habe ein wenig mehr Erfahrungen, was Poker angeht, das wurde damals nur gespielt. Ich hatte also gut 900 Jahre mehr Zeit, um mich zu verbessern!“ „Alter Sacke! Was hältst du davon, wenn wir jagen gehen? Oder kommst du noch nicht ohne Menschenblut aus?“ „Doch wir wissen nur noch nicht so Recht, wo wir hier am besten jagen können, würdet ihr es uns zeigen? Für die Schwestern haben wir schon einmal aufgehört Menschen zu jagen. Es sollte uns nochmals gelingen!“ Emmett sprang sofort auf und lief los. „Na dann kommt!“ forderte er die beiden Männer auf, die ihm auch sofort folgten. „Schaffen sie es wirklich so leicht? Sie haben sich wesentlich länger von Menschenblut ernährt als Jasper, ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen so leicht fällt!“ meinte Rosalie an Carlisle gewandt. „Ich denke das werden wir sehen, eine Chance haben sie verdient, wenn nicht sogar mehr, für sie wird es wie du sagtest besonders schwer. Sie sind beide älter als ich und ernährten sich immer nur von Menschenblut. Aber sie können es schaffen, sie wollen es schaffen für Malice und Angelique. Nun wie es scheint haben wir bald eine Hochzeit zu planen, nicht wahr!“ er lächelte in die Runde und alle taten es ihm erleichtert gleich. Kapitel 10: Bittere Nachricht ----------------------------- Kapitel 10 Bittere Nachricht Die letzten Tage dieser Woche vergingen wie um Fluge. Vincent und Victor fiel es allem Anschein nach nicht schwer, sich auf Tierblut umzustellen. Und Malice fuhr stolz mit ihrem neuen Wagen zur Schule, jedoch immer mit Sicherheitsabstand zu Tyler, auch wenn dieser seinen Führerschein erneut abgenommen bekommen hat. Edward blieb die Nächte über fortan wieder bei Bella. Und alles ging seinen gewohnten Gang, es gab keinen Ärger und die Hoffnung, dass Rubeus sich zurück gezogen habe war groß. Am Morgen des 18. April wurde Angelique wieder einmal sehr früh wach, lies ihre Schwester dieses mal jedoch schlafen. Zwei Stunden später mussten sie eh aufstehen. Malice kramte eine schwarze Hose und ihre neue, weiße Bluse heraus. Während Angelique sich für ihren weißen, langen Rock und die blaue Bluse entschied. Als sie beide gerade ihre Sachen anzogen hatten, entschied Angelique sich ihrer Schwester ihre Gedanken mitzuteilen, die sie die letzten Tage immer wach hielten. „Weißt du, ich frage mich, wann Vic mir einen Antrag macht. Vielleicht will er ja auch gar nicht. Aber es wäre doch schön, wenn wir eine Doppelhochzeit feiern würden!“ sie kämmte sich gerade die Haare und sah im Spiegel zu ihrer Schwester, die sich gerade einen Zopf machte. „Hmm, immer mit der Ruhe, er wird ihn dir machen, wenn er es für den richtigen Zeitpunkt hält!“ antwortete Malice nach einiger Zeit und verschwand dann im Bad. Während Malice sich die Zähne putzte und ihr Gesicht wusch, grübelte Angelique weiter. Doch sie kam zu dem Endschluss, dass ihre Schwester Recht hatte. Nach zehn Minuten ging Angelique ins Bad und Malice nach unten zu den anderen. „Na, was habt ihr diese Nacht getrieben? Ihr seht so erfrischt aus!“ meinte sie und warf sich Emmett von hinten um den Hals, bevor er wieder einen lockeren Spruch loslassen konnte. „Ich wollte es von den anderen hören, da steckt wenigstens Sinn dahinter!“ ärgerte sie ihn. Er griff mit der Hand nach hinten und packte sie am Hosenbund. Mit einer kleinen und schnellen Bewegung hatte er sie über die Couch gezogen und kitzelte sie ab. „Lass sie am Leben, sonst haben wir beiden ein Problem miteinander!“ mahnte Vincent grinsend. „Danke für die tatkräftige Unterstützung mein Schatz!“ fauchte Malice und versuchte sich gegen Emmett´s Griff zu wehren, doch er war um einiges stärker als sie, wodurch sich ihr Erfolg auch in Grenzen hielt. Als Angelique herunter kam lies er sie los. Sofort sprang sie zu Vincent hinüber und setzte sich neben ihn. Als er ihr einen Kuss geben wollte wandte sie schmollend das Gesicht ab. Doch nachdem er ihr sanft in die Seite gezwickt hatte musste sie lächeln und gab ihm einen Kuss. Angelique schlenderte zu Victor und setzte sich direkt auf seinen Schoß. Sie war noch müde, da sie so früh aufgewacht war. Sie lehnt sich an ihn und schloss die Augen. Er strich ihr durchs Haar und küsste ihre Stirn. „Schlecht geschlafen?“ flüsterte er und sah sie leicht besorgt an. „Ja, aber das ist kein Grund mich so anzusehen. An schlechtem Schlaf ist noch keiner gestorben!“ antwortete sie und strich ihm über die Wange. Carlisle beobachtete das ganze skeptisch. „Wenn sich das nicht legt sollten wir aber was dagegen machen, gesund ist es jedenfalls nicht!“ meinte er dann und Angelique nickte gähnend. „Ich kann sie ja einfach eine Runde durch den Wald jagen, bevor sie ins Bett geht, damit sie müde wird!“ warf Emmett, grinsend vor Vorfreude, ein. „Ich jage dich auch gleich mal durch den Wald!“ drohte Victor, doch seine Lippen wurden von einem kleinen Lächeln umspielt. Zum Ende des Gespräches standen alle auf und machten sich auf den Weg zu ihren Autos. „Viel Spaß!“ wünschte Esme allen und dann gingen die Geschwister zur Schule und Carlisle fuhr zur Arbeit. Der Schultag ging schnell vorbei und alle trafen sich vor der Schule. Alle bis auf Bella. Alice stand bis eben noch an Malice Auto gelehnt sah dann aber erschrocken zu Edward. „Edward, wo ist Bella?“ in ihrer Stimme klang Panik mit und alle wussten, sie musste eine Vision gehabt haben, doch was passierte in dieser Vision, dass sie so panisch wurde? „Sie wollte noch kurz zur Toilette. Was ist los Alice, was hast du gesehen?“ besorgt blickte Edward zur Schule zurück und ging dann näher zu Alice. Angelique und Malice reckten ihre Köpfe in die Luft und auch Vincent und Victor schlossen sich mit der selben Geste an. Dann knurrte Malice und rannte zur Schule. Alice streckte noch die Hand nach ihr aus und wollte sie aufhalten, war jedoch zu spät dran. Angelique folgte ihrer Schwester auf dem Fuße, sowie ihr Freund und Malice Verlobter. „Sie ist nicht mehr im Schulgebäude!“, knurrte Malice und verließ das Gebäude auf der anderen Seite wieder. Schnell rannte sie über den Hof in den Wald hinein, wo sich dann auch Edward und die anderen anschlossen. „Was ist los?“, fragte Edward besorgt, Malice Gedanken blieben ihm verschlossen, sie hatte schnell gelernt sie zu verbergen. „Rubeus` Geruch hängt in der Luft“, antwortete Vincent für Malice, da diese sich bereits damit beschäftigte, dem Wind zu lauschen. Wütend knurrte sie und schlug unterwegs gegen einen Baum, dann blieb sie stehen. Die anderen taten es ihr gleich und sahen sich um, jemand war ihnen sehr nahe. Dann plötzlich trat Bella hinter einem der Bäume hervor. Sie rannte panisch auf Edward zu, doch bevor sie ihn erreichen konnte, schlug Malice sie mit voller Kraft gegen den Baum, hinter dem sie zuvor auftauchte. Verwirrt, aber blind vor Zorn packte Edward Malice von hinten am Hals und drückte mit aller Kraft zu. Malice kniff ein Auge zu und sah zu ihm nach hinten. Vincent knurrte wütend und wollte sich auf Edward stürzen, wurde jedoch von Victor aufgehalten. Er wollte seine Fähigkeiten bei Edward anwenden, doch es ging nicht. Es dauerte nicht lange bis er begriff, woran das lag. „Edward, lass sie los!“, fauchte Angelique. Bella lag reglos am Boden, Blut lief über den Stein, auf dem ihr Kopf lag. „Was sollte das, warum hast du Bella angegriffen?“, brachte Edward unter zusammengepressten Zähnen hervor. Alice und die anderen sahen dem Geschehen verwirrt zu und wussten nicht, was sie tun sollten. „Du scheinst mir nicht zu vertrauen. Glaubst du wirklich, ich würde Bella etwas antun? So etwas?! Du enttäuschst mich, nicht nur, weil du mir nicht vertraust, sondern vor allem, weil dir nicht einmal auffällt, dass es sich bei dieser Person dort nicht um Bella handelt!“ Malice keuchte und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Edward brauchte nicht lange um zu verstehen. Sofort lies er Malice los und diese sank in die Knie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich ihren Hals. Edward´s Fingerabdrücke waren gut zu erkennen und färbten sich schnell blau. Beschämt sah er zu Malice hinunter, dann zu Bella. Diese stand mittlerweile lässig an den Baum gelehnt da und sah zu der Familie hinüber. „Du bist eine richtige Spielverderberin, aber Respekt, ich hätte nicht gedacht, dass es dir so schnell auffallen würde. Ich sehe Diamond und Topas an, dass sie es erst jetzt verstehen, auch bei Angelique ist es so. Entgegen der Erwartungen deines Vaters, scheinst du stärker zu werden. Was würde wohl deine Mutter dazu sagen? Ich denke es würde ihr gefallen, sie wäre stolz auf dich, denn sie wusste immer, dass du bei weitem stärker als dein Vater bist und deine Schwester, nun sie konnte sie ja noch nie leiden nicht war. Das Kind einer anderen Frau und du hast ihr den Rücken gekehrt, weil dir Angelique´s Mutter lieber war!“, sprach die falsche Bella und sah mit großer Zufriedenheit die Verzweiflung in Malice´ Gesicht. „Mali, was redet sie da. Ich meine, was redet Jaden da? Hör endlich auf in der Gestalt von Bella rumzurennen!“, fauchte Angelique. Bella lachte laut auf und in diesem Moment verschwamm ihre Erscheinung, bis man den braunhaarigen Jaden erkennen konnte. „Was ist Malice, hast du es so sehr verdrängt, dass du es selber vergessen hast oder wolltest du es Angelique nicht erzählen? Ich denke eher an letzteres!“ Jaden hatte die Arme verschränkt und mit dem Ende seiner Worte trat Rubeus hinter einem Baum hervor, mit Bella neben sich. Er hatte sie geknebelt und drückte ihr die Arme auf den Rücken. Sofort begann Edward lauf zu knurren. Angelique interessierte sich gerade kaum für Bella, sie sah ihre Schwester an. „Mali?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Malice funkelte Jaden erzürnt an und ballte die Hände zu Fäusten. Sie biss sich auf die Unterlippe bis sie blutete und warf dann erst einen flüchtigen Blick zu Angelique. „Jaden du Plappermaul, du kannst wirklich nicht den Mund halten, was? Meine beiden Töchter so zu verwirren. Am Ende erzählst du ihnen noch von ihrem Bruder. Du könntest sie damit verletzen, ist dir das nicht klar? Angelique wusste doch nichts davon!“ Rubeus tat auf mitleidig, erzählte aber dann noch mehr von dem, was Angelique nicht wissen sollte. Malice ballte ihre Fäuste mittlerweile so stark, dass sich ihre Nägel in die Handflächen bohrten und es zu bluten begann. Sie knurrte laut, lauter als Edward. „Lass Bella gehen, sie hat nichts damit zu tun!“, presste sie hervor, mehr lies ihre Beherrschung nicht zu. „Aber sie ist euer schwächstes Glied, ich wäre doch dumm, mich an die starken heran zu wagen, du kennst mich doch, ich bin eben-“ „Feige, ja!“, fauchte sie nun. „Nun, ich wollte eher praktisch veranlagt sagen, aber denk ruhig was du willst! Ich glaube du hast im Moment eh andere Sorgen nicht wahr?“, sagte er und sah zu Angelique. „Wo... wovon weiß ich nichts Mali?“, Angelique´s Stimme zitterte nun noch stärker als vorher und sie ging auf ihre Schwester zu. Rubeus fing laut zu lachen an und sah herablassend zu den beiden Schwestern hinüber. „Du hast ihr also wirklich nie etwas erzählt? Das ist aber nicht nett von dir Mali, sie hat doch ein Recht darauf, es zu erfahren! Und du willst eine gute Schwester sein!?“ Auf Rubeus Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Dann lies er Bella los und stieß sie von sich weg. Augenblicklich sprang Edward vor und fing sie auf. „Wir gehen Jaden, für heute sind wir hier fertig!“ Mit diesen Worten drehte Rubeus allen den Rücken zu und lies alle verwirrt stehen, Jaden folgte ihm sofort. Malice starrte auf den Boden, jeder Muskel verkrampft. Edward befreite Bella von ihren Fesseln und wandte sich dann ebenso an Malice, wie alle anderen. Jetzt wo Rubeus weg war, konnten alle Anwesenden ihre Fähigkeiten wieder benutzen. „Sag endlich was Mali!“, brülle Angelique aufgebracht. Doch Malice schwieg. „Stimmt es? Stimmt es, was sie erzählt haben? Mali!!“ Langsam ging Angelique zu ihrer Schwester hinüber. Dann packte sie sie an den Schultern und schüttelte sie. Sie wollte sie wieder anbrüllen, doch brachte sie kein Wort heraus, doch Malice Schweigen konnte sie als ein Ja deuten. Ihr liefen Tränen über die Wangen und sie biss die Zähne zusammen. „Wir sind also Halbschwestern, ich habe einen Bruder und du... was stimmt noch nicht an dem, was ich weiß?“, fragte Angelique verzweifelt. „Sind wir vielleicht gar nicht verwandt? Oder so etwas? Rede endlich mit mir verdammt!“, fluchte sie und schlug ihrer Schwester anschließend ins Gesicht. Malice regte sich nicht, sie lies Angelique auf sich einprügeln bis Victor dazwischen ging und seine Arme um Angelique schlang. „Beruhige dich Angi“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Malice, die noch immer mit geballten Fäusten und am ganzen Körper verkrampft dastand, hob nun langsam den Kopf und sah zu ihrer Schwester. „Es stimmt... jedes... einzelne... Wort...“ Sie sprach sehr langsam und sah ihrer jüngeren Schwester mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Augen. Dann senkte sie den Blick wieder gen Boden. „Jedes verdammte Wort stimmt. Marianne war nicht meine Mutter, doch deine war sie sehr wohl und sie war mehr Mutter für mich, als meine es je sein könnte. Doch unseren Bruder kenne... ich erinnere mich kaum noch an ihn...“, erklärte sie zögerlich. „Warum?!“, brüllte Angelique noch immer aufgebracht. „Ich kenne dich schon so lange, seit 34 Jahren bin ich auf dieser Welt und muss mir das jetzt anhören, muss so etwas auf eine solche Weise erfahren?“ Noch immer liefen ihr Tränen über die Wangen, als sie sich zu Victor umwandte. „Wusstest du davon? Vincent was ist mit dir, hast du es auch gewusst? Bin ich die einzig Dumme hier?“, schrie sie und riss sich von ihrem Freund los. Bella schmiegte sich enger an Edward und folgte dem Geschehen mit gemischten Gefühlen. Keiner aus der Familie wollte etwas dazu sagen, denn sie wussten nicht worum es ging, sie konnte unmöglich etwas dazu sagen. Das wurmte Bella, es gefiel ihr nicht wie die beiden Schwestern litten. Sie krallte ihre Hände leicht in den Stoff von Edward´s Shirt und biss angestrengt die Zähne zusammen. Beruhigend strich Edward ihr über den Kopf und küsste sie auf die Stirn, ihm und seinen Brüder, Schwestern und Eltern gefiel es genauso wenig wie Bella, so unnütz zu sein. „Es war nur zu deinem Besten Angi“, versuchte Victor Angelique zu beruhigen, doch seine Worte prallten gegen eine dicke Wand aus Verzweiflung, Wut und Trauer. „Ja, natürlich, immer alles zu meinem besten. Was wäre so schlecht daran gewesen, wenn ich es von Anfang an gewusst hätte? Was war besser daran für mich, unwissend zu sein?“ Sie sah abwechselnd zwischen Victor, Vincent und Malice hin und her. „Was ist überhaupt so wichtig daran? Was ändert es für dich Angelique? Wir sind und bleiben Schwestern!“ Malice starrte ihre Schwester an, die wie angewurzelt stehen geblieben war und sie nur noch zurück anstarrte. „Was... also... Nein! Wieso... es ist nicht das...“, stotterte sie und senkte den Blick. Sekunden später wandte sie allen Anwesenden den Rücken zu und rannte davon. Victor tauschte einen kurzen Blick mit Vincent und rannte ihr dann nach. Nachdem Angelique verschwunden war brach Malice zusammen und sank zu Boden. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen, aber unterdrückte die Tränen. (Ich habe sie noch nie mit ihrem vollen Namen angesprochen, wieso habe ich... verdammt...), fluchte sie innerlich. Vincent sah noch kurz den beiden nach, dann ging er zu Malice. „Irgendwann musste sie es erfahren!“ „Ja, aber nicht jetzt! Nicht so verdammt!“, schrie Malice ihn an. Er legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, doch sie schlug sie weg. (Ich bring ihn um!), mit diesem Gedanken sprang sie auf und wollte in die Richtung rennen, in die ihr Vater verschwunden war, doch Edward stellte sich ihr in den Weg. „Aber nicht so, nicht alleine, was willst du so anrichten? Du würdest doch nur in deinen Tod laufen!“, mahnte er sie, doch sie funkelte ihn nur wütend an. (Geh mit aus dem Weg!), sie schrie ihn in Gedanken an, doch er lies sich nicht abbringen, wich keinen Meter zur Seite. „Das werde ich nicht tun!“, antwortete er und sah sie mit festen Blick an. Malice knurrte und ballte die rechte Faust. Bereit zum Schlag stand sie da und tauschte finstere Blicke mit ihrem gerade erst gewonnen Bruder. „Beruhigt euch bitte wieder, es bringt doch niemandem etwas, wenn ihr euch hier gegenseitig an die Gurgel geht!“, versuchte Carlisle zu schlichten. „Stimmt. Wie meinte Anwesenheit!“, pflichtete Malice ihm bei und gab ihre Angriffsposition auf. Ohne ein weiteres Wort wandte sie allen den Rücken und wollten gehen. „Was willst du damit sagen?“, fragte Alice. Ihre Stimme zitterte leicht. „Ich will damit sagen, dass ich Forks verlassen werde“, antwortete Malice knapp und ohne stehen zu bleiben. Mit einem Sprung, und binnen Bruchteilen von Sekunden, stand die ganze Familie vor Malice. Doch das brachte sie nicht weiter aus der Ruhe. Wind kam auf und sie machte sich diese Gelegenheit zu nutze. Eine starke Böe fegte bei den Cullens vorbei, sodass alle aus einem Reflex schützend die Arme vor ihr Gesicht hielten oder die Augen schlossen. Alle außer Vincent, denn dieser kannte diese Art von Malice, wie sie sich heimlich davonstahl. Er folgte ihr und als sich die Böe verzog, öffneten alle wieder ihre Augen und die beiden waren weg. Betrübt, überrascht und schweigend standen sie nun da. „Die beiden neigen auch nicht gerade dazu sich das Leben leicht zu machen. Als hätten sie nicht schon genug andere Probleme...“, meinte Alice und seufzte. „Meinst du Vincent kann sie zur Vernunft bringen?“, fragte Bella vorsichtig. „Nun, zumindest hat er so etwas vor, wie es sich entwickelt kann ich leider nicht beantworten, aber das werden wir sicher bald erfahren“ Edward sah zu ihr hinunter und drückte sie dann leicht an sich. „Wie geht es dir, hast du alles unbeschadet überstanden?“, fragte er anschließend. Bella nickte nur stumm und wandte ihren Blick in die Ferne, sie war in Gedanken bei den Schwestern. „Nun denn, lasst uns nach Hause gehen, es bringt nichts, wenn wir hier herum stehen und wenn die beiden sich entscheiden nach Hause zu kommen ist es sicher besser, wenn wir vor Ort sind“, meinte Carlisle nach einiger Zeit. Alle stimmten ihm mit einem stummen Nicken zu. Edward nahm Bella Huckepack, dann sausten sie durch den Wald ab nach Hause. Währenddessen rannte Angelique durch den Wald in irgendeine Richtung, sie wollte einfach nur noch weg, egal wohin. Sie schluchzte leise vor sich hin und wäre fast gegen einen Baum gerannt, weil die Tränen ihr die Sicht versperrten. Victor folgte ihr mit einigem Abstand, schweigend, eher wie ein treuer Hund. Selbst als sie sich nach hinten umsah und ihn leise anknurrte verzog er keine Mine und folgte ihr weiter. (Was mache ich hier eigentlich, das ist doch kindisch oder? Aber ich weiß mir nicht anders zu helfen, ich will einfach nur noch hier weg...), dachte sie und fasste schlichtweg den Endschluss Forks für eine Weile den Rücken zu kehren. Eben war sie noch wütend auf Victor gewesen, dass er ihr folgte und sie nicht in Ruhe lies, doch jetzt war sie plötzlich froh darüber, gerade weil sie Forks verlassen wollte, sie wollte nicht allein gehen und er würde an ihrer Seite bleiben, egal wofür sie sich entschied, das wusste sie. Und dank diesem Wissen und dieser Sicherheit, huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, auch wenn es von den Tränen und dem Schluchzen verschluckt wurde. „Verschwinde Vinc!“, brüllte Malice. Sie war wütend, dass er ihr folgte. Ihre Plänen sahen vor, zu ihrem Bruder zu gehen und ihrer Mutter, raus aus Forks, weit weg in den Osten. Und sie wollte allein gehen. „Ich lasse dich nicht allein gehen, für wie blöd hältst du mich? Entweder wir gehen beide oder wir bleiben beide! Und wenn du mir ins Gesicht schlägst, mich verfluchst oder versuchst umzubringen! Ich gehe mit dir!“ Als sie sich umwandte und sich ihre Blicke trafen konnte sie sehen, dass er es ernst meinte. Keine Scheu, keine Bedenken, sein Blick war fest und sicher, er unterstrich seine Worte nur zu gut. „Ach mach doch was du willst!“, meinte sie nun weniger laut und er lächelte auf diese Reaktion hin. „Könntest du mal kurz anhalten?“ „Wieso? Wenn du doch nicht mit willst, dann bleib hier, aber nervt mich nicht oder halt mich auf!“ Doch so einfach lies er sie nicht davon kommen. Er war schneller als sie, schon immer gewesen und auch wenn er bist eben einen gewissen Abstand gehalten hatten, so hatte er sie nun eingeholt und packte sie am Handgelenk. „He!“, beschwerte sie sich, doch da fand sie sich bereits dicht an ihn gepresst wieder. „Lauf nicht vor deinen Gefühlen davon!“ Auch wenn es eine Aufforderung sein sollte, so klang dennoch etwas flehendes mit. Zuerst wehrte Malice sich gegen seinen Griff und seine Umarmung, doch dann lies ihr Widerstand nach und sie vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. „Sie hat mir doch schon alles genommen, ich kann nicht zulassen, dass sie mir das wichtigste nimmt, was ich besitze!“, schluchzte sie. Vincent sah über die Tatsache hinweg, dass sie ihn auf eine gewisse Art vorweg nahm und strich ihr tröstend über den Kopf. „Malice, du hast jetzt eine Familie. Du kannst nicht mehr einfach so davon laufen und machen was du willst. Sie sorgen sich um dich und lieben dich, das kannst du ihnen nicht antun und dir auch nicht“ Sie schwieg und dachte etwas über seine Worte nach. Die eine Seite von ihr wusste auch, dass er Recht hatte, doch die andere wollten einfach nur noch losstürmen zu ihrem früheren Leben und die letzten Spuren vernichten. „Sie werden sauer sein...“, hauchte sie mit schwacher Stimme. Vincent gluckste leicht und zerzauste ihr dann das Haar. „Also gehen wir zurück?“ Sie nickte leicht auf seine Frage hin. „Verrätst du mir dein Ziel? Oder laufen wir einfach so weiter, bis wie in einiger Zeit wieder hier ankommen?“, fragte Victor nach einer ganzen Zeit des Rennens. Abrupt blieb Angelique stehen und drehte sich zu ihm um. Die Tränen waren getrocknet und sie sah entschlossen aus. „Ich will mehr über diese Sache wissen! Sag mir alles, was du weißt. Zur Not finde ich auch alles irgendwie allein heraus!“, forderte sie und verschränkte wartend die Arme vor der Brust. Er nickte nur, nahm sie dann aber bei der Hand, um den Ort zu wechseln. „Lass uns aber erst wo anders hin gehen, hier sind mir zu viele Leute. Und lass dir gesagt sein, ich weiß nicht viel mehr als du, Vincent wüsste wahrscheinlich mehr, aber er ist sicher bei Malice, wo auch immer sie gerade sind!“ Sie liefen in mittlerer Geschwindigkeit weiter und trafen auf ein Paar, welches sie mit großen Augen ansah. Victor bemerkte, dass ihnen etwas aufgefallen war. Sofort blieb er stehen und sah starr in ihre Richtung. Einige Sekunden verstricken, als sich die beiden Fremden ansahen und ihnen den Rücken kehrten. „Was hast du ihnen befohlen?“ „Angi, du weißt ich mag es nicht, wenn du es so nennst! Ich sagte ihnen, sie sollen vergessen, was sie gesehen haben und sich auf den Heimweg machen“, erklärte Victor ihr, als sie auch schon an einem angenehmen Ort ankamen. Sie waren am Rand einer tiefen Schlucht irgendwo in einem Gebirge, fernab allen menschlichen Lebens. Victor setzte sich und lehnte sich an die Felswand. Angelique machte es sich sogleich neben ihm bequem und sah ihn fordernd an. „Ja, ist ja gut. Also wie gesagt, ich weiß auch nicht mehr, als du. Malice ist deine Schwester, ihr habt mit Sicherheit den selben Vater, das steht fest. Malice hatte einen andere Mutter und einen älteren Bruder. Ihre Mutter soll mittlerweile ebenfalls ein Vampir sein, soweit mir bekannt ist, wurde sie kurz nach Malice´ Geburt verwandelt. Sie behandelte Malice nicht gut, auch wenn Nox, euer Bruder, sie des öfteren in Schutz nahm, so bekam sie regelmäßig ordentlich etwas ab. Die Wut ihrer Mutter, die ihr die Schuld daran gab zu einem Vampir geworden zu sein, die Verachtung dafür, dass ihr die Aufmerksamkeit ihres Vaters galt und nicht ihrer Mutter. Ich weiß nicht wie lange das so ging, also weiß ich auch nicht, wie alt Malice wirklich ist, Vincent weiß es. Nun und den Rest der Geschichte müsstest du ja mehr oder weniger kennen. Dein Vater lernte deine Mutter kennen und lies Malice die erste Zeit in ihrer Obhut, sie nahm es hin, wie es war. Es kümmerte sie nicht, das Malice zur Hälfte Vampir war. Sie war für sie wie eine Mutter, die Malice nie hatte. Und dann kamst du. Wie durch ein Wunder überlebte deine Mutter die Geburt und erholte sich schnell. Den Rest kennst du ja.“ Beendete er seine Erzählung. Als er sie ansah entdeckte er, dass erneut Tränen in ihren Augen glitzerten. Noch bevor sie hinab laufen konnten strich er sie sanft fort. „Den Teil, der „schlecht“ für mich ist, hast du weggelassen oder?“ Er nickte, doch sie fragte nicht weiter nach. „Bist du müde? Es ist schon spät, du solltest schlafen, wir sind sehr lange gelaufen“ Sie nickte und legte sich auf die Seite, den Kopf in seinem Schoß. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen. Malice und Vincent waren auch sehr lange unterwegs, ohne Ziel, da Malice sich noch nicht entschieden hatte, was sie tun sollte, ob sie wie geplant zu ihrer Mutter sollte oder ob sie einfach kehrt machen sollte, wieder zurück zu ihrem neuen Vater und ihrer neuen Familie. Die Sonne war schon lange untergegangen, doch Malice machte keine Anstalten anzuhalten, erst als Vincent sich vor sie stellte. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sie an. Jetzt wo sie stehen geblieben war bemerkte sie die Erschöpfung, die sich breit machte. „Ja okay, lass uns eine Weile ausruhen...“ Sie gab sich seinem Blick geschlagen und beide kletterten einen riesigen, alten Baum hinauf, um sich in dessen Spitze auszuruhen. Auch wenn Vincent es eigentlich nicht nötig gehabt hätte, so war Malice erschöpft genug für beide. Sie setzte sich auf seinen Schoß und machte es sich bequem, während er die Arme um sie schlang, damit sie sicher schlafen konnte. Edward fuhr Bella gerade nach Hause, auch wenn diese sich dagegen gewehrt hatte. Sie wollte mit den anderen zusammen auf Malice und Angelique´s Rückkehr warten, doch ging außer ihr niemand davon aus, dass die Schwestern so bald wieder auftauchen würden. „Sie kommen sicher bald zurück, mach dir keine Sorgen, wir sind alle der Meinung, dass sie ihre Sachen erst einmal klären müssen, wenn sie Hilfe benötigen können sie immer zu uns kommen, dass wissen sie!“, meinte Edward, als er Bella´s weiterhin betrübten Blick sah. „Und was macht euch da so sicher, dass sie das wissen? Angi vielleicht, ihr fiel es schon immer leichter, aber bei Mali kann ich mir das nicht vorstellen...“ Sie seufzte. „Aber sie hat ja noch Vincent“, meinte sie dann und dieser Gedanke erleichterte sie ein wenig. Im Moment machten sich andere Sorgen breit. Es war schon spät, sie würde also wieder einmal auf einen ziemlich aufgebrachten und besorgten Charlie treffen. „Bis hoffentlich gleich“, sagte sie zu Edward als sie aus dem Auto stieg. Als sie zur Tür hinein ging, machte er sich bereits auf den Weg um das Haus herum. „Weißt du wie spät es ist? Mir scheint das wird zur Angewohnheit. Ist alles okay?“ Charlie stand bereits in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. Dann seufzte er leicht und ging wieder in die Stube, wo er sich vor den Fernseher setzte. Bella war froh, dass das für heute alles gewesen sein sollte. „Gute Nacht Dad“ Mit diesen Worten ging sie die Treppe hinauf und ging in ihr Zimmer, wo Edward bereits auf sie wartete. Ohne ihn weiter zu beachten nahm sie sich ihre Schlafsachen und ging ins Bad. Schnell putzte sie sich die Zähne und sprang anschließend unter die Dusche. Als sie wieder in ihr Zimmer ging lag Edward schon in ihrem Bett. Er breitete die Arme nach ihr aus und sie kletterte bereitwillig zu ihm. Vorsichtig wickelte er sie in die Decke ein, wie er es immer tat, da ihr sonst zu kalt werden würde, durch seine kalte Haut. Sie war erschöpft von den heutigen Geschehnissen, wodurch sie auch wenig später tief und fest an seine Brust geschmiegt einschlief. Kapitel 11: Zeit ---------------- Kapitel 11 Zeit Einige Wochen vergingen und alle waren bereits zur Tagesordnung übergegangen, als hätten die beiden Schwestern und ihre Freunde nie existiert. Das wurmte Bella, sie hatte den Eindruck als einzige noch an ihre beiden Freundinnen zu denken. Am Nachmittag des 16. Mai fuhr sie mit Edward nach der Schule zur den Cullen´s nach Hause. Sie hatte sich vorgenommen das Thema heute beim Namen zu nennen. Der Nachmittag ging schnell vorbei und es war schon nach fünf, als sie sich Edward zur Seite nahm und um ein Gespräch bat. Natürlich wussten dank Alice alle bereits worum es ging, was es Bella wesentlich leichter machte anzufangen. „Ihr wisst ja eh worum es geht. Aber dann erklärt mir jetzt bitte, warum nichts passiert? Es ist fast so, als wären Mali und Angi nie in Forks gewesen, als hätte es sie nie gegeben. Fehlen sie euch denn gar nicht? Macht ihr euch keine Sorgen?“ Ungewollter Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit, als ihr das bewusst wurde senkte sie beschämt den Blick. „Bella...“, setzte Carlisle zögernd an. „Natürlich haben wir sie nicht vergessen und wir machen uns auch Sorgen“, fügte er hinzu und lächelte sie an. „Wir hoffen jeden Tag, dass es an der Tür klingelt und sie wieder kommen“, stimmte Esme ihm zu und sah traurig in die Runde. Bella bekam ein schlechtes Gewissen, als sie Esme´s Trauer erkannte. „Aber sie haben den Vierbeiner hier gelassen, also kommen sie sicher wieder. Wenn nicht kann er sicher seinen Teil dazu beitragen, dass wir sie finden!“ Auch wenn Emmett´s aufmunternde Worte durch letzteres etwas getrübt wurden, so war es eindeutig. „Es tut mir Leid, ich wollte euch nichts unterstellen. Ich mache mir nur solche Sorgen...“, entschuldigte Bella sich. „He, sie sind ja nicht wie du und stolpern sogar über imaginäre Steine und so!“ Emmett grinste breit und Edward sah ihn leicht erzürnt an, doch Bella lächelte. „Ja, da hast du wohl Recht, soll ja vorkommen“ Nun lag ein freches Lächeln auf ihren Lippen. „Hast du denn mal etwas gesehen Alice?“ „Nein Bella, tut mir Leid, nichts hilfreiches, es ist durch ihr Halbvampirdasein kaum möglich etwas zu erkennen, aber ich weiß, das Malice und Vincent gerade in Frankreich sind. Angelique und Victor hingegen sind in Mexiko, aber ihr Standort ändert sich sehr häufig, einen Tag Mexiko, den anderen Kanada. Das Rudel ihres Vaters hingegen kann ich gut sehen und ich fürchte sie planen etwas, doch sie werden wohl warten, bis die Schwestern zurück sind“, erklärte Alice ausführlich. Bella gab sich nun zwar mit ihrem neuen Wissen zufrieden, doch die Sorge blieb, war nur zu hoffen, dass sie bald wieder zurück sein würden. Malice und Vincent liefen gemeinsam durch die Straßen in Paris, sie wussten genau, wo sie hin mussten, sie hatten ihre Spuren bereits entdeckt und nichts könnte Malice nun noch aufhalten. Wenn Rubeus dieses Thema angesprochen hatte, musste er etwas planen. Hatte er ihre Mutter bereits auf seine Seite gezogen? Sie wollte nie wieder etwas mit ihm zu tun haben und ist mit Nox geflohen, doch das war schon sehr lange her, er konnte ihre Meinung geändert haben. Vielleicht hatte er Marianne deswegen umgebracht, für sie? Malice knurrte leise vor sich hin, was ihr einen kleinen Schlag von Vincent einbrachte. „`tschuldigung!“, nuschelte sie und ignorierte die Blicke der wenigen Leute, die um diese Uhrzeit noch draußen waren. Unterwegs trafen sie auf einen beißenden Geruch, sie folgten ihm und stießen auf eine männliche Leiche. Malice verzog das Gesicht. „Vielleicht sollten wir sie einfach den Volturi überlassen. So auffällig wie sie ist, werden die sie sicher erledigen...“ „Nein Vinc! Mit dieser Sicherheit gebe ich mich nicht zufrieden, außerdem muss ich noch mit ihr reden und wenn, will ich Diejenige sein, die sie vernichtet“, fiel Malice ihm sofort ins Wort. Zur Antwort verdrehte er jedoch nur die Augen, dann gingen sie weiter. Sie liefen nicht mehr weit, als sie Abseits von der Stadt auf ihr Ziel stießen. Da vorne sind sie!“, flüsterte sie Vincent zu. Beide versteckten sich hinter Bäumen, um alles genau zu erkunden. Warnend sah Vincent sie mit seinen mittlerweile bronzefarbenen Augen an. Er hatte es geschafft, weiterhin nur Tiere zu töten und darüber war sie sehr froh, denn wenn er nun schwach werden würde, würde sie es auch tun. Die Wut in ihr brachte immer mehr den Vampir zum Vorschein, doch Vincent war es, der sie von Sachen abhielt, die sie hinterher bereuen würde. Sie wollte nicht so sein wie ihr Vater, das hatte sie immer wieder gesagt und er wusste es selber nur zu gut. Als sie auf ein paar Wanderer trafen und diese anzüglich wurden, hatte nicht fiel gefehlt und sie wäre ihnen an die Kehle gesprungen, doch Vincent ging dazwischen, bevor etwas passieren konnte, er hatte es auf diplomatische Art und Weise geregelt und alles war gut ausgegangen, sie war ihm sehr dankbar dafür. Auf seinen Blick hin verdrehte sie diesmal die Augen und zeigte ihm frech die Zähne, um anschließend die Zunge heraus zu strecken. Und da waren sie. Wenige Minuten nachdem sich das Paar auf die Lauer gelegt hatte trat ein blonder, junger Mann aus dem Haus am Fluss, gefolgt von einer zierlichen, kleinen Frau mit ebenfalls blonden Haaren. Noch bevor Vincent etwas sagen oder tun konnte war Malice hinter dem Baum hervor getreten und schritt langsam auf ihre Mutter zu. „Guten Abend Mutter“, begrüßte sie sie trocken. Ihr Bruder ging sofort in eine Abwehrhaltung. „Immer mit der Ruhe Nox, ich wollte erst mit euch reden, bevor ich euch vielleicht umbringe!“ Ihr Blick war fest und es lag Hohn darin. Erschrocken sah ihre Mutter ihr in die Augen. Sie erkannte ihrer Tochter zuerst nicht. Lässig steckte Malice die Hände in ihre Hosentaschen. „Du enttäuschst mich Mutter, hast du mich etwa vergessen? Oder hast du nur nicht damit gerechnet, dass ich noch lebe? Nun, dein Mann ist weich geworden oder eher schwach? Es hat dir sicher gefallen, dass er seine andere Frau umgebracht hat nicht war? Hat er es für dich getan? Will er uns nun auch für DICH töten? Wollt ihr auf heile Familie machen?“ „Warte Malice, das ist nicht fair-“, setzte der blonde Nox an, doch ihr Bruder wurde von dem verrückten Lachen ihrer Mutter unterbrochen. „Du hältst dich wohl für sehr stark?! Aber auch wenn du nicht stark bist, schlau bist du, das hast du von deinem Vater!“ „Tja, von dir kann ich es ja nicht haben!“ „Pass auf deine Wortwahl auf!“ „Sonst was? Mutter du scheinst nicht zu begreifen, dass du in einer ziemlich misslichen Lage bist. Und du Nox? Du wusstest sicher von nichts, nicht wahr?“ Sie war ernst, sie hoffte, ihr Bruder würde nicht mit hineingezogen worden sein, doch sein Blick verriet ihn. „NEIN! Wie konntest du mir das antun? Hast du nicht immer gesagt, wir halten zusammen? Was konnte ich für Mutters Hass? Nichts, das hast du selber immer gesagt! Nox!!“, sie knurrte laut, als ihr Bruder ihr nicht antwortete. „Dein Bruder ist nicht der Hellste, er lässt alles mit sich machen, gehorcht wie ein treuer Köter!“ „Ich schätzte das hat er von dir!“, keifte Malice. Sie ging einen Schritt auf ihre Mutter zu, doch Vincent fasste sie bei den Schultern und hielt sie zurück. Wieder lachte ihre Mutter nur überheblich. Malice knurren wurde lauter und Vincent hatte mehr zu kämpfen seine Geliebte zu halten. „Malice, ich werde nicht zulassen, dass du Mutter etwas tust!“, fauchte Nox wütend. „Natürlich nicht, warum sollte ihr Wachhund auch zusehen wie sein Frauchen getötet wird!!“, schrie Malice und da konnte sie sich losreißen. Ihre Mutter wich einen Schritt zurück, doch Nox ging zum Angriff über. Er hatte keine speziellen Fähigkeiten, doch er war früher stärker als Malice, aber das ist lange her. Vincent lag auf der Lauer und beobachtete jeden Schritt von Malice Mutter ganz genau. Doch diese hielt sich zurück und sah belustigt dem Kampf ihrer Kinder zu. Malice und Nox prallten immer wieder gegeneinander. Es dauerte nicht lange, bis Malice das erste mal ihre Zähne in ihn rammte. Das war nicht gut, das Blut weckte ihren Kampftrieb nur noch weiter. Doch auch als Nox weiter in Bedrängnis geriet, sah ihre Mutter nur zu. Laut knurrend packte Malice Nox mit einer Hand im Nacken und schleuderte ihn hinter sich gegen einen Baum. Dieser ging durch die Wucht des Aufpralls zu Bruch und begrub ihn unter sich. Er konnte sich nicht mehr erheben, das Gewicht des Baumes war zu stark und Malice hatte ihm fast das ganze Blut ausgesaugt. Sofort widmete sie sich ihrer Mutter, Vincent ging zu Nox und zerrte ihm unter dem Baum hervor. Ein kurzer Blickwechsel zwischen ihm und Malice beantwortete ihm seine unausgesprochene Frage. Er sammelte Holz zusammen, während er mit der anderen Hand Nox festhielt. „Du bringst deine eigene Familie um? Was bist du für ein Monster?!“ Die Stimme ihrer Mutter war zu hoch und voller Panik, doch das kümmerte Malice nicht weiter. „Meine Familie wartete in Forks auf mich und ich lasse mich nicht von einem Monster wie dir als Monster bezeichnen. Ich tue nur, was die Volturi wohl auch sehr bald getan hätten, ihr lebt zu auffällig. Und ich räche meine Mutter!“ Mit ihren letzten Worten stürzte sie sich auf die blonde Frau, die nicht länger ihre Mutter war, die es eigentlich nie gewesen war. Angelique seufzte leise, was Victor dazu brachte sie anzusehen. „Was ist?“, fragte er und sah ihr tief in die Augen. „Ich vermisse Forks. Und meine Familie. Malice und Xavier...“ „Willst du zurück?“ „...Ja, ich denke schon“ Sie seufzte erneut, dann nahm Victor ihre Hand und sie machten sich sofort auf den Rückweg. Sehr weit hatten sie es nicht mehr, ihr letzter Rastort war Phönix gewesen. „Ob sie böse sein werden?“, fragte sie unsicher und drückte Victor´s Hand. „Nein, sie werden nur froh sein, dich wieder zu haben. Malice wird sich sicher auch freuen!“ „Aber Mali war sehr sauer. Sie hat mich ja sogar mit meinem vollen Namen angesprochen...“ „Das war doch nur im Eifer des Gefechts, mach dir keine Sorgen!“, tröstete er sie und lächelte sie sanft an, was ihr wieder etwas Mut gab. Sie hatte den Monat, den sie weg war jeden Tag an ihre Schwester und ihre neue Familie gedacht, sie hat alles aus Forks vermisst. „Aber eigentlich wäre es besser nicht zurück zu gehen, wir würden doch nur wieder Probleme machen, Vater ist eine so große Gefahr...“ „Darüber wurde doch nun wirklich oft genug gesprochen oder? Deine Familie steht hinter dir und Vincent und ich auch, gemeinsam schaffen wir es, eines Tages werden wir dann in Ruhe zusammen leben können!“ Zuversicht war in seinen Augen zu lesen und das lies Angelique wieder hoffen. „Okay, wenn du meinst, ich denke es ist auch besser, ich will nicht länger weglaufen müssen“, stimmte sie ihm zu und lächelte nun. „Mein Kopf... das ist ja nicht auszuhalten...“, murrte Alice und lies sich neben Jasper auf das Sofa fallen. „Was ist, siehst du etwas?“, fragte Bella und die Vorfreude in ihrer Stimme war nicht zu verkennen. „Hmm, ich glaube wir bekommen bald Besuch...“, war alles was Alice ihr sagen konnte, doch reichte es aus, um Bella´s Laune zu heben. Sie sprang auf und rannte zu Xavier hinauf. „Deine beiden Frauchen sind bald wieder da! Oder für den Anfang nur eine, aber … nein, egal, das ist doch schon einmal super!!“, versuchte sie den deprimierten Wolf aufzumuntern, jedoch ohne großen Erfolg. Sie stand auf und forderte ihn auf ihr zu folgen. Wenig begeistert erhob sich der Wolf und trottete ihr nach. Sie ging die Treppe herunter und blieb am Ende stehen. Alice stand breit grinsend vor ihr. Dann klingelte es an der Tür. Keine Sekunde später standen alle im Eingang versammelt und begrüßten ihre verlorene Schwester, Tochter und Freundin. Auch Xavier rannte sofort zu ihnen und begrüßte Angelique nicht weniger stürmisch. Alle umarmten Angelique und reichten Victor anerkennend nickend die Hand. Doch dann fiel Angelique ein entscheidender Fehler auf. „Wo ist Malice?“, fragte sie. „Sie ist noch nicht zurück...“, antwortete Carlisle. Dann gingen alle in die Stube und setzten sich. „Sie ist kurz nach dir gegangen. Vincent ist bei ihr. Soweit wir wissen sind sie in Frankreich.“, erklärte Carlisle, als Angelique und Victor sich als die letzten gesetzt hatten. „Was will sie in Frankreich?“, fragte Angelique verwirrt. „Nun, eigentlich hatten wir gehofft, du könntest uns das erklären, aber wie es aussieht müssen wir wohl warten...“ Alice seufzte betrübt. „Warten also... was hat sie nur vor... vielleicht braucht sie Hilfe? Mali ist nicht gerade jemand, der einfach so um Hilfe bittet...“ „Aber Vinc ist bei ihr Angi, mach dir keine Sorgen, ich denke was auch immer die beiden vorhaben, sie werden es schaffen und gesund und munter zu uns zurück kommen!“ „Wo nimmst du nur immer diesen Optimismus her?“, fragte Edward, doch Victor lächelte ihn zur Antwort nur an und meinte dann. „Vertrauen!“ Was alle im Raum kurze Zeit zum Schweigen und nachdenken brachte, dann aber zu einem zuversichtlichen Lächeln. „Wo du Recht hast Mann, warum zerbrechen wir uns eigentlich den Kopf... hmm, wenn man es einmal so sieht, ich denke ich habe auch von Anfang an an sie geglaubt, sogar ein wenig beneidet habe ich sie, da wo sie gerade ist herrscht sicher jede Menge Action!“, stellte Emmett nach erneutem Schweigen fest und alle lachten. Das war typisch Emmett. Malice und die zierliche Frau fielen zu Boden. Mit aller Kraft drückte Malice sie zu Boden, auch wenn sie zu zierlich wirkte, so hatte ihre leibliche Mutter enorme Kräfte. Vincent sah prüfend vom Feuer zu den beiden kämpfenden Frauen auf. Seine Freundin beachtete ihn nicht, sie konzentrierte sich voll und ganz auf den Kampf, in dem sie zu unterliegen schien. Die blonde Frau trat ihr in den Magen und beförderte sie einige Meter weit nach hinten. Für Menschen nicht hörbar, aber für alle anwesenden, konnte man das Knacken von mehreren Rippen hören. Ohne eine Mine zu verziehen rappelte Malice sich jedoch auf und sah ihrer Mutter entgegen. „Du kannst mir nicht das Wasser reichen! Ich bin älter als du und meine Kampftechniken habe ich von deinem Vater!“, brüllte sie. Malice zog eine Augenbraue hoch und begegnete dem arroganten Blick ihrer Mutter mit nicht weniger Arroganz. „Und das soll nun was heißen, ja? Vater... Tristan ist doch nur stark, weil er sich hinter seiner Fähigkeit versteckt! Ich werde dich-“ Doch als sie erneut auf ihre Mutter zustürmen wollte durchfuhr sie plötzlich ein unerwarteter Schmerz. Die gebrochenen Rippen machten sich mehr bemerkbar, als sie gedacht hätte. Sie ging in die Knie und hielt sich die Hände vor den Bauch. Sie spürte, wie sich etwas spitzes in ihren Magen bohrte, dann begann sie zu husten, bis Blut hervor spritzte. Dann musste es schnell gehen. Ihre Mutter war sehr durstig und der Geruch des Blutes lies sie völlig ausrasten. Doch bevor sie ihr an die Kehle springen konnte stand Vincent vor seiner Geliebten und schützte sie. „Es tut mir Leid, aber ich denke, ab hier mache ich lieber weiter Mali!“, meinte er entschuldigend und schnappte sich die aufgebrachte Mutter. Er wirbelte sie hinter sich herum und schleuderte sie anschließend mit aller Kraft auf den Boden. Mit einer weiteren, schnellen Handbewegung hatte er ihren Kopf vom Rumpf getrennt und trug beides zum Feuer. Malice rappelte sich mit aller Kraft auf und lief zu ihm. Sie verpasste ihm einen wütenden Hieb in die Rippen und presste die Lippen zusammen, um den dadurch folgenden Schmerz zu verbergen. Dann starrte sie ins Feuer, ihr Blick war finster und nachdenklich. Plötzlich wurde ihr schwindelig. Sie krallte eine Hand in sein Shirt, um sich etwas Halt zu verschaffen, doch dann brach sie zusammen. „Mali!“, rief Vincent erschrocken und fing sie auf, bevor sie den Boden erreichen konnte. Er strich ihr über die Stirn und tastete dann nach ihren Verletzungen. Vorsichtig schob er ihre Bluse ein Stück nach oben, bis er die blauen Flecken sah. Erzürnt biss er die Zähne zusammen und legte seine Hände auf die gebrandmarkten Stellen, um sie etwas zu kühlen. Er wusste nicht, was er tun sollte, wie würde es heilen? Er kannte sich nicht aus, auch wenn er sie schon so lange kannte, so hatte er nie zugelassen, dass sie derart schwer verletzt wurde. So stand er auf, hob sie auf seine Arme und machte sich auf den Weg zu jenem, der ihm da besser helfen könnte. Angelique saß vor dem Haus auf dem Boden und wartete mit sehnsüchtigem Blick auf die Rückkehr ihrer Schwester. Es war nun schon über eine Woche her, als sie nach Forks zurückgekehrt war und feststellen musste, dass ihre geliebte Schwester nicht dort war. In einer Woche fing der Juni an. Angelique hatte ein Blatt Papier vor sich und schrieb in schöner Schrift etwas darauf. „Ich hoffe du kommst bald wieder Mali...“, flüsterte sie leise, dann setzte sie wieder an und schrieb ihr Gedicht zu Ende. „Was machst du da Angi?“, fragte Alice neugierig, als sie zu ihr nach draußen gelaufen kam. Sie setzte sich neben ihre kleinere Schwester und nahm das Blatt entgegen, welches Angi ihr bereitwillig vor die Nase hielt. Schwester Gedanken ziehen dahin, nichts ist mehr wie es einmal war. Mein Gesicht, gezeichnet von meinen Schmerzen! Wann würde diese Qual endlich nachlassen, wann würde ich erlöst? Wo bist du hin, ich kann dich nicht sehen, nicht fühlen. Ich sitze hier und warte auf deine Rückkehr, ich warte! Deine Gedanken, so fern und unerreichbar, wo bist du? Der Schwur von längst vergangener Zeit, steht er noch? Kehre mir nicht den Rücken, zusammen können wir es schaffen! Komm zu mir zurück, ohne dich ist nichts und nichts ist ohne dich! Noch immer sitze ich hier und warte auf deine Rückkehr, ich warte! „Das ist schön. Es wird ihr sicher gefallen, wenn sie es liest!“, meinte Alice und reichte Angelique das Stück Papier zurück. „Hast du etwas gesehen?“, fragte die sie sofort. „Ja so in etwa, ich glaube Vincent ist auf den Weg zurück mit ihr!“, antwortete Alice sichtlich beschämt darüber, keine genaueren Angaben machen zu können. Doch Angelique reichten diese Worte vollkommen aus. „Oh!“, meinte Alice nur, dann sprang sie auf und lief davon. Verwirrt sah Angelique ihr nach, doch dann kam auch schon Victor auf sie zu. „Würdest du mich kurz begleiten?“, fragte er und reichte ihr die Hand um ihr auf zu helfen. Sie nahm sie und ließ sich von ihm in den Wald führen. „Ist es endlich soweit?“, fragte Rosalie und Alice grinste sie nur an, was Rosalie jedoch mehr als genug Antwort war. Lächelnd sahen sie dem Pärchen hinterher und freuten sich beide schon auf ihre Rückkehr. Victor führte sie immer weiter durch den Wald, bis zum Ufer des See´s, wo er inne hielt und sich zu ihr umdrehte. Angelique war etwas zurückgefallen, somit streckte er erneut die Hand aus. Dann setzte er sich auf den Boden und zog sie zu sich hinunter. Fragend sah sie ihn an, sie wusste nicht, was das hier werden sollte. Dann wandte er ihr Gesicht zu sich, so dass sie ihn ansehen musste und begann zu sprechen. „Ich bin nicht so gut mit Worten, so wie Vincent oder sagen wir lieber, ich rede nicht gerne um den heißen Brei herum, so wie er“ Er lächelte und Angelique folgte seinen Worten stumm und voller Erwartungen. „Also lass mich gleich zum Punkt kommen. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen, dass konnte ich noch nie und ich habe auch nicht vor dich jemals wieder zu verlassen oder her zu geben!“ Über ihnen flog ein Adler seine Runden und kreischte immer wieder nervös auf. Victor hob kurz den Blick und sah zu ihm hinauf. „Du kannst ihn jetzt her bringen!“, sagte er dann und der Adler kam im Sturzflug zu ihnen herunter, etwas goldenes im Schnabel. „Ich fürchte, ich komme nicht an Vincent´s Antrag heran, aber dennoch“ Er ließ den Adler auf seinem rechten Arm landen und nahm mit der linken Hand den Ring aus seinem Schnabel, dann lies er das Tier wieder frei, welches verwirrt davon flog. Angelique stiegen Tränen in die Augen, als sie langsam begriff, worum es ging. „Du warst noch nie die schnellste!“, meinte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, dann nahm er ihre Hand. „Angelique Cullen, möchtest du meine Frau werden?“, fragte er und sie fiel ihm weinend um den Hals. „Ist das jetzt ein Ja?“ „Ja...“, schniefte sie und drückte ihn, mit ihrem neuen Verlobungsring am Finger. Er erwiderte die Umarmung und dann küsste er sie sanft. Als sie den Kuss vertiefte löste er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Lass uns jetzt zurück gehen, Malice und Vincent sollten bald ankommen!“, meinte er und sie war sofort seiner Meinung, auch wenn der Moment so schön war. „Vorsichtig, nicht so schnell Mali! Denk an deine Rippen, du bist so rücksichtslos zu dir selber, dass sie die gesamte Zeit nicht ganz verheilen konnte, wir werden schon noch früh genug in Forks ankommen!“, mahnte Vincent sie, doch das hatte nicht viel Erfolgt, sie rannte weiterhin fiel zu schnell durch den Wald. Wenige Stunden später hatten sie die Grenzen Forks erreicht und keine halbe Stunde später waren sie ganz in der Nähe ihres zu Hause. Sie bogen in die lange Einfahrt ein und liefen den Rest des Weges gemütlich in menschlichem Tempo, damit Malice sich noch etwas erholen konnte, bevor sie ankamen. „Du siehst durstig aus! Du hättest mich nicht die ganze Zeit tragen müssen, es hätte mir nicht geschadet, wenn wir eine Pause gemacht hätten und du jagen gegangen wärst“, murrte sie und sah in seine dunklen Augen. Vincent seufzte und legte einen Arm um seine kleinere Freundin. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Habe ich gerne gemacht, Schatz!“, flüsterte er dann und wich anschließend einem leichten Hieb von ihr aus, dann lachten beide. Am Haus angekommen wurde sie bereits sehnsüchtig erwartet. Angelique stand mit Tränen in den Augen neben Victor und dieser hielt Xavier am Fell fest, damit er nicht als erstes auf Malice zustürmen konnte. So war es Angelique, die loststürmte und ihre Schwester fest in ihre Arme schloss. Malice lächelte, doch als ihre jüngere Schwester sie mit aller Kraft drückte kniff sie ein Auge zu. Erschrocken wollte Vincent dazwischen gehen, doch Malice winkte ab. Doch als Angelique seinen Blick sah, lies sie schnell von ihr ab und sah sie von oben bis unten an. „Geht es dir gut?“, fragte sie zögerlich. „Jetzt ja, nun bekomme ich ja wieder Luft!“ Sie grinste ihre kleine Schwester breit an, dann knuffte sie sie sanft in die Seite. Nun kamen auch die anderen zu ihnen gerannt und alle umarmten sie. Bei Malice waren sie alle etwas vorsichtiger, da sie gesehen hatten, dass etwas nicht mit ihr stimmte. „Soll ich mir deine Verletzungen ansehen?“ Sofort sah Malice Carlisle vorwurfsvoll an, doch dieser beachtete diesen Blick gar nicht weiter. „Tja, von ignorant zu übervorsorglich, das hast du nun davon!“, meinte Emmett neckend und erhielt einen frechen Blick zur Antwort. Anschließend gingen alle hinein, Malice und Vincent folgten Carlisle nach oben. „Was ist genau passiert?“, fragte er sofort. Als er Malice untersuchen wollte stellte diese sich jedoch quer. „Es lief alles ganz gut, ihren Bruder haben wir ohne Probleme ausschalten können, doch ihre Mutter war stärker als wir dachten, sie brach ihr einige Rippen, anschließend brach sie zusammen. Ich schätzte die Rippen haben irgendetwas in ihr angerichtet, sie spuckte Blut!“, erklärte Vincent ausführlich. Zu ausführlich für Malice Geschmack. „Meine Brüder leben alle noch und meine Mom hat mir gar nichts getan!“, beschwerte sie sich und sah beschämt zur Seite. Carlisle ging lächelnd auf sie zu und strich ihr behutsam durchs Haar. „Genau und deine Mom wäre glaube ich ziemlich enttäuscht, wenn du den Rest deines Lebens mit irgendwelchen bleibenden Schäden herum laufen müsstest!“, meinte er sanft. Genervt stöhnte sie auf und lies sich dann doch untersuchen. „Nun, es scheint schon gut verheilt zu sein, aber der Zeitspanne nach zu urteilen wundert es mich eigentlich, dass es noch nicht ganz verheilt ist, allerdings kann ich mir gut vorstellen, voran das lag“ Er sah sie vorwurfsvoll an und tastete vorsichtig über die immernoch teilweise blauen Stellen. „Die nächsten Tage ist Ruhe angesagt meine Liebe!“ „Soll ich jetzt ja Dad sagen oder okay Doc?“, fragte sie frech und er lächelte. „Wie du magst“, antwortete er dann. mi Anschluss gingen sie nach unten zu den anderen, die schon ungeduldig warteten. Angelique konnte nicht einmal mehr still sitzen. (Er hat es endlich getan Mali!!), bombardierte sie ihre Schwester sofort in Gedanken. Malice sah verwirrt zu ihr und setzte sich neben Xavier, der sofort seinem Kopf auf ihren Schoß legte. Während sie ihm durchs Fell strich lauschte sie ihrer Schwester. (Einen Antrag! Er hat mir einen Antrag gemacht, was denkst denn du? Nun können wir eine Doppelhochzeit feiern!) Nun verstand Malice worum es ging und sie lächelte. „Wir dachten daran es an ihrem Geburtstag zu machen. Der 16.7 ist doch kein schlechtes Datum, es sind Ferien, also ist das nicht so wichtig und es wäre sicher der schönste Geburtstag, den sie je hatte!“, erklärte Edward. „Manno Edward!!! Das wollte ich ihr doch alles erzählen, du bist unfair!“, beschwerte Angelique sich lautstark und verschränkte schmollen die Arme. Alle lachten und Malice warf ihr ein Kissen an den Kopf, wodurch sie mitlachen musste. Kapitel 12: Hochzeit -------------------- Kapitel 12 Hochzeit Ende Mai, an einem Sonntag, saßen die Schwestern am See, Xavier fing im Wasser Fische, während sich die beiden unterhielten. „Mali? Weißt du, was mich seit dieser Sache besonderes interessiert?“ „Ich kann es mir denken...“ „Also?“ „Hmm, also genau genommen ist mein Geburtstag richtig, nur das Jahr stimmt nicht ganz, aber wir Frauen mogeln uns nun einmal durch...“ „Mali!“, fragte Angelique mit einem kindlichen Nachdruck in der Stimme. Malice seufzte. „1811“, gab sie dann genervt zu. „Wow, du bist ja eine richtige Oma!!“ „Danke...“ Schmollend wendete Malice den Blick ab. Angelique lachte und stieß ihrer Schwester mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Kennst du Vincent schon seit damals?“ „Nein, den Rest weißt du, ich habe ihn noch nie vorher gesehen, bis damals, als du auch Victor kennen lerntest“ „Achso. Und wie kam es, dass du, wo du doch schon so alt warst, bei meiner Mutter geblieben bist?“, fragte sie neugierig weiter und beobachtete Xavier dabei, wie er verzweifelt versuchte einen besonderes großen Fisch zu erwischen. „Könntest du bitte aufhören immer wieder damit anzufangen, wie alt ich bin?!“ Malice knurrte leise, dann schmollte sie wieder. „Deine Mutter war eine unglaublich gütige Frau. Was man von meiner nicht behaupten konnte, sie wollte mich umbringen, seit dem Tag meiner Geburt. Nox, mein Bruder... nun eigentlich war er ja auch dein Bruder, aber egal. Er passte immer auf mich auf... ich verdankte ihm mein Leben... und als Dank brachte ich ihn nun um... er stellte sich zwischen meine Mutter und mich. Naja, wieder zu deiner Mutter zurück. Auch wenn ich schon recht „alt“ war, so nahm sie mich mit offenen Armen bei sich auf. Tristan war nicht gerade ein vorzeige Vater, so war sie auch recht froh, mich an ihrer Seite zu haben, denn allein wäre sie mit dir nicht klar gekommen, verständlicher Weise! Tja und den Rest kennst du ja eigentlich. So wurde sie zu meiner Mutter.“ Mit einem Seufzen beendete Malice ihre Erzählungen und sah zu Boden. „1811... Mensch Mali, du bist ja fast 200 Jahre alt! Nur Carlisle ist älter als du!“, stellte Angelique erneut begeistert fest. „Würdest du das endlich lassen?! Du stellst es dar, als wäre es super... so „alt“ zu sein!“, murrte Malice. „Ist es doch auch! Zumindest in unserem Fall, wo man es uns nicht ansieht!“ Die Begeisterung nahm keinesfalls ab, sie nahm eher zu, als Angelique ihre eigenen Worte bewusster wurden. „Wie alt waren deine Mutter und unser Bruder?“ „Älter als ich...“ Malice hatte keine große Lust noch weiter über dieses Thema zu sprechen, schon gar nicht über ihre Mutter und ihren Bruder, den sie getötet hatte. Auch wenn sie an ihre Mutter nur schlechte Erinnerungen hatte, so war dies bei Nox keinesfalls so gewesen. Sie hatte vor gehabt nicht weiter darüber nach zu denken, doch nun, wo sie sich mit Angelique darüber unterhalten hatte, war es noch realer geworden. Malice stand auf und ging zu Xavier hinunter. Skeptisch sah sie ihm bei seinen Versuchen zu, dann griff sie einmal flink ins Wasser und hielt ihm den großen Fisch vor dir Nase. Der stolze Wolf sah sie an, als würde er sagen wollen „Angeber“, dann widmete er sich wieder den anderen Fischen. Malice ließ ihren Fang wieder ins feuchte Nass gleiten und trocknete sich die Hände an ihrer Hose ab. Nun sprang auch Angelique auf und ging zu ihrer Schwester. „Wollen wir nach Hause gehen? Ich habe irgendwie Hunger bekommen!“, meinte sie und sah zu Xavier, der schon wieder einen Fisch erwischt hatte. „Aber doch hoffentlich nicht wegen der Fische?!“, fragte Malice und zog einen Augenbraue hoch, wie sie es so häufig tat. Angelique zuckte nur mit den Schulter und rannte dann in den Wald. „Wer zuerst da ist alte Frau!“ Mit diesen Worten verschwand sie und man konnte nur noch ihr Kichern hören. Malice knurrte säuerlich, schnappte sich Xavier und rannte ihr nach. Aufgrund ihres guten Gleichgewichts machte es ihr keine Probleme, nicht die Arme frei zu haben und auch Xavier´s Gewicht machte ihr nichts aus, sie war dennoch vor Angelique da und setzte Xavier auf dem Boden ab, der ein wenig volltrunken wirkte, man konnte sogar meinen ihm war schlecht. „Der arme Kerl, er sieht aus wie nach einer Achterbahnfahrt.“, stellte Emmett belustigt fest. „Hm, eigentlich müsste er sich ja langsam mal daran gewöhnen“ Malice grinste und strich ihrem Wolf beruhigend durchs Fell. Dann kam auch Angelique endlich an. „He, das war unfair!“, beschwerte sie sich sofort. „Bitte was? Wo war ICH unfair? Das trifft wohl eher auf dich zu! Rennst los und lässt mich mit Xavier stehen. Und was kann ich dafür, dass du den langen Weg nimmst? Hast du dich wieder verlaufen?“ Malice stemmte die Hände in die Hüften und sah arrogant zu ihrer jüngeren Schwester. „Da hat dich die Oma wohl vernichtend geschlagen, was?“, meinte Malice dann noch und streckte ihr frech die Zunge raus. Angelique ging maulend ins Haus, gefolgt von dem torkelnden Xavier, der kichernden Malice und dem grölenden Emmett. „Haben wir einen guten Witz verpasst?“, fragte Carlisle, doch Angelique ließ sich nur demonstrativ neben Victor auf das Sofa fallen und verschränkte die Arme. Dann kam ihr eine Idee, wie sie es ihrer Schwester heimzahlen könnte. „Ach sag mal Mali, wie ist das nun eigentlich? Emmett ist doch jetzt dein „kleiner“ Bruder oder?“ Sie sah sie mit einem fiesen Grinsen an, doch Malice ging nicht drauf ein. „He, wenn schon der große „kleine Bruder“, wenn ich bitten darf!“, beschwerte sich Emmett und stellte sich dicht neben Malice, sodass man den Größenunterschied noch besser sehen konnte. „Spiel dich nicht so auf Grizzly! Wie würde es denn auch aussehen, wenn eine Frau größer wäre als du?! Pfui!“ Angelique´s Bemerkung lies sie in der Tat kalt, Malice boxte Emmett nur in die Seite und dieser stimmte ihrer These mit einem Lachen zu. „Wo Angi es anspricht, wie alt bist du denn nun eigentlich?“, fragte Bella vorsichtig. Sie saß neben Edward auf dem Sofa gegenüber von Angelique und Victor. Malice wandte den Blick ab und überlegte, wie sie am besten das Thema wechseln könnte, doch Edward kam ihr zuvor. „He Themawechsel gilt nicht!“ Sofort verdrehte sie die Augen. „Komm schon Mali, das ist eine Sache, die uns alle interessiert und aus Vincent war nichts heraus zu bekommen!“ Sogar Carlisle war nun neugierig und nicht nur er, alle anderen sahen Malice auch erwartungsvoll an. „Ja, wahrscheinlich hatte er Angst, sie würde ihn verhauen!“, warf Emmett ein und lachte über seinen eigenen Witz. Malice zog ihm dafür das linke Ohr lang, da er rechts von ihr stand. Seufzend ergab Malice sich und schlang ihre Arme um Emmett´s Mitte. Sofort packte dieser seine linke Pranke um sie herum und drückte sie an sich. „So schlimm?“, fragte er spielerisch besorgt. „Schlimmer... Carlisle ist der einzige, der älter als ich ist... also neben Vincent und Victor...“, gab sie betrübt zu, doch Emmett lachte nur laut los, was sie ein wenig aus der Fassung brachte. Sie sah schmollend zu ihm hinauf und dann stand auch schon Rosalie hinter ihm und schlug ihm gegen den Hinterkopf. Anschließend lösten er und Malice sich aus der Umarmung und sahen sie an. „Wofür war das?“, fragten Emmett und Malice wie aus einem Mund. Rosalie seufzte. „Da setzte ich mich für dich ein und du verstehst es nicht? Ihr müsst Zwillinge sein!“, beschwerte Rosalie sich und setzte sich wieder in den Sessel. Emmett und Malice sahen sich fragend an. Dann prüften sie ihre Körper, ob sie eine Ähnlichkeit fanden. Dann fiel ihnen wieder der Altersunterschied ein. Belustigt beobachteten alle das Geschehen, besonders Edward, der ihre Gedanken zu diesem Spektakel auch noch lesen konnte. „Vielleicht bist du ja der Zwilling meines Ur-ur-ur-ur Großvaters oder sowas?! Oder muss ich noch ein paar Ur´s dran hängen? Dein Alter wissen wir ja immer noch nicht genau“ Wieder schmollte Malice. „An meinem Geburtsdatum stimmt alles, nur das ich eben einige Jahre früher geboren wurde... also nicht 1967“ „Wann genau?“ „Naja mehr als hundert Jahre zuvor...“ „Maliiii!!“, drängte Emmett, ähnlich wie Angelique vorhin. „1811...“ Nun war es still im Raum. Alle warfen sich Blicke zu und Malice starrte zu Boden. Nach einigen Minuten, die Malice jedoch wie Stunden vorkamen, fing Emmett plötzlich wieder zu lachen an, was Malice zusammen zucken lies. Dann lachten alle mit ihm. „Ja unglaublich komisch...“ Malice wandte den Blick ab, nun war sie wirklich beleidigt. Während sie leise vor sich hin grummelte erschien Carlisle an ihrer Seite und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Es ist nur, bei dem Geheimnis, das du um dein Alter gemacht hast, hatten wir schon gedacht du wärst älter als ich. Und nun bist du nicht einmal ansatzweise so alt wie ich, nur ein wenig älter als Jasper. Für einen Vampir machen diese paar Jahre doch nicht fiel aus Mali“, versuchte er sie zu trösten, mit ein wenig Erfolg verbucht, aber nicht sichtlich. Malice seufzte nur und lies sich neben Vincent fallen. „Gut nur, dass ich an dich nicht heran komme!“ „Soll ich das jetzt als Beleidigung sehen?“ „Natürlich, ich musste davon auch genug über mich ergehen lassen!“ Sofort nach dieser Antwort begann Vincent sie zu kitzeln und Emmett eilte ihm zur Unterstützung und hielt sie fest. „Zwei Männer gegen eine Frau, wirklich männlich... sagt mal, wie sieht es denn nun eigentlich mit der Hochzeit aus? Wir haben doch nun Ferien. Müssen wir nicht langsam jemanden damit beauftragen?“, fragte Angelique ohne böse Vorahnung. Dann konnte man ein wütendes Schnauben hören. „Äh Alice? Was hast du denn?“ Unsicher sah Angelique sie an. „Das ist alles schon längst erledigt, was dachtet ihr denn?!“, erklärte Alice als sie sich wieder beruhigt hatte. „Es sei denn es gibt noch mehr Verwandte von euch, von denen ich nichts weiß, denn sonst sind auch schon alle eingeladen!“ Sie verschränkte die Arme und sah Malice an. Diese verdrehte die Augen und seufzte genervt. „Ob euer Erzeuger sehr sauer sein, dass der nicht eingeladen ist? Oder hast du ihn etwa eingeladen Alice?“, meinte Emmett gekonnt ernst. Alice knurrte nur, sie wusste, dies sollte eine Anspielung sein. „Immer mit der Ruhe, es ist doch noch ewig hin und so...“ Malice wirkte uninteressiert. „Hast du es dir anders überlegt?“, fragte Vincent. „Was? Natürlich nicht! Ich meine doch nur... es ist noch lange hin und so... … ach wie gerne würde ich das Argument nehmen, ich sei noch so jung...“ „Wir können es ja optisch betrachten, dann passt es!“ Malice sah Emmett skeptisch an, doch dieser grinste nur breit. „Wir müssen noch Maße nehmen für eure Kleider!“, stelle Alice schockiert fest. Jasper legte ihr einen Arm auf die Schulter. „Alice, die Hochzeit ist erst in über einem Monat, es ist noch genug Zeit“, beruhigte er sie und nun fiel auch ihr auf, dass sie viel zu hektisch war. Sie lächelte ihn an und strich sanft über seine Hand. „Wir können die Maße ja morgen nehmen und dann mach ich den Rest. Habt ihr denn irgendwelche Wünsche??“ Die Schwestern wussten, dass sie diese Frage lieber nicht all zu ernst nehmen sollten, denn Alice würde sicher lieber alles selber entscheiden und auf ihre Art machen. Beide sahen sich kurz an und dann wieder zu Alice. „Nein, du hast volle Narrenfreiheit Alice!“, meinte Malice und Angelique, Vincent und Victor nickten zustimmend. Dann standen die beiden Männer auf. „Ihr entschuldigt uns sicher für eine Weile, unsere letzte Jagd ist schon eine Weile her“, entschuldigte Vincent sich, dann verschwanden er und Victor nach draußen. „Sie kommen erstaunlich gut klar mit der Umstellung“, merkte Carlisle an. „Nicht vielleicht sogar ein wenig zu gut?“, fragte Jasper skeptisch. „Nein, es fiel ihnen schon damals leicht und sie haben noch nie gerne Menschen getötet. Oft hatten sie so eine Art Blutspender. Da gab es dann Menschen, die immer wieder etwas gespendet haben, doch davon mussten sie sich auch oft neue suchen, da die Volturi ihnen immer wieder auf die Schliche gekommen sind, somit mussten diese Menschen dann trotzdem sterben, aber es ging immer lange gut, sodass sie viel weniger Menschen umbrachten“, erklärte Malice sofort, um ihren Verlobten und ihren zukünftigen Schwager in Schutz zu nehmen. „Und das taten besagte Menschen wirklich freiwillig? Hatte es nichts mit Victor´s Fähigkeiten zu tun?“ Wollte Carlisle nun genauer wissen. „Er hat euch davon erzählt?“, fragte Angelique sofort. „Ja, in einer Nacht vor einigen Wochen.“, antwortete Carlisle. „Nein, sie taten es freiwillig, wer könnte diesen Männern schon etwas abschlagen?“, beantwortete Malice nun auch seine Frage, sah ihn aber leicht sauer an. „Tut mir Leid, es ist nicht, dass ich ihnen nicht vertraue, es lag nur nahe, das musst du zugeben!“, entschuldigte er sich schnell. „Nein, für mich lag so etwas nie nahe“, meinte sie gleichgültig. „Du kannst die Sache ja auch nicht so objektiv wie wir sehen“ Esme lächelte bei diesen Worten, somit nahm Malice es ihr auch nicht übel, denn sie wusste, ihre Mutter hatte Recht. Sie bemerkte das Xavier unruhig wurde, was sie dazu brachte aufzustehen, um in der Küche zu verschwinden. Angelique ging zu dem nervösen Wolf und strich ihm durchs Fell. „Was hat er denn?“, fragte Bella besorgt. Angelique grinste nur. „Hunger, Vinc und Vic haben ihn daran erinnert, dass seine Fischjagd vorhin nicht sehr erfolgreich war!“ „Woher weißt du das?“ Bella war verwundert, wie genau Angelique über die Gedanken des Wolfs Bescheid zu wissen schien. „Meine Fähigkeiten werden stärker, langsam aber sicher verstehe ich auch die Tiere. Malice Fähigkeiten verbessern sich in letzter Zeit auch ständig, ich hatte schon Sorgen, dass meine so lahm bleiben würden“, erklärte Angelique Bella und alle Anwesenden waren überrascht. „Warum habt ihr uns davon nichts erzählt?“, wollte Carlisle wissen, der sie väterlich vorwurfsvoll ansah. Angelique senkte beschämt den Blick. Doch dann kam Malice bereits mit dem Fressen zurück und stellte es dem erfreuten Xavier vor die Nase. „Wir sind einfach noch nicht dran gewöhnt jemanden um uns zu haben, außer uns selber, die sowas interessieren würde“ Half Malice ihrer wortkargen Schwester. Diese hob den Blick und sah zu ihr hinauf. „Ob meine Fähigkeiten nun besser werden oder nicht, du scheinst Xavier immernoch besser zu verstehen oder zumindest schneller als ich!“ Leicht beleidigt sah sie Xavier an, der jedoch nur noch seinem Fressen gewidmet war. „Was hat sich bei dir verändert Malice?“, fragte Carlisle. „Hmm, das ist schwer zu erklären, ich verstehe es ja selber noch nicht ganz, in wie fern, das alles zusammenhängen soll. Aber ich glaube, der Wind ist einfach viel vielseitiger, als ich gedacht hatte. Alles was mit dem Wind zu tun hat, Tiere, Umgebung und so weiter. Neu ist einfach, dass ich mit Vögeln verbunden bin oder mich verbinden kann, sagen wir es mal so. Also wo auch immer ein Vogel ist, wenn ich seinen Aufenthalt weiß oder sein Gesang höre, kann ich durch seine Augen sehen, egal wo er ist. Das ist neu.“ Am Ende ihrer Erklärung zuckte Malice mit den Schultern, als wäre es ja nichts besonderes. Carlisle nickte interessiert und die anderen sahen Malice mit unterschiedlicher Begeisterung an. Spät am Abend kamen dann Vincent und Victor von ihrer Jagd zurück. Angelique rannte ihnen sofort entgegen und umarmte Victor stürmisch. Während Malice die Arme vor der Brust verschränkt hatte und Vincent mit schmalen Augen ansah. Er ging langsam auf sie zu und sah sie entschuldigend an. „Ja, tut mir Leid, es hat etwas länger gedauert...“, meinte er und schloss sie anschließend in seine Arme. Malice seufzte und ergab sich, so konnte sie ihm nicht böse sein. Seine Augen waren wieder ein Stück heller als sonst, es war schon beinahe das Gold der Cullen´s. Zufrieden lächelte sie ihn an. „Ich bin stolz auf euch!“, meinte sie dann und sah beide abwechselnd an. „Das ist doch gar nichts, sowas machen wir mit links!“, prahlte Vincent, musste dafür aber auch gleich einen leichten Schlag in den Magen hinnehmen. „Angeber!!“, murrte Malice. Die folgenden Wochen vergingen wie im Fluge. Und der große Tag rückte immer näher. „Die Kleider sind endlich fertig!“ Als Alice in das Zimmer der Schwestern stürmte, um ihnen die Nachricht zu überbringen fielen diese vor Schreck fast aus dem Bett. Bella und Rosalie standen hinter Alice und sahen entschuldigend an ihr vor bei. „Tut uns Leid, wir konnten sie nicht länger davon abhalten!“ Malice verdrehte die Augen, sagte Rosalie aber mit einem schnellen Blick, das es nicht so schlimm war. Angelique hingegen war sofort Feuer und Flamme. „Ich will meins zuerst sehen!!“ Sie sprang auf und rannte zu Alice. Doch diese wartete auf Malice. „Kommst du Mali?“, drängte sie. Genervt seufzte Malice auf, kletterte dann aber doch mühselig aus ihrem bequemen Bett und trottete zu den anderen. Sie legte einen Arm um Bella und gähnte ausgelassen. „Nicht so der Fan von großen Veranstaltungen, was?“, fragte Bella und Malice nickte seufzend. „Da habt ihr ja was gemeinsam!“, knurrte Alice, nahm dann aber Angelique bei der Hand und führte sie in ihr eigenes Zimmer, wo die Kleider gut sichtbar hingen. „Vielleicht hätte ich Malice ja ein schwarzes besorgen sollen, scheint ja eine Trauerfeier für sie zu werden!“, meckerte Alice weiter. Malice sah verwirrt zu ihrer Schwester herüber, die die Arme verschränkt hatte und kurz vor dem Schmollen stand. Rosalie legte ihr einen Hand auf die Schulter. „Mach dir nichts draus, ich denke Angelique´s Überschuss an Energie reicht für euch beide, da muss Alice sich mit abfinden!“, meinte sie und beachtete den finsteren Blick von Alice gar nicht erst. „Welches ist meins Alice?“, fragte Angelique aufgeregt. „Das weiße.“, grummelte Malice, doch ihre kleine Schwester streckte ihr nur frech die Zunge heraus. „Das linke, Malice ist ja ein Stück größer als du“ Alice achtete gar nichts auf Malice` Anmerkung. Angelique umkreiste währenddessen ihr Kleid und sah es sich ganz genau an. „Na los, anprobieren!“, forderte Alice und Angelique lies keine unnötige Zeit vergehen. Mit Alice Hilfe war sie schnell in ihrem Brautkleid und sah stolz zu Malice hinüber. Sie grinste breit und zufrieden. Das Ende des Kleides ging bis zum Boden. Der Rock war vorne kürzer geschnitten und gerafft, hinten hing er gerade herunter zum Boden. Eine weiße Rose war vorn in der Mitte befestigt, wo das Raffband angebracht war. Oben herum trug sie eine Korsage, mit einem Spitzenmuster. Ihren Schultern waren frei und hinten ging die Korsage bist knapp unter die Schulterblätter. Dazu trug sie noch lange, weiße Handschuhe, die ihr bis über die Ellenbogen reichten. Alice steckte ihr zum Abschluss noch provisorisch den Schleier ins Haar, auch er reichte bis zum Boden und bestand auf Spitzen mit Rosenmuster. Begeistert betrachtete Angelique sich im Spiegel und war nun auch neugierig auf Malice ihr Kleid. Sie wandte sich um und sah ihre Schwester an. Diese wich sofort einen Schritt zurück, denn sie wusste, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Doch Rosalie und Bella standen hinter ihr in der Tür und ließen sie nicht durch. „Nicht ihr auch noch?!“, jammerte sie, dann wurde sie von Rosalie zu Alice geschoben. Ohne weitere Wiederworte zuzulassen zog Alice ihr die Schlafsachen aus. Dann zog sie ihr mit einigen, schnellen Bewegungen das Kleid an und zupfte noch etwas daran herum, bis es perfekt saß. Angelique geriet sofort wieder ins schwärmen. „Das sieht so toll aus!! Das ist unfair, du siehst immer besser aus als ich!“ „Gar nicht!“ „Doch, sieh dich doch mal im Spiegel an!“ „Nein!“ Malice schmollte. Sie empfand sich noch nie als hübsch, zumindest nicht hübscher als ihre Schwester. Alice verdrehte die Augen und bugsierte Malice vor dem Spiegel. Malice Augen weiteten sich, als sie ihr Spiegelbild betrachtete. Ihr Kleid hatte dasselbe weiß, wie Angelique ihres, aber es war anders geschnitten. Der Rock ging rund herum bis auf den Boden und hinten hatte er eine lange Schleppe. Wie auch bei Angelique bestand er vollkommen aus Seide. Oben herum trug auch Malice eine elegante Korsage. Sie war mit einer Spitze überzogen, die das Muster von Ahornblättern aufwies. Hinten ging sie ebenfalls bis knapp unter die Schulterblätter und vorn ging sie mit breiten Bänder nach oben, bis sie in ihrem Nacken zusammengebunden wurden. Der Ausschnitt ging bis zur Mitte ihres Bauches und wurde zwischen den Brüsten von einem dünnen Band zusammengehalten. Von den Bändern im Nacken, bis zu den Manschetten um ihrer Hand ging ein dünner Stoff, der genauso durchsichtig war, wie ihr Schleier, der bei ihr nicht so lang ausfiel, wie bei Angelique. Skeptisch drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her und betrachtete sich genau. Sie wirkte nicht mehr so desinteressiert wie zuvor, dafür aber eher überfordert. Als Xavier den Raum betrat sahen Malice und Angelique sich erst verwirrt an, mussten dann aber lachen. Alice, Bella und Rosalie fielen mit ein in das Gelächter. „Emmett war sich sicher, ihr wolltet ihn bei der Hochzeit dabei haben, also musste er ihn etwas ausschmücken. Es war nicht leicht, das wisst ihr ja selber, denn er hat ja nie ein Halsband oder eine Leine getragen!“, erklärte Rosalie, nachdem sich alle vom Lachen erholt hatten. Der stolze Wolf hatte einen weißen Kragen um seinen Hals, mit einer schwarzen Fliege. Bella strich im beruhigend durchs Fell, als er erneut versuchte sich von dem unbequemen Ding zu befreien. Anschließend kletterten die beiden Schwestern wieder aus ihre Kleidern und verschwanden in ihrem Zimmer, um sich etwas bequemeres anzuziehen. Bella wartete in der Küche mit dem Frühstück auf die Beiden. Sie war gleich heute morgen mit Edward her gefahren und würde diese Nacht auch hier bleiben. Charlie hatte sie genau erklärt, das es sich um die Hochzeit der Schwestern handelte und er war schnell einverstanden. Die Einladungen waren klein ausgefallen, auch wenn Alice nicht sehr zufrieden darüber war, so wollten sie in einem kleinen Kreis feiern. Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten setzten sich alle in das Wohnzimmer, um letzte Besprechungen abzuhalten. Alice war noch immer sauer darüber, dass ihr die Narrenfreiheit, die sie gerne gehabt hätte, nicht gegeben worden war. „Wer macht denn eigentlich den Priester und so?“, fragte Angelique, als sie alles nochmal durchgesprochen hatten. „Das bleibt ein Geheimnis!“, meinte Alice und man konnte die Genugtuung förmlich in ihrem Gesicht ablesen. „Super, noch ein Geheimnis...“, schmollte Angelique, doch Malice hatte sich gelassen in ihrem Sessel zurückgelehnt, als ginge sie das alles nichts an. „He Malice du alter Partylöwe, ein bisschen mehr Begeisterung könntest du schon an den Tag legen!“, stichelte Emmett sofort. „Das hebe ich mir für morgen auf, da wird es sicher genug Hektik und so geben, warum jetzt schon damit anfangen?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sie versucht nur ihre Aufregung zu überspielen!“, platzte Angelique plötzlich heraus und alle sahen sie an. Natürlich kannte sie ihre Schwester besser, als die anderen, dennoch wandten sich alle an Jasper. Nun hob auch Malice den Kopf. Sie sah ihn schon fast flehend an. Doch er musste sich entscheiden, wen würde er lieber zum Feind haben? Malice oder seine Frau, die auch schon voller Erwartungen und mit warnendem Blick zu ihm sah. „Sorry Malice, aber deine Aufregung ist nicht zu missachten. Du bist schlimmer als Angelique, nur das es bei ihr offensichtlicher ist!“ Er sah sie mit einem Lächeln an und Malice wandte sich sofort zu Emmett. „Klappe halten Grizzly!“, fauchte sie, als er schon wieder zu einer flinken Bemerkung ansetzten wollte. Sofort lachte er und hob abwehrend die Hände. Wieder lachten alle im Raum, doch Malice schmollte. Vincent ging zu ihr und setzte sich auf die Lehne des Sessels. Er legte seinen linken Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Was ist so schlimm daran aufgeregt zu sein? Ich bin es doch auch? Und Victor auch!“ Mit seinen letzten Worten wanderte Malice´ Blick zu Victor, der neben Angelique auf dem Sofa saß. „Ja Vic sieht wirklich aus als würde er gleich durchdrehen vor Aufregung!“, meinte sie ironisch. „Du musst nur genau hinsehen Mali! Er zappelt nur zu schnell für deinen Augen!“ Von wem sonst, außer von Emmett konnte diese Bemerkung stammten. Malice sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Einbildung ist immernoch besser als gar keine Bildung was Grizzly?“ fragte sie und grinste nun. Zur Antwort grinste er breit und Malice hatte das Gefühl, er hätte sie nicht verstanden. Resignierend schüttelte sie den Kopf und seufzte. „Viel Muskeln und wenig Hirn eben, was will ich erwarten...“, fügte sie ihrer Geste noch hinzu. „Ist das Gehirn nicht auch ein Muskel?“, fragte er und sie ergab sich. „Weißt du was? Vergiss es einfach!“, meinte sie und gluckste leicht. Dann sah sie auf einmal nachdenklich drein und verwunderte somit alle ein wenig. „Eine Sache noch“ Sie hob den Blick und sah zu Carlisle. Er begegnete ihrem Blick mit Aufmerksamkeit. „Also wenn die beiden jetzt auch Cullen´s werden... wird es dann nicht allmählich ein wenig voll hier?“, fragte sie und sah alle in der Runde einmal an. Als sie die nachdenklichen Gesichter sah versuchte sie ihre Aussage zu verbessern. „Also falls sie den Namen annehmen dürfen und so meine ich...“ Darauf folgte Schweigen. „Dafür finden wir schon eine Lösung!“, meinte Esme zuversichtlich. „Genau, morgen ist erst einmal die Hochzeit und es ist ja nicht so, dass uns die Zeit davon laufen würde, nicht wahr?“, fügte Carlisle ebenso zuversichtlich hinzu. Damit gab Malice sich dann auch zufrieden und sie schnappte sich Vincent, um mit ihm etwas an die frische Luft zu gehen. Bevor sie zur Tür hinauf gingen rief sie noch Xavier zu sich, der ihr aufs Wort folgte. „Sie ist dermaßen aufgeregt, man kann glatt bewundern, wie gut sie das zu verbergen weiß!“, staunte Jasper, eine Weile nachdem Malice und Vincent weg waren. „Ja, darin war sie schon immer gut, wenn man nicht in sie hinein sehen kann, weiß man meistens nicht, wie sie sich fühlt, du hast es echt gut Jasper, ich beneide dich, du verstehst sie viel besser als ich“ Angelique kuschelte sich an ihren Verlobten und dieser schlang seine Arme um sie, legte vorsichtig die Hand auf ihren Kopf und strich ihr sanft durchs Haar. „In dieser Hinsicht vielleicht, aber du verstehst sie doch ansonsten viel besser als ich. Es gehen manchmal Gefühle von ihr aus, die ich gar nicht verstehe und du tust dies, als würdest du sie wie ich spüren können! Du stehst mir in nichts nach, im Gegenteil!“, tröstete er sie, als er bemerkte, wie sehr sie das betrübte. „Hmm, ja, ich denke du hast Recht. Sag mal Bella, wie sieht es eigentlich mit dir und Edward aus?“ Verwirrt sah Bella Angelique auf diese Frage hin an und Edward, der direkt neben ihr saß tat es ihr gleich. „Na wann heiratet ihr?“, fragte Angelique frei drauf los. Edward gluckste leicht und Bella wurde rot. „Sie sind noch lange nicht solange zusammen wie wir, vergiss das nicht!“, mahnte Victor sie väterlich. Bella schwieg, da sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte, es war ihr einfach nur peinlich, so direkt auf ein solches Thema angesprochen worden zu sein. „Also Angi! Manchmal frage ich mich wirklich wie alt du bist?!“, warf Emmett ein und zog seine jüngere und kleinere Schwester genüsslich auf. „Man Emmett!! Da ist Malice mal nicht da und ich dachte, ich würde mal nicht aufgezogen werden, schon nimmst du ihren Platz ein!“, beschwerte sie sich sofort. „Sei froh, dass es nicht beide auf einmal sind!“, besänftigte Victor sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Wo du Recht hast“, gab sie sich zufrieden und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, um dann die Augen zu schließen. Edward grinste Bella immernoch an, was dieser sehr unangenehm war. „Also ich denke, wir sollten dann schon einmal das Abendbrot zubereiten, Mali und Vinc werden ja sicher rechtzeitig wieder da sein!“ Und mit diesen Worten sprang sie auf und ging mit schnellen Schritten in die Küche. Angelique riss erschrocken die Augen auf und folgte ihr sofort. „Tut mir Leid, wenn ich dich mit dieser dummen Frage in Verlegenheit gebracht habe“, meinte sie leise, doch die anderen konnte sie sehr genau hören und lächelten darüber, dann folgten sie den beiden in die Küche. Abends kamen Malice, Xavier und Vincent dann wie bestellt zum Essen nach Hause. Vincent lachte und Malice schmollte über etwas. „He ihr beiden, was ist denn passiert?“, fragte Carlisle leicht erschrocken als er den Zustand von Malice Sachen näher betrachtete. Während Vincent sich noch kaputt lachte ging Malice an Carlisle vorbei ins Wohnzimmer, wo die anderen schon auf sie warteten. Wenige Minuten später stießen auch Carlisle und Vincent dazu. Carlisle begab sich leicht besorgt zu Malice und ging vor ihr in die Hocke. „Ist auch wirklich alle in Ordnung?“ „Carlisle, du machst es nicht gerade weniger peinlich. Es war nur ein Auto“, murmelte sie leise vor sich hin. „Was ist denn passiert?“, fragte Angelique, die neben ihrer Schwester auf der Couch saß, da Malice nicht neben ihrem Verlobten sitzen wollte. „Nicht so wichtig“,grummelte Malice, doch Vincent sah dies anders. „Aber lustig!“, merkte er an. „Ja, ich lach mich tot!!“, fauchte Malice und machte sich über ihren Teller her. Emmett stieß seinem künftigen Schwager in die Seite und dieser wusste, was er hören wollte. „Wir sind ganz arglos in der Gegend herum spaziert. Xavier hat sich damit beschäftigt ein paar Kaninchen zu fangen. Und dann kam die gefährliche Straße, unser Untergang oder sagen wir lieber, Malice´ Untergang!“ „Haha!!“, grollte Malice und stellte den Teller wieder auf den Tisch, ihr war der Appetit vergangen. „Die Straße?“, drängte Emmett indirekt. „Wir haben nicht sonderlich auf die Umgebung geachtet, somit natürlich auch nicht auf die Straße. Doch als wir diese überquerten kam ganz „plötzlich“ ein Auto. Wir reagierten beide gut, doch Malice...!“ Vincent machte eine Pause und die Dramatik etwas zu steigern. „Tja, was macht sie, starrt das Auto erschrocken an und brüllt los. Ich habe sie dann schnell von der Fahrbahn gezogen, die Fahrer wussten nicht wie ihnen geschah, dachten es war ein Reh!“, nun lachte er wieder los und Emmett stimmte in das Gelächter mit ein. Xavier lag neben Malice Füßen auf den Boden und winselte leicht, als er bemerkte, wie angespannt sie war. „Wow Mali, vielleicht hast du das nächste mal Glück und das Auto erschreckt sich und bleibt stehen!“, brachte Emmett unter lachen heraus. Malice schnaubte. „Last gut sein Jungs, sie explodiert gleich!“, mahnte Jasper und sofort verstummte das Lachen. Malice hatte ihre Hände in die Couch gekrallt und zerriss fast den Stoff. „Malice, würdest du bitte das Mobiliar verschonen? Nimm dir die Kerle vor, dafür hast du mein vollstes Verständnis, aber die Couch kann nichts dafür“, versuchte Rosalie sie zu besänftigen und lächelte sie aufmunternd an. Malice funkelte Emmett und Vincent sauer an. „Ups...“, meinte Vincent und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. Malice hob die Hand. „Du! Und du!“ Sie deutete zuerst auf Emmett und dann auf Vincent. „Vor die Tür, jetzt gleich!“, knurrend stand sie auf und wartete, das die Jungs ihr Folge leisteten. „Komm schon Schatz es war doch nur Spaß!“, beschwichtigend hob Vincent die Hände. „Ich zeig dir gleich mal Spaß! Kommt mit raus! Das wird irrsinnig komisch!“ Sie sah beide mit schmalen Augen an, doch Emmett war bereits aufgesprungen und hinausgerannt. Vincent folgte ihm und dann rannte auch Malice hinaus. Alle anderen sahen ihnen nur nach. „Nein Angi, ich glaube im Moment musst du dir eher Sorgen um Emmett und Vinc machen!“, lachte Edward, doch Carlisle konnte das ganze nicht so humorvoll nehmen. „Malice ist viel zu verletzlich für so etwas!“ „Keine Sorge Carlisle, Emmett will sich vorsehen. Das sollte er auch, Malice ist verdammt sauer!“, beruhigte Edward ihn, doch Carlisle blieb skeptisch. „Ja, sie lässt sich so etwas nicht gefallen, wie Angi es immer tut. Sie ist eben einfach zu stolz schätze ich!“, erklärte Victor und Angelique knurrte leise. „Hm, ich denke irgendwo hat jede Kulanz sein Ende, die Jungs haben es übertrieben!“ Rosalie stand voll auf Malice´ Seite, was sie deutlich zum Ausdruck brachte. „Ich hoffe sie übertreiben es nicht. Am besten sie lassen sich von Malice eine Runde verhauen und fertig ist!“ Alice war besorgt. Die Zukunft dessen blieb ihr verschlossen. „He Schatz, beruhige dich doch bitte, wir haben doch nur Spaß gemacht, bitte! Ich will dir nicht weh tun!“ „Du wirst schon noch sehen, wer sich hier weh tut!“, fauchte sie zurück. Emmett und Vincent standen in geduckter Haltung vor Malice. Während sie die Verteidigungsposition einhielten, wirkte Malice jederzeit bereit zum Angriff. „Lass sie doch ihr Glück versuchen, wir müssen sie ja nur ganz lassen!“ „Emmett!! Es reicht, wir beide gegen sie wäre unfair!“, doch Malice lies ihrem Verlobten keine großen Auswahlmöglichkeiten, denn sie sprang auf die beiden zu. Vincent verdrehte die Augen und sprang ihr aus dem Weg, Emmett hingegen hielt voll drauf und packte ihre Hände. Triumphierend grinste er sie an, doch sie war noch nicht fertig. Ein starker Wind zog auf und Vincent erschrak. „Willst du wirklich so weit gehen, wegen sowas?“ Doch er bekam die Antwort schriftlich. Der Wind sammelte sich um Malice und wurde zu ihrer Waffe. Er schnitt Emmett in die Arme, wodurch er sie losließ und zurück wich. Malice rieb sich die Hände und grinste zufrieden. „Tja, ich habe meine Fähigkeiten ein wenig ausgefeilt und kann sie nun auch für den Angriff benutzen, sehr wirkungsvoll, wie ich gerade sehe!“ Malice Zorn war verschwunden, nur war das ganze nichts weiter als ein Trainingskampf, für beide Seiten. Vincent seufzte erleichtert und ging wieder hinein zu den anderen. „Raus mit dir, du hast noch gar nichts abbekommen!“, fauchte Rosalie und sah aus, als würde sie das für Malice übernehmen wollen. „Keine Sorge, sie lässt deinen Mann schon ganz!“, lachte er und setzte sich auf die Couch. Alle sahen dem Kampf durch die Fensterscheiben hindurch zu und außer Bella konnten auch alle etwas in der Dunkelheit erkennen. Nach einigen Minuten wandten sich jedoch alle ab und widmeten sich ihren eigenen Interessen. Angelique war müde und wollte ins Bett, doch wartete sie auf Malice. Bella hingegen ging mit Edward nach oben in sein Zimmer und legte sich schlafen. „Da haben sich ja zwei gefunden!“, meinte sie noch zu Edward und er gluckste leicht, dann strich er ihr über die Stirn und küsste sie auf die Wange. Vorsichtig wickelte er sie in ihre Decke ein und begann ihr Schlaflied zu summen. Gegen Null Uhr kamen Emmett und Malice dann endlich wieder ins Haus. Angelique war jedoch bereits an Victor gelehnt eingeschlafen. Rosalie ging sofort zu ihnen und sah sich beide genau an. Emmett fehlte nichts, doch Malice hatte etwas gelitten. Stöhnend erhob Alice sich und ging auf sie zu. Sie stemmte die Hände in die Seiten und sah Malice ernst an. „Morgen... oder eher heute, ist deine Hochzeit, hast du das vergessen? Und nun sieh dich an! Und duuu!“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf Emmett und knurrte leicht. „Hättest dich ruhig etwas beherrschen können“ „Immer mit der Ruhe Alice, wir haben doch eh keine Gäste außer der Familie!“, versuchte Malice sie zu beruhigen, doch Alice schnaubte nur verächtlich. Seufzend ergab Malice sich und lächelte Emmett noch einmal zu, bevor sie zu den anderen in das Wohnzimmer ging. Sie sah Angelique und lächelte. „Sie wollte unbedingt auf dich warten, hat wohl nicht so ganz geklappt“, meinte Victor und lächelte ebenfalls. Erschöpft lies Malice sich auf Vincent´s Schoß fallen und achtete darauf, auch nur ihn zu berühren, um das Sofa nicht dreckig zu machen. Sie schlang die Arme um ihn und neigte sich etwas nach vorne. Dann biss sie ihm in den Hals. Er kniff ein Auge zusammen und biss sich auf die Zähne. Geduldig wartete er, dass sie wieder von ihm ablies. Sie sah ihn noch kurz wütend an und dann war das auch geklärt. Emmett verschwand gemeinsam mit Rosalie ihn ihrem Zimmer. „Du solltest auch endlich ins Bett gehen Malice“, forderte Alice sie auf. „Ich würde sie mir aber vorher gerne noch etwas genauer ansehen“, merkte Carlisle an, doch bekam er nur einen genervten Blick von ihr zur Antwort. „Es geht mir gut „Daddy“ oder soll ich Daddy Doc!“ Sie grinste breit, dann stand sie auf und nahm Vincent an die Hand. Carlisle seufzte und gab sich geschlagen. Victor hob Angelique auf seine Arme und trug sie nach oben in ihr Zimmer. Malice zog sich noch schnell um und dann verschwand auch sie in ihrem Zimmer. Die Jungs blieben bei ihnen und legten sich zu ihnen ins Bett, wie auch Edward es immer mit Bella tat. Auch sie sahen ihren Freundinnen sehr gerne beim schlafen zu. Doch als die Mädchen am nächsten Morgen wach wurden waren sie allein in ihren Betten. Die Sonne war bereits aufgegangen und es war hell in ihrem Zimmer. Malice streckte sich und sah zu ihrer Schwester, die sich gerade die Haare aus dem Gesicht strich. „Warum muss gerade heute die Sonne scheinen? Ich denke es ist wirklich praktischer als ich erwartet hatte, dass wir in der Familie feiern!“, beschwerte Malice sich und stand auf. Als sie zur Tür ging und diese öffnete wurde sie schon von Alice empfangen. Erschrocken wich sie einige Schritte zurück. Dann tauchte auch Rosalie hinter der kleineren Alice auf und die Aufregung war perfekt. Malice rannte zu ihrer Schwester und versteckte sich hinter ihr. „Hier, ihr könnt mit ihr anfangen!!“, meinte sie und schob ihre Schwester etwas nach vorne. Doch Alice grinste nur. „Wir sind doch zu zweit. Ich übernehme Angi und Rose wird dir behilflich sein!“, erklärte Alice beiläufig und schnappte sich schon Angelique´s Hand. Rosalie war etwas taktvoller und ging langsam zu Malice. „Aufgeregt, was?“, fragte sie, obwohl ihr die Antwort mehr als bekannt war. Malice gab sich mit einem Seufzen geschlagen und folgte Rosalie ins Nebenzimmer, wo Alice bereits an Angelique herumwerkelte. Sie steckte als erstes die Haare nach oben und machte sich dann daran sie zu schminken, doch hielt sie sich dabei sehr dezent, um Angelique´s Natürlichkeit nicht zu zerstören. Etwas Wimperntusche und Puder, dann einen dünnen Liedstrich in weiß und dann die Kontaktlinsen, die schon zu Angelique gehörten, als wären es ihre echten Augen. Rosalie steckte Malice Haare nur an den Seiten etwas nach oben, hinten fielen sie ihr glatt über den Rücken. Beim Make up beschränkte auch sie sich auf dezente Techniken. Die schwarze Wimperntusche, die auch Angelique bekommen hatte und dann noch einen feinen schwarzen Liedstrich und fertig waren die beiden, nun mussten nur noch die Kleider an sie gebracht werden. Dabei halfen auch Bella und Esme, was das ganze etwas beschleunigte. Und so standen sie um zehn Uhr morgens fertig für die Hochzeit vor dem Spiegel und sahen sich noch einmal genau an. Malice stand Angelique in nichts mehr nach. Sie konnte die Aufregung nicht mehr verbergen und auch die Freude, beide Schwestern waren leicht rot im Gesicht und lächelten sich an. Dann traten Emmett und Jasper in den Raum und nahmen sich ihrer beider Schwestern an. Malice hakte sich mit ihrem Arm bei Emmett ein und lief mit ihm vorne weg und Angelique hakte sich, leicht wackelig auf den Beinen, bei Jasper ein und folgte ihrer Schwester. Mit leerem Magen gingen sie die Treppe hinunter und staunten über den Zustand des Hauses. Alice hatte alles geschmückt und umgestaltet, obwohl sie nur innerhalb der Familie feierten. Überall waren weiße Rosen und als sie das Wohnzimmer betraten waren sie sich nicht einmal sicher, in diesem zu sein, denn die Möbel waren verschwunden nur ein Traualtar war dort zu finden. Bella lief zu Edward, der vorn neben Vincent stand und stellte sich neben ihn. Rosalie stellte sich auf die andere Seite zu Victor und Alice folgte ihr. Esme stand hinter Edward und lächelte den Schwestern zu, während man Carlisle hinter dem Pult finden konnte, was Malice und Angelique angenehm überraschte, sie aber auch erneut erröten lies. Xavier stand neben Esme und versuchte verzweifelt mit den Pfoten seinen Kragen und die Fliege loszuwerden, doch er hatte keinen Erfolg und wenn er es doch einmal schaffen sollte, würde die Freiheit nicht lange genießen können, den Esme beobachtete ihn ganz genau und würde ihm Kragen und Fliege wohl sofort wieder anlegen im Falle seines Erfolges. Nun wandten sich auch Vincent und Victor zu ihren zukünftigen Frauen um und ein Lächeln breitete sich auf ihren blassen Gesichtern aus. Vor dem Pult übergaben Emmett und Jasper ihre Schwestern an ihre baldigen Ehemänner und stellten sich rechts und links von ihnen auf, Emmett bei Bella und Jasper bei Alice. Esme sah ihre jüngsten Töchter mit stolzem Blick an und seufzte leicht. „Du siehst unglaublich aus!“, flüsterte Vincent Malice leise ins Ohr. „Ja unglaublich schrecklich!“, konterte sie und Vincent gluckste leicht. Victor beugte sich leicht zu Angelique hinüber bis seine Lippen fast ihr Ohr berührten. „Ich hätte nie gedacht, dass du noch hübscher sein könntest!“ Dann küsste er ihren Nacken kurz, um sich anschließend mit allen Anwesenden Carlisle zu zuwenden. „Mali platzt gleich“, flüsterte Jasper und Alice musste leise kichern, was ihr einen warnenden Blick von Esme einbrachte. „Malice, Angelique, Vincent und Victor. Wir haben uns heute im Kreise der Familie hier eingefunden, um eure gemeinsame Zukunft zu besiegeln. Auch wenn ihr erst seit kurzer Zeit zu unserer Familie gehört, so kommt es uns alle so vor, als wäre es schon eine kleine Ewigkeit. Wir sind sehr froh, dass ihr zu uns gefunden habt und auch, dass wir hier und jetzt noch zwei weitere neue Familienmitglieder begrüßen dürfen. Drum möchte ich euch hier und jetzt fragen, seit ihr bereit für eine gemeinsame Zukunft?“ Alle vier nickten stumm und sahen Carlisle erwartungsvoll an. „Nun gut. Möchten du Vincent Dubois die hier Anwesende Malice Cullen und du Victor Delacroix die hier Anwesende Angelique Cullen zu euren rechtmäßig angetraute Ehefrauen nehmen, sie lieben und ehren in guten, wie in schlechten Zeiten? Dann antwortet jetzt laut und deutlich mit 'Ja, ich will'!“ Beide Männer sahen Carlisle direkt an und antworteten zugleich. „Ja, ich will!“ Und steckten ihren Frauen den Ring vorsichtig auf den Finger. „Dann frage ich nun euch. Malice Cullen und Angelique Cullen, möchtet ihr die hier Anwesenden Vincent Dubois und Victor Delacroix zu euren rechtmäßig angetrauten Ehemännern nehmen? Dann antwortete auch ihr mit einem lauten und deutlichen 'Ja, ich will'“ Malice zitterte leicht und nahm Vincent seine Hand, dann sah sie Angelique an und die beiden Schwestern antworteten ebenfalls gemeinsam mit. „Ja, ich will!“ Mit zitternder Hand schob Malice Vincent den Ring auf den Finger und er drückte ihre Hand leicht um sie zu beruhigen. Auch Angelique zitterte, doch auch sie schaffte es schließlich den Ring auf den Finger ihres Mannes zu bekommen, dann sahen die vier wieder zu Carlisle. „Dann bezeichne ich euch nun Kraft meines mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau. Ihr dürft die Bräute nun küssen!“ Er lächelte und die Männer warteten nicht lange und küssten ihre Frauen. Dann gab es plötzlich einen lauten Knall und alle sahen sich erschrocken um, doch niemanden konnte etwas erkenne, was der Auslöser dafür gewesen sein könnte. Edward schlang seine Arme sofort beschützend um Bella und wich etwas zurück. „Das finde ich aber nicht nett. Hochzeit innerhalb der Familie und ich bin nicht eingeladen, das kränkt mich jetzt aber!“, ertönte plötzlich eine bekannte Stimme. Und plötzlich standen Rubeus und die andere Mitglieder des Rudel Juwely hinter der Familie. Die Haustür hatten sie eingetreten. Vincent und Victor stellten sich schützend vor Malice und Angelique, was Malice nicht gefiel, sie wollte nicht beschützt werden, sie war stark genug also versuchte sie sich an Vincent vorbei zu schieben, doch er unterdrückte ihre Versuche indem er sie leicht anknurrte. Keine Sekunde verging und sie lies es sein. Die kleinste Bewegung könnte das Fass zum überlaufen bringen, das war allen im Raum bewusste, deswegen beherrschten sie sich und blieben größtenteils ruhig. Auch Jasper half in dieser Hinsicht etwas nach. Dann begann Rubeus mit einem mal an laut zu lachen und seine Rudelmitglieder taten es ihm gleich, sodass das gesamte Haus mit lauten, fast hysterischem Gelächter erfüllt war. Xavier ging in Angriffsposition und knurrte laut, doch Esme hielt ihn fest, um zu verhindern, das er den Angriff starten konnte. „Sie sich das einer an, nun haben wir die schöne Stimmung verdorben! Haha!!“, lachte Rubeus. „Geschmacklos wie immer, was Tristan?!“ Vincent musste flüstern um die Aggression in seiner Stimme zu unterdrücken. „Du sagst es mein Lieber. Ich habe dir auch ein sehr geschmackloses Angebot zu machen!!“ Kaum hatte er seinen Satz beendet stand er auch schon neben Vincent, der Malice nach hinten gedrückt hatte, dass sie Carlisle in die Arme fiel. „Bei der Fabrik in fünf Minuten!“, hauchte Rubeus ihm ins Ohr und verschwand zur Tür hinaus. Ohne zu zögern folgte Vincent ihm. „Vinc, nein!!“, brüllte Malice ihm nach, doch er war bereits weg. Panisch sah sie zur Tür hinaus und hoffte, er würde das Haus wieder betreten, doch das tat er nicht. Carlisle hielt Malice fest, damit sie ihm nicht nachlaufen konnte, drückte sie dabei aber auch beruhigend an sich. „Es wird alles gut, hab keine Angst!“, flüsterte er in ihr Ohr. Kapitel 13: Ohnmacht -------------------- Kapitel 13 Ohnmacht „Was? Wie soll alles gut werden? Vinc ist gerade ganz alleine meinem Vater hinterher, was wenn ihm etwas passiert?! Lass mich los Carlisle!“ Und ihren Worten folgte ein tiefes, kehliges Knurren. Noch nie hatte sie jemanden aus ihrer neuen Familie so angeknurrt, doch sie meinte es ernst. Allerdings konnte ihr selbst das Knurren nicht weiter helfen. Carlisle gab sie lediglich an Emmett ab, um sich der Gefahr von vorne zu widmen. Denn außer Rubeus waren alle aus seinem Rudel im Haus der Cullen´s selbst wenn Carlisle sie gelassen hätte, so hätte Malice keine Chance gehabt an ihnen vorbei zu kommen. Emmett schlang seine Arme mit aller Kraft um Malice, denn er benötigte alles was er hatte, um sie zu bändigen. Angelique stand ängstlich hinter Victor und sah sich das Geschehen an. Sie wusste, wie es Malice ging, doch auch sie wollte nicht, dass sie ihm folgte. Victor ging es genauso wie Malice, auch er wollte Vincent folgen, doch hatte er die Situation selbst erkannt, die es ihm unmöglich machte. Mit geballten Fäusten stand er vor Angelique und rang um Besinnung. Er konnte es sich nicht leisten auszurasten, das war zu riskant mit Angelique und Bella in der Nähe. Er dachte über ein paar Lösungen nach, bei einigen knurrte Edward missbilligend, doch er beachtete ihn nicht. Zu einem Endschluss konnte er jedoch auch nicht gelangen. Carlisle versuchte es derweil mit reden, er war der einzige der daran glaubte, damit etwas erreichen zu können. „Ich bin sicher, wir können das auch irgendwie anders klären. Auf einem ruhigeren Weg.“ Er sprach ruhig, aber mit Nachdruck. Jaden und die anderen sahen sich kurz schweigend an, dann begannen sie alle zu lachen, außer Opal, der generell ernst war. „Nimm es mir bitte nicht übel, aber das war überflüssig!“, flüsterte Victor ihm von hinten zu. „Genau, immer gleich drauf los und angreifen, so wie du und Diamond es immer machen, ja, das ist natürlich viel besser. Stimmt ja, ihr wolltet euren Opfern ja nur keine Zeit zum nachdenken geben!“, säuselte Zitrin und grinste hämisch. „Halt dein dummes Maul Zitrin! Du kennst weder mich noch Vincent. Du und deine Schwester seid nicht die hellsten, also wage es nicht, so mit mir zu reden!“, knurrte Victor und er musste von Angelique zurückgehalten werden, um nicht drauf los zu stürmen. Zitrin und Beryll lachten nur überheblich. Malice hingegen versuchte immernoch sich aus Emmett´s Griff zu befreien. „Carlisle´s Plan ging schief, dann kann doch jetzt der alternativ Plan in Kraft treten oder? Lass mich endlich los Emmett!“, fauchte sie. Emmett knurrte sie an, was sie zusammen fahren lies und er verstärkte seinen Griff. Malice gab sich geschlagen, was das wehren anging, doch sie widmete sich nun etwas anderem. Einem fernen Zwitschern. Von allen anderen unbemerkt konzentrierte sie sich ganz genau auf den Vogel, bis sie sah, was der ihr zeigen wollte. Vincent und Rubeus liefen durch den Wald, einem Teil den sie nicht kannte. Der Vorsprung, den Rubeus durch sein ruckartiges Verschwinden gehabt hatte war bis auf einige hundert Meter geschrumpft. Dann verschwamm das Bild vor ihren Augen und sie blickte in Alice besorgtes Gesicht. „Tu dir das nicht an! Emmett wird dich um keinen Preis gehen lassen, keiner hier wird das! Vincent wird es schaffen!“ Wütend biss Malice die Zähne zusammen und knurrte leise über Alice´ Worte. Sie dachte über einen Fluchtplan nach, doch ihr fiel nichts ein und wenn sie einmal einen guten Ansatz fand riss Edward sie mit einem Knurren aus ihren Gedanken. „Ihr seid echt lächerlich! Alle samt! Solltet ihr euch nicht lieber Sorgen um euer eigenes Wohl machen? Jeder denkt nur an den anderen, wie 'selbstlos'!“, spottete Jaden. „Fragt sich nur, wer hier lächerlich ist?“, knurrte Jasper leise und fing sich einen finsteren Blick von Saphir ein. „Verschwindet einfach! Ihr seid doch nur Rubeus´ Schoßhündchen! Falls es euren hellen Köpfen nicht aufgefallen sein sollte, seid ihr in der Unterzahl!“ Victor widmete sich ausschließlich Jaden, Rubeus´ Stellvertreter im Rudel. Dieser blieb von allen am ruhigsten und er war der einzige mit dem man zumindest versuchen konnte zu reden. Das wusste Victor, denn er war lange mit ihm gemeinsam unterwegs. „Vergiss es Vic, wir haben unsere Befehle, auch wenn diese bedeuten sollten, dass wir hier und jetzt drauf gehen, wir werden sie erfüllen. Ihr könnt froh sein, dass ihr es nur mit unserem kleinen Rudel zu tun habt, wir besitzen wie ihr wisst alle eine spezielle Fähigkeit und sind somit sehr interessant für die Volturi, doch waren wir nicht im geringsten an einem Abkommen interessiert oder gar uns ihnen anzuschließen, hätten wir das getan, was würdet ihr dann jetzt tun?“ Jaden sah die Familie durchdringend an. Er sprach ganz ruhig und sachlich. Emmett lachte leicht auf und Malice sah ihn verwirrt an, doch er beachtete sie nicht. „War das eine Drohung?“, fragte er dann und grinste breit. „Nimm es wie du willst, jedenfalls haben wir hier eine Aufgabe zu erfüllen und die werden wir jetzt auch langsam mal angehen, denn wir haben wie ich finde allmählich genug geredet! Darf ich um diesen Tanz bitten Vic?“ Und mit diesen letzten Worten stürzte er sich auf Victor und warf ihn zu Boden. Edward wich zurück und nahm Bella mit sich. (Bring Bella und Angelique hier weg Edward! Und versuch Malice auch mit dir zu nehmen!), forderte Carlisle ihn in Gedanken auf. Dann ging er zu seiner Frau. „Würdest du Edward begleiten und auf Angelique acht geben?“ Es war mehr eine Aufforderung, als eine Bitte, doch Esme nickte stumm und ging zu Angelique, die nun ganz allein dastand, da Victor den Kampf mit Jaden angefangen hatte. Edward ging derweil zu Emmett und versuchte mit Malice zu reden, doch diese stellte sich stur. „Lass gut sein Edward, ich glaube das bringt nichts! Vielleicht sollten wir sie wirklich gehen lassen“, antwortete Emmett für Malice, da diese schwieg. „Malice, Vincent würde das nicht wollen. Und wir wollen das auch nicht!“, versuchte Edward es weiter, doch fortwährend ohne Erfolg. Währenddessen standen sich Jasper und Saphir gegenüber. Sie umkreisten sich langsam und beobachteten den anderen ganz genau. Saphir startete den Angriff. Kurz darauf erfüllte ein lautes Klirren den Raum. Victor und Jaden waren durch eine der großen Scheiben nach draußen gestürzt. Victor lag unter Jaden und versuchte sich gerade aus seinem Griff zu befreien, als Jaden ihm in den Hals biss. „Vic!!“, rief Angelique schockiert. „Bringt sie endlich hier weg!“, brüllte Victor und befreite sich aus der Umklammerung um Jaden im Anschluss einige hunderte Meter weit weg zu schleudern. Carlisle stimmte dem mit einem Nicken zu und Edward setzte sein Vorhaben fort, doch lies er Malice an Ort und Stelle, denn es hatte keinen Sinn, sie lies sich nicht überreden. Er nahm Bella Huckepack und Esme nahm sich Angelique zur Seite. Diese folgte ihr widerwillig, warf aber noch einen besorgten Blick zurück auf Victor, der jedoch nicht mehr zu sehen war, er und Jaden waren zu weit weg, selbst für ihre Augen. Dann rannten die vier los. Als Jasper Saphir packte, um ihn ebenfalls aus dem Haus zu befördern zuckte er leicht zusammen. Er war kalt, selbst für Jasper und als er sich draußen neben dem dunkelhaarigen Vampir wiederfand entdeckte er zarte Eiskristalle in seinem Händen. Dann erinnerte er sich daran, was Malice ihnen erzählt hatte. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht und dann stand Saphir auch schon wieder, sodass der Kampf zwischen den schweigsamen Vampiren weiter gehen konnte. Alice und Rosalie hatten in der Zeit einen Kampf mit Beryll und Zitrin begonnen, ebenfalls draußen, da es im Haus einfach nicht genug Platz gab. Es war ein ausgeglichener Kampf, die Frauen standen sich in nichts nach und die Fähigkeiten von Zitrin und Beryll halfen ihnen gegen Rosalie und Alice auch nicht weiter, somit waren sie fast gleich stark, doch nur fast. Alice war schneller als Beryll und hatte somit den Vorteil auf ihrer Seite, sowie Rosalie ein wenig stärker war als Zitrin und dadurch den Vorteil auch für sich gebucht hatte. „Der große gehört mir!“, knurrte Opal den schüchternen Spinell an. „Nur zu ich schenke ihn dir, bin eh nicht interessiert. So bleibt für mich also ihr Anführer!“, antwortete Spinell und widmete sich auch sofort Carlisle. „Könnten wir den Kampf bitte wie die anderen nach draußen verlegen, wenn er denn schon unbedingt stattfinden muss?“, bat Carlisle und Spinell schenkte seiner Bitte Gehör und ging mit ihm hinaus. Opal grinste Emmett kampflustig an. Doch zu seinem Erstaunen ging er nicht drauf ein. Selbst Malice war verwundert. „Du gehst einem Kampf aus dem Weg? Bist du krank?“, fragte sie und sah ihn besorgt an. „Nein, ich beweise nur, dass ich nicht nur Muskeln habe, wie eine gewissen Person der Meinung war. Sobald ich dich loslasse machst du dich auf und davon und soweit lasse ich es nicht kommen!“ Er war sehr ernst, was Malice ein wenig einschüchterte und als sie etwas dazu sagen wollte knurrte er sie nur an. Verstört blickte sie zu Boden, so kannte sie Emmett nicht, was sollte das, gerade jetzt, wo er so locker wie immer hätte sein sollen, tat er es nicht, zu ihrem Nachteil. „Es ist nicht so, dass ich abwarten würde, ich nehme es auch mit euch beiden auf oder eben mit dem großen allein und wenn er einarmig kämpft. Und du Malice, solltest du ihn nicht lieber davon abhalten mit mir zu kämpfen, du weißt doch, wie stark ich bin?!“ „Ja und eben deswegen würde ich ihn ja nicht aufhalten. Du überschätzt dich mal wieder ziemlich!“ Opal knurrte auf diese Antwort hin und stürmte auf Emmett los, er wollte sich einerseits überzeugen ob Malice Worte der Wahrheit entsprachen und andererseits war er natürlich wütend. Währenddessen waren Vincent und Rubeus an ihrem Kampfplatz angelangt. Rubeus blieb ruckartig stehen und wandte sich zu seinem Verfolger um. „Ein schöner Ort zum sterben, nicht war?“, fragte er mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Sie waren auf dem Fabrikgelände, doch es war ein Feiertag und somit war niemand anwesend, doch die Hochöfen brannte mit voller Kraft. „Hm, ich denke du hättest dir einen schöneren Ort für deinen letzten Kampf aussuchen können!“, meinte Vincent beiläufig und zuckte mit den Schultern. „Arrogant wie eh und je nicht wahr? Wird sich das bei dir jemals ändern?“ „Und bei dir?“ Beide sahen sich lange Zeit stumm an und warteten ab, ob der anderen den Angriff wagen würde, doch verharrten beide nur auf der Stelle und wirkten so wie Marmorstatuen, die am falschen Platz angebracht worden waren. Dann gluckste Rubeus plötzlich und Vincent sah auf. Doch ohne eine weitere Vorwarnung griff Rubeus an und versuchte Vincent seine Zähne in den Körper zu rammen, doch Vincent wich elegant aus und ging zum Gegenangriff über. „Sind sie das wirklich wert? Ist sie das wert? Für dich?“ „Du wusstest deine Töchter noch nie zu schätzen Tristan! Für mich sind sie es wert, nein eigentlich ist SIE es wert. Ich würde alles für sie tun!“, knurrte Vincent und stürzte sich erneut auf Rubeus. „Haha, da hast du wohl Recht. Mehr als Hindernisse waren sie nie für mich und das sind sie noch, man sieht doch wo sie uns hin gebracht haben. Denke doch selber einmal an die Zeit vor ihnen zurück! Was sie uns alles kaputt gemacht haben!“ „Du hast es kaputt gemacht, wenn du es unbedingt so sehen willst. Immerhin bist du ihr Vater, du hast beide in die Welt gesetzt, wenn dann gib dir die Schuld! Auch wenn ich dir in dieser Hinsicht wirklich dankbar bin, das du diesen 'Fehler' begannen hast!“ Vincent gelang es Rubeus zu packen und ihn gegen die Wand eines Hochofens zu drücken. Ein kleiner Riss entstand, doch Vincent war auf Vorsicht aus, schließlich wollte er nicht für Forks Untergang sorgen, sondern nur vor Rubeus seinen. „Warum laufen wir weg? Wir können ihnen doch helfen, dann ist es leichter und sicherer und es geht schneller, wir könnten sogar noch zu Vincent gehen, wenn wir den Rest des Rudel´s ausgeschaltet haben!“ Angelique sprach mit Panik in der Stimme, da sie nicht wusste, wie es um die anderen stand. „Angi beruhige dich bitte, es wird alles wieder gut!“, versuchte Esme sie zur beruhigen. „Woher wollt ihr das denn alle wissen? Immer wieder sagt ihr, es wird alles gut, was macht euch da so sicher? Es ist alles offen, nichts kann mit Bestimmtheit gesagt werden!“ Angelique brüllte mittlerweile leicht, da sie sich kaum noch beherrschen konnte. „Ich habe keine Lust auf eine Kettenreaktion... ich stimmte Angi zu!“, kam es leise von Bella. Und bei dem Wort Kettenreaktion wusste Angelique sofort, worauf Bella hinaus wollte und ihr Magen verkrampfte sich. Sie fiel auf die Knie und begann leise zu wimmern. „Angi bitte“ Esme legte ihre Arme um Angelique und versuchte sie zu trösten. Auch Bella hatten einen Klos im Hals. Edward war bei ihr, ihm konnte nichts passieren, aber all die anderen kämpften, was wenn einer von ihnen ihren Partner verlieren würde? Bella wusste genau wie sie sich dann fühlen würden und sie wussten, den anderen würde es auch nicht besser gehen. Angelique schluchzte noch immer, während Bella von Edward´s Rücken abgestiegen war und nun neben ihm stand. Er hatte seine Arme um sie gelegt und drückte sie an sich. Emmett kämpfte in der Tat so, wie Opal es erahnt hatte, mit einem Arm und selbst so hatte er den Vorteil auf seiner Seite. Opal war stark, doch Emmett war stärker, selbst mit einer Hand. Diese Einsicht brachte Opal dazu seine Fähigkeit einzusetzen. Erschrocken fuhr Emmett herum, er konnte nichts mehr sehen, alles war dunkel. „Ganz ruhig Emmett, dass ist doch kein Problem, benutze einfach deine anderen Sinne, du hast doch genug andere!“ Malice letzte Worte klangen fast ein wenig spöttisch, doch das war ihr egal. Auch Jasper hatte seinen Gegner soweit gebracht alles zu geben. Es schneite. Jedoch nur in dem Bereich des Waldes, in dem die Cullen´s kämpften. „Beherrsche dich Saphir!“, mahnte Jaden ihn aus einiger Entfernung. Das machte Jasper klar, sein Gegner schien seine Fähigkeiten noch nicht vollends unter Kontrolle zu haben, allerdings machte ihn das nicht weniger gefährlich, im Gegenteil und das wusste Jasper, er war schlauer als Emmett und überstürzte nicht, sondern schätzte lieber vorher alles genau ab. Carlisle und Spinell kämpften nur widerwillig gegeneinander, sie waren beide nicht für´s kämpften, doch kamen sie nun nicht drum herum, zumindest Spinell nicht. Emmett und die anderen hatten Carlisle von Spinell´s Fähigkeiten erzählt, wodurch er sich gezielt zurück hielt, um ihn nicht dazu zu bringen, diese einzusetzen. Alice und Rosalie waren noch immer im Vorteil und standen kurz vor ihrem Sieg doch da blieb Alice plötzlich stehen und starrte ins Nichts. Beryll erkannte ihre Chance und griff an, doch Rosalie ging dazwischen und packte Beryll an den Haaren. „Alice, was siehst du?“, fragte sie, während sie sich mit Beryll auseinander setzte, da ihre Schwester Zitrin bereits am Boden lag. Die vier Frauen hatten abseits der Männer gekämpft und so bekam das Rudel auch nicht mit, was Beryll und Zitrin zustieß. Rosalie zündete ein Feuer an und warf zuerst Zitrin hinein und als diese sich nicht mehr regte und die Schreie verstummt waren, warf sie Beryll hinterher. Sorgsam umkreiste sie das Feuer, um Beryll nicht die Möglichkeit einer Flucht zu geben, doch als auch sie verstummte lief Rosalie zu Alice. Diese schüttelte nur kurz den Kopf. „Ist es Vincent?“ Alice nickte schwach. „Sie kämpften auf dem Fabrikgelände. Er ist im Nachteil durch Rubeus´ Fähigkeiten“, erklärte sie anschließend. Malice bekam von alle dem nichts mit, da sie und Emmett zu weit weg waren. Doch auch Emmett war dabei zu gewinnen. Er hatte sich daran gewöhnt, nichts sehen zu können und konnte seine Kraft wieder gezielter einsetzten. Malice diente ihm dennoch als Navigatorin. Sie saß auf seinem Rücken und half ihm in Momenten, in denen er die falsche Richtung einschlug. Das war der Nachteil an Opal´s Fähigkeiten, er konnte sich immer nur auf eine Person konzentrieren, somit konnte Malice die Stelle von Emmett´s Augen einnehmen, wenn er sie brauchte. Dann entdeckte sie das von einer entfernteren Stelle Rauch aufstieg. Gerade hatte Emmett es geschafft Opal im Nacken zu packen und mit einer schnellen Bewegung schaffte er es den Kopf vom Körper zu trennen. Sofort wurde es wieder heller um Emmett herum und er konnte wieder sehen. Ihm fiel sofort die Rauchwolke auf und er rannte los in ihre Richtung. Als sie bei Alice und Rosalie ankamen stellten sie erleichtert fest, dass ihnen nichts fehlte. Emmett warf Opal ins Feuer und wandte sich dann den Frauen zu. Alice sah besorgt drein, versuchte jedoch schnell ein anderes Gesicht auf zu legen, als sie Malice sah. Doch Malice erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte und ging zu ihr. „Eine Rauchwolke! Haben sie es geschafft?“, fragte Angelique erfreut und besorgt zugleich. „Hm, die Gedanken von drei Vampiren aus dem Rudel sind verschwunden. Die beiden Frauen und der große, blonde!“, erklärte Edward und Angelique atmete erleichtert aus. Sie wusste, der Kampf war noch nicht vorbei, aber das bereits drei der Juwely ausgelöscht waren bedeutete sicher Gutes. „Lasst und zurück gehen. Es sind doch nur noch drei übrig, da können wir ruhig zu ihnen gehen!“ „Nein, wir warten bis alles vorbei ist!“ Edward sah sie ernst an, doch sie knurrte nur leise vor sich hin. „Wir könnten ihnen im Weg sein, dass willst du doch nicht!“, versuchte Esme etwas netter zu erklären. „Wieso im Weg, wir könnten ihnen doch helfen! Bella nicht, aber wir drei sind doch stark genug, warum unterschätzt ihr Malice und mich immernoch, vor allem Malice, sie hat es euch doch gestern erst gezeigt, wie stark sie geworden ist, sie hätte fast Emmett besiegt!“ „Er hat sich nur zurückgehalten!“ Edward klang kalt, was Angelique zusammenzucken lies. Fragend sah sie zu Esme, doch diese nickte nur. Wütend bis Angelique die Zähne zusammen und schwieg. „Wir bleiben also hier sitzen, bis die Gedanken der anderen drei auch verstummen und gehen dann zurück?!“ Bella klang wütend und das war sie auch, sie stand voll und ganz hinter Angelique. Edward seufzte, sagte aber nichts weiter dazu und Bella fragte auch nicht weiter nach, Esme hatte noch immer einen Arm um Angelique geschlungen und so wartete sie ab, mitten im Wald. Auf ein Zeichen, dass sie zu den anderen zurück konnten. Jasper hatte weiter die Ruhe bewahrt und Saphir somit aus der Reserve gelockt. Er wurde unvorsichtiger und konnte seine Kräfte kaum noch kontrollieren. Einer seiner Arme war eingefroren, da er seine Kräfte zu oft benutzt hatte und diese Chance ergriff Jasper. Er packte den gefrorenen Arm und trennte ihn von Saphir. Jaulend stürzte Saphir sich erneut auf Jasper, doch er hatte keine Möglichkeit mehr, das Blatt zu wenden. Nun entdeckte auch Jasper die Rauchwolke und bemerkte, dass einige Hassgefühle weniger geworden waren. Er entschied sich zum Feuer zu gehen und nachzusehen und Saphir nahm er mit. Er packte ihn mit einer letzten, schnellen Bewegung und warf ihn zu Boden. Dann hob er ihn wieder hoch und trug ihn zum Feuer, wo er ihn direkt hineinschmiß. Es wäre kein Problem für Saphir gewesen, das Feuer einzufrieren, selbst dafür war sein Eis stark genug, doch Spinell ´s Feuer übertrumpfte ihn. Er hatte auf Befehl von Jaden nachgeholfen, er wollte nicht das Risiko eingehen als Eissäule zu enden. Da tauchte in Jasper Kopf die entscheidende Frage auf. Wie sollten sie Spinell vernichten, wenn er sich das Feuer zunutze machen konnte? Er konnte es löschen und verstärken, wie er wollte. Malice sah Alice noch immer an und wartete auf eine Antwort, doch Alice schwieg. „Mali, wie können wir Spinell vernichten?“, fragte Jasper plötzlich und das lenkte sie ein wenig ab. „Mit Wind“, antwortete sie knapp und wandte sich dann wieder Alice zu, doch Jasper lies nicht locker, er knurrte und forderte sie damit auf etwas genauer zu werden. Malice seufzte. „Schon vergessen, ich kann den Wind beeinflussen, wie es mir lieb ist! Also kann nur ich ihn besiegen, aber die Herren waren ja alle dagegen!“, fauchte sie. „Zu deinem Schutz!“, knurrte Emmett wütend zurück. „Ha, das ich nicht lache! Ohne mich wärst du drauf gegangen und ohne mich würde auch Carlisle bald drauf gehen und ihr wollt mich beschützen?!“ Sie wusste, dass sie unfair wurde, nahm ihre Worte allerdings trotzdem nicht zurück. Emmett biss sauer die Zähne zusammen und knurrte Malice nun noch lauter und bedrohlicher an. Sie senkte den Blick und schwieg. „Sie hat Recht Emmett! Auf die eine oder andere Art!“, meinte Rosalie, sah Malice aber ernst an. „Darf ich Carlisle denn nun helfen oder wie sieht es aus?!“ Ohne auf eine Antwort zu warten ging sie an Jasper vorbei in Carlisle´s Richtung. Doch plötzlich tauchte Jaden vor ihr auf. Sie wich erschrocken zurück und sah sich nach Victor um. Und zu ihrem Glück kam er auch nur Sekunden später von einem Baum herab gesprungen und warf Jaden somit zu Boden. Eine Sekunde länger und Jaden hätte Malice erwischt. Victor packte ihn und zerrte ihn auf die Beine, dann schleuderte er ihn mit voller Kraft gegen einen Baum neben dem Feuer. Krachend stürzte dieser um und begrub Victor unter sich. Das Feuer ging auf den Baum über und erwischte somit auch Jaden, der langsam zu brennen begann und wenige Sekunden später wie seine andere Rudelmitglieder endete. Ohne dem ganzen Geschehen weiter Beachtung zu schenken ging Malice zu Carlisle und Spinell. Beide waren bereits leicht angeschlagen. Doch als Spinell auffiel, dass er der letzte war, der noch übrig war, wuchs in ihm Panik heran. Jasper lachte leicht. „Willst du vielleicht freiwillig ins Feuer?“, fragte er und Emmett grunzte leicht. Spinell zog die Nase kraus und stieß ein lautes Knurren aus. Außer Malice war niemandem klar, dass dieses Knurren ihr galt. Als wäre es ihr Zeichen gewesen stürmte sie auf ihn zu und verbiss sie wie ein dressierter Hund in seiner Schulter. Er versuchte sie los zu werden, schaffte es jedoch nicht. Das laute und panische Kreischen jedoch riss sie aus ihrer Konzentration. Sie blickte hinauf und sah einen großen Adler über ihnen kreisen. Sofort lies sie von Spinell ab und lies sich erzählen, was sie wissen wollte. „Alice!!“ Sie wandte sich um und knurrte Alice an. „Es tut mir Leid!“, entschuldigte sie sich. Malice wollte gerade los, als Spinell sie am Arm packte. „Du wirst so oder so zu spät kommen!“, hauchte er ihr ins Ohr. „Dann sollte ich mich wohl beeilen!“, knurrte sie und stieß ihn von sich weg. Emmett und Jasper eilten ihr zur Hilfe und beförderten Spinell ins Feuer, welches jedoch sofort kurz vor dem erlöschen stand. Ein starker Wind kam auf und machte es Spinell somit unmöglich, das Feuer zu bändigen. Jasper und Emmett konnten gerade noch rechtzeitig loslassen, um nicht auch vom Feuer erfasst zu werden. In dem Moment, in dem das Feuer ihn erfasste, hatte Malice sich umgedreht und war losgerannt. Die anderen wollten sie noch aufhalten, bekamen sie jedoch dieses mal nicht zu fassen. „Wir sollten ihr folgen!“, meinte Carlisle und die anderen nickten. Malice rannte so schnell sie konnte und folgte dem Weg, den ihr der Adler beschrieben hatte, doch als sie an eine Stelle gelangte, von der sie nicht weiter wusste hielt sie Inne um sich etwas zu sammeln. (Bin ich falsch... verdammt, ich habe doch auf alles geachtet...) , fluchte sie innerlich. Noch während sie in Gedanken versunken war und dort nach dem Weg suchte, spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. „Wir müssen nach rechts!“, flüsterte ihr Alice´s zarte Stimme zu und Malice rannte sofort weiter. Nur wenige Minuten später standen sie vor dem Gelände. Malice zögerte es zu betreten, was den andern Zeit gab aufzuholen. Selbst als Angelique, Bella, Edward und Esme angekommen waren zögerte sie noch. (Ich werde nicht zulassen, dass er mir Vincent nimmt, niemals... hier und heute wird es enden, ich werde ihn eigenhändig vernichten!!) Sie machte sich ein letztes Mal in Gedanken Mut, dann sprang sie über des Tor. Elegant landete sie auf ihren Füßen und die anderen taten es ihr gleich. Edward wartete mit Bella vor dem Tor, auch wenn diese nicht sehr beeindruckt davon war. Langsam liefen sie über das riesige Gelände und sahen sich um, doch Malice wusste als erste, wo sie hin musste. Alice hingegen blieb mit einem mal wie angewurzelt stehen und starrte Malice nach. Alle andere standen neben ihr und sahen sie fragend an. Angelique mit Panik im Blick. „Bitte nicht!“, flüsterte sie. Victor´s Augen weiteten sich und er packte Angelique am Arm. „Los, wir können es sicher noch verhindern!“, rief er und rannte los. Doch Alice hatte wenig Hoffnung. „Gehen wir!“, forderte Carlisle alle Anwesenden auf und sie folgten ihnen zum Ort des Geschehens. Malice kam gerade dort an, wo der Adler sie hingeführt hatte, doch sie konnte weder ihren Vater, noch Vincent sehen, erst nachdem ihr gefiederter Freund noch einmal nach ihr rief, fiel ihr Blick auf einen der Hochöfen. Vincent und Rubeus waren noch immer mitten in den Kampf vertieft und nur wenige Meter vom Rand des Ofens entfernt. Ein falscher Schritt und es wäre für einen von ihnen zu Ende. Malice wollte, dass es für ihren Vater aus war, doch von dort unten konnte sie nichts erreichen, deshalb sprang sie über einige Vorsprünge zu ihnen hinauf. Ihr Vater sah sie als erstes und wirkte sowohl überrascht, als auch erfreut. „Ihr seid wirklich unglaublich oder? Und, wer wird sich für den anderen opfern?!“, fragte er und lachte höhnisch. Malice, blind vor Wut, stürmte los und warf ihren Vater zu Boden. Sie rollten ineinander verbissen über den fünf Meter breiten Rand des Hochofens und stoppten kurz vor dem Rand, Malice lag unter ihm und er hatte beide Hände um ihren Hals gepresst und würgte sie mit aller Kraft. „Ich habe es nie bereut, eine talentierte Tochter wie dich gezeugt zu haben. Dein Bruder war das Problem doch du standest immer auf seiner Seite. Dann kam deine Schwester. Etwas talentierter als Nox, aber nicht besser zu gebrauchen und wieder stelltest du dich mir in den Weg! Wir hätten es so leicht haben können! Du bist selber daran Schuld, wie es gekommen ist!“, brüllte er, während er ihr die Luft abdrückte. Die anderen standen unten und sahen alles mit an, auch hören konnten sie alles ganz genau, was besonders Angelique zum schlucken brachte. Wieder ein Detail, den ihre Schwester ihr zu Gute weggelassen hatte. Sie bereute ihre Reaktion damals im Wald immer mehr, als sie erfahren hatte, dass sie nur zur Hälfte Schwestern war, immer wieder fiel ihr auf, wie undankbar sie damals war. Victor legte beruhigend einen Arm um sie. Alle anderen sahen angespannt nach oben. „Was macht sie nur da, das ist doch viel zu gefährlich!“, knurrte Emmett. Die anderen waren nicht weniger aufgebracht als er, doch schwiegen sie und sahen besorgt zu. Alice klammerte sich an Jasper und schluckte. „Das verkraftet sie nicht, wir müssen etwas tun!“, flüsterte sie leise und alle sahen sie an. Außer Bella und Angelique verstanden alle, was sie meinte. Rubeus würgte Malice noch immer, doch als ihr langsam die Luft ausging und sie sich nicht mehr wehren konnte, ging Vincent dazwischen. Er packte Rubeus im Nacken und zog ihn von ihr Weg. Anschließend schleuderte er ihn von ihr weg, sodass er zum Äußeren Rand des Hochofens rollte und dort beinahe herunter gefallen wäre. Vincent beugte sich über Malice und strich ihr durchs Haar. Sie atmete schnell, um die verlorene Luft nach zu holen und drückte seine Hand an ihr Gesicht. Langsam beugte er sich zu ihr und küsste ihre Stirn. „Ach wie rührend!“, säuselte Rubeus und klopfte sich die Sachen ab. Sofort wandte Vincent sich wieder mit wutverzerrtem Gesicht und einem lauten Knurren zu ihm und lies von Malice ab, doch diese hielt seine Hand fest. „Hör auf! Ich will dich nicht verlieren!“ Ihre Stimme war noch schwach, doch er verstand jedes Wort. „Das wirst du nicht“, schwor er und gab ihr erneut einen Kuss, diesmal auf den Mund und innig. Dann richtete er sich wieder auf und ging in Angriffsposition. Sofort ging Rubeus auf ihn los und ein erneuter Kampf begann. Malice richtete sich langsam auf und sah dem Geschehen besorgt und ängstlich zu. Nach einer Weile wechselten sie die Öfen, Malice folgte ihnen. Hier war noch weniger Platz, wo es bei dem anderen Ofen noch fünf Meter Breite waren, waren es hier nur noch zwei. Bei jedem Sturz drohten sie in die Tiefe zu fallen, doch das wäre nicht das Problem, wenn nicht innen das Feuer wäre. Nach einem langen Kampf war Vincent der unterlegenen. Rubeus drückte ihn am Rande des Ofens zu Boden. Er versuchte ihn die Tiefe zu stürzen, als Malice dies bemerkte stürzte sie los. Es war ihr egal, was aus ihr wird, das einzige was ihr nun wichtig war, war er. Vincent. Ihr Mann. Die Person, die sie am meisten liebte. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden stürzte sie los. Sie packte Rubeus im Sprung und fiel mit ihm über den Rand des Hochofens. In Sekundenschnelle richtete Vincent sich wieder auf und griff nach ihrer Hand. Es gelang ihm, ihr Handgelenk zu erwischen. Doch als er sie hochziehen wollte fiel ihm auf, dass Rubeus an ihren Füßen hing. Dieser kletterte an ihrem Körper nach oben und packte in ihrem Genick fest zu. Sein Lachen hallte laut an den Wänden des Ofens wieder und alle sahen erschrocken nach oben. Rubeus grinste Vincent breit an und wollte gerade seine Zähne in Malice Hals rammen, als Vincent blitzschnell reagierte. Er lies Malice Hand los und stieß sie mit den Beinen vom Rand des Ofens ab. Dann packte er Rubeus und biss ihm in den Hals, mit einer Hand packte er Malice und schleuderte sie mit allem was er hatte nach oben, sodass sie auf dem Rand des Ofens landete, dann stürzte er mit Rubeus in der Mangel in das Feuer. „Lebe!“, waren seine letzten Worte, bevor die Flammen ihn verschluckten. Schockiert sah sie ihm nach. Sie begriff noch nicht, was da eben passiert war. Wo war Vincent, IHR Vincent. Sie konnte ihn nicht sehen. Verwirrt und verzweifelt sah sie sich um, doch konnte sie ihn nirgends finden, Vincent war fort, für immer. „Wir müssen da hoch los!!!!“, brüllte Angelique und rannte los, die anderen folgten ihr. Edward stand am Tor und hatte Bella in seinen Armen. Langsam ballte er die Fäuste, als er das Geschehen durch die Gedanken aller mitverfolgte. Als Vincent und Rubeus in das Feuer stürzten öffnete er das Tor und die beiden betraten ebenfalls das Gelände. „Edward, was ist los? Warum gehen wir jetzt doch hinein?“, fragte Bella verwirrt, doch er zog sie einfach mit, bis es ihm zu langsam ging und er sie auf die Arme nahm und mit ihr losrannte. „Mali braucht uns jetzt.“, antwortete er nur ruhig und Bella verstand sofort was passiert war. Traurig legte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Sie ist stark Bella und wir sind alle für sie da, sie wird das schaffen und Vincent´s letzte Worte werden sie von Dummheiten abhalten hoffe ich“ „Was...was waren seine letzten Worte?“, stammelte Bella. Sie war den Tränen nahe, denn sie wusste, wie sie sich gefühlt hätte, wenn sie in Malice´ Lage gewesen wäre, alle wussten das oder konnten es sich vorstellen. Malice erkannte die letzte Chance, einen letzten Ort, an dem ihr geliebter Vincent noch sein könnte. Langsam krabbelte sie zum Rand des Hochofens und sah hinunter, doch dort war nur das Feuer. Nichts weiter, kein Vincent, keine Anzeichen, doch Stück für Stück kam sie wieder zu sich und ihr wurde bewusst, was passiert war. Sie kroch wieder zurück und setzte sich auf ihre Waden, die Hände faltete sie in ihrem Schoß. Vincent´s letzte Worte hallten in ihrem Kopf wieder und die Bilder tauchten auf. Sie wusste wieder, wo sie sich befand und was passiert war. Doch seine Worte kamen nicht an sie heran, sie wollte bei ihm sein. Hektisch bewegte sie sich wieder zum Ofenrand und wollte ihm folgen. Doch mehrere starke Arme umfassten sie von hinten und hielten sie davon ab, ebenfalls in den Tod zu stürzen. „Nein!! Lasst mich!! Vincent, ich muss zu ihm“, brüllte sie voller Verzweiflung. Sie wehrte sich gegen die rettenden Arme. Alles wollte sie, wirklich alles, nur nicht gerettet werden. „Mali, erinnere dich an seine Worte, du kannst nicht gehen, erfüllen ihm seinen letzten Wunsch, LEBE!“, versuchte Carlisle sie zu trösten, doch seine Stimme war schwach. Er litt, genauso wie alle anderen. Alice hatte sich an Jasper geklammert und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. Alle hatten noch ihre Hochzeitsgarderobe an. Malice Kleid war zerrissen und beschmutzt. Die Arme, die Malice schützend umschlangen gehörten zu Emmett, Rosalie und Carlisle. Victor hatte seine Arme um Angelique geschlungen und drückte sie fest an sich. Sie weinte bittere Tränen, die Tränen, die Malice nicht weinen konnte, da der Schock noch zu groß war. Rosalie saß rechts und Emmett links von Malice, beide mit schmerzverzerrtem Gesicht. Esme schluchzte tränenlos an Carlisle´s Brust. Wenig später stießen Edward und Bella zu der Gruppe. Bella sah sich nach Malice um, konnte sie jedoch nicht finden, deshalb ging sie zu Angelique. Vorsichtig tippte Bella ihr auf die Schulter und wartete. Langsam wandte Angelique sich zu Bella um und sah sie mit geröteten Augen an. Kaum eine Sekunde später fiel sie ihr um den Hals. (Es ist alles vorbei... alles... davon erholt sie sich nie wieder...), schluchzte sie für Bella stumm, doch für Edward sehr genau hörbar. Besorgt sah dieser zu Carlisle, der seine Arme um Esme geschlungen hatte und sie tröstete. Es war schwer, für alle. Sie mussten hilflos mit ansehen wie ihre Schwester und Tochter litt und waren nicht im Stande etwas zu tun. Was sollten sie auch machen. Sie konnten schlecht so etwas sagen wie 'Alles wird gut' oder 'Das Leben geht weiter', nein, denn das tat es nicht, nicht für Malice, noch nicht und Vampire leben sehr lange, sie hatte eine furchtbare Zeit vor sich. Eine Weile blieben alle stumm und reglos stehen. Angelique in Bella´s Armen, Alice in Jasper´s, Esme in Carlisle´s und Malice in Rosalie´s und Emmett´s. Edward und Victor sahen sich an. In Victor´s Kopf war nichts. Für ihn war Vincent´s Tod am zweit schlimmsten, direkt nach Malice. Er war wie ein Bruder für ihn. Kurz darauf stand Emmett auf, Malice in auf den Armen. Er sah Carlisle an. „Wir sollten nach Hause gehen“ „Ja Emmett, du hast Recht, lasst uns nach Hause gehen“ Carlisle´s Stimme war noch immer schwach. Erschrocken lief Angelique zu Emmett. „Was ist mit ihr? Was hat sie denn?“, fragte sie panisch, doch Carlisle legte beruhigend einen Arm um sie. „Das ist die beste Reaktion, die wir im Moment erwarten können Angi, lass sie schlafen, ein paar Stunde Ruhe könnten ihr schon etwas helfen. Sie hat es nicht verstanden, nicht realisiert, sie steht noch zu sehr unter Schock, schafft es nicht einmal zu weinen. Gehen wir nach Hause Angi!“ Carlisle sprach sehr leise und erklärte Angelique alles in Ruhe, dann machten sie sich auf den Heimweg. Sie wurden zwar stürmisch von Xavier begrüßt, doch bemerkte sogar er, dass etwas nicht stimmte, das jemand fehlte. Schlau wie er war sah er sich jedes Gesicht genau an und erkannte an Malice Zustand und den Gesichtern der anderen, sowie an Angelique´s geröteten Augen was los war. Denn Vincent wäre ihm sofort aufgefallen, er hatte einen speziellen Geruch für Xavier gehabt, er roch nach Malice, doch dieser Geruch ging einzig und allein von Malice selber aus. Langsam ging Emmett die Treppen hoch, sehr darauf bedacht Malice nicht zu wecken. Er legte sie in ihr Bett und deckte sie zu, dann ging er wieder zu den anderen. Angelique brach zusammen und schlang die Arme um Xavier. „Oh Xavier...“, schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in seinem Fell. Victor ging in die Hocke und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sofort wandte sie sich von Xavier ab und warf sich in die Arme ihres Mannes. „Wieso alles auf einmal, wieso so? Als wäre sein Tod nicht schon schlimm genug, nein, da muss das alles auch noch direkt an unserem Hochzeitstag passieren und an meinem Geburtstag. Wie soll es jetzt nur weiter gehen... ich will sie nicht verlieren... niemals... nein...!“ Angelique wurde beim reden immer leiser und irgendwann erstarb auch ihr Schluchzen und sie schlief an Victors Brust ein. „Das will keiner von uns...“, flüsterte Esme. Kapitel 14: Die Trauer eines nie endenden Lebens ------------------------------------------------ Kapitel 14 Die Trauer eines nie endenden Lebens Am nächsten morgen wachte Malice in ihrem Bett auf und verspürte eine Leere in sich, die sie sich nicht erklären konnte. Langsam richtete sie sich auf und sah an sich herunter. Alice hatte ihr ihre Schlafsachen angezogen und das Kleid entsorgt. Seufzend fuhr sie sich durchs Haar und sah sich um Raum um, doch außer ihr war niemand da. Schwerfällig stand sie auf und ging zu Tür. Im Bad machte sie sich frisch und als sie ihr Spiegelbild sah erschrak sie leicht. Sie wusch sich noch ein paar mal das Gesicht, doch als es auch dann nicht besser wurde verließ sie das Bad wieder und ging nach unten. Die anderen saßen in der Stube und richteten ihre Blicke auf Malice. „Morgen kleines, wie geht es dir?“, fragte Carlisle und ging zu ihr. Behutsam legte er einen Arm um sie und drückte sie an sich. Sie suchte den ganzen Raum ab, doch konnte sie nicht finden, wonach es ihr belang. Fragend hob sie den Kopf und sah Carlisle an. „Wo ist Vinc?“ Carlisle wandte den Blick ab und alle im Raum schluckten. Angelique krallte ihre Finger in Victors Arm. Auch Bella war noch da und saß neben Edward auf der Couch. Möglichst unauffällig rutschte sie etwas von ihm weg und alle anderen taten es ihr gleich. Sie wollten nicht, dass Malice mit ansehen musste, wie sie alle eng an einander da saßen, während sie nun allein war. Carlisle hatte ihnen bereits erklärt, dass Malice Schock eventuell so groß war, dass sie unter einer leichten Amnesie litt und das tat sie. „Malice... erinnerst du dich, was gestern für ein Tag war?“, fragte Carlisle und führte sie zum Sessel, in den sie sich dann setzte. „Hmm...“ Sie überlegte, doch ihr fiel nichts mehr ein, bis sie am Ende mit den Schultern zuckte, um zu zeigen, dass sie es nicht wusste. „Was ist das letzte, an das du dich erinnerst?“ „Carlisle, was wird das denn hier? Wir haben gestern die Kleider anprobiert oder? Demnach müsste eigentlich heute unser Hochzeitstag sein und Angi´s Geburtstag“ Ein bedauerndes Seufzen ging durch den Raum und Angelique begann zu schluchzen. Erschrocken sah Malice zu ihr. „Wa-was ist denn?!“, fragte sie unsicher. „Mali, dieser Tag war gestern. Am morgen kamt ihr die Treppe herunter und die Trauung begann... doch dann kam...“ Carlisle verstummte um Malice etwas Zeit zu geben. Malice starrte stumm vor sich hin. Sie sah sich ihm Raum um, Vincent war noch immer nicht zu finden. Dann zuckte sie plötzlich zusammen. Wie ein Blitz erschienen hunderte von Bildern vor ihrem inneren Auge. Die Hochzeit, das Erscheinen von Rubeus und seinem Rudel, die kämpfe gegen das Rudel, Vincent auf dem Hochofen und dann der Sturz, wie er sie rettete und seine letzten Worte. Sie riss die Augen auf, nun war ihr klar, warum Vincent nicht hier war. Mit einem Mal spiegelte ihr Gesicht nur noch Schmerzen wieder. Der große Verlust, die Trauer darüber, die Wut über sich. Sie biss sich auf die Unterlippe bis es zu bluten begann. „Mali...“, meinte Carlisle bedauernd und streckte die Hand nach ihm aus. Sofort schlug sie diese weg, stand auf und rannte hinaus. „Mali!!!“, brüllte Angelique sofort, doch Malice war bereits weg. Als sie ihr nachlaufen wollte hielt Carlisle sie davon ab. „Carlisle?“, fragte sie verwirrt. Doch er zögerte. „Wir müssen ihr nach Carlisle, sie hat nicht vor Vincent´s letzte Worte zu beherzigen, wie könnte sie. Wir könnten sie selber entscheiden lassen...“, erklärte Edward. „Bezeichnet mich als einen Egoisten, aber ich lasse nicht zu, dass sie sich umbringt. Es wird schwer werden, aber sie muss leben, es war sein Wunsch und unser ist es ebenfalls!“ Und ohne auf eine Antwort zu warten rannte Emmett los, Rosalie folgte ihm ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Malice rannte ohne Pause durch den Wald, sie hatte kein Ziel und keinen Plan, nur weglaufen, weglaufen vor ihren Gefühlen. Diese Leere, sie sollte sich nicht in den gefürchteten Schmerz und die Trauer verwandeln. Wütend biss sie die Zähne zusammen und schlug gegen eine Baum an dem sie vorbei kam. Er ging krachend zu Boden. Die Wut war das einzige, was sie ertragen konnten darum lies sie ihr freien Lauf, sie wollte keine anderen Gefühle zulassen, die ihre Schwäche offenbaren würde. Sie dachte nicht nach, ihr Kopf war vollkommen leer, denn nachdenken würde sie nur zu dummen Endschlüssen bringen. Kurz vor der Grenze zu den Quileute hatte Edward sie eingeholt. Er war schneller als alle anderen Cullen´s und erreichte sie somit kurz vor den anderen. Er stellte sich vor sie und sah sie an, er war verwundert, dass er ihre Gedanken nicht lesen konnte. „Hier beginnt die Grenze zu den Quileute, wir haben einen Vertrag mit ihnen, den wir nicht brechen dürfen Malice!“, erklärte er, klang aber dabei mahnender, als er es vorgehabt hatte. „Und weiter? Was wollen sie tun? Mich umbringen? Nur zu und wenn schon!“, fauchte sie. „Malice! Rede doch nicht so, bitte!“, flehte Angelique, als auch sie und die anderen eintrafen. Ruckartig wandte Malice sich um, ihr Gesicht wutverzerrt, der Kopf noch immer frei von Gedanken. „Lass uns nach Hause gehen, ja?“, brachte Angelique heraus, doch dann brach ihre Stimme und sie begann wieder zu schluchzen. Emmett drängelte sich in den Vordergrund und tätschelte Angelique die Schulter, bevor er zu Malice weiter ging. „Einfach nur davon rennen bringt dich nicht weiter Malice!“, meinte er streng. „Der weise Mann hat gesprochen!“, höhnte sie, doch Emmett lies sich nicht provozieren. „Du würdest dich von den Werwölfen auseinander nehmen lassen? Wozu, was willst du damit beweisen, wie dumm du bist?“ „Dumm?!!?“, knurrte Malice. „Ja! Dumm! Vincent wünschte sich, dass du lebst, es war sein letzter Wunsch, bist du es ihm nicht schuldig, ihm diesen Wunsch zu erfüllen?“ „Emmett, mach ihr keine Vor-“ „Nein Carlisle, das ist der einzige Weg, es ihr beizubringen!“, stimmte Jasper Emmett´s Worten zu. Malice trat unruhig auf der Stelle hin und her und kämpfte gegen die anschwellende Wut an. Sie lies Emmett´s Worte nicht an sich heran. „Mali, wenn du an seiner Stelle gewesen wärst, würdest du dann wollen, dass es sich nun umbringt, weil du gestorben bist?“ Emmett wurde etwas sanfter. „Gestorben...“, murmelte Malice kaum verständlich. „Ja Malice, Vincent ist gestorben“, meinte Rosalie fast flüsternd. Malice spürte wie Trauer in ihr aufkam. Sofort schüttelte sie den Kopf als wollte sie sie damit verjagen, dann raufte sie sich die Haare und ging schreiend zu Boden. „NEIN!!!!“, brüllte sie mit aller Kraft. Schnell rannten Emmett und Rosalie zu ihr und knieten sich schützend neben sie. Malice schrie weiter und schlug mit den Fäusten auf den leicht feuchten Erdboden. Jasper kniff die Augen zusammen um ihre Gefühle zu verkraften. „Ich würde das nicht aushalten. Was gerade in ihr vorgeht... wir müssen etwas unternehmen, sie zerbricht uns...“, flüsterte er leise zu Alice, doch er sprach gerade so laut, das Carlisle und Esme, die ihnen am nächsten waren, es auch hören konnten. „Aber wir können nichts tun...“, gestand Esme sich verzweifelt ein. Malice lies sich nach hinten fallen, sodass sie nun auf dem Boden saß. Angelique traute sich nicht zu ihr und Victor wollte sie auch nicht zu ihrer Schwester lassen, es war im Moment zu gefährlich für sie, Emmett und Rosalie hielten es aus, wenn Malice durchdrehte, doch Angelique könnte dabei sehr leicht umkommen. Malice schlug um sich und versuchte Rosalie und Emmett zu verscheuchen, als wären sie ein paar lästige Fliegen. Doch die beiden wichen nicht von ihrer Seite, so viele Schläge sie auch einstecken mussten, wenn es Malice einmal gelang zu treffen, dann steckte auch all ihre Kraft dahinter und es tat richtig weg. Allerdings war es viel schmerzhafter, ihre Schwester so leiden zu sehen. Als sie den Eindruck machte sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen packte Emmett jedoch ihre Arme und hielt sie fest an ihren Körper gedrückt. „Sie wird ihnen noch ernsthaft weh tun wenn das so weiter geht!“, fluchte Victor leise, doch Jasper schüttelte den Kopf. „Nein, sie beruhigt sich langsam. Zumindest was die Wut angeht, von der Trauer kann man das nicht behaupten. Aber es wäre gut, wenn diese endlich aus ihr herausbrechen würde, dann ginge es ihr sicher besser, sie muss ihre Gefühle mehr zulassen, immer unterdrückt sie sie nur“, erklärte Jasper. Nur wenige Sekunden nachdem er das gesagt hatte gab Malice nach und Emmett musste sie nicht mehr krampfhaft festhalten. Nun traten ihr Tränen in die Augen und sie begann leise zu schluchzen. „Es ist gut, lass es zu“, flüsterte Rosalie ihr leise ins Ohr. Sie zog Malice aus Emmett´s leichten Griff und schloss sie in die Arme. Augenblicke danach flossen die Tränen unaufhörlich und Rosalie fühlte die Nässe ihrer Bluse zunehmen, doch es störte sie nicht. Eine ganze Zeit lang standen alle nur schweigend und reglos da. „Lass uns nach Hause gehen, ja?“, fragte Rosalie Malice vorsichtig und diese nickte schwach. Ihre Augen waren gerötet, doch die Tränen hatten gestoppt. Sie sah schwach und zerbrechlich aus, krank, als würde sie jede Sekunde tot umfallen. Emmett nahm sie auf seine Arme und wandte sich den anderen zu. Alle machten sich zeitgleich auf den Weg. Malice schlang halb unbewusst ihre Arme um Emmett und drückte sich an ihn. Als ihr das ein wenig bewusster wurde lockerte sie den Griff, doch er hielt sie dich an sich gepresst. Einige Wochen vergingen und Malice Zustand verbesserte sich kaum. Sie ging jeden Tag allein zum See und Edward machte sich Sorgen wegen ihrer ständigen Selbstmordgedanken, sodass ihr immer jemand unauffällig zum See folgte. Am ersten August ging Emmett zu ihr und setzte sich neben sie. „He“, meinte er nur, erwartete jedoch keine Antwort, denn Malice hatte seit ihrem Gefühlsausbruch vor ein paar Wochen im Wald kein Wort mehr gesprochen. Manchmal antwortete sie in Gedanken, sodass Edward übersetzen konnte, aber das war auch schon alles. Selbst Xavier lies sie nicht an sich heran, sodass dieser schon ganz deprimiert war. „Edward meinte deine Gedanken haben ihre Richtung immer noch nicht geändert?!“ Malice lies den Blick stumm über den See gleiten, man könnte meine sie würde ihm gar nicht zuhören. Dann packte er sie sachte an den Oberarmen und wandte sie zu sich. „Mali, wenn du stirbst, dann bring ich dich um! Überlege dir das also gut!“ Sie sah ihm nicht in die Augen und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. Emmett seufzte und lies sie los, dann stand er auf. „Komm, gehen wir Heim!“, forderte er, doch sie rührte sich nicht. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sie auf die Beine gezogen und sie an die Hand genommen, um dann mit ihr loszulaufen. „Bitte, bitte iss etwas Mali!“, flehte Angelique. Alles hatte ihren Reiz verloren, nichts konnte Malice mehr eine Freude machen. Essen war ihr egal, schlafen tat sie auch kaum noch, reden gar nicht mehr, ganz zu schweigen vom lachen oder anderen Gefühlsregungen. Sie war wie tot. Xavier sprang auf die Couch und legte wie so oft hoffnungsvoll seinen Kopf auf ihren Schoß. Zur Überraschung aller begann sie ihm den Kopf zu streicheln. Erfreut wedelte er mit dem Schwanz und leckte ihre Hand ab. Sie seufzte betrübt und fixierte das Essen, als wollte sie dessen Inhaltsstoffe analysieren. Hoffnung kam auf und Angelique sah Malice erwartungsvoll an. (Immer langsam bitte...), Edward musste nicht übersetzten, da Angelique´s Fähigkeit seiner ja sehr ähnelte, wenn auch nur auf ihre Schwester bezogen. Für den Anfang gaben sich alle damit zufrieden, dass Malice zumindest wieder Beachtung für Xavier fand, das war gut für ihn und ein kleiner Fortschritt von ihr. Angelique stürzte sich über ihr Essen und Bella tat es ihr gleich, wenn auch auf ruhigere Art. (Du solltest die Nächte fortan wieder bei ihr verbringen... ich wäre eh lieber allein... und da macht eine Person weniger auch nicht so viel aus...), meinte Malice in Gedanken zu ihm und er sah verwundert auf, nickte dann aber. So direkt hatte sie ihn in letzter Zeit nie angesprochen, ein weiterer Fortschritt, wenn auch nur für Edward merkbar. Die folgenden Wochen darauf wurde es langsam aber sicher immer besser. Sie schlief und aß wieder normal und redete auch wieder mit allen, doch es entging niemandem, dass sie nicht mehr die Alte war, denn lachen, weinen, wütend werden, nichts von alle dem fand mehr statt, es war als hätte sie alle Emotionen abgelegt. Sie versuchte es den anderen so Recht wie möglich zu machen und zwang sich auch manchmal zu einem Lächeln, doch es war nie aufrichtig, nie ernst gemeint, immer nur, um sie zufrieden zu stellen, doch das wussten sie. Doch Emmett hatte sich ein Ziel gesetzt, es sollte nicht ewig so bleiben, er würde immer weiter machen, bis er es schaffen würde sie wieder zum lachen zu bringen oder zumindest zu einem Schmunzeln. Angelique unterstützte ihn dabei tatkräftig, doch so wie früher würde es nie wieder werden, sie mussten das beste daraus machen. Epilog: Epilog (Danksagungen) ----------------------------- Epilog (Danksagungen) Vielleicht würde Malice es eines Tages schaffen, wieder ganz die alte zu sein. Sie könnte sogar eine neue Liebe entdeckten, auch wenn das eine Weile dauern würde. Doch eines war sicher, sie war nicht allein, die ganze Familie, besonders Emmett, Rosalie und Angelique standen hinter ihr und sie würden sie niemals alleine lassen, egal was passierte. Angelique holte die Hochzeit mit Victor nach einiger Zeit wieder nach und es wurde eine wunderschöne Hochzeit, sogar Malice konnte sich für ihre Schwester freuen, auch wenn es nicht leicht mit anzusehen war, so freute sie sich sehr, dass zumindest eine von ihnen glücklich war und das baute sie etwas auf. Xavier war fortan nicht mehr von Malice zu trenne, es kam einem fast so vor, als hätte er Vincent´s Platz eingenommen. Doch auch wenn er sie nicht so beschützen konnte, wie Vincent es immer getan hatte, so war er ihr seelisch eine große Stütze und im Vergleich zu Emmett, war er zumindest nicht so geschwätzig, so dachte sie. Bella und Edward und all die anderen, waren weiterhin glücklich, doch es gab natürlich noch immer Probleme, die Volturi wollten das ganze nicht so auf sich beruhen lassen, wie es mit Bella war. Doch das ist eine andere Geschichte!! Danksagungen ^^ Wow, ich habe es echt geschafft. War nicht ganz leicht und es ist auch meine bisher längste Geschichte. Es fiel mir auch nicht leicht aufzuhören, aber irgendwann hat alles einmal ein Ende und die nächste Geschichte steht ja schon an, ich habe den vierten Band bald durch und danach setzte ich mich an die Fortsetzung. Erst einmal möchte ich meiner Schwester danken, die nervend angetrieben hat, in manchen Momenten hat mir das sehr weiter geholfen. Es war immer schön zu wissen da jemanden zu haben, der schon sehnsüchtig auf das nächste Kapitel wartet. Dann gibt es da noch so ein paar andere Leute, die mich mit ihren erfreulichen und aufmunternden Worten immer zum weiter schreiben gebracht haben, haha. Je treuer die Fans umso mehr Spaß macht es, das habe ich hier gemerkt, meine erste, lange und vor allem FERTIGE Fan Fic!! Ich weiß nicht, ob jeder so mit dem Ende zufrieden ist, es war für mich selber eine sehr schwere Entscheidung und ich habe geheult, als ich es geschrieben habe, ja ehrlich, das habe ich. Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass es euch auch zum weinen gebracht hat, aber ich fand es traurig, ich mochte Vincent ja sehr. Tja aber manchmal muss man eben auch Sachen schreiben, die nicht so schön sind. Nun, wie dem auch sei, ich hoffe die ff hat euch soweit gefallen, als nächstes folgt wie gesagt die Fortsetzung von Band vier, also meine Fortsetzung dazu. Vielen Dank an alle, die sich diese Fan Fic durchgelesen haben, bis zum Schluss vor allem, ist ja doch eine Menge, haha Eure Malice Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)