Bittersweet Symphony von Pei-Pei (Ich habe dich gefunden – Mein Glück - -Die letzten zwei Kapitel sind da) ================================================================================ Kapitel 19: Ich habe dich gefunden – Mein Glück ----------------------------------------------- Hallo zusammen. Es ist endlich da. Das letzte Kapitel zu Bittersweet Symphony. Und weil ihr so lange gewartet habt, fass ich mich jetzt kurz und wünsch euch viel Spaß beim Lesen. ^^ Ich habe dich gefunden – Mein Glück Die Sirenen wurden lauter und greller. Der Lärm war ohrenbetäubend. Und dann - verstummte er. Ab da, kam mir alles wie in einem Traum vor. Ich sah meine Umgebung durch einen milchigen Film. Nebeldunst gleich. Polizisten und Rettungssanitäter erschienen wie aus dem Nichts. Hände legten sich mit leichtem Druck auf meine Schultern, lösten mich sachte von Edward. Ich hob mein Gesicht an. Irgendjemand hatte sich zu mir hinunter gekniet. Nur verschwommen nahm ich die Konturen meines Gegenübers wahr. Mein Blick schweifte bereits wieder ab, zu Edward hin. Ich sah auf unsere ineinander verschlungenen Finger, die sich langsam, aber stetig voneinander lösten, bis ich die Wärme seiner Haut vollkommen verlor. Ich öffnete meinen Mund, wollte seinen Namen rufen, als „Miss Swan?!“ Ich zuckte zusammen. „Miss Swan?!“ Vorsichtig und zugleich widerwillig, drehte ich meinen Kopf und konnte die Person als einen Sanitäter identifizieren. Seine Umrisse wirkten immer noch leicht verschwommen. Der Schleier hatte sich noch nicht vollständig gehoben. Mit leicht geweiteten Augen sah ich ihm entgegen. Warum er meinen Namen kannte, musste ich mich nicht fragen. Alice, war die Antwort. „Miss Swan. Sagen Sie mir, haben Sie irgendwo Schmerzen?“ Seine Augen glitten prüfend über mich. Ich schüttelte zunächst nur benommen meinen Kopf, schluckte „Was?“, krächzte ich. „Haben Sie Schmerzen?“ „Ich….. Nein.“ „Was ist mit Ihrer Wange?“ Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, hob sich meine blutverschmierte Hand, tupfte darüber. Ein heißer Schmerz schoss durch meine Wange, weshalb ich meine Augen zusammenkniff und dem Sanität Aussage genug war. „Kommen Sie.“ Er griff mit beiden Händen nach meinem Arm, zog mich auf die Beine. „Wir schauen uns das im Krakenwagen an.“ Er wollte mich mit sich ziehen, doch ich stemmte mich dagegen. „Nein…. Edward. Ich muss……. Ich will bei ihm bleiben.“ Schnell riss ich meinen Kopf herum. Mein Freund wurde gerade auf eine Bahre gehoben. Seine Augen waren zusammengekniffen. Seine Mund zu einer harten Linie verzogen. „Sie werden ihn im Krankenhaus gleich wiedersehen. Doch jetzt müssen Sie die Ärzte ihre Arbeit machen lassen.“, antwortete er beschwichtigend. Sanft, aber bestimmt wollte er mich in die entgegengesetzte Richtung drücken, was ich jedoch nicht zuließ. Bestimmt packte ich nach seinem Arm und sah zu ihm auf. „Bitte.“ Fragwürdig hoben sich seine Augenbrauen. „Bitte.“, flehte ich erneut, verstärkte den Griff um seinen Arm. „Ich bitte Sie. Lassen Sie mich bei ihm bleiben.“ Ich wollte nicht von Edward getrennt werden. Nicht noch einmal. Ich wusste, dass er in guten Händen war. Dass jetzt alles gut werden würde. Dass ich ihn gleich wieder sehen würde. Die Vergangenheit lag endgültig hinter uns. Es kam einen glatten Bruch gleich. Ich würde Edward niemals wieder verlieren. Das sagte mir mein Herz genauso wie mein Verstand. Aber genau aus diesem Grund wollte ich in seiner Nähe sein. „Bitte.“, setzte ich nochmals leise, jedoch eindringlich hinzu. Für Sekunden regte mein Gegenüber sich nicht, sah mich einfach nur an. Dann, endlich hörte ich ein resignierendes Durchatmen. „Na gut. Kommen Sie. Ich begann zu lächeln. „Vielen Dank.“ Ein leichtes Kopfschütteln war seine Antwort darauf, bevor er mich zu dem Krankenwagen führte, in dem Edward lag. ~ Leise schloss ich die Tür des Krankenzimmers, hob dann mein Gesicht an, um meinem persönlichen Schutzengel zu erblicken. Erleichterung durchströmte mich augenblicklich. „Hey!“ Meine Stimme klang schwach, rauchig. „Hey!“, gab er lächelnd zurück, setzte sich vorsichtig auf. Ich überbrückte den Abstand zwischen uns. Behutsam setzte ich mich auf die Kante des Bettes, griff dann nach seiner Hand. „Wie fühlst du dich?“ Meine Augen glitten dabei über seine rechte Schulter, die von leichtem Stoff bedeckt wurde. Nicht preisgab, was sich darunter befand. Doch ich wusste es. Ich presste meine Lippen aufeinander. „Bella.“ Und wie die vielen Male zuvor – wenn er meinen Namen aussprach - erhöhte sich mein Herzschlag um einige Takte. Zugleich spürte ich, wie Edward seine Hand auf meine Wange bettete. Mein Gesicht so dirigierte, dass ich ihn ansehen musste. Sanfte Augen begegneten den meinen. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin hart im nehmen, wie du selbst sehen kannst. Und die Schmerzmittel erledigen den Rest.“, hauchte er. Sein kurzes Schmunzeln konnte er jedoch nicht unterdrücken. Seine Hand wanderte von meiner Wange in meinen Nacken. „Also hör auf, dir Sorgen zu machen.“, flüsterte Edward noch, bevor seine Lippen auf den meinen lagen. Ich gab ein Seufzen von mir, rückte näher an ihn heran und schlang meine Arme um seinen Hals. Sofort unterbrach Edward den Kuss. Zog zischend die Luft ein. Ich schreckte zurück. „Es tut mir leid. Ich…… Ich hab gerade nicht mehr dran gedacht.“, entschuldigte ich mich, überschlug mich dabei fast. „Das hab ich gemerkt.“ Seine Haltung lockerte sich wieder. „So wie ich das sehe, vergisst du so ziemlich alles um dich herum, wenn ich dich küsse.“ Herausfordernd sah er mich von unten heraus an. Ich wurde puterrot. Edward hatte mit seiner Aussage voll ins Schwarze getroffen. War ich denn so leicht für ihn zu durchschauen? Ich schnaubte. Niemals. Das würde ich nicht auf mir sitzen lassen. „Wie soll ich das jetzt bitte schön verstehen?“, knurrte ich daher, wollte meine Arme verschränken, als seine Hand nach meinem rechten Handgelenk packte. Irritiert sah ich ihm entgegen. „Genau so, wie ich es meine.“, gab er noch belustigt von sich und ich konnte von neuem seine Lippen spüren. Seine Zähne, die vorsichtig an meiner Unterlippen knabberten. Alles um mich herum löste sich erneut ins Nichts auf. Da war nur noch Edward. Ich konzentrierte mich nur noch auf ihn. Mein Körper reagierte instinktiv. Ich schmiegte mich wieder enger an ihn. Registrierte nur noch nebenbei, dass sich meine Arme wieder anhoben, diese dann mitten in der Bewegung gestoppt wurden. „Siehst du.“, nuschelte Edward triumphierend, ohne den Kuss zu unterbrechen. „Halt deine Klappe.“, war das Einzige, was ich von mir gab. Mich dann vollkommen diesem Kuss hingab, bis uns ein Klopfen unterbrach. Edward hatte sich kaum von mir gelöst, als die Tür bereits aufgerissen wurde. Ein Schniefen war zu hören und schon schoss Alice auf ihren Bruder zu, schlang ihre Arme um ihn, presste ihr Gesicht gegen seine Brust. Edwards Lächeln verschwand umgehen. Besorgt sah ich zu ihm. Ich hatte bereits meinen Mund geöffnet, um Alice darauf hinzuweisen, dass ihre Attacke nicht gerade sanft war, als ihre weinerliche Stimme erklang. „Ich hatte solche Angst um dich.“ Ein Schluchzen folgte. „Solche Angst.“ Umgehend legte sich Edwards Arm um den zitternden Körper seiner Schwester, zog sie noch dichter zu sich, wofür meine beste Freundin sichtlich dankbar war. Ich strich ihr beruhigend durch ihr schwarzes Haar. So sah also die Standpauke aus, die sie sich für Edward zu Recht gelegt hatte. Ich lächelte. Alice Gesicht war das Erste, was ich gesehen hatte, als wir im Krankenhaus angekommen waren. Die Sanitäter bekamen noch nicht einmal genügend Zeit, die Türen des Krankenwagens vollständig zu öffnen, als mir bereits Alice verweintes und zugleich besorgtes Gesicht begegnet war. Nicht einmal Jasper, der direkt hinter ihr erschien, war in der Lage gewesen, sie wieder einigermaßen zu beruhigen. Edward wurde sogleich in den OP gebracht. Ich wurde zur gleichen Zeit von einem Arzt versorgt. Während der gesamten Zeit meiner Behandlung, musste ich Alice Schimpftriade über mich ergehen lassen, die immer wieder von Schluchzern unterbrochen wurde, gefolgt von einer Alice, die sich mir um den Hals warf. Mir ins Ohr brüllte, dass wir zwei ihr so etwas nie wieder antun dürften. Ruhig ließ ich Alice Ausbruch über mich ergehen. Es war das Mindeste, was ich für sie tun konnte. Und – so musste ich mir selbst eingestehen – hatte ich es auch verdient. Jasper hatte sich auf einem Sitz niedergelassen, beobachtete das Treiben. Und auch wenn er in diesem Moment so gelassen wirkte, war ihm die Sorge der letzten Stunden noch deutlich anzusehen. Er jedoch verarbeitete diese ganz anders, als Alice. Meine beste Freundin trieb es sogar so weit, dass mein mich behandelter Arzt, sie für die noch restliche Dauer der Behandlung aus dem Raum schicken wollte. Diese Worte ließen Alice für einen kurzen Moment entsetzt inne halten. In ihren Augen hatte es bedrohlich geblitzt, als sie zu dem Arzt herumwirbelte und ihre Hände in die Hüfte stemmte. Bevor jedoch nur ein Wort über ihre Lippen kommen konnte, hatte ich bereits eingegriffen. Dem Arzt beteuert, dass es in Ordnung wäre und sie mich nicht im Geringsten störe. Daher, wenn es ihm nichts ausmachen würde, er doch bitte mit der Behandlung fortfahren und nicht auf Alice achten solle. Diese Antwort entlockte ihm ein Schmunzeln und er macht da weiter, wo er vor einigen Minuten unterbrochen hatte. Danach begann die Warterei. Rosalie und Emmett waren zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffen und hatte vor dem Behandlungszimmer gewartet. Der Grizzly meinte, sie hätten nicht nach dem Weg fragen müssen. Sie waren einfach nur Alice Gebrüll gefolgt, was der kleinen Elfe ein kurzes Schnauben entlockte. Das Nächste, was folgte, war eine fast zehn Minuten andauernde Umarmung von Emmett. Ich bezweifelte schon, dass er mich überhaupt noch einmal loslassen würde. Zwischen Emmett und mir fielen keine Worte. Nun ja, fast keine. „Komm her, Kleines.“, brummte er leise, bevor er mich in seine Arme gezogen hatte. Erst als er sich von mir löste, meinte er. „Ich wusste, dass auf Edward verlass ist. Er hätte niemals zugelassen, dass dir was passiert.“ Ich nickte einfach nur bestätigend. Rosalie hauchte mir mit Tränen in den Augen einen Kuss auf die Stirn. Und dann war es soweit. Edward kam aus dem OP und kurze Zeit darauf war er auch schon wieder wach. Alice bestand darauf, dass ich die Erste bin, die zu ihm geht. Und jetzt saßen wir hier. Alice, die immer noch ihr Gesicht in Edwards Brust vergrub, halb auf mir lag. Lächelnd blickte Edward zu mir, bevor er wieder auf seine Schwester hinab sah. Jasper stand hinter mir, hatte mir seine Hand auf die Schulter gelegt. Ich strich immer noch durch Alice Haar. Rosalie und Emmett stand auf der andere Seite des Bettes. In diesem Moment bedurfte es keinerlei Worte. Alle Anwesenden verstanden sich auch ohne. Wir waren einfach nur glücklich, dass alles einen guten Ausgang genommen hatte, wir wieder alle zusammen sein konnten. Die Stille, die uns alle umschloss, wurde erst wieder vertrieben, als die Tür geöffnet wurde und Esme mit geröteten Augen und leicht zerzausten Haar ins Zimmer trat. Ruckartig hielt sie inne. Später sollte ich erfahren, dass sie diesen Moment einfach auf sich wirken lassen musste. Diese tiefe Friedlichkeit, die ihr entgegen strahlte. Ein liebevolles Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Esme löste ihre zittrige Hand von der Klinke, die sie bis dahin immer noch umschlungen hielt und trat auf Edward und mich zu. Alice war zu mir herangerutscht. Schnell legte ich mein Arm um sie, zog sie dichter zu mir, während Esme vor ihrem Sohn zum stehen gekommen war. „Mum. Ich……“ Doch weiter sollte er nicht kommen. „Mein Liebling.“ Und schon hatte Esme ihre Arme um Edward geschlungen. Jedoch eindeutig behutsamer als Alice oder ich es getan hatten. „Ich bin so froh.“, erklang ihre brüchige Stimme, bevor sie sich wieder leicht erhob, Edward durchs Haar strich. Ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gab, um Edward dann in die Augen zu sehen. Ich saß einfach nur da, beobachtete diesen innigen Moment zwischen Mutter und Sohn. Fasziniert von diesem intensiven Gefühlsaustausch ohne jegliche Worte. Nun ja, so lange es mir möglich war, die beiden zu beobachten. Denn von ein auf die andere Sekunde wurde ich auf die Füße gerissen. Zwei Arme umschlangen mich und ich konnte eine mir wohlbekannte tiefe Stimme meinen Namen sprechen hören. Meine kurze andauernde Starrte löste sich augenblicklich und ich vergrub meinen Kopf in dem Hemd meines Dads. Zeitgleich löste sich die erste Träne. Ich mal wieder unfähig, irgendetwas dagegen zu tun. Aber ich wollte es auch nicht. Es tat so gut meinen Dad hier zu haben. Ich war unendlich froh darüber, dass ich ihn – im Gegensatz zu Renee - nicht davon hatte abhalten können, zusammen mit Carlisle und Esme ins nächste Flugzeug zu steigen. „Dad.“, schniefte ich erleichtert, sah dann zu ihm auf. Mit Tränen in den Augen erwiderte er meinen Blick und ich wusste, dass wir gerade genau die gleiche stumme Konversation führten, die Esme und Edward wenige Minuten vor uns geführt hatten. Charlie strich mir über die Wange, wischte zugleich die letzte Träne davon und lächelte mich glücklich an, was ich erwiderte. Aus dem Augenwinkel sah ich Carlisle, der jetzt ebenfalls ins Zimmer kam, gefolgt von einem Arzt. Dieser hielt an der Tür inne. Gab Carlisle Zeit, sich selbst zu versichern, dass es Edward gut ging. Man konnte deutlich sehen, wie froh Carlisle war, als er mit eigenen Augen sehen konnte, dass uns beiden mehr oder minder nichts fehlte. Die Erleichterung und Freude, die in diesem Raum herrschten, waren fast zum Greifen. Ein lautes Räuspern lies das leise Stimmenwirrwarr, das sich zwischenzeitlich erhoben hatte, umgehend verstummen. Alle Augen richteten sich auf die Tür. Neben dem Arzt konnten wir jetzt ebenfalls zwei Officers erkennen. Einer der beiden erhob umgehend seine Stimme. „Verzeihen Sie. Aber wenn es möglich wäre, würden wir noch die Aussage von Miss Isabella Marie Swan und Mr. Edward Anthony Cullen aufnehmen. Dr. Haper hier meinte, dass er bei beiden keinerlei Bedenken habe.“ Sein Blick huschte bei Erwähnung des Namens kurz zu dem Arzt, der neben ihm stand. Wir alle verstanden, dass er mit seiner letzten Aussage auf unseren Gesundheitszustand anspielte. „Bells.“ Charlie sah zu mir hinunter. Ich wusste, nur ein Wort von mir, eine kleine Andeutung, dass ich gerade dazu nicht bereit war und er würde mit der Autorität eines Chiefs zu den beiden sprechen und es auch schaffen, dass sie die Befragung auf den nächsten Tag verschoben. Aber genau das wollte ich nicht. Ich wollte es hinter mich bringen. Und das hier war der allerletzte Schritt dazu. Hiermit würde das Kapitel endgültig geschlossen werden. „Es ist in Ordnung, Dad.“ Ich drückte schnell seine Hand, bevor ich mich einen Schritt von ihm entfernte, mein Blick zu Edward wanderte. Er regte sich nicht. Sah mir einfach nur voller Vertrauen entgegen. „Bis später.“, warf ich noch in die Runde und verließ gemeinsam mit dem Officers den Raum. Und zum ersten Mal in meinem Leben, fiel es mir leicht, zu lügen. Ich erzählte, was geschehen war. Gab der Polizei die Details, die sie wissen mussten, um Sam und den Rest dahin zu bringen, wo sie keinen Schaden mehr anrichten konnten. Der einzige Nachteil war, dass ich auch Edwards Vergangenheit damals in Forks erwähnen musste. Doch es stellte sich heraus, dass all seine Vergehen bereits verjährt waren. Er daher nicht mehr belangt werden konnte. Außerdem hatte er sich früh genug von Sam abgewandt. Erst nach Edwards damaligem Verschwinden, war Sam tief in die Kriminalität eingetaucht. Nur ein Geschehen oder besser gesagt zwei Personen ließen Edward und ich vollkommen aus dem Spiel. Jacob und Seth. Mir war bewusst, dass ich mit meiner Aussage nicht die ganze Wahrheit wiedergab, Einzelheiten vorenthielt. Aber es bescherte mir kein schlechtes Gewissen. Denn es war nötig. Denn dadurch schütze ich Menschen, die ich liebte. Menschen, denen ich es zu verdanken hatte, dass ich jetzt hier saß. Es stellte sich heraus, dass Edward und ich noch mehr Glück gehabt hatten, als es ohnehin schon der Fall gewesen war. Hätte Jacob uns nur eine halbe Stunde später aus unserem Gefängnis befreit, hätten wir es nicht nur mit Sam und James zu tun gehabt, sondern auch noch mit dem Rest. Wir wären dann niemals dort so – im Nachhinein gesehen – glimpflich, herausgekommen. Doch es war anders gekommen und die Zukunft lag nun vor uns. ~ „Na los, tret ruhig noch etwas drauf.“ „Vergiss es!“, blaffte ich zurück, warf meinem Nebenmann einen warnenden Blick zu, der jedoch jegliche Wirkung verfehlte, wie ich umgehend feststellen musste. „Och, komm schon, Bella. Sei keine Spaßbremse. Das wird lustig.“ Ja, ganz sicher, zischte meine innerliche Stimme zynisch. „Er wird dir den Kopf abreisen.“ „Lass das mal meine Sorge sein.“ Er winkte ab und es erfolgte ein erheiterndes Glucksen. „Hör auf damit, Jake.“, tadelte ich ihn in einem scharfen Ton. Oh ja. Niemand anders als Jacob Black höchst persönlich, hatte neben mir Platz genommen. Jake, der inzwischen auf die gleiche Universität ging, wie Edward und ich. Der zu einem meiner engsten Vertrauten, meinem besten Freund geworden war. „Komm schon.“ Er beugte sich zu mir herüber, fixierte mich mit seinen dunklen Augen. „Es reicht jetzt. Verdammt noch mal, Jake.“ Gleichzeitig versuchte ich ihm einen meiner Todesblicke zu senden. Wieso verdammt noch mal mussten sich genau in diesem Moment auch meine Mundwinkel anheben? Man konnte sich doch auf rein gar nichts mehr verlassen. Jacob war diese Geste natürlich nicht entgangen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sein Grinsen noch breiter wurde. Klasse, ganz toll gemacht Bella. Ich hätte ihn auch gleich mit Wattebällchen bewerfen können. Das hätte den gleichen Effekt gehabt. Ein selbstsicherer Ausdruck trat in seine Augen, was mir ein Schauer über den Rücken rinnen ließ. „Bitte, Bella.“ Ich presste meine Lippen so fest es ging aufeinander, sah stur nach vorne. „Bitte!“ Auf stur schalten. Einfach nicht hinhören, sprach ich zu mir selbst. „Bitte.“ „Nein.“, knurrte ich. „Bitte!“ Seine Stimme wurde quengelnder. „Bitte.“ Dieses verfluchte Wort. Verfluchter Jacob Black. Im Sekundentakt schoss er jetzt diese fünf Buchstaben auf mich ab. Es begann zu nerven. Ich bemerkte, wie meine Augen schmaler wurden, ich das Lenkrad mit all meiner Kraft umschlang. Mich förmlich in den Sitz presste, um Ruhe zu bewahren. Reagier einfach nicht darauf. In der Ruhe liegt die Kraft. Jacobs begeisterter Ausruf ließ mich irritiert zu ihm hinüberblinzeln. Was war jetzt los? Begeistert klopfte er sich aufs Bein. „Jetzt kann’s doch noch losgehen.“, rief er hocherfreut aus. HÄH?! Ich schielte nochmals zu ihm rüber, sah, dass seine Augen auf mir ruhten, bevor sie in Richtung Tachonadel wanderten. Ich folgte und zog zischend die Luft ein. Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, dass diese die 200 Milen/ Stunde hinter sich gelassen hatte. Dieser….. Ich stieß ein undeutliches Grummeln aus. Und Jake brach in schallendes Gelächter aus. Dieses Bitten und Betteln hatte zu seinem Plan dazugehört. Er hatte mich damit provoziert und ohne, dass ich es selbst bemerkt hatte, hatte ich dadurch immer weiter das Gaspedal durchgetreten, die Nadel immer weiter angetrieben. Ich war ihm voll auf den Leim gegangen. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich ein „Idiot.“ abschoss. Was er nur wieder mit einem Lachen quittierte. Es wunderte mich doch, dass dieser Kerl überhaupt zwei zusammenhängende Sätze hintereinander herausbringen konnte, ohne dazwischen zu lachen. „Ach komm schon, Bella. Ich weiß, dass du mich trotzdem wahnsinnig gern hast.“ Kurz spürte ich seine Hand auf meiner Schulter, die mich liebevoll tätschelte. Ich sagte nichts. Was auch. Er hatte damit vollkommen Recht. Ich mochte Jake viel zu sehr, um ihm lange böse zu sein. Und zu meinem Leidwesen war ihm diese Tatsache voll und ganz bewusst. „Na dann. Zeigen wir denen mal, was du so drauf hast.“ „Was!“, quiekte ich, riss meine Kopf zu ihm herum, wodurch der Wagen ins Trudeln geriet. Sofort war ich wieder bei der Sache. „Langsam, Bells.“ „Du hast gut reden.“, keifte ich, nahm die nächste Kurve. Nie im Traum hatte ich geglaubt, dass Jake seine Aussage ernst gemeint hatte, als wir in den Wagen gestiegen waren. Jetzt gerade bewies er mir das Gegenteil. Aber warum zum Teufel hielt ich nicht einfach an?! Ich konnte es mir nicht genau erklären. Vielleicht war es der Nervenkitzel des Unbekannten und, dass ich ihm vollends vertraute. „Bist du bereit?!“ „Er wird dir den Kopf abreisen.“, wiederholte ich, jetzt mit einer Spur Furcht in der Stimme. Jake ging überhaupt nicht auf meinen Einwand ein. Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf meine Fahrkünste. Ich sah, wie er seine bequeme Sitzposition verließ, sich im Sitz mit seinem Oberkörper aufrichtete. Seine Augen ruhten noch einmal auf der Tarroanzeige, bevor diese nach draußen huschten. Ich folgte diesen, sah für Sekunden eine Gruppe von Personen, die seitlich an der Strecke standen. War das Edward, der gerade geschrien hatte? „Bereit, Bells?“ „Nein.“, stieß ich hervor. Meine Hände wurden schwitzig. Ich hatte leichte Probleme, das Lenkrad richtig zu umgreifen. Jake lachte kurz auf. „Tut mir leid. Aber das zählt jetzt nicht mehr.“ „Wie kommt es nur, dass ich genau mit so etwas gerechnet habe.“, antwortete ich trocken. „Entspann dich, Bella und vertrau mir.“ Haha. Der hatte leicht Reden. Gott, ich sah das Szenario schon vor mir. Bei meinem Glück würde sich der Wagen überschlagen. Ich war drauf und dran Edwards Aston Martin zu Schrott zu fahren. Jacob würde ohne einen einzigen Kratzer aussteigen, während ich mir hingegen alle Knochen gebrochen hatte. „Dann los.“ Ich schob die Todesvision beiseite und atmete tief ein. „Behalte deine jetzige Geschwindigkeit bei.“ Jake beugte sich zu mir herüber, packte mit seinen Händen ebenfalls nach dem Lenkrad. „Warte.“, sprach er, als er die kleine Bewegung meinerseits bemerkte. „Warte.“ Meinen Muskeln spannten sich an. Ich hörte auf zu atmen. „Jetzt!“ Ich trat auf die Bremse, riss zugleich das Lenkrad herum, wobei Jake mithalf. Ich hörte das Quietschen der Reifen. Pures Adrenalin schoss durch meine Adern. Ich fühlte es, als ich in den Sitz gepresst wurde. Mein Oberkörper neigte sich zur Seite und mir entfuhr ein begeisterter Aufschrei, als der Aston Martin eine 180 Grad Drehung vollführte, dann zum Stehen kam. Für eine Sekunde herrschte vollkommene Stille, bevor „YEAH! Ich wusste, dass du Benzin im Blut hast.“ Ich lachte laut auf. Strich mir eine Träne aus dem Auge, als ich den Schatten sah, der sich schnell in Richtung Beifahrertür bewegte. „Und ich sagte doch, dass er dir den Kopf abreist.“, gab ich süffisant von mir. Was Jake dazu veranlasste nicht verstehend seine Augenbrauen zu heben. Im gleichen Moment wurde die Beifahrertür des Aston Martin aufgerissen. Ein ohrenbetäubender Schrei, dem Brüllen eines Löwen gleich, ertönte und zwei Hände schlangen sich um Jakobs Hemdkragen. Das Lachen, in das ich verfallen war, wurde lauter. ~ Vorsichtig trat ich aus dem Haus hinaus, blinzelte kurz, bevor sich die Konturen wieder schärften. Stimmengewirr und Gelächter trat an mich heran, was mir ebenfalls umgehend ein Lächeln auf die Lippen zauberte. „Warte, Liebes. Ich helfe dir.“ Kaum, dass ich ihre Stimme vernommen hatte, war Esme bereits neben mich getreten und nahm mir eine der Schüsseln ab, die ich trug. „Danke, Esme.“ Sie schüttelte nur ihren Kopf, bedachte mich mit ihrem liebevollen Lachen, bevor sie mit mir gemeinsam die wenigen Stufen, die uns hinunter in unseren Garten führten, lief. Ich seufzte genüsslich auf, als meine nackten Füße das warme Gras berührten. Seit einigen Tagen war der Sommer in Forks eingekehrt. Der Himmel war wolkenlos, so dass die Sonne strahlen auf uns hinab scheinen konnte. Die Luft war angenehm warm. Es konnte nur an diesem Wetterphänomen liegen, welches meinen Heimatort heimsuchte, dass Charlie vorgeschlagen hatte, ein Barbecue zu veranstalten. Freiwillig! In unserem Garten! Als mein Dad diesen Vorschlag laut ausgesprochen hatte, dachte ich zunächst, ich hätte mich verhört. Ich musste mich einfach verhört haben. Noch nie hatte ich nur ansatzweise einen gleichlautenden Satz aus dem Mund meines Vaters vernommen. Ich war mir fast sicher, dass er gemeint hatte, bei diesem Wetter fischen gehen zu wollen. Charlie musste den einen Satz noch ganze drei Mal wiederholen, bis ich ihm vollkommen Glauben schenkte. Und ich zweifelte weiterhin daran, bis wir wirklich alle Einkäufe und Gäste eingeladen hatten. Und jetzt hielt sich fast ganz Forks hier in unserem Garten auf, einschließlich meiner Mom und Phil. „Charlie scheint sich sehr zu amüsieren.“ Ich folgte Esmes Blick und entdeckte Charlie am Grill. Als Chief von Forks hatte er das Grillen zur Chefsache erklärt. Aber das war nicht der wirkliche Grund, warum er sich so zu amüsieren schien. Sue Clearwater stand neben ihm und kicherte hinter vorgehaltener Hand. Ihre Wangen waren leicht gerötet, während sie strahlend zu meinem Vater aufsah. Pures Glück lag in seinem Blick. Glück, was mich ebenfalls noch glücklicher machte, als ich es ohnehin schon war. Plötzlich war ich mir sicher, dass ich ihn bei meinen nächsten Besuchen nicht mehr alleine antreffen würde. Mein Lächeln wurde noch größer. Denn nichts wünschte ich meinem Dad mehr, als ein Neubeginn mit einer neuen Liebe. „Sieh nach vorne, Bella!“ Seine Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. Zugleich legte sich sein Arm um meine Hüfte, stoppte mich. Ich sah zur Seite, sah, wie Edward mit seinem schiefen Grinsen den Kopf schüttelte. „Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?“ Ich hob fragend meine Augenbrauen, sah dann nach vorne und erkannte, was er damit meinte. Noch ein halber Schritt, und ich wäre direkt in einen Tisch hinein gerannt. Die Verlegenheit trieb mir mal wieder die Röte ins Gesicht, während Edward mir die Salatschüssel aus der Hand nahm, diese auf dem Tisch platzierte. „Komm. Lass uns einen kleinen Spaziergang machen.“ Kaum, dass Edward gesprochen hatte, griff er nach meiner Hand, zog mich mit sich in den Wald hinein. Ich blickte über meine Schulter zurück, sah Alice, die mir kurz zuwinkte, sich dann abwandte, um sich wieder ihrem Gespräch zu widmen. Esme stand bereits wieder bei Carlisle. Der Rest der Anwesenden nahm überhaupt keine Notiz von uns, verschwanden nach ein paar weiteren Schritten aus meinem Blickfeld, weshalb ich mich wieder nach vorne umwandte. Einige Minuten herrschte Schweigen. Ich hatte meinen Blick nach unten gerichtet, achtete akribisch auf jede noch so kleine Wurzel. Ebenfalls kam mir der Gedanke, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, meine Schuhe mitzunehmen. Aber aufgrund des warmen Tages hier in Forks, war es einfach zu verlockend gewesen, einmal barfuss über das Gras zu laufen. Ich hob meinen Blick leicht an. Edward lief langsam vor mir her, schaute immer wieder kurz nach hinten, um sich zu versichern, dass ich mir noch nichts getan hatte. Ich konnte ihm diese Angewohnheit nicht verübeln. Wusste ich doch selbst, dass sich hier im Wald für mich alles zu einer tödlichen Stolperfalle entwickeln konnte. Doch, – und ich musste mir selbst eingestehen, dass ich darüber sehr überrascht war – war ich bis jetzt noch kein einziges Mal gestolpert. Was höchst wahrscheinlich nicht an mir, sondern an meinem hervorragenden Führer lag. Ich lächelte kurz, was umgehend breiter wurde, als ich Edwards liebevollen Blick bemerkte, den er mir schenkte. Ich verstärkte noch etwas den Griff um seine Hand, bevor ich meinen Blick weiter anhob, jetzt zum aller ersten Mal auf die Umgebung achtete. Wir waren bereits ziemlich tief in den Wald vorgedrungen. Ich spürte das weiche Moss unter meinen Füßen. Bemerkte die schwachen Sonnenstrahlen, die sich durch das dichte Blätterdach kämpften. Farne zierten links und rechts unseren Weg, während Edward mich einen kleinen schmalen Pfad entlang führte, der in dem Grün kaum auszumachen war. Wie ein kleiner Spaziergang kam mir das hier dennoch nicht vor, auch wenn wir kein schnelles Tempo an den Tag legten. „Wo gehen wir denn hin?“, wollte ich daher wissen. Er schaute erneut über seine Schulter zu mir, grinste nur und richtete seinen Blick wieder zielstrebig nach vorne. Ich schnaubte, wollte dadurch auf mich aufmerksam machen, eine Antwort bekommen. Doch Edward zog mich kommentarlos weiter. Ich blickte mich von neuem um. Versuchte die Umgebung zu erkennen. Einen kleinen Hinweis zu entdecken, der mich vielleicht selbst zu der Erkenntnis führen würde, die ich gerade suchte. Doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nichts, rein gar nichts, entdecken. „Edward?!“ Ich schob meine Unterlippe nach vorne, pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht, unterstrich damit meine Ungeduld. Ein leises Seufzen drang an meine Ohren, bevor Edward meine Hand losließ, sich zu mir umdrehte. Er machte einen kleinen Schritt auf mich zu, der jedoch ausreichte, damit er dicht vor mir stand. Sofort beschleunigte sich wieder mein Herzschlag, erhöhte sich noch weiter, als seine strahlenden Augen, die meinen erfassten. „Erkennst du es denn nicht?“, sprach er mit geheimnisvoller Stimme, ein Funkeln in den Augen. Sofort richtete ich meinen Blick noch einmal nach allen Seiten, sah mir alles noch einmal genau an. Sogleich legte sich ein merkwürdiges Gefühl in meinen Bauch. Ein Gefühl, das mir etwas sagen wollte. Doch ich kam nicht darauf. Hatte es überhaupt damit zu tun? Oder war es einfach die Tatsache, dass mein Freund so dicht vor mir stand? Jetzt noch näher kam, sein Bauch den meinen berührte. Ich hielt die Luft an, bevor ich zu Edward aufsah. Dieser Ausdruck in seine Augen. Ich erzitterte, als ich wusste, was dieser zu bedeuten hatte. Er, kaum, dass ich diesen entziffert hatte, sich zu mir hinunter beugte. Eine Hand war zu meinem Kinn gewandert, umschloss es zärtlich. Ich senkte meine Lider, öffnete leicht meine Lippen, stellte mich auf meine Zehnspitzen und wartete sehnlichst darauf, dass ich endlich seine Lippen spüren durfte. Und Sekunden später geschah das, wonach ich mich verzehrte. Ich spürte ihn, spürte seine Hände, die sich um meine Hüfte legten, mich noch dichter an ihn zogen. Ich keuchte, vergrub meine Hände in seinem Haar. Lies seidige Strähnen durch meine Finger gleiten, während ich diesen Kuss mit all meinen Sinnen genoss, mich niemals wieder von ihm lösen wollte. Ich hörte ihn leise Seufzen, als er sich nach einiger Zeit schwer atmend von mir löste. Tief sog ich die Luft, nach der meine Lungen schrien, in meinen sich schnell hebenden Brustkorb. Edwards Hände ruhten auf meinen Wangen. Seine Stirn an meine gebettet. „Ich liebe dich.“, hauchte ich immer noch leicht atemlos, was ihm ein Funkeln in seine Augen zauberte. „Ich dich auch.“, erwiderte er. „Aber ich werde dir trotzdem nicht verraten, wohin wir gehen.“ Der Schalk sprach aus seiner Stimme. Zugleich stupste er mit seinem Finger auf meine Nase, richtete sich wieder auf. Erste einige Sekunden später, wurde mir der Sinn seiner Worte bewusst. Meine Konzentration kehrte nur sehr schleichend zu mir zurück. Ich blähte meine Backen auf, als mir klar wurde, dass das pure Absicht gewesen war. Wusste jedoch sogleich, dass ich nicht wütend auf ihn sein konnte, denn ich liebte diese Ablenkungsmanöver genauso sehr, wie ich ihn selbst liebte. Edward streckte mir seine Hand entgegen, in die ich bereitwillig meine legte. Kaum war dies geschehen, wandte er sich wieder um und wir setzten unseren Weg, der für mich derzeit ins Unbekannte führte, weiter fort. Angenehmes Schweigen hatte sich über uns ausgebreitet. Das Einzige, was uns derzeit begleitete, waren die vertrauten Geräusche des Waldes, der uns umgab. Ein unendliches Labyrinth uralter Bäume. Mystisch und zugleich unendlich vertraut. Hier fühlte ich mich wohl. Ich hätte ewig mit dem Mann, den ich liebte, in dieser trauten Zweisamkeit, durch den Wald laufen können. Das Wichtigste war, dass er bei mir war. Mein Blick ruhte auf unseren ineinander verschlungenen Händen, als ich diesen aus einem Impuls heraus anhob, an Edward vorbei sah. (http://www.youtube.com/watch?v=Je3KyWWW8pA – meine Inspiration ab hier. Hört es euch an, während ihr weiter lest) Und was ich dort sah, ließ mich inne halten. Ich sah vor uns eine Lichtung inmitten der Bäume. Mein Griff um Edwards Finger lockerte sich, bis ich diesen gänzlich löste. Mein Blick war gebannt nach vorne gerichtet, als ich langsam an Edward vorbei schritt, immer näher auf das helle gelbe Leuchten hin. Ich hörte, wie Edward mir leise folgte. Ich stoppte zwischen den Bäumen, bevor mich das strahlende Licht der Sonne berühren konnte. Vor mir breitete sich das schönste Fleckchen Erde aus, was meine Augen jemals erfasst hatten. Inmitten des Waldes, in einem kleinen Kreis, offenbarte sich mir eine Wiese, die über und über mit Wildblumen bedeckt war. Das Plätschern des naheliegenden Baches drang zu mir heran. Mein Blick wanderte hinauf in den Himmel, dann wieder hinab. Die Sonne stand direkt über der Lichtung. Ihre goldenen Strahlen tanzten auf der Wiese umher. Dort, wo sie den Boden berührten, glitzerte es, sah es aus, als hätte man tausende von winzigen Diamanten auf der Wiese zerstreut. Ehrfürchtig trat ich einen Schritt nach vorne. Spürte das kühle Gras, die Regentropfen des kurzen Schauers, unter meinen nackten Füßen. Sanft wiegten sich die Blumen im Wind. „Das……. Das ist unsere Lichtung!“, wisperte ich überrascht. Ich hatte den Weg hierher wirklich nicht erkannt, obwohl ich diesen so oft gegangen war. Immer und immer wieder mit Edward zusammen. „Ja.“, erklang die mir liebste Stimme dicht neben meinem Ohr. Seine Hände umfassten mich von hinten, sein Kinn lag auf meiner Schulter. „Erinnerst du dich noch, wie wir sie gefunden haben?“ Bei der Erinnerung lachte ich leise auf, warf meinen Kopf nach hinten, spürte die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut. „Wir sind vor Alice geflüchtet.“, antwortete ich, lauschte erst einmal dem Kichern, was von seiner Seite aus folgte. „Alice hatte sich mal wieder eine dieser Modezeitschriften gekauft. Die neusten Trends des Sommers.“, lachte ich. „Während sie ihre neuste Errungenschaft durchblätterte, kam ihr plötzlich die Schnapsidee, diese Trends gleich mal auszutestend. Wir“ – ich sah zu Edward – „ standen in der Küche, als sie ihren grandiosen Einfall Emmett und Lauren offenbarte.“ Ich spürte die Vibration von Edwards Brustkorb. Krampfhaft versuchte er seinen Lachanfall zu unterdrücken. „Oh mein Gott. Weist du noch, wie wir uns mit weit aufgerissenen Augen gegenseitig angesehen haben und dann panikartig gleichzeitig aus der Hintertür, über die Wiese, in den Wald hinein gestürzt sind?!“, redete ich erheitert weiter. „Aus Angst, sie könnte uns vielleicht doch erwischen, sind wir immer tiefer hinein gerannt. Ohne uns auch nur einmal umzusehen.“, ich brach ab, konnte mich gegen das Auflachen nicht mehr widersetzen. „Nun, Alice ist verdammt schnell gewesen. Schon damals.“, warf Edward ein. „Ja, aber nicht so schnell wie du. Sie hätte wahrscheinlich nur mich bekommen.“ „Vermutlich.“, schmunzelte er. „Hat sie aber nicht.“, fügte mein Freund noch schnell hinzu, als er meinen echauffierten Blick bemerkte, mir einen Kuss auf die Wange drückte. Ich seufzte wohlig auf. „Ja, zum Glück.“ „Wegen unserer Flucht mussten Lauren und Emmett herhalten.“ Ich kicherte wieder. „Dafür haben sie uns eine ganze Woche vollkommen ignoriert.“ „Das war die Sache wert.“ Da konnte ich ihm nur beipflichten. Ich war gerade dabei meinen Blick erneut über die Lichtung wandern zu lassen, als Edward an mir vorbei trat. Ich folgte ihm. „Hast du mitbekommen, dass Mike ein Auge auf Laurent geworfen hat?“, fragte er, als wir uns mit gemächlichen Schritten der Mitte der Lichtung näherten. „Was? Nicht dein Ernst?!“ „Oh doch. Mikes Mutter war ganz erpicht darauf, mir davon zu berichten. Nachdem sie mir zig Mal gebeichtet hat, dass sie schon immer wusste, dass du und ich zusammen gehören und sie es daher damals so traurig fand, dass wir nicht mehr miteinander sprachen.“ „Tatsächlich?“, sprach ich lachend aus. „Mir war so, als hätte sie früher immer jeden erzählt, dass ihr Mike und ich ein schönes Paar abgeben würden.“ Edward fiel mit ein. „Es hat den Anschein, dass der liebe Mike, dich endlich aufgegeben hat.“ „Nach eurer stummen Bekriegung im Bücherladen, habe ich das auch ehrlich gesagt, gehofft.“ „Stets zu Diensten.“ Er deutete eine kleine Verneigung an. „Was nicht heißt, dass ich euer mehr als kindisches Benehmen gut geheißen habe.“ Edward kniff mir für diesen Kommentar in die Seite, was ich ihm damit quittierte, dass ich die Zunge herausstreckte. „Nun, wie dem auch sei. Ich würde es Lauren wünschen.“ „Ja. Sie hatte schon in der High School eine Schwäche für ihn.“ „Dann hoffen wir mal, dass sich Mike nicht all zu ungeschickt anstellt.“, gluckste Edward. „Und wenn nicht, bist du bestimmt großherzig genug, ihm etwas Nachhilfe zu geben.“ „Bedauere. Mein Charme ist einzigartig.“ „Angeber.“, brummelte ich noch, bevor ich nach unten gezogen wurde. Edward lag mit dem Rücken im Gras, seinen einen Arm weit von sich gestreckt. Der andere lag locker auf meinem Rücken. Seine Finger zeichneten kleine Kreise auf meine Schulter. Ich lag mit dem Kopf auf seiner Brust. Mit geschlossenen Augen genoss ich die Wärme, die uns umschloss und lauschte zugleich der leisen Melodie, die Edward summte. Es war die Melodie, die ich bereits so oft gehört hatte, aber nie wusste, welchen Namen sie trug. Nun wusste ich es. Edward hatte mir erzählt, dass er bereits in Alaska begonnen hatte, das Lied zu komponieren. Er meinte, je näher er dem Tag der Rückkehr kam, desto leichter fiel es ihm, dieses Stück zu beenden. Als er dann abreiste, war es vollkommen. Nur ein Titel war ihm bis dahin nicht eingefallen. Und dann kam der Tag unserer ersten Begegnung seit fünf Jahren. Der Abend, an dem Edward mich ins Bett getragen hatte. Ich darum gebeten hatte, dass er mich nicht verlässt. Genau in diesem Moment wurde es ihm bewusst. Er hatte das Lied ganz alleine für mich geschrieben. Immer wenn ihm mein Gesicht in den Sinn gekommen war, in seinen Träumen erschienen war, glitten danach seinen Finger wie von selbst über die Tasten. Brachten diese wunderschöne Klänge zustande. Die Melodie, die mein Schlaflied war und nunmehr diesen Namen trug. Bellas Schlaflied. Ich seufzte leise. Gab es was Schöneres auf dieser Welt? Ich musste verneinen. Ich hatte all das, was ich mir jemals gewünscht hatte. Mein Leben war in seine alten Bahnen zurückgekehrt und dennoch war es so völlig anders. Denn Edward war nicht wieder als mein bester Freund in mein Leben getreten, sondern als die Person, die ich liebte. Und er erwiderte diese Liebe gleichermaßen. Manchmal konnte ich es nicht glauben, dass all das die Wirklichkeit war. Doch Edward bewies mir jeden Tag aufs Neue das Gegenteil. Jeden Morgen, wenn ich meine Augen aufschlug war er das Erste, was ich wahrnahm, Jede Nacht, das Letzte, was sich sah, bevor ich in den Schlaf glitt. Ich spürt, wie Edwards Finger meinen Arm hinunter strichen, was auf meiner Haut eine Gänsehaut hervorrief. Ich schmiegte mich noch enger an ihn. Vorsichtig legte sich seine Hand unter meine, die die ganze Zeit auf seinem Bauch geruht hatte. Seine Berührungen waren sanft, so leicht wie die einer Feder. Ich spürte nur noch ihn, wollte mich darin verlieren, als ich etwas Kaltes fühlte, was mir über den Finger gestreift wurde, ich aufgrund dessen aufsah. „Was?“, entwich mir, als ich den Ring entdeckte, der golden, schmal und zierlich meinen linken Ringfinger zierte. Ich hob meine Hand etwas weiter an. Eingewoben in das fragile goldene Netz bildeten schräge Reihen kleiner runder Diamanten, die in der Sonne schimmerten, ein Oval. Der Ring war atemberaubend schön. Noch nie hatte ich etwas Vergleichbares gesehen. Was mich wieder meine Frage stellen ließ. „Edward, was…?“ Ich verstummte unter seinem weichen liebevollen und dennoch glühenden Blick. Er erhob sich etwas, bettete meine Hand in die seine, ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen. Ich war gefangen in seinen Augen, die mir heller wie nie zuvor, entgegen strahlten. „Seit Wochen warte ich jetzt schon auf diesen perfekten Moment. Meine Bella.“ Ich erschauderte. „Einst sagte ich dir, dass du mein Herz bist. Du bist es, warst es und wirst es auch immer bleiben. Und wie du es selbst einmal ausgedrückt hast: Nicht einmal eine Amnesie hat mich von dir fernhalten können.“ Sein Mundwinkel hob sich, zauberte mein geliebtes schiefes Lächeln auf sein Gesicht. Mein Herz, das wild gegen meinen Brustkorb hämmerte, begann sich zu überschlagen. „Du bist alles, was ich mir wünsche. Nur wenn du an meiner Seite bist, bin ich glücklich.“ Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen traten. Wind kam auf, wehte mir einige Strähnen ins Gesicht. Hektisch schob ich diese beiseite, spürte dabei, dass meine Hand, mein Körper zitterte. „Ich kann nicht leben ohne meine Seele. Ich kann nicht leben ohne mein Leben. Ich kann nicht Leben ohne meine Welt.“ Ich biss mir auf die Lippen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. „Du bist meine Welt. Deshalb……… Bella, willst du mich heiraten?“ Mein Herz blieb stehen. Wärme, nein brennende Hitze, schoss durch meinen gesamten Körper. Mein Herz quoll über vor Liebe, drohte zu zerbersten. Ich spürte die Liebe, wie sie in mir erstrahlte - kraftvoll, farbenfroh und wunderschön. Für Sekunden war ich zu keiner Reaktion fähig. Hatte ich mich auch nicht verhört? Träumte ich auch nicht? Ich blinzelte erneut, sah auf den Ring hinab, der immer noch auf meinem Finger ruhte, im hellen Licht der Sonne mir entgegen blitzte. Hob meinen Blick wieder an, um Edwards zu begegnen. „Bella?“, fragte er zögerlich. In diesem Moment löste sich die Starre. Ich fühlte noch, wie sich die erste Träne löste, über meine Wange rollte, der ich jedoch keine Beachtung schenkte. „Natürlich.“, sprach ich mit weinerlicher Stimme und zugleich euphorisch aus. Schlang meine Arme um seinen Hals. Durch meinen Schwung, verlor Edward sein Gleichgewicht, fiel nach hinten über, zog mich mit. „Natürlich will ich. Nichts lieber als das.“, hauchte ich weiter. Kaum, dass ich diese Worte ausgesprochen hatte, verflüchtigte sich der Zweifel aus seinem Gesicht und er begann zu strahlen. Zu strahlen vor Freude und Triumph. Er bettete seine Hand auf meinen Hinterkopf, zog mich zu ihm hinunter, um meine Lippen mit den seinen zu versiegeln. Ich spürte nichts anderes mehr, als die Süße seines Kusses und das reine Glück, das durch meine Adern floss, in jeder Faser meines Körpers dröhnte. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich noch mehr Glück empfinden könnte, wie ich es die vergangen Monate erleben durfte. Nie im Leben hatte ich gedacht, dass er mich noch tiefer berühren könnte, als er es schon getan hatte. Doch wieder einmal hatte ich mich getäuscht. Wieder einmal hatte Edward mir das Gegenteil bewiesen. Gerade in diesem Moment, indem er mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt machte. Ich taumelte vor Freude. Mein Herz tanzte, meine Seele jauchzte. Als sich Edward von mir löste, waren meine Tränen immer noch nicht versiegt. „Nicht weinen.“ Liebevoll strich er mit seinem Daumen über meine Wangen. Ich konnte nur leicht meinen Kopf schütten, ihm damit sagen, dass ich es einfach nicht konnte. Mir fehlten die Worte. Das Einzige, was ich derzeit konnte, war meine Freude mit meinen Tränen zum Ausdruck zubringen, ihn anzusehen. Meinen geliebten Engel. Sanft küsste er über die Spur der Tränen, während ich meine Hand, an der ich den Ring trug, auf seine Wange bettete. Leise redete er auf mich ein. Seufzte wohlig, küsste mich. Ich lauschte seinen Worten. Dem samtenen Klang und dem melodischen Tonfall, die die schönste Stimme der Welt ausmachten. „Ich liebe dich.“ Endlich, endlich hatte ich meine Stimme wieder gefunden. „Ich liebe dich so sehr.“, murmelte ich, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Du bist mein Herz.“, wisperte er mit einem Lächeln in seiner Stimme. Es dämmerte bereits, als wir uns dem kleinem Haus, in dem ich aufgewachsen war, wieder näherten. Von neuem und wie sooft zuvor an diesem Tag, trat ein seliges Lächeln auf meine Lippen, als ich den Gesichtern, der Menschen begegnete, die mir so viel bedeuteten. Ich sah Alice, die freudestrahlend auf uns zugelaufen kam, Truman dicht auf den Fersen. Mein Verlobter zog mich näher zu sich heran, legte seine Lippen auf meine Schläfe, um dann seinen Arm von meiner Schulter zu lösen und zur Seite zu treten, um seiner kleinen Schwester, die bereits ihre Arme weit ausgebreitet hatte, Platz zu machen. *** So viele Menschen es auf dieser Welt gibt, so unterschiedliche Wünsche und Sehnsüchte bewohnen jeden Einzelnen davon. Doch bin ich mir sicher, dass alle Menschen auf dieser Welt, eine Gemeinsamkeit teilen. Einen Wunsch. Ein Gefühl. Du bist meine Hoffnung. Du bist mein Traum. Du bist meine Wirklichkeit. Ich habe dich gefunden. Mein Glück. *** Fertig?! Ok, dann geb ich jetzt meinen Senf dazu. ^^ Das war´s. Mit diesem Kapitel zu Bittersweet Symphony, verabschiede ich mich von euch. Zuerst muss ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß mit euch gemacht hat. Ich hab mich immer wahnsinnig über eure Kommis gefreut. Daher bedanke ich mich noch einmal bei jedem einzelnen von euch, der mir jemals ein kleines Feedback dagelassen hat. Vielen herzlichen Dank. *knuddel* Für das letzte Kapitel hab ich mir noch einmal richtig viel Mühe gegeben. Daher hab ich mir auch wahnsinnig schwer damit getan. Was wahrscheinlich auch der Grund ist, dass ich gerade doppelt so aufgeregt bin, wie sonst immer. Aber ich hoffe doch, dass ich euren Geschmack getroffen hab und ihr mit dem Ende zufrieden seid - das Wichtigste für mich! So, dann seid ihr jetzt ein letztes Mal dran, euch zu Wort zu melden. Also haut fleißig in die Tasten. Also dann, wir hören bestimmt wieder voneinander. Bis dahin. Viele liebe Grüße Eure Pei-Pei ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)