Pain & Fate von Leon_Scott_Kennedy ================================================================================ Kapitel 1.: Schatten der Vergangenheit -------------------------------------- Viele Jahre seines Lebens hatte Alexis in diesen Landen gelebt. Viele ruhmreiche Schlachten geschlagen auf dem Feld der Ehre, unsagbare Reichtümer angehäuft, Herzen erobert und wieder verloren. Nun war die Zeit gekommen, da er dies alles hinter sich lassen würde. Die Schatten der Vergangenheit von seinen Schultern streifen, wie einen alten zerlumpten Mantel den niemand mehr tragen möchte. Sein Ross gesattelt und seine letzten Habseligkeiten gepackt, stand er vor den Toren seiner alten Heimat. Eine Hand voll seiner alten Gefährten war gekommen, um ihn zu verabschieden. Alexis schwang sich auf seinen Gaul ein letztes Mal ritt er an all ihnen vorbei. Gesichter von Trauer gezeichnet, aber auch Gesichter in denen ein kleiner Funken von Hoffnung schimmerte das es vielleicht nicht das letzte Wiedersehen war, sahen ihm entgegen. Einen letzten Blick schweifend über die Hand voll Menschen, trieb er schließlich sein getreues Pferd an, entfernte sich immer weiter bis sie ihn aus den Augen verloren, er hinter dem Horizont verschwunden war . Viele Stunden war er an diesem Tage geritten. Die Schwärze der Nacht brach langsam über das Land herein. Er beschloss ein Lager für die Nacht zu errichten. Einige Zeit hatte Alexis noch vor dem wärmenden Feuer gesessen. Doch ihn überkam langsam die Müdigkeit. Er schloss seine Augen und fiel in einen tiefen Schlaf begann zu träumen von vergangenen Zeiten und Geschehnissen... Wie hatte damals alles seinen Lauf genommen... Alexis hatte in jungen Jahren schon einige Schicksalsschläge verkraften müssen. Sein Vater, ein Mann ehrbarer Tugenden, hatte bei einem hinterhältigen Angriff sein Leben gelassen. Seine Mutter war dem Elend und den Schmerzen einer schweren Krankheit erlegen. Nach dem Tode beider Eltern zog er sich zurück in die Einsamkeit, ihm ging es unsagbar schlecht. Alexis wollte den Schmerz alleine besiegen. Sein Leben schien jeglichen Sinn verloren zu haben. Alles was ihm jemals in seinem Leben etwas bedeutet hat, war für ihn verloren. Der Tod ist etwas endgültiges. Und nichts hatte er dagegen unternehmen können. Gerade dieser eine Gedanke stimmte ihn wutentbrannt, er fühlte sich so hilflos, so schwach. Nun würde sich der nächststehende Verwandte der Familie, sein Onkel, seiner annehmen. Er war jetzt Alexis Vormund sein Lehrer. Jedoch ein wirklicher " Ersatz " für den leiblichen Vater und Mutter ? Früh schon spürte sein Onkel, dass tief in Alexis verborgene Talente schlummerten. Ungebändigte Kräfte, die nur darauf warteten geweckt zu werden ans Tageslicht zu geraten. Diese Kräfte flammten unerwartet den je eines Tages zum ersten Male für wenige Augenblicke auf. Es begab sich eines mittags, Alexis wurde von seinem Onkel im Umgang mit der Klinge unterrichtet. Eine Waffe allein mache noch keinen Kämpfer aus einem Mann, waren seine Worte. Ein kleiner Trainingskampf würde seine Reaktionen schärfen. Alexis begann bereits nach wenigen Augenblicken an seinen kämpferischen Fertigkeiten zu zweifeln. Jeder einzelne seiner Hiebe wurde von seinem Onkel mühelos pariert, ohne das er auch nur ein Anzeichen von Anstrengung dabei zeigte. Schließlich wurde Alexis in einem unachtsamen Moment zu Boden geworfen, leicht blutete er aus einer kleinen Wunde. Das Blut ran langsam an seiner Wange hinab versickerte im Boden. Er wollte sich schon wieder aufrichten doch sein Onkel schüttelte energisch den Kopf. Es wäre genug an Lektionen für heute gewesen, morgen wäre auch noch ein Tag um Erfahrungen zu sammeln. Sein Onkel schritt bereits in Richtung des Hauses, als das Wetter urplötzlich umschlug der Himmel begann sich zu verdunkeln und jeden Schein von Helligkeit in sich aufzusaugen. Langsam blickte er sich um. Alexis stand ihm wieder Kampfbereit gegenüber. Dessen Haare begannen ruhelos im Wind zu wehen seine Augen begannen bedrohlich aufzublitzen, er war wie Tier das man in die Enge getrieben hat. Jeder Muskel in seinem Körper begann sich anzuspannen, so dass seine Sehnen wie Seile aus seinem Halse ragten. Wie ein Berserker stürzte er auf seinen Onkel und behagte ihn pausenlos mit Schwerthieb auf Schwerthieb. Nur mit Mühe und Not konnte er sich gegen seine neu entfachten Kräfte erwähren. Nicht einmal die überlegene Erfahrenheit und das Geschick beeindruckten Alexis und so schlug er seinem Onkel schließlich die Klinge aus den Händen, warf ihn nun ebenfalls zu Boden. Alexis blickte ihn aus zornerfüllten Augen an und sagte: Auch ich habe einen Rat für dich Onkel. Drehe deinem Gegner niemals den Rücken zu, du könntest es früher oder später einmal bereuen. Die dunklen Wolken lichteten sich. Alexis ließ von seinem Onkel ab. Dieser zitterte am ganzen Körper, die Angst stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Niemals hatte er es für möglich gehalten das ein so junger Körper solche Kraft erzeugen könne, geschweige kontrollieren es war ihm ein Rätsel. Alexis entwickelte sich so, wie es sein Onkel vorhergesehen hatte. Von jenem Gedanken angetrieben niemals wieder tatenlos zu sehen zu müssen das jemand, den er in sein Herz geschlossen hatte, verlieren zu müssen, trainierte er Augenblick um Augenblick seine Kräfte, feilte an seinem Geschick. Viele Jahre waren ins Land gezogen und Alexis war zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen, den sein Abenteuerherz in die Welt hinaus trieb. Er wollte seine eigenen Wege gehen. Ohne ein letztes Wort zu verlieren wollte er sich einfach aufmachen. Abschiede waren nicht seine Stärke. Vielleicht würde er nicht die richtigen Worte finden und es sich doch noch einmal anders überlegen. Sein Onkel hatte wohl irgendwie verdacht geschöpft und fing ihn bevor er die Stadttore durchschritten hatte ab. Alexis erwartete nun eine kräftige Schelte. Aber es kam ganz anders. Sein Onkel übergab ihm ein Waffe, es war ein prächtiges Schwert das in einer edlen Schwertscheide steckte. Bei näherem Betrachten erkannte Alexis, das es das Schwert seinen Vaters sein musste. Das ihm gute Dienste geleistet hatte bis zu dem Tag seines Todes. Er zog die Klinge langsam am Griff aus der Schwertscheide, wog es bedächtig in Händen. Er blickte seinen Onkel fragend an. Aber ihm war bereits klar was Alexis auf der Zunge lag. Von der ersten Sekunde an, in der er ihn in seiner Obhut wusste, war ihm gewiss das Alexis ihn eines Tages verlassen würde, um darauf zu sinnen sein eigenes Leben zu führen. Um vielleicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten oder nach einem anderen Traum zu trachten. Nie war er ein Mann der großen Worte gewesen und so beließ es sein Onkel auch bei einem kurzen Abschied. Alexis blickte in die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne und nahm seinen Weg auf. Kapitel 2.: Liebe seines Lebens ------------------------------- Viele Tage war er gewandert über Stock und Stein. Hatte von seinem Proviant gezehrt und dessen was ihm die Natur bot. Bis er endlich wieder ein Zeichen von Zivilisation erblickte und die tiefen Wälder hinter sich ließ. Eine Stadt tat sich vor seinen Augen auf. Reges treiben war in der Stadt zu verzeichnen. Händler boten lautstark ihre unzähligen Waren an, Kinder tobten wild auf den Gassen herum. Aus irgendeinem Grunde, den er sich selbst nicht erklären konnte fühlte er sich hier merkwürdig heimisch, obgleich er erst wenige Augenblicke vorher seine ersten Schritte in der Stadt getan hatte. Einige Wochen waren vergangen, seit Alexis hier angekommen war. Eigentlich war ihm nur danach gewesen, eine Rast von ein paar Tagen in dieser beschaulichen Stadt einzulegen. Jedoch plötzlich hatte er es gar nicht mehr so eilig von hier zu ziehen. Alexis hatte sich seit seiner Ankunft hier und da ein paar Goldmünzen verdient. Um sich eines glorreichen Tages einen ebenso prächtigen Plattenharnisch anfertigen zu lassen von den Schmieden des Landes, wie einst sein Vater einen getragen hatte. Mit den unterschiedlichsten Verzierungen in den Farben und mit dem Wappen seines Hauses. Von einem Meister seines Faches hatte er gehört, der sich Thadeus nannte, auch aber hatte er gehört das dieser horrende Preise für seine Schmiedekunst verlangen würde. Alexis beschloss auf den Markt zu gehen und darüber nachzudenken. Er schlenderte durch verschlungene Gassen an den unzähligen Ständen vorbei und fing hier und da einen freundlichen Gruß auf. So in Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie er die sicheren Mauern seiner Zuflucht hinter sich ließ. Erst als er eine nach Hilfe rufende Stimme vernommen hatte, wachte Alexis wieder aus seinen Überlegungen auf. Dieser Ruf schien aus der anliegenden Mine zu kommen. Er trat durch den Eingang der Mine herein. Einzelne Fackeln beleuchteten zu beiden Seiten die Höhle. Alexis erblickte zwei Männer, die eine junge Frau zu bedrängen schienen. Die beiden hatten seine Anwesenheit bemerkt und einer von beiden ließ von ihr ab. Dieser wandte sich ihm zu und machte anstallten ihn anzugreifen. Als Alexis ihm gegenübertrat, verspürte er keinen Funken von Angst. Geschickt wich er seinen wuchtigen Schlägen aus, teilte selber einige gut gekonnte Schläge aus. Die beiden üblen Gesellen ergriffen schließlich die Flucht. Nach diesem Geplänkel hatte Alexis endlich Zeit gefunden die junge Frau, die er vor den Halunken gerettet hatte eingehender in Augenschein zu nähmen. Der Atem stockte ihm für einen kurzen Moment. Wie paralysiert stand er angewurzelt von ihrem Anblick, unter dem lodernden Schein der Fackeln. Aus seiner scheinbaren Starre löste er sich erst wieder als sie ihn ansprach. Sie bedankte sich Freude lächelnd bei ihm, für seine Hilfe ohne ihn wäre sie sicher den Beiden hilflos ausgeliefert gewesen. Sie wollte von ihrem Retter erfahren ob sie ihm einen Gefallen erweisen könne. Alexis überlegte kurz und blickte ihr dann wieder in die Augen. Wenn ihr mir zufällig den Weg weisen könntet zu einem Schmied, der etwas von seinem Handwerk versteht wäre mir sicher geholfen. Sie grinste ihn verschmitzt an und sagte: Es steht solcher vor euch. Er musste schmunzeln als er ihre Worte vernommen hatte und erwiderte: Es ist nicht üblich das eine Frau einen solchen Beruf ausübt. Das mag wohl sein, sie nickte unmerklich, doch was liegt euch am Herzen. Alexis bemerkte das er ihr seinen Namen noch gar nicht verraten hatte. Er nahm ihre Hand küsste sie zärtlich und stellte sich als Alexis de Sha vor. Ein flüchtiges Lächeln umzog seine Lippen. Sie erwiderte sein Lächeln stellte sich ihrerseits als Shayla vor. Nur wenig später kam er mit ihr überein und so fertigte sie mit Hilfe ihres Amboss und Schmiedehammers der Gluthitze ihres Schmelzofens ein prächtiges Kettenhemd für ihn an. Aus dieser Situation entwickelte sich eine leidenschaftliche Beziehung. Alexis und Shayla wurden sich ihrer Gefühle klar und waren fortan keinen Moment mehr voneinander getrennt. Kapitel 3.: Herzen eines Kriegers --------------------------------- Alexis kam spät des Abends Zuhause, in seiner und Shaylas gemeinsamer Behausung an, wollte sich von seinem harten Training erholen bei einem heißen Bad. Er ließ sich langsam in die Wanne gleiten und entspannte seine Muskeln. Die Türe öffnete sich und Shayla trat herein. Shaylas Herz klopfte, als sie ihn so sah. Er fing ihren Blick auf und sie sah die Sehnsucht in seinen Augen. Sie ließ ihre Hüllen von sich fallen und begab sich zu ihm in die Wanne hinab. Shayla fühlte sich geborgen in seinen starken Armen und gab sich Alexis Zärtlichkeiten ganz hin. Shayla stieg aus der Wanne und wickelte ein Tuch um ihre Hüften und sagte verführerisch: Folge mir. Er folgte ihren Worten und stieg nun ebenfalls aus der Wanne. Als er aus der Türe geschritten war legte Shayla ihm eine Augenbinde um, er ließ sich bedingungslos von ihr führen. Sie waren vor der Tür ihrer Schlafgemaches angekommen. Langsam öffnete sie die Tür und Schritt mit Alexis hinein. Nach einigen Momenten nahm Shayla ihm die Augenbinde wieder ab. Das Zimmer war von einem wundervollen Duft erfüllt, überall standen kleine Kerzen die Wärme ausstrahlten. Shayla ließ sich auf dem Bett nieder und Alexis tat es ihr gleich. Er zog sich langsam zu ihr hinauf bis, er schließlich über ihr lag. Sie lächelte ihn an und sagte: Ich will das es für uns eine ganz besondere Nacht wird. Alexis Antwort war ein langer inniger Kuss. Als sie seinen Kuss spürte stahl sich wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht. Er liebkoste jeden cm ihrer nackten Haut. Er sah das sie jede seiner Berührungen sichtlich genoss. Sie schloss die Augen, das war mehr als sie sich je zu denken vermochte. Als er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, fasste sie nach seiner Hand und hielt sie fest. Er spürte ihre Blicke auf sich ruhen. Sie streichte sanft mit ihren Fingerspitzen über seinen Rücken, was ihm wiederum verrückt machte und warme Schauer durch seinen Körper jagte. Sie küssten sich leidenschaftlich und er flüsterte ihr ins Ohr ich liebe dich, für sie war es der schönste Liebesbeweis der Welt. Nun streichelt er sie weiter fährt mit seiner warmen Hand zwischen ihre Schenkel, sie stöhnt leicht auf vor Erregung. Sie spürt seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Sie spreizt die Beine während er sich langsam auf sie legt. Bevor er in sie eindringt, küsst er sie noch einmal zärtlich. Jetzt gibt er hier heftigirrere Stöße, sie krallt ihre Fingerspitzen voll von Erregung getrieben in seinen Rücken. Erst langsam und dann immer stürmischer folgt sie seinen Bewegungen bis sie beide mit voller Hingabe zum Höhepunkt kommen. Völlig erschöpft und überglücklich schliefen sie Arm in Arm ein. Alexis hatte auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, er glaubte heute wäre der richtige gekommen um Shaylas Hand anzuhalten. Bei einem reisenden Händler hatte er einen wunderschönen Ring erstanden. Alexis spürte Angst in sich aufkommen. Nicht die Angst, die man verspürte wenn man einem Feind, Mann gegen Mann gegenüberstand - eher die Furcht das sie ihn vielleicht zurückweisen würde. Er schüttelte diesen Gedanken schnell wieder von sich ab, er wusste das sie ihn liebte und niemand würde jemals einen Keil zwischen sie treiben können. Eine Nachricht hatte er ihr durch einen Boten zukommen lassen, in der er sie verhieß sich am Abend des heutigen Tags am Brunnen des Marktplatzes einzufinden. Alexis kannte das gar nicht von sich. Er war nervös, vielleicht von der Anspannung, da er nicht wusste welches Spiel das Schicksal vielleicht mit ihm treiben würde. Alexis hatte sich schon früh am vereinbarten Ort eingefunden und wartete schon ungeduldig auf ihr kommen. Endlich, ihre Gestalt schellte sich aus dem dunkel hervor. Sie schritt auf ihn zu, sie küssten sich beide leidenschaftlich. Alexis gebot Shayla sich zu setzen, er hätte ihr etwas wichtiges mitzuteilen, was ihrer beider Zukunft betreffe. Er kniete sich vor sie nieder und holte ein kleines Schächtelchen aus seinem langen Umhang hervor. Er öffnete es langsam und nahm ihre Hand. Alexis lächelte sie an und wollte gerade ansetzen als wildes Pferdegetrampel aus Richtung Stadttore zu hören war, das immer näher zu kommen schien. Schließlich erblickten sie den Ursprung der Geräusche. Es waren Reiter in dunklen Umhängen gehüllt, mit dem Wappen des Ordens der Verdammnis auf der Brust. Alexis hatte manches von diesem Orden gehört, sein Vater hatte einst bei einem Angriff dieser sein Leben gelassen. Man wusste wahrlich nichts gutes über sie zu berichten, Gefangene machten sie keine, raubten und brandschatzten und hinterließen Chaos, wo auch immer sie sich ihren Weg bahnten. Alexis war bereit ihnen in den Weg zu treten. Um sein neues Zuhause zu schützen und weitere ihrer Schandtaten im Keime zu ersticken. Er gebot Shayla sich rasch zu verstecken. Sie wollte seinen Worten nicht sofort folge leisten und sträubte sich zuerst dagegen. Jedoch sie wusste das sie ihm vertrauen konnte, so setzte sie dieses Mal ihren Dickkopf nicht durch. Alexis würde kämpfen bis zum letzten Atemzug. Er zog sein Schwert und war bereit zu sterben, wenn es den sein vorbestimmtes Schicksal sein sollte. Die Garde war alarmiert worden, doch würde sie dem Orden Einhalt gebieten können. Sie waren ihnen von Beginn an Zahlenmäßig unterlegen, das steigerte nicht gerade die Kampfmoral. Alexis kämpfte wie in einem Rausch, er schlug viele ihrer nieder, doch auch viele aus den eigenen Reihen ließen ihr Leben in diesem aussichtlosen Gefecht. Einige aus den Reihen die mit Alexis kämpften ergaben sich ihren Angreifern, doch ihnen wurde kein Pardon gewährt, sie wurden niedergeschlachtet wie Vieh. Am Ende seiner Kräfte angelangt, vermochte auch er nicht mehr viel auszurichten. Im Kampfgetümmel hatte er Shayla aus den Augen verloren, er hoffte das sie sicher sein würde bis der Kampf geschlagen war. Aber was hatte er sich nur dabei gedacht, sie in dieser schweren Stunde alleine ihrem Schicksal zu überlassen. Schutzlos war sie keines Weges, jedoch er würde es sich nie verzeihen können, wenn ihr etwas zustoßen würde nur weil er so eigensinnig entschieden hatte. Nur langsam kam Alexis voran, seine Gegner setzten ihm stark zu. Die Reihen der kämpfenden begannen sich zu lichten, langsam gewann er einen besseren Überblick über das Geschehen. Da erblickte er sie. Zwei jener die vom Orden waren, hatten sie in ihre Gewalt gebracht. Sie zerrten sie über den Boden schleifend mit sich. Shayla währte sich händeringend. Doch ihre Kraft war zu gering als das sie hätte etwas ausrichten können. Ihre Peiniger führten Shayla gerade Wegs in die Richtung von jenem, der die Fäden aller Macht in den Händen zu halten schien. Sie warfen sie sehr unsanft vor dessen Füße. Dieser gehiess ihr lautstark sich aufzurichten und ihm gefälligst in die Augen zu blicken. Sie kam dem nicht gleich zufolge und so schlug einer der Gefolgsleute sie zu Boden. Shayla versuchte sich aufzuraffen, doch der Schlag hatte sie zu sehr geschwächt. Der Reiter stieg von seinem Pferd ab und kniete sich zu ihr nieder, umfasste ihr Kinn mit seiner Hand. Abschätzig sagte: Er ein so hübsches Kind, schade das du uns von keinem Nutzen bist. Shayla spuckte ihm verächtlich in sein Gesicht. Einer der Ordensbrüder griff bereits nach seiner Waffe um die Schmach, die seinem Herren zu Teile wurde, so gleich zu vergelten, doch der Ordensführer winkte ab. Er wischte mit dem Handrücken über sein Gesicht und wandte sich ab. Das wirst du kein zweites Mal wagen, Hexe, das waren seine nächsten Worte. Blitzschnell hatte er unter seinem Mantel ein Kurzschwert hervorgeholt und stach es ihr aus voller Kraft in die Brust. Sie brach unter höllischen Schmerzen zusammen. Es waren nur Sekunden als dies alles geschah, doch für Alexis schien eine Ewigkeit vorbei gegangen zu sein. Langsam nur löste er sich aus seiner Trance und fasste wieder einen ersten klaren Gedanken. Er umgriff seine Waffe fest mit beiden Händen und stürmte wutentbrannt durch die Reihen der Kämpfenden. Auf den Mörder seiner Geliebten zu. Die zwei Ordensmitglieder stellten sich schützend vor ihren Führer dieser schwang sich wieder auf seinen Gaul. Alexis erhob die Hand in dessen Richtung und sprach mit hasserfüllter Stimme du wirst für deine Tat büßen. Der Hass entfachte in ihm neue Kraft und er rang beide nieder. Er stellte sich Shaylas Mörder entgegen. Alexis hatte schon viel seiner Kraft im Kampf gegen die Ordensbrüder verbraucht. Doch ihren Tod wollte und konnte er nicht ungesühnt lassen. Er blickte hoch und sagte jetzt sind es nur noch wir beide, nur fair, wenn man bedängt das ihr nur für euch kämpfen ließet und es vorzogt alles aus sicherer Entfernung zu beobachten. Der Reiter nickte leicht und schmunzelte. Alexis stutze, was ist so amüsant daran. Nichts, sagte der Reiter, nur das du ihr gleich Gesellschaft leisten wirst. In einer unaussprechlichen schnelle hatte er Alexis einen Hieb verpasst ,auf den er nicht gefeit gewesen war. Alexis brach neben Shayla zusammen. Der Reiter hielt seine Ordensbrüder an den Rückzug anzutreten, sie hatten was sie wollten. Nebeneinader auf dem von blutgetränkten Boden lagen Alexis, der so mutig für das Leben seiner Geliebten gekämpft hatte, doch am Ende der Verlierer blieb und Shaylas engelsgleicher Körper. Doch schien sich nicht eben die Hand von Alexis geregt zu haben? Es musste eine Täuschung gewesen sein. Nein, es war doch keine Täuschung, langsam von Schmerzen, die seine Wunde auslöste, gepeinigt stütze er sich auf. Er beugte sich über den Körper Shaylas. Keine Regung schien mehr von ihr auszugehen. Doch ein letzter Funken Leben schien sie zu trennen zwischen der Grenze zu Leben und Tod. Sie blickte ihn aus schmerzverzerrten Augen an. Versuchte mit letzter Kraft, die ihr blieb etwas sagen zu wollen. Sie strich mit ihrer Hand über seine Wange. Mach dir keinen Vorwurf, du konntest dies nicht kommen sehen. Abermals von Schmerzen gepeinigt musste sie aufstöhnen. Alexis nahm ihre Hand und sagte: Sprich nicht weiter, schone deine Kräfte, du wirst nicht sterben, die Wunde die er dir zufügte ist nicht lebensbedrohlich. Shayla versuchte so etwas wie ein Grinsen auf ihre Lippen zu zeichnen und sagte: Du warst noch nie ein besonderlich guter Lügner gewesen, Alexis. Bevor ich von dieser Welt gehe, will ich das du weißt das selbst der Tod unsere Liebe nicht entzweien kann, stehe weiter für eine gerechte Sache ein. Es ist kein jehes Ende nur ein neuer Anfang. Ihre Lippen berührten sich ein letztes Mal. Das waren ihre letzten Worte, ihre Lebensflamme war erloschen. Alexis blieb noch einige Momente regungslos sitzen, dann blickte er gen Himmel und schrie erzürnter den je in seinem Leben, was bist du nur für ein Gott der mir erst den Vater, die Mutter nimmt und dann meine Geliebte. Was treibst du nur für ein perverses Spiel mit mir? Warum nur ließest du mich am Leben und sie alle sterben? Ich habe versagt, ich konnte sie nicht beschützen, ich trage die Schuld an ihrem Tod. Die Kräfte verließen ihn langsam, ihm wurde schwarz vor Augen. Sein Leben hang nun sprichwörtlich an einem seidenen Faden. Nur der Gedanke an Rache hielt ihm am Leben. Obgleich er den Tod dem Leben vorzog. Kapitel 4.: Quelle der Macht ---------------------------- Der Kampf war geschlagen der Orden hatte den Rückzug angetreten. Aber unter welchen Verlusten für die Menschen, die sich geopfert hatten, das war eine andere Frage. Es waren einige Tage vergangen, die Toden wurden zu Grabe getragen und die Zeit der Trauer war heran gebrochen. Alexis hatte sich nach geraumer Zeit von seinen körperlichen Wunden erholt, doch wie stand es mit den seelischen Narben, die er davon getragen hatte? Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Es gab keinen Grund mehr für ihn zu Leben, alles war plötzlich so aussichtslos. Erinnerungen überkamen ihn, sein Onkel hatte ihm einmal in seiner frühen Kindheit von einer geheimnisvollen Quelle erzählt, aus der Wasser sprudeln sollte, das einem übermenschliche Kräfte schenken solle. Warum nur erinnerte er sich gerade jetzt an diese alte Geschichte? Nicht besonderlich viel hielt er von solchen Märchen, obgleich vielleicht steckte doch etwas wahres dahinter. Nach den Erzählungen seines Onkels sollte diese Quelle irgendwo den verschlungenen Pfaden der Berge entspringen. Alexis hatte nichts zu verlieren, so machte er sich auf den beschwerlichen Weg, obwohl er noch geschwächt war. Alexis war Tage lang in den Bergen herumgeirrt, fast am Ende seiner Kräfte angelangt. Es erschien ihm eines Nachts der Geist seines verstorbenen Vaters, so glaubte er denn. War es wahrhaftig die wiedergekehrte Seele seines Vaters, die zu ihm gesprochen hatte? Alexis, ich bin ein unsäglich schlechter Vater gewesen, als ich noch unter den Lebenden wandelte. Habe dich und deine Mutter früh verlassen, zu früh. Konnte dir nie der Vater sein, der ich sein wollte. Die schemenhafte Geistergestalt blickte beschämt zu Boden. Ich kann verstehen das du all die Jahre einen Groll gegen mich hegtest. Aus diesem Grunde und nicht weniger bitte ich dich mir zu vergeben, mein Sohn. Dir den Weg zu weißen durch die verschlungenen Pfade des Berges, um meine Schuld nur etwas zu schmälern. Alexis richtete seine Hand gen die seines Vaters, sie berührten sich nur einige Sekunden, er verlor die Besinnung. Als er seine Augen langsam wieder zu öffnen begann, fühlte er sich als wäre er gerade aus einem langem unwirklichen Traum erwacht. Doch dieses Gefühl wurde gleicherlei von dem Umstand verdrängt, dass sich der Ursprung der Quelle plötzlich unweit von ihm auftat. Jedoch er wollte nicht lange weiterätseln welche Magie ihn an diesen Ort geführt hatte. Nur wenige Schritte war er noch von dem sprudelnden Nass entfernt. Er kroch Meter für Meter auf dem Boden zur Quelle. Endlich erreicht, wollte er ein paar Tropfen in seinen Mund träufeln, als ein unsagbar heftiger Windstoß ihn gegen einen Felsen schlug. Alexis richtetet seinen Blick zum Himmel, ein Lindwurm erschien von einen auf den anderen Moment aus den Wolken. So geheimnisvoll und mystisch wie er schien, so gefährlich war er zugleich. Drohend ließ er sich zu Boden nieder, breitete seine Schwingen majestätisch gen Himmel. Alexis fühlte sich noch elender als vorher, er spuckte Blut und versuchte sich behände aufzurichten. Geistesgegenwärtig wollte er nach seiner Klinge fassen, doch ein einziger Peitschenhieb des Schwanzes des Drachen schleuderte es aus seiner Reichweite. Alexis ergab sich seinem Schicksal, breitete seine Arme vor seinem Körper aus. Töte mich mit einem deiner Feuerschwalle, damit dieses unsägliche Leben endlich ein Ende hat. Worauf wartest du noch? Töte mich, töte mich. Alexis schloss die Augen, eine winzige Träne ran seine Wange hinab vermischte sich mit dem Blut, das aus einer Wunde hervortrat. Doch statt einer todbringenden Feuersäule, die ihn umspannte, begann das Untier zu lachen, es glich einem Donnergrollen. Das Lachen sank nach wenigen Augenblicken schon wieder ab. Ich sinne nicht danach dein kümmerliches Dasein zu beenden, so höre meine Worte, Sterblicher, lange hat es niemand mehr vollbracht an diesen Ort zu gelangen, aus der Quelle zu trinken. Es ist nur wenigen verkönnt geblieben, eine letzte Prüfung soll über dich richten. Alexis glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, doch trotzdem ließ er sich nicht beirren, wollte erfahren wie diese Prüfung aussah. Der Drache schlug unruhig mit seinen Schwingen. Weder deine Kraft, noch dein Geschick wird dein Gefährte sein, einzig dein Geist wird dir von nutzen sein. Ein Rätsel werde ich dir stellen, sprichst du die richtigen Worte so ist dir der Weg zur Quelle offen doch sprichst du falsch, er hielt kurz inne, wird dich ein Schicksal erwarten das schlimmer ist als tausend Tode. Also überlege gut bevor du des Rätsels Lösung aussprichst. So höre Sterblicher ein König hat zwei Söhne, die jeder ein Rennpferde besaßen. Da der König sein Reich nicht aufteilen möchte, kommt für ihn nur ein Erbe in Frage. Er sagt zu seinen Söhnen: Ihr reitet um die Wette, von der alten Eiche bis zum Schlosseingang. Wessen Pferd zuletzt ankommt, bekommt das ganze Königreich. Die Söhne versammeln sich an der alten Eiche und überlegen, wie sie dieses kuriose Renne bestreiten sollen. Da kommt ein alter Mann des Weges, dem sie ihr Problem darlegten. Dieser gab ihnen einen Rat, den sie sofort in die Tat umsetzten. Welchen Rat gab der alte Mann? Viel Zeit war vergangen, nachdem Alexis die Worte des Drachen vernommen hatte. Doch plötzlich fiel ihm die Antwort, wie Schuppen von den Augen. Alexis richtete sich auf und sprach, des Rätsels Lösung lautet: Jeder reitet das Pferd des anderen. Der Lindwurm nickte anerkennend. Sterblicher, es sei dir gestattet aus der Quelle zu trinken, du hast dich als würdig erwiesen. Jedoch ich ziehe mich zurück, wartend auf den nächsten, der kommen mag. Er breitete seine Schwingen aus, erhob sich gen Himmel und war nach wenigen Sekunden bereits aus Alexis Augen verschwunden. Kapitel 5.: Stunde der Rache ---------------------------- Das einzige Problem dem Alexis noch gegenüberstand war den Orden zu finden sie bezahlen zu lassen für ihre Missetaten. Es hatte bei weitem weniger Zeit gekostet den Orden ausfindig zu machen als angenommen. Ein paar Goldstücke an den richtigen Mann gebracht, ein paar Drohungen ausgesprochen und man war seinem Ziel näher. Einen Plan hatte sich Alexis nicht zurecht gelegt, er wollte sie nur büßen lassen. Keine kostbare Zeit wollte er mit den Handlagern des Ordens vergeuden. sondern den Kopf des Ordens herausfordern zu einem alles entscheidenden Kampf. Kopflos stürmte Alexis in das Lager des Ordens. Jeder der sich ihm in den Weg stellte, büßte es an diesem Tage jemals geboren worden zu sein. Als die Ordensbrüder erkannten das sie ihm nichts entgegen zu setzen hatten, flüchteten sie so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Als wäre der Leibhaftige ihnen auf den Fersen, um sie in seinen Höllenschlund zu zerren. Nun schlussendlich konnte er dem wahren Drahtzieher entgegentreten. Zum zweiten Male standen sie sich nun gegenüber. Ein Kampf so alt wie die Menschheit selbst, Gut gegen Böse. Doch diesmal war die Szene eine andere. Der Ordensführer trat hervor und sagte spöttisch ich dachte dich hätte ich bereits zu deinen Ahnen geschickt. Alexis erwiderte nur eure Annahme war falsch und dieser Fehler wird euch auf verdei und verderb das Leben kosten. Der Führer lachte lauthals und sagte nun den dann werde ich heute beenden, was ich damals nicht zu Ende führte. Alexis spannte seine Hände fest um den Griff seines Schwertes. Beide bewegten sich langsam aufeinander zu. Bis sich schließlich ihre Klingen zum ersten Male kreuzten. Du hast an Kraft dazu gewonnen mein junger Freund, aber wird es ausreichen um mich dennoch zu schlagen. Alexis Antwort war eine Vielzahl von Hieben, er brachte sein gegenüber langsam in Bedrängnis. Jedoch wurde er zu überheblich, wurde zu Fall gebracht, seine Waffe fiel einige Schritte von ihm zu Boden. Der Ordensführer legte ihm seine Klinge an den Hals, du bist mir das letzte Mal in die Quere gekommen, ich werde jetzt endgültig dein Schicksal besiegeln. Alexis blieb unbeeindruckt von seinen Worten. Blitzschnell rammte er seinem Feind, der darauf nicht gefeit gewesen war, eine Faust in den Magen. Er stöhnte auf vor Schmerz, diesen Augenblick nutze Alexis um seine Waffe vom Boden aufzunehmen. Nur Augenblicke später versetzte Alexis ihm noch einige Schwerthiebe und der Führer musste einsehen das er geschlagen war. Heute bin ich derjenige der die Oberhand behält und ihr derjenige der um sein Leben bangen muss. Der Ordensführer schmunzelte: Ich weiß das du viel zu Tugendhaft bist, um jemand wehrlosen zu töten. Ich werde dir nicht die Genugtuung verschaffen mich um mein Leben winseln zu sehen. Alexis blickte nachdenklich drein und erwiderte schließlich: Das mag vielleicht in der Vergangenheit zugetroffen haben, doch heute nicht, ihr seid der Mörder meiner Geliebten, deshalb werde ich keine Gnade walten lassen. Ihr habt nicht weniger als den Tod verdient. Mit diesen Worten holte Alexis mit seiner Klinge aus und köpfte den Führer der Verdammnis mit nur einem einzigen Schwertstreich. Der Kopf rollte noch einige Schritte bis er zum erliegen kam, der Unterleib des Körpers sackte in sich zusammen. Alexis hatte nie vollends daran geglaubt den Sieg davon zu tragen. Er ließ sich nieder auf den Boden sinken. Er betrachtete lange sein blutgetränktes Schwert, ließ seinen Blick über all die Toten schweifen, es ist ein Sieg den ich davon getragen habe, jedoch welch blutiger Nachgeschmack trägt er? Der Kampf hatte doch mehr an seinen Kräften gezerrt als Alexis gedacht hätte. Es wurde langsam schwarz vor seinen Augen im schwanden die Sinne... Etwas verwirrt und zuerst noch etwas orientierungslos schreckte er schweißgebadet aus seinen Träumen auf. Ihm wurde dennoch bewusst das er dies nur geträumt hatte, doch alles schien sich so real abgespielt zu haben. Es war auch nicht nur ein simpler Traum gewesen, den Alexis geträumt hatte. Weil jede einzelne Szene sich wirklich einmal so zugetragen hatte. Die Gewissheit daran lag schwer auf ihm. Die Sonne ging langsam auf der Morgen brach herein. Alexis war gewillt seine Reise wieder aufzunehmen. Er stieg auf sein Pferd und blickte gen Himmel. Eine einzelne Träne ran seine Wange herab. Langsam ritt er in den Morgen hinein, ungewiss was der angebrochene Tag für ihn bringen sollte... To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)