One-Shots von Pads (Mortal Instruments) ================================================================================ Kapitel 1: Alec Lightwood ------------------------- Okay, ehrlich gesagt ist dieser One-Shot aus purer Not entstanden, da ich gerade mein "City of Ashes" verliehen hatte und daher nicht an meiner ursprünglichen FF weiterschreiben konnte. Aber so ne One-Shot-Sammlung hat den Reiz, dass man sich an allen Charas austoben kann! XD Disclaimer: Same as ever, die Charaktere gehören Cassandra Clare und nicht mir, aber ich werd mal freundlich anfragen, ob ich nicht den ein oder anderen haben darf! XD Warnung: Ähm... Slightly OoC. Ist aber wohl Erzählperspektiventechnisch bedingt. Dennoch, Schande über mein Haupt. Ich geh in Asche baden um meine Sünden zu tilgen. In der Zwischenzeit wünsch ich viel Spaß! „ALEXANDER!!“ Die schrille Stimme meiner Mutter riss mich mitten in meiner Meditation auf Schattenjägerart aus meiner Konzentration und so kippte ich derbst uncool einfach um. Vollkommen überrascht darüber, warum mir der Boden so plötzlich entgegensprang, reagierte ich nicht schnell genug und klatschte mit dem Gesicht volle Breitseite auf den steinernen Untergrund. Autsch! Das gibt garantiert ne Beule! Mir schwirrte der Schädel, da half es auch nicht sich wie ein Hund zu schütteln. Ich erhob mich verstimmt und wankte rüber zu meiner Zimmertür. Gerade als ich nach der Klinke griff um sie runterzudrücken, wurde die Tür von der anderen Seite aus aufgerissen und der knochige Körper meiner Mutter krachte direkt in mich rein. Nächstes Autsch!! Ich ging beinahe stöhnend zu Boden. Heute war wohl nicht mein Tag... „Stell dich nicht so an, Schatz.“ Die blauen Augen, die ich von ihr geerbt hatte, sahen mich ungeduldig an. Meine Mutter Maryse warf sich das lange dunkle Haar über die Schulter und tappte mit dem Fuß nervös auf den Boden. Sie war normalerweise schon nicht die Personifikation der Geduld, aber im Moment wiesen ihre Wangen diese hektischen roten Flecken auf. Alarmstufe Gelb mit Neigung zu Orange! „Mir geht’s gut, kein Grund zur Sorge. Aber du könntest etwas mehr Nahrung vertragen, Mom.“ Ich hielt mir die Seite und spürte schon die Vorahnungen von blauen Flecken, die die Hüftknochen meiner Mutter wohl erzeugen würden. „Was soll das jetzt heißen?“ Der Unterton in der eh schon hysterischen Stimme meiner werten Erzeugerin ließ in meinem Hirn eine Alarmglocke schrillen. Alarmstufe geht einen Schritt nach oben! Orange! Dunkelorange!! „Nichts, nichts. Was ist los?“ „Du musst eben für mich einkaufen gehen. Hier hast du eine Liste und Geld.“ „Was? Aber Izzy ist dran mit einkaufen!“ Das war so unfair. Scheiß Tag! „Deine Schwester ist gerade unpässlich! Und ich muss Max unbedingt aus der Badewanne fischen. Dein Bruder hat das Bad schon halb unter Wasser gesetzt! Was red ich da? Der halbe Flur ist patschnass!“ Ohne sich auch nur irgendwelche Einwände anzuhören, fuhr Mom auf den Absätzen herum und trippelte mit infernalischem Schritt von dannen. Isabelle war unpässlich? Ich war auch kurz davor verdammt unpässlich zu werden. Aber ganz ehrlich, meine Mutter ist der Horror auf zwei Beinen. Sie hat diesen kalten Blick drauf und wenn sie dann auch noch die Lippen spitz zusammenzieht, dann ist es ganz vorbei. Um die Wahrheit zu sagent macht sie mir manchmal wirklich Angst. Selbst jetzt, wo ich kurz vor meiner Volljährigkeit steh! Also seufzte ich nur ergeben, schob mir Papier und Geld in die Hosentasche und ging los. Auf zu einer neuen Mission. Juchhe!! Auf dem Weg zum Supermarkt fiel mir auf, dass sich der Himmel mit dicken grauen Wolken zuzog. Natürlich hatte ich meinen Schirm zu Hause gelassen. Meine Laune sank noch weiter dem Gefrierpunkt entgegen und als ich durch die automatische Tür des Einkaufscenters trat, war sie tiefgekühlt. Mich strahlten dämlich grinsende Schokoweihnachtsmänner und Rentiere an, dabei war es gerade mal Anfang Herbst. Eine Horde von irdischen Mädchen drängte sich um einen Auslagentisch. Eine von denen erspähte mich, stieß ihre Freundin an und nach ca. 3 Sekunden gierten mir die Augen des ganzen Trupps hinterher. Ich bemühte mich nicht rot anzulaufen und schnappte mir einen Einkaufswagen. Jace würde es genießen, wahrscheinlich der einen oder anderen Göre zuzwinkern und ne Show abziehen. Er wäre absolut in seinem Element. Mein Geschmack war das eher nicht, im Gegenteil. Mir ist durchaus bewusst, dass ich nicht schlecht aussehe, immerhin hab ich einen durchtrainierten Körper vorzuweisen, dunkles Haar, blaue Augen und ein relativ attraktiv geschnittenes Gesicht. Aber mir ist der Rummel um meine Person unangenehm. Jace hingegen... Mit seinen wundervollen blonden Locken, dem hinreißenden Grinsen, den goldenen Augen... Von meiner Schwärmerei abgelenkt, fuhr ich den Einkaufswagen direkt in eine Pyramide von Erbsendosen. SHIT! Nachdem der nächstbeste Verkäufer mich nett und freundlich zusammengefalten hatte, beherbergte mein Wagen nun schon mal 8 verbogene Dosen Erbsen. Meine Mutter würde mich lynchen, ganz zu schweigen von Isabelle. Sie hasst Erbsen!! Ich kramte also meine Einkaufsliste hervor und begann sie chronologisch abzuarbeiten. Ich steuerte erst die Abteilung mit den Lebensmitteln an, packte das ein oder andere wichtige Teil zu den Erbsen und kam dann zu den letzten Punkten. „-Katzenstreu.“ Ich sah mich um. Wo zum Dämon sollte ich das denn nun finden und warum musste ausgerechnet ich dann so nen Sack nach Hause schleppen? Ich begann den Tag zu verfluchen... Ich beschloss also eines der Mundi-Mädchen zu fragen, von denen würde sicherlich eine so gütig sein mir das Regal mit dem Katzenstreu zu zeigen. Ich suchte also nach dem gackernden, in-einen-Teich-aus-Parfüm-geworfen-riechenden und hoffnungslos überschminkten Grüppchen, was an sich keine große Herausforderung darstellte. Ich fand bzw. hörte sie in der Abteilung mit Nagellack, wo sie gerade dabei waren sich anhand der Farben zu charakterisieren. Ich räusperte mich und hatte augenblicklich die gesamte Aufmerksamkeit auf meiner Seite. Alle Farben, schnell trocknende und bruchfeste Varianten waren vergessen und ich konnte beinahe die pubertären hungrigen Gedanken riechen. ARGH!!! Hilfe! „Ähm... Ich kenn mich hier nicht sonderlich aus. Weiß eine von euch zufällig, wo ich hier Katzenstreu finden kann?“ Dumme Idee. Schlagartig huschten die irdischen Gören auf einen Haufen zusammen, wiederholten in kreischenden Tonlagen meine eigentlich simple Frage und beratschlagten dann wild. Erhm... Es ging doch nur um Katzenstreu...?! Ich war gerade dabei mich umzudrehen und mir einen Verkäufer zu krallen, als sich eines der Mädchen aus dem kichernden Haufen löste und mit einem möglichst verführerischen Grinsen zu mir kam. „Hallo, ich bin die Ashley.“ Die klimperte mir mit ihren maskaraverklebten Wimpern zu und der Haufen hinter ihr kicherte hysterisch. „Hi Ashley. Kannst du mir sagen, wo das Katzenstreu ist?“ Sie hakte sich tatsächlich bei mir unter, wohlgemerkt schob ich noch immer meinen Einkaufswagen mit 8 Erbsendosen an Bord, grinste kokett und nickte. „Klar, zeig ich dir. Wie heißt du denn?“ Ich schätzte die Kurze auf gerade mal höchstens 13 und somit kam ich mir geringfügig pädophil vor. „Alexander. Netter Nagellack den du da hast.“ Sie trippelte neben mir her und lotste mich samt Wagen durch den Laden. Nebenbei warf sie einen kritischen Blick auf ihre scharlachroten Nägel und zwinkerte mir dann verschwörerisch zu. „Die Farbe bedeutet, dass ich aufgeschlossen bin neuen sexuellen Erfahrungen gegenüber!“ Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und musste fürchterlich husten. Verflucht, ging die körperliche Entwicklung von Irdischen irgendwie schneller als bei uns Nephillim vonstatten? „Das... ist ja toll. Und was bedeutet blauer Glitzernagellack?“ Die fein manikürten und zurechtgemachten Nägel eines gewissen Hexenmeisters tauchten vor meinem inneren Auge auf. „So was tragen nur vollkommen durchgeknallte Schwuchteln, aber doch keine hotten Babes!“ Ich hätte es wissen müssen! Dem Erzengel sei Dank erblickte ich das Regal mit dem Katenstreu und nickte dem Mädchen erleichtert zu. „Das war nett von dir Ashley, das war echt nett von dir.“ Ich hatte schließlich eine gute Kinderstube genossen, ganz im Gegensatz zu diesem merkwürdigen Mundie-Mädchen. „Kein Ding. Wann haste mal Zeit?“ „Eh.. hä?“ „Na ja, du und ich auf einem Date!“ Ihr knallroter Nagel flog zwischen ihr und mir hin und her und ich hatte scheinbar mit dem Hilfs- gleich auch ein Vermählungsangebot angenommen. Da half nur volle Gegenattacke! Ich schob meine Hüfte etwas zur Seite raus, bemühte mich nach allen Formen des Klischees um eine nasale Stimme und untermalte meine Worte mit möglichst viel dramatischer Gestik. „Ist ja eine nette Idee, aber ich fürchte mein Freund, die vollkommen durchgeknallte Schwuchtel mit den blauen Glitzernägeln, hätte was dagegen.“ Der hatte gesessen. Sie machte sofort einen Satz zur Seite und gab ein abfälliges Geräusch von sich. „Uärgh!“ Mundies sind ja so scheiße! Na ja, wenigstens dackelte sie ab und ließ mich in Ruhe. Ich musterte also die verschiedenen Ausgaben von Katzenstreu in tiefem inneren Frieden, als sich jemand hinter mir räusperte. „Du bist mit Magnus zusammen?“ Ich fuhr herum, mein Einkaufswagen schlitterte bedenklich nahe an dem Regal vorbei, und starrte den Mundie vor mir mit rasendem Herzen an. Es war dieser dämliche Typ von dieser dummen Clary. „Was? NEIN!“ Er glaubte mir augenscheinlich nicht, das versicherten mir sein heruntergeklappter Kiefer und die Dose Katzenfutter, die sich aus der Anstaplung ihrer Brüder und Schwestern auf dem Armen des Irdischen löste und zu Boden knallte. Ich versteifte mich in meinen üblichen Schutzmantel von Abscheu und Hochnäsigkeit Irdischen gegenüber. „Kann schon sein, dass dein bescheidenes Mundie-Hirn eine solche Abwehrtaktik nicht versteht, aber das war nur eine Finte!“ Beim Golgathanen, der Tag wurde immer mieser. Nein, ich war nicht mit Magnus zusammen. Zumindest nicht fest und offiziell. Also eigentlich überhaupt nicht! Und wenn dieser Mundie das nun aber dachte und Clary sagte, die dass dann wiederum Jace...!!!!!! AAAAAAAAAAAAHH!!! Ich stand kurz vor einem Herzkasper. Die einfachste Lösung war definitiv, diesen Simon umzubringen und seine Leiche dort verschwinden zu lassen, wo niemand sie jemals finden würde. „Hmm.. achso. Na wenn du meinst. Geht mich ja auch nichts an. Interessiert mich ja nicht mal wirklich.“ Der Irdische zuckte scheinbar gelangweilt mit den Schultern und innerlich atmete ich durch. Richtig, es geht dich nichts an. Auch wenn es nichts gibt, was dich nicht angehen würde. Denn da ist ja auch nichts, verflucht!! Ich packte mit einem gebieterischen Gesichtsausdruck den nächstbesten Beutel Katzenstreu, würdigte den Irdischen keines Blickes mehr und warf einen Blick auf meinen Einkaufszettel. „-Schwangerschaftstest.“ Ich spürte eine Ohnmacht aufwallen. Meine Gedanken rasten gegen meinen Willen, Mom oder Izzy, Mom oder Izzy?! Wer von beiden wäre schlimmer? Es wäre in jedem Fall Sodom oder Gomorrah! Nicht dran denken, einfach verdrängen. Ich wollte weder noch einmal großer Bruder noch Onkel werden! WAS DACHTE SICH MEINE MUTTER BITTE DABEI?! Sie wusste doch, was sie auf diesen Zettel geschrieben hatte. Wollte sie mich in Verlegenheit bringen? JA! Das war’s. Das musste es sein. Es war einfach nur ein Scherz und ich würde ihr das Teil mit einem lässigen Nicken in die Hand drücken. Ohne vor Scham zu vergehen! „Ähm. Alles klar bei dir, Alec?“ Ich hatte diesen verfluchten Irdischen komplett verdrängt. Irritiert schaute ich ihn an, ordnete meine Gedanken und bemühte mich um eine feste Stimme. „Ja, natürlich. Los, Mundie, bring mich zu den Schwangerschaftstests.“ Der Befehlston hatte bei dem Typen bisher immer ganz gut gezogen. Simons Augen wurden riesig hinter der Brille und er lief eindeutig blau herum an um die Nase. „Oh Gott, Alec! D..du? Aber… Was kann ein Hexenmeister...?” „Bist du irre?!“ Ich muss zugeben, meine Stimme schnappte an dieser Stelle über. Ich war kurz davor den Irdischen mit meinem Einkaufswagen niederzumähen. „Wie soll das denn gehen? Ihr Mundies seid so.. so.. beschränkt!“ Der heutige Tag war so beschissen, schlimmer konnte es nicht mehr kommen! Wutentbrannt kurvte ich um Simon herum, ließ ihn links liegen und stiefelte los. Ich hatte den dumpfen Verdacht, dass sich solche Dinge wie Schwangerschaftstests eher in der Nähe der Kasse befanden. Bingo! Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie sich noch jemand vor dem Regal mit den Tests, Kondomen, Gleitcremes etc. herumdrückte. Ich ließ den Einkaufswagen stehen und lief die Regalreihe lang, die eingelagerten Gegenstände musternd. Da gab’s ja gefühlte tausend verschiedene Ausgaben. Tief in Gedanken und fasziniert von der Vielfalt der Schwangerschaftsschnellerkennungstests latschte ich direkt wieder in ein Hindernis. Dieses Mal war es ein Lebendiges, und zwar er Typ der vor den Kondomen rumeierte. „Ah, sorry. Ich hab Sie nicht gesehen.“ „Schon okay. Wenn du Körperkontakt willst, dann kannst du das ruhig sag... ALEC?“ Ich schreckte zusammen, scheinbar war der ganze Laden voller Leute die mich kannten. Dieses Mal entpuppte sich mein Gegenüber als Jace und das war ein fetter Tritt in die Genitalien. Ich starrte auf die Tube Gleitcreme und die zwei verschiedenen Packungen Lümmeltüten in seiner Hand und schluckte hart. Mir schossen die Tränen in die Augen, doch ich riss mich so gut es ging zusammen. Jace plante Sex. Und nicht mit mir... Mein Herz wurde kälter und kälter, der Gefrierpunkt rückte näher und ich wünschte mir zu sterben. „Was... was machst du hier?“ „Einkaufen... Mom...“ Ganze Sätze bekam ich nicht mehr auf die Reihe. Mein Hirn war scheinbar schon verschieden, aber tot war ich leider doch noch nicht. Ich nahm nur am Rande wahr, das Jace ungewöhnlich nervös und fahrig wirkte. Vollkommen untypisch für ihn. Aber scheinbar war er wirklich überrascht, was wiederum bedeutete, er brütete etwas aus. Clary... OH GOTT! Clary!! Die war auch eine Kandidatin für den Schwangerschaftstest. Ich hatte mich geirrt, der Tag war fatal beschissen geworden. Jace starrte mich an, schätzungsweise wegen meiner ungesunden Gesichtsfarbe. Ich griff mir den nächstbesten Test, murmelte mit Grabesstimme etwas von wegen dass ich in Eile sei. Die Packung knallte ungewöhnlich laut auf die Erbsendosen und ich ließ Jace mit einem wirklich selten perplexen Gesichtsausdruck zurück. Ich wollte mir da nicht weiter den Kopf drüber zerbrechen, wollte nur den scheiß Einkauf beenden und mich dann in großer Melodramatik in meiner Badewanne ertränken. Dem Erzengel sei dank war ich am letzten Punkt meiner Einkaufsliste angekommen. „-Tampons.“ Das erklärte zumindest, warum Izz unpässlich war. Ha ha... Wenn meine Schwester ihre Tage hat, ist das in Weltuntergang. Jeder Pickel wird hysterisch unter Voodoo-Praktiken verflucht, alle Schokolade im Institut ist bis auf den letzten Krümel verschwunden und wehe ihr kommt jemand quer. Einmal hab ich angeblich zu laut vor ihrer Tür gehustet, danach hatte ich ein Schminkpinselchen im rechten Nasenloch stecken. Das tat unbeschreiblich weh! Der Gedanke, dass ich nicht der einzige Leidtragende war, munterte mich minimal auf. Ich würde einfach Isabelle volljammern, bis sie mich umbringen würde. Mit hängenden Schultern schubste ich meinen Einkaufswagen in die Richtung der Hygieneartikel und versuchte das dumpfe, fürchterliche Toben in meinem Inneren zu ignorieren. Das gelang mir nicht wirklich, Liebeskummer ist ein viel zu großes Gefühl. Auch an Tampons gab es verschiedene Varianten unterschiedlich scheinbar an Größe und Saugvermögen. Urgh, zuviel Input!!! Ich hatte wirklich nicht den leisesten Schimmer, welche Tampons meine Schwester benutzte und ehrlich gesagt wollte ich das auch nicht wissen. Und im Prinzip war es mir vollkommen egal ob ich die korrekten Teile erwischte, ich hatte mir schließlich vorgenommen mit dem heutigen Tag auch mein Leben zu beenden. Und die falschen Tampons waren ein gerechtfertigter Hinrichtungsgrund. Ich entschied mich für den durchschnittlichsten Artikel mit spacig geschwungenen Rillen (was und wozu auch immer die Viecher Muster brauchen!?!) irgendwo in der obersten Regalreihe. Lustlos stellte ich mich auf die Zehenspitzen, mein Arm schien Tonnen zu wiegen und sich nicht anheben lassen zu wollen. Mit einem Mal griff eine honigfarbene Hand mit glitzerblauen Fingernägeln über meine Schulter, nahm eine Schachtel besagter geschwungener Tampons und hielt sie mir unter die Nase. Mir blieb aber auch nichts erspart. Dieser Tag war definitiv die Hölle auf Erden. „Wozu brauchst du das denn, Darling?“ Magnus säuselte mir von hinten ins Ohr und ich war gerade wirklich nicht in der Stimmung für seine überschwänglichen Liebesbezeugungen. Privat war er wirklich gut zu ertragen, aber er war nun mal ein Mann der Show und sobald er sich der Öffentlichkeit präsentierte, schmückte er sich mit Allüren wie Andere mit fremden Federn. Dementsprechend grantig fiel dann auch meine Antwort aus. Ich riss ihm die Packung aus der Hand, pfefferte sie zu dem beschissenen Schwangerschaftstest und zu den 7 heilen verbogenen Erbsendosen und einer, die mittlerweile tropfte. FUCK, FUCK, FUUUUUUCK! “Alles… in Ordnung?!” Ich war kurz darauf einen sehr unmännlichen Tobsuchtsanfall inklusive Heulkrämpfen zu bekommen. Aber noch hatte ich mich in der Gewalt und knurrte nur mit heiserer Stimme, während mir die unterdrückten (Wut-)Tränen in der Kehle brannten. „Nein, alles bestens! Ging mir nie besser!“ Ich warf dem Einkaufswagen unberechtigte vernichtende Blicke zu und hoffte ganz einfach, dass der großartige oberste Hexenmeister von Brooklyn sich einfach in ein glitzerndes Wölkchen verpuffen würde. Tat er natürlich nicht. „Oh, schon gecheckt. Ich hab Jace nämlich gerade an der Kasse gesehen..“ Bamm, der nächste imaginäre Genitaltritt! Aber eigentlich meine Schuld. Ich machte jedes Mal den Fehler Magnus zu unterschätzen. Zugegeben, augenscheinlich ist er das glitzernd bunte Chaos in menschenähnlicher Manifestation, aber er hat unglaubliche Conections und einen unerwartet messerscharfen Verstand. Ich schwieg tödlich getroffen. „Erde an Alec.“ Magnus wedelte mit seiner riesigen Hand vor meinen Augen herum und riss mich aus meiner schmerzlichen Trance. „Komm bitte wieder zurück.“ Ich schnappte über und knallte den Einkaufswagen in Magnus’ Hacken. „Danke, alles klar. Ich muss weiter!“ Endlich war ich mal an der Reihe auszuteilen. Das es dabei den Falschsten von allen traf, war mir durchaus bewusst. Magnus sah mich dementsprechend wie ein angeschossenes Reh an, aber ich war nicht wirklich in der Stimmung Mitleid mit ihm zu haben. Wenn alle heute Arschlöcher waren, dann wollte ich auch! Mein Einkauf war endlich abgeschlossen und ich schob meinen Wagen mit düsterer Miene zur Kasse, wo ich alles auf das Laufband knallte. Die Kassiererin war kurz davor den Alarmknopf zu drücken, so sehr vermittelte ich wohl den Eindruck eines Gewaltverbrechers. Mir waren mittlerweile sowohl die blöden Tampons als auch der Schwangerschaftstest egal, ignorierte die zweideutigen Blicke der Tuse und bezahlte. Nachdem ich alles in mehreren Plastiktüten verstaut hatte (zwei davon waren gefüllt mit Erbsendosen), warf ich einen Blick durch die Tür und stöhnte innerlich auf. Es regnete bächeweise. Wie freundlich vom Wetter sich meinem Gemütszustand anzupassen. Das hatte ja noch gefehlt. Wenigstens waren die Tüten aus Plastik und so lief ich nicht in Gefahr, dass mir auf der Hälfte des Weges die Böden durchbrachen und ich dann alles wieder aufsammeln dürfte. Ein kritischer Blick gen grauer Wolkendecke offenbarte mir, dass die Schauer wohl noch eine Weile anhalten würden und dass es wenig Sinn machte, noch länger hier doof rumzustehen. Ich fügte mich meinem Schicksal, packte meine Tüten fester und schlurfte mit finsterer Miene nach draußen in den eisigen Regen. Ich spekulierte auf eine tödlich verlaufende Erkältung, die ich mir aufgrund der saukalten Wassermassen wohl oder übel einfangen würde. Während ich vor mich hinschmollte und mich in meinem Selbstmitleid suhlte, sprang die Ampel vor mir auf Rot. Scheiß Mundie-Technik! Alles, aber auch wirklich alles und jeder hatte sich heute gegen mich verschworen. Ich blieb also an der Ampel stehen, während mir das eisige Wasser den Nacken herabrann und mir die Tüten die Arme aus den Schultern kugelten. Wirklich erstaunlich wie viel übler sich ein Tag entwickeln kann, selbst wenn er schon beschissen anfängt. Mit einem Mal hörte der Regen punktuell über mir auf und eine warme Wolke umschloss mich. Erstaunt sah ich auf und erstarrte kurz. Neben mir stand mein Lieblingshexenmeister und hielt einen Regenschirm über meinem Kopf. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie meine Konturen wie mit einem Filter verzerrt leicht verschwammen. Scheinbar wirkte Magnus irgendeine Magie um mich vor dem Kältetod zu bewahren. Okay, nun hatte ich ein richtig fieses schlechtes Gewissen, dass ich ihn gerade so abgefertigt hatte. Scheinbar war es egal, wie oft und heftig ich ihn gegen den Kopf stieß, er hatte eine Engelsgeduld mit mir. „Sorry, wegen vorhin. Ich...“ „Ja, ja, lass stecken!“ Hab ich schon erwähnt, das Magnus nicht unbedingt der Held der Worte ist, wenn es um mich geht? Irgendwie scheine ich da einen gewissen Einfluss zu haben. „Jetzt sieh mich nicht an wie ein angefahrener Hund. Gib mir lieber ein paar deiner Tüten...“ „NEIN!“ Ja, ich weiß. Ich stelle mich manchmal an wie ein kleines Kind. Aber ich wollte mein beschissenes Leid in mir einfach übertünchen, nicht dieses fürchterliche nagende Gefühl spüren, und sei es nur durch den Schmerz in meinen Schultern überlagert. Keine Chance, Magnus nahm mir einfach die Tüten mit den Dosen ab, fasste sie mit einer Hand, damit er mit der anderen weiter den Schirm über mich halten konnte. Ich war mir unschlüssig: War das nun aufdringlich oder eigentlich doch ganz süß? Da ich eh keine wirkliche Wahl hatte, ließ ich die freundliche Aufmerksamkeit geschehen und musste wider Willen lächeln. „Oha. Du kannst ja doch noch freundlich gucken.“ Er grinste mich breit an, wie so oft war seine gute Laune unverwüstlich und leider auch ansteckend. „Warum warst du in dem Laden? Du brauchst doch gar nicht einkaufen. Sonst schnippst du dir doch auch immer alles herbei, was du gerade brauchst.“ Der Hexenmeister sah etwas ertappt drein und hatte wenigstens den Anstand sich verlegen zu räuspern. „Du hast mich erwischt...“ „Bitte?“ Ich konnte es nicht fassen. „Du bist mir gefolgt?!“ „Nein. Ich hab vorhin versucht dich zu erreichen, aber irgendwie hatte ich dann deine Schwester an der Strippe.“ Ich hatte tatsächlich mein Handy zu Hause gelassen. Mit Absicht, damit meine Mutter mir nicht noch mehr an Einkaufswünschen mitteilen konnte. „Hmm, achso. Dann hast du nun die Ehre mich bis nach Hause zu begleiten!“ Wenn ich nun schon über einen Taschenträger und Schirmhalter gebieten konnte, dann wollte ich es auch ausnutzen. Magnus aber grinste nur. „Hatte ich eh vor.“ Hätte ich mir denken könne. Dennoch bescherte mir der Gedanke, dass er sich um mich sorgte, ein warmes Gefühl in meinem Inneren. Hört hört, Magnus erwärmt mich von Außen und Innen. Okay, das war nun recht zweideutig... Ich lächelte ihn an. „Danke, Magnus.“ Er sah mich ein wenig irritiert an, ja vielleicht sogar eine Spur überrascht. „Wofür denn?“ Die Ampel war mittlerweile einige Male zwischen Rot und Grün hin und hergesprungen und verweilte nun bei der letzteren Farbe. Ich ging über die Straße, blieb dann stehen und wartete im Regen darauf, dass er mir folgte. Dann lächelte ich Magnus wieder an. „Dafür, dass du mir den Tag ein wenig gerettet hast.“ Er erwiderte darauf nichts mehr, sondern schien in Gedanken versunken. Den Rest des Weges legten wir in trautem Schweigen zurück, während ich mich zum ersten Mal heute ein wenig zufrieden fühlte. Vielleicht war der Tag ja doch nicht sooo schlimm? Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast dies zu lesen. Ich hoffe, dir hat der kleine Ausflug in Alecs Alltag gefallen. ^^ Er ist der Ruhigste der Mortal-Instruments Clique, daher macht es ordentlich Spaß ihn ein wenig zu beuteln! Mal sehen, wen ich als Nächstes leiden lasse. Irgendwelche Wünsche? XD Kapitel 2: Jace Wayland ----------------------- Awww... Ich war so dreist und hab ein Jace-Chap noch vor das gewünschte Simon-Chap geschupst, aber ich schwöre beim Erzengel, der kommt als Nächstes dran! Widmung geht an Kyohatsu (Ja, das war halt der nächste Supermarkt und der ist voll beliebt, ey!!! XD), Mighty-Maddox (Tja, maybe wird das noch irgendwann geklärt, wer den Schwangerschaftstest nun wirklich braucht! Ich hoffe, du kannst mit nem Jace-Chap leben! XD) und James (Weil du gelacht hast! *__*). Disclaimer: as ever, die Charaktere gehören Cassandra Clare, nicht mir. ;__; Warnung: Könnte OOC enthalten... Tut es auch! AHHH!!! Aber Jace ist in all seiner Herrlichkeit nicht ganz einfach zu treffen! Wünsche dennoch viel Spaß! Auszug aus der Akte von: Jace Wayland (Jonathan Christopher Morgenstern) Name: Jace Wayland Rasse: Schattenjäger (sieht man ja wohl!) / Genie Geboren in: Idris (Schon mal n Schattenjäger gesehen, der woanders geboren wurde?!) Bemerkung: Ich bin besonders gut aussehend und charmant, zudem sehr fähig und konnte für den ganzen Vorfall wirklich nichts. Das ist aber keine Entschuldigung, denn so was hab ich nicht nötig! Ihm mussten Formular und Klemmbrett mit Gewalt abgenommen werden. Vernommen und bearbeitet durch: Percy Deepbreath (Sachbearbeiter) und Bruder Geronimos Vorfall: lehrbuchreife Erlegung eines Dämonen vor dankbaren, begeisterten Mundies, gewaltsame Zerstörung von 7 Kugelschreibern, 3 Formularen sowie 1 Klemmbrett Körperverletzung des Sachbearbeiters Schilderung des Vorfalls (bitte wortwörtlich wiedergeben): „Ihr wollt also wissen, was passiert ist? Ich hab’s doch schon den Leuten von der anderen Einheit erzählt, aber die haben mich ja hierhin verpfiffen. Also genau gesehen könnt ihr mich mal. Hey, schreibst du tatsächlich alles mit, was ich sage? Dann versuchs mal damit: Jacewaylandistdasultimatumallerdingeundhatschonalskleinkindschnellsprechwettberwerbegewonnenalsogibdirkeinemühedenn...HA!!! Wusst ich doch, dass du das nicht lange durchhältst!“ Zur Unterstützung wird ein Stiller Bruder herbeigeordert. „Könnte er bitte aufhören mich so anzustarren? Ich wird gleich noch rot. Autsch! Hey, ist Folter überhaupt erlaubt? Bleib aus meinem Kopf weg, du Freak! Ich erzähls euch ja, aber wehe ich bekomm dafür hinterher keine Tapferkeitsmedalie oder ne Oskarnominierung: Der Tag begann wie eigentlich jeder Andere. Isabelle hatte ein Massaker mit den Eiern veranstaltet, Alec regte sich darüber fürchterlich auf und Church fraß den glibberigen Brei. Ich war verflucht froh, dass ich nicht an der Reihe war das Katzenklo zu säubern, aber vielleicht erklärt das Alecs fürchterliche Laune? Jedenfalls knickte ich das Frühstück im Institut und ging duschen. Beim Blick in meinen Kleiderschrank gähnte mir die Leere entgegen, quasi das NICHTS! Ein schwarzes Loch. Ha ha, ich hab nur schwarze Klamotten! Verstehst du...? Okay, keiner lacht. Ihr seid ein verdammt undankbares Publikum, damit ihr es wisst! Na ja, zurück zum Thema. Die vergangenen Kämpfe hatten jedenfalls einen hohen Kleidungsverschleiß mit sich gebracht, daher beschloss ich einfach mal shoppen zu gehen. Vielen Dank übrigens an die Pisser aus der Verwaltung für das Streichen meiner Waisenrente! Sagt mal, seid ihr scheiße?? Mein Vater hat sich zwar als lebendig erwiesen, aber auch gleichzeitig als größenwahnsinniger Psychopath, der garantiert nicht für meinen Lebensunterhalt aufkommt. Wäre ja noch schöner. Und für die Unterlagen, meine Mutter, von der ich nichts wusste, liegt im Koma. Ha ha. Da bekomm ich auch kein Geld her. Also könnte ich irgendwo n Antrag herbekommen, damit ich das irgendwie regeln kann? Weiter im eigentlichen Text. Ich zwängte meinen Knackarsch in meine letzte schwarze Hose und bekleidetet mich mit Hemd, Socken, Schuhen und Jacke. Unterwäsche natürlich auch. Ist ja klar. Angezogen stiefelte ich los, genehmigte mir bei ‚Takis’ erst mal mein Stammmenü und schlug mich in die Einkaufsmeile. Mal ehrlich, dafür sind Mundies spitze. Die Verkäuferinnen sind äußerst freundlich und würden mir am liebsten in die Kabine folgen. Wenn ich so in den Spiegel sehe, wird mir der Grund meiner Sonderbehandlung gerade klar. Miau...! Hey! Aufhören! Ihr Brüder versteht auch wirklich gar keinen Spaß! Ich fand einige Klamotten, die meiner Figur schmeichelten und meinen Teint unterstrichen. Ich enthalte euch mal die ganze Länge des Einkaufs, wo ich was gefunden habe, was wie viel gekostet hat und wie viele Prozente ich für die ein oder andere Schmeichelei bekommen hab. Das sind meine kleinen Tricks, die würden bei euch eh nicht ziehen. Vollgepackt mit Tüten wollte ich mich auf den Rückweg begeben. Kaum war ich aus dem letzten Geschäft raus, stand direkt vor mir ein unüberhörbar plärrendes Mundie-Blag. In meiner unendlichen Freundlichkeit hatte ich Mitleid mit dem armen Ding, schließlich klammerte es sich an mein Bein und rotzte mir die Hose voll. Und es wollte sich einfach nicht abschütteln lassen, egal wie sehr ich auf und ab hüpfte. Ich erbarmte mich also und kaufte dem Kind ein Eis. Es hörte auf zu flennen, aber verstehen konnte ich es immer noch nicht, da es jetzt den Mund voller Eiscreme hatte. Dankbar putzte sich die Kleine dann auch noch die Schokoladenschnute an meinem Shirt ab. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Kinder hasse? Das Kind stellte sich mir als Jill vor und sie hatte ihre Kindergartengruppe verloren. Da stand ich also, 6 Einkaufstüten und ne Kurze an der Hand. Ich war begeistert und sah mich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Aber Jill entpuppte sich als überraschend gerissen, sie begann wie eine Sirene zu kreischen, sobald ich mich mehr als einen halben Meter von ihr entfernte. Scheinabr war sie mir vom ersten Moment an verfallen! Also blieb mir gar keine andere Wahl, als meine Einkäufe in einem Schließfach zwischen zulagern und mich auf die Suche nach einer Gruppe von Miniblagen zu begeben. Mitten in einer Einkaufsmeile, also ne Kleinigkeit. Nach anderthalb Stunden war ich mit den Nerven am Ende, besonders da ich Jill von den Schaufenstern mit Einhörnerspielzeug quasi wegzerren musste. Kinder können sich einfach nicht auf die wichtigen Dinge konzentrieren, sie schweifen immer ab. Als ob ich Spaß daran hatte mit dem dummen Blag an der Hand durch die Gegend zu latschen?! Okay, an sich kam das nicht schlecht an. Ich hab mehr als einen Blick von ner netten Schnecke zugeworfen bekommen. So ein Kind an der Seite unterstreicht den Urinstinkt, dass ein Mann sich auch um die Familie kümmern würde. Hmm... Wenn ich da so drüber nachdenke, dann hätte ich sicher das ein oder andere Mädel fragen können, ob sie nicht eine Familie mit mir gründen wollte. Ich wette, mehr als eine hätte ja gesa... Wie, ich schweife von den wichtigen Dingen ab? Ich lege nur meine Gewichtung anders. Versuche niemals einen Wayland mit den eigenen Waffen zu schlagen, du Anfänger! AHHHH! AHHH!!!! Das... raus aus meinem Schädel! Hey.. hast du das jetzt auch aufgeschrieben? Scheiß Sadist! Freust dich an meinen Leiden! Ich werde dich...! Aaaaaargh....!! Gut, wir suchten also. Und wir fanden die Gruppe. Ich lieferte die Kleine ab, Ende, kann ich mal pissen gehen? Danke." "Warum bin ich noch hier? Ich hab doch alles erzählt... Wie, die Sache mit dem Dämon war nicht dabei? Hab ich Jill denn nicht erwähnt? Wirklich, ihr könntet wenigstens mal schmunzeln. Wenn ich n Kaffee bekommen, dann erzähl ich weiter. Steht mir nicht zu? Pass mal auf! Ich biete dir einen fairen Tausch an. Kaffee gegen Autogramm! Hier, bitte. Soll ich noch einen Kuss drauf drücken? Nein? Aber ne Widmung, nee? Für... Bruder... Geronimos. Bitte schön. Vielen Dank, kann ich auch noch Zucker haben? Also, wir fanden dann tatsächlich endlich irgendwann diese ätzende Gruppe Kindergartenkindern und vor lauter Dankbarkeit drückte mich die Erzieherin älteren Semesters in ihren massigen Busen. Das war eine erschreckende Nahtoderfahrung. Ich unterdrückte den Drang sie aus Panik über die Schulter zu werfen und nahm die altbewährte Nagetierschutzstarre ein. Zieht fast immer. Besonders bei Mathelehrern. Man darf ihnen nur nicht in die Augen sehen, sagt Clary. Jedenfalls wurde ich von Jill als zukünftiger Ehemann vorgestellt und recht rasant hatte ich einen Harem. Die Mädchen wollten mir alle durch die Haare wuscheln und die Jungs meine Armmuskeln betasten. Also an sich sind Kinder ja manchmal doch ganz niedlich. Hab ich mal erwähnt, was für ein entzückendes Baby ich abgegeben habe? HEY!!! Du hast meinen Kaffee mit voller Absicht umgestoßen, du Arsch! Jetzt geh mir gefälligst nen Neuen holen! Ich spüre eine narkoleptische Attacke aufwallen... wirklich... ich... werd... brauche Kaffee... Schnarch. Oy, wenn du mich noch einmal schlägst, dann bekommst du auch eine zurück! Das ist unnötige Gewaltanwendung durch nicht befugte Personen! Danke für den Kaffee, Bruder Geronimos. Genau so mag ich ihn. Mir wurde mehrfach gedankt und ich wollte mich gerade auf den Weg zu den Schließfächern machen, als plötzlich, und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der euch interessiert. Ich muss sagen, ich bin der geborene Geschichtenerzähler! Was für ein Spannungsaufbau! Die helle Panik brach aus, Menschen strömten in Massen aus einem mittelgroßen Gebäudekomplex, sie schrieen, kreischten, jammerten, krakelten, winselten, paraphrasierten und irgendwo hüpfte auch ne Pantomime auf und ab und wedelte mit den Armen. Grotesk! Meine Schattenjägerinstinkte schlugen voll an und ich warf mich in den Strom der Mundies, die versuchten zu fliehen. Das war an sich keine leichte Aufgabe und ich kam mir vor wie in diesem komischen Spiel, das der Irdische... äh.. mittlerweile Blutsauger mir gezeigt hatte. Wie hieß das noch? Mit so Steinen und man muss Linien bauen, vollkommen stupide. Als ich endlich im Gebäude war, war der Rest n Witz. Nach 20 Sekunden war klar, dass da irgendwo n Dämon Amok lief. Typischer Schwefelgeruch in der Luft, manisches Gelächter und die mittlerweile arg abgenutzten Zeilen: ‚Muha ha ha, ihr seid alle verdammt! Willkommen in der Hölle! Dies ist die Apokalypse. Ha ha haaaaaa!’ Ich fände es eigentlich viel erschreckender, wenn ein Dämon mal Shakespeare rezitieren würde, oder?! HA!! Diesmal war ich schneller, diesen Kaffee wirst du nicht umschütten! Dummerweise hatte ich meine Seraphenklingen im Institut gelassen, aber ehrlich gesagt wollte ich ja auch nur shoppen gehen! Bis auf meine Stele war ich also unbewaffnet und musste mir gaaaanz schnell was Neues einfallen lassen. Kurzfristig dachte ich über so was wie ein Bannkreis nach. Kennt ihr zufällig diese Mundie-Serie ‚Supernatural’? Die ist super, Dean ist mein Held! Jedenfalls benutzen die so komische Bannsprüche gegen Dämonen und an sich ist das ja alles nur Mundie-Fantasie, die glauben echt, man könnte sämtliche Geister mit n bisschen Salz und nem Feuerzeug killen. Aber ich spielte mit dem Gedanken, die Bannspruchtheorie mal auf den Härtefall hin auszutesten. Dummerweise hatte der Dämon eine Geisel, als ich auf ihn stieß. Klischee ahoi, ich hatte es erwartet. Es handelte sich dabei um eine Schnecke im Minirock, dezent geschminkten Lippen und einem waffenscheinträchtigen Dekoltee. Die Geisel war n fetter alter Sack! Ha, der war doch gut, oder? Komm schooon, grins doch mal! Nur für mich. Dir haben sie echt den Humor amputiert. Es folgte das typische ‚Hey, leg dich lieber mit jemandem von deiner Größe an!’ – ‚Du meinst so jemanden wie... dich?’ – ‚Ups!’ – taktisches Erbleichen - Flucht simulieren, damit der Dämon von der Geisel ablässt – Sturz faken und wenn der Dämon sich über einen beugt, ihm die Klinge ins Herz stoßen. Genau das war der Knackpunkt. Ich bekam übelst einen in die Fresse gezimmert, ignorierte aber das Blut, dass aus meiner Nase schoss und nahm die Beine in die Hand. Ich sprintete den Gang entlang, schlug wie ein Hase Haken und landete schlussendlich in einem riesigen Saal. Ich weiß bis heute nicht, warum die in ein Bürokomplex einen dermaßen kolossalen Raum packen. Beinahe schade, dass ich ihn vollkommen verwüstet hab. Sobald wir in dem Saal abgeschirmt waren von den Blicken der Mundies, nahm der Dämon seine wahre Gestalt an. Vorher gefiel mir die Gute besser. Ich steh nicht so auf rasiermesserscharfe Krallen und knochige Tentakelschwänze. Das hat irgendwie was von merkwürdigen perversen Neigungen. Hey... wirst du gerade rot?! AHHHH!!! Mein Kaffee! Das war eindeutig zuviel!!!! Wenn ich du wäre, würd ich das Auge mit nem Eisbeutel kühlen. Nö, warum? Ich grins gerne mal bis über beide Ohren, da kann ich die Umwelt mit meinen strahlenden Beißerchen beehren. Ich werde dir nun die ganze Zeit süffisant in deine polierte Visage grinsen, denn das hast du verdient. Und es ist mir vollkommen egal, ob du das zu meinen angeblichen Vergehen dazuschreibst. Heißt ja nur, dass du n schmollendes Weichei bist. Okay, ich war beim Finalkampf stehen geblieben. Ich stand also dem Dämon in seiner vollen Pracht unbewaffnet gegenüber und unterdrückte meinen Würgreflex. Einer der Tentakelknochenschwänze schnellte in meine Richtung, doch ich warf mich bravourös zur Seite und es riss neben mir den Boden der Länge nach auf. Da kam mir eine einleuchtende Idee, aber die Umsetzung war alles andere als einfach wenn man unter Dauerbeschuss steht. Ich machte eine Finte nach rechts um nicht aufgespießt zu werden, täuschte einen Salto an und sprang dem Monstrum entgegen. Wenn ihr euch fragt, wie man einen Salto überzeugend antäuscht, dann fragt euch das ruhig weiter. Eine Darbietung bekommt ihr nicht! Ich riss den Dämon zu Boden, bekam als Dankeschön eine volle Breitseite ab und rammte dann ein Stück Kupferrohr direkt in das Herz meines Widersachers. Das Rohr hatte ich aus dem Loch im Boden gezogen, da lagen ja alle Rohre und Kabel offen. Ich bin ein solcher Fuchs! Kupfer allein ist ja für Dämonen keine große Sache, da hätte ich schon eher Gold benötigt. Aber wer verlegt schon Goldrohre? Nein, für solche lebensrettenden Maßnahmen sind die Mundies doch echt zu geizig! Dafür versetzte das Stück Metall im Herzen den Dämon kurzfristig auf die Pausenbank und ich hatte genug Zeit wieder zum Loch im Boden zu hechten, ein paar Stromkabel zu packen und das Mistvieh damit gut durch zu braten. Die Kombination brachte mir den Sieg ein und mein Gegner war Schachmatt. Da hab ich doch mit kläglichen Mitteln wirklich was Gutes hinbekommen, oder nicht? Eigentlich würde mir ja eher ein Orden zustehen, aber Undank ist der Welten Lohn. Ich verließ das Gebäude staubüberlagert und drecksverschmiert, die Hände voller schwarzem Dämonenblut und Schokoladeneis und Rotz an meinen Klamotten. Die Mundies, die zuvor frenetisch die Flucht ergriffen hatten, fielen bei meinem Anblick entweder in Ohnmacht oder aber sie begannen zu jubeln. Mundies wissen wenigstens, was Dankbarkeit bedeutet. Aber ich bin lernfähig, das nächste Mal hole ich einfach meine Einkäufe und werde nach Hause ins Institut gehen. Dort werde ich dann die anderen Schattenjäger alarmieren und bis die angerückt sind, sind schon Hunderte Mundies gestorben. Ihr seid hier doch alle echt erbärmlich! Ich hab da so vielen Mundies den Arsch gerettet und ihr behandelt mich wie einen Verbrecher. Beim Erzengel, ihr könnt mich mal wirklich kreuzweise! Aber zieht ne Nummer! Wenigstens hast du nun ein blaues Auge für deinen Hochmut kassiert. Und der Rest von diesem Laden wird schon noch sehen was er davon hat, Jace Wayland derartig zu behandeln! Ach, könntet ihr noch mein Formular wegen der Waisenrente einreichen?“ Nach den üblichen Untersuchen stellte sich heraus, dass der minderjährige Schattenjäger Jace Wayland tatsächlich korrekt reagiert und den Dämon eliminiert hat. Es wurde ein offizielles Entschuldigungsschreiben an seine Pflegeeltern Maryse und Robert Lightwood an das Institut in Brooklyn gesandt. Der schriftliche Antwortbrief liegt bei. Leute, ich hab immer noch kein Danke gehört, obwohl mir das definitiv zusteht. Und für eure Behandlung könnt ihr mich alle mal gern am Arsch lecken! Gez. Jace Wayland P.S.: Der strange Sachbearbeiter ist schwul. Das nächste Mal hätte ich lieber ne knapp bekleidete hübsche junge Frau. Von der lass ich mich dann auch freiwillig schlagen. Tadaaa, das war's! XD Wie gesagt hab ich als Nächstes Simon auf dem Schirm, aber für andere Wünsche bin ich jederzeit offen. Allerdings muss ich ankündigen, dass dieses Kapitel vorerst das Letzte sein wird, da ich mich wegen meiner bevorstehenden Zwischenprüfung in ein Zwangskreativstop begeben muss. ;____; Aber Mitte Februar rechne ich mit meiner Rückkehr! MUHAHAH!! Drückt mir die Däumchen, ich hab jetzt schon Panik! X__x Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)