Tempted to touch von desertdevil6 ================================================================================ Kapitel 9: ----------- ***Tempted to touch IX*** (Eisiges Schweigen herrschte zwischen ihm und seinen Männern und nun zögerte er nicht mehr länger. Als erstes streckte er seine Hand nach Heron aus.) Eine Welle von Wärme überflutete ihn überraschenderweise, sowie er Heron berührte und die ihm bereits bekannte grüne Aura umgab sein Gegenüber, sodass Davon ihn relativ schnell wieder losließ. Von Heron drohte ihm also keine Gefahr und das beruhigte ihn schon einmal ungemein, auch wenn er das erst nicht erwartet hatte. Ruhig nickte er ihm zu und bedeutete ihm mit einem Blick zu schweigen. Zwar machte Heron mit einem Schnauben deutlich, wie viel er davon hielt, aber er fügte sich und Davon ging zu Cassius. Auch bei diesem spürte er keine Kälte und dessen Aura war ebenfalls grün. Bei den nächsten beiden Männern auch und schließlich trat er vor Vince. Die Blicke der Anwesenden ruhten misstrauisch auf ihm. Es war offensichtlich, dass sie überhaupt nicht verstanden, was hier gerade vor sich ging. Durch seine scharfen Sinne spürte Davon jedoch bei Vince nicht die gleiche Gelassenheit, wie bei den anderen. Er glaubte sogar einen unmerklichen Geruch der Angst bei diesem wahrzunehmen. Letztendlich hielt er die Spannung nicht mehr aus und legte Vince eine Hand auf die Schulter. Kaum war der Kontakt hergestellt, zuckte Davon zusammen, als hätte man ihm ein Schwert durch die Brust gebohrt. Eisige Kälte durchströmte ihn und ein scharfes Keuchen entkam seiner Kehle. Die Luft um Vince herum flimmerte in einem dunklen Violett und Davon spürte Schmerzen am ganzen Körper. Ruckartig riss er seine Hand zurück und brauchte erst einmal einen Moment, bevor er wieder klar denken konnte. Sein Atem ging unregelmäßig. Er schluckte und starrte seinen Drachenmeister dann feindselig an. »Nehmt diesen Verräter fest und werft ihn in den Kerker…«, befahl er an Heron gewandt, gab keine weitere Erklärung dazu ab, sondern drehte ihnen allen den Rücken zu und stützte sich mit den Armen auf dem Schreibtisch ab, hatte den Kopf gesenkt. Im Hintergrund hörte er, wie Vince sich gegen die anderen wehrte, aber er hatte keine Chance. Davon konnte das immer noch nicht glauben. Er kannte Vince nun schon so lange. Von ihm hätte er einen solchen Verrat am wenigsten erwartet, doch leugnen war zwecklos. Davon hatte diese unendliche Kälte am ganzen Körper gefühlt und fror immer noch. Schwer seufzend fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare, ließ sich auf den Sessel hinterm Schreibtisch fallen und schloss die Augen. Warum nur hatte Vince ihn hintergangen? Dieser Gedanke ging ihm nicht aus dem Kopf. Nachdem er eine Zeit lang darüber gebrütet hatte, klopfte es an der Tür und Heron, Cassius und die beiden anderen traten erneut ein, ohne, dass er sie herein gebeten hatte. Finster musterte er die Männer. Sie hatten seinen Befehl ausgeführt, ohne Fragen zu stellen, doch es war ihnen deutlich anzusehen, dass sie nun Antworten verlangten. Davon zögerte, wies dann aber auf die Plätze vor seinem Schreibtisch und stützte die Ellenbogen auf die dunkle Holzplatte. Auch von seiner Seite aus bestand Redebedarf. Vielleicht klärte sich ja die ein oder andere Sache dann endlich auf. Davon sah einen nach dem anderen ernst an, bevor er die Stimme erhob. »Es ist viel passiert in letzter Zeit… Nicht nur die Tatsache, dass mein Sklave geflohen ist, sondern auch die Angelegenheit mit Yves kurz danach. Aber auch davor schon gab es einen Zwischenfall, der noch aufgeklärt werden muss…« Eine kurze Pause entstand. Davon sah auf die Tischplatte und ordnete seine Gedanken. »Was könnt ihr mir zu dem Vorfall sagen, bei dem mein Sklave und ich von einem wilden Drachen angegriffen wurden?«, fragte er in die Runde. Sein Instinkt sagte ihm, dass er ganz von Vorn beginnen musste, wenn er nichts übersehen wollte, was vielleicht wichtig war. Er nahm ein Stück Papier und eine Feder und sah abwartend in die Runde. Die Männer sahen sich gegenseitig an, schienen keinen Zusammenhang zwischen seiner Frage und dem jetzigen Geschehen zu sehen, doch Heron seufzte kurz, bevor er berichtete: »An dem Morgen gingen wir wie immer unserer Arbeit nach. Bis Vince uns einen Brief von Euch überbrachte, mit der Information, dass an der westlichen Grenze Unruhen ausgebrochen waren. Weiterhin wurde an mich der Befehl erteilt, dass ich mich mit einem Teil der Truppen dorthin begeben sollte.« Das klang alles ganz normal, nur dass Davon sich nicht erinnern konnte, überhaupt je einen Brief zu diesem Sachverhalt verfasst zu haben, doch er sagte erst mal nichts weiter dazu, sondern notierte es sich nur. Dann fiel sein Blick auf Cassius. Er war der Kommandant der Festungswächter. Seine Geschichte hörte Davon sich genauso ruhig und geduldig an. Wie sich heraus stellte hatte auch er einen Brief mit einem Befehl bekommen, die Wachleute abzuziehen, weil sie an irgendeiner anderen Ecke gebraucht wurden. Die Berichte von Galder, dem Aufseher der Pferdeställe und Kuran, der Aufseher über die Haussklaven war, fielen ein wenig anders aus. Galder hatte von ihm den Befehl bekommen, die Pferde, die nicht so dringend benötigt wurden mit ein paar Stalljungen gemeinsam auf die neue Koppel zu bringen, die sich noch hinter dem Dorf befand. Kuran dagegen hatte keinen schriftlichen Befehl bekommen. Vince hatte ihm nach Davons Aussage ausrichten lassen, dass die Sklaven sich um den Nordflügel der Festung kümmern sollten. Flink huschte Davons Feder über das Papier und er runzelte die Stirn, als es ruhig im Zimmer wurde. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er mit Lano gesprochen hatte, bevor er auf die Suche nach Yume gegangen war. Da hatte der Junge doch gesagt, dass er an diesem Tag den Befehl bekommen hatte, das Turmzimmer im Südflügel zu putzen, oder hatte er sich da geirrt? Das passte doch überhaupt nicht zusammen! Darüber wollte er sich jedoch später den Kopf zerbrechen. Er schrieb dieses kleine Detail noch dazu und blickte anschließend wieder in die Runde. »Es weist alles darauf hin, dass jemand versucht hat, uns von der Festung wegzudirigieren…«, erhob Heron die Stimme und schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, das kann doch nicht sein!« »Genau… wir haben diesen Brief von Euch bekommen«, mischte Cassius sich nun auch ein. »Das kann doch nicht alles nur inszeniert worden sein. Zumal es Eure Handschrift war.« Nun nickte auch Galder zustimmend. Einzig und allein Kuran blieb stumm, kniff die Augenbrauen zusammen und strich sich mit einer unwirschen Geste die dunklen Haare aus der Stirn, bevor er sich vorbeugte. »Ich habe Vince´s Worten nicht getraut. Ich wusste, dass Ihr niemals durch ihn einen Befehl überbringen lassen würdet und habe einigen wenigen Sklaven auch in den anderen Flügeln der Festung Aufgaben gegeben«, eröffnete er und Davon war erstaunt über die Weitsicht seines Aufsehers. Also war schon mal die Frage, was Lano dann im Südflügel zu suchen hatte geklärt. Und nur diesem Umstand hatte er es zu verdanken, dass Yume jetzt noch am Leben war. Das hieß, er hatte Yumes Leben indirekt seinem Sklavenaufseher zu verdanken. Ein schweres Seufzen kam über seine Lippen und Davon fuhr sich erneut mit einer Hand durch die Haare, legte sie in seinen Nacken und rieb sich einen Augenblick die verspannten Muskeln. »Gut… bis dahin scheint mir alles recht plausibel abgelaufen zu sein, wenn wir mal das Erscheinen dieser kuriosen Briefe außer Acht lassen. Aber die Frage, die sich mir nun aufdrängt ist folgende. Wie konnte Vince es schaffen einen wilden Drachen genau zu dem Zeitpunkt auf uns zu hetzen, wo ich mit dem Jungen die Festung verließ?« Ratlose Blicke wurden ausgetauscht. »Vince ist Euer Drachenmeister«, meinte Galder schließlich nach längerem Schweigen. »Er hat die meiste Erfahrung mit diesen Tieren, also wird er sicherlich auch eine Antwort auf diese Frage haben.« Der Hinweis hätte eindeutiger nicht sein können. Vince war ein Verräter und hatte noch dazu Yume ins Unglück gestürzt. Das war etwas, was die Wut in Davon noch höher kochen ließ und er würde die grausame Vergeltung Davons bald am ganzen Körper zu spüren bekommen. Einen schnellen Tod würde es für ihn nicht geben! Davons Augen wurden schwarz vor Hass. Doch es würde noch ein wenig dauern, bis er ihn in den Kerkern aufsuchte und seine »Befragung« begann. Und Vince würde ihm Antworten liefern, da war er sich hundertprozentig sicher! Unmerklich schüttelte Davon den Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen und sich auf die momentanen Dinge zu konzentrieren. »Kommen wir zu den aktuellen Geschehnissen«, schloss er die vergangene Sache ab, ohne eine weitere Erklärung zu Yumes und seiner Rettung zu geben. Das war nicht von Belang und es war auch besser, wenn seine Leute so wenig wie möglich über Yumes Fähigkeiten wussten. »Drachen sind Geschöpfe der Gerechtigkeit, also ist schon einmal klar, weshalb Yves meinen Sklaven gerettet hat«, fuhr er fort. »Auch hier liegt die Unklarheit darin, wie es überhaupt zu Yumes Entführung kommen konnte UND warum niemand gemerkt hat, dass der Junge auf ein Pferd gefesselt und weggebracht wurde.« Während die Dämonen im Arbeitszimmer weiter über diese Angelegenheit diskutierten und zu dem Ergebnis kamen, dass auch diese Fragen nur Vince wirklich beantworten konnte, saß Lano wie immer an Yumes Bett und betrachtete den blassen Jungen. Yume lag auf dem Bauch, damit sein Rücken sich erholen konnte. Der Atem des Hellhaarigen ging ganz flach und nur wenn Lano sich konzentrierte, konnte er ihn wirklich sehen. Der Kleine sah so krank aus, dass der Schwarzhaarige jede Sekunde fürchtete er würde ihm wegsterben. Nachdem er nun schon über zwei Stunden am Bett gesessen hatte, erhob sich Lano, um sich kurz die Beine zu vertreten. Er durchstreifte das große Herrschaftszimmer und bemerkte aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Sofort drehte er sich in die Richtung. Ein relativ großer Käfig stand an der Wand seitlich vom Schreibtisch. Den hatte er vorher noch nie richtig wahrgenommen. Doch nun trat er langsam darauf zu und entdeckte schon nach kurzem einen kleinen Drachen. Das Tier saß zusammen gerollt in einer Ecke, hob nicht einmal den Kopf, als er näher trat, sondern guckte einfach nur desinteressiert mit seinen grüngelben großen Augen zu ihm auf und wirkte dadurch total niedlich. Die Schuppen schimmerten in verschiedenen Farben und er konnte keine wirkliche Grundfarbe festmachen. Fasziniert legte Lano die Hände an die Gitterstäbe, lehnte sich weiter vor. Plötzlich brauste das kleine Geschöpf fauchend auf, sprang mit rauchenden Nasenlöchern gegen die Stäbe, sodass der Schwarzhaarige erschrocken zurückstolperte und fast auf dem Hintern gelandet wäre. Nun hielt er gebührenden Abstand zu dem Käfig und linste nur von Weitem hinein. Der Schreck saß ihm noch tief in den Knochen. Der Drache hatte gefährlich die Zähne gebleckt gehabt und er hatte keine Lust diese zu spüren zu bekommen. Niemals hätte er geglaubt, dass diese Kleinen auch schon so aggressiv sein konnten. Er fragte sich nur, warum das Tier hier in einem Käfig stand. Wahrscheinlich gehörte es seinem Herrn, überlegte der Junge und ging allmählich wieder zu Yume ans Bett zurück, als der Drache sich wieder friedlich in seiner Ecke eingerollt hatte. Nach einer ganzen Weile wurde es ihm jedoch zu langweilig ununterbrochen bei Yume zu sitzen und irgendwelche Dinge zu erzählen. Er sah sich um und beschloss ein bisschen aufzuräumen. Das er nicht in den Sachen seines Herrn herumschnüffeln durfte, war ihm bewusst, aber Staub wischen und sauber machen, war sicher nicht verboten. Leise machte sich der Kleine an die Arbeit, sah sich auch noch das Badezimmer an und legte dort schon einmal alles zurecht, was sie nachher brauchen würden, wenn sie Yume abduschten. Gegen Abend kam sein Herr zurück. Wie schon vorhin, nahm Lano das als Zeichen etwas zu Essen zu holen. Er wollte gerade gehen, aber Davon hielt ihn zurück. »Lass ihn uns erst mal waschen.« Der Blick seines Herrn ruhte sanft auf ihm und ein wehmütiges Lächeln spielte um dessen Mundwinkel. Ergeben senkte der Kleine den Kopf und kaute auf seiner Unterlippe herum. Er hätte gern etwas gesagt, um seinem Herrn ein wenig zu trösten, hätte gern gesagt, dass es nicht seine Schuld war, was mit Yume passiert war, doch er wusste, dass Davon sich trotzdem weiterhin die Schuld geben würde. Also blieb er stumm, beobachtete, wie der Mann ans Bett ging und sich neben Yume setzte. Die Zärtlichkeit, mit der er den Jungen berührte, rührte an sein Herz und bestätigte Lano, dass sein Herr sich verändert hatte. Vorsichtig wurde Yume hochgehoben und Lano ging schnell vor ins Badezimmer. Dort machte er Licht, stellte sich vor die Dusche, die er angestellt hatte und regelte die Temperatur, sodass sein Herr sich mit Yume nur noch darunter stellen musste. Kurz darauf kam Davon auch schon hinter ihm ins Bad. Sofort eilte Lano an dessen Seite. Sein Herr stellte Yume auf die Beine, hielt nur die schmale Hüfte mit einem Arm umfangen und drückte den Oberkörper des Jungen gleichzeitig an seine Brust. Yumes Rücken zeigte zu Lano und dieser machte sich nun daran, die behelfsmäßigen Bandagen zu entfernen, die sie auf Yumes Rücken gelegt hatten, damit die Mischung aus Heilpflanzen nicht im ganzen Bett verschmiert wurde. Sie ließen sich leicht abziehen, da die grüne Masse immer noch feucht war. Damit fertig zog Lano nur noch die leichte Leinenhose von Yumes Hüften, bevor Davon, der, trotzdem er selbst noch eine Hose trug, schließlich mit dem Silberschopf unter die Dusche trat. Lano zog sich schnell aus, denn er hatte erstens nicht so viele Sachen und zweitens schämte er sich nicht für seine Nacktheit. Sein Herr hatte ihn bereits sehr oft ohne Kleidung gesehen und wenn er sich an seine Anfangszeit hier in der Festung erinnerte, wo er sogar nur mit einem Lendenschurz hatte rumlaufen müssen, weil er so schamhaft gewesen war und Davon das nicht gefallen hatte, dann war das hier nichts wofür er sich schämen musste. »Ich halte ihn weiter fest und du wäschst ihn, in Ordnung?«, fragte Davon und Lano nickte, nahm den Duschkopf und ließ das warme Wasser vorsichtig über Yumes Rücken laufen. Die Haare hatte er dem anderen Jungen bereits am Nachmittag zu einem Zopf geflochten und ihn auf dessen Hinterkopf festgesteckt, denn die langen Silbernen Strähnen würden momentan nur stören, solange sie Yumes Rücken versorgten. Umsichtig spülte er die grüne breiige Masse ab und zum Vorschein kamen wieder die schlimmen Verletzungen. Lano presste die Lippen zusammen und sein feines Gesicht drückte deutlich das Mitleid aus, dass er für Yume in diesem Moment empfand. Doch er gab sich seinen Gefühlen nur kurz hin, denn es war auch nicht gut, wenn die zerfetzte Haut zu lange dem Wasser ausgesetzt war. Davon hielt Yume so sanft fest, wie es ihm möglich war. Der kleine Körper lehnte schwer an ihm, obwohl er kaum etwas wog und es für Davon ein leichtes war ihn zu halten. Der Dämon war froh darüber Lano als Hilfe an seiner Seite zu haben, sonst hätte er sich etwas anderes einfallen lassen müssen, um Yume ordentlich zu waschen. Flüchtig streiften seine Blicke das Gesicht des Schwarzhaarigen und er schluckte, denn Lanos Ausdruck zu Folge waren die Wunden noch überhaupt nicht besser geworden. Davon wusste, dass er nicht zu viel erwarten durfte. Dennoch wuchs seine Sorge wieder. Prüfend schaute er in Yumes Gesicht, dass an seine Brust gebettet lag. Lange silbrige Wimpern überspielten leicht die dunklen Ringe unter den Augen des Kleinen. Die Wangenknochen waren hoch und die Wangen wirkten eingefallen. Blass spannte sich die helle Haut und Yume wirkte nur noch wie ein Schatten seiner Selbst. Schmerzhaft schlug Davon das Herz in der Brust und ein paar einzelne Tränen rannen ihm über die Wangen. Sie wurden jedoch sofort vom Wasser weggespült und dafür war Davon dankbar. Lano musste nicht sehen, wie verletzlich er war, wenn es um Yume ging und wie sehr ihn der Zustand des Kleinen mitnahm. Nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen und unter Kontrolle hatte, erkannte Davon, dass Lano Yume nun eingeseift hatte. Natürlich nur die unverletzte Haut. Vorsichtig drehte er den Jungen in seinen Armen, damit Lano auch an Yumes Vorderseite heran kam. Seltsamerweise machte es ihm nichts aus, dass der kleine Dämon Yume so intim berührte. Es waren notwendige Berührungen und Lano dehnte es auch nicht länger aus als nötig. Nachdem er fertig war, wurde Yume nur noch einmal mit warmen Wasser abgespült, bevor sie den Silberschopf in ein ganz weiches Handtuch einwickelten und Davon ihn zurück zum Bett trug. Erst dort trocknete er Yume gründlich ab und sah nun zum ersten Mal nach der Behandlung die offenen Striemen auf dem Rücken des Jungen. Es hatte sich wirklich noch gar nichts verändert, sah immer noch so schlimm aus, wie zuvor und Davon kamen Zweifel darüber, ob das Grünzeug überhaupt half. Aber was hatten sie schon für eine andere Möglichkeit? Letztendlich trug Lano den grünen Brei frisch auf die Wunden auf und sie legten wieder ein Tuch darüber. Während der Junge das Essen für Yume holen ging, trocknete sich Davon ab und zog sich trockene Sachen an. Anschließend flößten sie dem Silberschopf wieder etwas Suppe und ein Glas Wasser ein und danach entließ er Lano, der sich bereits den ganzen Tag um Yume gekümmert hatte. Bestimmt war der Junge auch müde und in den nächsten Tagen brauchte er ihn schließlich auch wieder. Obwohl Davon den Eindruck hatte, dass Lano wirklich gerne bei Yume war und sich um ihn kümmerte. Gedankenverloren saß er neben dem Silberschopf und starrte ihn an. »Wie soll das nur weiter gehen…?«, fragte er und bemerkte nicht einmal, dass er es laut gesagt hatte. »Ich würde alles dafür geben, dass es dir wieder besser geht…«, seufzte Davon und fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Haare, eine Geste, die seine Hilflosigkeit ausdrückte. Dann bemerkte er, dass Yumes wunderbare Haare immer noch geflochten und hochgesteckt waren. Schnell ging er noch einmal ins Bad und holte eine Bürste, ehe er begann die feinen Klemmen zu lösen und die silbrigen Strähnen zu öffnen, bis sie ihm wie eine Woge über die Oberschenkel fielen. Bewundernd strichen seine großen dunklen Hände durch die helle Pracht. Yumes Haare fühlen sich unglaublich weich und geschmeidig an, auch wenn ihnen immer noch der wunderschöne Glanz fehlte, den sie zwischenzeitlich gehabt hatten. Sanft und mit langen Bewegungen fing er an die seidige Masse zu bürsten. Es gefiel ihm richtig so eine kleine Sache zu tun, vor allem, weil er sich Yume damit irgendwie ein bisschen näher fühlte. Davon kämmte solange, bis ihm die hellen Strähnen seidig über die Beine fielen und flocht sie dann wieder zu einem Zopf, damit sie nicht auf den grünen Brei kamen und schmutzig wurden und weil er dann nicht so sehr darauf aufpassen musste, wenn er sich neben Yume legte und nicht eventuell unbewusst an einer Strähne zog. Da er keine Lust mehr hatte, die Bürste wegzubringen, legte er sie einfach auf den Nachttisch, bevor er die Kerzen löschte und sich ebenfalls zu Bett begab. Wie auch letzte Nacht rückte er ganz nah an den Kleinen heran, um ihn mit seinem Körper ein bisschen zu wärmen. Sanft hielt er Yumes zarte Hand mit seiner großen umschlossen und wachte über ihn, bis ihn in den frühen Morgenstunden selbst der Schlaf übermannte. *** »Rede endlich!« Ungeduldig und mit finsterer Miene blickte Davon zu Vince, und seine dunklen Augen verhießen nichts gutes. Der Verräter war mit eisernen Ketten in die Wand gefesselt worden, und zwar so, dass seine Fußspitzen gerade den Boden berührten. Die Arme waren hoch über seinen Körper gestreckt und jeweils rechts und links mit der Eisenschelle über eine massive Kette an den dort befindlichen Haken befestigt. Das Verließ in dem sie sich befanden war dunkel und feucht und wurde nur durch zwei Fackeln erhellt, die in Halterungen in der Wand steckten. Die Gewölbe der Verließe waren allesamt sehr hoch, besaßen jedoch bis auf eine massive Wand, die mit verschiedenen Haken und Ketten zum fesseln der Sklaven oder Gefangenen versehen war rundherum dicke Metallstangen, die sich zwischen dem halbrunden oberen Teil und dem Boden erstreckten. »Ich… habe euch nichts zu sagen…«, zischte Vince uneingeschüchtert zurück, was Davon mehr als nur verärgerte. Seine Hand schloss sich fester um den Griff der Peitsche, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten, bevor er sie einmal warnend durch die Luft zischen ließ. Knapp verfehlte der Schlag Vince` kräftigen entblößten Oberkörper, doch der andere zuckte leicht zusammen, als es neben ihm hart knallte. »Ich will Antworten auf meine Fragen und sei dir eines gewiss. Ich lass mich von dir nicht noch einmal zum Narren halten!« Eiskalt fixierte Davon den anderen und seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammen gepresst. »Fangen wir am Anfang an…«, meinte er und ging gemächlich ein paar Schritte vor Vince her, während er das Ende der Peitsche durch seine Hand gleiten ließ. »Wie du es geschafft hast, alle Wachleute und Soldaten von der Festung zu entfernen, ist mir bereits bekannt. Allerdings beschäftigt mich, wie du es fertig gebracht hast, einen wilden Drachen, zu diesem bestimmten Zeitpunkt, den ich mit meinem Sklaven gewählt hatte um hinauszugehen, auf uns zu hetzen?« Die ganze Zeit über hatte er auf den schmutzigen Kerkerboden geschaut, doch nun hob Davon seinen Blick mit einem Mal und seine dunklen Augen durchbohrten den anderen eiskalt. »Du hast zwei Minuten Zeit mir eine Antwort zu geben«, setzte er Vince eine kurze Frist, als er dessen Widerstreben sah und wie er den Kopf stur abwandte. Es verband ihn nichts mehr mit seinem ehemaligen Drachenmeister. Früher hatte Vince ihm nahe gestanden, doch das zählte nichts mehr! Solch einen Verrat konnte nichts auf der Welt aufwiegen und Davon hatte keine Probleme damit den anderen Dämon bis aufs Blut zu verhören. Er konnte sehr nachsichtig sein, aber seine Grausamkeit kannte noch weniger Grenzen, besonders jetzt nicht. »Die Zeit ist um«, knurrte er unzufrieden, festigte seinen Griff um die Peitsche wieder und zielte diesmal richtig. Ein heftiger schlag traf Vince quer über die Brust, doch er gab keinen Laut von sich, sondern hielt den Kopf immer noch abgewandt und weigerte sich störrisch seinen ehemaligen Herrn auch nur anzusehen. Das ärgerte Davon zwar, doch er ließ sich nicht von seiner Wut leiten. Noch brauchte er Vince für Informationen. Nichts desto trotz ließ er die Peitsche immer wieder klatschend auf den wehrlosen Körper los, bis Vince letztendlich doch ein schmerzvolles Keuchen von sich gab. Es waren gerade mal zwölf Schläge gewesen. Die Peitsche, die er ausgewählt hatte, verursachte bei jedem Schlag besonders großen Schmerz, aber sie verletzte die Haut nur wenig, sodass sich bis jetzt nur rötliche Striemen über Vince` Haut zogen. Langsam trat Davon näher an seinen Gefangenen heran, bis er ganz dicht vor ihm stand und ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. »Wie viele Schläge hast die Yume zugefügt, bevor du ihn weggeschafft hast..?«, fragte er mit glühendem Blick und mit zusammengebissenen Zähnen. Seine Kiefer malmten kräftig aufeinander und am liebsten hätte er Vince ins Gesicht geschlagen, als dieser ihn daraufhin höhnisch angrinste. »Die kleine Schlampe hat sich schon nach dem ersten Schlag gewunden. Aber zum Glück konnte euer süßer Sklave nicht Schreien…« Weiter kam Vince nicht, denn nun war seine stark zurückgehaltenen Wut doch aufgelodert und Davon schlug unbarmherzig und voller Härte zu, bis Vince nahe einer Ohnmacht nur noch in den schweren Ketten hing. Danach trat er erneut an ihn heran, fasste grob nach dessen Kinn und hob es an, sodass Vince ihn ansehen musste. Mit gefletschten Zähnen und loderndem Blick funkelte er sein Gegenüber an. »Du wirst in meinem Kerker elendig verrecken und ich werde dich jeden Tag solange auspeitschen, bis ich die Antworten auf meine Fragen bekommen habe!«, versprach Davon unheilvoll und voller Abscheu, bevor er Vince` Kinn mit einer ruppigen Bewegung losließ und dem Verließ für den heutigen Tag den Rücken kehrte. Drei Wachen postierte er vor dem Kerker und wies sie an, die Ketten nach einer Stunde zu lockern, damit diesem Verräter nicht die Arme abfaulten, obwohl das auch eine Variante war, Vince die Schmerzen zuzufügen, die er Yume bereitet hatte. Doch er brauchte ihn leider noch eine Weile. Außerdem wollte er Vince nicht zu einfach sterben lassen. Dieser Kerl sollte leiden! Er sollte für all das, was er Yume angetan hatte, hundertmal so viel leiden!! Die folgenden Tage vergingen in einem gleichmäßigen Rhythmus. Früh kam Lano mit einem Tablett voller Essen, von dem sie Yume etwas Suppe und zu Trinken einflößten, bevor Davon sich um seine Geschäfte kümmerte, während der kleine Dämon bei Yume blieb und auf ihn aufpasste. Am späten Nachmittag führte Davons Weg in die Kerker, den er ohne Peitsche nicht mehr bestreiten konnte. Vince wurde mit jedem Tag sturer und unkooperativer, obwohl seine Kräfte bereits ziemlich nachgelassen hatten und sein Körper sich in einem mehr als schrecklichen Zustand befand. Doch Davon kannte kein Erbarmen, solange er nicht an die gewünschten Informationen gelangt war. Er hatte kein Mitleid, wurde nur immer verzweifelter, was nicht nur daran lag, dass er aus Vince nichts heraus bekam, sondern vielmehr an Yume, dessen Zustand sich seit dem Tag, an dem er den zerfetzten Rücken versorgt hatte, keinen Deut gebessert hatte. Es schien fast so, als wäre der Körper des Kleinen in der Zeit gefangen und veränderte sich überhaupt nicht. Nicht einmal das Gemisch aus Kräutern, dass Lano jedes Mal so mühevoll neu anfertigte half und allmählich war Davon mit seinen Nerven am Ende. Drei Wochen waren seither nun vergangen und wie jeden Abend saß Davon am Bett des Kleinen und hielt erfüllt von Verzweiflung dessen Hand. Das zarte wächserne Gesicht hatte bisher nicht eine Nuance mehr Farbe bekommen und Yume wirkte nur noch viel zerbrechlicher und schmaler als zu Anfang. Er traute sich kaum noch den Jungen überhaupt anzufassen, weil er Angst hatte ihn damit zu verletzen. Erfüllt von Hoffnungslosigkeit ließ der Dunkelhaarige seinen Kopf auf die Decken neben Yume sinken und sein Kopf war leer und sein Herz voller Schmerz. Er konnte es nicht mehr ertragen den Kleinen so zu sehen. So leblos und blass. Jedes Mal, wenn er ihn ansah, tat es ihm unglaublich weh und die Qualen hörten einfach nicht auf. Wenn sie nicht bald eine Lösung fanden, dann ging er selbst nach daran kaputt… Davon war so sehr in seinen deprimierten hoffnungslosen Gedanken gefangen, dass er erst nach einer ganzen Weile den Lärm bemerkte, der vom anderen Ende des Raumes kam. Matt hob er den Kopf und blinzelte erschöpft in diese Richtung. Ach richtig. In dem Käfig dort, war Yumes Drache. Davon wusste auch nicht warum, aber er zwang sich aufzustehen und die zarte Hand des Kleinen loszulassen, um zu besagtem Käfig zu schlurfen. Das Tier machte unverhältnismäßig viel Krach, im Gegensatz zu sonst. Es sprang hinter den Gittern wild hin und her, verbiss sich in die soliden Stangen und der Dämon schüttelte nur mit verkniffenen Lippen den Kopf. Eine Weile sah er sich das mit an, bevor er gefährlich fauchte. »Verdammt noch mal, sei endlich still!!« Doch der Kirioudrache zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt, fauchte und zischelte ihn feindselig an und machte weiter in seinem Käfig Terror. Geduldig war Davon noch nie wirklich gewesen, und gerade jetzt waren seine Nerven äußerst gespannt. Der Drache wollte und wollte keine Ruhe geben und schließlich riss ihm der Geduldsfaden und er schlug mit der Faust nach dem Käfig. Das einzige, was er jedoch erreichte, war, dass er die Gitterstäbe dadurch so verbog, dass er kleine Drache, der nichts abbekommen hatte, sich hindurchzwängte und sich flink aus dem Staub machte. Fluchend und mit zusammengebissenen Zähnen und malmendem Kiefer sah Davon dem Tier hinterher und trat vor Wut gegen das massive Holzbein seines Schreibtisches, was ihm wiederum auch nur einen schmerzenden Zeh einbrachte. »Verdammtverdammtverdammt…« Er hätte heulen können, schlug die Hände vors Gesicht und verlieh seiner Verzweiflung damit Ausdruck. Emotional völlig fertig ließ er die Hände wieder sinken und ging zum Bett zurück. Kurz davor blieb er jedoch stocksteif stehen und riss die Augen vor Entsetzen weit auf. Der Drache hockte halb auf Yume drauf und hatte bereits das dünne Leinenhemd am Rücken des Silberschopfes auseinander gerissen, sodass die Wunden praktisch offen lagen. Erneut flammte Wut in dem Dämon auf, als das Tier sich erneut in dem Stoff zerbiss und ihn weiter zerriss, bis der Rücken des Kleinen ganz frei lag. Er zögerte nur noch einen Augenblick, bevor er aufs Bett zustürmte und den Drachen verscheuchen wollte. Doch der war viel schneller, als er vermutet hatte und wich ihm aus. Es war wie verhext! Je mehr Davon sich bemühte das kleine Tier wieder einzufangen, desto flinker schien der Drache zu werden und bald war der Dunkelhaarige erschöpft von der ewigen Hinterherjagerei. Böse stierte er das Vieh an und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Er stand hinter dem Bett, als der Drache sich wieder neben dem kränklichen Yume nieder ließ. Gerade wollte Davon erneut einen Fangversuch starten, hielt dann jedoch inne und schaute mit vor Erstaunen geweiteten Augen, auf das Bild, das sich ihm bot. Der Drache leckte über Yumes Wunden! Er traute seinen Augen nicht, konnte das kaum fassen und blieb wie angewurzelt am Bettende stehen. Sein Blick klebte förmlich auf dem Geschehen und ein seltsames Gefühl erfasste ihn, das er sich überhaupt nicht erklären konnte. Es dauerte eine Weile, bis er es schaffte sich von dem Anblick loszureißen. Langsam trat er wieder neben das Bett, ließ den Drachen und Yume jedoch keine Sekunde aus den Augen. Misstrauisch blickten die großen gelbgrün funkelnden Augen des Tieres zu ihm auf. Davon war sich unschlüssig, ob er nun etwas tun sollte oder nicht. Es entzog sich völlig seinem Verständnis, was gerade passierte. Insgeheim verspürte er jedoch ein Gefühl der Erleichterung, woher es kam? Er hatte keine Ahnung. Aber der kleine Drache schien dem Silberschopf nicht schaden zu wollen. Soviel hatte Davon schon mitbekommen. Regungslos sah der Dunkelhaarige am Bett und beobachtete. Die Schuppen des kleinen Drachen wechselten kontinuierlich ihre Farbe, von einem dunklen Blau zu braun, dann zu orange, wobei noch ein paar schwarze Punkte übrig blieben und es aussah, als hätte das Tier sich ein Fell von einem Tier übergezogen. Dann passte der Drache sich allerdings Yumes blasser Hautfarbe an und Davon wurde Zeuge eines überaus interessanten Geschehens. Der Kleine streckte eins seiner Vorderbeine vor und dort verschwanden ganz langsam die winzigen Schuppen. Es sah so aus, als würden sie sich in die Haut zurückziehen. So etwas hatte Davon noch nie zuvor zu Gesicht bekommen und er hob höchst erstaunt die Augenbrauen. Doch sein Erstaunen sollte noch kein Ende nehmen. Der kleine Drache biss sich kurz darauf selbst in besagtes Bein und als die spitzen kleinen Zähne sich zurückzogen, drangen sofort ein paar Tropfen dunkelroten Blutes aus der geschaffenen Wunde. Noch immer war Davon unklar, was das für einen Sinn haben sollte. Wollte der Drache sich selbst umbringen, weil er merkte, dass es mit Yume zu Ende ging? Davons Miene verhärtete sich für einen Moment, bevor er tief Luft holte und versuchte sich zu beruhigen. Nein, das konnte nicht sein! Es sah vor allem nicht danach aus. Noch immer gingen ihm ähnlich quälende Fragen durch den Kopf, da krabbelte der Drache ein Stück auf Yume drauf, jedoch nur an den unversehrten Stellen des Rückens, wie Davon bemerkte, hielt sein Beinchen über eine der schlimmen Wunden und kurz darauf löste sich der erste Tropfen Blut. Der Fall des roten Tropfens kam dem Dämon fast wie in Zeitlupe vor, als stände die Zeit für einen Moment still. Der Aufprall des Blutstropfens erklang laut in der fast schon gespenstischen Stille. Davons Blicke waren ihm wie hypnotisiert gefolgt und sowie die Lebensflüssigkeit des Drachens mit Yumes Wunde in Berührung kam, vollzog sich etwas, das dem Dunkelhaarigen schlichtweg den Atem raubte. Unglauben spiegelte sich in seiner gesamten Haltung und er wischte sich über die Augen, weil er einer Einbildung, einem Hirngespinst zu unterliegen glaubte. »Unmöglich…«, kam es atemlos über seine Lippen. Davon blinzelte abermals, doch an dem Bild änderte sich nichts. Erneut fiel ein Tropfen Blut auf einen der offenen Striemen und auch dort regenerierte sich die Haut, als hätte jemand den Schnellvorlauf angeschaltet. Es blieb nicht mal eine Narbe zurück, als sich Yumes zarte Haut verschloss. Der kleine Drache heilte auf diese Weise jede einzelne Wunde, bis Yumes Rücken wieder vollkommen glatt und unversehrt war. Anschließend leckte sich das Tier über die verletzte Stelle, die sich daraufhin auch verschloss und kurz darauf waren die Schuppen wieder hervorgekommen. Nichts wies mehr darauf hin, was soeben passiert war. Noch immer saß der Schwarzhaarige wie erstarrt da und konnte seinen Blick nicht abwenden. Der Kiruoudrache zog sich indessen zurück, rollte sich neben Yumes Kopf auf einem der Kopfkissen zusammen und war fast sofort eingeschlafen. Kein Wunder. Das Tier war so klein und hatte eine Menge seines Blutes geopfert, um den Jungen zu retten. Unmerklich schüttelte Davon den Kopf, doch sein Herz schlug schneller vor Freude! Yume war geheilt! Ein Weilchen saß er noch unschlüssig da, kaute auf seiner Unterlippe herum, bevor er eine Hand hob und sanft über den nun wieder seidenweichen Rücken von Yume strich. Sofort fiel ihm auf, dass die Haut sich auch nicht mehr kühl anfühlte, sondern angenehm warm und er hätte weinen können vor Erleichterung. In seinen Augenwinkeln glitzerte es schon verräterisch und nun konnte Davon nicht mehr an sich halten, zog den Silberschopf vorsichtig in seine Arme und küsste immer wieder die blassen Wangen. Er war so froh und es war, als würde ihm eine tonnenschwere Last von den Schultern fallen. Offensichtlich hatte ihm das Schicksal noch einmal eine Chance gegeben, um seine Schuld wieder gut zu machen. Und Davon schwor sich, dass er sie nicht ungenutzt lassen würde. Nach einer schieren Ewigkeit, die er Yume an seine Brust gedrückt gehalten hatte, bettete er den Kleinen wieder in die Decken. Da die schlimmen Wunden geheilt waren, legte er ihn auf den Rücken, deckte ihn ordentlich zu und legte sich mit Rücksicht auf den kleinen Drachen, dem er seinen Platz nicht streitig machen wollte dazu, nachdem er sich schnell seiner Kleidung entledigt hatte und konnte das erste Mal seitdem es dem Kleinen so schlecht ging beruhigt schlafen. Tbc… So. Ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Bin selber ein bisschen stolz auf mich, ohne jetzt arrogant wirken zu wollen. Zuerst hatte ich ein ganz anderes Kapitelende geplant, das mir aber nicht so wirklich gefallen wollte. Es wäre einfach zu trübselig geworden und da die ganze Situation mit Davon und Yume sowieso nicht ganz so toll ist, hab ich’s mir dann kurzfristig noch anders überlegt. Also ihr seht… es geht bergauf *froi* Aber überstanden haben die beiden es noch lange nicht, falls ihr das jetzt glaubt. Es wird noch spannend werden, denn die Intrige ist noch in vollem Gange… Zum Schluss wieder ein ganz lieber Dank allen fleißigen Kommischreibern ^^ Ihr motiviert mich echt immer mehr… Wünscht mir Glück für meine Prüfung… *drop* © by desertdevil Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)