Winter Dream von Deikith (Kanda x Allen (Co-Arbeit mit KiriharaAkaya)) ================================================================================ Kapitel 1: Urlaub ----------------- Autoren: und Fandom: D.Gray-man Pairing: Kanda x Allen Warnings: AU, OOC, Lemon, Romantik, Humor Disclaimer: DGM gehört einzig und allein Katsura Hoshino. Urlaub Allen blickte kurz auf die Uhr, bevor er seine Jacke anzog und die Tasche schloss, um dann los zu gehen. Er hoffte, dass er es noch schaffen würde, pünktlich bei der Bahn anzukommen, damit er den richtigen Zug erwischte. Außerdem wollte er sich am Bahnhof noch mit Kanda treffen. Sie beide hatten ausgemacht, dass sie sich die zwei Wochen der Weihnachtsferien in den Bergen entspannen wollten. Endlich war wieder das richtige Wetter, um dem Wintersport nachzugehen und außerdem war es schön, endlich mal aus der Stadt heraus zu kommen. Sie hatten ja die Zeit. In wenigen Tagen würden sie sich wohl auch mit ihren anderen Freunden treffen, die nachkommen wollten, um noch Weihnachten mit ihren Familien zu feiern. Etwas, worauf er, wie auch Kanda, gut verzichten konnten. Als er endlich – und noch pünktlich – am Bahnhof ankam, atmete er erleichtert auf und sah sich kurz nach dem Schwarzhaarigen um. Weihnachten war grundsätzlich eine Zeit, in der Kanda lieber die Flucht ergriff. Sicher, das war während seiner Kindheit anders gewesen, aber er war mittlerweile 20 und da zog es ihn eher während seiner freien Zeit, die er hatte, in die Berge, um Sport zu machen. Schon seit drei Jahren fuhr er immer mal wieder in die Berge, meist nur übers Wochenende, weil seine Eltern oft meckerten, dass man doch Weihnachten mit der Familie zu verbringen hatte. Aber dieses Mal hatte er sich durchgesetzt und mit seinem guten Freund, Allen, eine Skihütte in den Bergen gebucht. Sie würden erst kurz vor Unibeginn wieder in die Stadt zurückkehren. So stand er nun mit seiner Tasche am Bahnhof. Es waren nur noch wenige Minuten bis zur Ankunft des Zuges. Und mal wieder war von Allen keine Spur. Manchmal machte der Jüngere ihn wahnsinnig. Immer kam er auf den letzten Drücker. War es denn so schwer, mal 10 Minuten früher fertig zu sein? Seufzend starrte er erneut auf die Uhr. Noch ein wenig suchend, sah der Junge sich um und war froh, als er endlich Kanda erblickte. Rasch ging er auf den Älteren zu und zog dabei seine Tasche hinter sich her. „Guten Morgen, Kanda“, begrüßte er ihn und lächelte ihn kurz an. Er freute sich schon auf die Wochen in ihrem Ferienhaus und auch auf den Sport, der sie dort erwarten würde. Ein wenig grinste er und sah kurz auf seine Uhr, wann denn die Bahn letztlich eintreffen würde und sie richtig auf dem Weg waren. Kurz sah er sich auf dem Bahnhof um und stellte fest, dass es doch recht leer war und verkroch sich etwas mehr in seine Jacke, als ein Windzug aufkam. Ein wenig schielte er auf Kanda und runzelte die Stirn. „Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass du dieses Jahr wirklich über Weihnachten weg konntest?“, fragte er dann aber doch. Immerhin war es die letzten Jahre immer gescheitert. Als Allen auf ihn zugelaufen war, natürlich wieder kurz vor knapp, atmete der Schwarzhaarige erstmal erleichtert auf, ehe er ihn knapp begrüßte. "Du kommst auch immer später", stellte er dann auch noch trocken fest. Bei Allen konnte er sich oftmals ein Kommentar einfach nicht verkneifen. Und da war der Weißhaarige meistens auch selbst Schuld. Dann dachte er über die gestellte Frage nach. "So langsam bin ich doch wohl alt genug, dass ich auch mal ohne Eltern wegfahren kann. Naja, wegfahren war ja auch nie das Problem. Aber sie haben sich nun mal darauf eingelassen, dass sie nachkommen, wenigstens über die Feiertage. Es war sozusagen ein Kompromiss, sonst wäre ich zu Hause versauert." Kaum hatte er zu Ende gesprochen kam auch schon der Zug, der sie direkt in die Berge bringen würde, also nahmen sie erstmal ihre Taschen und suchten sich zwei Plätze. Ein wenig verdrehte der Jüngere die Augen. Immerhin war er bis jetzt ja immer noch pünktlich angekommen und nie zu spät, weswegen er sich dazu auch gar nicht wirklich äußerte. Auf die Antwort hin, nickte er nur und zog die Augenbrauen etwas zusammen. Also würden die Eltern des anderen in einigen Tagen ebenfalls auftauchen. Das hatte er für einen kurzen Moment wieder vergessen, aber das war ja auch okay so. Im Zug angekommen verfrachtete er seinen Koffer auf der Ablage, ließ sich in einem der freien Plätze nieder und sah einen Augenblick aus dem Fenster. Gemütlich lehnte er sich zurück und stellte sich schon einmal auf eine längere Fahrt ein. Solche Zugfahrten waren meist ziemlich langweilig. Kanda lehnte sich zurück und nahm ein Buch zur Hand, um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben. Bis in die Berge würden sie jetzt etwas mehr als drei Stunden unterwegs sein. Und vom Zielbahnhof würde ein kleiner Bus sie zu einem Ausgangspunkt bringen, von wo aus sie dann noch etwa eine Stunde würden wandern müssen, bis sie die Hütte erreichten. Aber damit hatte er sicherlich kein Problem. Ein Weg von etwa einer Stunde war ja nichts wirklich Schlimmes. Die Landschaft vor dem Fenster veränderte sich nach und nach. Es wurde erst grüner und dann auch bergiger, bis man in der Ferne schon die schneebedeckten Berge sehen konnte. Der andere blickte die meiste Zeit aus dem Fenster, während sie fuhren und beobachtete, wie sich ihre Umgebung langsam immer weiter veränderte. Ein wenig lächelte er. Es war doch jedes Mal dasselbe, wenn er in die Berge fuhr. Die Landschaft änderte sich auch nicht wirklich, aber er mochte es dabei zuzusehen, wie sie sich immer weiter wandelte und sie ihrem Ziel so näher kamen. Jedoch schaffte er es nun auch nicht drei Stunden lang nur aus dem Fenster zu starren, sodass er, als sie nur noch durch die winterliche Landschaft fuhren selbst sein Buch suchte, um darin zu lesen. Dann packte er alles wieder zusammen und folgte Kanda erneut aus dem Zug in ihren Bus, der sie zum Berg brachte und wo sie dann abermals aussteigen mussten, um den letzten Teil des Weges zu Fuß zurückzulegen. „Warum ist unsere Hütte noch einmal so weit außerhalb?“ Eine Weile schaute Kanda sich am Zielbahnhof um, bis er den kleinen Bus erblickte und mit Allen zusammen in diesen einstieg, um sich zum Ausgangspunkt für ihre kleine Wanderung bringen zu lassen. "Ich dachte wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir eben nicht so direkt in den Touristenhochburgen des Gebirges sitzen wollten. Deswegen hatte ich eine Hütte gewählt, die etwas abgelegener ist, aber die man trotzdem gut erreichen kann." Dann schwieg der Schwarzhaarige wieder und schaute aus dem Fenster des Kleinbusses. Überall lag Schnee und es gefiel dem Älteren, dass musste er schon zugeben. Lächelnd sah er auf Kanda und nickte. „Ich weiß“, sagte er leise und blickte den anderen Touristen hier hinterher, die wohl irgendwo hier im Tal ihre Hotels hatten. Sie wollten ihre Ruhe haben und ohne nervige Kinder oder anderes den Urlaub verbringen. Da hatte Kanda schon Recht. Vor allem waren sie dort zwar auf sich alleine gestellt, aber sie hatten eben auch die Ruhe vor den anderen und mussten sich auch die Pisten mit weniger Leuten teilen, als hier unten. Ruhig sah er aus dem Fenster des Busses und wartete darauf, dass sie wieder raus gelassen wurden und das letzte Stück gehen konnten. Das Lächeln auf seinem Gesicht vertiefte sich, als er sah wie die Natur unberührter wurde – sofern das noch möglich war. Zwar waren sie allein, aber sie hatten Proviant dabei und es gab dort eine kleine Kochstelle, wie auch Feuerholz für den Kamin, wie man ihnen zugesagt hatte. Somit würden sie es wohl gut aushalten. Und sicherlich konnte man ohne Probleme auch mal ins kleine Dorf gehen, wenn ihnen etwas fehlte. Es war ja nur jeweils ein Weg von einer Stunde. Mit Skiern oder auf einem Snowboard konnte man sicherlich noch schneller einiges vom Wege zurücklegen. Der Bus fuhr auf den kleinen Parkplatz und Kanda bezahlte den Fahrer, nachdem er sich den Weg hatte erklären lassen, der aber recht einfach zu sein schien. "Komm", meinte er dann auch nur zu Allen. Allen glaubte auch nicht, dass es ihnen schlecht gehen würde, eher freute er sich darauf, dass sie eben alleine waren und selbst entscheiden konnten, wann sie was machen würden. Sie waren ja nicht abgeschnitten. Ruhig wartete er, dass Kanda alles geregelt hatte und nickte schließlich nur, bevor er seine Sachen packte und dem Schwarzhaarigen folgte. Zufrieden blickte er sich immer wieder um und lief ruhig den kleinen Pfad entlang, der wohl den Aufstieg erleichtern sollte. Viel reden taten sie beide nicht. Erstens gab es nicht viel, worüber sie jetzt reden konnten und Kanda war immer ein sehr ruhiger Weggefährte. Nach einer ganzen Weile blickte er allerdings wieder auf und grinste, als er endlich die Hütte entdecken konnte. Es war eine kleine Holzhütte, so wie sie es sich vorgestellt hatten. Sie hatten wohl nicht viel Platz, aber den benötigten sie ja auch gar nicht. „Schön ist es hier“, stellte er fest. Auch Kanda warf erstmal einen Blick ins Tal, als sie ihr Ziel bereits erblicken konnte. Es war eine unglaubliche Ruhe hier oben. Der Schnee war fast gänzlich unberührt, was wirklich davon zeugte, dass hier kaum Leute entlangkamen. Sicherlich würden sich ab und zu hier Wanderer hervor schlagen, aber sie waren zu weit abseits von den gängigen Pisten, um wirklich gestört zu werden. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er zusammen mit dem Jüngeren die letzten paar Meter bis zur Hütte zurücklegte. Nachdem sie die Hütte betreten hatten öffnete Kanda erstmal die Fenster, um die leicht abgestandene Luft durch die kühle Luft auszutauschen, ehe er die Sachen abstellte und ihren Proviant in einer kleinen Kammer verstaute. Allen sah amüsiert auf den anderen, als dieser schon überall Fenster öffnete, bevor er irgendwie reagieren konnte und sah ihm hinterher, wie er den Proviant wegbrachte. Zufrieden stellte er seine Tasche ab und ging selbst durch die verschiedenen Zimmer, um zu sehen, wie die Hütte aufgeteilt war. Dann ging er nach draußen, um wegen dem angekündigten Holz zu sehen und brachte einige Scheite mit hinein. Anders würden sie ja nicht heizen können. Sah dann nach, ob er Kanda noch helfen konnte, was aber nun nicht mehr so war und ließ sich in dem Wohnzimmer auf die Couch fallen. Sie waren endlich angekommen, was ein fröhliches Lächeln auf seine Lippen zauberte. Es gab nur ein Schlafzimmer, einen kleinen Wohnraum mit Kochnische und Kamin, sowie eine kleine Abstell- und Proviantkammer. Draußen fand man eine Waschstelle und eine Toilette. Es würde kalt werden, aber das war okay, sie erwarteten ja keinen Luxus und es war alles funktionsfähig, wie Kanda feststellte. Als Allen die Scheite hineinbrachte, machte der Schwarzhaarige sich direkt daran, ein kleines Feuer im Kamin zu entzünden, damit sie gleich nicht frieren mussten. Die Luft war mittlerweile ganz frisch in den Räumen, so dass er begann die Fenster wieder zu schließen und sich dann neben Allen setzte. "Ich denke, es werden ein paar gute Tage werden, hm?" „Mit Sicherheit, auch wenn ich mich jetzt erst mal an die Gegebenheiten hier gewöhnen muss“, sagte er leise und sah sich ein wenig um. Es war hier ja doch alles etwas anders, als in der Stadt, aber nicht schlecht anders. Andere würden das wahrscheinlich schon fast als Abenteuerurlaub bezeichnen. Nun ja eigentlich hatten einige Kommilitonen schon angedeutet, dass das hier für sie Abenteuerurlaub wäre, weil sie sich um alles kümmern müssten, was Allen doch das ein oder andere Augenverdrehen gekostet hat. „Wollen wir heute schon eine Abfahrt machen?“, fragte er und runzelte etwas nachdenklich die Stirn. Prinzipiell hatten sie ja alle Zeit der Welt. Für Kanda war die Stadt ein wahres Abenteuer. Er schätzte eigentlich die Ruhe, die er hier hatte und sicherlich würde er die Zeit genießen, egal wie kurz sie auch sein mochte. "Hm, ich denke gegen eine Abfahrt ist nichts einzuwenden. Es wird erst in drei Stunden dunkel, bis dahin sollten wir es wohl wieder hierher schaffen. Und das müssen wir auch. Es ist ein kleiner Schneesturm angesagt. Somit wäre es wohl hilfreich, bis dahin nicht mehr draußen herumzulaufen." Langsam stand Kanda dann auf und holte sein Snowboard. In seinen Augen waren Skier etwas Langweiliges. Er schätzte diese Abfahrten auf den Boards eher. „Ah okay…“, sagte er und nickte, bevor er selbst aufstand, um seine Sachen zu holen. Es war schon von Vorteil zuerst mit Kanda hier angekommen zu sein, denn dieser hatte sich augenscheinlich schon über alles informiert. So hatte er selbst die Arbeit gespart und musste daran auch nicht wirklich dran denken. Aber deswegen war es schön etwas mit dem Älteren zu machen. Dieser kümmerte sich um solche Dinge ganz selbstverständlich, sodass man sich einfach auf ihn verlassen konnte. Das erleichterte so vieles und man konnte sich sicher fühlen. Egal wie der andere reagierte. Trotzdem schlich ein kleines Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren und er sah auf Kanda. „Na werden wir ja sehen, ob es uns möglich ist, pünktlich hier anzukommen, wenn du nicht zu langsam bist.“ Er hatte sich nur deswegen informiert, weil er Allen gut kannte und dessen Verplantheit. Hätte er ihm das Ganze überlassen, dann wären sie wohl sonst wo gelandet. Oder eben nirgends. Er mochte den Kleineren, aber manchmal war er ein kleiner Trottel. Das war zwar auch liebenswert aber auf der anderen Seite auch etwas anstrengend. "Im Gegensatz zu dir bin ich schon fertig", meinte Kanda und schnallte sich seine Schuhe zu, hob dann das Board auf und ging zur Tür. "Du stehst ja immer noch total dumm in der Gegend rum." Kopfschüttelnd ging er ebenfalls zur Tür und zog seine Schuhe an, bevor er dem Älteren folgte und die Tür hinter ihnen schloss. Einen Moment schloss er die Augen, bevor er sie öffnete und auf das Tal blickte. Er freute sich schon darauf jetzt eine Abfahrt zu machen und das auch die nächsten Tage machen zu können. Es war zu lange her, dass er nicht mehr in den Bergen gewesen war. Er wollte das hier jetzt voll und ganz genießen und so viele Abfahrten machen, wie er nur konnte. Aber natürlich auch die Zeit hier genießen und entspannen, bevor er wieder in die Uni müsste. Zuerst gingen sie etwas weiter nach oben, den Hang hinauf, damit die Talfahrt sich auch lohnte. Die Luft war hier soviel klarer als in der Stadt. Wenn man tagtäglich in einer Großstadt lebte, dann fiel einem der ganze Gestank und das Drückende nicht so auf, aber hier wurde ihm das schlechte Klima wieder total bewusst. Eine Weile stand er einfach nur da, als sie ihren Abfahrtspunkt erreicht hatten und atmete die Luft in seine Lungen. Es tat so unglaublich gut. Dann schnallte er sich das Board unter die Füße und schaute auf Allen. "Bist du bereit?", meinte er mit einem herausfordernden Grinsen. "Wer zuerst unten ist, wird von dem anderen bekocht." Und schon war er auf und davon, raste den Hang hinab. Amüsiert sah er auf Kanda, aber eigentlich konnte er ihn ja auch verstehen. Sie waren selten wirklich draußen und er verstand gut, dass Kanda das genoss. Ihm hatte es ja nie wirklich in der Stadt gefallen. Also ließ er ihm die Ruhe, die er haben wollte, damit er sich noch etwas mehr entspannen konnte und es genießen konnte. „Klar“, lachte er und schnallte sein eigenes Board fest. Dann aber zog er die Augenbrauen zusammen und gab einen erschrockenen Ton von sich. „Hey, BaKanda, Fairness ist anders!“, rief er dem anderen hinterher, bevor er ihm folgte und den Hang hinabraste. Tatsächlich ließ Kanda sich dazu hinreißen, leise zu lachen. "Was soll das heißen, Moyashi?" Ja, sie neckten sich eigentlich dauernd, sobald die Gelegenheit da war. Doch es war nie wirklich böse gemeint, das wussten sie beide. "Ich dachte nur du hast so die Chance auch endlich mal etwas zu diesem Urlaub beizutragen, nachdem ich mich schon um alles gekümmert habe." Der Wind zerrte an seinen Haaren, obwohl er sie sich zurückgebunden hatte. Doch der kalte Wind und der Schnee, der hoch stob, waren einfach ein unglaublich gutes Gefühl. „Wenn du auch nicht um Hilfe fragst, außerdem dachte ich, du bedienst mich mal zwei Wochen lang“, stellte er fest und grinste ein wenig, während er hinter dem anderen herfuhr. Egal wie sicher er auf dem Brett war, er würde den anderen jetzt nicht überholen, solange er nicht wusste, wie dieser Hang ausgebaut war oder ob irgendwo Gefahren lauerten. Außerdem war es das kleinere Problem zu kochen, hier ging es ja eher um die kleine Neckerei mit Kanda, als um etwas anderes. Eigentlich genoss er das hier gerade auch viel zu sehr, als sich um so einen dummen Wettkampf zu kümmern. Der kalte Wind weckte seine Lebensgeister und man merkte schon, dass ein Sturm aufziehen würde, da der Wind stärker war als normalerweise, aber noch war es sicher. Bis der Sturm kommen würde, würden sie schon vor dem Feuer sitzen und Kakao oder sonst etwas haben, um den Abend ausklingen zu lassen. Tatsächlich war es auch Kanda egal, ob er kochen musste oder nicht. Aber es war so eine kleine Zickerei zwischen ihnen. Natürlich hatte es ihn auch nicht gestört, sich um die Planungen zu kümmern, aber manchmal war es eben viel zu schön, den Weißhaarigen ein bisschen zu triezen und er genoss das auch viel zu sehr. Ihm würde wahrlich etwas fehlen, wenn er das nicht mehr regelmäßig machen könnte. Leider viel zu schnell erreichte Kanda das Tal, aber das war ja auch quasi nur eine Einstimmung auf die folgenden Tage und deswegen konnte er gut damit umgehen. Lachend schnallte er sich das Board ab und wartete auf Allen. Einen kleinen Moment später kam auch Allen unten an und fuhr eine kleine Kurve, bevor er ganz anhielt und sein Board abschnallte. Amüsiert blickte er auf Kanda und machte ein gespielt bedauerndes Gesicht. „So jetzt muss ich wohl kochen“, meinte er theatralisch und schon schlich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Was willst du essen?“, fragte er, während er den Weg zurück nach oben einschlug. Sie mussten auf jeden Fall direkt wieder nach oben, denn sonst könnte es zu knapp werden, bis sie oben ankamen. So gingen sie den Weg, den sie bereits vorher schon einmal aufgestiegen waren wieder zurück. Man sah in der Ferne schon den Sturm aufziehen, aber sie würden es auf jeden Fall schaffen, somit brauchten sie keine Panik zu bekommen. "Mir ist ziemlich egal, was du kochst, Hauptsache es ist warm." Kanda hatte nämlich trotz warmer Sachen so langsam das Gefühl, dass er Erfrierungen bekam. Man war als Stadtmensch die Kälte nicht wirklich gewöhnt. Selten schneite es in der Stadt oder wurde richtig kalt. Deswegen kam ihm das hier noch extremer vor. Allen nickte ein wenig und vergrub sich halb im Kragen seiner Jacke. „Das mit Sicherheit. Es ist zu kalt, um auf so etwas zu verzichten“, stellte er fest und sah zu wie sein Atem als kleine Wölkchen vor ihm aufstieg. Es war wirklich kalt und er freute sich schon auf ihre warme Hütte und dann auch langsam wieder aufzutauen. Das war wohl das einzige, was ein Problem darstellte, wenigstens ein wenig. Sicher und unbeschadet erreichten sie auch die Hütte wieder. Langsam wurde es draußen auch dunkel und somit war es wohl klug gewesen sich vorhin nicht zu lange hier aufzuhalten. Sonst hätte es wohl eng werden können. Schmunzelnd zog Kanda sich aus und fachte das Feuer wieder etwas an, damit es bald wieder schön warm werden würde. Zum Glück war die Hütte nicht so riesig. Dann ließ er sich auf das Sofa fallen, nachdem er sein Board wieder gewachst und in die Kammer gestellt hatte. "So, dann fang mal an zu kochen." Ruhig stellte er seine Sachen wieder weg und machte sie fertig, bevor er sich auf den Weg zum Proviantraum machte. Kurz schloss er dabei die Augen, als er dicht am Kamin vorbei musste. Das war angenehm. Sachte streckte er die Zunge Kanda hin und grinste. „Sonst noch was der Herr?“, fragte er und verdrehte die Augen, während er die Sachen auf den Tisch stellte. Kurz überlegte er, was er machen sollte entschied sich dann aber nur für eine schnelle Nudelsuppe, von der wusste er zumindest, dass Kanda sie auch gerne aß. Eine Weile schien Kanda tatsächlich über diese scherzhaft gemeinte Frage nachzudenken. "Ach wenn du grade dabei bist, vielleicht noch ein heißes Bad und einen Kaffee", meinte er grinsend. Allen sollte eben nicht so komische Fragen stellen, wenn er eigentlich keine Antworten erwartete. Langsam streckte er sich genüsslich auf dem Sofa aus und schloss einen Moment die Augen. Die Wärme war einfach total angenehm und er genoss das Gefühl der Ruhe. Ein paar Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Leicht hob er die Augenbraue bei den Worten und machte ruhig die Sachen in der Küche fertig, bevor er ins Wohnzimmer ging und gegen die Stirn des Älteren tippte. „Noch mehr Wünsche Herr und Gebieter?“, fragte er zweifelnd und reichte ihm ein Glas mit heißem Tee. Wasser aufzuschütten ging einfach schneller und etwas Warmes zu trinken war eben etwas Warmes ob nun Tee oder Kaffee. Dann ging er wieder in die Küche, um die Sachen zu beobachten und selbst von dem Tee zu trinken. Viel musste er bei der Suppe ja nicht machen. Die kochte auch gut ohne ihn. Kurz schaute Kanda zu Allen, als dieser ihn antippte und schloss dann die Augen wieder. "Das war nur ein Scherz", meinte er leise und legte sich noch bequemer hin. "Aber danke." Natürlich wusste er das schon zu schätzen, was Allen machte und er war auch froh, dass er sich hier nun einfach so gemütlich breit machen konnte. Aus der Küche kam ein guter Geruch. Das Allen kochen konnte, wusste Kanda, deswegen hatte er auch keine Befürchtungen. Hell lachte der Junge auf und schüttelte mit dem Kopf. Natürlich wusste er, dass es nur ein Scherz war, aber er wollte selbst etwas Warmes trinken, deswegen war es ja kein Problem gewesen. Ruhig saß er in der Küche und machte das Gemüse fertig, um es in das aufgewärmte Wasser zu tun. Erst müsste das köcheln und zum Schluss würde er die Nudeln hineintun, damit sie nicht ganz matschig waren. Glücklicherweise dauerte es auch nicht zu lange, bis alles fertig war. „Kanda hilf mir mal“, rief er dann dem anderen hinüber. Fast wäre der Schwarzhaarige eingeschlafen, einfach weil es so eine entspannende Situation war. Allens Stimme riss ihn dann wieder hoch. "Hm", machte er nur als Zeichen, dass er verstanden hatte. Nach ein paar Sekunden kam er dann auch zu den Kleineren. "Was gibt’s denn?" Kanda hatte seine Haare locker über seine Schultern fallen lassen, ohne ein Haargummi oder sonstiges. Der legte den Kopf etwas in den Nacken, um den anderen anzusehen und blinzelte kurz. Zwar kannte er Kanda schon länger, aber trotzdem war es immer selten ihn mit offenen Haaren zu sehen und dass obwohl sie oft zusammen im Urlaub waren. Eigentlich sah man ihn sowieso nur dann so. „Das Essen ist fertig. Aber ich kann nicht alles tragen, also hilf mir, bitte“, sagte er lächelnd und schaltete den Ofen ab. "Mhm", machte Kanda einfach nur und schnappte sich zwei Teller, die er dann auf den Tisch vor dem Sofa stellte, ehe er dann noch Besteck holte. Die Hütte war gut ausgestatte, auch wenn sie nur ganz klein war. Dann setzte er sich hin und wartete auf Allen. Den Rest würde der Weißhaarige wohl selbst schaffen. Viel gab es ja auch nicht mehr zu tragen. Dankend sah er ihm einen Moment hinterher, bevor er den Topf und das restliche Zeug holte und alles ins Wohnzimmer brachte. Ruhig stellte er es auf den Tisch ab und setzte sich zu dem anderen auf das Sofa. „Ich hoffe mal es schmeckt“, sagte er leise und füllte ihre Teller auf. Gemütlich setzte er sich hin und wünschte dem anderen einen guten Appetit, bevor er mit dem Essen begann. So langsam merkte er nun einmal wirklich wie hungrig er eigentlich war. Auch Kanda wurde erst nach ein paar Bissen klar, dass er ziemlich hungrig war. Aber das war wohl kein Wunder. Außer einem kleinen Frühstück hatte er heute noch nichts gehabt. Das war nicht weiter schlimm. Er kam auch mal nur mit einer Mahlzeit aus, wenn es nicht dauerhaft war, aber nach diesem Marsch und der Abfahrt, wie auch der frischen Luft spürte er den Hunger und als seine Schale geleert war, lehnte er sich wohlig seufzend zurück. Nur selten sah man ihn so entspannt. Er gehörte sonst zu den Leuten, die das, was sie empfanden, egal wie banal es war, einfach versteckten. "Das war lecker, ich danke dir", meinte er ganz ehrlich zu Allen. Ein wenig schielte er auf Kanda bei dem Dank und nickte nur schmunzelnd, dass er verstanden hatte, bevor er sich noch etwas auftat, um auch seine zweite Schale zu leeren. Dann erst war er satt und lehnte sich einen Moment zurück, um entspannt die Augen zu schließen. Wegräumen könnte er die Sachen auch nachher noch. Jedoch öffnete er die Augen bald wieder und ließ seinen Blick Richtung Fenster wandern, um hinaus zu sehen. „Es schneit schon wieder…“, stellte er lächelnd fest und sah auf Kanda. „Sag, was haben sie gesagt, wie schlimm der Sturm wird?“ Einen Moment noch blieb Kanda einfach so entspannt sitzen, ehe er langsam die Augen öffnete und Allen eine Weile musterte. "Wenn man dem Wetterbericht glauben darf, dann wird es ziemlich heftig werden. Man hat ja deswegen extra gewarnt, aber ich denke wir sind hier sicher. Viel Strom haben wir hier nicht. Und Heizen tun wir mit dem Holz, da ist der Schnee draußen Recht egal." Er schmunzelte leicht und räumte dann einfach das Geschirr in die kleine Kochnische, ehe er sich dann wieder neben Allen setzte. "Wir sollten dann auch langsam einfach ins Bett gehen. Der Tag war lang. Und ich fühl mich, auch wenn es noch nicht so spät ist, reichlich schläfrig." „Ah okay. Zu heftig wird’s nicht werden, dass wir in Gefahr sind. Dann hätten sie uns heute hier nicht hoch gelassen“, stellte er leise fest und nickte dann. Müde war er auch schon. Sie waren heute lange unterwegs gewesen, was schon einmal sehr ermüdete und außerdem war es etwas ganz anderes so lange draußen an der frischen Luft zu sein, als in der Stadt. Da wurde man meist etwas schneller müde. Deswegen erhob er sich auch kurz darauf und sah Kanda an. „Danke fürs Wegräumen“, sagte er noch und streckte sich ein wenig. Kanda nickte nur auf das Bedanken hin und ging letztlich ins Schlafzimmer, um sich langsam umzuziehen. Durch Rohre wurde die Wärme des Feuers auch ins Schlafzimmer geleitet, so dass es nicht zu warm war, denn auch das war unangenehm für die Nachtruhe. So war es aber schön und sie würden gut schlafen können. Aufseufzend ließ er sich dann auf das Bett fallen. Es war herrlich weich. Erstaunlich, wie verlockend so ein Bett sein konnte, wenn man so lange draußen gewesen war. Da wusste man diese Dinge viel mehr zu schätzen. Einen Moment später kam auch Allen ins Zimmer, da er noch einmal nach dem Feuer gesehen hatte und zog sich rasch um. Erst danach kroch er selbst ins Bett und musste leise lachen, als er Kanda etwas zur Seite schob, der mehr, als die Hälfte des Bettes für sich beanspruchte. Dann aber schmiegte er sich etwas in die Kissen und seufzte wohlig auf. Es war überraschend gemütlich, wie er feststellte und lud nur noch mehr zum Schlafen ein. Nicht, dass er noch eine große Einladung gebraucht hätte. Er war eigentlich viel zu müde, um auch nur ansatzweise noch etwas wach zu bleiben. „Gute Nacht Kanda…“, murmelte er dennoch leise. Kanda murrte nur irgendwas, er befand sich nämlich schon ziemlich weit weg von diesem Ort und driftete auch immer weiter ab ins Land der Träume. Aber er wusste, dass Allen seine Laute auch so verstand. Er war einfach nur viel zu faul, jetzt noch etwas zu sagen. Mit einer müden Handbewegung zog er nur noch die Decke über sich, um nicht irgendwann zu frieren, dann schlief er gänzlich ein. Ein amüsiertes Lächeln bildete sich auf seine Lippen, als der andere sich so benahm und er schüttelte mit dem Kopf. Das war so typisch für den Älteren. Trotz allem, tat er es ihm nach und zog die Decke über sich, bevor er selbst in den Schlaf driftete. Er freute sich wirklich schon auf die nächsten Tage, die sie hier verbringen würden. ~~~ Kommentare wie immer willkommen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)