Alles was zählt von Laaran ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Er war schon immer unnahbar gewesen. So hatte ich ihn kennen gelernt und er hatte sich mir niemals anders gezeigt. Ich war nun schon einige Jahre für die Weltregierung tätig, doch egal wie lange ich mich auch mit ihm beschäftigte, er blieb für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln. Ich hätte nur zu gerne gewusst, was in seinem Kopf vorging, wenn er einfach nur da saß und sein Blick auf mir, oder jemand anderem ruhte (bevorzugt natürlich auf mir selbst). Vielleicht gingen ihm ja tausend Dinge durch dem Kopf, oder er starrte einfach vor sich hin. Leider konnte ich das nie wirklich beurteilen. Egal, was für einen Auftrag wir auch hatten, immer bemühte ich mich, keine Last für ihn zu sein sondern ihn zu unterstützen. Ich denke, es war ihm immer recht egal, ob ich dabei war oder auch nicht. Jedoch war er schon an sich ein ziemlich widersprüchlicher Mensch. Es konnte dir all seine Aufmerksamkeit schenken, und im Grunde interessierte er sich kein Stück für dich, oder er ignorierte dich was nicht bedeutete, dass er sich nicht für einen interessierte. Er war ruhelos, ließ sich nicht von der Zeit gefangen nehmen. Es konnte mitten in der Nacht sein, und trotzdem war er noch mit etwas beschäftigt, es konnte hellerlichter Tag sein, aber er schlief. Wenn er etwas tat, dann dachte er währenddessen schon an das Nächste, wenn er sich mit jemanden unterhielt (und er redete nun weiß Gott nicht sehr viel), dann konnte er abrupt das Thema wechseln, was nicht verwirrend wirkte, sondern Charmant und belebend. Manchmal saß auch ich einfach nur da und betrachtete ihn. Ob er es merkte oder nicht, da war ich mir nie ganz sicher. Vielleicht mochte er es ja, wenn ich das tat? Ich bin mir jedenfalls sicher, wenn es nicht so wäre, dann hätte er es mir sicher schon gezeigt. Es war bereits Abend und es war ein sehr anstrengender Tag gewesen, denn ich war so gut wie nur unterwegs gewesen. Müde ließ ich mich auf ein Sofa in unserem Hauptquartier fallen und seufzte leise. Ich wusste nicht wieso, aber in letzte Zeit waren meine Gedanken häufig oft bei ihm. Vielleicht, weil ich ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte? Ich war froh, in diesem Moment alleine zu sein, den so konnte ich ein bisschen unaufmerksam sein und mich einfach nur zurück legen. Ich musste lächeln, wenn ich daran dachte, dass alles, was ihn ausmachte, mir gehörte. Sein schwarzes, glänzendes Haar, seine tiefe, manchmal raue Stimme und seine dunklen grünen Augen....alleine wenn meine Gedanken sich wieder damit befassten, dann kribbelte es überall und es war beinahe schon so, als könnte ich ihn bei mir fühlen. Je weiter meine Gedanken gingen, und je weiter ich meiner Fantasie freien lauf ließ, umso mehr merkte ich, wie meine Augen langsam schwer wurden und ich in einen traumlosen schlaf fiel. Normalerweise war dies gar nicht meine Art, aber ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren. Jedoch hatte ich nie einen besonders festen Schlaf gehabt, denn sobald sich etwas in meiner Umgebung änderte, schlug ich wieder die Augen auf. Ich fühlte keine Gefahr, aber es war jemand bei mir. Ich richtete mich ein wenig auf, und dann sah ich ihn. Er kniete neben der Couch, seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt und seine Augen schienen mich wie heißes Eisen zu durchbohren. Wie immer konnte ich mich seinem Blick nicht entziehen und starrte zurück. „Du bist unaufmerksam.“ hörte ich schließlich seine raue Stimme flüstern. Ich wusste nicht wieso, aber ich musste unwillkürlich lächeln. „Ja das stimmt...“ erwiderte ich und hob meine Hand um durch sein Haar zu streichen. Ich konnte gar nicht verstehen, dass ich ihn zunächst gar nicht bemerkt hatte, den der ganze Raum war erfüll von ihm, von seinem Geruch, seiner Stimme und allein durch seine Anwesenheit schien der Raum eine ganz neue Aura zu bekommen. Er wehrte sich nicht gegen meine Zärtlichkeiten, sondern schien diese willkommen zu heißen und sich diesen entgegen zu lehnen. Normalerweise war er sehr rau und gar nicht sanft. „Du hast mich wohl vermisst hm?“ ich konnte mir diese Frage nicht verkneifen und ein Schmunzeln huschte über meine Lippen. Er jedoch sah mich nur böse an. Natürlich würde er es nie zugeben, aber ich wusste es einfach besser. Meine Finger hatten nun den Punkt gefunden, der ihm zum schnurren brachte, was auch ziemlich außergewöhnlich war, und kraulte ihn dort sehr intensiv. Ich konnte die Vorstellung nicht verdrängen, das er in diesem Moment auf mich wirkte wie ein kleines Kätzchen, aber er wäre sicher nicht sehr erfreut, wen ich es ihm sagen würde, deswegen hielt ich lieber meinen Mund. Seine Hände Strichen sehr fordern über meine Hüfte und meine Seiten entlang, jedoch dachte er nicht daran, sich auch nur ein bisschen zu bewegen. Es kam wirklich nur sehr selten vor, das er so anschmiegsam war, und ich musste zugeben, das mir dies wirklich gut gefiel. Seine grobe Art und Weise war manchmal wirklich schwer zu ertragen und er war nie besonders rücksichtsvoll. Meine Hände hatte ich noch immer in seinem dunklen Haar vergraben und ich seufzte leise, lehnte mich zurück und sah ihn weiterhin an. Seine Augen schienen einfach nur einen Punkt in der Luft zu fixieren, den schon lange lag sein Blick nicht mehr auf mir. „Du siehst nachdenklich aus.“ flüsterte ich leise, doch war ich mir sehr sicher, das er mir nicht sagen würde, was es war. „Es ist nichts.“ Natürlich hatte ich das erwartet. Er hatte immer „nichts“. Ich verdrehte bloß die Augen und seufzte erneut. Wenn er wollte, dann konnte er sehr aufdringlich sein. Seine Berührungen wurden nachdrücklicher als zuvor, nur hatte ich dieses Mal nicht unbedingt Lust, mich dem einfach hinzugeben. Er bekam nun wirklich oft genug seinen Willen, ohne dass ich dabei ein Wörtchen mit zu reden hatte. Jedoch schien ihn nicht besonders zu interessieren, dass ich absolut nicht auf seine Bemühungen anzuspringen schien. „Warum musst du es mir so schwer machen?“ seine Frage wollte ich zunächst nicht beantworten und es war auch überhaupt nicht nötig, etwas dazu zu sagen, denn er würde sich sowieso hohlen, wonach er gierte. Es kam nicht oft vor, dass ich mich ihm verweigerte, jedoch konnte ich nie besonders lange seinem Charme wiederstehen. Er wusste sehr genau, was er sagen musste um mich milde zu stimmen und wie er mich berühren musste, damit ich wie Wachs in seinen Händen war. Ich war nicht wie er. Er war ein Theoretiker, er malte sich viel lieber in Gedanken aus, wie ich auf welche seiner Berührungen reagieren würde. Ich dagegen war leidenschaftlich und ich wollte es direkt spüren. Er wusste aber auch gut, wie man die Theorie in die Praxis umsetzte, auch wenn es nicht unbedingt das war, was er gewollt hatte. Ich fühlte mich immer, als wäre ich etwas besonderes für ihn, den ich kannte wirklich niemanden, den er so behandelte wie mich. Natürlich konnte ich nie sagen, ob auch ich nur eine Liaison für ihn war, oder ob zwischen und beiden mehr war. Selbst wenn er für mich mehr empfinden sollte, als es für ihn üblich war, würde er es mir niemals sagen. "Du denkst viel zu viel. Konzentrier dich auf mich!" In meinen Gedanken unterbrochen sah ich zu ihm hoch. Es war aufs Sofa geklettert und jetzt konnte ich seinen warmen Atem bereits auf meiner Nasenspitze spüren. "Ich kann es nicht leiden wenn du so unaufmerksam bist." Wieder lächelte ich ihn mild an und streckte eine Hand nach ihm aus, um durch sein Haar zu streichen. „Entschuldige bitte.“ Ich schüttelte alle fremden Gedanken von mir ab, denn ich wusste, Dass er weitere Unaufmerksamkeiten Meinerseits nicht mehr durchgehen lassen würde und dieses Risiko wollte ich auf keinen Fall eingehen. Er hob eine Hand, griff nach dem Reißverschluss meines schwarzen Shirts, um diesen quälend langsam herunter zu ziehen. Ich zuckte etwas unkontrolliert zurück, weil er mich mit seinem stechenden Blick nervös machte. Er schien zu bemerken, das mir die ganze Aktion noch nicht ganz so geheuer war und zum ersten mal sah ich ein schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht. "Was ist? Angst?" fragte er mich und blickte mir direkt in die Augen. Sein Blick war fesselnd und für einen Moment konnte ich mich einfach nicht von ihm lösen. "Nun..." begann ich sehr nachdenklich. "Es ist eigentlich gar nicht deine Art, so sanft zu sein. Womit habe ich das verdient?" auch ich musste jetzt grinsen. Eine Antwort würde ich anscheinend nicht von ihm bekommen, den er neigte sich zu mir herunter und ich spürte, wie er seine Lippen auf die meinen legte. Ich scheute mich nicht, diesen sogleich zu erwidern, denn wann kam es den mal vor, das er sich so etwas gefallen ließ, gar freiwillig tat? Ich hob meine Arme, um diese in seinen Nacken zu legen und ihn so näher an mich heran zu ziehen. Er wehrte sich im ersten Augenblick, da er es gar nicht leiden konnte, wenn ich auch nur einen Funken Dominanz zeigte. Manchmal war er doch ganz schön verquer. Ich biss ihm spielerisch in seine Lippe, was er nur mit einem warnenden knurren quittierte, aber dieses Mal nahm ich mir vor, mich davon nicht einschüchtern zu lassen. Etwas grob hatte er mir meine Kappe von Kopf gezogen und schmiss diese achtlos zu boden. "Du solltest es nicht auf die Spitze treiben." raunte er mir während seinen heißen Küssen immer wieder zu. Ich konnte gar nichts darauf erwidern, de er raubte mir den Atem, ließ mir alles zu Kopf steigen... Ich wurde erst wieder aus meinem benebelte Zustand gerissen, als ich spürte, wie sich seine Zähne in meine Haut bohrten und ich konnte grade so ein aufstöhnen verhindern. Wie ich es doch hasste, wenn er das tat, aber er schien darauf zu stehen, den es war nicht das erste mal. Es kam schon mal vor, das er meine Schulter blutig biss. Deswegen hatte ich es mir Angewöhnt Sachen zu tragen, die meine Schultern und meinen Hals bedeckten, denn ich mochte nicht von den anderen deswegen angestarrt werden. Ich hatte mir seine Brutalität nie erklären können. Ob er dabei Lust empfand, oder er sich einfach nicht anders Verhalten konnte wusste ich nicht. Mit der Zeit hatte ich angefangen mich daran zu gewöhnen. Doch abgesehen von der Bisswunde, die er mir heute zufügte, da ich ihn Provoziert hatte, war er erstaunlich sanft. Er behandelte mich mit einer Duldsamkeit, die überhaupt nicht üblich für ihn war, aber ich war mir sicher, dass er ruhig öfters so sein könnte. Überall wo er mich berührte kribbelte es angenehm auf meiner Haut und jede seiner Bewegungen drängte nicht nach sofortiger Erfüllung, sondern wartete auf eine Antwort, die ich ihm nur zu gerne gab, „Lucci...“ stöhnte ich ihn ungehalten seinen Namen entgegen und auch sein Blick war wie der meine verschleiert und voller Leidenschaft, obwohl er doch sonst immer so gefühlskalt war. Alles rauschte einfach so an mir vorbei und ich nahm kaum noch etwas wahr, denn allein dieses gute Gefühl allein reichte um mich zufrieden zu stellen. Er war noch nie der Typ gewesen, der danach besonders viel Körperkontakt wünschte, aber dieses Mal konnte ich einfach nicht anders, als ihn mit meiner Anwesenheit zu belästigen. Er wehrte sich nicht dagegen, erwiderte es aber auch nicht. Ich sah ihn skeptisch an, aber mehr konnte ich einfach nicht von ihm erwarten. Wenn ich daran dachte, war die zeit, die wir miteinander verbrachte nicht besonders intim, auch wenn wir uns so nahe waren. Ich kannte ihn am besten von uns allen, aber im Grunde wusste ich nichts über ihn. Dieser Mann würde für immer ein Buch mit Sieben Siegeln bleiben, aber das machte mir nichts aus, den immerhin war er in diesem Moment bei mir, und das war alles, was zählte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)