Bis(s) zum nächsten Tag von ZeroTheGuardian ================================================================================ Kapitel 10: Bittere Nachricht ----------------------------- Kapitel 10 Bittere Nachricht Die letzten Tage dieser Woche vergingen wie um Fluge. Vincent und Victor fiel es allem Anschein nach nicht schwer, sich auf Tierblut umzustellen. Und Malice fuhr stolz mit ihrem neuen Wagen zur Schule, jedoch immer mit Sicherheitsabstand zu Tyler, auch wenn dieser seinen Führerschein erneut abgenommen bekommen hat. Edward blieb die Nächte über fortan wieder bei Bella. Und alles ging seinen gewohnten Gang, es gab keinen Ärger und die Hoffnung, dass Rubeus sich zurück gezogen habe war groß. Am Morgen des 18. April wurde Angelique wieder einmal sehr früh wach, lies ihre Schwester dieses mal jedoch schlafen. Zwei Stunden später mussten sie eh aufstehen. Malice kramte eine schwarze Hose und ihre neue, weiße Bluse heraus. Während Angelique sich für ihren weißen, langen Rock und die blaue Bluse entschied. Als sie beide gerade ihre Sachen anzogen hatten, entschied Angelique sich ihrer Schwester ihre Gedanken mitzuteilen, die sie die letzten Tage immer wach hielten. „Weißt du, ich frage mich, wann Vic mir einen Antrag macht. Vielleicht will er ja auch gar nicht. Aber es wäre doch schön, wenn wir eine Doppelhochzeit feiern würden!“ sie kämmte sich gerade die Haare und sah im Spiegel zu ihrer Schwester, die sich gerade einen Zopf machte. „Hmm, immer mit der Ruhe, er wird ihn dir machen, wenn er es für den richtigen Zeitpunkt hält!“ antwortete Malice nach einiger Zeit und verschwand dann im Bad. Während Malice sich die Zähne putzte und ihr Gesicht wusch, grübelte Angelique weiter. Doch sie kam zu dem Endschluss, dass ihre Schwester Recht hatte. Nach zehn Minuten ging Angelique ins Bad und Malice nach unten zu den anderen. „Na, was habt ihr diese Nacht getrieben? Ihr seht so erfrischt aus!“ meinte sie und warf sich Emmett von hinten um den Hals, bevor er wieder einen lockeren Spruch loslassen konnte. „Ich wollte es von den anderen hören, da steckt wenigstens Sinn dahinter!“ ärgerte sie ihn. Er griff mit der Hand nach hinten und packte sie am Hosenbund. Mit einer kleinen und schnellen Bewegung hatte er sie über die Couch gezogen und kitzelte sie ab. „Lass sie am Leben, sonst haben wir beiden ein Problem miteinander!“ mahnte Vincent grinsend. „Danke für die tatkräftige Unterstützung mein Schatz!“ fauchte Malice und versuchte sich gegen Emmett´s Griff zu wehren, doch er war um einiges stärker als sie, wodurch sich ihr Erfolg auch in Grenzen hielt. Als Angelique herunter kam lies er sie los. Sofort sprang sie zu Vincent hinüber und setzte sich neben ihn. Als er ihr einen Kuss geben wollte wandte sie schmollend das Gesicht ab. Doch nachdem er ihr sanft in die Seite gezwickt hatte musste sie lächeln und gab ihm einen Kuss. Angelique schlenderte zu Victor und setzte sich direkt auf seinen Schoß. Sie war noch müde, da sie so früh aufgewacht war. Sie lehnt sich an ihn und schloss die Augen. Er strich ihr durchs Haar und küsste ihre Stirn. „Schlecht geschlafen?“ flüsterte er und sah sie leicht besorgt an. „Ja, aber das ist kein Grund mich so anzusehen. An schlechtem Schlaf ist noch keiner gestorben!“ antwortete sie und strich ihm über die Wange. Carlisle beobachtete das ganze skeptisch. „Wenn sich das nicht legt sollten wir aber was dagegen machen, gesund ist es jedenfalls nicht!“ meinte er dann und Angelique nickte gähnend. „Ich kann sie ja einfach eine Runde durch den Wald jagen, bevor sie ins Bett geht, damit sie müde wird!“ warf Emmett, grinsend vor Vorfreude, ein. „Ich jage dich auch gleich mal durch den Wald!“ drohte Victor, doch seine Lippen wurden von einem kleinen Lächeln umspielt. Zum Ende des Gespräches standen alle auf und machten sich auf den Weg zu ihren Autos. „Viel Spaß!“ wünschte Esme allen und dann gingen die Geschwister zur Schule und Carlisle fuhr zur Arbeit. Der Schultag ging schnell vorbei und alle trafen sich vor der Schule. Alle bis auf Bella. Alice stand bis eben noch an Malice Auto gelehnt sah dann aber erschrocken zu Edward. „Edward, wo ist Bella?“ in ihrer Stimme klang Panik mit und alle wussten, sie musste eine Vision gehabt haben, doch was passierte in dieser Vision, dass sie so panisch wurde? „Sie wollte noch kurz zur Toilette. Was ist los Alice, was hast du gesehen?“ besorgt blickte Edward zur Schule zurück und ging dann näher zu Alice. Angelique und Malice reckten ihre Köpfe in die Luft und auch Vincent und Victor schlossen sich mit der selben Geste an. Dann knurrte Malice und rannte zur Schule. Alice streckte noch die Hand nach ihr aus und wollte sie aufhalten, war jedoch zu spät dran. Angelique folgte ihrer Schwester auf dem Fuße, sowie ihr Freund und Malice Verlobter. „Sie ist nicht mehr im Schulgebäude!“, knurrte Malice und verließ das Gebäude auf der anderen Seite wieder. Schnell rannte sie über den Hof in den Wald hinein, wo sich dann auch Edward und die anderen anschlossen. „Was ist los?“, fragte Edward besorgt, Malice Gedanken blieben ihm verschlossen, sie hatte schnell gelernt sie zu verbergen. „Rubeus` Geruch hängt in der Luft“, antwortete Vincent für Malice, da diese sich bereits damit beschäftigte, dem Wind zu lauschen. Wütend knurrte sie und schlug unterwegs gegen einen Baum, dann blieb sie stehen. Die anderen taten es ihr gleich und sahen sich um, jemand war ihnen sehr nahe. Dann plötzlich trat Bella hinter einem der Bäume hervor. Sie rannte panisch auf Edward zu, doch bevor sie ihn erreichen konnte, schlug Malice sie mit voller Kraft gegen den Baum, hinter dem sie zuvor auftauchte. Verwirrt, aber blind vor Zorn packte Edward Malice von hinten am Hals und drückte mit aller Kraft zu. Malice kniff ein Auge zu und sah zu ihm nach hinten. Vincent knurrte wütend und wollte sich auf Edward stürzen, wurde jedoch von Victor aufgehalten. Er wollte seine Fähigkeiten bei Edward anwenden, doch es ging nicht. Es dauerte nicht lange bis er begriff, woran das lag. „Edward, lass sie los!“, fauchte Angelique. Bella lag reglos am Boden, Blut lief über den Stein, auf dem ihr Kopf lag. „Was sollte das, warum hast du Bella angegriffen?“, brachte Edward unter zusammengepressten Zähnen hervor. Alice und die anderen sahen dem Geschehen verwirrt zu und wussten nicht, was sie tun sollten. „Du scheinst mir nicht zu vertrauen. Glaubst du wirklich, ich würde Bella etwas antun? So etwas?! Du enttäuschst mich, nicht nur, weil du mir nicht vertraust, sondern vor allem, weil dir nicht einmal auffällt, dass es sich bei dieser Person dort nicht um Bella handelt!“ Malice keuchte und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Edward brauchte nicht lange um zu verstehen. Sofort lies er Malice los und diese sank in die Knie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich ihren Hals. Edward´s Fingerabdrücke waren gut zu erkennen und färbten sich schnell blau. Beschämt sah er zu Malice hinunter, dann zu Bella. Diese stand mittlerweile lässig an den Baum gelehnt da und sah zu der Familie hinüber. „Du bist eine richtige Spielverderberin, aber Respekt, ich hätte nicht gedacht, dass es dir so schnell auffallen würde. Ich sehe Diamond und Topas an, dass sie es erst jetzt verstehen, auch bei Angelique ist es so. Entgegen der Erwartungen deines Vaters, scheinst du stärker zu werden. Was würde wohl deine Mutter dazu sagen? Ich denke es würde ihr gefallen, sie wäre stolz auf dich, denn sie wusste immer, dass du bei weitem stärker als dein Vater bist und deine Schwester, nun sie konnte sie ja noch nie leiden nicht war. Das Kind einer anderen Frau und du hast ihr den Rücken gekehrt, weil dir Angelique´s Mutter lieber war!“, sprach die falsche Bella und sah mit großer Zufriedenheit die Verzweiflung in Malice´ Gesicht. „Mali, was redet sie da. Ich meine, was redet Jaden da? Hör endlich auf in der Gestalt von Bella rumzurennen!“, fauchte Angelique. Bella lachte laut auf und in diesem Moment verschwamm ihre Erscheinung, bis man den braunhaarigen Jaden erkennen konnte. „Was ist Malice, hast du es so sehr verdrängt, dass du es selber vergessen hast oder wolltest du es Angelique nicht erzählen? Ich denke eher an letzteres!“ Jaden hatte die Arme verschränkt und mit dem Ende seiner Worte trat Rubeus hinter einem Baum hervor, mit Bella neben sich. Er hatte sie geknebelt und drückte ihr die Arme auf den Rücken. Sofort begann Edward lauf zu knurren. Angelique interessierte sich gerade kaum für Bella, sie sah ihre Schwester an. „Mali?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Malice funkelte Jaden erzürnt an und ballte die Hände zu Fäusten. Sie biss sich auf die Unterlippe bis sie blutete und warf dann erst einen flüchtigen Blick zu Angelique. „Jaden du Plappermaul, du kannst wirklich nicht den Mund halten, was? Meine beiden Töchter so zu verwirren. Am Ende erzählst du ihnen noch von ihrem Bruder. Du könntest sie damit verletzen, ist dir das nicht klar? Angelique wusste doch nichts davon!“ Rubeus tat auf mitleidig, erzählte aber dann noch mehr von dem, was Angelique nicht wissen sollte. Malice ballte ihre Fäuste mittlerweile so stark, dass sich ihre Nägel in die Handflächen bohrten und es zu bluten begann. Sie knurrte laut, lauter als Edward. „Lass Bella gehen, sie hat nichts damit zu tun!“, presste sie hervor, mehr lies ihre Beherrschung nicht zu. „Aber sie ist euer schwächstes Glied, ich wäre doch dumm, mich an die starken heran zu wagen, du kennst mich doch, ich bin eben-“ „Feige, ja!“, fauchte sie nun. „Nun, ich wollte eher praktisch veranlagt sagen, aber denk ruhig was du willst! Ich glaube du hast im Moment eh andere Sorgen nicht wahr?“, sagte er und sah zu Angelique. „Wo... wovon weiß ich nichts Mali?“, Angelique´s Stimme zitterte nun noch stärker als vorher und sie ging auf ihre Schwester zu. Rubeus fing laut zu lachen an und sah herablassend zu den beiden Schwestern hinüber. „Du hast ihr also wirklich nie etwas erzählt? Das ist aber nicht nett von dir Mali, sie hat doch ein Recht darauf, es zu erfahren! Und du willst eine gute Schwester sein!?“ Auf Rubeus Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Dann lies er Bella los und stieß sie von sich weg. Augenblicklich sprang Edward vor und fing sie auf. „Wir gehen Jaden, für heute sind wir hier fertig!“ Mit diesen Worten drehte Rubeus allen den Rücken zu und lies alle verwirrt stehen, Jaden folgte ihm sofort. Malice starrte auf den Boden, jeder Muskel verkrampft. Edward befreite Bella von ihren Fesseln und wandte sich dann ebenso an Malice, wie alle anderen. Jetzt wo Rubeus weg war, konnten alle Anwesenden ihre Fähigkeiten wieder benutzen. „Sag endlich was Mali!“, brülle Angelique aufgebracht. Doch Malice schwieg. „Stimmt es? Stimmt es, was sie erzählt haben? Mali!!“ Langsam ging Angelique zu ihrer Schwester hinüber. Dann packte sie sie an den Schultern und schüttelte sie. Sie wollte sie wieder anbrüllen, doch brachte sie kein Wort heraus, doch Malice Schweigen konnte sie als ein Ja deuten. Ihr liefen Tränen über die Wangen und sie biss die Zähne zusammen. „Wir sind also Halbschwestern, ich habe einen Bruder und du... was stimmt noch nicht an dem, was ich weiß?“, fragte Angelique verzweifelt. „Sind wir vielleicht gar nicht verwandt? Oder so etwas? Rede endlich mit mir verdammt!“, fluchte sie und schlug ihrer Schwester anschließend ins Gesicht. Malice regte sich nicht, sie lies Angelique auf sich einprügeln bis Victor dazwischen ging und seine Arme um Angelique schlang. „Beruhige dich Angi“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Malice, die noch immer mit geballten Fäusten und am ganzen Körper verkrampft dastand, hob nun langsam den Kopf und sah zu ihrer Schwester. „Es stimmt... jedes... einzelne... Wort...“ Sie sprach sehr langsam und sah ihrer jüngeren Schwester mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Augen. Dann senkte sie den Blick wieder gen Boden. „Jedes verdammte Wort stimmt. Marianne war nicht meine Mutter, doch deine war sie sehr wohl und sie war mehr Mutter für mich, als meine es je sein könnte. Doch unseren Bruder kenne... ich erinnere mich kaum noch an ihn...“, erklärte sie zögerlich. „Warum?!“, brüllte Angelique noch immer aufgebracht. „Ich kenne dich schon so lange, seit 34 Jahren bin ich auf dieser Welt und muss mir das jetzt anhören, muss so etwas auf eine solche Weise erfahren?“ Noch immer liefen ihr Tränen über die Wangen, als sie sich zu Victor umwandte. „Wusstest du davon? Vincent was ist mit dir, hast du es auch gewusst? Bin ich die einzig Dumme hier?“, schrie sie und riss sich von ihrem Freund los. Bella schmiegte sich enger an Edward und folgte dem Geschehen mit gemischten Gefühlen. Keiner aus der Familie wollte etwas dazu sagen, denn sie wussten nicht worum es ging, sie konnte unmöglich etwas dazu sagen. Das wurmte Bella, es gefiel ihr nicht wie die beiden Schwestern litten. Sie krallte ihre Hände leicht in den Stoff von Edward´s Shirt und biss angestrengt die Zähne zusammen. Beruhigend strich Edward ihr über den Kopf und küsste sie auf die Stirn, ihm und seinen Brüder, Schwestern und Eltern gefiel es genauso wenig wie Bella, so unnütz zu sein. „Es war nur zu deinem Besten Angi“, versuchte Victor Angelique zu beruhigen, doch seine Worte prallten gegen eine dicke Wand aus Verzweiflung, Wut und Trauer. „Ja, natürlich, immer alles zu meinem besten. Was wäre so schlecht daran gewesen, wenn ich es von Anfang an gewusst hätte? Was war besser daran für mich, unwissend zu sein?“ Sie sah abwechselnd zwischen Victor, Vincent und Malice hin und her. „Was ist überhaupt so wichtig daran? Was ändert es für dich Angelique? Wir sind und bleiben Schwestern!“ Malice starrte ihre Schwester an, die wie angewurzelt stehen geblieben war und sie nur noch zurück anstarrte. „Was... also... Nein! Wieso... es ist nicht das...“, stotterte sie und senkte den Blick. Sekunden später wandte sie allen Anwesenden den Rücken zu und rannte davon. Victor tauschte einen kurzen Blick mit Vincent und rannte ihr dann nach. Nachdem Angelique verschwunden war brach Malice zusammen und sank zu Boden. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen, aber unterdrückte die Tränen. (Ich habe sie noch nie mit ihrem vollen Namen angesprochen, wieso habe ich... verdammt...), fluchte sie innerlich. Vincent sah noch kurz den beiden nach, dann ging er zu Malice. „Irgendwann musste sie es erfahren!“ „Ja, aber nicht jetzt! Nicht so verdammt!“, schrie Malice ihn an. Er legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, doch sie schlug sie weg. (Ich bring ihn um!), mit diesem Gedanken sprang sie auf und wollte in die Richtung rennen, in die ihr Vater verschwunden war, doch Edward stellte sich ihr in den Weg. „Aber nicht so, nicht alleine, was willst du so anrichten? Du würdest doch nur in deinen Tod laufen!“, mahnte er sie, doch sie funkelte ihn nur wütend an. (Geh mit aus dem Weg!), sie schrie ihn in Gedanken an, doch er lies sich nicht abbringen, wich keinen Meter zur Seite. „Das werde ich nicht tun!“, antwortete er und sah sie mit festen Blick an. Malice knurrte und ballte die rechte Faust. Bereit zum Schlag stand sie da und tauschte finstere Blicke mit ihrem gerade erst gewonnen Bruder. „Beruhigt euch bitte wieder, es bringt doch niemandem etwas, wenn ihr euch hier gegenseitig an die Gurgel geht!“, versuchte Carlisle zu schlichten. „Stimmt. Wie meinte Anwesenheit!“, pflichtete Malice ihm bei und gab ihre Angriffsposition auf. Ohne ein weiteres Wort wandte sie allen den Rücken und wollten gehen. „Was willst du damit sagen?“, fragte Alice. Ihre Stimme zitterte leicht. „Ich will damit sagen, dass ich Forks verlassen werde“, antwortete Malice knapp und ohne stehen zu bleiben. Mit einem Sprung, und binnen Bruchteilen von Sekunden, stand die ganze Familie vor Malice. Doch das brachte sie nicht weiter aus der Ruhe. Wind kam auf und sie machte sich diese Gelegenheit zu nutze. Eine starke Böe fegte bei den Cullens vorbei, sodass alle aus einem Reflex schützend die Arme vor ihr Gesicht hielten oder die Augen schlossen. Alle außer Vincent, denn dieser kannte diese Art von Malice, wie sie sich heimlich davonstahl. Er folgte ihr und als sich die Böe verzog, öffneten alle wieder ihre Augen und die beiden waren weg. Betrübt, überrascht und schweigend standen sie nun da. „Die beiden neigen auch nicht gerade dazu sich das Leben leicht zu machen. Als hätten sie nicht schon genug andere Probleme...“, meinte Alice und seufzte. „Meinst du Vincent kann sie zur Vernunft bringen?“, fragte Bella vorsichtig. „Nun, zumindest hat er so etwas vor, wie es sich entwickelt kann ich leider nicht beantworten, aber das werden wir sicher bald erfahren“ Edward sah zu ihr hinunter und drückte sie dann leicht an sich. „Wie geht es dir, hast du alles unbeschadet überstanden?“, fragte er anschließend. Bella nickte nur stumm und wandte ihren Blick in die Ferne, sie war in Gedanken bei den Schwestern. „Nun denn, lasst uns nach Hause gehen, es bringt nichts, wenn wir hier herum stehen und wenn die beiden sich entscheiden nach Hause zu kommen ist es sicher besser, wenn wir vor Ort sind“, meinte Carlisle nach einiger Zeit. Alle stimmten ihm mit einem stummen Nicken zu. Edward nahm Bella Huckepack, dann sausten sie durch den Wald ab nach Hause. Währenddessen rannte Angelique durch den Wald in irgendeine Richtung, sie wollte einfach nur noch weg, egal wohin. Sie schluchzte leise vor sich hin und wäre fast gegen einen Baum gerannt, weil die Tränen ihr die Sicht versperrten. Victor folgte ihr mit einigem Abstand, schweigend, eher wie ein treuer Hund. Selbst als sie sich nach hinten umsah und ihn leise anknurrte verzog er keine Mine und folgte ihr weiter. (Was mache ich hier eigentlich, das ist doch kindisch oder? Aber ich weiß mir nicht anders zu helfen, ich will einfach nur noch hier weg...), dachte sie und fasste schlichtweg den Endschluss Forks für eine Weile den Rücken zu kehren. Eben war sie noch wütend auf Victor gewesen, dass er ihr folgte und sie nicht in Ruhe lies, doch jetzt war sie plötzlich froh darüber, gerade weil sie Forks verlassen wollte, sie wollte nicht allein gehen und er würde an ihrer Seite bleiben, egal wofür sie sich entschied, das wusste sie. Und dank diesem Wissen und dieser Sicherheit, huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, auch wenn es von den Tränen und dem Schluchzen verschluckt wurde. „Verschwinde Vinc!“, brüllte Malice. Sie war wütend, dass er ihr folgte. Ihre Plänen sahen vor, zu ihrem Bruder zu gehen und ihrer Mutter, raus aus Forks, weit weg in den Osten. Und sie wollte allein gehen. „Ich lasse dich nicht allein gehen, für wie blöd hältst du mich? Entweder wir gehen beide oder wir bleiben beide! Und wenn du mir ins Gesicht schlägst, mich verfluchst oder versuchst umzubringen! Ich gehe mit dir!“ Als sie sich umwandte und sich ihre Blicke trafen konnte sie sehen, dass er es ernst meinte. Keine Scheu, keine Bedenken, sein Blick war fest und sicher, er unterstrich seine Worte nur zu gut. „Ach mach doch was du willst!“, meinte sie nun weniger laut und er lächelte auf diese Reaktion hin. „Könntest du mal kurz anhalten?“ „Wieso? Wenn du doch nicht mit willst, dann bleib hier, aber nervt mich nicht oder halt mich auf!“ Doch so einfach lies er sie nicht davon kommen. Er war schneller als sie, schon immer gewesen und auch wenn er bist eben einen gewissen Abstand gehalten hatten, so hatte er sie nun eingeholt und packte sie am Handgelenk. „He!“, beschwerte sie sich, doch da fand sie sich bereits dicht an ihn gepresst wieder. „Lauf nicht vor deinen Gefühlen davon!“ Auch wenn es eine Aufforderung sein sollte, so klang dennoch etwas flehendes mit. Zuerst wehrte Malice sich gegen seinen Griff und seine Umarmung, doch dann lies ihr Widerstand nach und sie vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. „Sie hat mir doch schon alles genommen, ich kann nicht zulassen, dass sie mir das wichtigste nimmt, was ich besitze!“, schluchzte sie. Vincent sah über die Tatsache hinweg, dass sie ihn auf eine gewisse Art vorweg nahm und strich ihr tröstend über den Kopf. „Malice, du hast jetzt eine Familie. Du kannst nicht mehr einfach so davon laufen und machen was du willst. Sie sorgen sich um dich und lieben dich, das kannst du ihnen nicht antun und dir auch nicht“ Sie schwieg und dachte etwas über seine Worte nach. Die eine Seite von ihr wusste auch, dass er Recht hatte, doch die andere wollten einfach nur noch losstürmen zu ihrem früheren Leben und die letzten Spuren vernichten. „Sie werden sauer sein...“, hauchte sie mit schwacher Stimme. Vincent gluckste leicht und zerzauste ihr dann das Haar. „Also gehen wir zurück?“ Sie nickte leicht auf seine Frage hin. „Verrätst du mir dein Ziel? Oder laufen wir einfach so weiter, bis wie in einiger Zeit wieder hier ankommen?“, fragte Victor nach einer ganzen Zeit des Rennens. Abrupt blieb Angelique stehen und drehte sich zu ihm um. Die Tränen waren getrocknet und sie sah entschlossen aus. „Ich will mehr über diese Sache wissen! Sag mir alles, was du weißt. Zur Not finde ich auch alles irgendwie allein heraus!“, forderte sie und verschränkte wartend die Arme vor der Brust. Er nickte nur, nahm sie dann aber bei der Hand, um den Ort zu wechseln. „Lass uns aber erst wo anders hin gehen, hier sind mir zu viele Leute. Und lass dir gesagt sein, ich weiß nicht viel mehr als du, Vincent wüsste wahrscheinlich mehr, aber er ist sicher bei Malice, wo auch immer sie gerade sind!“ Sie liefen in mittlerer Geschwindigkeit weiter und trafen auf ein Paar, welches sie mit großen Augen ansah. Victor bemerkte, dass ihnen etwas aufgefallen war. Sofort blieb er stehen und sah starr in ihre Richtung. Einige Sekunden verstricken, als sich die beiden Fremden ansahen und ihnen den Rücken kehrten. „Was hast du ihnen befohlen?“ „Angi, du weißt ich mag es nicht, wenn du es so nennst! Ich sagte ihnen, sie sollen vergessen, was sie gesehen haben und sich auf den Heimweg machen“, erklärte Victor ihr, als sie auch schon an einem angenehmen Ort ankamen. Sie waren am Rand einer tiefen Schlucht irgendwo in einem Gebirge, fernab allen menschlichen Lebens. Victor setzte sich und lehnte sich an die Felswand. Angelique machte es sich sogleich neben ihm bequem und sah ihn fordernd an. „Ja, ist ja gut. Also wie gesagt, ich weiß auch nicht mehr, als du. Malice ist deine Schwester, ihr habt mit Sicherheit den selben Vater, das steht fest. Malice hatte einen andere Mutter und einen älteren Bruder. Ihre Mutter soll mittlerweile ebenfalls ein Vampir sein, soweit mir bekannt ist, wurde sie kurz nach Malice´ Geburt verwandelt. Sie behandelte Malice nicht gut, auch wenn Nox, euer Bruder, sie des öfteren in Schutz nahm, so bekam sie regelmäßig ordentlich etwas ab. Die Wut ihrer Mutter, die ihr die Schuld daran gab zu einem Vampir geworden zu sein, die Verachtung dafür, dass ihr die Aufmerksamkeit ihres Vaters galt und nicht ihrer Mutter. Ich weiß nicht wie lange das so ging, also weiß ich auch nicht, wie alt Malice wirklich ist, Vincent weiß es. Nun und den Rest der Geschichte müsstest du ja mehr oder weniger kennen. Dein Vater lernte deine Mutter kennen und lies Malice die erste Zeit in ihrer Obhut, sie nahm es hin, wie es war. Es kümmerte sie nicht, das Malice zur Hälfte Vampir war. Sie war für sie wie eine Mutter, die Malice nie hatte. Und dann kamst du. Wie durch ein Wunder überlebte deine Mutter die Geburt und erholte sich schnell. Den Rest kennst du ja.“ Beendete er seine Erzählung. Als er sie ansah entdeckte er, dass erneut Tränen in ihren Augen glitzerten. Noch bevor sie hinab laufen konnten strich er sie sanft fort. „Den Teil, der „schlecht“ für mich ist, hast du weggelassen oder?“ Er nickte, doch sie fragte nicht weiter nach. „Bist du müde? Es ist schon spät, du solltest schlafen, wir sind sehr lange gelaufen“ Sie nickte und legte sich auf die Seite, den Kopf in seinem Schoß. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen. Malice und Vincent waren auch sehr lange unterwegs, ohne Ziel, da Malice sich noch nicht entschieden hatte, was sie tun sollte, ob sie wie geplant zu ihrer Mutter sollte oder ob sie einfach kehrt machen sollte, wieder zurück zu ihrem neuen Vater und ihrer neuen Familie. Die Sonne war schon lange untergegangen, doch Malice machte keine Anstalten anzuhalten, erst als Vincent sich vor sie stellte. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sie an. Jetzt wo sie stehen geblieben war bemerkte sie die Erschöpfung, die sich breit machte. „Ja okay, lass uns eine Weile ausruhen...“ Sie gab sich seinem Blick geschlagen und beide kletterten einen riesigen, alten Baum hinauf, um sich in dessen Spitze auszuruhen. Auch wenn Vincent es eigentlich nicht nötig gehabt hätte, so war Malice erschöpft genug für beide. Sie setzte sich auf seinen Schoß und machte es sich bequem, während er die Arme um sie schlang, damit sie sicher schlafen konnte. Edward fuhr Bella gerade nach Hause, auch wenn diese sich dagegen gewehrt hatte. Sie wollte mit den anderen zusammen auf Malice und Angelique´s Rückkehr warten, doch ging außer ihr niemand davon aus, dass die Schwestern so bald wieder auftauchen würden. „Sie kommen sicher bald zurück, mach dir keine Sorgen, wir sind alle der Meinung, dass sie ihre Sachen erst einmal klären müssen, wenn sie Hilfe benötigen können sie immer zu uns kommen, dass wissen sie!“, meinte Edward, als er Bella´s weiterhin betrübten Blick sah. „Und was macht euch da so sicher, dass sie das wissen? Angi vielleicht, ihr fiel es schon immer leichter, aber bei Mali kann ich mir das nicht vorstellen...“ Sie seufzte. „Aber sie hat ja noch Vincent“, meinte sie dann und dieser Gedanke erleichterte sie ein wenig. Im Moment machten sich andere Sorgen breit. Es war schon spät, sie würde also wieder einmal auf einen ziemlich aufgebrachten und besorgten Charlie treffen. „Bis hoffentlich gleich“, sagte sie zu Edward als sie aus dem Auto stieg. Als sie zur Tür hinein ging, machte er sich bereits auf den Weg um das Haus herum. „Weißt du wie spät es ist? Mir scheint das wird zur Angewohnheit. Ist alles okay?“ Charlie stand bereits in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. Dann seufzte er leicht und ging wieder in die Stube, wo er sich vor den Fernseher setzte. Bella war froh, dass das für heute alles gewesen sein sollte. „Gute Nacht Dad“ Mit diesen Worten ging sie die Treppe hinauf und ging in ihr Zimmer, wo Edward bereits auf sie wartete. Ohne ihn weiter zu beachten nahm sie sich ihre Schlafsachen und ging ins Bad. Schnell putzte sie sich die Zähne und sprang anschließend unter die Dusche. Als sie wieder in ihr Zimmer ging lag Edward schon in ihrem Bett. Er breitete die Arme nach ihr aus und sie kletterte bereitwillig zu ihm. Vorsichtig wickelte er sie in die Decke ein, wie er es immer tat, da ihr sonst zu kalt werden würde, durch seine kalte Haut. Sie war erschöpft von den heutigen Geschehnissen, wodurch sie auch wenig später tief und fest an seine Brust geschmiegt einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)